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Jahresheft Holsteinseen 2022

Über den INFO-BUTTON gelangen Sie zum Inhalt dieses schönen Jahresheftes. Hier finden Sie viele interessante Artikel über Aktivitäten und Veranstaltungen und weitere Tipps für Restaurants und Unterkünfte! Hier erfahren Sie mehr über Ihren Urlaub an Holsteins Seen! Kommen Sie auf den Geschmack! Verlinken Sie unser Heft auf Ihrer Seite, damit Ihre zukünftigen Gäste das Heft lesen können!

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ECHTE<br />

NATUR<br />

ENTDECKUNGEN IM HOLSTEINER SE(h)ENLAND<br />

WWW.HOLSTEINSEEN.DE<br />

URLAUBSZIELE <strong>2022</strong><br />

*<br />

HOLSTEINSE(h )EN


VORWORT<br />

Wenn Sie baden, angeln, radfahren, rudern,<br />

boulen, wandern, nordic walken oder einfach<br />

die Ruhe genießen möchten, dann sind Sie<br />

bei uns direkt am Stocksee im Naturpark<br />

Holsteinische Schweiz goldrichtig.<br />

Naturcamping am Stocksee<br />

Holmweg 4 • 24326 Stocksee<br />

Tel.: 0172 153 4050 oder 04526 338792<br />

email: stockseecamping@t-online.de<br />

homepage: www.naturcamping-am-stocksee.de<br />

„Es gibt ohne Zweifel Landschaften von<br />

auffallenderer Schönheit, von großartigerer<br />

Wirkung, von reicherer Fruchtbarkeit des Bodens,<br />

sicherlich aber keine, die lieblicher zum Auge und<br />

gewinnender zum Herzen guter, sinniger Menschen<br />

spricht als die unsrige.“ (Johann Heinrich Voß)<br />

Auf dem Titelbild sehen Sie Radfahrer<br />

auf einer Tour durch die Eichenalleen von<br />

Perdoel. Das Luftbild oben zeigt das waldreiche<br />

Gebiet zwischen Stocksee und<br />

Plöner See, das zum Wandern einlädt. An<br />

den Seen unserer Region gibt es viele<br />

Badestellen, die auf den Seiten 12 und 13<br />

vorgestellt werden. Die Seen sind durch<br />

die Alte Schwentine verbunden.<br />

Die Alte Schwentine durchläuft von der<br />

Quelle bei Bornhöved über das Wankendorfer<br />

Seeengebiet eine Landschaft,<br />

deren Liebreiz dem der Holsteinischen<br />

Schweiz nicht nachsteht und in der es<br />

noch sehr viel zu entdecken gibt. Radwanderer<br />

fahren am Erlebniswald Trappenkamp<br />

vorbei über Bornhöved mit der<br />

ältesten Kirche des Mönchweges nach<br />

Stocksee, wo auf dem Gut Stockseehof<br />

tolle Erlebnisse für die ganze Familie<br />

geboten werden – von der Gartenausstellung<br />

über das Musikfestival und den<br />

Fotos: Jürgen Bucksch<br />

Obsternten bis zum Weihnachtsmarkt!<br />

Der knapp 1.000 km lange Radfernweg<br />

folgt den Spuren der Mönche, die das<br />

Christentum im Mittelalter in den Norden<br />

brachten. Bornhöved, Schmalensee und<br />

Stocksee sind bereits Teil des Naturparks<br />

Holsteinische Schweiz.<br />

Wo sich einst der Limes Saxonia als<br />

slawische Grenze durch das Börnhöveder<br />

und das Wankendorfer Seengebiet<br />

zog, wo die typische Holsteinische<br />

Landschaft mit ihren sechs Seen, ihren<br />

Wäldern, ihren Linden- und Eichen-Alleen,<br />

von Knicks umsäumte Felder dem Auge<br />

immer wieder neue, reizvolle Blicke<br />

darbietet, da laden kurtaxefrei Wanderwege<br />

und Badestellen zum Verweilen<br />

und Erholen ein. Radfahren auf gut<br />

ausgebauten Wegen abseits der großen<br />

Verkehrsströme und Freizeitsport wie<br />

Angeln und Tennis bieten für Jung und<br />

Alt einen hohen Erholungswert.<br />

Das Seengebiet ist ein lohnendes Reiseziel<br />

zu jeder Jahreszeit. Von hier lässt<br />

sich das Land kennen- und liebenlernen.<br />

Die gute Verkehrslage sowie die zentrale<br />

Lage innerhalb Schleswig-Holsteins bietet<br />

den idealen Ausgangspunkt für Ausflüge<br />

in alle Himmelsrichtungen: in die Landeshauptstadt<br />

Kiel, nach Bad Segeberg<br />

zu den Karl-May-Spielen, zu Bootsfahrten<br />

auf den Plöner Seeen oder an die Nordund<br />

Ostseestrände.<br />

Für Selbstversorger finden sich Einkaufsmöglichkeiten<br />

in Wankendorf, Bornhöved<br />

und Trappenkamp, dank der guten Gastronomie<br />

kann sich der Urlauber nicht<br />

nur durch die Natur verwöhnen lassen.<br />

Ob zu zweit oder als Großfamilie, ob mit<br />

Pferd oder mit dem Fahrrad, ob Wellness<br />

oder Ziegen streicheln – wir bieten Lösungen<br />

für Ihren Urlaubswunsch. Nennen Sie<br />

uns Ihre Wünsche!<br />

3


INHALT<br />

Foto: Jürgen Bucksch<br />

06 Unsere Gemeinden<br />

18 Magerrasen<br />

12 Natürlich baden<br />

14 Die besten Holsteinse(h)en Insider-Tipps<br />

22 STOLPEkulturell<br />

24 Natur trifft Kulinarik - Die Plöner<br />

Prinzeninsel<br />

28 Der Urzeithof in Stolpe<br />

30 Unterkünfte & Restaurants<br />

38 Angelverein Stolpe e.V.<br />

40 Leben und Lernen in der Natur<br />

42 Ferienwohnungen- & Häuser<br />

44 Rickling – Raus aus den Kartoffeln!<br />

48 Regionale Käsespezialitäten<br />

50 Torten mit Tradition<br />

52 Eine Buchhaltung für die Region<br />

54 Fischzucht Volker Christophersen<br />

56 Tipps für Tripps<br />

60 Impressum<br />

32 Glamping - Direkt am Belauer See<br />

im Resort Perdoeler Mühle<br />

34 Die ritterlichen Gutsherren<br />

auf Depenau<br />

46 Moin, so ist Trappenkamp<br />

22 Prinzeninsel<br />

5


UNSERE<br />

GEMEINDEN<br />

BORNHÖVED<br />

Bornhöved wurde erstmals im Jahre 798 erwähnt und ist damit<br />

eine der ältesten Siedlungen in Schleswig-Holstein. Bornhöved<br />

ist durch seine naturschöne Lage und geschichtlich interessanten<br />

Stätten der ideale Ort für Urlaub und Tagesausflüge. In und<br />

um Bornhöved gibt es verschiedenste Freizeitmöglichkeiten.<br />

Zahlreiche Naturerlebnisse, Wander- und Radwege, Bademöglichkeiten,<br />

Sehenswürdigkeiten, Sporteinrichtungen, Wellness-<br />

Angebote und vieles mehr können Sie für sich und Ihre Familie<br />

entdecken. Das idyllisch gelegene Freibad Bornhöveds ist<br />

kostenlos und verfügt über einen Nichtschwimmerbereich mit<br />

Wasserrutsche, eine Badeinsel, zwei große Holzstege, eine großzügige<br />

Liegewiese, einen Spielplatz, einen Kiosk sowie Toiletten.<br />

Fischer Bornhöved<br />

BELAU<br />

Die Gemeinde mit ihren Ortsteilen Belau, Perdoel,<br />

Vierhusen ist landschaftlich bestimmt durch<br />

zwei Seen (Belauer See, Schierensee), kleinere<br />

Mischwälder, Alleen, eine hügelige Endmoränenlandschaft<br />

mit hohem Wild- und Vogelbestand<br />

und unterschiedlich landwirtschaftlich<br />

genutzter Fläche. Als Freizeitangebote warten<br />

der Belauer See (Baden, Angeln, Wassersport)<br />

und ein ausgebautes Wander- und Radwegenetz<br />

auf ruheliebende, landschaftsverbundene,<br />

fröhliche Gäste, die gerne wiederkommen<br />

wollen, zumal auch für Aktivitäten im Umland<br />

günstige Voraussetzungen geboten werden.<br />

Stockseehof<br />

STOCKSEE<br />

Stocksee liegt an einem teilweise in dem<br />

Naturschutzgebiet Mittlerer Stocksee<br />

und Umgebung liegenden Privatsee mit<br />

Trinkwasserqualität. Eine (unbewachte)<br />

Badestelle mit Spielplatz und Umkleidekabinen<br />

befindet sich mitten im Dorf. Zum<br />

Angeln sind Angelscheine erhältlich.<br />

SCHMALENSEE<br />

Herrlich am See gleichen Namens gelegen,<br />

verstand es diese Ortschaft schon seit Anfang<br />

des 19. Jahrhunderts, die Erholungssuchenden<br />

zu beherbergen. Auch heute lockt der saubere<br />

Schmalensee mit der schönen Badestelle,<br />

die vollständig erhaltene Knicklandschaft, die<br />

zum Spazierengehen, Radfahren, Tiere beobachten<br />

oder zum Beerenpflücken einlädt.<br />

Schmalensee & Belau<br />

6 7


SCHILLSDORF<br />

Die amstangehörige Gemeinde Schillsdorf liegt<br />

im Kreis Plön in Schleswig-Holstein. Altbokhorst,<br />

Bokhorst, Busdorf, Hüttenwohld, Kuhteich, Schlagbaum<br />

und Schönhagen liegen im Gemeindegebiet.<br />

Schillsdorf wie auch Hüttenwohld verdanken ihre<br />

Entstehung den Glashütten, die seit dem 15. Jahrhundert<br />

hier tätig waren. Busdorf wird erstmalig<br />

1284 in Urkunden benannt, Bokhorst gehört zu<br />

den jüngsten Dörfern des Raumes.<br />

RUHWINKEL<br />

Ruhwinkel mit den Ortsteilen Schönböken, Ruhwinkel<br />

und Bockhorn besticht durch seine von ehemaligen<br />

Gutsbetrieben weite und offene Landschaft<br />

einerseits, andererseits durch die noch intakten<br />

landwirtschaftlichen Betriebe innerhalb der Dörfer<br />

und in Einzelhoflagen. Genießen Sie abwechslungsreiche<br />

Rad- und Wanderwege entlang der Straßen<br />

und Wege, vorbei an Seen und durch Wälder.<br />

Schönböken<br />

SCHÖNBÖKEN<br />

Im Ortsteil Schönböken bieten mehrere<br />

Gartenbaubetriebe Zierpflanzen, Obst und<br />

Gemüse, zum Teil auch zum Selbsternten<br />

an. Ein besonderer Anziehungspunkt ist die<br />

Allee zum Torhaus in Schönböken mit ihren<br />

246 Linden auf einer Strecke von 1,3 km.<br />

Perdoel / Diekhofer Weg<br />

STOLPE<br />

Gut Perdoel<br />

RICKLING<br />

In Rickling gibt es eine<br />

Grundschule, ein beheiztes<br />

Freibad mit Sprungturm, großer<br />

Liegewiese, einem Kiosk<br />

und vielen Freizeitangeboten.<br />

Mehr zu Rickling auf den<br />

Seiten 44 und 45!<br />

Stolpe ist eine junge, dynamische Landgemeinde mit 1300<br />

Seelen direkt am Stolper See mit der Alten Schwentine, die die<br />

hiesige Seenplatte durchfließt. Zuerst erwähnt im Jahre 1316<br />

kann Stolpe auf eine über 700-jährige Geschichte zurückblicken.<br />

Magnet im Sommer ist die Natur belassene Badestelle mitten im<br />

Ort und einem Kiosk am Strand, der bei gutem Wetter geöffnet<br />

ist. Die Badestelle bietet eine WC Anlage, eine große Liegewiese,<br />

eine Beach-Volleyballanlage, eine Sandkiste, Spielgeräte und im<br />

See ein Schwimmponton. Auf der Seite www.av-stolpe.de erfahren<br />

Sie mehr über den lokalen Angelverein. Ein Hundewald ist im<br />

Mai 2019 offiziell eröffnet worden. Erist ca. 4 Hektar groß und<br />

bietet auch Hundespielgeräte. Naturliebhaber, die mit dem Rad<br />

oder auch zu Fuß die 2300 ha große Fläche der Gemeinde erkunden<br />

wollen, sind ebenso willkommen wie die Kultur-Urlauber,<br />

die die reichhaltige Geschichte der Güter und Klöster der Umgebung<br />

erfahren wollen. Gleich vier Güter befinden sich auf Stolper<br />

Terrain. Der Artikel „Die Herren von Depenau“ macht Lust auf die<br />

weitere Beschäftigung mit dem Thema. Schließlich empfehlen<br />

wir den Artikel über den Urzeithof.<br />

8 9


Landesreitjagt auf dem Gut Perdoel<br />

TRAPPENKAMP<br />

RENDSWÜHREN<br />

Rendswühren ist eine Gemeinde im Kreis Plön<br />

in Schleswig-Holstein. Altenrade, Hollenbek,<br />

Neuenrade, Schipphorst, Schipphorsterfeld,<br />

Viehbrook, Griesenbötel und Wühren liegen<br />

im Gemeindegebiet. Der Hof Viehbrook in der<br />

Gemeinde Rendswühren ist über die Landesgrenzen<br />

hinaus als Leuchtturmprojekt des<br />

Denkmalschutzes bekannt. Der Hof Viehbrook<br />

ist nun ein ländliches Kultur-, Bildungs- und<br />

Erlebniszentrum. Die alte Nutzung ist unter<br />

neuen Aspekten wiederhergestellt worden. Im<br />

Rahmen eines Arche-Hofes werden hier vom<br />

Aussterben bedrohte Haus- und Nutztierrassen<br />

gehalten. Dazu zählen verschiedene Geflügelrassen<br />

sowie Schafe, Schweine und Ziegen.<br />

450 Jahre alte<br />

Kattholzeiche in Perdoel<br />

Die Gemeinde mit ihren rund 5.000 Einwohnern hat sich das<br />

Leitbild gegeben „Trappenkamp – die Familiengemeinde“.<br />

Dieses Leitbild wird gelebt, denn es gibt hier Kitas, Grundschule,<br />

eine Gemeinschaftsschule bis zum Abitur, Bücherei,<br />

Jugendzentrum, Bürgerhaus, Ärzte, gute Einkaufsmöglichkeiten<br />

und Restaurants, darunter die beliebte Eisdiele. Das<br />

Waldschwimmbad ist eine echte Perle, zentral und doch im<br />

Wald gelegen. Auswärtige Gäste sind begeistert über dieses<br />

freundlich gestaltete Freibad mit großer Liegewiese, Strandkörben,<br />

Großschachspiel, Beach-Volleyball und Minigolf.<br />

Im Schwimmbad-Imbiss mit gemütlichen Sitzecken unter<br />

Sonnenschirmen werden leckere Gerichte, Süßigkeiten und<br />

Getränke angeboten. Der benachbarte Erlebniswald Trappenkamp<br />

lockt pro Jahr rund 200.000 Gäste mit seinen attraktiven<br />

jahreszeitlichen Angeboten, den Wildgehegen, den schönen<br />

Grillplätzen und den tollen holzgefertigten Spielanlagen,<br />

von denen die Kleinen oft gar nicht mehr weg wollen.<br />

WANKENDORF<br />

Wankendorf, erstmals 1316 urkundlich erwähnt, war urspünglich<br />

ein Dorf der Bauern, Landarbeiter und Handwerker, untertan dem<br />

adeligen Herren auf Gut Depenau. Das von der landwirtschaftlichen<br />

Struktur noch lange geprägte Ortsbild wandelte sich 1875,<br />

als ein Feuer nahezu das gesamte Dorf in Asche legte. Wenig später<br />

brachte die Eisenbahn die Anbindung an die große, weite Welt.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg mit den Straßenanbindungen in<br />

