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advantage Nr 1 März 2020

Gemeinsam zu einer nachhaltigen Welt!

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<strong>Nr</strong>. 1 Feb./<strong>März</strong> <strong>2020</strong> € 3,90<br />

Österreichische Post AG<br />

MZ 18Z041474 M<br />

<strong>advantage</strong> Media GmbH,<br />

9020 Klagenfurt am Wörthersee<br />

www.<strong>advantage</strong>.at<br />

GEMEINSAM<br />

ZU EINER<br />

NACHHALTIGEN<br />

WELT.<br />

AUF SEITE 15!<br />

Vom Rudel<br />

lernen<br />

Führen nach dem<br />

Husky-Prinzip<br />

Handeln<br />

für den<br />

Klimaschutz!<br />

Wie Kärntner<br />

Persönlichkeiten<br />

ihren Beitrag zu<br />

einer besseren<br />

Zukunft leisten.<br />

Euroskills<br />

<strong>2020</strong><br />

Vier Kärntner messen<br />

sich mit Europa<br />

Wirtschaft<br />

wählt<br />

Urnengang der<br />

Unternehmer<br />

Neue App-<br />

Technologie<br />

Mobil mit der<br />

Kärnten Card


Höchste B<br />

Nachhaltige Milchprodukte<br />

Durch höchste Bio-Qualität, innovative Produktideen<br />

und dem nachhaltigen Zusammenspiel von<br />

Mensch, Tier und Umwelt lässt sich bewusster<br />

Konsum mit höchstem Genuss vereinen. Höchste<br />

Produktqualität erreicht man nur, wenn neben<br />

der Rohstoffqualität auch in der Verarbeitung<br />

höchste Standards gelten. Durch Innovationen<br />

ist die Kärntnermilch stetig bemüht, die Qualität<br />

auf dem höchsten europäischen Niveau zu halten.<br />

Bio Wiesenmilch bietet ein vielfältiges Sortiment<br />

in höchster Bio-Qualität, von der Trinkmilch<br />

über frische und fruchtige Milchprodukte bis hin<br />

zu feinen Küchenprodukten.<br />

www.kaerntnermilch.at • www.biowiesenmilch.at • #kaerntnermilch


Genussvolle Vielfalt<br />

Das Bio Wiesenmilch-Sortiment der<br />

Kärntnermilch wird laufend um innovative<br />

Neuprodukte erweitert. Besonders im<br />

Käsesegment spielt Bio eine immer größere<br />

Rolle. Die Kärntnermilch bietet mit<br />

Bio Wiesenmilch ein vielseitiges Käse-<br />

Sortiment in höchster Bio-Qualität. Das<br />

Bio Wiesenmilch Käse-Sortiment reicht<br />

von naturgereiften Spezialitäten wie dem<br />

preisgekrönten Bio-Wiesenmilch Almkäse,<br />

dem g’schmackigen Draudamer<br />

oder dem feinen Rahmkäse bis hin zu<br />

einem abwechslungsreichen Schnittkäse-<br />

Sortiment. Was den Geschmack der Bio<br />

Wiesenmilch-Käsespezialitäten so einzigartig<br />

macht? Die Bio Wiesenmilch-<br />

Bäuerinnen und -Bauern bewahren auf<br />

ihren Weideflächen eine natürliche Vielfalt<br />

an würzigen Gräsern und Kräutern.<br />

Diese Vielfalt ist ausschlaggebend für den<br />

unverwechselbaren Geschmack der Bio<br />

Wiesenmilch-Käsesorten.<br />

io-Qualität<br />

2018 <strong>2020</strong>


Klimaschutz,<br />

Energieeffizienz &<br />

Tiergesundheit<br />

Tiergesundheit und Nachhaltigkeit sind die<br />

Grundlage der Bio Wiesenmilch-Produkte. Nur<br />

auf der Weide können Rinder ihr arttypisches Verhalten<br />

optimal ausleben. Sie garantiert den Kühen<br />

ausreichend Bewegung, Luft, Licht, Sonne und<br />

frisches Gras. Die Weidehaltung zählt damit zu<br />

den natürlichsten Haltungsformen für Rinder. Bei<br />

Bio Wiesenmilch kommt der Tiergesundheit und<br />

der nachhaltigen Bewirtschaftung der Höfe eine<br />

besondere Bedeutung zu. Den Bio Wiesenmilch-<br />

Kühen garantiert die Weidehaltung während der<br />

Vegetationsperiode sowie die wiederkäuergerechte<br />

Fütterung mit Wiesenfutter eine optimale Form<br />

der Tierhaltung. Bio Wiesenmilch-Bäuerinnen<br />

und -Bauern setzen auf gesunde, robuste Kühe, die<br />

lange leben und eine gute Milchleistung erbringen,<br />

ohne dabei ihre Gesundheit durch Überforderung<br />

aufs Spiel zu setzen.<br />

www.kaerntnermilch.at • www.biowiesenmilch.at • #kaerntnermilch


<strong>advantage</strong> 3<br />

Vorwort<br />

<strong>advantage</strong>-Herausgeber<br />

Walter Rumpler<br />

plädiert auf Authentizität.<br />

Foto: Bernhard Horst<br />

Iris Straßer (li.) blüht in ihrem Netzwerk<br />

(hier mit <strong>advantage</strong>-Marketingexperten<br />

Oliver Zussner, Werberin<br />

Ursula Mayer und Bernhard Wappis<br />

von autark) auf. Foto: Verantwortung zeigen!<br />

Ein ganzes Heft<br />

voller Klimaschützer!<br />

Es freut mich, dass der Kreis der nachhaltig denkenden und vor<br />

allem agierenden Menschen immer größer wird und sich tagtäglich<br />

mehr Firmen auf einen achtsamen Weg besinnen. Welche Auswirkungen<br />

das auf unser Leben und schönes Land haben wird, werden<br />

wohl eher unsere Kinder erfahren. So bin bin zuversichtlich, dass<br />

sich dieser Ansatz lohnt. Und wenn wir es so weit verinnerlicht<br />

haben, schaffen wir auch einen Kreislauf der authentischen<br />

Kommunikation. <br />

Ihr Walter Rumpler<br />

Der Sinn der Nachhaltigkeit<br />

von Dr. Iris Straßer, Leiterin des Verantwortung<br />

zeigen! Netzwerks<br />

„Es ist ein rundes Paket, das Ihr da geschnürt habt. Für jeden<br />

ist etwas dabei“, so der Tenor der Teilnehmer eines<br />

Frühstücks, bei dem das neue Schwerpunktprogramm von<br />

Verantwortung zeigen! zum Thema Nachhaltigkeit im Kreis<br />

namhafter Unternehmen und Institutionen vorgestellt<br />

wurde. Kaum ein Begriff ist heute so strapaziert wie<br />

Nachhaltigkeit, kein Unternehmen kommt mehr daran<br />

vorbei, das Themenfeld sozialer und ökologischer Verantwortung<br />

in die Kernprozesse des Managements zu integrieren.<br />

Der Green Deal der Europäischen Union und die neue Bundesregierung werden den Rahmen<br />

vorgeben, in dem Unternehmen künftig agieren.Umso wichtiger ist es, rechtzeitig Know-how<br />

aufzubauen, damit die Bearbeitung nicht zum Feigenblatt und Deckmäntelchen verkommt,<br />

sondern betriebswirtschaftlich Sinn macht. Zur Hebung von Effizienzpotentialen und<br />

Innovationschancen, zur Erschließung neuer Kundengruppen und höheren Attraktivität für<br />

junge Mitarbeiter. Im Verantwortung zeigen! Portfolio gibt es ab Frühjahr <strong>2020</strong> Praxisseminare<br />

für Führungskräfte und Mitarbeiter und erweitert sich das Angebot durch ein überbetriebliches<br />

Lernnetz. Das Lernen im Kreis Gleichgesinnter hilft, Fehler zu vermeiden und sich qualifiziertes<br />

Feedback und auch neue Anregungen zu holen. Und wer Nachhaltigkeit und CSR firmenintern<br />

voranbringen möchte, dem sei ein Blick auf die sieben Handlungsfelder unternehmerischer<br />

Verantwortung empfohlen: Struktur & Führung, Arbeitsplatz, Markt, Umwelt, Umfeld &<br />

Region, Kommunikation und Gesellschaft. Überall gilt es zu gestalten, Risiken wahrzunehmen<br />

und Chancen zu finden. Ganz im Sinne der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen, die<br />

sogenannten Sustainable Development Goals. Von denen sollten Sie schon gehört haben.<br />

COVER Foto: © pixabay.com – jplenio Portraits: Martina Karulle © Alexander Wieselthaler; Tanja Doboczky, © Picture People; Michaela<br />

Tiefenbacher, © Karin Wernig; Herta Stockbauer, © BKS/Arnold Poeschl; Peter Gauper, © Puch Johannes; Iris Strasser, © KK; Manfred Freitag,<br />

© Kelag; Werner Pietsch, © Daniel Waschnig; Marina Aichlseder, © Sissi Furgler Fotografie; Helmut Petschar, © Martin Steinthaler | tinefoto.com;<br />

Berndt Triebel, © Energieforum Kärnten, Richard Oswald, © Marco Riebler.<br />

IMPRESSUM: Herausgeber: Walter Rumpler, w.rumpler@<strong>advantage</strong>.at. Verlag & Medieninhaber:<br />

<strong>advantage</strong> Media GmbH. Geschäftsführer: Walter Rumpler, w.rumpler@<strong>advantage</strong>.at. Redaktion: Günter<br />

M. Pinter, g.pinter@<strong>advantage</strong>.at, Mag. (FH) Isabella Schöndorfer, studio@wort.at; Manuela Mark, Bakk.phil.,<br />

mail@manumarkant.at; Monika Unegg, monika@unegg.or.at, Karin Waldner- Petutschnig, waldner.<br />

petutschnig@chello.at. Koordination: Mag. (FH) Isabella Schöndorfer. Medien- & Anzeigenleitung:<br />

Oliver Zussner, o.zussner@ <strong>advantage</strong>.at. Medienberatung: Burgi Hämmerle, b.haemmerle@<strong>advantage</strong>.at.<br />

Fotos: <strong>advantage</strong>, pixelio.de, sxc.hu, fotolia, bzw. beigestellt lt. FN. Büroanschrift: <strong>advantage</strong> Media GmbH,<br />

Bahnhofplatz 5/Top 9, 9020 Klagenfurt am Wörthersee, T: +43 (0)650 7303400. Die Meinungen<br />

von Gastkommentatoren müssen sich nicht mit der Meinung der <strong>advantage</strong>- Redaktion decken. Alle Rechte,<br />

auch Übernahme von Beiträgen gem. §44 Abs. 1 Urheberrechts gesetz, vorbehalten. AGB/Haftungs ausschluss/<br />

rechtlicher Hinweis: www.<strong>advantage</strong>.at<br />

Inhalt<br />

14 Nachhaltig zertifiziert<br />

Netzwerker Berndt Triebel<br />

bringt gleichgesinnte<br />

Unternehmen zusammen.<br />

4 Die Besten<br />

Wie Bildung unser<br />

Leben prägt.<br />

11 Schlüsselrolle<br />

der Banken<br />

Herta Stockbauer<br />

im Interview<br />

36 Die bessere Welt<br />

Green-ups: Innovativ gegen<br />

kurzlebige Massenware.<br />

41 Fischverliebt<br />

Rezepte für heimische<br />

Kochkultur.<br />

45 Respekt!<br />

Junge Handballer<br />

als Klimaschützer<br />

46 Alpen-Adria<br />

Interreg-Projekt gegen<br />

Billig-Konkurrenz<br />

49 Duell mit<br />

spitzer Feder<br />

Peter Schöndorfer und<br />

Gilbert Waldner stellen<br />

sich der Frage: „on demand“<br />

oder „old school“?<br />

50 #alternativefacts<br />

Peter Schöndorfer über das<br />

Versagen einer einstmals<br />

klugen Methode<br />

Foto: Energieforum Kärnten


4 <strong>advantage</strong> DIE BESTEN<br />

Bildung<br />

bringt’s!<br />

Ob Lehre oder Studium. Die moderne<br />

Gesellschaft lässt die ehemaligen Grenzen<br />

der Bildung immer mehr verschwimmen.<br />

Was Kärnten daraus macht, zeigen uns die<br />

Besten. Isabella Schöndorfer und Günter Pinter<br />

Seit <strong>2020</strong> mit an Bord bei weXelerate: Die BKS Bank.<br />

Foto: weXelerate<br />

Rektoren bei der 50-Jahr-Feier der Universität Klagenfurt, v.l.n.r.: Zdravko Kačič<br />

(Universität Maribor), Hellmut Samonigg (Med Uni Graz), Oliver Vitouch, Harald<br />

Kainz (TU Graz, 2teReihe), Vizerektor Bernhard Fügenschuh (Universität Innsbruck)<br />

und Martin Polaschek (Universität Graz). Foto: aau/Daniel Waschnig<br />

Jubiläumsfeier<br />

50 Jahre Universität Klagenfurt<br />

Klagenfurt ist seit 50 Jahren Universitätsstadt. Beim Festakt<br />

zum Jubiläum fanden sich Vertreter aus Wissenschaft, Politik<br />

und Medien ein. Am 21. Jänner 1970 wurde die heutige Alpen-<br />

Adria-Universität Klagenfurt – damals noch als Hochschule für<br />

Bildungswissenschaften - aus der Taufe gehoben. Anlässlich des<br />

50. Geburtstages fanden sich zur Jubiläumsfeier zahlreiche Gäste<br />

aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Partneruniversitäten aus<br />

Österreich und aus dem Ausland sowie Lehrende, Alumni,<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und Studierende an der<br />

Universität ein, um am Festakt teilzunehmen. Im Rahmen der<br />

Feierlichkeiten wurde Rektor Oliver Vitouch durch Landeshauptmann<br />

Peter Kaiser, selbst Absolvent der Universität, das<br />

Große Goldene Ehrenzeichen des Landes Kärnten verliehen.<br />

BKS Bank kooperiert<br />

mit weXelerate<br />

„weXelerate ist bereits heute das größte und<br />

stärkste Innovationsnetzwerk Österreichs,<br />

international ein weit sichtbareres Zeichen<br />

für Innovation mit über 20 Top-Unternehmen<br />

in zwei Hubs. Und an diesem Innovationsnetzwerk<br />

bauen wir ständig weiter. So freuen<br />

wir uns, dass wir mit der BKS Bank einen<br />

interessanten Corporate Partner mit an Bord<br />

haben. Der Beginn für weitere spannende<br />

Innovationen“, so weXelerate Geschäftsführer<br />

Awi Lifshitz. „Die BKS Bank sieht die digitale<br />

Transformation als eine große Zukunftschance.<br />

Damit diese gut gelingt, ist es von hoher<br />

Bedeutung, dass auch unsere Mitarbeiter gut<br />

darauf vorbereitet werden. Arbeitsabläufe und<br />

Aufgaben ändern sich und erfordern oft andere<br />

Kenntnisse als bisher. Ziel der Partnerschaft mit<br />

weXelerate ist, viele neue Impulse für unsere<br />

Mitarbeiter und Führungskräfte zu generieren,<br />

um sie für die digitale Transformation zu<br />

begeistern. Wir hoffen, so das Innovationspotenzial<br />

voll ausschöpfen zu können“, erklärt<br />

BKS Bank-Vorstandsvorsitzende Herta<br />

Stockbauer.


Die Besten | <strong>advantage</strong> 5<br />

Das Symphonieorchester der Gustav Mahler Privatuniversität für Musik mit Leiter<br />

Martin A. Fuchsberger setzte einen glanzvollen Schlussakkord der Eröffnungstage.<br />

Foto: Gustav Mahler Privatuniversität für Musik.<br />

Gustav Mahler Privatuniversität:<br />

13 Konzerte an 3 Tagen<br />

Nach der offiziellen Eröffnungsfeier im Herbst letzten Jahres<br />

ließ die Gustav Mahler Privatuniversität zu Jahresanfang auch<br />

künstlerisch von sich hören.<br />

Unter dem Titel „360° Musik“ wurde mit insgesamt 13 Konzerten an drei<br />

Tagen den Besuchern ein offenes, vielfältiges, innovatives und „gesprächiges“<br />

Programm, das von der Volksmusik und dem Jazz, über zeitgenössische Musik<br />

bis zur Klassik reichte, geboten. Das große Publikumsinteresse bei den<br />

Konzerten fand seinen Höhepunkt mit rund 650 Gästen beim Abschlusskonzert<br />

im Konzerthaus Klagenfurt. „Es ist uns an den drei Veranstaltungstagen<br />

gelungen, unser Haus bestmöglich zu präsentieren. Unser Motto „360 Grad<br />

Musik“ haben wir mit Leben, aber vor allem mit Kunst ausgefüllt“, zeigte sich<br />

Rektor Roland Streiner zufrieden.<br />

Studium und Lehre<br />

an der Fachhochschule Villach<br />

An der Fachhochschule Kärnten, Campus Villach, soll es ab Herbst<br />

<strong>2020</strong> möglich sein, das Studium Prozess- und Elektrotechnik mit<br />

einer Lehre zu verbinden. Darauf haben sich Infineon, Flex, die<br />

Industriellenvereinigung, die Fachhochschule Kärnten und die<br />

Berufsschule Villach geeinigt. Damit wäre Kärnten bundesweit<br />

das erste Bundesland, das diese Kombination anbietet.<br />

Das Bachelor-Studium parallel zur Lehre verlängert sich um zwei<br />

bis drei Semester. Das Projekt richtet sich an AHS-Absolventen<br />

und wird gestartet, wenn sich mindestens zwölf Interessierte<br />

melden. Die künftigen Absolventen verfügen dann über einen<br />

Lehrabschluss und einen Bachelor der Fachhochschule Villach.<br />

Schon bald<br />

möglich:<br />

Zukunftsfitte<br />

Kombination<br />

aus Lehre<br />

und Studium.<br />

Foto: StockSnap<br />

auf pixabay<br />

WK-Präsident Jürgen Mandl mit Rudolf Bredschneider,<br />

Innungsmeister der Maler und Tapezierer, und Gottfried<br />

Gautsch, Innungsmeister der Dachdecker, Glaser und Spengler<br />

in den neuen Werkstätten. Fotos: WKK/Sommeregger-Baurecht<br />

Am Dach<br />

geht die Post ab<br />

Wirtschaft und (Aus-)Bildung gehören<br />

zusammen: Deshalb hat die Kärntner Wirtschaftskammer<br />

in den vergangenen 15 Jahren<br />

rund 50 Millionen Euro in Bildungseinrichtungen<br />

investiert. Keine andere Organisation in<br />

Kärnten verfügt über so vielfältige Ausbildungsmöglichkeiten.<br />

„Ein weiterer Meilenstein ist<br />

uns nun mit der Errichtung der Dachdeckerund<br />

Spenglerwerkstätte gelungen. Gemeinsam<br />

mit dem WIFI Kärnten haben wir ein Kompetenzzentrum<br />

für die Ausbildung der jungen<br />

Fachkräfte geschaffen“, freut sich WK-Präsident<br />

Jürgen Mandl anlässlich der Eröffnung am<br />

Gelände der Postgarage in Klagenfurt. Circa<br />

100 Dachdecker- und Spengler-Lehrlinge<br />

sowie knapp 140 Maler- und Tapeziererlehrlinge<br />

werden unter dem Motto „Qualifikation<br />

schafft Qualität“ Teile ihrer Ausbildung in den<br />

zeitgemäß gestalteten Ausbildungsräumlichkeiten<br />

absolvieren.


6 <strong>advantage</strong> Klimaschutz<br />

Geht’s dem Klima gut,<br />

geht‘s der Wirtschaft gut!<br />

Für die Sicherung von Arbeitsplätzen, Wohlstand und Wachstum braucht<br />

es erfolgreiche Unternehmen. Sie tragen auch eine große Verantwortung,<br />

wenn es um Klimaschutz geht und sie nehmen diese immer stärker wahr.<br />

Maßnahmen zum Klimaschutz bringen nicht nur Vorteile für die Umwelt,<br />

sie bieten auch Chancen zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit.