Nord-Süd- und Ost-West-Richtung, änderte sich die Gemeinde endgültig<br />

zu einem modernen und ab 1970 auch offiziell anerkannten<br />

ländlichen Zentralort, in dem alle Grundbedürfnisse der Bevölkerung<br />

des Nahbereichs abgedeckt werden können. Zahlreiche Vereine<br />

und Verbände prägen das dörfliche Leben. Sportanlagen, eine<br />

Badestelle am idyllisch gelegenen Schierensee, Einkaufsmöglichkeiten,<br />

Arztpraxen, eine Apotheke, einer der größten Kindergärten<br />

im Kreis Plön, eine Seniorenwohnanlage, eine Grundschule, mittelständische<br />

Betriebe und vieles mehr befinden sich am Ort.<br />

10


NATÜRLICH<br />

BADEN<br />

SCHIERENSEE<br />

Badestelle über Zugang Alte Koppel – Schierensee.<br />

Natürliche Badestelle ohne Bewachung. Badestelle<br />

in Wankendorf – Schierensee. Öffentliche Badestelle,<br />

WC, Liegewiese, Spielgeräte für kleine Kinder.<br />

Im Bornhöveder und im Wankendorfer Seengebiet gibt es viele<br />

Badestellen, die zu einem ausgelassenen Tag am See einladen.<br />

Hier stellen wir Ihnen die schönsten Seen in unserer Region vor.<br />

Unter www.badewasserqualitaet.schleswig-holstein.de können<br />

Sie sehen, wie sauber diese Seen sind.<br />

BELAUER SEE<br />

Badestelle Belauer See - Öffentliche Badestelle,<br />

Angeln im Belauer See für Hausgäste in Belau<br />

erlaubt. Eine zweite Badestelle Nähe Perdoeler<br />

Mühle am Belauer See ist nicht öffentlich und<br />

nur mit festem Schuhwerk erreichbar.<br />

SCHMALENSEE<br />

Badestelle Dorf Schmalensee -<br />

Öffentliche Badestelle, Liegewiese,<br />

Ruhebänke, Sandstrand, Steg,<br />

Spielgeräte für Kleinkinder und<br />

Nichtschwimmergrenze.<br />

BORNHÖVEDER SEE<br />

Badestelle Bornhöved – Öffentliche<br />

Badestelle mit WC und Duschen.<br />

Große gepflegte Liegewiese, 2 große<br />

Stege, Sandstrand, Spielgeräte. Im<br />

Sommer ist der Kiosk geöffnet.<br />

STOCKSEE<br />

Eine Badestelle mit Spielplatz und<br />

Umkleidekabinen befindet sich<br />

mitten im Dorf in der Seestraße.<br />

FUHLENSEE<br />

Der Fuhlensee ist ein kleiner Binnensee in Ruhwinkel,<br />

der 1983 unter Naturschutz gestellt wurde.<br />

Man kommt nur durch sumpfiges Gebiet an ihn<br />

heran. Der Natur wird hier ihrem Lauf gelassen.<br />

Foto // Copyright Jörn Grzechowiak<br />

STOLPER SEE<br />

Öffentliche Badestelle, WC Anlage,<br />

große Liegewiese, Beach-Volleyball-<br />

Anlage, Sandkiste, Spielgeräte, im<br />

See ist eine Schwimminsel, Kiosk,<br />

Boule-Anlage und freies W-LAN.<br />

12 13


!<br />

!!<br />

Boule-Bahnen<br />

Bornhöved und Stocksee<br />

Boule-Bahn - Adolfplatz -<br />

24619 Bornhöved<br />

Bornhöveder Historienpfad<br />

www.bornhoeved.de<br />

Der Historienpfad fasst die bewegte<br />

Geschichte Bornhöveds von 4000 v.<br />

Chr. bis 1990 in 32 Stationen<br />

zusammen: Sie sind bis Station Nr. 20<br />

in einem Rundgang zu Fuß zu erwandern.<br />

Die Gedenkstätten 21-30 kann<br />

der historisch Interessierte anhand<br />

der Kartenübersicht leicht per Auto<br />

oder Fahrrad besuchen.<br />

Draisinen Freunde<br />

Mittelholstein e.V.<br />

www.draisinedfm.de<br />

Mit Fahrrad-Draisinen können<br />

Sie auf der alten stillgelegten<br />

Eisenbahnstrecke Neumünster-<br />

Ascheberg ab 30 Euro Draisine<br />

fahren. Ausgangspunkt ist ein gelber<br />

Container auf dem Bahnhof Bokhorst.<br />

Erlebnisschmiede<br />

Trappenkamp<br />

www.erlebnisschmiedetrappenkamp.de<br />

Werkstatt & Werstattmuseum: Hermannstädter<br />

Straße 27, Tel. 04323<br />

2396, 24610 Trappenkamp. Trappenkamp<br />

bietet eine große Sammlung<br />

des 2009 verstorbenen Metallkünstlers<br />

Alfred Schmidt. Zu den Werken<br />

gehören beispielsweise der Dukatenesel<br />

vor der Sparkasse in Trappenkamp.<br />

Für 3.400 künstlerische Aufträge<br />

fertigte der Schmiedemeister Zeichnungen<br />

an. Die Familie seiner Tochter<br />

Gudrun Tischler widmet dem Kunstschmied<br />

eine Ausstellung in ihrem<br />

Werkstattmuseum.<br />

DIE BESTEN<br />

HOLSTEINSE(H)EN<br />

INSIDER-TIPPS<br />

ErlebnisWald Trappenkamp<br />

www.forst-sh.de<br />

Öffnungszeiten: täglich 10-17 Uhr<br />

Eintritt: (Saison März–Okt) Ki. 5<br />

€, Erw. 8 €, Fam. 21 €. Das ganze<br />

Jahr über bietet der ErlebnisWald<br />

Trappenkamp Raum für wundervolles<br />

Naturerleben auf rund 80 ha<br />

Waldwiesen, Walderlebnispfaden oder<br />

auf dem großen Abenteuerspielplatz.<br />

Die Nutzung des Hundewaldes<br />

bietet sich vom Nebeneingang<br />

Trappenkamp aus an. Spannend<br />

für Kinder und für Erwachsene sind<br />

das begehbare Wildschweingehege<br />

und die Jagdflug-Vorführungen der<br />

Greifvögel in der Falknerei. Kleine<br />

Waldentdecker toben auch gerne<br />

auf dem großen Spielplatz und in der<br />

WaldWasserWelt.<br />

Geocaching<br />

www.geocaching.com<br />

Gehen Sie auf elektronische<br />

Schatzsuche oder GPS-Schnitzeljagd<br />

in und um Bornhöved. Hier sind einige<br />

Verstecke („Geocaches“) zu finden.<br />

Per Smartphone können sie sich<br />

deren geographische Koordinaten aus<br />

dem Internet anzeigen lassen und mit<br />

Hilfe eines GPS-Empfängers danach<br />

suchen. Ein Geocache ist meist ein<br />

wasserdichter Behälter, in dem sich<br />

ein Logbuch und oft verschiedene<br />

kleine Tauschgegenstände<br />

befinden. Der Schutzsucher kann<br />

sich in das Logbuch eintragen,<br />

um seine erfolgreiche Suche zu<br />

dokumentieren. Geocaching entlang<br />

der Mönchswegetappe Bornhöved-<br />

Großenaspe.<br />

Gut Stockseehof<br />

www.stockseehof.de<br />

Das Gut Stockseehof ist beliebt<br />

für Kirschen und Himbeeren zum<br />

Selbstpflücken, klassische Musik<br />

zum Picknick im Park, ausgefallene<br />

Geschenkideen und Gartenkultur.<br />

160.000 Gäste besuchen jährlich den<br />

idyllischen Park des Gutes.<br />

Hundewald Trappenkamp<br />

Ohne Leine durch den Wald - Hier<br />

fühlen sich unsere vierbeinigen Waldbesucher<br />

wohl! Auf fast 10 Hektar<br />

eingezäuntem Hundewald dürfen<br />

die Hunde frei herumtoben, ohne die<br />

Wildtiere zu stören - direkt am Trappenkamper<br />

Tor. Hier braucht man<br />

keine Angst zu haben, dass der Hund<br />

wildern geht oder womöglich einem<br />

Jäger zum Opfer fällt. Der Hundewald<br />

ist außerdem perfekt, wenn man<br />

seinen Hund mal mit anderen Hunden<br />

spielen lassen möchte.<br />

Käsehof Biss<br />

http://kaesehof-biss.de<br />

Der Hof liegt an der B 430 zwischen<br />

Ascheberg und Kalübbe. Der<br />

Bauernhof ist ein alteingessener<br />

Familienbetrieb der traditionellen Art<br />

und wird seit über 100 Jahren von<br />

der Familie Biss bewirtschaftet. Der<br />

Hof produziert heute ein großes<br />

Käsesortiment mit einer breiten<br />

Geschmacksvielfalt von mild cremig<br />

bis alt gereift und pikant. Der Dersauer<br />

Bauernkäse und der Sterntaler sind<br />

mittlerweile über die Landesgrenzen<br />

hinaus bekannt und beliebt. Mit viel<br />

Liebe und Sorgfalt werden Käsesorten<br />

mit einemunverwechselbaren<br />

Geschmack produziert, getreu dem<br />

Motto: Qualität statt Quantität. Im<br />

Hofladen erhalten Sie auch andere<br />

Milchprodukte aus eigener Herstellung<br />

wie die beliebte Stippmilch, Quark oder<br />

Kräuter-Frischkäse. Öffnungszeiten:<br />

Montag – Freitag 09:00-18:00<br />

Samstag 09:00-14:00 Uhr.<br />

Minigolf im<br />

TV Trappenkamp<br />

www.tvt-minigolf.de<br />

Minigolf im TV Trappenkamp auf der<br />

größten Minigolfanlage in Schleswig-<br />

Holstein. Der TV Trappenkamp bietet<br />

Ihnen die größte Minigolfanlage in<br />

Schleswig-Holstein. Auf jeweils 18<br />

Beton- und Eternit-Bahnen können<br />

Sie trainieren und Spaß haben!.<br />

Beide Anlagen sind vom Deutschen<br />

Minigolfsportverband abgenommen,<br />

durch die World Minigolf<br />

Federation zertifiziert und somit<br />

für den Sportbetrieb zugelassen.<br />

Freizeitspieler können während der<br />

Öfnnungszeiten spielen, sofern keine<br />

Leistungsabnahmen des Vereins<br />

angesetzt sind. Schläger und Bälle<br />

sind bei der Platzaufsicht gegen<br />

Gebühr auszuleihen.<br />

Waldschwimmbad<br />

Trappenkamp<br />

www.gemeindewerketrappenkamp.de<br />

Bunte Strandkörbe, die von Sträuchern<br />

umgebene Liegewiese und der Kiosk,<br />

das Freibad "Waldschwimmbad"<br />

ist ein Ausflugsziel für die ganze<br />

Familie. Im großen Schwimmbecken<br />

mit Rutsche und Schwalldusche<br />

sind konstant angenehme 24 Grad<br />

Badetemperatur. Minigolfanlage<br />

– Beachsoccerfeld – Volleyballfeld –<br />

Schach – Tischtennis – Tischfußball<br />

– Klettergerüst – Schaukel –<br />

Sandkisten – Kleinkinderbecken.<br />

Rickling<br />

Rickling hat ein schönes, auf<br />

24 °C beheiztes Freibad mit<br />

Schwimmer-, Nichtschwimmer- und<br />

Kleinkinderbecken mit 1m - und 3m<br />

– Sprungturm. Neben einer großen<br />

Liegewiese gibt es einen Spielplatz,<br />

Plätze zum Fußball und Volleyball<br />

spielen, kostenlose Sonnenschirme<br />

und -liegen, Sitzbänke, Tischkicker,<br />

und Tischtennis. Ein Kiosk versorgt<br />

die Badegäste mit leckeren Gerichten,<br />

Süßigkeiten und Getränken. Am<br />

Freibad gibt es kostenlose Parkplätze<br />

und 2 Stellplätze für Wohnmobile.<br />

Mehr zu Rickling 44 bis 45!<br />

Vicelin-Radweg<br />

vicelinweg.de<br />

Vicelin-Radweg durch Bornhöved,<br />

Wankendorf und Stolpe<br />

Mönchsweg<br />

www.moenchsweg.de<br />

Mönchsweg durch Bornhöved,<br />

Schmalensee und Stocksee<br />

Freibäder<br />

An allen Seen unseres Gebietes: Stolper<br />

See, Schierensee, Bornhöveder See, Belauer<br />

See, Schmalensee und Stocksee.<br />

14


GROßE PLÖNER<br />

SEE- RUNDFAHRT<br />

Größte Fahrt<br />

im romantischen<br />

Seenparadies<br />

● Salonschiff "Holsteinische Schweiz"<br />

(420 Sitzplätze)<br />

● Restauration<br />

● Behindertengerecht<br />

Plöner Motorschifffahrt<br />

Tel (04522) 67 66 | Fax 68 55<br />

www.grosseploenersee-rundfahrt.de<br />

auch deftigen Grünkohl. Gerne richten wir auch<br />

Ihren Geburtstag, Ihre Hochzeit oder Ihre<br />

Betriebsfeier aus. Ob im kleinen oder großen<br />

Rahmen, Sie können bei uns mit bis zu 100<br />

Personen in den passenden Räumlichkeiten feiern.<br />

Ob ein leckeres Holsteiner-Büffet oder regionales<br />

Wild, Ihre individuellen Wünsche erfüllen wir gerne.<br />

Landgasthof<br />

Landgasthof Voß<br />

Dorfstraße 13<br />

24638 Schmalensee<br />

04323-6304 oder 6898<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mi.-Sa.: ab 17.00 Uhr<br />

So. : ab 12.00 Uhr<br />

Veranstaltungen nach Vereinbarung<br />

Unser Familienbetrieb, am Mönchsweg gelegen und<br />

mit direktem Zugang zum Schmalensee, ist ein<br />

schönes Ausflugsziel und ein guter Zwischenstopp<br />

auf Ihrer Fahrradtour.<br />

Wir bieten Ihnen regionale und saisonale Küche.<br />

Es gibt hausgemachtes Sauerfleisch, Schnitzel in<br />

verschiedenen Variationen und Fischspezialitäten<br />

wie gebratene Forelle aus Bornhöveds Quellen.<br />

Je nach Jahreszeit servieren wir Ihnen Spargel mit<br />

Holsteiner Katenschinken, frische Muscheln oder<br />

auch deftigen Grünkohl. Gerne richten wir auch<br />

Ihren Geburtstag, Ihre Hochzeit oder Ihre<br />

Betriebsfeier aus. Ob im kleinen oder großen<br />

Rahmen, Sie können bei uns mit bis zu 100<br />

Personen in den passenden Räumlichkeiten feiern.<br />

Ob ein leckeres Holsteiner-Büffet oder regionales<br />

Wild, Ihre individuellen Wünsche erfüllen wir gerne.<br />

Landgasthof Voß<br />

Dorfstraße 13<br />

24638 Schmalensee<br />

04323-6304 oder 6898<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mi.-Sa.: ab 17.00 Uhr<br />

So. : ab 12.00 Uhr<br />

Veranstaltungen nach Vereinbarung<br />

Kulinarisch bieten wir Ihnen alles von der hausgemachten<br />

Bratkartoffel, über den Snack für<br />

den kleinen Hunger, vegetarische Angebote,<br />

bis hin zu Eis und selbstgebackenen Kuchen.<br />

Das Team der Ricklinger Landbrauerei<br />

freut sich auf Ihren Besuch!<br />

Voß<br />

Unser Familienbetrieb, am Mönchsweg gelegen und<br />

mit direktem Zugang zum Schmalensee, ist ein<br />

schönes Ausflugsziel und ein guter Zwischenstopp<br />

auf Ihrer Fahrradtour.<br />

Wir bieten Ihnen regionale und saisonale Küche.<br />

Es gibt hausgemachtes Sauerfleisch, Schnitzel in<br />

verschiedenen Variationen und Fischspezialitäten<br />

wie gebratene Forelle aus Bornhöveds Quellen.<br />

Je nach Jahreszeit servieren wir Ihnen Spargel mit<br />

Holsteiner Katenschinken, frische Muscheln oder<br />

auch deftigen Grünkohl. Gerne richten wir auch<br />

Ihren Geburtstag, Ihre Hochzeit oder Ihre<br />

Betriebsfeier aus. Ob im kleinen oder großen<br />

Rahmen, Sie können bei uns mit bis zu 100<br />

Personen in den passenden Räumlichkeiten feiern.<br />

Ob ein leckeres Holsteiner-Büffet oder regionales<br />

Wild, Ihre individuellen Wünsche erfüllen wir gerne.<br />

Landgasthof Voß<br />

Dorfstraße 13<br />

24638 Schmalensee<br />

04323-6304 oder 6898<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mi.-Sa.: ab 17.00 Uhr<br />