Klimaschutz | <strong>advantage</strong> 7<br />

Klimawandel? Was, den gibt es<br />

wirklich? Diese Reaktion war<br />

lange Zeit nicht ungewöhnlich,<br />

wurde doch der vom Menschen verursachte<br />

Wandel des Klimas von vielen schlichtweg<br />

ignoriert oder als übertriebene Panikmache<br />

abgetan. Derzeit scheinen nur noch unverbesserliche<br />

Verschwörungstheoretiker zu<br />

bezweifeln, dass der zu hohe CO₂-Ausstoß<br />

zur Erderwärmung beiträgt und rasch Maßnahmen<br />

gesetzt werden müssen, um die<br />

Klima belastung einzudämmen. Ob diesen<br />

Bewusstseinswandel Greta Thunberg<br />

und der Fridays For Future-Bewegung<br />

der Jugend geschuldet ist oder ob er<br />

sich durch die dramatischen<br />

Waldbrände am Amazonas, in<br />

der sibirischen Tundra und<br />

im australischen Outback<br />

buchstäblich in das Bewusstsein<br />

der Weltöffentlichkeit<br />

eingebrannt<br />

hat, lässt<br />

sich schwer sagen.<br />

<br />

<br />

Foto: AdobeStock/Harald Lange NaturBild


8 <strong>advantage</strong> | Klimaschutz<br />

Fest steht mittlerweile, dass niemand um die<br />

Themen Klimawandel und Klimaschutz<br />

umhinkommt.<br />

Noch lange nicht am Klimaziel<br />

Die Fakten sprechen für sich: Laut UN-Klimaschutzprogramm<br />

müssten jedoch die klimaschädlichen<br />

Emissionen zwischen <strong>2020</strong><br />

und 2030 jährlich um 7,6 Prozent sinken,<br />

um die Erderwärmung auf deutlich unter 2<br />

Grad Celsius einzugrenzen, wie das bei der<br />

Pariser Klimaschutzkonferenz von 2015 vereinbart<br />

wurde. Von diesem Ziel sind wir<br />

derzeit noch weit entfernt. Auch Österreichs<br />

Klimaschutz-Ambitionen reichen derzeit<br />

nicht aus. Laut Klimaschutzbericht 2019<br />

des österreichischen Umweltbundesamtes<br />

betrugen die Treibhausgas-Emissionen in<br />

Österreich 2017 rund 82,3 Millionen Tonnen<br />

CO2-Äquivalent, was im Vergleich zu<br />

2016 eine Steigerung um rund 3,3 Prozent<br />

(ca. 2,7 Millionen Tonnen) bedeutet. Auch<br />

wenn der Ausstoß von 2017 auf 2018 um<br />

3,7 Prozent gesunken ist, wäre es zu früh<br />

von einer Trendwende zu sprechen. Angesichts<br />

der Risiken und Kosten des Klimawandels<br />

besteht Handlungsbedarf.<br />

Hohe Folgekosten des Klimawandels<br />

Die Folgekosten der Klimaveränderung<br />

könnten für Österreich laut Klimaschutzbericht<br />

bis 2050 jährlich bis zu 5 Milliarden<br />

Euro betragen, sofern keine Gegenmaßnahmen<br />

gesetzt werden und wenn die globale<br />

Temperaturerwärmung sich unter 2 Grad<br />

Celsius einpendelt. Nach den Berechnungen<br />

des Umweltbundesamtes würden für Strafzahlungen<br />

bis 2030 bis zu neun Milliarden<br />

Euro anfallen, wenn Österreich die Klimaziele<br />

verfehlt. Eine der wichtigsten Maßnahme<br />

ist der Wechsel hin zu einer kohlenstoffarmen<br />

Wirtschaftsweise, auch Dekarbonisierung<br />

genannt. Vor allem im Bereich der<br />

Mobilität und bei der Energieerzeugung<br />

muss der Trend weg von fossilen Brennstoffen<br />

gehen. Selbst wenn der Ausstieg aus der<br />

kohlenstoffintensiven Wirtschaft rasch<br />

erfolgt und umgesetzt wird, sind damit<br />

hohe Kosten verbunden. Allerdings sind die<br />

Kosten, wenn nichts getan wird, deutlich<br />

höher: Nach Analyse der OECD könnten<br />

sofortige Maßnahmen, die eine Veränderung<br />

unsere Produktions- und Wirtschaftsweise<br />

bewirken, die Wirtschaftsleistung der<br />

G20-Länder durchschnittlich um 2,5 bis<br />

2,8 Prozent steigern. Rechnet man noch die<br />

Kosten für die Folgen eines ungebremsten<br />

Klimawandels bis 2050 mit ein, die dadurch<br />

vermieden werden können, steigt dieser<br />

Effekt auf durchschnittlich 4,7 Prozent.<br />

Wird jedoch erst ab 2025 gehandelt, könnte<br />

dies zu einem Rückgang der Wirtschaftsleistung<br />

um durchschnittlich 2 Prozent bis<br />

2035 führen. Bleibt die Dekarbonisierung<br />

aus, betreffen die negativen wirtschaftlichen<br />

Folgen den Tourismus, die Land- und Forstwirtschaft,<br />

den Energiebereich und das<br />

Gesundheitswesen. Hinzu kommen demographische,<br />

soziale und humanitäre Auswirkungen<br />

– Stichwort Klimaflüchtlinge.<br />

Klimaschutz als Wirtschaftsfaktor<br />

Um die Begrenzung auf unter 2 Grad zu<br />

erreichen, sind laut Experten zukunftsfähige<br />

Lösungen wie z.B. Investitionen in langlebige<br />

Infrastruktur und Technologien gefragt,<br />

die einen Ausstieg aus der Nutzung fossiler<br />

Energieträger ermöglichen.<br />

Der Klimawandel birgt nicht nur Risiken,<br />

vor allem Maßnahmen zum Klimaschutz<br />

bieten Chancen für Österreichs Wirtschaft.<br />

Umwelt- und Klimaschutz sind ein bedeutender<br />

Wirtschaftsfaktor in der Alpenrepublik.<br />

Österreichische Betriebe sind bereits<br />

jetzt in mehreren Umwelttechnologiebranchen<br />

Weltmarktführer. In den Bereichen<br />

erneuerbare Energietechnologien, Recyclingund<br />

Abfalltechnologie, Wasser- und Abwasser-<br />

sowie Luftreinhaltetechnologie haben<br />

österreichische Betriebe im Export einen<br />

überdurchschnittlich hohen Weltmarktanteil<br />

und sind national wie international<br />

besonders wettbewerbsfähig. Bei Umsatzwachstum,<br />

Exportquote und bei den Ausgaben<br />

für Forschung und Entwicklung im<br />

Bereich Umwelttechnik liegen die heimischen<br />

Betriebe und Dienstleister deutlich<br />

über dem nationalen Durchschnitt im Vergleich<br />

mit anderen Branchen. Sie sind innovativ<br />

und exportorientiert und wachsen<br />

schnell. Das sind gute Voraussetzungen, um<br />

die Chancen, die der Klimaschutz eröffnet,<br />

zu ergreifen und auszubauen. Kann sich<br />

Österreich sich als Vorreiter in neuen klimafreundlichen<br />

Zukunftsindustrien etablieren,<br />

hat das langfristig positive Auswirkungen<br />

auf die Wertschöpfung und Beschäftigung<br />

im Land und sichert damit die internationale<br />

Wettbewerbsfähigkeit. Im Jahr 2017<br />

waren im Sektor „umweltorientierte Produktion<br />

und Dienstleistung“ österreichweit<br />

über 180.000 Menschen beschäftigt und es<br />

wurde ein Umsatz von rund 36 Milliarden<br />

Euro erzielt.<br />

Chance für Kärntner Unternehmen<br />

Auch Kärntner Unternehmen behaupten<br />

sich mit klimafreundlichen Produkten und<br />

Dienstleistungen erfolgreich wie z.B. im<br />

Solarbereich, bei Biomasse, Turbinenbau,<br />

Leitungsbau für Wasserkraft und Wärmeversorgung,<br />

Hightech-Produkte und Chipproduktion,<br />

oder der Abfallwirtschaft. Der<br />

Energiesektor ist mit einem Anteil von über<br />

99 Prozent Strom aus erneuerbarer Energie<br />

(vor allem Wasserkraft sowie Biomasse und<br />

Photovoltaik) österreichweit Vorreiter. Auch<br />

in der Landwirtschaft liegt Kärnten mit<br />

einem Anteil von 20 Prozent der Agrarfläche<br />

für Bio-Landwirtschaft im europäischen<br />

Spitzenfeld.<br />

Auf den Klimaschutz als Innovations- und<br />

Wachstumsmotor haben auch die Vertreter<br />

des Landes, der Wirtschaftskammer und der<br />

Industriellenvereinigung beim Ersten Kärnten<br />

Wirtschaftskonvent hingewiesen. Nachhaltigkeit,<br />

Ökoinnovationen, Bioökonomie<br />

und Klimaschutz seien nicht nur aus wirtschaftlicher<br />

Sicht Zukunftsthemen. Kärnten<br />

biete sich die Chance mit umweltfreundlichen<br />

Innovationen sowohl wirtschaftlich<br />

wie gesellschaftlich zu profitieren, so der<br />

Tenor. Werden diese Chancen ergriffen, so<br />

ist Zuversicht angebracht, dass es den<br />

Kärntner Unternehmen gelingen kann, Klimaschutz<br />

und Wirtschaft in Einklang zu<br />

bringen. Ganz nach dem Motto: Geht’s dem<br />

Klima gut, geht‘s der Wirtschaft gut! |


Klimaschutz | <strong>advantage</strong> 9<br />

Chance<br />

Klimaschutz<br />

Für den einen ist es die Innovation, der andere kann sich für neue<br />

Marktperspektiven begeistern. Wir haben bei Kärntner Unternehmen<br />

nachgefragt, welche Chance Klimaschutz für ihr Unternehmen bedeutet.<br />

Foto: pixabay - liggraphy<br />

Peter Gauper,<br />

Vorstand Raiffeisen Landesbank Kärnten<br />

„Um künftig erfolgreich am Markt zu agieren,<br />

gilt es zentrale Themen wie steigendes<br />

Umweltbewusstsein, hohe Sensibilität für<br />

Klimaveränderungen, ressourcenschonendes<br />

Wirtschaften etc. bei der strategischen<br />

Ausrichtung zu berücksichtigen. Das<br />

Konjunkturforum <strong>2020</strong> liefert wertvolle<br />

Impulse wie Unternehmen mit Regionalität,<br />

Kooperationsbereitschaft und innovativen<br />

Ideen ökologisch nachhaltig<br />

wirtschaften können.“ Foto: Puch Johannes<br />

Richard Oswald,<br />

Center-Manager ATRIO<br />

„Der Klimaschutz ist für das ATRIO nicht<br />

nur eine spannende Herausforderung<br />

sondern zugleich eine Verpflichtung. Viele<br />

Maßnahmen die wir seit der Eröffnung<br />

getroffen haben zeigen, dass Ökologie und<br />

Ökonomie wunderbar zusammen passen.<br />

Der schonende Umgang mit Ressourcen<br />

macht sich „bezahlt“. Frei nach dem Motto<br />

–tu Gutes und sprich darüber– goutieren die<br />

Kunden zunehmend unser nachhaltiges<br />

Handeln. Das positive Image wird zum<br />

echten Wettbewerbsvorteil.“ Foto: Marco Riebler<br />

Claudia Hölbling,<br />

Gründerin Gaumenfest.at<br />

„Beim Lebensmitteleinkauf kann jeder<br />

Einzelne etwas zum Klimaschutz beitragen.<br />

Produkte aus achtsamer, klein strukturierter<br />

Landwirtschaft schonen das Klima. Der<br />

Ab-Hof-Versand spart Anfahrtswege,<br />

die Bündelung der unterschiedlichen<br />

Erzeugnisse durch Gaumenfest.at bietet<br />

ein umfangreiches Angebot. Der Klimaschutz<br />

bietet uns und den Bauern die<br />

Chance, neue Produkte hervorzubringen,<br />

neue Kunden zu gewinnen sowie Verpackung<br />

und Zustellung noch effizienter gestalten<br />

zu können.“ Foto: Peter Pugganig


10 <strong>advantage</strong> | Klimaschutz<br />

Dipl.-Ing. Manfred Freitag,<br />

Vorstand Kelag<br />

„Es geht nicht um Chancen, sondern um die<br />

möglichen Beiträge der Kelag zum Klimaschutz.<br />

Kärnten hat heute 52 % erneuerbare<br />

Energie im Gesamtsystem. Um im Sinne des<br />

Klimaschutzes 100 % zu erreichen, brauchen<br />

wir doppelt so viel erneuerbare Energie aus<br />

Wasserkraft, Photovoltaik, Windkraft und<br />

Biomasse. Die Kelag kann hier viel beitragen,<br />

diese Mammutaufgabe können wir aber nur<br />

gemeinsam bewältigen. Voraussetzung dafür<br />

ist die Akzeptanz für zusätzliche Erzeugungsund<br />

Netzanlagen, die wir alle für unsere<br />

enkeltaugliche Energiezukunft brauchen.<br />

Zusätzlich müssen alle mit Energie in<br />

Zukunft viel effizienter umgehen als bisher.“<br />

Foto: Kelag<br />

KR Otto Scheiflinger,<br />

Eigentümer und Geschäftsführer der<br />

„Wie daham…“ Senioren- und Pflegezentren<br />

„Den „Wie daham…“ Senioren- und<br />

Pflegezentren ist ein gutes Klima nicht nur<br />

im zwischenmenschlichen Bereich wichtig!<br />

Im Bewusstsein um die Verantwortung von<br />

Unternehmen für dieses bedeutsame Thema,<br />

fließt der Gedanke der Ressourcen- und<br />

Umweltschonung nahezu in alle strategischen<br />

Entscheidungen mit ein und wird im<br />

Alltag in unseren österreichweit elf Häusern<br />

gelebt. Die Verwaltungszentrale in Glanegg<br />

wird mit Erdwärme versorgt und aktuell gibt<br />

es Verhandlungen mit Anbietern von<br />

Solaranlagen, um eventuell an allen<br />

Standorten auf erneuerbare Energie<br />

umzusteigen.“ Foto: KK<br />

Klaus Reiter, Geschäftsführer von<br />

Reiter Bioholz und Timberra® Holzsysteme<br />

„Viele Unternehmen werden ihre Geschäftsmodelle<br />

in den nächsten Jahren überdenken<br />

müssen, um den Anforderungen in der<br />

Klimapolitik nachzukommen. Da fühlen wir<br />

uns mit unseren Unternehmen Reiter Bioholz<br />

und Timberra® Holzsysteme bereits als<br />

Vorreiter in Sachen Klimaschutz. Seit jeher<br />

galt unsere Philosophie, Techniken zu finden,<br />

die den Baustoff Holz so formen lassen, dass<br />

es zum begehrenswerten Designprodukt wird<br />

und dabei die Einstofflichkeit bewahrt bleibt.<br />

Zudem tragen wir mit unserer Kreislaufwirtschaft<br />

maßgeblich zum bewussten Umgang<br />

mit der Natur bei.“ Foto: KK<br />

Johannes Hofer,<br />

Geschäftsführer der Conversio GmbH<br />

„Wir von Conversio sind der Meinung, dass<br />

Photovoltaikanlagen eine wirtschaftlich<br />

sinnvolle Investition sind. Wir haben es uns<br />

zur Aufgabe gemacht, vor allem Betrieben<br />

mit hohem Stromverbrauch zu zeigen, dass<br />

die eigene Stromproduktion mittels Photovoltaik<br />

bereits nach einer Amortisation von<br />

wenigen Jahren hohe Ersparnisse ermöglicht.<br />

Wenn nun der Klimaschutz in der Gesellschaft<br />

noch wichtiger wird, und die Politik<br />

weitere fördernde Schritte setzt, werden<br />

unsere Photovoltaikanlagen für unsere<br />

Kunden wirtschaftlich noch lukrativer<br />

und noch attraktiver.“ Foto: Arnold Pöschl<br />

Michaela Tiefenbacher,<br />

Geschäftsführende Gesellschafterin,<br />

Naturel Hotels & Resorts<br />

In den Naturel Hotels & Resorts ist uns<br />

ein achtsamer Umgang mit den Produkten<br />

genauso wichtig wie erneuerbare Energie zu<br />

verwenden und umweltschonende Mobilität<br />

zur Verfügung zu stellen. Für mich als<br />

Unternehmerin ist es wichtig, meine Hotels<br />

„enkeltauglich“ zu führen und mit den<br />

naturgegebenen Ressourcen sparsam<br />

umzugehen. Mittlerweile entscheiden<br />

sich aber auch Gäste ganz bewusst für<br />

unser Hotel, weil wir uns der Nachhaltigkeit<br />

und dem Klimaschutz intensiv widmen.<br />

Foto: Karin Wernig<br />

Mag. Marina Aichlseder,<br />

Geschäftsführung Autohaus Aichlseder<br />

Seit 15 Jahren werden in unserem Haus alle<br />

Investitionen auf Nachhaltigkeit geprüft.<br />

Wir haben zum Heizen und zur Stromerzeugung<br />

ein Blockheizkraftwerk und eine<br />

PV-Anlage. Als Chance sehen wir, dass die<br />

Elektromobilität alltagstauglicher und auch<br />

leistbarer geworden ist. Wir haben seit<br />

über zehn Jahren Erfahrung im Bereich<br />

alternativer Antriebe und wir verfügen über<br />

speziell ausgebildete Mitarbeiter für die<br />

Servisierung dieser Fahrzeuge.<br />

Foto: Sissi Furgler Fotografie


<strong>advantage</strong> 11<br />

——— I n t e r v i e w ———<br />

mit Mag. Dr. Herta Stockbauer, Vorstandsvorsitzende BKS Bank<br />

Banken haben eine Schlüsselrolle<br />

für den Klimaschutz<br />

BKS Bank-Vorsitzende Herta Stockbauer über den Beitrag der Banken<br />

zu Nachhaltigkeit, Achtsamkeit und Klimaschutz sowie die<br />

Chancen für klimafreundliches wirtschaften in Kärnten.<br />

Foto: BKS/Arnold Poeschl<br />

Der Klimawandel ist schlagartig in<br />

das Bewusstsein der Öffentlichkeit<br />

gerückt. Hat sich das auch auf den<br />

Finanzsektor ausgewirkt?<br />

Die EU hat 2018 den „Aktionsplan zur<br />

Finanzierung nachhaltigen Wachstums“ präsentiert,<br />

der sich an die Finanzbranche wendet.<br />

Auch im Green Deal haben Banken<br />

eine Schlüsselrolle. Beides führt dazu, dass<br />

auch Banken, die bisher der Nachhaltigkeit<br />

wenig Aufmerksamkeit geschenkt haben,<br />

sich nun ganz konkret mit dem Klimawandel<br />

beschäftigen.<br />

Wie können Banken und Finanzinstitute<br />

zum Klimaschutz beitragen?<br />

Die BKS Bank vergibt beispielsweise Finanzierungen<br />

mit nachhaltigem Verwendungszweck<br />

und bietet ökologisch nachhaltige<br />

Veranlagungs- und Sparprodukte an. Seit<br />

2012 konnten wir unseren CO₂-Ausstoss<br />

um 54 % reduzieren. Wir betreiben mittlerweile<br />

zwei Photovoltaikanlagen, ersetzen<br />

Videokonferenzen durch Dienstreisen, fahren<br />

mehr mit der Bahn und ersetzen in<br />

unserem Fuhrpark Dieselfahrzeuge durch<br />

Hybridautos, um nur ein paar Beispiele<br />

unserer Aktivitäten zu nennen.<br />

Was sind ihre persönlichen Motive,<br />

Klimaschutz, Nachhaltigkeit und<br />

gesellschaftliche Verantwortung in<br />

Ihrem Unternehmen umzusetzen?<br />

Wenn es uns nicht gelingt, die Ziele des<br />

Pariser Klimaschutzabkommens umzusetzen,<br />

werden unsere Kinder und Enkel auch<br />

in unseren Breiten die Folgen gravierend<br />

spüren. Ich möchte ihnen dann guten<br />

Gewissens sagen können: „Ich habe alles,<br />

was in meiner Macht stand getan, um die<br />

Umwelt zu schützen.“<br />

Wie schätzen Sie die Chancen für<br />

ein nachhaltiges und klimafreundliches<br />

wirtschaften in Kärnten ein?<br />

Wo sehen Sie mögliche Risiken,<br />

was gibt Anlass zur Zuversicht?<br />

Sehr gut. Denn in Kärnten gibt es sehr viele<br />

Unternehmen, die nachhaltig wirtschaften.<br />

Jedes Unternehmen sollte aber analysieren,<br />

ob es direkt oder indirekt über die Wertschöpfungskette<br />

vom Klimawandel betroffen<br />

sein wird. Noch ist ausreichend Zeit,<br />

sein Geschäftsmodell entsprechend anzupassen.<br />

Die Bundesförderstellen bieten viele<br />

Förderprogramme für klimafreundliche<br />

Investitionen. Wir laden Unternehmer gerne<br />

ein, sich bei uns dazu beraten zu lassen.<br />

Wird der von der EU angekündigte<br />

„Green Deal“ die Erwartungen<br />

erfüllen können, die damit verknüpft<br />

werden?<br />

Die Umsetzung wird eine große Herausforderung.<br />

Die Ausgangsvoraussetzungen sind<br />

ganz unterschiedlich. So wird der Ausstieg<br />

aus Kohle in manchen Ländern schwer zu<br />

bewältigen sein und das Thema Atomstrom<br />

sehr kontrovers diskutiert werden. Die EU<br />

muss hier kluge Programme schaffen. Auf<br />

der einen Seite muss sie diesen Ländern realistische<br />

Szenarien eröffnen, ohne dass es<br />

kalt wird im Wohnzimmer. Auf der anderen<br />

Seite darf sie Ländern, die schon weiter sind,<br />

nicht das Gefühl<br />

geben, dass<br />

sie die Zeche<br />

zahlen<br />

müssen. |


12 <strong>advantage</strong><br />

——— I n t e r v i e w ———<br />

mit Dir. Helmut Petschar, Geschäftsführer Kärntnermilch<br />

Für nachhaltigen Umweltschutz<br />

braucht es unsere Bauern<br />

Kärntnermilch Geschäftsführer Helmut Petschar über die Bedeutung<br />

der heimischen Landwirtschaft für die Erhaltung unserer Kulturund<br />

Naturlandschaft sowie für Umwelt- und Klimaschutz.<br />

Welche Bedeutung haben<br />

Umwelt- und Klimaschutz<br />

für Ihr Unternehmen?<br />

Wir beschäftigen uns seit den<br />

90er-Jahren mit Klimaschutz,<br />

Artenschutz und Biodiversität.<br />

Die Kärntnermilch ist die einzige<br />

Molkerei, die mit EMAS und mit<br />

unterschiedlichen Umwelt zertifikaten<br />

vom Bund schon mehrmals für Nachhaltigkeit<br />

ausgezeichnet wurde. Wir verarbeiten nur<br />

Milch aus gesundem Tierbestand und verwenden<br />

keine chemischen Zusatzstoffe. Wir konnten allein<br />

beim Verzicht auf Stülpdeckel rund sechs Tonnen<br />

Plastik in drei Monaten einsparen. Durch Anschaffung<br />

neuer Pumpen, Belüftungs- und Beleuchtungssysteme<br />

sowie durch Wärmerückgewinnung<br />

haben wir unseren Energieverbrauch stark gesenkt.<br />

Unsere Milchbauern produzieren seit 2005 flächendeckend<br />

gentechnikfrei und seit über drei Jahren<br />

glyphosatfrei.<br />

Was kann die Landwirtschaft allgemein und<br />

die Milchwirtschaft im Besonderen für den<br />

Klimaschutz tun?<br />

Wenn wir unsere Kulturlandschaft und unsere Umwelt<br />

nachhaltig schützen wollen, ist es ganz wesentlich, die<br />

kleinstrukturierte Landwirtschaft in der Bergwelt zu<br />

erhalten. Dafür braucht es unsere Bauern, die mehr<br />

tun, als nur die Milch abzuliefern. Deshalb haben wir<br />

bereits vor sechs Jahren unser Projekt Bio Wiesenmilch<br />

unter dem Motto „Leben achten. Achtsam<br />

leben“ gestartet. Wir orientieren uns dabei an den drei<br />

großen Grundsätzen besondere Energieeffizienz und<br />

Klimaschutz, besonderer Tierschutz und besonderer<br />

Artenschutz. Mit einem flexiblen Bewertungssystem<br />

unterstützen wir unsere Bio-Wiesenmilchbauern dabei,<br />

sich im Sinne der Zielvorstellungen<br />

dynamisch weiterzuentwickeln.<br />

In welcher Form<br />

unterstützt die Kärntner<br />

Milch die Landwirte?<br />

Mit unseren speziellen Produkten<br />

wie Bio Wiesenmilch oder<br />

regionalen Käsespezialitäten stärken wir<br />

die kleinteilige Landwirtschaft vor allem in<br />

der Bergregion. Heimische Produkte schaffen und<br />

erhalten Arbeitsplätze in der Region und sichern den<br />

Milchbauern ein Einkommen. Damit verhindern wir<br />

Abwanderung und stärken unsere Bauern, die für die<br />

Erhaltung der Kultur, der Landschaft und für ein vielfältiges<br />

Vereinsleben unersetzbar sind.<br />

Wie schätzen Sie den von der EU<br />

angekündigte „Green Deal“ im Hinblick<br />

auf die Landwirtschaft ein?<br />

Grundsätzlich ist es positiv, dass dieses Thema mehr<br />

Augenmerk erhält. Allerdings werden die hohen Ziele<br />

ohne unsere Partner im Handel nicht umsetzbar sein.<br />

Es ist scheinheilig, zu sagen, wir stehen hinter der regionalen<br />

Wirtschaft, sich dann aber an den niedrigen<br />

Weltmarktpreisen zu orientieren. Die Produktion in<br />

der Region mit kleinstrukturierter Landwirtschaft zu<br />

Billigstpreisen ist nicht möglich. Das sind die Konsumenten<br />

oft schon weiter als der Handel.<br />

Was ist ihr ganz persönlicher Beitrag<br />

zum Klimaschutz?<br />

Ich achte auf einen sorgsamen Umgang mit Lebensmitteln,<br />

vermeide Billigstangebote und kaufe dafür<br />

ganz bewusst Produkte mit hoher Qualität aus der<br />

Region, möglichst aus biologischem Anbau. |<br />

Foto: Martin Steinthaler | tinefoto.com


Klimaschutz | <strong>advantage</strong> 13<br />

Erfolgsfaktor<br />

Nachhaltigkeit<br />

Was bedeutet nachhaltige Unternehmensführung?<br />

Um diese und andere Fragen zu beantworten lud<br />

die Wirtschaftskammer Kärnten zu einem<br />

informativen Frühstück.<br />

Nachhaltigkeit zählt mittlerweile für<br />

viele Kärntner Unternehmen zur<br />

täglichen Praxis. Aus diesem<br />

Grund lud die Wirtschaftskammer Kärnten<br />

in ihren Räumlichkeiten zum Frühstück<br />

unter dem Motto „Erfolgsfaktor Nachhaltigkeit“.<br />

Nach Begrüßung durch WKK Vizepräsidentin<br />

Carmen Goby hielt Iris Straßer,<br />

Geschäftsführerin vom Netzwerk Verantwortung<br />

zeigen! den Impulsvortrag zum<br />

Thema „Mit nachhaltigen Maßnahmen zum<br />

unternehmerischen Erfolg!“. Verantwortung<br />

zu übernehmen liege im Trend und zähle<br />

immer stärker zu wirtschaftlichen Erfolgsfaktoren<br />

sowohl für Unternehmen wie auch<br />

für den Wirtschaftsstandort, so Straßer in<br />

ihrem Vortrag. Im Anschluss wurden drei<br />

Best-Practice Beispiele aus Kärnten zu diesem<br />

Themenfeld vorgestellt. Elke Oberhauser<br />

von Best oft he Rest-Zwölfuhrläuten,<br />

Mag. Richard Oswald vom Atrio Villach<br />

und Michaela Tiefenbacher vom Naturel<br />

Jutta Steinkellner, Elke Oberhauser, Iris Straßer, Richard Oswald, Carmen Goby<br />

und Michaela Tiefenbacher beim Top-Service-Frühstück der Wirtschaftskammer.<br />

Foto: LobitzerMarion<br />

Hotels & Resort, die alle mit ihren nachhaltigen<br />

Initiativen erfolgreiche Vorreiter in<br />

ihrer Branche sind, informierten die rund<br />

80 Teilnehmer darüber, wie in ihren Unternehmen<br />

Nachhaltigkeit in der Praxis um -<br />

gesetzt wird. Die Anwesenden nutzen die<br />

Möglichkeit zu einem vertiefenden Er -<br />

fahrungsaustausch und um Kontakte zu<br />

knüpfen und sich zu vernetzen. |<br />

Eine Karriere<br />

wie für mich gemacht<br />

Ein sicherer Arbeitsplatz, flexible Arbeitszeit und ein Einkommen, das<br />

nach oben offen ist und das Sie selbst gestalten.<br />

Verstärken Sie unser Team im Außendienst als Versicherungs- und VorsorgeberaterIn und starten Sie Ihre<br />

Karriere jetzt! Auch QuereinsteigerInnen sind herzlich willkommen, denn Ihre umfassende Ausbildung<br />

erfolgt berufsbegleitend ab dem Start. Unser Verkaufscoach steht Ihnen vom ersten Tag an zur Seite, um Sie<br />

leistungsstark für die BÖV-Prüfung* vorzubereiten. (* Bildungsakademie der Österreichischen Versicherungswirtschaft)<br />

Das kollektivvertragliche Mindesteinkommen beträgt ab EUR 23.298,04 brutto pro Jahr.<br />

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Bitte bewerben Sie sich mit Ihren vollständigen<br />

Unterlagen über unsere Webseite<br />

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DONAU Versicherung AG Vienna Insurance Group<br />

Landesdirektion Kärnten<br />

St. Veiter Ring 13, 9020 Klagenfurt


14 <strong>advantage</strong> Umwelt & Energie<br />

Gemeinsam zu einer<br />

Kaum einer will heutzutage nicht nachhaltig sein.<br />

Dabei schwappt die private Lebenseinstellung immer<br />

häufiger auf das berufliche Umfeld über. Was es<br />

für eine wahre Umsetzung als Firma braucht, weiß<br />

EFK-Plattform-Gründer Berndt Triebel.<br />

Isabella Schöndorfer<br />

Während sich die einen ein hübsches<br />

grünes Mascherl anheften,<br />

ist das anderen Betrieben<br />

schlicht zu wenig. Vielen Firmen geht der<br />

vermeintliche Marketing-Gag der Nachhaltigkeit<br />

nicht weit genug. Wer mehr Ernsthaftigkeit<br />

erfahren und langfristig in das<br />

Thema investieren möchte, fühlt sich<br />

womöglich beim Energieforum Kärnten<br />

(kurz EFK) in guten Händen. So hat sich


Umwelt & Energie | <strong>advantage</strong> 15<br />

10 JAHRE<br />

ENERGIE-<br />

FORUM<br />

KÄRNTEN!<br />

—————————————<br />

„Wir zeigen Handlungsanleitungen<br />

für eine nachhaltige Lebensweise<br />

auf – speziell für Betriebe.“<br />

Berndt Triebel, Energieforum Kärnten<br />

—————————————<br />

Foto: Shutterstock<br />

Firmen bei der Erstellung eines Leitbildes<br />

begleitet oder die Unternehmensziele dann<br />

sinnvoll verschriftlicht werden, der Weg zur<br />

Sichtbarkeit der nachhaltigen Marke ist das<br />

gemeinsame Ziel. „Damit im Betrieb alle an<br />

einem Strang ziehen.“ Immer im Fokus: Die<br />

Minimierung von eventuellen negativen<br />

Auswirkungen des Produkts auf Menschen<br />

und Umwelt während des gesamten Lebenszyklus.<br />

Die Stationen reichen von Rohstoffgewinnung,<br />

Herstellung, Transport bis zum<br />

sogenannten „End of Life“ und werden<br />

während der Zertifizierung unter die Lupe<br />

genommen. Tatsächlich spielt die Nutzung<br />

des Produktes durch den Endverbraucher<br />

die größte Rolle, wenn es am Ende des Tages<br />

um Energieeffizienz, Umweltschutz,<br />

Gesundheit, Beschaffung, Ressourcen oder<br />

Reparaturfähigkeit geht.<br />

Bei Zirbenbett und ökologischer Malerei<br />

fängt das Spektrum der Plattform-Gemeinschaft<br />

erst an. Dass Zertifikate und Audits<br />

kein ausschließliches Thema für große<br />

Unternehmen sein müssen, weil sie es sich<br />

aus. Man hat einfach länger was von nachhaltigen<br />

Modestücken!“ Und bei den<br />

Lebensmitteln von Payrs Fischzucht, Gartners<br />

Lavanttaler Wein und dem Kärnten<br />

Korn der Kropfitschmühle geht man neben<br />

zahlreichen Anbietern aus der Holzverarbeitung<br />

oder dem Gewerbe in Sachen Markenerkennung<br />

ebenfalls einen grünen Weg.<br />

Ganz konkret hat sich etwa die Kropfitschmühle<br />

als Ziel festgelegt, sich in Zukunft<br />

mit einer Photovoltaikanlage auszustatten.<br />

Jetzt versorgt sich der Betrieb zu einem<br />

Gutteil selbst mit Strom. Hunderte Ziele<br />

wurden von den auditierten Betrieben<br />

bisher genannt, die alle zu mehr Nachhaltigkeit<br />

beitragen. Das EFK begleitet<br />

bei der Umsetzung und Netzwerkpartner<br />

helfen bei der Erstellung eines Leitbildes,<br />

einer Lebenszyklusanalyse oder eines<br />

Kommunikationskonzeptes.<br />

nachhaltigen Welt<br />

das Team des EFK in den letzten Jahren zur<br />

Nachhaltigkeitsplattform mit hohem Weiterempfehlungswert<br />

gemausert. Zertifiziert<br />

werden ausgewählte Unternehmen sowie<br />

deren nachhaltigen Produkte und Dienstleistungen<br />

unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit.<br />

Dabei werden ökonomische und<br />

soziale Aspekte gleichrangig beurteilt.<br />

„Besonders stolz sind wir auf das Gütesiegel“,<br />

so Obmann Berndt Triebel. Ob nun<br />

leisten können, zeigen viele EPU, die mit im<br />

Boot der umtriebigen Plattform sind. Denn<br />

auch bei der zertifizierten Fashionista Martina<br />

Karulle in der Klagenfurter Hafenstadt<br />

Urban Area spielt Fairwear schon lange eine<br />

Rolle. „Der Trend geht ganz klar weg von<br />

der Fast-Fashion, hin zur bewussten Entscheidung<br />

durch den Konsumenten. Da<br />

viele Hersteller dies erkannt haben, baue<br />

auch ich meine Kollektionen diesbezüglich<br />

Über fünf Stufen<br />

Die Zertifizierung erfolgt im Rahmen eines<br />

standardisierten Audits, das fünf Ebenen<br />

umfasst. Die Bestimmung der Nachhaltigkeitsposition<br />

in allen Bereichen – also ökologisch,<br />

ökonomisch und sozial – basiert auf<br />

Fakten. Im Rahmen des Audits werden nach<br />

einer Ist-Analyse, Perspektiven gesucht,<br />

Ziele gesetzt und Maßnahmen definiert, um<br />

eine nachhaltige Unternehmensführung<br />

sicherzustellen. „Ein Betrieb muss bereit<br />

sein, diesen Weg zu gehen“, weiß der<br />

Obmann aus Erfahrung. Neben fachlicher<br />

Kompetenz, Unabhängigkeit und höchster


16 <strong>advantage</strong> | Umwelt & Energie<br />

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„Wir begleiten<br />

Unternehmen in eine<br />

grüne Zukunft.“<br />

EFK-Obmann Berndt Triebel legt sich nachhaltig für Firmen ins Zeug. Foto: Energieforum Kärnten<br />

Berndt Triebel,<br />

Energieforum Kärnten<br />

—————————————<br />

Integrität der Mitarbeiter garantiert das EFK<br />

die hohe Qualität der Zertifizierung und die<br />

damit verbundene Glaubwürdigkeit gegenüber<br />

Konsumenten, Unternehmen und<br />

Partnern. Daraus resultiert ein Ergebnis, das<br />

in einem Bericht festgehalten wird. Ein echtes<br />

Ende ist aber nicht im Sinne der Unternehmer,<br />

da das Audit als wiederkehrender<br />

optimierender Prozess zu verstehen ist. So<br />

kann auch ein langfristiger Erfolg ganz im<br />

Sinne der Nachhaltigkeit sichergestellt<br />

werden.<br />

Neuer Messeauftritt<br />

Ab heuer wird die seit acht Jahren in zwei<br />

Hallen erfolgreich veranstaltete „Go Green“<br />

auf der Klagenfurter Messe auf Grund der<br />

enormen Nachfrage in zwei Bereiche geteilt:<br />

Unter den Begriffen „Fair leben“ und Öko-<br />

Bau“ wird das Angebot für Besucher ausgebaut<br />

und greifbarer gemacht. Damit hat<br />

Triebel einen nationalen Coup gelandet. Es<br />

handelt sich um die erste Öko-Bau-Messe<br />

Österreichs. Ein klares Konzept erlaubt, wer<br />

im Alpen-Adria-Raum mitmachen darf und<br />

als Anbieter qualifiziert genug ist.<br />

Gemeinsame Projekte<br />

Für nachhaltige Lösungen, werden intern<br />

Unternehmen im Sinne des Endverbrauchers<br />

sogar vernetzt. So setzt etwa ein nachhaltiges<br />

Bauprojekt auf Werte, die man kaufen<br />

kann. Dafür haben sich EFK-zertifizierte<br />

Betriebe zur Aufgabe gemacht, gemeinsam<br />

Maßnahmen umzusetzen und Kunden<br />

gebündelt zugänglich zu machen. Das Kärntenhaus<br />

ist so ein gemeinsames Vorhaben.<br />

Nachhaltig wird mit Partnern und ökologischen<br />

Baustoffen aus der Region gebaut.<br />

Unter www.kaerntenhaus.com findet sich<br />

alles vom gesunden Wohnen bis zur<br />

gewünschten Energieeffizienz. Immer im<br />

Mittelpunkt sind dabei die regionalen Produkte.<br />

„In den Qualitätskriterien, die das<br />

Energieforum Kärnten festgelegt hat, steckt<br />

die Erfahrung von vielen Jahren. Nur<br />

Gebäude, die alle Kriterien erfüllen, führen<br />

den Namen der Marke Kärtenhaus 4.0.<br />

Info<br />

Green Brand<br />

Eine Starke Positionierung<br />

in Richtung Nachhaltigkeit<br />

führt dazu, dass sich das<br />

Unternehmen vom<br />

Mitbewerb unter scheidet.<br />

Mit dem Recht zur Führung<br />

des Zertifikats kann auch<br />

die eigenen Unternehmensmarke<br />

weiterentwickelt werden.<br />

Die Entwicklung einer<br />

entsprechenden<br />

Kommunikation ist ein<br />

logischer Schritt.<br />

Weissenseer Holz-System-Bau: Das KärntenHaus 4.0 vermittelt nachhaltiges Wohnglück.<br />

Foto: EFK


Umwelt & Energie | <strong>advantage</strong> 17<br />

—————————————<br />

„Als UnternehmerIn<br />

ist eines ganz wichtig:<br />

immer weitergehen!<br />

Denn nur wer den<br />

Weg geht, sieht auch,<br />

wohin er führt.“<br />

Zielstrebig: Unternehmerin Martina Karulle setzt auf trendige Slow-Fashion. Foto: Alexander Wieselthaler<br />

Fashionista Martina Karulle<br />

—————————————<br />

Unter diesen strengen Richtlinien werden<br />

hochwertige Gebäude errichtet“, so Triebel.<br />

Kein Ende in Sicht<br />

Bis jetzt sind bereits mehr als 140 Betriebe<br />

zertifiziert, wie zum Beispiel ABB Österreich,<br />

Siemens, aber auch EPU wie eine<br />

Bioimkerei aus Maria Wörth. Entweder in<br />

individuell spezifischen Zeiträumen, jedenfalls<br />

innerhalb von zwei Jahren erfolgt ein<br />

Re-Audit, in dem die Umsetzung der<br />

gemeinsam festgelegten Ziele evaluiert wird.<br />

Jedes Re-Audit steht unter einem gewissen<br />

Themen-Schwerpunkt. „Im Rahmen des<br />

Zertifikats helfen wir Unternehmen, sich in<br />

allen Ebenen entsprechend auszurichten, im<br />

Angebotsbereich, aber auch bei Themen der<br />

ökologischen, sozialen oder ökonomischen<br />

Nachhaltigkeit. Das betrifft aber auch die<br />

Kommunikationsebene“, wird Triebel nicht<br />

müde. Und so wundert es nicht, dass das<br />

Service bis ins kleinste Detail gedacht ist,<br />

wenn rechtzeitig vor Weihnachten eine feine<br />

Auswahl an nachhaltigen heimischen Firmenpräsenten<br />

als Pendant zu billig produzierter<br />

Massenware aus Übersee im Netzwerk<br />

angeboten wird. Denn es ist nicht<br />

allein der Gedanke, der zählt! |<br />

Info<br />

Antrag auf Zertifizierung<br />

Der Antrag kann von allen österreichischen<br />

Unternehmen unabhängig von Größe und<br />

Fachgruppe direkt beim Energieforum<br />

Kärnten gestellt werden. Voraussetzung ist<br />

ein Produkt, das vom EFK evaluiert und als<br />

nachhaltig definiert werden kann.<br />

Was kostet das?<br />

Zwischen 1.000 und 3.000 Euro einmalig.<br />

Gibt es auch Förderungen?<br />

Ja, das Land Kärnten fördert diese<br />

Beratung im Rahmen der Förderschiene<br />

Ökofit.<br />

www.energieforumkaernten.at<br />

Netzwerker unter sich: EFK-zertifizierte Unternehmer treffen sich regelmäßig zum Austausch.<br />

Foto: Arnold Pöschl


18 <strong>advantage</strong> Immobilien<br />

——— I n t e r v i e w ———<br />

Investition in pure<br />

Lebensqualität<br />

Er ist der Experte in Sachen Seeimmobilien:<br />

Alexander Tischer gibt Einblicke in das einzigartige<br />

Seeleben im Süden. Sein neuester Schatz:<br />

„The Lakes“ am Ossiacher See.<br />

<strong>advantage</strong>: Was spricht für eine<br />

Immobilie am See?<br />

Mir liegt viel daran, unseren Kunden die<br />

Möglichkeit zu geben, sich auf die wichtigen<br />

Dinge im Leben zu konzentrieren. Ich<br />

möchte ihnen zu Immobilien verhelfen, die<br />

zum persönlichen Kraftplatz werden. Umgeben<br />

von der sauberen Luft Kärntens und<br />

dem glasklaren Wasser findet man unvergleichliche<br />

Ruhe und Erholung. Warum<br />

sollte ich stundenlang im Auto sitzen und<br />

ans Meer fahren, wenn sich vor meiner<br />

Haustür ein Naturschauspiel abspielt?<br />

Alexander Tischler und seine Familie<br />

kennen und lieben die Vorzüge des<br />

Lebens am See.<br />

Wie kommt man zu einer solchen<br />

„Wohlfühlaktie“?<br />

Die verfügbaren Objekte am Markt werden<br />

immer knapper. In den letzten Jahren ist die<br />

Nachfrage enorm gestiegen. Außerdem dauern<br />

Baugenehmigungen mittlerweile sehr<br />

lange – ein mühsamer Weg, um an eine solche<br />

Immobilie zu kommen. So oder so: Der<br />

Kauf einer Immobilie am See ist ganz klar<br />

eine Wohlfühlaktie- ob als Freizeitimmobilie<br />

oder Hauptwohnsitz. Man kauft wahre<br />

Lebensqualität. Der Markt wird schmäler!<br />

Es lohnt sich also, schnell zuzugreifen.<br />

Erzählen Sie uns von Ihrem aktuellen<br />

Projekt!<br />

Die Seewohnungen unseres Projekts „The<br />

Lakes“ am Ossiacher See werden im Sommer<br />

bezugsfertig. Hier finden Personen, die in<br />

Lebenszeit investieren wollen, das ultimative<br />

‚Haus am See‘. Unser Projekt ist sicherlich<br />

eine Langzeitinvestition in pure Lebensqualität.<br />

Hier werden definitiv Träume wahr!<br />

Was bedeutet Wohlfühlen für Sie?<br />

Für mich bedeutet es, umgeben von meiner<br />

Familie zu sein. Im Kreise meiner Liebsten<br />

tanke ich Kraft. Man sollte sich aber auch<br />

bewusst Zeit für sich selbst nehmen, um zur<br />

Ruhe zu kommen. Denn der Alltagsstress<br />

nimmt stetig zu. Die täglichen Anforderungen<br />

lasten auf uns, Termindruck und<br />

ständige Erreichbarkeit lassen wenig Zeit für<br />

Entspannung. Deshalb ist es wichtig, sich<br />

seinen Alltag angenehm zu gestalten.<br />

Eine Immobilie in Kärnten –<br />

eine reine „Sommerresidenz“?<br />

Kärnten lädt auch im Winter zum Träumen<br />

und Genießen ein. Skifahren, der gefrorene<br />

See und die Stille. Kärnten ist kurz<br />

gesagt ein Wohlfühlort zu jeder Jahreszeit.<br />

Wir sind hier umgeben von einer einzigartigen<br />

Seen- und Berglandschaft, die nicht<br />

nur eine Oase der Ruhe ist, sondern auch<br />

unzählige Erlebnisse bietet. Die sonnige Zeit<br />

des Jahres besticht natürlich mit besonderen<br />

Zuckerln, wie zum Beispiel eine spritzige<br />

Motorbootfahrt über das türkise Wasser. |<br />

Fotos: Daniel Waschnig / ANZEIGE


Private Home Resort<br />

Ossiacher See<br />

Kärnten<br />

Exklusive Seewohnungen für höchste<br />

Ansprüche an individuelles Wohnen.<br />

Eigene Marina. Ein sicher<br />

Hafen als Wertanlage.<br />

HWB 36 kWh.<br />

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Wörthersee, Ossiacher See, Faaker See und Weißensee


20 <strong>advantage</strong> Menschen & Wirtschaft


Menschen & Wirtschaft | <strong>advantage</strong> 21<br />

Ein Husky-Team besteht aus<br />

Schlittenhunden und ihrem<br />

menschlichen Führer, dem Musher.<br />

Dieser gibt dem Gespann den Weg<br />

vor. Wie ein Musher zu führen<br />

heißt, seinem Team vertrauen zu<br />

können und nur steuernd, planend<br />

und koordinierend einzugreifen.<br />

Leithunde, Schlittenführer<br />

und Rudelkämpfe<br />

Es obliegt dem Gespür des Musher,<br />

jene Hundepaare zusammen zuspannen,<br />

die gerne miteinander<br />

laufen. Und für diese die richtige<br />

Position und passende Aufgabe zu<br />

finden. Diese Gesetzmäßigkeiten<br />

eines Schlittengespanns lassen sich<br />

direkt in den Unternehmens- und<br />

Führungsalltag übertragen. Auch<br />

im Unternehmensumfeld müssen<br />

Führungskräfte aller Ebenen<br />

erkennen, wer an welcher Stelle<br />

geeignet oder falsch besetzt ist.<br />

Manuela Mark<br />

Der Villacher Dr. Klaus Schirmer ist seit vielen<br />

Jahren leidenschaftlicher Unternehmer.<br />

Nach seinem Studium in Pharmazie und<br />

Psychologie übernahm er eine Apotheke in Villach,<br />

Österreich, und machte sie in den folgenden Jahren zu<br />

einem Erfolgsmodell bezüglich Mitarbeiterführung<br />

und Betriebsklima. Sein erstes Buch „Das Husky-<br />

Prinzip“ basiert auf dem Ansatz der „Führung nach<br />

dem Prinzip der Freundschaft“.


22 <strong>advantage</strong> | Menschen & Wirtschaft<br />

Foto: Sissi Furgler<br />

—————————————<br />

„Damit Mitarbeiter von sich aus die volle Leistung<br />

erbringen wollen, sollten sie ‚von oben‘ die Möglichkeit<br />

erhalten, weitgehend unabhängig und situativ<br />

entscheiden zu können. Für eine solche Freiheit muss<br />

im Unternehmen Vertrauen herrschen. Kurz gesagt, es<br />

braucht eine freundschaftliche Unternehmenskultur.“<br />

Dr. Klaus Schirmer<br />

—————————————<br />

Führen und Freundschaft –<br />

ein Widerspruch?<br />

Beim sogenannten „Husky-Prinzip“ wird die<br />

spezielle Beziehung zwischen Schlittenhunden<br />

und dem „Musher“ als Metapher herangezogen<br />

wird und als roter Faden durch das<br />

Buch aufzeigt, was „Führen mit langer Leine<br />

und auf freundschaftlicher Basis“ an positiven<br />

Ergebnissen im unternehmerischen<br />

Umfeld bewirken kann, ohne dabei Disziplin<br />

oder Ergebnisorientierung zu vergessen.<br />

Dr. Klaus Schirmer stellt in seinem Buch<br />

wirksame Analogien zwischen dem Spirit<br />

eines Hochleistungs-Teams und dem eines<br />

Schlittenhunde-Gespanns her: Er verweist<br />

auf die ungeheure intrinsische Motivation<br />

der Huskys oder Mitarbeiter, zu rennen und<br />

zu ziehen, ohne dafür mit Leckerli’s bzw.<br />

Boni angespornt werden zu müssen. Er<br />

arbeitet die vertrauensvolle Kommunikation<br />

zwischen Musher und Leithund heraus, die<br />

sich eins zu eins auf die Zusammenarbeit<br />

zwischen verschiedenen Führungsebenen<br />

umlegen lässt. Und letztlich verweist er auf<br />

die Ur-Aufgabe des Führens, die im Beispiel<br />

des Hundeschlittens offensichtlich wird:<br />

Während die einen das ausführen, was sie<br />

am liebsten tun und am besten können,<br />

nämlich rennen und ziehen, macht der<br />

Musher bzw. die Führungskraft das, was<br />

sonst keiner kann: Er hat all das im Blick,<br />

was das große unternehmerische Projekt von<br />

außen wie von innen beeinflusst.<br />

H.U.S.K.Y.<br />

Führung nach Prinzip der Freundschaft<br />

bedeutet definitiv nicht, dass es gar keine<br />

Führung gibt. Natürlich muss jemand an<br />

der Spitze stehen. Denn: Der größte Stress,<br />

den eine Gruppe hat, ist das Fehlen der<br />

Alphaposition. Es ist unabdingbar, dass eine<br />

Person gibt, die in der Lage ist, eine Entscheidung<br />

zu treffen. Genauso wichtig ist es<br />

aber, dass es dem gesamten Gespann gut<br />

geht. Jedes Unternehmen ist nur so gut wie<br />

die Motivation und Bereitschaft des einzelnen<br />

Mitarbeiters.<br />

H<br />

U<br />

S<br />

K<br />

Y<br />

– Hohe Ziele verfolgen<br />

– Umfeld einrichten<br />

– Strukturen schaffen<br />

– Kultur pflegen<br />

– Yeah, der Schlitten<br />

fährt wieder<br />

Unternehmer aus Leidenschaft<br />

Dr. Klaus Schirmer ist seit vielen Jahren leidenschaftlicher<br />

Unternehmer. Nach seinem<br />

Studium in Pharmazie und Psychologie<br />

übernahm er eine Apotheke in Villach,<br />

Österreich, und machte sie in den folgenden<br />

Jahren zu einem Erfolgsmodell bezüglich<br />

Mitarbeiterführung und Betriebsklima. Mit<br />

dem von ihm ins Leben gerufene Leitmotiv<br />

freundschaftlicher Unternehmenskultur<br />

wurde seine Apotheke 2017 im Rahmen des<br />

„Great Place to Work Award“ zu Österreichs<br />

bestem Arbeitgeber 2017 gewählt. Daher<br />

kann der Autor und Unternehmer Führungskräfte<br />

auf Basis seiner eigenen Erfahrungen<br />

und Methoden mit Tipps und Tricks<br />

dabei unterstützen, das Arbeitsklima und die<br />

Unternehmenskultur in ihrer Organisation<br />

zu optimieren, da er diese Konzepte in seinem<br />

eigenen Unternehmenskonstrukt praktisch<br />

implementiert hat und dies zu nachweislich<br />

mehr Erfolg führte. Als Speaker<br />

und Trainier sowie als Dozent an drei Universitäten<br />

(Innsbruck, Graz und Wien) vermittelt<br />

er außerdem anschaulich und auf<br />

unterhaltsame Weise, wie viel mehr an<br />

Erfolg, Befriedigung und positiven Erlebnissen<br />

in der alltäglichen Arbeit steckt, wenn<br />

jeder Einzelne bereit ist, sein Tun mit einem<br />

höheren Sinn zu verbinden. |<br />

Der Villacher<br />

Unternehmer<br />

Dr. Klaus<br />

Schirmer<br />

kennt die Do‘s<br />

and Dont‘s in<br />

Mitarbeiterführung<br />

und<br />

Betriebsklima.