So. : ab 12.00 Uhr<br />

Veranstaltungen nach Vereinbarung<br />

WO HANDWERK<br />

DEN KUNDEN TRIFFT<br />

In unserem kleinen Familienbetrieb im Herzen<br />

Schleswig-Holsteins legen wir seit 25 Jahren<br />

Wert auf die natürliche Herstellung unserer Biere<br />

und arbeiten nur mit ausgewählten Rohstoffen.<br />

Übers Jahr stellen wir bis zu 20 verschiedene<br />

Sorten Bier her, die Sie sowohl in unserer Gaststube<br />

oder auch in unserem sonnengefluteten<br />

Biergarten verkosten können.<br />

Ricklinger Landbrauerei<br />

Grüner Weg 1 - 24635 Rickling - Tel: 04328 1314<br />

info@ricklinger-landbrauerei.de<br />

www.ricklinger-landbrauerei.de


Thymian<br />

Ampfer-Grünwidderchen<br />

MAGERRASEN<br />

RARITÄTEN DER VIELFALT, DIE ES ZU SCHÜTZEN GILT.<br />

TEXT & FOTOS: NILS KUHNERT<br />

In unserer Kulturlandschaft<br />

sind magere<br />

Böden eine absolute Besonderheit.<br />

Jahrhundertelang<br />

galt es als erstrebenswert,<br />

fette, ertragreiche Böden zu<br />

kultivieren - doch heute wird<br />

unter der Perspektive der<br />

Artenvielfalt gerade das zum<br />

existenziellen Problem. Auf<br />

fast flächendeckend gedüngten<br />

Landwirtschaftsflächen<br />

überleben nur wenige Arten.<br />

Über die Landschaft des<br />

östlichen Hügellandes in<br />

Schleswig-Holstein schoben<br />

sich bis vor 13.000 Jahren<br />

unvorstellbare Eismassen<br />

von Nordost kommend und<br />

hielten etwa in unserer Region<br />

inne, als sich das Klima<br />

langsam erwärmte. Mehrere<br />

100 m dicke Gletscher<br />

schoben sich bis dahin<br />

langsam aber beständig für<br />

Tausende von Jahren über<br />

den damaligen Boden und<br />

formten diese von leichten<br />

Wellen, Kuppen und Hängen<br />

geprägte Landschaft<br />

unserer Region. Die Eismassen<br />

zogen sich am Ende der<br />

letzten Eiszeit nicht etwa<br />

zurück, wie man oftmals<br />

lesen kann, sondern tauten<br />

vielmehr an Ort und Stelle<br />

ab. Dabei entstanden riesige<br />

Schmelzwasserströme, die<br />

aus enormen Gletschertoren<br />

flossen und so gigantisch<br />

waren, dass sie ganze Flusstäler<br />

formten, Seen schufen<br />

und regelrechte Seenketten<br />

in der Holsteinischen<br />

Schweiz hervorbrachten. An<br />

vielen Orten, wie bspw. in Alt<br />

Erfrade, können noch heute<br />

alte Kliffe betrachtet werden,<br />

wo Schmelzwasserströme<br />

regelrechte Abbruchkanten<br />

und steile Hänge modellierten.<br />

Moränen aus Sand<br />

und Geröll säumten diese<br />

Schmelzwasserflüsse,<br />

wie dies bspw. zwischen<br />

Tensfeld am Nordrand des<br />

Tarbeker Moors bis nach<br />

Pettluis heute noch gut<br />

sichtbar ist. In den Senken<br />

und in den Schmelzwasserrinnen<br />

selbst entstanden<br />

in der Folge umfangreiche<br />

Feuchtgebiete und Moore.<br />

Gut zu sehen ist auch das<br />

heute noch bspw. in der<br />

Blunkerbach-Niederung,<br />

dem Tarbeker Moor und der<br />

Tensfelder-Au-Niederung.<br />

Zu den bemerkenswerten<br />

Relikten, die die letzte Eiszeit<br />

in unserer Landschaft hinterlassen<br />

hat, gehören nicht nur<br />

die sichtbar geformten landschaftlichen<br />

Oberflächen.<br />

Auch die darunterliegenden<br />

Massen sind ein Werk dieser<br />

gewaltigen Einflüsse.<br />

Reiherschnabel<br />

Sechsfleck Widderchen<br />

Sandstohblume<br />

Heidenelke<br />

Die Gletscher lagerten<br />

Findlinge, große Mengen<br />

von Geröll, Kies und Sand ab,<br />

die sie während ihrer „Wanderung“<br />

vom Nährgebiet,<br />

dem heutigen Skandinavien,<br />

aufnahmen und die nach<br />

ihrem Abtauen als Moränen<br />

und Sander die holsteinische<br />

Landschaft auch in der<br />

Tiefe prägten. So wuchsen<br />

gewaltigen Kiesvorkommen<br />

in Stocksee, Damsdorf<br />

und Tensfeld und an vielen<br />

anderen Orten Schleswig-<br />

Holsteins als Folge der<br />

Vorgänge des Abtauens<br />

von Gletschereismassen<br />

und des Auswaschens von<br />

ihrem dabei mitgeführten<br />

Gesteins-Material.<br />

Dieser Kies ist heute ein<br />

kostbarer Rohstoff, der in<br />

unserer Gesellschaft z.B.<br />

im Straßenbau sehr gefragt<br />

ist. So entstanden seit den<br />

70er Jahren in unserer Region<br />

Abbauvorhaben dieser<br />

eiszeitlichen Bodenschätze,<br />

die nicht nur Eingriffe in das<br />

Landschaftsbild darstellen,<br />

sondern auch die tiefe Bodenstruktur<br />

und die Wasserhaushalte<br />

maßgeblich<br />

beeinflussen. Diese industrielle<br />

Bodenveränderung<br />

muss man kritisch betrachten<br />

und behördlich begleiten.<br />

Doch wenn die Flächen<br />

nach Umwälzung und<br />

Abbau schließlich wieder zur<br />

Ruhe kommen, können eben<br />

diese verlassenen Kiesgruben<br />

zu ökologisch wertvollen<br />

neuen Lebensräumen<br />

werden. Denn gerade auf<br />

nährstoffarme Standorte<br />

spezialisierte Pflanzen- und<br />

Tierarten finden hier wieder<br />

Lebensverhältnisse, die<br />

ihnen auf den üppig gedüngten<br />

Landwirtschaftsflächen<br />

in den letzten 60 Jahren<br />

Stück für Stück verlorengegangen<br />

waren.<br />

Ein abwechslungsreiches<br />

Gelände wie das einer<br />

verlassenen Kiesgrube mit<br />

unterschiedlichen Bodenstrukturen,<br />

mit sonnenbeschienenen<br />

Hängen, magerem<br />

Grasland und offenen<br />

Sandböden ohne Nährstoffeinträge<br />

ist heute rar und<br />

ökologisch herausragend.<br />

Ausgeschöpfte Kiesgruben<br />

ermöglichen den selten<br />

gewordenen Arten wertvolle<br />

Rückzugsorte: So kommen<br />

Flussregenpfeifer und<br />

Uferschwalbe im Binnenland<br />

fast nur noch hier vor. Die<br />

streng geschützte Kreuzkröte<br />

benötigt die flachen<br />

nährstoffarmen Weiher<br />

am Boden von Brachen<br />

und Kiesgruben. Auch<br />

Neuntöter favorisieren vor<br />

allem trockene und sonnige<br />

Landschaftsflächen mit<br />

ausgedehnten Busch- und<br />

Heckenbeständen, in denen<br />

sie nach Insekten jagen<br />

können. Viele Hummelarten,<br />

Sandbienen, Libellen,<br />

Falter und Schrecken lieben<br />

die warmtrockenen Flächen<br />

und ernähren sich dort oder<br />

pflanzen sich fort. Aufgrund<br />

ihrer hohen Strukturvielfalt<br />

und Wärme sind Kiesgruben<br />

wesentlich artenreicher als<br />

die landwirtschaftlichen Nutzflächen<br />

in ihrer Umgebung.<br />

Sandstrohblume<br />

19


Gewöhnlicher Hornklee<br />

Feuerlibelle<br />

GOTHMANN, DER IST GUT MANN!<br />

Thymian & Natternkopf<br />

Öffnungszeiten: Mo. - Sa. 7. 00 - 21. 00<br />

Mauerpfeffer<br />

Diese ökologische Qualität<br />

drückt sich auch in der Ansiedlung<br />

seltener Pflanzenarten<br />

aus, die hier ihre spezialisierten<br />

Lebensbedingungen<br />

vorfinden, wie z. Bsp. die<br />

Sandstrohblume, die Kleine<br />

Bibernelle, die Ackerwitwenblume,<br />

der Natternkopf, der<br />

Arznei-Thymian und viele<br />

andere mehr.<br />

Gerade diese mageren<br />

Böden in renaturierten Kiesabbauflächen<br />

müssen also<br />

auch als eine Chance für die<br />

Artenvielfalt und damit für<br />

den Erhalt der Biodiversität<br />

betrachtet werden. Die Biodiversität,<br />

also der Artenreichtum<br />

unserer Natur, ist<br />

vielleicht das wichtigste Gut<br />

unseres Planeten. Pflanzen,<br />

Tiere, Pilze und Mikroorganismen<br />

reinigen Wasser und<br />

Luft, dienen als Nahrung,<br />

sorgen für fruchtbare Böden<br />

und bilden das genetische<br />

Reservoir, auf das wir gerade<br />

in seiner Vielfalt nicht verzichten<br />

können.<br />

Darum pflegt die Naturschutzgemeinschaft<br />

Blunkerbach<br />

e.V. eine 3.7 ha große<br />

Magerrasenwiese, die ein<br />

ehemaliges Kiesabbaugebiet<br />

ist, tritt für ihren Schutz ein<br />

und arbeitet für ihre Entwicklung.<br />

Auf der seit mindestens<br />

Magerwiesen Magerite<br />

30 Jahren ruhenden Fläche<br />

haben wir bislang 28 Pflanzenarten<br />

nachweisen können,<br />

die auf der Roten Liste oder<br />

der Vorwarnliste verzeichnet<br />

sind. Wir beginnen erst zu<br />

erfassen, was die Magerrasenwiese<br />

noch für uns an<br />

Besonderheiten bereithält.<br />

Diese Habitate entfalten mit<br />

entsprechendem Wissen der<br />

Betrachtenden eine Anmut,<br />

die oft erst auf den zweiten<br />

Blick erkennbar ist und bedürfen<br />

manchmal regelrecht<br />

des Niederknieens, um die<br />

zarten Schönheiten zu entdecken.<br />

Besuchen Sie sie mit<br />

Respekt und treten Sie mit<br />

uns für ihren Schutz ein.<br />

INFOS<br />

Naturschutzgemeinschaft<br />

Blunkerbach e.V.<br />

Nils Kuhnert-<br />

Schumacher<br />

Dorfstr. 29<br />

23813 Blunk<br />

www.blunkerbach-sh.de<br />

● Partyservice<br />

● Ausschankwagen<br />

● Außer-Haus-Lieferung<br />

Kieler Tor 42 ● 24619 Bornhöved<br />

Tel. 0 43 23/90 04 57 ● Fax 90 04 58<br />

BESSER EINKAUFEN!<br />

Wenn andere schlafen, sind<br />

wir schon für Sie da. Jeden<br />

morgen ab 7. 00 geöffnet!<br />

Sie finden uns auf Facebook ● Kostenloses WLAN im Laden<br />

20


STOLPEkulturell<br />

DER VEREIN FÜR KULTUR IN STOLPE<br />

Schon bevor wir unseren Verein STOL­<br />

PEkulturell gegründet haben, gab es in<br />

unserem Dorf mit etwa 1350 EinwohnerInnen<br />

ein reges kulturelles Leben,<br />

vor allem im und um unser 1998<br />

erbautes Dorfgemeinschaftshaus im<br />

Depenauer Weg, zum Teil aber auch in<br />

privaten Gärten und Häusern. Einzelne<br />

BürgerInnen regten immer wieder<br />

kulturelle Veranstaltungen an und<br />

organisierten diese teilweise selbst.<br />

Regelmäßig bot Stolpe daher kulturelle<br />

Highlights, um die vergleichbare<br />

andere Dörfer uns teilweise beneideten:<br />

Konzerte, Lesungen, Theateraufführungen<br />

für Kinder und Erwachsene,<br />

Kinoabende, Flohmärkte und dergleichen<br />

mehr. Unsere Gemeinde unterstützte<br />

dieses Engagement unserer<br />

BürgerInnen, indem sie das Dorfgemeinschaftshaus<br />

zum Selbstkostenpreis<br />

zur Verfügung stellte.<br />

Vor einigen Jahren kam dann der<br />

Wunsch auf, all dieses vielfältige<br />

Engagement in einem gemeinsamen<br />

Verein organisatorisch zu bündeln, um<br />

so beispielsweise auch in der Lage zu<br />

sein, ein möglichst vielseitiges Programm<br />

zu erstellen und durch eigene<br />

Investitionen die Auftrittsbedingungen<br />

für die KünstlerInnen in unserem Dorfgemeinschaftshaus<br />

zu verbessern.<br />

Deshalb gründeten wir am 28.August<br />

2018 unseren gemeinnützigen Verein<br />

STOLPEkulturell e.V.<br />

Zweck des Vereins ist die Förderung<br />

des kulturellen Lebens in Stolpe.<br />

Wir sind offen für alle und freuen uns<br />

über jedes neue Mitglied. Der Jahresbeitrag<br />

beträgt mindestens 12 Euro<br />

und ist darüber hinaus frei wählbar.<br />

Zur Zeit gehören über 50 Personen<br />

unserem Verein an.<br />

Man muss aber nicht Mitglied sein,<br />

um sich an unseren Veranstaltungen<br />

zu erfreuen. Wir freuen uns über<br />

jeden Gast!<br />

Da wir zum Druckzeitpunkt dieser<br />