<strong>advantage</strong> 23<br />

——— I n t e r v i e w ———<br />

mit WK-Präsident Jürgen Mandl<br />

„Wir arbeiten für den Stern des Südens“<br />

Mit der optimistischen #schaffenwir-Kampagne holt WK-Präsident<br />

Jürgen Mandl die Kärntner Unternehmen vor den Vorhang.<br />

Im <strong>advantage</strong>-Interview spricht er über die „Karriere mit Lehre“ und<br />

den Beitrag der Unternehmen zu einer funktionierenden Gesellschaft.<br />

Foto: WKK/Helge Bauer / Anzeige<br />

Herr Präsident, die neue Regierung<br />

hat sich in Sachen Lehre einiges<br />

vorgenommen. Wie beurteilen Sie die<br />

Pläne?<br />

Jürgen Mandl: Die Aufwertung der Lehre ist<br />

längst überfällig und ich bin froh, dass hier<br />

endlich etwas geschieht. Man sieht das auch<br />

an der Gleichstellung des Meistertitels mit<br />

dem Bachelor. Der Slogan „Karriere mit<br />

Lehre“ stimmt heute noch mehr als früher:<br />

Mehr als die Hälfte der heute aktiven und<br />

erfolgreichen Unternehmer haben mit einer<br />

Lehre angefangen. Und unsere heimischen<br />

Fachkräfte gehören weltweit zu den Besten:<br />

Seit Jahren führen wir die Siegerlisten der<br />

Berufseuropameisterschaften an und auch<br />

die Kärntner Talente glänzen stets mit<br />

Spitzenleistungen.<br />

Kürzlich ging die 2. Kärntner<br />

Lehrlingsmesse über die Bühne.<br />

Wie war Ihr Eindruck?<br />

Sensationell! Was sich an diesen drei Tagen<br />

in der Klagenfurter Messe abgespielt hat, war<br />

wirklich fantastisch. Firmen, Organisationen<br />

und natürlich zahlreiche Branchen der Wirtschaftskammer<br />

haben sich dort mit ihren<br />

Ständen präsentiert und vor allem auf eines<br />

Wert gelegt: praxisnahe Information. Hunderte<br />

Schüler konnten sich ausprobieren,<br />

Berufe und Ausbildungsmöglichkeiten kennenlernen.<br />

Zusätzlich dazu haben wir ein<br />

Lehrlings-Speed-Dating angeboten, bei dem<br />

sich Unternehmen mit potenziellen Lehrlingen<br />

ganz unkompliziert vernetzen konnten.<br />

Die Lehrlingsmesse ist ein Erfolgsformat!<br />

Sprechen wir allgemein über die<br />

Kärntner Wirtschaft. Wie ist die<br />

Stimmung bei den Betrieben?<br />

Durchaus positiv. Drei Viertel der Unternehmen<br />

erwarten heuer eine konstante oder<br />

sogar positive Entwicklung bei den Umsätzen.<br />

Diese gute Grundstimmung in Kärnten<br />

ist ein Impuls für ganz Österreich und hat<br />

positive Auswirkungen auf Investitionen<br />

und Beschäftigung, denn über 80 Prozent<br />

der Kärntner Betriebe wollen das hohe Investitionsniveau<br />

des laufenden Jahres halten.<br />

Trotz der oftmals schwierigen Umfeldverhältnisse<br />

leisten die Unternehmer mit ihren<br />

Mitarbeitern einen enormen Beitrag zur<br />

Gesellschaft.<br />

Wie macht sich das bemerkbar?<br />

Unternehmer sind wichtige Wohlstandsmotoren<br />

in Kärnten: Die 35.000 Kärntner<br />

Unternehmen schaffen knapp 200.000<br />

Arbeitsplätze und somit auch 200.000 Einkommen<br />

im Land. Jeder, der etwas unternimmt,<br />

leistet seinen wertvollen Beitrag zu<br />

unserer Gesellschaft – durch Innovation,<br />

Wertschöpfung und Stabilität. Dies gilt ganz<br />

speziell für Unternehmer, denn aus ihren<br />

Ideen werden oft Erfolgsgeschichten. Und<br />

genau diese möchten wir mit unserer Kampagne<br />

#schaffenwir erzählen!<br />

Erzählen Sie kurz<br />

von der Kampagne …<br />

Es geht darum, dass wir den Leistungen der<br />

Unternehmen und ihrer Mitarbeiter die<br />

Bühne geben, die ihnen gebührt. Auf<br />

www.schaffenwir.at können alle, die etwas<br />

unternehmen, der Öffentlichkeit zeigen,<br />

was sie tagtäglich schaffen. Dabei geht es<br />

einerseits um Businessstorys, aber auch um<br />

das gesellschaftliche Engagement, das so<br />

viele Unternehmer in sich tragen. Meine<br />

Ansicht ist: Tue Gutes und sprich darüber!<br />

Zahlreiche Betriebe setzen sich für soziale<br />

Projekte ein, treten aktiv für den Klimaschutz<br />

ein, helfen Familien in ihrem Bezirk<br />

oder engagieren sich im Tierschutz. Bei<br />

#schaffenwir geht es auch um den gesellschaftlichen<br />

Zusammenhalt und das Verständnis<br />

dafür, dass Unternehmer einen<br />

starken und attraktiven Lebensstandort<br />

Kärnten schaffen.<br />

Haben sie dafür die idealen<br />

Rahmenbedingungen, dass dies<br />

auch so bleibt?<br />

Zum Teil. Allerdings brauchen wir dringend<br />

eine Standortinitiative mit zündenden Ideen,<br />

durch die wir junge Menschen in Kärnten<br />

halten können und andere dazu bewegen, zu<br />

uns zu kommen. Dazu zählen Arbeitsplätze,<br />

Wohnungen, Bildungsangebote, Infrastruktur<br />

mit Breitband-Internet, Export, Qualitätstourismus<br />

und eine weitere Steigerung<br />

der Investitionsbereitschaft der Betriebe<br />

durch Entbürokratisierungsmaßnahmen wie<br />

die Bagatellgrenze bei den Kassenbons. Ich<br />

habe eine klare Vorstellung: Kärnten soll bis<br />

2030 der beste Lebensstandort in Österreich<br />

sein. Ein Stern des Südens, wo Menschen<br />

gerne leben und arbeiten. |


24 <strong>advantage</strong> | Menschen & Wirtschaft<br />

——— I n t e r v i e w ———<br />

mit Andreas Sucher, SPÖ Kärnten Landesgeschäftsführer<br />

Politik ohne Scheuklappen<br />

Die Miete zahlen und den Kindergarten, einmal im Jahr auf Urlaub fahren<br />

und das Auto abstottern – die Notwendigkeiten des Alltags scheinen oft weit<br />

entfernt von politischen Debatten und Diskussionen. Warum deswegen gerade<br />

heute neue politische Perspektiven unverzichtbar sind, erklärt Andreas Sucher,<br />

Geschäftsführer der SPÖ Kärnten, in einem Gespräch über Schein und Sein,<br />

Lösungen für die Zukunft und Partizipation als gemeinsame Verantwortung.<br />

Foto: ProImageAustria<br />

Wenn ein Politiker erklärt, er war<br />

noch nie im Konto-Minus …<br />

Frage ich mich, ob das wirklich Eigen leistung<br />

ist, oder schlichtes Geburtsglück? „Wer<br />

noch nie sein Brot mit Tränen aß“, sollte<br />

überlegen sich damit zu brüsten – in einer<br />

Zeit zunehmender sozialer Ungerechtigkeit<br />

und einer immer größer werdenden Schere<br />

zwischen Arm und Reich. Wohin steuern<br />

wir als Gesellschaft, wie wollen wir die<br />

Zukunft gestalten, welche Welt wollen<br />

wir unseren Kindern hinterlassen? Das<br />

sind die Fragen, die uns brennend interessieren<br />

sollten. Wir sollten vor<br />

allem nachdenken wo und wie wir investieren,<br />

nicht nur wo wir sparen<br />

müssen.<br />

Sie meinen etwa ein<br />

Grundeinkommen?<br />

Wir müssen aufhören, in starren<br />

Schemen zu denken und<br />

uns für den Dialog öffnen.<br />

Als SPÖ Kärnten veranstalten<br />

wir seit Jahresbeginn,<br />

jeweils am letzten Montag<br />

eines Monats den „Social<br />

MonTalk“. Wir laden ein,<br />

mitzudenken, mitzuarbeiten<br />

und mitzugestalten.<br />

Unser erstes Thema war tatsächlich<br />

das Grundeinkommen.<br />

Allerdings geht es uns<br />

weniger darum ein „Ja“ oder<br />

„Nein“ zu einem Thema definieren, sondern<br />

aufzuklären, neue Perspektiven aufzuzeigen<br />

und zu lernen! Ziel dieses Formates ist<br />

gemeinsam mit den BürgerInnen und parteiübergreifend<br />

über die Zukunft des Landes<br />

zu debattieren. Der Social MonTalk ist<br />

ein erster Baustein, den wir für ein gemeinsames<br />

Haus der Zukunft setzen. Nicht die<br />

Denkwerkstatt einer kleinen Elite, sondern<br />

ein offener und ge sellschaftspolitischer<br />

Zukunftsdialog als Prozess, an dem sich alle<br />

BürgerInnen und ExpertInnen – parteiübergreifend<br />

– beteiligen können.<br />

Ein Format mit viel Potenzial<br />

für kontroverse Streitgespräche,<br />

nicht wahr?<br />

Ich ziehe jeden hart erstrittenen Kompromiss<br />

einer stillen Absprache vor. Jede ehrliche<br />

Meinung ist mehr wert, als ein falsches<br />

Lächeln. Die österreichische Sozialdemokratie<br />

hat in der Vergangenheit Strukturen<br />

geschaffen, die für alle Menschen unseres<br />

Landes größtmögliche Wahlfreiheit und<br />

Chancengleichheit gewährleisten. Diesen<br />

Auftrag gilt es, konsequent weiter zu verfolgen,<br />

gemeinsam und im Austausch mit<br />

den BürgerInnen. |<br />

Weitere Infos<br />

kaerntengewinnt.at/<br />

der-social-montalk/


Menschen & Wirtschaft | <strong>advantage</strong> 25<br />

Team Fredy Trey – SWV Kärnten<br />

Fredy Trey ist Präsident und Spitzenkandidat des SWV bei den Wirtschaftskammerwahlen<br />

Anzeige<br />

Fredy Trey ist in erster Linie engagierter<br />

und erfolgreicher Unternehmer,<br />

als Politiker ist er ausgleichend,<br />

verbindend und verbindlich. Sein gutes<br />

Netzwerk und seine unkomplizierte Herangehensweise<br />

zeigen immer wieder Erfolg<br />

wie z. B. sein Antrag im Wirtschaftsparlament<br />

zur Vermeidung von Gerichtskosten<br />

bei Problemen mit ArbeitnehmerInnen.<br />

Seine Privatinitiative „Kärntner Wirtschaftskongress“<br />

(Kleinunternehmer-Messe, heuer<br />

bereits zum 4ten Mal) inspirierte u. a. LR<br />

Gaby Schaunig zu den Pop-Up-Stores in<br />

Klagenfurt. Bei regel mäßiger gremialer<br />

Arbeit vertritt Fredy den Stand der UnternehmerInnen<br />

gegenüber einem sehr aufgeschlossenen<br />

und um sichtigen Peter Kaiser.<br />

2019 initiierte er die WiPAk (Wirtschaftsund<br />

Politikakademie des SWV Kärnten),<br />

bei der neue FunktionärInnen im SWV und<br />

SWV-Präsident Alfred Trey. Foto: SWV Kärnten<br />

in der Wirtschaftskammer Kärnten auf ihre<br />

Aufgaben vorbereitet werden. Gemeinsam<br />

mit Peter Kaiser wurden beim Kick-Off der<br />

10teiligen Weiterbildungsinitiative 26<br />

Kärntner JungunternehmerInnen in den<br />

ersten Jahrgang aufgenommen, der am<br />

31. Jänner <strong>2020</strong> endete. Der zweite Jahrgang<br />

startet im <strong>März</strong> und ist bereits zur<br />

Hälfte ausgebucht.<br />

Die Weiterentwicklung der Wirtschaftskammer<br />

zur starken Vertretung der EPUs<br />

und KMUs und mehr Steuergerechtigkeit<br />

gegenüber Großkonzernen, mehr Trans parenz<br />

in der Wirtschaftskammer sowie<br />

bessere soziale Absicherung z.B. durch Abschaffung<br />

des Selbstbehalts beim Arzt besuch<br />

oder Krankengeld nicht erst ab dem 43. Tag<br />

sind wesentliche Forderungen des SWV<br />

Kärnten. |<br />

Wir suchen Kundenbetreuer<br />

in Kärnten-Osttirol!<br />

Mit den Besten in die Zukunft.<br />

Als KundenbetreuerIn der Generali.<br />

Mehr Informationen bei:<br />

Mag. Gundula Tamnig<br />

M +43 676 8259 1300<br />

T +43 316 8056 80350<br />

gundula.tamnig@generali.com<br />

Gesucht! Gefunden?<br />

Unter den Flügeln des Löwen.


26 <strong>advantage</strong> WK-Wahl <strong>2020</strong><br />

Wirtschaftskammerwahl<br />

<strong>2020</strong> Kärnten<br />

Im <strong>März</strong> <strong>2020</strong> findet in Österreich Wirtschaftskammerwahl statt. In Kärnten<br />

sind rund 35.000 Unternehmerinnen und Unternehmer dazu aufgerufen,<br />

am 4. und 5. <strong>März</strong> ihre Vertretung zu wählen.<br />

Gewählt wird die Vertretung auf der Ebene der<br />

Fachorganisationen in Form einer Urwahl. Dabei<br />

werden die die Mitglieder der Fachgruppenausschüsse<br />

sowie die Fachvertreterinnen und Fachvertreter<br />

direkt auf Basis des Verhältniswahlrechtes in geheimer<br />

Wahl gewählt. Die Mitglieder der anderen Organe wie der<br />

Fachverbandsausschüsse, der Spartenkonferenzen und<br />

-vertretungen sowie der Präsidien, Erweiterten Präsidien<br />

und Wirtschaftsparlamente der Kammern werden<br />

dann gemäß dem Ergebnis der Urwahlen durch indirekte<br />

Wahlen bestimmt.<br />

Zur Wahl stellen sich – neben verschiedenen Namenslisten<br />

in den Fachorganisationen – der Österreichische Wirtschaftsbund<br />

(ÖWB), der Sozialdemokratische Wirtschaftsverband<br />

Österreich (SWV), die Freiheitliche Wirtschaft<br />

(FW), die Grüne Wirtschaft (GW), Industrieliste sowie<br />

zum ersten Mal in Kärnten die NEOS als das Unternehmerische<br />

Österreich (UNOS). Bei der letzten Wahl im<br />

Jahr 2015 erreichte der Wirtschaftsbund 64,03 Prozent,<br />

der Ring Freiheitlicher Wirtschaftstreibender 15,1 Prozent,<br />

der SWV 11,9 Prozent und die Grünen 7,2 Prozent. Der<br />

Rest entfiel auf Namenslisten. Wir haben die Spitzenkandidaten<br />

der zur Wahl stehenden Listen um eine Übersicht<br />

über ihre wichtigsten Positionen gebeten:<br />

Jürgen Mandl,<br />

Landesgruppenobmann<br />

Wirtschaftsbund Kärnten<br />

„Die beste Wahl für die Kärntner<br />

Wirtschaft Damit Kärnten schon<br />

bald zum unternehmerfreundlichsten<br />

Bundesland wird, haben wir<br />

noch viel vor! Die Prioritäten sind<br />

klar: Die Stärkung des ländlichen<br />

Raumes, die Vereinfachung der<br />

Förderungen, damit Geld bei jenen<br />

Unternehmen (speziell EPU,<br />

KMU) ankommt, die es wirklich<br />

benötigen, und die Offensive gegen<br />

den Fachkräftemangel. Dafür<br />

werden wir vom Wirtschaftsbund<br />

auch weiterhin konsequent<br />

kämpfen. Damit Unternehmersein<br />

wieder Freude macht!“ Foto: Helge Bauer<br />

KR Günter Burger,<br />

Freiheitliche Wirtschaft (FW)<br />

Freiheitliche Wirtschaft:<br />

Triebfeder für weitere<br />

Entlastungsoffensive. Mehr<br />

unternehmerische Freiheit,<br />

weniger Verwaltung und<br />

ein faires Steuersystem. Das<br />

sind die zentralen Forderungen<br />

der Freiheitlichen Wirtschaft.<br />

Dafür kämpfen wir seit vielen<br />

Jahren. Wir werden sicherstellen,<br />

dass die Anliegen der<br />

klein- und mittelständischen<br />

Wirtschaft entsprechendes<br />

Gehör finden! Wir bitten<br />

um Ihre Unterstützung am<br />

4. und 5. <strong>März</strong>.<br />

Foto: Freiheitliche Wirtschaft


WK-Wahl <strong>2020</strong> | <strong>advantage</strong> 27<br />

KR Alfred Trey,<br />

Präsident SWV Kärnten<br />

„Wir vertreten Kärntens wichtigsten<br />

Wirtschaftsfaktor –<br />

Dich. Wir sind der Partner für<br />

19.211 Klein, – und Mittelunternehmen<br />

in Kärnten, dem<br />

Rückgrat unserer Wirtschaft!<br />

Wenn wir Kärnten weiter auf<br />

der Überholspur halten wollen,<br />

muss die WK zu einer lauten<br />

Stimme für EPUs und KMUs<br />

werden. Wir wollen starke Unternehmen,<br />

mit sozial abgesicherten<br />

MitarbeiterInnen und<br />

GründerInnen, denn wir verstehen<br />

uns als Vertretung –<br />

aller – arbeitenden Menschen!“<br />

Foto: SWV Kärnten<br />

Christian Weinhold,<br />

UNOS-Landessprecher Kärnten<br />

„Die WK muss transparenter<br />

werden: Wir fordern die lückenlose<br />

Offenlegung der Finanzen<br />

sowie einen detaillierteren Rechenschafts-Bericht<br />

und mehr Mitspracherecht<br />

bei der Verwendung<br />

von Rücklagen für alle<br />

Mitglieder. Für den stufenweisen<br />

Abbau der Zwangsmitgliedschaft<br />

fordern NEOS die<br />

Halbierung der Kammerbeiträge<br />

und der Verwaltung, Abschaffung<br />

der Kammerumlage 2,<br />

Aufwertung der Lehre und<br />

den Wandel der WK in eine<br />

moderne Service-Organisation.“<br />

Foto: UNOS Kärnten<br />

Markus Ertel,<br />

Regionalsprecher der Grünen<br />

Wirtschaft Kärnten<br />

„Die Wirtschaftskammer transparenter<br />

machen! Die Mitbestimmung<br />

der Mitglieder aktiv<br />

fördern sowie die Rahmenbedingungen<br />

für Unternehmer*innen,<br />

besonders die soziale Absicherung<br />

der Ein-Personen-Unternehmer*innen,<br />

verbessern.<br />

Hier konnte die Grüne Wirtschaft<br />

viele Forde rungen in das neue<br />

Regierungsprogramm hinein<br />

verhandeln. Weiters ist die<br />

Ökologisierung der Wirtschaft,<br />

der Ausbau der Kreislauf- und<br />

Regionalwirtschaft, ein wichtiger<br />

Aspekt für den Klimaschutz,<br />

ganz nach dem Motto:<br />

,Reparieren statt wegwerfen!‘“<br />

Foto: Grüne Wirtschaft Kärnten<br />

Info<br />

Infos:<br />

Wirtschaftskammer Kärnten<br />

www.wko.at/service/k/<br />

wirtschaftskammerwahlen-kaernten.html<br />

Wahlwerbende Gruppen<br />

Wirtschaftsbund Kärnten<br />

www.wirtschaftsbund-ktn.at<br />

Freiheitliche Wirtschaft Kärnten<br />

www.fw.at/ktn<br />

SWV Kärnten<br />

www.wirtschaftsverband-ktn.at<br />

Grüne Wirtschaft<br />

www.gruenewirtschaft.at/<br />

kaernten<br />

Unternehmerisches Österreich<br />

www.unos.eu<br />

IV Präsident Timo Springer, LR Sebastian Schuschnig, WK Präsident Jürgen<br />

Mandl, LR Martin Gruber und LH Peter Kaiser beim 1. Wirtschaftskonvent.<br />

Foto: LPD/Peter Just<br />

Erster Kärntner<br />

Wirtschaftskonvent<br />

Beim ersten Kärntner Wirtschaftskonvent waren<br />

sich sie Teilnehmer einig, Kärnten zum unternehmerfreundlichsten<br />

Bundesland zu machen.<br />

Im Haus der Wirtschaft in Klagenfurt fand im Jänner der<br />

1. Kärntner Wirtschaftskonvent statt. Landeshauptmann<br />

Peter Kaiser, Wirtschaftsreferent LR Sebastian Schuschnig<br />

und Straßenbaureferent LR Martin Gruber präsentierten<br />

gemeinsam mit WKK-Präsident Jürgen Mandl und IV-Präsident<br />

Timo Springer ihre Pläne, wie Kärnten zum unternehmensfreundlichsten<br />

Bundesland werden soll. Einigkeit herrschte darüber,<br />

dass Kärnten nach turbulenten Jahren vor vielen Herausforderungen<br />

steht. Statistische Kennzahlen und Umfragen<br />

bescheinigen dem südlichsten Bundesland einen wirtschaftlichen<br />

Aufwärtstrend.<br />

Für LH Kaiser soll mit dem neuen Standortmarketing und dem<br />

Claim „Kärnten - It’s my life!“ Kärnten als Lebens- und Wirtschaftsstandort<br />

noch stärker in das Bewusstsein gerückt werden.<br />

WK-Präsident Mandl erinnerte daran, dass das Land noch vor<br />

wenigen Jahren von der Pleite bedroht war, nun habe Kärnten<br />

als „Stern des Südens“ wieder Perspektiven und Zukunftschancen.<br />

LR Sebastian Schuschnig betrachtet die Entlastung der<br />

Unternehmen, die Digitalisierung sowie Klimaschutz und Nachhaltigkeit<br />

als Innovationsmotor für die Wirtschaft. LR Gruber<br />

wies auf die Einrichtung der Wirtschafts-Ombudsstelle hin, die<br />

raschere Verfahren, und weniger Bürokratie garantiere. IV-Präsident<br />

Springer zeigte sich überzeugt davon, dass der Weg zum<br />

unternehmerfreundlichsten Bundesland möglich sei und nannte<br />

das Infineon-Projekt als positives Beispiel. Christoph Leitl, Präsident<br />

der Europäischen Wirtschaftskammern war voll des Lobes<br />

über den Schulterschluss von Wirtschaft, Politik und Verwaltung:<br />

„Das ist ein nicht alltägliches Netzwerk.“ |


28 <strong>advantage</strong> Menschen & Wirtschaft<br />

Aus- und Fortbildungskosten<br />

in der Steuererklärung<br />

Wer dauerhaft aktiv im Erwerbsleben stehen möchte, wird um eine<br />

stetige Anpassung der eigenen Kenntnisse und Fähigkeiten nicht<br />

umhinkommen. Muss man für die daraus resultierenden Kosten<br />

selbst aufkommen, ist in vielen Fällen eine Berücksichtigung im<br />

Rahmen der Steuererklärung möglich.<br />

Welche Bildungsmaßnahmen<br />

sind steuerlich absetzbar?<br />

Der Gesetzgeber erlaubt die<br />

Berücksichtigung von<br />

Kosten für eine Fortbildung,<br />

eine Ausbildung<br />

in einem verwandten<br />

Beruf aber auch für eine<br />

umfassende Umschulung<br />

als Werbungskosten. Voraussetzung<br />

dafür ist allerdings<br />

in allen Fällen, dass der<br />

Steuerpflichtige aktiv einen Beruf<br />

ausübt oder zumindest bis zum Eintritt<br />

einer Arbeitslosigkeit ausgeübt hat.<br />

Fortbildungsmaßnahmen dienen der Verbesserung<br />

von Kenntnissen und Fähigkeiten in der<br />

aktuell beruflich ausgeübten Tätigkeit.<br />

Im Gegensatz dazu dient eine Ausbildung in<br />

einem verwandten Beruf zur Erlangung von<br />

Kenntnissen, die eine künftige Berufsausübung<br />

ermöglichen. Solche Kosten sind prinzipiell nur<br />

abzugsfähig, wenn die neu erworbenen Fähigkeiten<br />

in einem Zusammenhang mit dem aktuellen<br />

Beruf stehen. Dies sind entweder Tätigkeiten,<br />

die üblicherweise gemeinsam am Markt angeboten<br />

werden (z.B. Dachdecker und Spengler)<br />

oder Tätigkeiten, die gleich gelagerte Fähigkeiten<br />

und Kenntnisse erfordern (z.B. Elektround<br />

EDV-Techniker). Eine Ausnahme sind<br />

Bildungsmaßnahmen zum Erwerb grundsätzlicher<br />

kaufmännischer oder bürotechnischer<br />

Kenntnisse, diese werden stets als Ausbildung<br />

anerkannt.<br />

Werden Kenntnisse für einen vollkommen<br />

neuen Beruf erworben, spricht man von einer<br />

Umschulung. Um solche Maßnahmen steuerlich<br />

absetzen zu können, müssen die Qualifizierungsmaßnahmen<br />

so umfassend sein, dass die tatsächliche<br />

Ausübung eines anderen Berufes danach<br />

möglich ist. Zusätzlich muss die zukünftige<br />

Absicht und Möglichkeit der Einkünfteerzielung<br />

im neuen Beruf glaubhaft gemacht werden<br />

können.<br />

Welche Kosten können abgesetzt werden?<br />

Neben Kosten für Kurse, Seminare, Studiengebühren,<br />

etc., können auch Aufwendungen für<br />

Fachliteratur, Arbeitsmittel aber auch für Reisekosten<br />

(Fahrtkosten, Nächtigungskosten, Taggelder)<br />

steuerlich berücksichtigt werden.<br />

Nicht absetzbar sind Kosten für Ausbildungen,<br />

die von allgemeinem Interesse sind oder hauptsächlich<br />

die private Lebensführung betreffen<br />

(z.B. B-Führerschein, Freizeitaktivitäten, Esoterik<br />

u.Ä.).<br />

Erhält man eine Förderung, sind die dafür an -<br />

gefallenen Kosten zu kürzen und nur der Differenzbetrag<br />

darf abgesetzt werden.<br />

Welche Kosten sind für die<br />

Berufsausbildung von Kindern<br />

abzugsfähig?<br />

Anders als eigene Aus- und Weiterbildungskosten<br />

können Kosten für eine Berufsausbildung<br />

von Kindern nicht als Werbungskosten angesetzt<br />

werden. Wird dem Kind eine Berufsausbildung<br />

außerhalb des Wohnortes (mangels entsprechender<br />

Ausbildungsmöglichkeit im Umkreis von 80<br />

km) ermöglicht, kann jedoch ein Pauschalbetrag<br />

von € 110 pro Monat als außergewöhnliche<br />

Belastung geltend gemacht werden. |<br />

Kontakt<br />

Mag. Gerda Oborny<br />

Aicher & Partner Steuerberater OG<br />

T +43 (0)4212 2211<br />

g.oborny@aicher.biz<br />

Foto: Aicher & Partner Steuerberater OG


Menschen & Wirtschaft | <strong>advantage</strong> 29<br />

Der Stadtbaum<br />

als natürliches<br />

Hitzeschild<br />

Baumpflege Matzer hilft<br />

bei der Baumauswahl.<br />

Fotos: Privat / Anzeige<br />

2019 war es wirklich „hot in the city“ und<br />

allen Prognosen zufolge wird es auch so<br />

bleiben. Die Städte lechzen nach Kühlung.<br />

Bäume sind dabei eine natürliche Hilfe. Sie<br />

sorgen für Schattenflächen und Luftverbesserung<br />

vor allem dort, wo es viele versiegelte<br />

Flächen gibt. Allerdings leiden unsere<br />

alt bekannten Stadtbäume wie Linden,<br />

Kastanien und Ahorn unter dem Klimawandel.<br />

Vor allem die Trockenheit macht<br />

ihnen zu schaffen, da Wasser durch versiegelte<br />

Flächen an sich schon schwer die Wurzeln<br />

erreicht. Dies fördert zudem Pilz- und<br />

Schädlingsbefall.<br />

Umso wichtiger ist deshalb die richtige Auswahl<br />

der zu pflanzenden Bäume,“ erklärt der<br />

Baumpflegeprofi Willi Matzer. Denn nicht<br />

jeder Baum ist für jeden Standort geeignet.<br />

Wie viel Platz hat später die Krone? Darf der<br />

Baum Früchte tragen? Verträgt er Trockenheit?<br />

Kommt er mit Streusalz in Berührung?<br />

Diese Fragen sollte man sich vor der Pflanzung<br />

stellen. Nicht vergessen darf man zu-<br />

dem, dass sich durch die richtige Baumauswahl<br />

auch die Kosten für künftige Pflegemaßnahmen<br />

verringern. |<br />

Kontakt<br />

Dazu berät Sie Willi Matzer unter<br />

0664 / 40 82 827 sehr gerne!<br />

www.baumpflege-matzer.at<br />

Die Wirtschaft hat die Wahl: 4./5. MÄRZ \\<br />

WIRTSCHAFTSKAMMER-WAHLEN<br />

wirtschaftsbund-ktn.at<br />

#diebestewahl<br />

Die beste Wahl<br />

für die Kärntner<br />

Wirtschaft.<br />

Die Kärntner Unter nehmerinnen und Unternehmer<br />

treffen tagtäglich viele wichtige Entscheidungen.<br />

Ihr JÜRGEN<br />

MANDL, MBA<br />

Präsident der<br />

Wirtschaftskammer<br />

Kärnten und Unternehmer<br />

wie Sie<br />

Treffen Sie am 4. und 5. <strong>März</strong> die richtige<br />

Entscheidung für die Kärntner Wirtschaft!


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• KOBAN SÜDVERS GMBH<br />

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Menschen & Wirtschaft | <strong>advantage</strong> 31<br />

KELAG knüpft Finanzierung<br />

an Nachhaltigkeit<br />

Die Nachhaltigkeitsaktivitäten der KELAG wurden von einer<br />

international renommierten Nachhaltigkeitsratingagentur bewertet<br />

und mit dem Silber-Nachhaltigkeitsrating bewertet.<br />

Armin Wiersma, Vorstand der<br />

KELAG. Foto: Gernot Gleiss<br />

Die Nachhaltigkeitsaktivitäten der Kelag im<br />

Geschäftsjahr 2019 wurden von der international<br />

renommierten Nachhaltigkeitsratingagentur<br />

EcoVadis bewertet. In die Beurteilung<br />

für das Rating ist die gesamte Wertschöpfungskette<br />

der KELAG entlang der Bewertungskriterien<br />

Umwelt, Soziales sowie verantwortungsvolle<br />

Unternehmensführung eingeflossen. Mit dem<br />

dabei erzielten Silber-Nachhaltigkeitsrating zählt<br />

die KELAG zu den 10 % der am besten bewerteten<br />

Unternehmen in der Energiebranche.<br />

Dieses Rating, welches jährlich überprüft wird,<br />

bildet die Grundlage für die Kostenermittlung<br />

der Kreditlinie. Damit konnte ein wesentlicher<br />

Bestandteil der KELAG-Finanzierung an die<br />

Aktivitäten des Kärntner Energieversorgers zur<br />

Nachhaltigkeit geknüpft und auf eine neue Basis<br />

gestellt werden. Die Kosten der Kreditlinie von 250<br />

Millionen Euro orientieren sich ausschließlich an<br />

den Nachhaltigkeitsbemühungen des Unternehmens.<br />

Die Konditionen der jetzt refinanzierten,<br />

bilateralen Kreditlinien waren zuvor rein an die<br />

Bonität gekoppelt.<br />

Eine weitere Verbesserung des Nachhaltigkeitsratings<br />

wirkt sich positiv auf die Kreditkonditionen<br />

aus. „Auf diese Weise ist die Nachhaltigkeit zu<br />

einem wesentlichen Steuerungsinstrument in unseren<br />

Unternehmensprozessen geworden. Es ist für<br />

uns ein Ansporn, weiterhin nachhaltig zu wirtschaften<br />

und zu investieren, entsprechend unserer strategischen<br />

Ausrichtung als grünes Unternehmen“,<br />

erläutert Armin Wiersma, Vorstand der KELAG. |


32 <strong>advantage</strong> Bildung & Berufung<br />

Gemeinsam die Zukunft<br />

gestalten, damit sie auch<br />

noch morgen lebenswert ist.<br />

GUTES<br />

TUN<br />

TUT<br />

GUT<br />

Der Jugend neue Perspektiven zu<br />

ermöglichen, ist Tanja Doboczky ein ganz<br />

persönliches Anliegen. Deshalb investierte<br />

sie ihren beruflichen Erfolg in ein Projekt,<br />

mit dem sie Verantwortung für die<br />

Gesellschaft zeigt.<br />

Isabella Schöndorfer<br />

„Gutes tun und dabei nicht ruh‘n“,<br />

war schon der Leitsatz von<br />

Johannes Bosco (besser als italienischer<br />

Jugendseelsorger Don Bosco mit christlichem<br />

Hintergrund bekannt), der so vielen<br />

jungen Menschen auf der ganzen Welt ein<br />

Vorbild beim Aufwachsen ist. Wo fehlt es<br />

also in dieser Welt, in der es uns an nichts<br />

zu mangeln scheint? Genau dem Gedanken<br />

ist die produktive Unternehmerin Tanja<br />

Doboczky auf den Grund gegangen, als sie<br />

ihren beruflichen Erfolg mit anderen in<br />

einem sinnvollen Projekt teilen wollte. Ihre<br />

Erkenntnis war die Bildung der Jugend.


Bildung & Berufung | <strong>advantage</strong> 33<br />

Die Projektumsetzung<br />

erforderte gutes Teamwork.<br />

—————————————<br />

„RESPONSE stärkt die Jugend,<br />

um mutige Antworten für eine<br />

nachhaltige Zukunft zu finden.“<br />

Iris Straßer, Verantwortung zeigen!<br />

—————————————<br />

Alle Projektfotos: Netzwerk Verantwortung zeigen!<br />

Und so fängt <strong>2020</strong> für junge Menschen gut<br />

an. Denn erstmalig setzte das Netzwerk<br />

Verantwortung zeigen! den RESPONSE:<br />

„Students for Future“-Workspace für Innovationen<br />

im Bereich Nachhaltigkeit und gesellschaftliche<br />

Verantwortung für Höhere Schulen<br />

um. Und genau da kommt Doboczky ins<br />

Spiel. Solche Projekte benötigen Menschen,<br />

die die Notwendigkeit und den Sinn der<br />

Umsetzung sehen. Deshalb hat die erfolgreiche<br />

Unternehmerin und Buchautorin sich<br />

ein Herz gefasst und diese gute Sache finanziell<br />

ermöglicht. „Bildungsinstitutionen<br />

haben die Aufgabe, Themenfelder wie Klimaveränderungen,<br />

Energiewende, soziale<br />

Probleme und Nachhaltigkeit in den Lehralltag<br />

zu integrieren. Oft ist das im Schulalltag<br />

nicht einfach möglich. Daher braucht<br />

es ergänzende Angebote. Damit wird die<br />

junge Generation früh angeregt, sich selbst<br />

für Nachhaltigkeit zu engagieren“, so Tanja<br />

Doboczky.<br />

„Junge Menschen brauchen Möglichkeiten,<br />

sich aktiv für das Thema Nachhaltigkeit<br />

auch im wirtschaftlichen Kontext einzusetzen.<br />

Es gilt, das Wissen über nachhaltige<br />

Entwicklung im Bildungssystem langfristig<br />

zu fördern und zu verankern, damit die<br />

Fachkräfte von morgen einen entsprechenden<br />

Mehrwert in den Kärntner Betrieben<br />

beitragen können“, meint Carmen Goby,<br />

Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer<br />

Kärnten, Landesvorsitzende von Frau in der<br />

Wirtschaft und Unternehmerin, über dieses<br />

Projekt. Carmen Goby hat sich gemeinsam<br />

mit Jutta Steinkellner, Leiterin Servicezentrum<br />

in der Wirtschaftskammer, ein Bild vor<br />

Ort gemacht. „Das Thema Nachhaltigkeit<br />

wird auch für unsere Betriebe immer interessanter,<br />

zum einen, weil, die Nachfrage<br />

nach nachhaltigen Produkten stetig steigt,<br />

zum anderen liegt hier ein großes Potenzial<br />

für Innovation und langfristige Kostenersparnis.“<br />

Das Projekt wurde im Makerspace<br />

Carinthia durchgeführt, der für derartige,<br />

innovative Formate ideale Voraussetzungen<br />

bietet.<br />

Und das Projekt? Drei Tage lang arbeiteten<br />

21 Schüler aus vier Höheren Schulen (CHS<br />

Villach, HAK1 International, HTL1 Lastenstraße<br />

und HTL Mössingerstraße) an Ideen,<br />

unsere Welt ein wenig besser zu machen.<br />

Und die Ergebnisse können sich sehen lassen.<br />

Es entstanden sieben Projekte für unterschiedlichste<br />

Themenfelder, die allesamt Potential<br />

zur Realisierung haben.


34 <strong>advantage</strong> | Bildung & Berufung<br />

—— Zur Person ——<br />

TANJA DOBOCZKY ist seit vielen<br />

Jahren Ringana-Frischepartnerin und<br />

hat es mit ethischem und nachhaltigem<br />

Network-Marketing weit gebracht.<br />

RESPONSE: wird durch Tanja<br />

Doboczky GmbH (diedobo.com)<br />

ermöglicht. Soziale Verantwortung<br />

und der Blick über den Tellerrand sind<br />

ihr ein großes Anliegen. Aus diesem<br />

Grund investiert sie alle Erlöse aus<br />

dem Verkauf ihres Buches „Network-<br />

Marketing – Liebe auf den 2. Blick“<br />

in ein soziales Projekt. So entstand<br />

in Kooperation mit dem Netzwerk<br />

Verantwortung zeigen! ein Schulprojekt,<br />

bei dem sich junge Menschen,<br />

mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigen<br />

können. Die Sustainable<br />

Development Goals bieten eine<br />

hervorragende Grundlage, um<br />

Jugendlichen verantwortungsvolles<br />

Handeln umfassend näher zu bringen.<br />

Dies wird in Form des „Students for<br />

Future Workspace“ umgesetzt. So<br />

können ökologische Themen wie<br />

Abfallvermeidung, Plastik, Nutzung<br />

von Energie gleichermaßen thematisiert<br />

und bearbeitet werden wie Geschlechtergerechtigkeit,<br />

Gesundheit und<br />

Wohlergehen.<br />

—————————————<br />

„Möchte die junge Generation<br />

früh anregen, sich selbst für<br />

Nachhaltigkeit zu engagieren.“<br />

Tanja Doboczky, Unternehmerin<br />

—————————————<br />

Foto: Picture People<br />

Die Jugend fühlte sich im Makerspace sichtlich wohl.<br />

Die Projektideen:<br />

Löschbares Papier<br />

Ein Laser löscht bereits beschriebenes<br />

Papier und ermöglicht dadurch die<br />

mehrmalige Verwendung.<br />

Kombination von Photovoltaik und<br />

Solarzelle<br />

Effektivere Nutzung von Sonnenenergie<br />

durch die Kombination von Photovoltaik<br />

und Solarzellen.<br />

„DigitalSchoolbag“<br />

Schulbücher und Arbeitsunterlagen<br />

werden durch ein Tablet ersetzt.<br />

App für Bestellung von Essen<br />

in Schulkantine<br />

Vermeidung von Lebensmittelverschwendung<br />

durch Vorbestellung<br />

von Essen mittels App.<br />

Verringerung von Plastikmüll durch<br />

Umstellung des Getränkeangebotes<br />

Der Plastikflaschenautomat in der Schule<br />

wird durch eine Schankanlage ersetzt.<br />

Autarkes Fitnessstudio<br />

Durch Muskelkraft der Kunden<br />

wird Strom auf den Fitnessgeräten für<br />

das Studio erzeugt.<br />

Wasserfilteranlage und Destillation<br />

von Wasser mittels Sonnenenergie<br />

Die Wasserversorgung in ärmeren<br />

Regionen soll durch diese Anlage<br />

gesichert werden.<br />

Veranstaltet und umgesetzt wurde der „Students<br />

for Future“ Workspace über das Netzwerk<br />

Verantwortung zeigen!. Iris Straßer,<br />

Leiterin des Netzwerkes: „RESPONSE:<br />

stärkt die Jugend, mutige Antworten für<br />

eine nachhaltige Zukunft zu finden. Die<br />

Innovationstage haben engagierten Schülern<br />

den Rahmen geboten, Ideen zu Geschäftsmodellen<br />

oder Projekten für eine nachhaltige<br />

Zukunft ins Tun zu bringen. Die Ergebnisse<br />

sind sensationell – und das Feedback<br />

der Mitwirkenden ebenfalls.“<br />

Die entwickelten Projekte wurden im Rahmen<br />

einer Abschlussveranstaltung von den<br />

Jugendlichen präsentiert, bei der Vertreter<br />

der Schulen, der Wirtschaftskammer und<br />

Eltern teilgenommen haben.<br />

Die Lehrer waren sehr stolz auf ihre jungen<br />

Talente. „Die Erfahrungen die die Schüler<br />

sammeln konnten, sind sehr wertvoll und<br />

wären im normalen Schulbetrieb nicht<br />

möglich“, so der einstimmige Tenor der Schulvertreter.<br />

„Solche Formate müssten vermehrt<br />

angeboten werden, Verantwortung zeigen!<br />

bietet hier immer wieder einen bemerkenswerten<br />

Rahmen.“ Weitere Veranstaltungen<br />

und ein Follow-up sind geplant. Ganz im<br />

Sinne „Let’s make the world a better place”. |<br />

Response<br />

Wie wird das Projekt umgesetzt?<br />

Über das südösterreichische Netzwerk<br />

für Nachhaltigkeit in Wirtschaft und<br />

Gesellschaft Verantwortung zeigen!<br />

(www.verantwortung-zeigen.at) werden<br />

ausgewählte Höhere Schulen in Kärnten<br />

für die Mitwirkung am Projekt gewonnen.<br />

In einzelnen Klassen finden Kurzworkshops<br />

statt, in denen SchülerInnen ganz<br />

praktisch und konkret erfahren, was auch<br />

sie regional und im eigenen Einflussbereich<br />

zur Erreichung der weltweiten Ziele beitragen<br />

können. Weiters wird RESPONSE:<br />

unterstützt von der Bildungsdirektion<br />

Kärnten, der Wirtschaftskammer Kärnten<br />

und dem Makerspace Carinthia.<br />

Alle Projektfotos: Netzwerk Verantwortung zeigen!


Bildung & Berufung | <strong>advantage</strong> 35<br />

Vier Kärntner Stars<br />

bei den EuroSkills <strong>2020</strong><br />

Beim europäischen Berufswettbewerb „EuroSkills“ treten auch heuer wieder<br />

600 Teilnehmer aus ganz Europa gegeneinander an. Mittendrin sind vier Kärntnerinnen<br />

und Kärntner, die gegen die Nachwuchs-Elite in den jeweiligen Berufen antreten.<br />

Die Kärntner TeilnehmerInnen<br />

Verena Kleibner, Floristin<br />

Thomas Gasser, Mechatroniker<br />

Kathrin Spitaler, Beauty Therapy<br />

Jennifer Oberegger, Mechatronikerin<br />

Anzeige<br />

Kärntens Lehrlinge stellen ihr Können auf internationalem Parkett unter Beweis. Foto: Walter Fritz<br />

Ein Wettbewerb der Superlative: Jennifer<br />

Oberegger, Verena Kleibner,<br />

Thomas Gasser und Kathrin Spitaler<br />

werden sich der Herausforderung stellen.<br />

Neben den Vorbereitungen im Betrieb werden<br />

die Teilnehmer auch von Bundestrainern<br />

unterstützt, die sie auf die speziellen<br />

Anforderungen der EuroSkills vorbereiten<br />

werden. Hier kommt es nämlich nicht nur<br />

auf fachliches Know-How und handwerkliches<br />

Geschick an, sondern auch auf gutes<br />

Zeitmanagement, perfekte Abläufe und den<br />

Umgang mit Stress. Schließlich werden bei<br />

den EuroSkills zehntausende Besucher, viele<br />

Kamerateams und zahlreiche Fotografen<br />

erwartet – unsere Kandidatinnen und Kandidaten<br />

müssen also Top-Leistungen inmitten<br />

von unzähligen Zusehern abliefern. Da<br />

reicht aber nicht nur Vorbereitung, man<br />

muss auch intuitiv handeln können: Oft<br />

kommt es bei einem solchen Wettbewerb<br />

auch darauf an, kreative Lösungen zu finden<br />

und flexibel auf Situationen zu reagieren.<br />

WK-Präsident Jürgen Mandl sieht die vier<br />

Kärntnerinnen und Kärntner schon heute<br />

als Sieger: „Alleine die Möglichkeit, an diesem<br />

europaweiten Wettbewerb teilzunehmen,<br />

ist eine Auszeichnung für jeden einzelnen.<br />

Um sich zu qualifizieren, muss man die<br />

oder der Beste in ganz Österreich sein.“<br />

Großer Dank auch für die Betriebe<br />

Viel Lob haben auch die Betriebe, die hinter<br />

der Ausbildung der jungen Fachkräfte stehen,<br />

verdient. Denn egal, ob Landes- oder<br />

Bundeslehrlingswettbewerb, Staatsmeisterschafen<br />

oder EuroSkills: Top-Leistungen bei<br />

Wettbewerben sind nur dann möglich, wenn<br />

der Ausbildungsbetrieb zu 100 Prozent<br />

dahinter steht und gute Arbeit geleistet hat.<br />

„Die hervorragende Ausbildung unserer Lehrlinge<br />

ist die Basis dafür, dass sie auf internationalem<br />

Parkett Höchstleistungen zeigen<br />

können“, so Mandl. Ziel der EuroSkills ist es<br />

auch, junge Menschen für das Erlernen eines<br />

Berufs zu begeistern. So werden Schüler<br />

unter dem Motto „Try a Skill“ zum Mitmachen<br />

und Ausprobieren eingeladen.<br />

Karriere mit Lehre<br />

Studien zeigen: Ausgebildete Fachkräfte<br />

haben kaum Jobsorgen. Viele Betriebe sind<br />

auf der Suche nach qualifizierten Mitarbeitern<br />

mit Fachausbildung. Die Lehre befindet<br />

sich insgesamt im Aufschwung. Dafür gibt<br />

es gleich mehrere Gründe: Mit dem<br />

Abschluss einer Lehre haben Jugendliche<br />

nicht nur den Gesellenbrief in der Hand,<br />

sondern es bieten sich ihnen viele weitere<br />

Möglichkeiten in puncto Weiterbildung und<br />

Aufstiegschancen innerhalb der Betriebe.<br />

—————————————<br />

„Als Floristin kann ich<br />

meiner Kreativität freien<br />

Lauf lassen. Darauf<br />

wird es auch bei den<br />

EuroSkills ankommen.“<br />

Verena Kleibner, Teilnehmerin<br />

der Kategorie „Floristik“<br />

—————————————<br />

Talente und Sieger<br />

Die Talenteakademie Kärnten ist die richtige<br />

Adresse für Siegertypen: Hier werden<br />

Kärntner Lehrlinge auf ihrem Weg zu beruflichen<br />

Bestleistungen begleitet – die begabtesten<br />

jungen Menschen des Landes sollen<br />

an die Spitze geführt werden. Und das hat<br />

sich ausgezahlt: Etliche Gold-, Silber- und<br />

Bronzemedaillen haben die Teilnehmer in<br />

den letzten sechs Jahren seit der Gründung<br />

erobert – auf Landes- und Bundesebene,<br />

aber auch im internationalen Rahmen. |


36 <strong>advantage</strong> Green-ups<br />

Neu-Denken<br />

statt Wunsch-<br />

Denken<br />

Foto: Manu Lasnik<br />

Make the world a better place? Das lassen<br />

sich unsere Green-ups nicht zwei Mal sagen.<br />

Mit innovativen Ideen, sozialem Engagement<br />

und liebevoller Handarbeit wollen<br />

sie kurzlebiger Massenware und<br />

unmenschlichen Arbeitsbedingungen<br />

Adieu sagen – damit in Zukunft<br />

alle etwas davon haben. Manuela Mark


Green-ups | <strong>advantage</strong> 37<br />

Natürlich<br />

schlafen<br />

—————————————<br />

Chirurg Gerfried Lexer und seine Schwägerin Melanie Lexer, Intensivkrankenschwester,<br />

verbinden in „MedSalus“ ihre Hingabe zur Medizin<br />

mit ihrer Leidenschaft für Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung.<br />