Zeitschrift unsere Jahresplanung<br />

noch nicht abgeschlossen haben,<br />

können wir an dieser Stelle noch<br />

keine Hinweise auf Veranstaltungen<br />

unterbringen. Bitte informieren Sie<br />

sich unter der Adresse www.stolpe.<br />

de/stolpekulturell jederzeit aktuell<br />

über unsere Aktivitäten.<br />

Bis bald in Stolpe!<br />

Das Team von<br />

Theater im Dorfgemeinschaftshaus Stolpe<br />

Strohballenkonzert 2021<br />

AV STOLPE E.V.<br />

• Aktive Jugendgruppe<br />

• Hauptgewässer: Stolper See (140 ha)<br />

• Westensee (629 ha) mit 9 Vereinsbooten<br />

• Nutzung der Vereinsboote incl.; Nacht- und Schleppangeln erlaubt<br />

Fischbestand und Besonderheiten im Stolper See<br />

Konzert im Dorfgemeinschaftshaus (The Mojo)<br />

• Hecht, Barsch, Aal, Weißfische, Quappe, große und kleine Maräne<br />

• 1 Barschberg; max. Tiefe ca. 15 m, Flachwasserbereiche<br />

• fast vollständiger Schilfgürtel mit Teich- und Seerosenfeldern<br />

• neue Steganlage mit 51 Booten - neues Vereinsheim mit Toiletten<br />

• Angelkarten für den Stolper See<br />

Aufnahmeanträge für eine Jahresmitgliedschaft für Kinder ab 8J.,<br />

Jugendliche, Auszubildende und Erwachsene unter www.av-stolpe.de.<br />

Hier sind auch die Einzelbeiträge zu finden.<br />

22<br />

Fischereischeininhaber können eine Tages- oder Wochenkarte und<br />

ein Boot unter https://www.hejfish.com/ buchen und online bezahlen.<br />

Auswärtige Gäste benötigen einen Urlauberfischereischein, welcher unter<br />

www.serviceportal.schleswig-holstein.de beantragt werden kann.<br />

Der AV Stolpe hält ein Angelboot für Touristen vor. Die Buchung erfolgt<br />

direkt über den Verein Angelboot@av-stolpe.de oder 0151 58806252.


Lage und Form sowohl als strategischer<br />

Rückzugsort als auch für die<br />

landwirtschaftliche Nutzung geeignet<br />

gewesen ist. Über die Jahrhunderte<br />

hinweg war die „Große Insel“ Eigentum<br />

einer Vielzahl von Inselbesitzern. Jeder<br />

von ihnen hat sie auf seine eigene Weise<br />

geprägt. Auf der ersten Karte Plöns,<br />

die 1593 angefertigt wurde, waren beispielsweise<br />

noch keine Gebäude auf<br />

der Insel festzustellen. Hundert Jahre<br />

später ließ der Plöner Herzog Johann<br />

Adolf dann ein Haus bauen, das wiederum<br />

gegen Ende des 18. Jahrhunderts<br />

der damalige Besitzer Kammerjunker<br />

von Gusmann abtragen und an anderer<br />

Stelle neu aufbauen ließ.<br />

NATUR TRIFFT<br />

KULINARIK<br />

DIE PLÖNER PRINZENINSEL<br />

Im Südwesten Plöns befindet sich die Prinzeninsel.<br />

Auf dem einzigartigen Eiland können die<br />

Gäste sowohl wunderschöne Natur als auch<br />

eine besondere regionale Küche genießen.<br />

TEXT: ANNE HINTZ<br />

Eine Landschaft voll schillernder<br />

Seen, tiefgrüner Wälder und<br />

sanfter Hügel – die Holsteinische<br />

Schweiz ist überall schön. Man<br />

muss sich schon sehr anstrengen, um<br />

einen Ort zu finden, der landschaftlich<br />

nicht reizvoll ist. Wenn es denn überhaupt<br />

gelingt. Trotzdem muss man die<br />

Prinzeninsel in diesem ausnahmslos<br />

faszinierenden Landstrich noch einmal<br />

besonders hervorheben. Diese kleine<br />

Halbinsel, die etwa zwei Kilometer<br />

lang und an ihrer schmalsten Stelle nur<br />

30 Meter breit ist, ist nicht nur schön –<br />

sie ist ein echtes Idyll! Der kleine Rundweg<br />

führt die Gäste über die größtenteils<br />

bewaldete Insel. Einige Teile<br />

des Ufers sind sumpfig, immer wieder<br />

tauchen kleine Buchten auf und geben<br />

einen neuen Ausblick auf den malerischen<br />

Großen Plöner See frei. Zum<br />

Teil ist sowohl rechts als auch links<br />

des Weges der See so nah, dass man<br />

das Gefühl hat, man würde mitten<br />

hindurch gehen. Infotafeln am Wegesrand,<br />

die Teil des Natur-Lehrpfads sind,<br />

erzählen von der heimischen Flora und<br />

Fauna. Durch die Erläuterungen bleibt<br />

man automatisch häufiger stehen,<br />

blickt sich um und nimmt die wunderschöne<br />

Natur ganz bewusst wahr. Kein<br />

Wunder also, dass die Prinzeninsel bei<br />

Einheimischen wie Urlaubern gleichermaßen<br />

beliebt ist. Wer in der Gegend<br />

ist, Zeit hat und dem Eiland keinen<br />

Besuch abstattet, hat wirklich etwas<br />

verpasst. Angst vor Menschenmassen<br />

muss man dennoch nicht haben. Ein<br />

Geheimtipp ist sie zwar verständlicherweise<br />

nicht mehr, doch die Besucher<br />

verteilen sich auf der Prinzeninsel auf<br />

angenehme Art und Weise.<br />

Beliebtes Ausflugsziel<br />

Aber beginnen wir von vorn. Die Prinzeninsel<br />

liegt im Südwesten Plöns. Sie<br />

ist nur per Schiff, zu Fuß oder mit dem<br />

Fahrrad erreichbar, für Autos ist sie<br />

gesperrt. Das hat einen guten Grund:<br />

die noch fast ursprüngliche Natur soll<br />

unbedingt bewahrt werden. Bevor die<br />

Halbinsel zu ihrem heutigen Namen<br />

kam, wurde sie „Große Insel“ genannt.<br />

Funde von Urnenresten und Steinbeilen<br />

deuten darauf hin, dass sie bereits<br />

in wendischer Zeit – etwa ab dem<br />

8. Jahrhundert – besiedelt war. Es ist<br />

davon auszugehen, dass sie durch ihre<br />

Einen große Veränderung gab es 1881.<br />

In diesem Jahr wurde der Spiegel<br />

des Plöner Sees künstlich abgesenkt.<br />

So kam der schmale Landstrich des<br />

Inselwarder Riffs zutage, der einen<br />

Zugang zur Insel ermöglichte. Noch im<br />

selben Jahr beantragte daraufhin der<br />

damalige Unterpächter und Landwirt<br />

Friedrich Burmeister eine Wirtschaftsund<br />

Schankkonzession. Damit scheint<br />

er ein gutes Händchen bewiesen zu<br />

haben, denn schnell wurde die Insel zu<br />

einem beliebten Ausflugsziel.<br />

Besitz des Hauses Hohenzollern<br />

1901 pachtete Kaiser Wilhelm II. das<br />

Eiland, um sie seinen Söhnen aus<br />

pädagogischen Gründen und als Rückzugsort<br />

– die Unterbringung im Plöner<br />

Prinzenhaus ermöglichte wenig Privatsphäre<br />

– zur Verfügung zu stellen. So<br />

wurde das in die Jahre gekommene<br />

INFOS<br />

Wer mehr über die bewegte<br />

Geschichte der<br />

Prinzeninsel erfahren<br />

möchte, findet eine<br />

ausführliche Abhandlung<br />

in dem kleinen<br />

Band „Prinzeninsel<br />

Plön – Ein Streifzug<br />

durch die Geschichte“<br />

von Ulrich Feldhahn<br />

und Stefan Schimmel.<br />

Bauernhaus vor dem bereits geplanten<br />

Abriss bewahrt und zum Teil renoviert.<br />

Über dem Eingang wurde folgender<br />

Ausspruch des römischen Philosophen<br />

und Politikers Cicero angebracht,<br />

der bis heute erhalten ist: „nihil melior<br />

nihil homine libero dignius agricultura“<br />

(„Nichts ist besser, nichts dem freien<br />

Menschen würdiger als die Landwirtschaft“).<br />

Auf dem Anwesen erhielten<br />

die Kaisersöhne fortan eine landwirtschaftliche<br />

Ausbildung. Im „Prinzenbad“,<br />

dem flach abfallenden Strand<br />

mit feinem Sand auf der Westseite, wo<br />

sich heute der Beach Club befindet<br />

und die Badestelle in den Sommerferien<br />

von der DLRG überwacht wird,<br />

lernten sie schwimmen. So kam die<br />

Prinzeninsel also zu ihrem heutigen<br />

Namen. 1910 kaufte Kaiser Wilhelm II.<br />

sie schließlich für 10.267 Reichsmark<br />

und 80 Pfennig. Und noch heute ist sie<br />

im Besitz des Hauses Hohenzollern,<br />

dessen Oberhaupt seit 1994 Georg<br />

Friedrich Prinz von Preußen ist.<br />

Historische Entwürfe<br />

Womit wir wieder im Hier und Jetzt<br />

angekommen wären. Wer vom Plöner<br />

Schlossgebiet über den Schlosspark<br />

oder vom Parkplatz an der B430 aus<br />

dem Strandweg folgt, gelangt an<br />

den Kadettenfriedhof und den romantischen<br />

Alten Apfelgarten – dort<br />

wachsen mehr als 100 Apfelbäume<br />

und 45 verschiedene Sorten. Beide<br />

Orte sind sehenswert und vor allem<br />

vom wiedererrichteten Teepavillon im<br />

Apfelgarten bietet sich ein großartiger<br />

Blick auf den See, das Schloss und<br />

die Stadt. Der Strandweg endet nach<br />

einem weiteren Stück Weges schließlich<br />

am bereits beschriebenen Bauernhaus.<br />

Darin ist seit Anfang der 1920er<br />

Jahre das Restaurant der Prinzeninsel<br />

untergebracht, das unter dem Namen<br />

„Niedersächsisches Bauernhaus“ bekannt<br />

ist. Im Januar 1984 fiel es einem<br />

Brand zum Opfer. Auf ausdrücklichen<br />

Wunsch des Prinzen Louis Ferdinand<br />

wurde es auf traditionelle Weise nach<br />

den historischen Entwürfen wieder<br />

aufgebaut. Wesentliche Teile des<br />

Gefaches, Außenmauern und Teile der<br />

Innenwände blieben erhalten. Mittlerweile<br />

ist das Gebäude erneut vollständig<br />

renoviert worden. Die durch die<br />

Corona-Maßnahmen bedingte Pause<br />

im Jahr 2020 wurde genutzt, um die<br />

historische Liegenschaft zu sanieren<br />

und das Restaurant mit neuem<br />

Mobiliar auszustatten. Die vorher<br />

blauen Balken und Fensterrahmen<br />

des „Niedersächsischen Bauernhauses“<br />

strahlen nun in Weiß und Hellgrau.<br />

Auch der Außenbereich ist aufwendig<br />

umgestaltet worden.<br />

24 25


NATUR. GESCHICHTE. GENIESSEN.<br />

Saisonale und regionale Küche<br />

Im Frühjahr 2021 wurde Neueröffnung<br />

gefeiert. Seitdem hat sich das neue<br />

Team der Prinzeninselbetriebs GmbH<br />

mit der dazugehörigen Gastronomie<br />

im Bauernhaus und dem neu entstandenen<br />

Beach Club am Prinzenbad<br />

gut eingespielt. Warum ein Besuch<br />

auf dem Eiland unbedingt lohnt? „Die<br />

Lage, die Natur und das Ambiente mit<br />

dem Ensemble von Bauernhaus und<br />

Pavillon sind einzigartig“, sagt Armin<br />

Raab, Serviceleiter der Gastronomie.<br />

Dazu komme ein besonderes kulinarisches<br />

Angebot. „Die Küche ist sowohl<br />

regional als auch saisonal geprägt<br />

und erhält durch internationale Einflüsse<br />

das gewisse Etwas“, beschreibt<br />

Küchenchef Lars Gottwalt seine Arbeit<br />

und die seiner Kollegen. „Wir haben<br />

wenige Gerichte dauerhaft auf der<br />

Karte, die meisten Angebote wechseln<br />

monatlich. Mit unserem kulinarischen<br />

Kalender bieten wir typische Holsteiner<br />

Klassiker. Im Frühjahr beispielsweise<br />

Spargel oder Maischolle und im<br />

Sommer Matjesvariationen sowie<br />

Spezialitäten von der Holsteiner Färse.<br />

Dazwischen finden sich aber auch vegane<br />

Kreationen.“ Jeden Sonntag von<br />

10 bis 13.30 Uhr kann man zum Brunch<br />

auf die Prinzeninsel kommen. Um auf<br />

Nachhaltigkeit zu achten, wird dieser<br />

nicht in Form eines Buffets angeboten,<br />

sondern à la carte.<br />

Feiern in schönster Kulisse<br />

Für die Saison <strong>2022</strong> hofft das Team<br />

der Prinzeninsel darauf, dass auch<br />

das geplante Angebot für Rad- und<br />

Wandertouristen sowie Wassersportler<br />

umgesetzt werden kann. Wenn die<br />

Corona-Situation es zulasse, werde<br />

INFOS<br />

Große Insel 1, 24306 Plön<br />

Tel.: 04522-508 700<br />

Mail: info@prinzeninsel.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Di. - Do.: 12 - 18 Uhr,<br />

Fr. + Sa.: 12 - 22 Uhr,<br />

So.: 10 - 18 Uhr<br />

+ Brunch: 10 - 13.30 Uhr<br />

Weitere Informationen:<br />

www.prinzeninsel.de<br />

es Brezel, Sandwiches, Fischbrötchen<br />

und andere Kleinigkeiten im Biergarten<br />

geben. „Im Außenbereich auf der<br />

Kulturwiese sollen außerdem nach<br />

Möglichkeit größere Veranstaltungen<br />

wie Konzerte stattfinden“, ist Lars<br />

Gottwalt optimistisch. Außerdem<br />

freut sich das gesamte Team auf die<br />

bereits gebuchten privaten Feiern, die<br />

in diesem Jahr auf der Prinzeninsel<br />

im Bauernhaus, dem Pavillon oder<br />

dem Festzelt gefeiert werden sollen.<br />

Etwa Hochzeiten mit freien Trauungen<br />

mitten in der bezaubernden Kulisse<br />

der Insel oder andere Festlichkeiten.<br />

Bei diesen kümmern sich die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter mit viel Liebe<br />

zum Detail um das Wohl der Gäste<br />

und die Küche kreiert nach Wunsch<br />

der Gastgeber Menüs, Buffets, Snacks<br />

oder Kaffeetafeln. „Wir machen alle<br />

Wünsche möglich“, fasst Lars Gottwalt<br />

zusammen.<br />

Seit vergangenem Jahr gib es ein<br />

weiteres Highlight auf der Prinzeninsel:<br />

den Beach Club im Prinzenbad. An<br />

der im Westen der Insel gelegenen<br />

Badestelle mit 100 Meter breitem<br />

Sandstrand kann man in Liegestühlen<br />

bei kleinen Snacks und Cocktails entspannt<br />

die Seenlandschaft bewundern.<br />

Service-Leiter Armin Raab hofft, „dass<br />

wir in diesem Sommer im Beach Club<br />

Cocktail- und Tanzabende bei Sonnenuntergang<br />

anbieten können.“<br />

Lieblingsplatz der Kaiserin<br />

Auguste Viktoria<br />

Dass die Halbinsel auch deshalb so<br />

einen hohen Erholungswert hat, weil<br />

auf ihr alle motorisierten Fahrzeuge<br />

verboten sind, leuchtet ein. Aber was<br />

machen Gäste, die eventuell nicht<br />

so gut zu Fuß sind, um auch in den<br />

Genuss der Perle im Großen Plöner<br />

See zu kommen? Da gibt es zwei<br />

Möglichkeiten: Zum einen bietet die<br />

Prinzeninsel einen Shuttleservice an.<br />

Freitags und samstags fährt dieser<br />

zu festgelegten Zeiten vom Parkplatz<br />

an der B430 zum „Niedersächsischen<br />

Bauernhaus“ und zurück. Außerdem<br />

kann man ihn jederzeit telefonisch<br />

individuell zum Parkplatz bestellen.<br />

Zum anderen erreicht man die Prinzeninsel<br />

via Schiff. Der weiße Dampfer<br />

der „Großen-Plöner-See-Rundfahrt“<br />

macht auf seiner idyllischen Route<br />

über den See von Mai bis Anfang<br />

Oktober regelmäßig an der Halbinsel<br />

fest, deren Haltestelle sich nur unweit<br />

des Bauernhauses befindet.<br />

Ein letzter Tipp für einen Besuch auf<br />

der Prinzeninsel darf zum Schluss<br />

nicht fehlen. Denn es gibt einen Ort,<br />

den man auf keinen Fall verpassen<br />

sollte. Es handelt sich dabei um den<br />

ehemaligen Lieblingsplatz der Kaiserin<br />

Auguste Viktoria. Immer, wenn sie ihre<br />

Söhne in der Holsteinischen Schweiz<br />

besuchte, führten sie ihre Rundgänge<br />

über die Insel zu diesem Pavillon, der<br />

sich an der Südspitze der Prinzeninsel<br />

befindet. Von dort aus bietet sich ein<br />

beeindruckender Blick auf den Großen<br />

Plöner See und die darin liegenden<br />

kleinen Inseln. Auch heute stehen an<br />

dieser Stelle ein reetgedeckter Pavillon<br />

und Bänke, von denen aus man dieses<br />

Naturschauspiel genießen kann und<br />

letzte Zweifel an der Schönheit der<br />

Insel beseitigt werden.<br />

DIE TRAUMLOCATION FÜR<br />

Kaiserliche<br />

Auszeit<br />

IHRE FEIER!<br />

RESERVIERUNG & INFOS:<br />

Telefon: 04522 508700<br />

reservierung@prinzeninsel.de<br />

www.prinzeninsel.de<br />

Große Insel 1 – 24306 Plön<br />

WO GENUSS GLÜCKLICH MACHT<br />

DIE PRINZENINSEL<br />

IM GROSSEN PLÖNER SEE<br />

Die Prinzeninsel ist ein kleines Juwel im Großen Plöner See.<br />

Hier verbindet sich kulinarischer Genuss mit einem unvergleichlichen<br />

Naturerlebnis.<br />

Das gemütliche Bauernhaus in der Mitte der Insel lädt zum<br />

kulinarischen Verweilen ein. Im Restaurant können Sie sich<br />

von regionaler und saisonal wechselnder Küche mit französischen<br />

und italienischen Einflüssen verführen lassen. Neben dem<br />

Restaurant und dem Pavillon bietet die Kulturwiese im Sommer<br />

Platz für Veranstaltungen und private Feiern. Am Sandstrand<br />

vor dem Prinzenbad können Sie Ihre Seele baumeln lassen und<br />

sich mit kleinen Snacks stärken. Gönnen Sie sich unvergessliche<br />

Abende mit einem Sundowner beim Sonnenuntergang und den<br />

leise plätschernden Wellen des Großen Plöner Sees.<br />

Das Team der Prinzeninsel freut sich auf Ihren Besuch.<br />

26


DER URZEITHOF<br />

IN STOLPE<br />

I<br />

n Stolpe, am Rande der Holsteinischen<br />

Schweiz, inmitten einer<br />

eiszeitlich geprägten Landschaft<br />

mit rund 200 kleinen und großen<br />

Seen liegt der Urzeithof. In dem erlebnisorientierten,<br />

barrierearm eingerichteten<br />

Museum können Kinder und<br />

Erwachsene auf Zeitreise gehen und<br />

in einer labyrinth-artig aufgebauten<br />

Ausstellung zig-Tausende von Fossilien,<br />

Mineralien, Gesteinen, Steinzeitwerkzeugen<br />

und rezenten Tieren<br />

bestaunen. Der Urzeithof beherbergt<br />

die größte Fossiliensammlung im<br />

Norden Deutschlands. Das umfangreiche<br />

Archiv steht Sammlern, Studenten<br />

und Wissenschaftlern des In- und<br />

Auslandes zur Verfügung.<br />

Ein gemütliches Café mit Wintergarten<br />

bietet rund 80 Gästen Platz. In<br />

unserem geschützten Innenhof sind<br />

zusätzlich 50 Plätze in einem idyllischen<br />

Ambiente vorhanden. Selbstgebackener<br />

Kuchen und Torte werden<br />

stets frisch zubereitet. An jedem<br />

ersten Sonntag im Monat gibt es von<br />

9 – 11.30 h auf Voranmeldung ein<br />

leckeres Frühstücksbuffet. Im Sommer<br />

finden Konzerte und kulinarische<br />

Events statt.<br />

Ein kleines Backhaus ist als Besucherwerkstatt<br />

eingerichtet, in der<br />

Kinder und Erwachsene an spannenden<br />

Aktionen teilnehmen können. In<br />

einer großen Sandkiste können die<br />

kleinen Museumsbesucher funkelnde<br />

Edelsteine suchen und auf einer<br />

VERANSTALTUNSGEN <strong>2022</strong> DES URZEITHOFES<br />

Frühstücksbuffet (mit Anmeldung):<br />

So., 06.02., 9 h, So., 06.03., 9 h, So.,<br />

03.04., 9 h, So., 01.05., 9 h, So., 05.06.,<br />

9 h, So., 03.07., 9 h, So., 07.08., 9 h,<br />

So., 04.09., 9 h, So., 02.10., 9 h, So.,<br />

06.11., 9 h,<br />

Strandexkursion (mit Anmeldung):<br />

Sa., 19.02., 10-13 h, Do., 28.07., 10 h,<br />

Sa., 05.11., 10-15 h<br />

Urzeithof kulinarisch: Grünkohl (mit<br />

Anmeldung):<br />

Sa., 26.02., 19 h, Sa., 16.07., 19 h<br />

Spanferkel (mit Anmeldung), Sa.,<br />

13.08., 19 h: Feuerlachs (mit Anmeldung),<br />

17.09., 19 h: Pulled Pork (mit<br />

Anmeldung)<br />

Biertasting mit Jürgen Overath, Kirschenholz<br />

(mit Anmeldung):<br />

Sa., 05.03., 19 h<br />

Konzerte: Jaimi Faulkner, australischer<br />

Singer/ Songwriter (mit Anmeldung):<br />

Sa., 12.03., 19 h,<br />

Steinhalde lassen sich echte Fossilien<br />

finden. Der Urzeithof bietet regelmäßig<br />

Seminare, Bestimmungstage<br />

und Exkursionen zum Sammeln von<br />

Fossilien und Gesteinen an.<br />

In unserem Museumsshop gibt es<br />

Fossilien, Mineralien, Trommelsteine,<br />

Sammlungszubehör, Geologenhämmer,<br />

Lupen, Kinderbücher und Fachliteratur<br />

(antiquarisch und neu) zu kaufen.<br />

Royalist – Rock aus Hamburg (mit<br />

Anmeldung), Sa., 28.05., 19 h, Sa.,<br />

27.08., 19 h: Tears for Beers – Folk<br />

Rock vom Feinsten (mit Anmeldung),<br />

So., 30.10., 20 h: Rocky Horror Halloween<br />

(mit Anmeldung)<br />

Whiskeytasting: Irland (mit Anmeldung):<br />

Sa., 19.03., 20 h , Sa., 12.11.,<br />

20 h: Schottische Küsten-Whiskys<br />

(mit Anmeldung)<br />

Exkursionen in die Kiesgrube (mit<br />

Anmeldung): So., 27.03., 10-13 h, Sa.,<br />

09.04., 14-17 h, Sa., 29.05., 14-17 h,<br />

So., 12.06., 14-17 h, Sa., 23.07., 14-17<br />

h, 07.08. 14-17 h, So., 04.09., 10-15 h,<br />

Sa., 29.10., 14-17 h<br />

Exkursion in die Kreidegruben bei<br />

Lägerdorf (mit Anmeldung):<br />

So., 25.09., 10-13 h<br />

Urzeithof digital: Eröffnung Projekt<br />

„Neustart Kultur“, anschließend Führung:<br />

So., 03.04., 14 h<br />

Bestimmungstage für eigene Funde:<br />

Mi., 06.04., 14-18 h, Mi., 13.04., 14-18 h,<br />