MedSalus Woolhome folgt einer klaren<br />

Vision: Die hochwertigsten, natürlichsten<br />

und nachhaltigsten Schafwollbettdecken<br />

und -produkte zu einem erschwinglichen<br />

Preis anzubieten und den Mitarbeitern in<br />

Marokko neue Lebensperspektiven zu bieten.<br />

Als Auswirkung der heutigen Konsumgesellschaft<br />

wird in Marokko ein Großteil des<br />

nachhaltigen Rohstoffes Schafwolle einfach<br />

vernichtet. Eine Tatsache, die Vollblutmediziner<br />

Gerfried Lexer nach einer Urlaubsreise<br />

2015 keine Ruhe ließ. Auch die Schicksale<br />

der Menschen berührten ihn, war doch<br />

damals der Höhepunkt der Asylkrise erreicht.<br />

Viele junge Marokkaner verließen – und<br />

verlassen noch heute – die ländlichen<br />

Gegenden, um ihr Glück in der „großen“<br />

„Ich sah in den Straßen von<br />

Marrakesch talentierte und<br />

intelligente Menschen, die keine<br />

Perspektive hatten und haben.“<br />

Gerfried Lexer<br />

—————————————<br />

Fotos: MedSalus<br />

Stadt zu finden. Meist der Anfang einer<br />

Abwärtsspirale. Falls sie überhaupt Arbeit<br />

finden, sind die Bedingungen erschreckend<br />

und die Lebensverhältnisse ebenso. Ein<br />

Motivator, um in Richtung Europa auszuwandern.<br />

Leider bemerken sie erst viel<br />

zu spät, dass auch dort nicht „Milch und<br />

Honig fließen“.<br />

Eine ökologisch-soziale Geschäftsidee<br />

Eine Geschäftsidee, die die moralischen<br />

Werte, das hohe Qualitätsverständnis und<br />

den unverrückbaren Anspruch an Nachhaltigkeit<br />

von Gerfried und Melanie Lexer widerspiegelt.<br />

Die den medizinischen Background<br />

der Gründer und das Wissen um die Wichtigkeit<br />

von gutem Schlaf verbindet. Im<br />

Gegensatz zu einem Großteil der handelsüblichen<br />

Bettdecken überzeugen die Med-<br />

Salus-Schafwollbettdecken durch ihre bestechenden<br />

Eingenschaften: Sie sind feuchtigkeits-<br />

und wärmeregulierend, geruchshemmend,<br />

selbstreinigend, und das alles ganz<br />

ohne den Einsatz von Chemie und Erdölprodukten.<br />

So unterstützen sie einen natürlichen<br />

und vor allem guten Schlaf. Die<br />

MedSalus-Schafwollbettdecken sind das<br />

Ergebnis eines intensiven und langwierigen<br />

Produktentwicklungsprozesses. Fast zwei<br />

Jahr verbrachte Gerfried Lexer mit dem<br />

Optimieren und Ausreifen der MedSalus-<br />

Produkte. Um ein möglichst flauschiges und<br />

kuscheliges Vlies produzieren zu können,<br />

entwickelte er eine spezielle Kardiermaschine<br />

und ließ einen perfekt angepassten Überzug<br />

entwickeln. Dieser aus unbehandelter Baumwolle<br />

hergestellte, durch OEKO-Tex zertifizierte<br />

Überzug lässt die Wolle atmen und<br />

sorgt dafür, dass ihre schlaffördernden Vorzüge<br />

voll zum Tragen kommen.<br />

Faire Arbeitsbedingungen<br />

Ein enges Band verbindet die Familie Lexer<br />

und die Mitarbeiter von MedSalus Woolhome<br />

in Marrakesch. „Gib einem Menschen<br />

Arbeit und du gibst ihm eine Zukunft.“<br />

Neben den Arbeitsbedingungen, die sich an<br />

österreichischen Standards orientieren, hat<br />

MedSalus Woolhome vor allem auch die<br />

Lebensqualität der Mitarbeiter im Blick. Sie<br />

werden deutlich über dem marrokanischen<br />

Durchschnitt entlohnt, sind sozial- und<br />

krankenversichert. Es gilt eine 40-Stunden-Woche<br />

und die Räume sind klimatisiert.<br />

Umstände, die im europäischen Raum<br />

eine Selbstverständlichkeit sind. In Marokko<br />

sind sie das nicht. Beschäftigt werden junge<br />

Arbeitslose und alleinerziehende Mütter, für<br />

deren Kinder das Schulgeld von MedSalus<br />

bezahlt wird. Ein Konzept, das ausbaufähig<br />

ist. Wächst MedSalus Woolhome, dann sollen<br />

künftig weitere Manufakturen entstehen.<br />

So trägt MedSalus dazu bei, Arbeitslosigkeit<br />

und den schwierigen sozialen Verhältnissen<br />

entgegenzuwirken. |<br />

Weitere Infos<br />

www.medsaluswool.com


38 <strong>advantage</strong> | Green-ups<br />

Erlkönig<br />

&<br />

Erlkönigin<br />

Qualitativ hochwertiger Schmuck fernab von kurzlebigem<br />

Modeschmuck: Rosanna und Philip Röttl<br />

setzen mit ihrem Schmucklabel „Erlkönig“ neue<br />

Maßstäbe in Sachen Ästhetik und Nachhaltigkeit.<br />

Rosanna und Philip Röttl sind Kunstlehrer<br />

an Kärntner Gymnasien – der Hang zum<br />

kreativen Schaffen scheint ihnen in die Wiege<br />

gelegt. „Philip hat Bildnerische Erziehung<br />

und Werkerziehung auf Lehramt an der<br />

Universität für Angewandte Kunst in Wien<br />

studiert. Ich habe Germanistik, Geschichte<br />

und Bildnerische Erziehung studiert“, erzählt<br />

uns Rosanna Röttl im Interview. „Philip hat<br />

somit auf Holz. „Zu Beginn haben wir<br />

hauptsächlich Holzschmuck hergestellt.<br />

Unsere Schmuck-Trägerinnen bezeichnen<br />

wir deshalb liebevoll als Erlköniginnen“,<br />

erzählt Philip Röttl. Verwendet werden<br />

Edelmetalle, Perlmutt, Perlen, Halbedelsteine<br />

wie Mondstein, Jaspis oder Granat<br />

und Lavagestein sowie verschiedenste<br />

Hölzer. „Es geht uns vordergründig darum,<br />

Rosanna und Philip Röttl wollen mit „Erlkönig“ gezielt<br />

ein Zeichen gegen günstige Massenware setzen.<br />

Fotos: Erlkönig<br />

bereits zu Studienzeiten eine Faszination für<br />

Materialien und handwerkliche Techniken<br />

entwickelt, so sind bereits neben dem Studium<br />

erste Schmuckstücke entstanden – die<br />

Schönheit und Einzigartigkeit des Materials<br />

standen dabei immer im Mittelpunkt.“ Als<br />

begeisterte Ohrring-Trägerin flossen Rosannas<br />

Vorstellungen und Wünsche in Philips<br />

Schaffensprozesse mit ein, bis sie sich im<br />

November 2018 entschlossen haben, das<br />

gemeinsame Schmucklabel zu gründen.<br />

Feinstoff und Mystik<br />

Der Name „Erlkönig“ bezieht sich einerseits<br />

auf das feinstoffliche, magische Wesen aus<br />

Goethes Ballade, aber auch auf die Erle und<br />

hochwertigen Schmuck herzustellen, der die<br />

einzigartigen Materialien so kombiniert,<br />

dass deren individuelle Schönheit zur Geltung<br />

kommt“, ist sich das Duo einig. „Alle<br />

Schmuckstücke stellen wir in Handarbeit in<br />

unserer Freizeit in unserer Wohnung her.<br />

Jeder Entwurf ist ein Prozess, an dem wir<br />

beide beteiligt sind. Außerdem wird jeder<br />

Ohrring zum Testen getragen, um zu sehen,<br />

wie die Stücke am Ohr wirken.“<br />

Nachhaltigkeit: Kein Modewort<br />

Rosanna und Philip Röttl verwenden für<br />

ihren Schmuck nur langlebige Edelmetalle<br />

wie 925er Sterlingsilber und 14 Karat „gold<br />

filled“ – „gold filled“ bezeichnet einen Herstellungsprozess,<br />

bei dem massives Gold mit<br />

einem Metallkern verbunden wird. Das<br />

Gold wird in einem speziellen Verfahren<br />

aufgewalzt und bei Schweißtemperaturen<br />

—————————————<br />

„Für uns steckt hinter<br />

dem Wort ‚handmade‘<br />

eine Lebenseinstellung.“<br />

Rosanna & Philip Röttl<br />

—————————————<br />

dauerhaft mit dem Trägermetall verbunden:<br />

So entsteht Schmuck, der weitaus hochwertiger<br />

und langlebiger ist als vergoldeter<br />

Schmuck. Bei Verpackungen verzichten die<br />

beiden gänzlich auf Plastik – alle Schmuckstücke<br />

werden in Karton-Boxen, die mit Filz<br />

ausgekleidet sind, versendet. Gerade in den<br />

letzten Jahren ist das Wort „handmade“ in<br />

aller Munde, Rosanna und Philip sehen<br />

darin einen positiven Trend: „Es wird deutlich,<br />

dass sich eine Gegentendenz zur schnelllebigen<br />

Massenware bildet und das Bedürfnis<br />

der Menschen nach sorgfältig hergestellten<br />

Produkten steigt. Produkte, deren Entstehungsprozess<br />

und Entstehungsort man<br />

kennt, besitzen einen viel größeren Wert.<br />

Man kauft automatisch weniger und ausgewählter,<br />

schätzt die Produkte wert und nutzt<br />

sie über einen längeren Zeitraum.“<br />

Ideenreich in die Zukunft<br />

Für <strong>2020</strong> plant das Kreativ-Duo mehrere<br />

Kooperationen mit Lockstoffstore (www.<br />

lockstoffstore.com), außerdem soll eine neue<br />

Schmuckkollektion mit Geburtssteinen veröffentlicht<br />

werden. „In den nächsten Monaten<br />

wollen wir auch unser Sortiment erweitern“,<br />

freut sich Rosanna Röttl. „Wir sind<br />

derzeit am Designen von wunderschönen<br />

Halsketten.“ |<br />

Weitere Infos<br />

www.instagram.com/erlkoenig_jewelry


Gesundheit & Ernährung <strong>advantage</strong> 39<br />

Gesundheit geht<br />

durch den Magen<br />

Wir essen zu viel, zu schnell, zu oft, zu schwer und zu unregelmäßig.<br />

Dieses ungesunde Essverhalten nimmt uns unser Körper im wahrsten<br />

Sinne des Wortes übel. Nicht selten bestraft er uns mit unspezifischen<br />

Verdauungsbeschwerden, Nahrungsmittel unverträglichkeiten sowie<br />

chronischer Übersäuerung des Organismus.<br />

Foto: Jannach<br />

Während der Steinzeit konnte der<br />

Mensch nur konsumieren, was er<br />

erlegen oder saisonal finden<br />

konnte. Heute gibt es alles, in nächster<br />

Nähe und im Überfluss. Auch wenn es<br />

Supermärkte schon lange gibt, hat sich die<br />

Gesellschaft hinsichtlich der Speisenauswahl<br />

und des Nährstoffbedarfes verändert. Noch<br />

vor ein paar Jahrzehnten, war harte körperliche<br />

Arbeit im Beruf oder zu Hause keine<br />

Seltenheit. Kohlenhydrat- und fettreiche<br />

Mahlzeiten, haben den Körper mit wichtigen<br />

Kalorien versorgt. Zudem wurden Speisen<br />

eher selbst gekocht und es gab nur saisonales<br />

Obst und Gemüse zu kaufen. Heute<br />

ist es wichtig, dass ein Gericht gut schmeckt<br />

und schnell verfügbar ist. Leider werden die<br />

Mahlzeiten aber oft nicht dem Bedarf des<br />

Körpers gerecht.<br />

Gesunde Lebensmittel sollten zwei Eigenschaften<br />

haben: Sie sollten den Körper mit<br />

lebenswichtigen Nährstoffen versorgen<br />

(Vitamine, Mineralstoffe, Eiweiß, Kohlenhydrate,<br />

hochwertiges, pflanzliches Fett)<br />

und sie sollten Giftstoffe aus dem Körper<br />

entsorgen (Ballaststoffe, Wasser).<br />

Besonders der Konsum von Weißmehlprodukten,<br />

fettlastigen Fertiggerichten,<br />

zuckerreichen Naschereien und Getränken<br />

wie Energiedrinks hat zugenommen. Längerfristig<br />

sind gesundheitliche Folgen unübersehbar<br />

und die Anfragen nach kalorienreduzierten<br />

Kostplänen, schnellen Diäten, die<br />

helfen sollen abzunehmen, steigen. Inzwischen<br />

scheinen Krankheiten wie Übergewicht<br />

und Diabetes allgegenwärtig. Informationen<br />

über „Wunderdiäten“, exotische Lebensmittel<br />

aus aller Welt, welche Heilfähigkeiten versprechen,<br />

häufen sich. Sichtbar wird das Problem<br />

vor allem in Arztordinationen und Krankenhäusern.<br />

Viele Patienten haben zuvor teilweise<br />

widersprüchlichen Informationen bzgl.<br />

wirksamer Therapien aus Fernsehen Zeitschriften,<br />

dem Internet und Co erhalten und<br />

ihren gesundheitlichen Zustand dadurch<br />

meist verschlechtert. Besonders bei Diabetes<br />

Mellitus Typ 2 ist eine richtige Ernährungstherapie<br />

maßgeblich für die Verbesserung<br />

des Gesundheitszustandes.<br />

Richtige und gesunde Ernährung ist eine<br />

Wissenschaft und gehört in professionelle<br />

Hände. Die Hauptaufgabe der Diätologen<br />

ist, in Zusammenarbeit mit anderen Fachkräften<br />

(Ärzte, Physiotherapeuten, Psychologen),<br />

eine individuelle passende Therapie<br />

zu erstellen, die Patienten in ihrem Alltag<br />

gut umsetzen können. |<br />

In der Contento<br />

Küche des DOKH<br />

wird in Zusammenarbeit<br />

mit dem Diätdienst<br />

nicht nur<br />

Gesundes, sondern<br />

auch Köstliches<br />

zubereitet. 100%<br />

nachhaltig und mit<br />

Zutaten aus regionalen<br />

Quellen.<br />

Foto: Jannach<br />

—————————————<br />

„Der Mensch ist,<br />

was er isst! Oft braucht<br />

es dabei professionelle<br />

Unterstützung.“<br />

Ursula Jirikowski, MSc,<br />

Diätologin im DOKH<br />

—————————————<br />

www.dokh.at<br />

Medizinische Abteilungen. Innere<br />

Medizin und Akutgeriatrie, Orthopädie<br />

und Traumatologie/Unfallchirurgie,<br />

Anästhesiologie und Intensivmedizin,<br />

Chirurgie, Radiologie<br />

18 Ambulanzen. Intern, chirurgisch,<br />

unfallchirurgisch. Von Hand- bis<br />

Schilddrüsen ambulanz, Mitglied im<br />

Trauma-Netzwerk Kärnten/Osttirol<br />

Angebote. U.a. Physio mit Therapie-<br />

Hallenbad, Klinischer Sozialdienst,<br />

Seelsorge, Komplementärmedizin,<br />

Remobilisation mit mobilen Teams in<br />

häuslicher Pflege, Spezialgebiet<br />

Wundmanagement, Primärversorgungszentrum<br />

in Planung.<br />

Ambulante MRT-Untersuchungen.<br />

Seit Jänner <strong>2020</strong> für alle (!) ÖGK-<br />

Versicherten mit Überweisung möglich.<br />

Abrechnungen erfolgt direkt mit der<br />

Krankenkasse.<br />

Ausbildung. Zertifiziertes<br />

Lehrkrankenhaus für Medizinstudenten<br />

DIÄTOLOGIE. Termine für Beratungsgespräche<br />

unter 04268 / 2691 DW 2691<br />

MO bis FR 8.00 bis 12.00 Uhr


40 <strong>advantage</strong><br />

——— kurz & gut ———<br />

Neue Frau an der Spitze: Christina Tscharre<br />

leitet nun das WK-Gründerservice.<br />

Foto: Alexander Wieselthaler<br />

Karriere<br />

mit Lehre<br />

Nicht nur mit ihrer eigenen Lehre<br />

war Christina Tscharre (45) damals<br />

gut beraten. Als neue Leiterin des<br />

Gründerservice der Wirtschaftskammer<br />

Kärnten steht sie heute an<br />

der Seite der Unternehmer selbst<br />

ihre Frau. Seit zehn Jahren darf sie<br />

Menschen bei der Betriebsgründung<br />

unterstützen. „Angehende Unternehmer<br />

dafür an der Hand zu<br />

nehmen, gibt mir unglaublich viel<br />

zurück. Dieser Spirit ist nie verflogen.<br />

Es macht mir Spaß, auch im Berufsrecht<br />

die individuelle Befähigung<br />

abzuklären“, so Tscharre über die<br />

Motivation für ihr neues Amt.<br />

Und mit dem DurchSTARTer-Programm<br />

zündet das Gründerservice<br />

der Wirtschaftskammer Kärnten<br />

auch gleich den Turbo für innovative<br />

Geschäftsideen: Praxisnahe Workshops,<br />

intensives Hands-On-<br />

Coaching und branchenübergreifendes<br />

Mentoring helfen, besondere<br />

Träume wahr werden zu lassen. Der<br />

nächste Durchgang für eine streng<br />

limitierte Teilnehmerzahl startet im<br />

September. Also schnell anmelden! |<br />

KR Reinfried Bein, Doris Weiß (Frau in der<br />

Wirtschaft GF St. Veit), Nicole M. Mayer, Carmen<br />

Goby, Jürgen Mandl, Christine Gerold von<br />

„Herzal zeit“ mit den begeisterten kleinen Gästen.<br />

Foto: Christian Irrasch<br />

WirtschaftsBrunch<br />

in St. Veit<br />

Rund 200 Wirtschaftstreibende aus dem<br />

Bezirk trafen sich zum 13. St. Veiter<br />

Wirtschaftsbrunch im Hotel „Die Zeit“<br />

um den Jahresauftakt zu feiern. Bezirksobmann<br />

KR Reinfried Bein und die<br />

Gastgeber-Familie Andrea und KR<br />

Alfred Riedl konnten unter den Gästen<br />

auch die VzBgm. Rudi Egger und<br />

Martin Kulmer, NR Peter Weidinger,<br />

LAbg. Günther Leikam, die Vizepräsidenten<br />

der Wirtschaftskammer Kärnten<br />

Carmen Goby, KR Alfred Trey und KR<br />

Günter Burger, die Obleute der Jungen<br />

Wirtschaft Brigitte Truppe (Feldkirchen)<br />

und Martin Figge (St. Veit), den AMS-<br />

Leiter St. Veit Günter Krassnig, Dr.<br />

Arno Kampl sowie Bgm. Burkhard<br />

Trummer aus Brückl begrüßen. |<br />

Dr. Stefan Doboczky, CEO Lenzing AG antwortet<br />

auf Fragen zur Klimaneutralität in Unternehmen.<br />

Foto: www.neumayr.cc<br />

Konjunkturforum<br />

<strong>2020</strong><br />

„Nachhaltigkeit – eine Strategie mit<br />

Zukunft.“ ist das Thema des von der<br />

Raiffeisen Landesbank Kärnten veranstalteten<br />

Konjunkturforums <strong>2020</strong>. Das<br />

Konjunkturforum liefert wertvolle Impulse<br />

wie Unternehmen mit Regionalität,<br />

Kooperationsbereitschaft und innovativen<br />

Ideen ökologisch nachhaltig wirtschaften<br />

können. „Klimaneutralität in Großunternehmen<br />

– Widerspruch oder Auftrag?“<br />

Dazu gibt Dr. Stefan Doboczky, CEO<br />

Lenzing AG die Antwort. Mag. Peter<br />

Brezinschek, Leiter Raiffeisen Research<br />

informiert über die Entwicklung der<br />

Zinsen und der Konjunktur. Das Konjunkturforum<br />

findet am Mittwoch, 4. <strong>März</strong><br />

<strong>2020</strong> mit Beginn um 15.00 Uhr im<br />

Casineum Velden statt. Nähere Informationen<br />

unter www.raiffeisen.at/ktn/<br />

konjunkturforum<br />

Spendenübergabe an „Kärntner in Not“<br />

Die Unterstützer (vo.v.l.)<br />

Bgm. Maria-Luise Mathiaschitz,<br />

LH Peter Kaiser und Projektleiter<br />

Richi Di Bernardo, Adolf<br />

Kulterer, (h.v.l.)Wolfgang<br />

Hinteregger, Emanuel Dovjak,<br />

Bernhard Rausch, Johannes<br />

Jelenik , Gerhard Sandhofer,<br />

Heinz Koch bei der Spendenübergabe.<br />

Nicht am Foto<br />

Reinhard Krämmer und Martin<br />

Kropfitsch.<br />

Foto: Heli Weixelbraun<br />

Im Rahmen des „Stillen Advent“ unterhielten Kärntner Chöre die Besucher am Domplatz<br />

in Klagenfurt sowie bei Konzerten in Villach, Spittal und Wolfsberg. Dabei konnten<br />

Spenden in Höhe von 7.500 Euro gesammelt werden, die der Aktion „Kärntner in Not“<br />