Mi., 20.04., 14-18 h, Mi., 27.04., 14-18 h,<br />

Mi., 04.05., 14-18 h, Mi., 11.05., 14-18 h,<br />

Mi., 18.05., 14-18 h, Mi., 01.06., 14-18 h,<br />

Mi., 08.06., 14-18 h, Mi., 15.06., 14-18 h,<br />

Mi., 22.06., 14-18 h, Mi., 29.06., 14-18 h, ,<br />

14-18 h, Mi., 13.07., 14-18 h, Mi., 20.07.,<br />

14-18 h, Mi., 27.07., 14-18 h, Mi., 03.08.,<br />

14-18 h, Mi., 10.08., 14-18 h,Mi., 17.08.,<br />

14-18 h, Mi., 24.08., 14-18 h, Mi., 31.08.,<br />

14-18 h, Mi., 07.09., 14-18 h, Mi., 14.09.,<br />

14-18 h, Mi., 21.09., 14-18 h, Mi., 28.09.,<br />

14-18 h, Mi., 05.10., 14-18 h, Mi., 19.10.,<br />

14-18 h, Mi., 26.10., 14-18 h<br />

Vorträge: Mi., 06.04., 19 h: Vortrag:<br />

Fossilien suchen in Lägerdorf (Dirk<br />

Schnoor), Klönschnack ab 18.30 h,<br />

Mi., 04.05.,19 h: Vortrag: Fossilien<br />

suchen in England (Bernd Haase),<br />

Klönschnack ab 18.30 h, Mi., 01.06., 19<br />

h: Vortrag: Fossilien suchen in Dalarna<br />

(S) (Werner Drichelt), Klönschnack<br />

ab 18.30 h, Mi., 06.07., 19 h: Vortrag:<br />

Fossilien suchen am Limfjord (Karsten<br />

Witteck), Klönschnack ab 18.30<br />

h, Mi., 03.08 19 h: Vortrag: Fossilien<br />

suchen in Schonen (S) (Hans-Jürgen<br />

Schmütz), Klönschnack ab 18.30 h, Mi.,<br />

07.09., 9 h: Vortrag: Fossilien suchen<br />

in der Fränkischen Schweiz (Harald<br />

Lange), Klönschnack ab 18.30 h, Mi.,<br />

05.10. 19 h: Vortrag: Fossilien suchen<br />

am Kinnekulle (S) (Dr. Frank Rudolph),<br />

Klönschnack ab 18.30 h<br />

Vernissagen: So., 10.04., 14 h: Bilderausstellung<br />

Elke Gröning: „Grönings<br />

Bilderkabinett“ bis 10. Juli, So., 17.07.,<br />

14 h: Bilderausstellung, Grit Parpart:<br />

Collagen „Schnecken und Meer“ bis 30.<br />

Oktober<br />

Überraschungseier zu Ostern: So.,<br />

17.04., 14-18 h<br />

Säge-/Schleifkurse (Peter Parpart, mit<br />

Anmeldung): Sa., 30.04., 10-16 h, Sa.,<br />

06.08., 10-16 h<br />

Dorfflohmarkt: So., 08.05., 11-17 h<br />

Faserkalk schleifen (Marco Meyer, mit<br />

Anmeldung): Sa., 14.05., 14-17 h, So.,<br />

30.07., 14-17 h<br />

44. Internationaler Museumstag:<br />

Open Archiv, mit Aktionen: So., 15.05:<br />

14-18 h<br />

Präparationstage: Sa., 04.06., 14-17 h,<br />

Sa., 02.07., 14-17 h, Sa., 03.09., 14-17 h<br />

Achate schleifen (Peter Parpart, mit<br />

Anmeldung): Sa., 11.06., 14-17 h<br />

Dorffest in Stolpe: Sa., 11.06., 14-17 h<br />

Präparationskursus für Anfänger und<br />

Fortgeschrittene (mit Gerd Schreiber,<br />

Präparator Uni Münster): Fr., 17.06. -<br />

So., 19.06, 10-16 h<br />

Sammlertage (Mitbringen eigener<br />

Funde, gemeinsames Bestimmen,<br />

Klönschnack; anschließend Spanferkelessen<br />

(mit Anmeldung): Sa., 25,.06.,<br />

16-22 h<br />

Steine sägen: Fr., 08.07., 14-18 h, Fr.,<br />

09.09., 14-18 h<br />

Fossilien- und Mineralienbörse: So.,<br />

10.07., 10-17 h:<br />

Gesteinsbestimmungskurs (mit Anmeldung):<br />

So., 24.07., 11-15 h<br />

Steinzeit (Vorführung mit Harm Paulsen):<br />

So., 14.08., 14-18 h, Sa.,., 14-18 h<br />

Selbstgemachtes Markt (mit Anmeldung):<br />

So., 11.09., 10-17 h<br />

Führung durch den Urzeithof;: So.,<br />

18.09. 15 h<br />

Tag des Geotops mit Aktionen:.So.,<br />

18.09., 14-18 h<br />

Fossilienseminar (mit Anmeldung):<br />

Sa., 24.09., 10-15 h:<br />

Mikropaläontologischer Workshop<br />

(Michael Hesemann, mit Anmeldung):<br />

Sa., 01.10., 10-15 h<br />

Geschiebesammlertreffen in Wankendorf<br />

: Sa., 22.10., 9-20 h:<br />

Geschiebesammlertreffen: Exkursion:<br />

So., 23.10., ab 9.30 h:<br />

Weihnachtsmarkt, Weihnachtsbäume:<br />

So., 27.11., 11-17 h:<br />

Weihnachtsbaumverkauf: Fr.-So.,<br />

02.-04.12., 14-18 h, Fr.-So., 09.-11.12.,<br />

14-18 h und Fr.-So., 16.-18.12., 14-18 h<br />

Weihnachtsführung durch den Urzeithof<br />

: So., 11.12., 15 h und So., 18.12.,<br />

15 h:<br />

Stolper Adventskalender: Fr., 16.12., 18 h<br />

Winterpause Mo., 19.12.-Do., 12.01.<br />

NEU AB APRIL <strong>2022</strong><br />

Urzeithof digital<br />

Im Internet:<br />

• neue Homepage<br />

• alle Events im Online-Shop buchbar<br />

• Bildergalerien<br />

• Virtueller 360 ° - Rundgang<br />

• Interaktive Weltkarte mit Funden<br />

aus 100 Ländern<br />

• Online-Führungen mit spannenden<br />

Geschichten aus der Urzeit im Video<br />

und mit Live-Schaltung<br />

Im Museum:<br />

• Kostenlose Museums-App für<br />

Handy und Tablet mit vielen zusätzlichen<br />

Informationen, Videos und<br />

3D-Modellen<br />

PREISE UND<br />

WEITERGEHENDE<br />

INFORMATIONEN IM<br />

INTERNET:<br />

www.urzeithof.de<br />

Urzeithof<br />

Dr. Frank Rudolph<br />

Katrin Mohr-Rudolph<br />

Am Pfeifenkopf 9 · 24601 Stolpe<br />

Email: info@urzeithof.de<br />

Tel.: 04326 - 2205 (Büro)<br />

Tel.: 04326 - 6119976 (Museum)<br />

Tel.: 04326 - 6119977 (Café)<br />

Öffnungszeiten:<br />

Winterhalbjahr: Fr. - So. 14 - 18 h<br />

Sommerhalbjahr: Mi. - So. 14 - 18 h<br />

Gruppen jederzeit nach Vereinbarung<br />

28


UNTERKÜNFTE<br />

RESTAURANTS<br />

&<br />

Ricklinger Landbrauerei<br />

Grüner Weg 1,<br />

24635 Rickling<br />

Tel.: 04328 - 1314<br />

Email: info@ricklinger-landbrauerei.de<br />

Über den Wiesen<br />

Fam. Kuhnert-Schumacher<br />

Dorfstraße 29<br />

23813 Blunk<br />

04557 986 885<br />

Email: sara.schumacher@<br />

web.de<br />

Babur<br />

Ferienhaus direkt am Stolper<br />

See<br />

Dorfstraße 35,<br />

24601 Stolpe<br />

Tel.: 0171 - 5252063<br />

Kick<br />

Charles-Roß-Weg 2,<br />

24601 Ruhwinkel<br />

Tel.: 04323 - 7921<br />

Email: Kick12lindenhof<br />

@t-online.de<br />

Hotel&Restaurant Schlüter<br />

Dorfstraße 14,<br />

24601 Wankendorf<br />

Tel.: 04326 - 28 90 9-0<br />

Fax: 04326 - 28 90 928<br />

Email: info@schluetersgasthof.de<br />

Landgasthof Voß<br />

Dorfstraße 13,<br />

24638 Schmalensee<br />

Tel.: 04323 - 6898 o. 6304<br />

Bluhm<br />

Eichengrund 1,<br />

24619 Bornhöved<br />

Tel.: 04323- 7905<br />

Email: w-buhm@web.de<br />

Restaurant/Beer Brauerei<br />

Kirschenholz<br />

Hauptsraße 4,<br />

24637 Schillsdorf<br />

Tel.: 04394 - 309<br />

Email: info@kirschenholz.<br />

de<br />

FeWo „Alte Bäckerei“<br />

Künstler / Wendt<br />

Dorfstr. 29<br />

24601 Stolpe<br />

Tel: 04326/514200<br />

Email: theresia.kuenstler@<br />

gmail.com<br />

Voss<br />

Dorfstraße 15,<br />

24638 Schmalensee<br />

Tel.: 04323 - 6898<br />

Email: voss-schmalensee@<br />

t-online.de<br />

Buchholz<br />

Hirtenweg 6,<br />

24638 Schmalensee<br />

Tel.: 04323 - 7443<br />

Email: bube4<br />

@maler-buchholz.de<br />

Klagge<br />

Lindenallee 14,<br />

24601 Schönböken<br />

Tel.: 04323 - 6368<br />

Email: kontakt<br />

@ferienhof-klagge.de<br />

Winkelmann<br />

Vorhof,<br />

24601 Ruhwinkel<br />

Tel.: 04394 - 309<br />

info@kirschenholz.de<br />

Wandhoff<br />

Alter Kuhstall,<br />

24601 Bundhorst<br />

Tel.: 04526 - 210<br />

Bucksch<br />

Belauer Straße 37,<br />

24638 Schmalensee<br />

Tel.: 04323 - 7898<br />

Email: juergenbucksch<br />

@t-online.de<br />

Gutsverwaltung Pettluis<br />

Christian und Andrea Wätjen<br />

Pettluiser Weg 8<br />

24635 Daldorf<br />

Tel.: 04557 793<br />

Fax: 04557 794<br />

Email: pettluis@web.de<br />

Sturies<br />

Ferienhaus "Landlust"<br />

Dorfstraße 3a,<br />

24326 Stocksee<br />

Tel.: 04526 - 403<br />

Mobil: 0171 - 8906300<br />

Email: hjsturies@t-online.de<br />

Waldküchenmeister<br />

Tannenhof 1<br />

24635 Daldorf<br />

Tel.: 04328 170805<br />

Email: info@waldkuechenmeister.de<br />

George Glamp Restaurant<br />

Café Perdoeler Mühle<br />

Statt Café Bistro<br />

Perdoeler Mühle<br />

Email: www.george-glamp.<br />

com/cafe-restaurant/<br />

Nüser<br />

Bahnhofstraße 14,<br />

24601 Wankendorf<br />

Tel.: 04326 - 602<br />

Email: w.nueser@t-online.de<br />

Cafè und Restaurant auf<br />

dem Hof Viehbrook<br />

Viehbrooker Weg 6,<br />

24619 Rendswühren<br />

E-Mail: info<br />

@hof-viehbrook.de<br />

Wellert<br />

Lindenallee 36,<br />

24601 Schönböken<br />

Tel.: 04323 - 805908<br />

Email: barbarahinrichsenwellert@web.de<br />

Ganschinietz<br />

Tannenweg 34,<br />

24619 Bornhöved<br />

Tel.: 04323 - 7662<br />

Email: dieter.ganschinietz<br />

@gmx.de<br />

Café Bistro<br />

Perdoeler Mühle<br />

Perdoeler Mühle,<br />

24601 Belau<br />

Tel.: 04326 - 1067<br />

Email: info@perdoel.de<br />

Café Urzeithof<br />

Am Pfeifenkopf 9,<br />

24601 Stolpe<br />

urzeithof.de<br />