übergeben wurden und einer Kärntner Familie zugutekommen, die durch einen Brand fast<br />

ihren gesamten Besitz verloren hat. |


KULINARIK <strong>advantage</strong> 41<br />

——— Aufgedeckt ———<br />

und eingeschenkt<br />

mit Karin Waldner-Petutschnig<br />

Für ihre Vorbildfunktion wurde Sonja Trojer von „Frau in der<br />

Wirtschaft“ als „Unternehmerin des Monats“ ausgezeichnet.<br />

© FIW/ARNEITZ<br />

Zerza Fische<br />

schwimmen wieder<br />

Ein Hochwasser zerstörte die Fischzucht<br />

Zerza von Sonja Trojer komplett. Doch<br />

die Unternehmerin nutzte den Wiederaufbau<br />

als Chance, den Betrieb neu zu denken.<br />

Heute kann Sonja Trojer wieder durch ihre Fischzucht gehen<br />

und in den 15 Becken bei den Saiblingen, Lachsforellen,<br />

Forellen und Kärntner Lax´n nach dem Rechten sehen. Vor<br />

einem Jahr sah das noch anders aus. Durch den Dammbruch<br />

in Waidegg wurde die gesamte Fischzucht bis zu 1,80 Meter<br />

unter Wasser gesetzt. „Wir wurden überspült wie bei einem<br />

Tsunami“, erinnert sich Trojer. Nicht nur der finanzielle<br />

Schaden war groß. In der Fischzucht mit dazugehörigem<br />

Fischlokal steckten 60 Jahre Erinnerungen. Die Großeltern<br />

von Sonja Trojer legten die Grundsteine für Fischzucht und<br />

Fischlokal. 1991 übernahm sie nach einer Fischerei-Lehre am<br />

Mondsee den Betrieb und führte diesen mithilfe der Familie<br />

sowie langjährigen Mitarbeitern weiter. Den Schicksalsschlag<br />

2018 nutzte sie als Chance, um den Betrieb weiterzuentwickeln<br />

und die Weichen für die Zukunft zu legen. Auch<br />

ihre Tochter möchte irgendwann in den Betrieb einsteigen.<br />

Gut zu wissen<br />

Der Hofladen ist im Aufbau, gemeinsam wird an neuen<br />

Produkten gearbeitet. Kaviar, um den sich Trojer händisch<br />

kümmert und Aufstriche sind neben kochfertigen und<br />

geräucherten Fischspezialitäten bereits zu haben. „Im Winter<br />

öffnen wir unsere warme, mit Holzofen beheizte Fischstubn<br />

ab zehn Personen nach Vorbestellung.“ Perfekt für Firmenfeiern<br />

oder private Feierlichkeiten. Im Sommer ist das Fischlokal<br />

ein beliebtes Ausflugsziel für Einheimische und Touristen. |<br />

Heimischer Fisch auf<br />

Erfolgswelle<br />

Ins Netz gegangen: Ob gesundheitsbewusste<br />

Hobbyköche oder Spitzengastronomie – alle<br />

schätzen die gesunden und vielseitigen Süßwasser<br />

fische aus Kärntner Flüssen und Seen.<br />

Und das nicht nur im Fasching.<br />

Von A(al) bis Z(ander) ist ganz<br />

Österreich ein reichhaltiges Süßwasserfisch-Revier.<br />

Während Meldungen von<br />

Dynamit- und Treibseefischerei in den<br />

Ozeanen oder dubiosen Zuchtmethoden<br />

den Konsumenten den Appetit<br />

verderben, tauchen immer mehr<br />

ökologie-bewusste Feinschmecker auf,<br />

die den Süßwasserfisch zum aktuellen<br />

Ernährungs-Trend machen. Abseits von<br />

Lachs, Thunfisch & Co. in der Fischküche<br />

zu experimentieren lohnt sich. Wie wär´s einmal mit einem<br />

Szegediner Gulasch vom Wels, Zander-Saltimbocca oder<br />

Fischlaibchen mit Pommes? Zwei Basisrezepte zum Ausprobieren:<br />

Süßwasser-Fischfond: Im Gegensatz zu einer kräftigen Fleisch-<br />

Bouillon, die durch längeres Kochen immer aromatischer wird,<br />

kommt es beim Fischfond leicht zu einem tranigen Geschmack,<br />

wenn dieser zu lange zieht. Um das Aroma zu intensivieren, kann<br />

der Fond nach dem Abseihen eingekocht werden: Fischkarkassen,<br />

Wurzelgemüse, Weißwein, Pernod, Zitrone und Gewürze (Salz,<br />

Pfefferkörner, Lorbeerblatt, Fenchelsamen, Curry, Safran,<br />

Cayenne pfeffer, Kräuter) mit 2 Liter Wasser kalt am Herd<br />

aufsetzen, rasch aufkochen lassen. Bevor der Fond sprudelnd zu<br />

kochen beginnt,auf kleine Hitze zurückgehen, ein paar Minuten<br />

langsam sieden lassen. Ganz vom Herd nehmen, 30 Minuten<br />

stehenlassen, anschließend durch ein Tuch abseihen.<br />

Fisch beizen: Für ca. 800 g geputztes, entgrätetes Fischfilet<br />

eine Mischung aus 40g Salz,<br />

20g brauner Zucker, Orangen-<br />

Zesten, Koriander, Pfeffer,<br />

Dill gleichmäßig über den Fisch<br />

streuen und kühl stellen. Nach<br />

24 Stunden Filet abwaschen,<br />

trockentupfen und mit einem<br />

Fischfilet- Messer hauchdünn<br />

aufschneiden. |<br />

Fischsuppe auf heimische Art<br />

Foto: Ирина Александрова / Pixabay<br />

Tipps<br />

Taliman Sluga: Das österreichische<br />

Fischkochbuch,<br />

Pustet Verlag, 19,95 Euro<br />

www.marzi-forellen.at<br />

www.kaerntenfisch.at<br />

www.fischlokal-zerza.at<br />

www.fischspezialist.at


42 <strong>advantage</strong> VERANSTALTUNGS- UND KULTURKALENDER<br />

VERANSTALTUNGS- & KULTURKALENDER<br />

MÄRZ<br />

03.03.<strong>2020</strong><br />

Cabaret<br />

Stadttheater Klagenfurt<br />

03.03.<strong>2020</strong><br />

Hello mother, goodbye son<br />

Neue Bühne Villach<br />

04.03.<strong>2020</strong><br />

Theater Kukukk<br />

Jazzclub Kammerlichtspiele<br />

04.03.<strong>2020</strong><br />

Aschenputtel<br />

Stadttheater Klagenfurt<br />

07.03.<strong>2020</strong><br />

Gernot Kulis<br />

Messe Klagenfurt<br />

07.03.<strong>2020</strong><br />

Alex Kristan<br />

Universität Klagenfurt<br />

10.03.<strong>2020</strong><br />

Duo Aliada<br />

Konzerthaus Klagenfurt<br />

23.03.<strong>2020</strong><br />

Night Of The Dance<br />

Casino Velden<br />

TIPP DER<br />

REDAKTION<br />

06.+07.03.<strong>2020</strong><br />

am Nassfeld<br />

Schlag das ASS!<br />

14.03.<strong>2020</strong><br />

Jawara<br />

Volxhaus Klagenfurt<br />

18.03.<strong>2020</strong><br />

Die Mönche des Shaolin<br />

Kung-Fu<br />

Congress Center Villach<br />

19.03.<strong>2020</strong><br />

Pentatonix<br />

Stadthalle Wien<br />

22.03.<strong>2020</strong><br />

Avril Lavigne<br />

Stadthalle Wien<br />

22.03.<strong>2020</strong><br />

James Blunt<br />

Olympiahalle Innsbruck<br />

24.03.<strong>2020</strong><br />

Odysseus am Sand<br />

Stadttheater Klagenfurt<br />

27.03.<strong>2020</strong><br />

Eddie Luis<br />

Jazzclub Kammerlichtspiele<br />

27.03.<strong>2020</strong><br />

Marktplatzfest Mittelkärnten<br />

Hauptplatz Bleiburg<br />

29.03.<strong>2020</strong><br />

Faust<br />

Stadttheater Klagenfurt<br />

APRIL<br />

01.04.<strong>2020</strong><br />

Pizzera & Jaus<br />

Stadthalle Wien<br />

04.04.<strong>2020</strong><br />

Helene Fischer<br />

Bad Hofgastein<br />

04.04.<strong>2020</strong><br />

MELA<br />

Volxhaus Klagenfurt<br />

15.04.<strong>2020</strong><br />

Gebrüder Moped<br />

Kulturhofkeller Villach<br />

23.04.<strong>2020</strong><br />

Barbara Balldini<br />

Stadtsaal Spittal<br />

25.04.<strong>2020</strong><br />

Tricky Niki<br />

Casino Velden<br />

26.04.<strong>2020</strong><br />

Romeo und Julia<br />

Stadttheater Klagenfurt<br />

26.04.<strong>2020</strong><br />

Pippi Langstrumpf (Musical)<br />

Congress Center Villach<br />

MAI<br />

02.05.-10.05.<strong>2020</strong><br />

Mercedes Cabriotreffen<br />

Hotel Glocknerhof<br />

GEWINNSPIEL<br />

Gewinnen Sie 2 Tickets für „Kabarett Cuvée“ am 27. <strong>März</strong> im Volxhaus<br />

Klagenfurt – freundlich zur Verfügung gestellt vom Volxhaus Klagenfurt.<br />

Um am Gewinnspiel teilzunehmen,<br />

senden Sie bis 20. <strong>März</strong> <strong>2020</strong> ein<br />

E-Mail an: w.rumpler@<strong>advantage</strong>.at.<br />

Der Gewinner wird per E-Mail<br />

verständigt und die Tickets an der<br />

Abendkasse hinterlegt.<br />

07.05.<strong>2020</strong><br />

Philipp Hochmair<br />

Congress Center Villach<br />

09.05.<strong>2020</strong><br />

Gregor Seberg<br />

Casino Velden<br />

16.05.<strong>2020</strong><br />

Pietro Lombardi<br />

Gasometer Wien<br />

Fotos: David Needleman; Philine Hofmann; Johannes Puch; Edward Gröger


Runter von der Couch –<br />

rein ins Freizeitvergnügen!<br />

Handy, Tablet und PC: Mit der neuen Kärnten Card-App bekommt man<br />

alle Informationen über ausgewählte Kärntner Ausflugsziele ganz einfach<br />

auf jedes Endgerät. Ausflugstipps von Manuela Mark<br />

AUSFLUGSZIELE <strong>advantage</strong> 43<br />

Frische Lösung mit Live-Charakter: Alle Informationen können<br />

über den „Add-To-Homescreen“-Button ohne Installation oder<br />

großen Speicherplatzverbrauch auf einem Smartphone abgelegt<br />

werden. Ein wichtiger Teil des App-Erlebnisses besteht<br />

darin, dass Benutzer App-Symbole auf ihrem Startbildschirm<br />

haben und auf Apps tippen können, um<br />

sie auf ihrem Endgerät zu öffnen. „Da die Kärnten<br />

Card-App nun im neuen Gewand erstrahlt, wird<br />

die bisherige App nicht mehr aktualisiert und<br />

kann gelöscht werden“, weiß Fasching. Das<br />

Herunter laden der neuen App ist dabei ein facher,<br />

als man annehmen würde. So ist sie mit einer simplen<br />

URL von jedem Endgerät abrufbar und quasi live im<br />

Einsatz. In den bisherigen wie Apple Store und Google Playstore<br />

sucht man sie vergeblich. „Immer mehr Kärnten Card- Besitzer<br />

wollen unser Angebot digital sichten und sich auch spontan für<br />

einen Ausflug in die Freizeit entscheiden“, freut sich Anton<br />

Fasching, Geschäfts führer der Interessensgemeinschaft Kärnten<br />

Card Betriebe, über das vereinfachte Angebot.<br />

Künstler der<br />

Lüfte<br />

In der Adler-Arena auf der<br />

Burg Landskron erlebt<br />

man frei am Himmel<br />

fliegende Greifvögel:<br />

Wissenswertes über die<br />

zum Teil bedrohten Tiere<br />

und das nahegelegene<br />

Burgrestaurant und der<br />

Kinderspielplatz runden<br />

den Familienausflug ab!<br />

Foto (unten): Sigi Leitner<br />

Auf den Spuren<br />

von Robin Hood<br />

Der 3D Bogenparcour im<br />

Maltatal hat eine Länge von<br />

ca. 1200 Metern und führt durch<br />

ein flaches Waldareal, das keine<br />

extremen Steigungen sowie<br />

Senken aufweist. Somit kann<br />

eine problemlose und abenteuerliche<br />

Parcoursbegehung für<br />

Jung und Alt gewährleistet<br />

werden.<br />

Foto (unten): Alpinsport Koller<br />

KÄRNTEN<br />

CARD<br />

JETZT AUCH<br />

DIGITAL<br />

NUTZBAR!<br />

Panoramabahn<br />

Kreuzeck<br />

In nur elf Minuten zur<br />

1.200 Meter hoch gelegenen<br />

Bergstation! Wandern Sie<br />

durch den „Waldgeisterpfad“<br />

mit seinen sinnigen Spruchtafeln<br />

bis zu den<br />

bewirtschafteten Almhütten<br />

„Poldis Jausenstation“<br />

(Mernikalm) und „Klinghütte“<br />

(Mühldorfer Alm).<br />

Auf Gipfelstürmer wartet<br />

einer der markantesten<br />

Aussichtsberge der<br />

Tauernregion,<br />

der Salzkofel<br />

(2.498 m).<br />

Foto (rechts): reisseck.at<br />

Altes Handwerk<br />

erleben<br />

Das erste Kärntner Handwerksmuseum<br />

ist in einer<br />

ehemaligen Klosteranlage am<br />

Fuße der Ortenburg untergebracht.<br />

Die Sammlung des<br />

Museums widmet sich der<br />

Geschichte und der Präsentation<br />

alter Handwerke und<br />

Gewerbe. Über 40 Handwerksstuben<br />

wie z. B. die des<br />

Schmieds, Wagners,<br />

Tischlers, Sattlers, Schusters,<br />

Schneiders, Buchdruckers,<br />

Frisörs, Uhrmachers,<br />

Kaufmannes und der Flößer<br />

geben einen umfassenden<br />

Eindruck von der Berufs- und<br />

Arbeitswelt vergangener<br />

Zeiten. Foto (oben): millstaettersee.com


44 <strong>advantage</strong> SPIRITUALITÄT<br />

Jugend als Zukunft und Gegenwart der Kirche<br />

Zuhören und Antworten geben<br />

„Die Jugend ist die Zukunft der Kirche!“ –<br />

Diese oder ähnliche Sätze höre ich immer<br />

wieder. Und immer wieder entgegne ich<br />

darauf: Ja, stimmt – aber die Jugend muss<br />

auch die Gegenwart der Kirche sein.<br />

Bloß auf die Zukunft zu hoffen, ist zu<br />

wenig. Die Kirche muss auf der Seite der<br />

Jugendlichen stehen und ihre Lebensrealitäten<br />

anerkennen, muss ihnen zuhören<br />

und Antworten geben auf jene Fragen, die<br />

Jugendliche stellen, wenn sie im Leben der<br />

Jugendlichen jetzt und in Zukunft irgendeine<br />

Rolle spielen will.<br />

Papst Franziskus formuliert in seinem<br />

Schreiben „Christus Vivit“, dass sich „junge<br />

Menschen eine Kirche [wünschen], die<br />

mehr zuhört und nicht ständig die Welt verdammt“.<br />

Der Papst schreibt weiters: „Eine<br />

Kirche in Defensive, die die Demut verliert,<br />

das Zuhören aufgibt und die sich nicht<br />

infrage stellen lässt, verliert die Jugendlichkeit<br />

und verwandelt sich in ein Museum“<br />

(Christus vivit 41).<br />

Damit wären die wichtigsten Anliegen meiner<br />

Arbeit als Diözesanjugendseelsorger<br />

und – gemeinsam mit meinem Team engagierter<br />

MitarbeiterInnen – der jungenKirche<br />

Kärnten gut umschrieben:<br />

Die Jugendlichen aufsuchen, ihnen zuhören<br />

und mit ihnen gemeinsam liebens- und<br />

lebenswerte Kirche sein.<br />

Wir können uns auch nicht damit herausreden,<br />

dass die Jugend heutzutage nicht<br />

mehr zu Engagement bereit wäre. Gerade<br />

die „Fridays for Future“-Bewegung, wo<br />

Jugendliche zu Hunderttausenden auf die<br />

Diakon<br />

Jakob M. Mokoru<br />

ist Diözesanjugendseelsorger<br />

der Diözese Gurk<br />

sowie Leiter der<br />

jungenKirche<br />

Kärnten.<br />

Foto: Diözesan-Pressestelle<br />

Straße gehen, zeigt, dass Jugendliche sich<br />

sehr wohl ansprechen lassen und bereit sind,<br />

sich zu engagieren, wenn man sie ernst<br />

nimmt und ihnen wirkliche Beteiligung auf<br />

Augenhöhe zutraut. Dann werden sie auch –<br />

wie der Papst sie (und damit auch uns) ermuntert<br />

– selbst mit „Kreativität und Kühnheit<br />

immer neue Wege suchen“. |<br />

„Oh my God!“ und „Jesus in the City“<br />

Kinder- und Jugendpastoral in der Diözese Gurk<br />

Die schulpastoralen Projekte stärken das Gemeinschaftserlebnis und bringen<br />

den Jugendlichen Spiritualität und Glaube in alters gerechter Weise näher<br />

(im Bild: LobprEISzeit in Eberndorf/Dobrla vas). Foto: jungeKirche Kärnten/Artl<br />

Die „jungeKirche“ Kärnten bietet in Kärnten<br />

mit derzeit 18 MitarbeiterInnen ein umfangreiches<br />

Angebot in der Kinder- und Jugendpastoral<br />

und ist Anlaufstelle für hunderte<br />

ehrenamtlich tätige BetreuerInnen von MinistrantInnen,<br />

Jungscharkindern und Firmlingen.<br />

Dazu kommt die Arbeit der katoliška<br />

mladina für Jugendliche im zweisprachigen<br />

Gebiet Kärntens.<br />

Die „jungeKirche“ Kärnten leitet u. a. in<br />

Kärnten sechs Katholische Jugendzentren,<br />

betreut derzeit 112 Kinder- und Jugend beauf-<br />

tragte in den Pfarren<br />

und koordiniert jährlich<br />

die Dreikönigsaktion.<br />

Weiters stehen<br />

beispielsweise die „Oh<br />

my God“-Jugendgottesdiens<br />

te, ein „Worship“<br />

bei der jährlichen Marienschiffsprozession<br />

am<br />

Wörthersee und verschiedene<br />

Ausflüge und<br />

Reisen mit Jugendlichen<br />

am Programm.<br />

Allein im Schuljahr<br />

2018/2019 haben mehr als 3.700 SchülerInnen<br />

an den 165 „Schul pastoralen Projekten“<br />

wie „PeaceDays“ oder „Orientierungstage“<br />

sowie mehr als 400 Firmlinge an den<br />

„Spirinights“ teilgenommen. Die diesjährigen<br />

„Spirinights“ starten wieder im <strong>März</strong> im<br />

Dom zu Gurk.<br />

„Jesus in the City“ und<br />

„72 Stunden ohne Kompromiss“.<br />

Einen besonderen Höhepunkt bildet heuer<br />

das österreichweite Jugendtreffen „Jesus in<br />

the City“, das von 3. bis 5. Juli in Klagenfurt<br />

stattfindet. Zu dieser Veranstaltung, die<br />

vom österreichischen Jugendbischof Stephan<br />

Turnovszky initiiert wurde und von der<br />

Katholischen Jugend Österreich in Zusammenarbeit<br />

mit der Koordinierungsstelle<br />

JAKOB organisiert wird, werden rund 400<br />

Jugendliche erwartet.<br />

Ein weiterer Fixpunkt im Programm der<br />

„jungenKirche“ ist Österreichs größte Jugendsozialaktion<br />

„72 Stunden ohne Kompromiss“.<br />

Die „jungeKirche“ Kärnten wird im Rahmen<br />

der Aktion vom 14. bis 17. Oktober auch<br />

heuer wieder mit rund 400 Jugendlichen<br />

soziales Engagement beweisen.<br />

Die kirchliche Kinder- und Jugendarbeit<br />

kann mit der Zweckwidmung des Kirchenbeitrages<br />

direkt unterstützt werden. |<br />

Junge Kirche (Kinder- und Jugendpastoral)<br />

Tarviser Straße 30<br />

9020 Klagenfurt am Wörthersee<br />

0676/8772-2460<br />

jakob.mokoru@kath-kirche-kaernten.at<br />

www.kath-kirche-kaernten.at/jungekirche


<strong>advantage</strong> 45<br />

——— Respekt! ———<br />

Auf der Suche nach Spitzenleistungen in der<br />

Kärntner Wirtschaft ist Isabella Schöndorfer<br />

Junge Kelag-Sportler sind Klimaschützer<br />

Nicht nur demonstrieren, sondern kämpfen wie Greta Thunberg.<br />

Das will die sportliche Vereinsjugend U14 des Kärntner<br />

Handball-Clubs HCK59. Energiegeladen ging<br />

es als einzige österreichische Delegation mit der Bahn<br />

zu den international bekannten Spielen nach Lund<br />

bei Malmö in Schweden.<br />

Dass die Generation Klimaschutz trotz ihrer heutigen<br />

globalen Möglichkeiten, Wert auf das „Wie“<br />

und „Warum“ legt, zeigt auch die Jugend des Kärntner<br />

HCK59. In den Weihnachtsferien ruhte sich der<br />

Landesmeister nicht aus, sondern nahm an den<br />

international bekannten Lundaspelen in Nordeuropa<br />

teil. Unter dem Motto #fightlikegreta sagten die<br />

Zwölf- bis Vierzehnjährigen nicht nur den gegnerischen<br />

Mannschaften, sondern auch dem Klimawandel<br />

den Kampf an. Obwohl sie auch per Flugzeug nach<br />

Schweden anreisen hätten können, führte die jungen<br />

Spieler der Zug zum heißersehnten Turnier, wo sie<br />

mit viel Teamgeist den Lokal matador IFK Malmö<br />

mit 18 zu 9 bezwangen. Das HCK-Jugendteam<br />

schaffte es damit in das Playoff C und bringt eine<br />

Menge internationale Erfahrung mit nach Hause.<br />

Die Einstellung der jungen Sportler gefiel dem heimischen<br />

Stromerzeuger Kelag so gut, dass sie der<br />

Jugend von heute als Zukunftspartner zur Seite<br />

stehen und die Reise nach Schweden sponserten.<br />

„Wir können die Klimakrise nur dann abwenden,<br />

wenn wir alle etwas tun. So können auch junge<br />

Kelag-Sportler ein Teil vom Klimaschutz sein“, freut<br />

sich Kelag-Vorstand DI Manfred Freitag über dieses<br />

engagierte Zeichen der jungen Menschen. „Wenn wir<br />

es mit dem Klimaschutz im Straßenverkehr ernst<br />

meinen, dann führt an der E-Mobilität kein Weg<br />

vorbei. Wir erzeugen Strom ausschließlich aus erneuerbarer<br />

Energie. Das passt perfekt zur energiegeladenen<br />

nächsten Generation.“ Manfred Freitag sieht<br />

die Zusammenarbeit als Investment, das sich für die<br />

Zukunft lohnt: „Neu für uns ist die Erfahrung, dass<br />

Jugend arbeit nicht nur klassisch im Sportsponsoring<br />

stattfindet, sondern auch auf die Geschäftsfelder der<br />

Kelag übergreift. Wir wollen mit diesem nachhaltigen<br />

Ansatz unsere gesellschaftliche Verantwortung<br />

wahrnehmen und mit der Nachwuchsförderung<br />

etwas an die Menschen von morgen zurück geben.“ |<br />

Die HCK-Jugend freut sich über den tollen<br />

Klimaschutz-Kampagnen-Partner Kelag.<br />

Foto: Daniel Waschnig


46 <strong>advantage</strong> Alpen Adria<br />

Praktisch: Eigens entwickelte Konfiguratoren sollen das Leben leichter machen. Foto: bence boros, unsplash<br />

Smart Living<br />

Interreg-Projekt<br />

unterstützt<br />

regionale KMU<br />

Smart Home und zeitgemäße<br />

Gebäude sanierungen ziehen in<br />

die heimischen Haushalte ein.<br />

Mit einem EU-Projekt wird nun<br />

minderwertiger Massenware aus<br />

Übersee der Kampf angesagt.<br />

Mit der Aktion „Mass Customization<br />

4.0“ sollen KMU in Friaul-<br />

Julisch Venetien, Südtirol und<br />

Kärnten mit Einsatz von Konfigurationstechnologien<br />

eine Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

erzielen. Ob Produktion,<br />

Dienstleistung, Baubranche oder Energiewirtschaft<br />

– Smart-Living umfasst mit<br />

Haushalts-, Wellness- und Unterhaltungsgeräte<br />

aber auch Gebäudetechnik und<br />

Sicherheit große Bereiche unseres Lebens.<br />

Da immer mehr Unternehmen aber<br />

Offshoring und Konkurrenz aus den Nicht-<br />

EU-Märkten zu spüren bekommen und<br />

mittlerweile – wie in anderen Branchen –<br />

von unspezifischer Massenware überschwemmt<br />

werden, unterstützt das einzigartige<br />

Interreg-Projekt lokale KMU, ihre<br />

bestehende Kraft der Kundennähe mit stärkerer<br />

Individualisierung smarter Produkte<br />

bzw. Systeme zu verknüpfen. Durch diese<br />

Differenzierung und maßgeschneiderte<br />

Angebote können der Verbreitung von<br />

unspezifischer Massenware begegnet und die<br />

regionale Wirtschaft gestärkt werden.<br />

Interreg-Projekt MC 4.0<br />

Die Kooperation von Partnern aus Italien<br />

und Österreich bildet die Basis für KMU,<br />

die im Smart-Living Bereich tätig sind, und<br />

soll deren Innovationen auf dem Smart<br />

Living-Bereich zugänglich machen und<br />

damit ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern.<br />

Betriebe werden insbesondere durch digitale<br />

Werkzeuge bei der Optimierung bestehender<br />

Geschäftsprozesse unterstützt. Da KMU<br />

jedoch in der Regel nicht über das technische<br />

Know-how und die Managementressourcen<br />

verfügen, um entsprechende Lösungen<br />

im Smart Living-Sektor selbständig zu<br />

entwickeln, aber ein enormes Potenzial in<br />

ihnen schlummert, profitieren sie dahingehend<br />

von der Unterstützung. Mit im Boot<br />

sind die Universitäten Padua, Bozen und<br />

Klagenfurt, die gemeinsam mit den Industriepartnern<br />

Apindustria Vicenza, Roen est<br />

Spa, Fondazione Centro Produttivita Veneto<br />

und Selection Arts im Rahmen dieses EU-<br />

Projekts zusammenarbeiten. Das Energieforum<br />

Kärnten bildet die Brücke zwischen<br />

Kärntner KMU und den Forschungseinrichtungen.<br />

Es bietet Erstinformation und eine<br />

kostenlose Analyse hinsichtlich der<br />

Anwendbarkeit von Konfiguratoren im<br />

jeweiligen Unternehmen an.<br />

Aktionsfelder<br />

Für den notwendigen Blickwinkel einer<br />

ganzheitliche Gebäudesanierung entwickelt<br />

die Universität Bozen speziell für das<br />

Interreg- Projekt Mass Costumization 4.0<br />

einen Konfigurator, der Dienstleistern im<br />

Baubereich, aber auch den Bauherren und<br />

begleitenden Beratern dabei helfen soll, die<br />

richtigen Entscheidungen zu treffen. Und<br />

für Smart Home-Anwendungen wird von<br />

der Universität Klagenfurt ein Konfigurator<br />

entwickelt und gemeinsam mit interessierten<br />

KMU verbessert und zur Verfügung<br />

gestellt. Dieser Konfigurator soll die Lücke<br />

zwischen der am Markt angeboten Vielfalt<br />

an smarten Komponenten, lokalen Professionisten<br />

als Dienstleister und Berater und<br />

dem Endkunden schließen.<br />

KMU aus dem Bereich Smart Living sind<br />

dazu eingeladen, an diesem Projekt teilzunehmen.<br />

Für jede Kärntner Region wird ein<br />

exklusiver Projektpartner aus der Praxis eingebunden.<br />

|<br />

Infos<br />

www.interreg.net<br />

www.mc40.eu<br />

Anmeldung & Teilnahme<br />

Energieforum Kärnten<br />

Feldkirchner Straße 102, 9020 Klagenfurt<br />

Tel. 0463 418 200 50<br />

Email: office@energieforumkaernten.at<br />

www.energieforumkaernten.at


Menschen & Wirtschaft | <strong>advantage</strong> 47<br />

——— I n t e r v i e w ———<br />

mit St. Veits Bürgermeister Gerhard Mock<br />

„Es fängt ein neues Leben an“<br />

Nach 31 Jahren als Bürgermeister von St. Veit übergibt<br />

Gerhard Mock dieses Amt an seinen Nachfolger. Die Zeit danach<br />

will er das neue Leben genießen und auch noch etwas bewegen.<br />

Foto: Sissi Furgler<br />

Sie sind seit 31 Jahren<br />

Bürgermeister in St. Veit<br />

und werden im April ihr<br />

Amt übergeben. Was<br />

waren in dieser Zeit Ihre<br />

größten Anliegen und was<br />

konnten sie davon umsetzen?<br />

Mir war es immer wichtig, dass man<br />

eine Stadtgemeinde wie ein Unternehmen<br />

führt. Ich habe es mit der Gründung<br />

unserer Holdingbetriebe geschafft, dass wir schlussendlich<br />

für unser Stadtbudget eine Reserve haben.<br />

Außerdem ist der Industriepark entstanden und wir<br />

haben 1400 Wohnungen gebaut.<br />

Was betrachten Sie als größten Erfolg ihrer<br />

Amtszeit, was hat Sie am meisten enttäuscht?<br />

Ich denke, mir ist es gelungen, die Stadt zu modernisieren.<br />

St. Veit ist eine Stadt mit sehr vielen Projekten<br />

im Bereich erneuerbarer Energie. Enttäuscht ist das<br />

falsche Wort: Aber selbst ein Hotel zu bauen und ein<br />

anderes komplett umzubauen – das würde ich mir als<br />

Bürgermeister heute nicht mehr antun. Auf der anderen<br />

Seite hätte St. Veit heute kein einziges Hotel.<br />

Sie haben sich mit Kritik nie zurückgehalten,<br />

auch nicht an der eigenen Partei. Sind Sie mit<br />

der aktuellen Situation der SPÖ auf Landesund<br />

auf Bundesebene zufrieden?<br />

Mir tut das auch ein bisschen weh, wenn man sieht,<br />

wie man in der Sozialdemokratie insgesamt arbeitet.<br />

Natürlich, auf Bundes ebene ist das natürlich viel<br />

schwieriger als auf Gemeindeebene. Pamela Rendi-Wagner<br />

hat zudem sicher nicht die professionellste<br />

Unterstützung. Die SPÖ wird sich in den nächsten<br />

fünf Jahren erholen müssen. Da dürfen wir uns nicht<br />

verstecken, wir sind eine Arbeitnehmerpartei<br />

und müssen das<br />

nach außen hin auch dementsprechend<br />

zeigen.<br />

Was sagen Sie den Menschen<br />

und ihren politischen<br />

Mitbewerbern zum Abschied?<br />

Es ist nicht mein Zugang, anderen<br />

etwas zum Abschied auszurichten.<br />

Was sind ihrer Einschätzung nach für Ihren<br />

Nachfolger und für die Politik die größten<br />

Herausforderungen der Zukunft?<br />

Ich habe meinen Nachfolger Vzbgm. Martin Kulmer<br />

ausgesucht, weil er eigenständig ist und sich nichts<br />

einsagen lässt. Das ist sicher sehr wichtig für den politischen<br />

Alltag: Zuhören, unterschiedliche Meinungen<br />

abwägen und Entscheidungen treffen. Martin Kulmer<br />

wird das perfekt machen.<br />

Hat Sie die lange Zeit in der Politik verändert?<br />

Wurden Sie härter, weicher oder zynischer?<br />

Wahrscheinlich wurde ich milder. Was mich früher<br />

aufgeregt hat, entlockt mir heute ein Lächeln.<br />

Haben Sie schon konkrete Pläne<br />

für die Zukunft?<br />

Ich bleibe bis zum Jahresende Geschäfts führer der<br />

Holding, um laufende Projekte zu finalisieren und die<br />

Holding geordnet zu übergeben. Privat: Es fängt ein<br />

neues Leben an. Das will ich genießen. Ich will aber<br />

auch nicht daheim im Liegestuhl liegen, sondern will<br />

noch etwas bewegen. Natürlich hoffe ich, dass ich<br />

lange gesund bleibe, das ist das Wichtigste. |


Kärntens neuer Bischof Josef Marketz.<br />

Foto: Ferdinand Neumüller<br />

Bischof Marketz:<br />

„Mit euch bin ich Christ“<br />

Josef Marketz wurde im Klagenfurter Dom unter regem Interesse der<br />

Gläubigen zum neuen Bischof der Diözese Gurk-Klagenfurt geweiht.<br />

Im Klagenfurter Dom wurde am 2.<br />

Feber Josef Marketz zum 66. Bischof<br />

der Diözese Gurk-Klagenfurt geweiht.<br />

Die Weihe wurde von 25 Bischöfen, vor<br />

allem aus Österreich und Slowenien, zelebriert<br />

und von mehr als 600 Menschen im<br />

Dom, weiteren 1200 auf dem Domplatz<br />

sowie von zahlreichen Zuschauern vor den<br />

Bildschirmen live mitverfolgt.<br />

Unter den Gästen hatten sich neben zahlreichen<br />

kirchlichen Würdenträgern, wie<br />

Kardinal Christoph Schönborn und Nuntius<br />

Pedro Lopez Quintana auch viele Personen<br />

des öffentlichen Lebens aus Politik,<br />

Kultur und Medien eingefunden. Marketz,<br />

der bis zu seiner Weihe Direktor der Kärntner<br />

Caritas war, hatte darauf Wert gelegt,<br />

dass bei der Feier ein „möglichst bunten<br />

Querschnitt“ der Diözese abgebildet wird.<br />

So fanden sich neben Ministerin Elisabeth<br />

Köstinger, Landeshauptmann Peter Kaiser<br />

und dem Hohen Repräsentant für Bosnien-<br />

Herzegowina, Valentin Inzko, auch Pfarrgemeinderäte<br />

aus den verschiedensten<br />

Pfarren und Klienten der Caritas-Einrichtungen<br />

im Klagenfurter Dom ein. Sie wirkten<br />

aktiv an der Gestaltung der Messe mit,<br />

die teilweise auch auf Slowenisch abgehalten<br />

wurde.<br />

Der 64-jährige Kärntner Slowene Josef<br />

Marketz aus St. Philippen ob Sonnegg/<br />

Št. Lipš will auch als Bischof weiter in<br />

engem Kontakt mit den Menschen bleiben<br />

und wird nicht in die bischöfliche Residenz<br />

ziehen, sondern weiter in seiner Wohnung<br />

leben. Als Leitspruch wählte er „Deus caritas<br />

est“ – „Gott ist die Liebe“. |<br />

WIR SIND DIE<br />

NACHHALTIGSTE BANK<br />

ÖSTERREICHS.<br />

154 Finanzunternehmen wurden vom<br />

Börsianer-Magazin getestet. Die Sonderauszeichnung<br />

„Nachhaltigste Bank“ ging<br />

an die BKS Bank. Wir freuen uns sehr.<br />

Dr. Herta Stockbauer, Vorstandsvorsitzende BKS Bank<br />

www.bks.at


<strong>advantage</strong> 49<br />

——— Duell mit spitzer Feder ———<br />

En masse oder en détail?<br />

Der eine schätzt die Struktur im Informationskonsum, der andere bevorzugt<br />

News und Unterhaltung „on demand“.<br />

Bewegtbild immer und<br />

überall<br />

Peter Schöndorfer<br />

Als gelernter Printjournalist – ja, das dünne<br />

weiße Material, auf das Hallen füllende, dröhnende, köstlich<br />

duftende Maschinenkolosse mit höchstem Know-how ihrer<br />

Erschaffer und Bediener Buchstaben und Bilder in affenartiger<br />

Geschwindigkeit druckten – sage ich es höchst ungern, aber: The<br />

Times They Are A Changin‘, wusste Bob Dylan schon 1964. Das<br />

trifft nicht nur die traditionelle Zeitung und ihr Geschäftsmodell:<br />

Zwar ist nicht eingetroffen, was The Buggles 1979 prophezeit<br />

haben (Video killed the radio star) und das Radio sendet immer<br />

noch, aber jedes neue Medium hat die zuvor dominierenden<br />

Marktanteile gekostet und die Medienkonsumenten neu sortiert.<br />

Das trifft mittlerweile auch das Fernsehen, das lange Zeit als<br />

Nonplusultra der Informations- und Unterhaltungsbranche galt.<br />

Das bewegte Bild, das mit den Gebrüdern Lumière und der<br />

Premiere ihrer ersten Filmsequenz am 28. Dezember 1895 vor<br />

33 Zuschauern im Pariser „Grand Café“ seinen Siegeszug begann,<br />

ist mittlerweile im Internet angekommen, läuft in der 4. Generation<br />

gut und wird mit dem bevorstehenden 5G-Ausbau die<br />

letzten weißen Flecken erobern. Spätestens ab dann wird man<br />

fast immer und überall Videos schauen können, und der seit der<br />

Urzeitjagd auf Bewegung fokussierte menschliche Geist scheint<br />

davon auch heute noch deutlich stärker fasziniert als von noch so<br />

schönen gedruckten Worten und bunten, aber starren Fotos in<br />

Zeitungen, Magazinen oder Büchern.<br />

So verschwimmen heute vom Vater auf den Sohn übertragene<br />

Traditionen wie die kollektive abendliche Familieninformation<br />

bei der „Zeit im Bild“, deren Name auf den legendären TV-Journalisten<br />

und späteren ORF-Intendanten Teddy Podgorski zurückgeht<br />

und die am 5. Dezember 1955 erstmals ausgestrahlt wurde,<br />

seit Februar 1975 um 19.30 Uhr.<br />

Heute hat man die weltbewegenden News schon tagsüber zigfach<br />

online mitbekommen, immer weniger Zuschauer sind bereit, sich<br />

nach den festgefügten Sendezeiten der Nachrichten oder anderer<br />

Programmbestandteile zu richten; sie wollen alles und das gleich,<br />

und über webbasierte Streamingdienste und Mediatheken ist<br />

Fernsehen „on demand“ auch (fast) jederzeit und (fast) überall<br />

möglich. Dazu kommen veränderte Bildschirmgewohnheiten:<br />

Jüngere schauen sich stundenlang Kurzvideos auf Youtube an, von<br />

lustigen Hoppalas über die Car Crash Compilation bis zu Do-ityourself-Tipps<br />

oder Musikclips. Der Preis der ubiquitären bunten<br />

Bewegtbildwelt: Immer mehr Kinder brauchen eine Brille.<br />

Klimaschädliche<br />

Videomanie<br />

Gilbert Waldner<br />

Die hohen Bandbreiten des Internets machen<br />

es möglich. Man kann heute praktisch immer und überall Videos<br />

schauen: am Mobiltelefon, am Tablet, am Computer, am Fernseher.<br />

Ruckfrei flimmern Filme und Filmchen über Display oder<br />

Schirm. Das so genannte „Streaming“ ist Standard. Das nutzen<br />

nicht nur hoch professionelle Dienste wie Netflix oder Amazon<br />

Prime, auch das klassische Fernsehen steigt zunehmend mit<br />

seinen „Mediatheken“ ein. So kann man Programminhalte<br />

bequem dann abrufen, wenn man Zeit und Lust dazu hat.<br />

Richtig überhand nimmt die Videomanie in den „sozialen“<br />

Medien. Jeder postet wackliges „Bewegtbild“ vom Urlaubsziel,<br />

vom neuen Wohnzimmer, vom umgestürzten Baum um’s Eck.<br />

Es flackert und rauscht – man kann sich der Bilderflut nicht<br />

erwehren. Blaulichtorganisationen müssen Unfallopfer immer<br />

häufiger mit Decken oder Paravants abschirmen, damit sie nicht<br />

auf den Bild-Schirmen von voyeuristischen Gaffern landen, die<br />

ihre „sensationellen“ Beobachtungen mit aller Welt glauben teilen<br />

zu müssen. Das sind aber nicht die einzigen Eingriffe in die<br />

Privat sphäre. Die fröhlichen Plattformen wie Facebook (plus Instagram),<br />

Amazon, Google und Co. spionieren einen ganz nebenbei<br />

auch noch aus und handeln mit den Informationen, die sie<br />

über dein Nutzerverhalten gefunden haben.<br />

Und dann hat all die Streamerei auch noch einen deutlich klimaschädlichen<br />

Effekt. Der deutsche Energieriese Eon will herausgefunden<br />

haben, dass allein die Streaming-Plattformen von Netflix<br />

bis Youtube, die vielen Videokonferenzen u.a. über die riesigen<br />

Serverfarmen sowie die dazu nötige Kühlung weltweit pro Jahr<br />

200 Mrd. Kilowattstunden Strom verbrauchen. Da geh ich doch<br />

gerne mit gutem Beispiel voraus und die paar Schritte zu einer der<br />

letzten in Klagenfurt verbliebenen Videotheken. Dort leihe ich<br />

mir in Super-Blue-Ray-Qualität aktuelle Filme aus. Würde ich ein<br />

und denselben Film etwa über Amazon Prime streamen, ich wäre<br />

nicht nur für die Emissionen verantwortlich, ich müsste sogar<br />

mehr zahlen. Oder ich gehe überhaupt gleich ins Kino, was qualitativ<br />

sowieso ein ganz anderes Erlebnis ist.<br />

Die Nachrichten im Fernsehen versuche ich mir dann anzusehen,<br />

wenn sie aktuell laufen. Das gibt meinem täglichen Informationskonsum<br />

wunderbar Struktur. Die eine oder andere Netflix-Serie<br />

wird meine Ökobilanz hoffentlich nicht zu sehr ins Negative<br />

ziehen. Schließlich erledige ich meine Alltagswege sehr gerne mit<br />

dem Fahrrad.


50 <strong>advantage</strong><br />

——— #alternativefacts ———<br />

Eben hat sich sogar Ö1 – gehört gehört – mit dem postfaktischen Zeitalter<br />

befasst und versucht, das neueste Soziologenrätsel zu lösen: Warum werden<br />

die Menschen immer gebildeter – und fallen dabei immer leichter auf allerlei<br />

Fake News und Verschwörungstheorien herein? Versuch einer Erklärung.<br />

Von Peter Schöndorfer<br />

Und alle Fragen offen<br />

Wenn man sich nicht mehr auskennt,<br />

fragt man nach dem Weg. Angeblich<br />

tun das Frauen lieber als Männer,<br />

aber schließlich ist der Prozess gewohnt<br />

und bewährt, hat er doch bereits kurz nach<br />

der Geburt begonnen und sich danach über<br />

viele Schuljahre eingeprägt: Man lernt von<br />

Klügeren oder zumindest Erfahreneren. Was<br />

aber, wenn diese Methode immer öfter versagt?<br />

Nicht, weil die Klügeren nichts wüssten;<br />

aber je mehr Kluge man fragt, umso<br />

mehr unterschiedliche, teils sogar gegensätzliche<br />

Auskünfte bekommt man. Nein, es<br />

geht nicht schon wieder ums Klima, auch<br />

andere sehr wichtige Lebensbereiche sind<br />

heutzutage ein Schlachtfeld der alternativen<br />

Fakten.<br />

Nehmen wir die deutsche Wirtschaft als<br />

Beispiel. Im Mai 2019 hebt Spiegel plus<br />

mahnend den Zeigefinder: „Die fetten Jahre<br />

sind vorbei“, titelt das Flaggschiff des deutschen<br />

Magazinjournalismus unter der resignativen<br />

Überzeile „Auslaufmodell Deutschland“,<br />

ohne Fragezeichen. Neben vielen<br />

anderen trüben Aussichten von den USamerikanischen<br />

Milliardenzöllen auf deutsche<br />

Autos bis zum drohenden Verlust des<br />

Nachkriegswohlstands beklagen die Autoren<br />

auch die mangelnde Innovationskraft als<br />

Wurzel allen Übels. „Wir haben ein Betulichkeitsproblem<br />

in Deutschland“, mahnt Professor<br />

Dietmar Harhoff von der deutschen<br />

Expertenkommission „Forschung und Innovation“.<br />

Die frühere Kopieranstalt China<br />

würde mittlerweile sieben Mal so viele<br />

Patente anmelden wie Deutschland. Ein<br />

Innovationsberater spricht sich für „staatliche<br />

Innovationsagenturen“ nach dem Vorbild<br />

Schwedens oder Finnlands aus. Verfehlte<br />

Industriepolitik, marode öffentliche<br />

Infrastrukturen, keine Chance gegen USA<br />

und China, so der Tenor. Der Letzte macht’s<br />

Licht aus.<br />

Aber Halt: Das Handelsblatt, als Tageszeitung<br />

eine ähnliche Institution wie der Spiegel<br />

als Nachrichtenmagazin, sieht die Lage<br />

heuer anders. Ganz anders: „Deutschland ist<br />

Innovations-Champion und stößt Südkorea<br />

vom Thron“, schrieben die Edelfedern aus<br />

Düsseldorf Mitte Jänner. Im renommierten<br />

Bloomberg Innovation Index, der anhand<br />

von sieben Metriken und dutzenden Kriterien<br />

die Innovationskraft von Volkswirtschaften<br />

untersucht und ein zentrales Thema des<br />

alljährlichen Weltwirtschaftsforums in<br />

Davos ist, stößt Deutschland Südkorea vom<br />

Thron, das diese Position sechs Jahre hielt.<br />

Die USA rutschten übrigens von der achten<br />

auf die neunte Position, China verbesserte<br />

sich auf Rang 15. Da staunt der Laie, und<br />

der Fachmann wundert sich.<br />

Aber auch hierzulande ist es nicht einfach,<br />

die Orientierung zu behalten. Vergangenen<br />

Oktober sah der ORF düstere Wolken heraufziehen,<br />

denn Österreich mache es sozialen<br />

Aufsteigern schwer: Fünf Generationen<br />

würde es dauern, um aus dem unteren<br />

Zehntel der Einkommensverteilung heraus<br />

und auf das Durchschnittseinkommen zu<br />

kommen, fand eine Studie der OECD heraus,<br />

in Dänemark nur zwei. Auch Norwegen,<br />

Schweden und Finnland seien weit<br />

voran. Die geringe soziale Mobilität sei<br />

nicht nur ungerecht, sondern habe auch<br />

„negative wirtschaftliche, soziale und politische<br />

Konsequenzen“, mahnten die Autoren.<br />

Bis Mitte Jänner hat Österreich in Sachen<br />

gesellschaftlicher Durchlässigkeit offenbar<br />

mächtig aufgeholt. Der ORF (!) verbreitete<br />

am 20.1. die Frohbotschaft: „Österreich bei<br />

sozialen Aufstiegschancen unter Top Ten der<br />

Welt“. In einem Ranking des World Economic<br />

Forum (WEF) von 83 Ländern ist die<br />

Alpenrepublik auf dem ausgezeichneten achten<br />

Platz gelandet, vor uns Dänemark als<br />

Spitzenreiter, gefolgt von den skandinavischen<br />

Ländern (wie auch bei der OECD),<br />

den Niederlanden und der Schweiz. Deutschland<br />

kam auf Platz 11, die USA auf 37, Schlusslicht<br />

der G7 ist Italien auf 34.<br />

So haben wir jetzt einige – vielleicht interessante<br />

– Informationen gelesen. Aber im<br />

Grunde sind wir nicht klüger als zuvor:<br />

Geht jetzt das Wirtschaftswunder Deutschland<br />

den Bach hinunter oder nicht? Und ist<br />

es jetzt in Österreich besonders leicht oder<br />

unangemessen schwierig, von einer hinteren<br />

sozialen Startposition ein erfolgreiches, geglücktes<br />

Leben zu führen? Die Vermutung<br />

liegt nahe, dass alternative Fakten auch schon<br />

Bert Brecht beschäftigt haben dürften:<br />

„Wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen<br />

den Vorhang zu und alle Fragen offen.“ |<br />

Weitere Geschichten aus der wundersamen<br />

Welt der wirren Wahrheiten<br />

finden Sie finden Sie unter<br />

www.alternative-facts.at


#geschafft<br />

Kärnten ist<br />

Wachstumssieger!<br />

Vor drei Jahren stand Kärnten am Rande der Pleite.<br />

Aber der Turnaround ist geschafft: 2017 und 2018 ist unsere<br />

Wirtschaft am schnellsten von allen Bundesländern gewachsen. Das heißt<br />

mehr Wertschöpfung, mehr Arbeitsplätze und mehr Wohlstand! Für diesen<br />

Einsatz danke ich unseren tatkräftigen Betrieben und der Landespolitik,<br />

die Kärnten gemeinsam mit der Wirtschaftskammer zum unternehmer-<br />

freundlichsten Bundesland machen will. Wir haben viel geschafft<br />

und noch viel mehr vor. Alles Gute für <strong>2020</strong>, Ihr<br />

Jürgen Mandl, MBA, Unternehmer<br />

und Präsident der Wirtschaftskammer


BERATUNG | PLANUNG | BAULEITUNG | GENERALUNTERNEHMERLEISTUNGEN<br />

Seriosität, Qualität, Kundennähe<br />

und gelebtes Umweltbewusstsein ...<br />

gehören zu unseren großen Stärken. Als Bauunternehmen ist es uns besonders<br />

wichtig, eine ehrliche und angenehme Beziehung zu unseren Kunden aufzubauen.<br />

Bevor wir mit der Planung oder Umsetzung beginnen, nehmen wir uns daher immer<br />

viel Zeit für persönliche Gespräche. Auf diese Weise möchten wir Ihre Wünsche und<br />

Vorstellungen ganz genau kennenlernen. Im Anschluss daran beginnen die<br />

individuellen Planungs- und Umsetzungsarbeiten. Während der gesamten Phase –<br />

vom Erstgespräch bis nach Abschluss der Umsetzungsarbeiten – sind wir jederzeit<br />

für Fragen oder für die Klärung von Unklarheiten Ihr Ansprechpartner.<br />

Alex Varvari | CEO<br />

9560 Feldkirchen | Glan 8<br />

Telefon: 0676 / 620 7861<br />

E-Mail: info@gad-bau.at<br />

www.gad-bau.at

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