Weitere Informationen über<br />

www.holsteinseen.de oder<br />

kontakt@holsteinseen.de oder<br />

Holstein Se(h)en e.V. - Postfach 11 80<br />

24599 Wankendorf<br />

Schleswig Holstein<br />

Tel: 0 43 26 - 22 33<br />

30 31


GLAMPING<br />

Der Campingplatz liegt direkt am ausgeschilderten<br />

Holsteinische-Schweiz-<br />

Radweg. Begeben Sie sich auf Entdeckungsreise<br />

durch die Holsteinische<br />

Schweiz. Der Rundweg (https://www.<br />

sh-tourismus.de/aktivitaet/mit-demrad/holsteinische-schweiz-radtour)<br />

ist 200 km lang.<br />

Die Holsteinische Schweiz ist berühmt<br />

für ihre Güter und Herrenhäuser.<br />

Versäumen Sie nicht, einen Abstecher<br />

nach Panker, Salzau, Kletkamp, Seedorf<br />

oder Stocksee einzuplanen.<br />

Daneben warten Kirchen, Mühlen und<br />

das Kloster Preetz auf Ihren Besuch.<br />

Was wäre Schleswig-Holstein ohne<br />

Wasser: Wie wär’s mit einer Bootsfahrt<br />

auf einem der zahlreichen Seen,<br />

einem abendlichen Spaziergang an<br />

einer Seepromenade oder einem entspannten<br />

Tag am Ostseestrand?<br />

Die Region Holsteinische Schweiz eignet<br />

sich wunderbar für viele verschiedene<br />

Wassersportarten wie Stand-Up-<br />

Paddling, auch Stehpaddeln genannt,<br />

oder auch Windsurfen.<br />

Keine norddeutsche Urlaubsregion<br />

eignet sich besser, zu Fuß in der<br />

Natur unterwegs zu sein: Sattgrüne<br />

Laubwälder, schilfbestandene Seeufer,<br />

sanft hügelige Wiesen, Gutshöfe, Bauerndörfer<br />

und kleine Altstädte, bringen<br />

Abwechslung ins Landschaftsbild.<br />

Kreisende Seeadler, äsendes Wild<br />

oder springende Fische begegnen<br />

dem aufmerksamen Wanderer auf<br />

Schritt und Tritt. Ein 12 km langer<br />

Rundwanderweg um die Bornhöveder<br />

Seenkette beginnt direkt am Campingpatz<br />

https://draussenlust.de/wandern/2019/wandern-bornhovederseenkette-holsteinische-schweiz/<br />

Wer es etwas ruhiger mag, kann sich<br />

auch an einen der 200 für Holstein<br />

typischen Seen zurückziehen.<br />

Zur Saison 2021/22 erwarten die<br />

Besucher der Perdoeler Mühle sechs<br />

nagelneue Tipi-Zelte, welche ebenfalls<br />

hochwertig eingerichtet sind und<br />

direkt am Belauer See eine Menge<br />

Charme versprühen. Des Weiteren<br />

sind zwei neue Tiny-Häuser im Nordic<br />

Village entstanden. Die luxuriösen<br />

Häuser sind bis aufs kleinste Detail<br />

geplant und wurden speziell mit Blick<br />

über den Campingplatz aufgestellt.<br />

Außerdem wird im Jahr <strong>2022</strong> der<br />

neue Spielturm für die Kinder sowie<br />

der Badesteg, welcher einen direkten<br />

Einstieg in den Belauer See gewährt,<br />

feierlich eröffnet.<br />

Für weitere Ruhe und Erholung haben<br />

wir eine Sauna mit direktem Blick auf<br />

den Belauer See errichtet.<br />

Alle Vermietungseinheiten sind<br />

buchbar auf https://buchung.georgeglamp.com/de.<br />

In den Tiny-Häusern im Resort<br />

Perdoeler Mühle muss der<br />

Gast auf nichts verzichten: Er<br />

erwacht mit dem Duft von naturbelassenem<br />

Holz und genießt den<br />

Ausblick in die freie Natur direkt am<br />

Belauer See. Die Tiny-Häuser verfügen<br />

über moderne, voll ausgestattete<br />

Bäder, kompakte Küchen sowie TV<br />

und Internetanschluss. Je nach Hüttengröße<br />

können Sie sich gemütlich<br />

zu Zweit, zu Dritt oder zu Viert mitten<br />

in traumhafter Natur im Landschaftsschutzgebiet<br />

Bornhöveder Seenplatte<br />

/ Alte Schwentine einigeln.<br />

DIREKT AM BELAUER SEE IM RESORT PERDOELER MÜHLE<br />

finden dort einen Spielplatz. Tipi-<br />

Zelte (Indianerzelte) laden zum Spiel<br />

ein. An der Badestelle können Boote<br />

eingesetzt und gelagert werden. Mit<br />

Ruderbooten sowie mit Kanuten kann<br />

der See erkundet werden. Weiterhin<br />

besteht die Möglichkeit, einen Angelschein<br />

zu erwerben und beispielsweise<br />

Hechte, Maränen, Rotaugen oder<br />

Barsche zu angeln. Die Angelscheine<br />

können beim Fischer erworben werden.<br />

Es sollte jedoch nicht direkt an der<br />

Badestelle geangelt werden.<br />

Der Belauer See ist 1,13 km² groß<br />

und eines der saubersten Badegewässer<br />

Deutschlands. Die Badewasserqualität<br />

veröffentlicht der<br />

Kreis Plön auf seiner Internetseite.<br />

Der Platz bietet neben naturnahem<br />

Camping eine ideale Basis für Radund<br />

Wandertouren sowie für viele<br />

Ausflüge in die Region wie beispielsweise<br />

zu den Karl-May-Festspielen,<br />

dem Erlebniswald Trappenkamp,<br />

dem Plöner Schloss oder dem Kloster<br />

Preetz und vieles mehr…<br />

Der Campingplatz liegt in ländlicher<br />

Umgebung im Herzen Schleswig-Holsteins<br />

am Rande der Holsteinischen<br />

Schweiz. Die Bornhöveder Seenplatte<br />

umfasst eine Kette von fünf Seen, die<br />

durch die Alte Schwentine miteinander<br />

verbunden sind. Die Alte Schwentine<br />

führt von hier über den Postsee bei<br />

Preetz bis hinauf zur Kieler Förde.<br />

Der Campingplatz verfügt über einen<br />

direkten Seezugang zum Belauer See<br />

mit einer eigenen von altem Baumbestand<br />

gesäumten Badewiese. Kinder<br />

32


TEXT: THERESIA KÜNSTLER<br />

DIE RITTERLICHEN<br />

GUTSHERREN AUF<br />

DEPENAU<br />

danach beschwerte Ove sich über die<br />

zu zahlende Türkensteuer für Depenau.<br />

Diese Steuer wurde vom deutschen<br />

Kaiser von jedermann erhoben, um die<br />

militärischen Mittel gegen die nach<br />

Westen strebenden Türken aufzustocken<br />

und um Kriegsgefangene<br />

freizukaufen. Zwei Jahre später fiel<br />

damals verboten, aber bestraft wurden<br />

die wenigsten beteiligten Edelleute. Als<br />

1588 der mit 11 Jahren durch dessen<br />

Mutter Sophie von Brandenburg noch<br />

unmündige dänische König Christian<br />

IV. inthronisiert wurde, huldigte auch<br />

Ove ihm in Dänemark und schwor<br />

ihm die Treue. 1602 zahlte er dann<br />

doch die ungeliebte Türkensteuer für<br />

nahm Ritter Ove von Sehestedt am<br />

großen Begräbnis im St. Petri Dom<br />

in Schleswig teil. 1620, ein Jahr vor seinem<br />

Tod, überschrieb er seiner Tochter<br />

Helvig von Sehestedt das Gut Depenau.<br />

Sie war mit dem Ritter Joachim von<br />

Brockdorff verheiratet. Und so endete<br />

nach 69 Jahren die Herrschaft der Ritter<br />

von Sehestedt im Gute Depenau.<br />

1551-<br />

1744<br />

I<br />

n den fast 471 Jahren seines<br />

Bestehens bis heute<br />

ist viel Wasser die Alte<br />

Schwentine herunter gelaufen. Genau<br />

genommen entstand Gut Depenau<br />

am Martinstag, also dem 11.11.1551<br />

durch die Teilung des Mutterguts<br />

Perdoel. Perdoel ist eines der ältesten<br />

Güter in Holstein, 1198 zum ersten<br />

Mal zweifelsfrei erwähnt, 18 Jahre<br />

nachdem nachweislich die Eichen für<br />

den Bau der damaligen Turmhügelburg<br />

im Stolper See gefällt worden waren.<br />

Man kennt sogar die ersten Besitzer<br />

mit Namen: Benedictus und Scacco de<br />

Prodole oder Pridelo.<br />

1. Die Ritter von Sehestedt<br />

1551 - 1620<br />

Zur Zeit der Entstehung des Gutes<br />

Depenau war Moritz von Sehestedt<br />

(1489-1558) Besitzer des Muttergutes<br />

Perdoel. Sieben Jahre vor seinem Tod<br />

1558 legte er das Erbe unter seinen<br />

Kindern fest. Jakob der Jüngere erhielt<br />

den südlichen Teil des riesigen Gutes,<br />

das heutige Gut Perdoel. Und Paul der<br />

Ältere (1528-1572) erhielt den nördlichen<br />

Teil, der seinen Namen von der<br />

„depen Au“, der tiefen Au, der heutigen<br />

Alten Schwentine bekam. Man legte<br />

das Dorf Bardenbeke nieder und schuf<br />

ungefähr an der Stelle das neue Gut<br />

Depenau. Zum Gut gehörten die Dörfer<br />

Stolpe, Wankendorf und Kunstorp, das<br />

damals ca.1 km südlich des Hofes<br />

lag. Allerdings verkaufte Paul schon<br />

wenige Jahre später seine Einnahmen<br />

daraus an den Domdekan von Eutin.<br />

Erst 1586 baute Paul von Sehestedt<br />

die Wasserburg und das damals noch<br />

einstöckige Torhaus.Es gab sofort<br />

Streit zwischen den Brüdern Paul und<br />

Jakob, über das gemeinsam geerbte<br />

Gut Stendorf und über die Fischerei<br />

im Stolper See. Der Fischer, der zuerst<br />

da war, der sollte fischen können. Das<br />

würde nicht mal heute gutgehen! So<br />

wurde später der Stolper See ganz<br />

dem Gut Depenau zugeschlagen. Doch<br />

dann stritt man sich über Wege und<br />

Wegerecht und vieles andere mehr.<br />

Vier Jahre nach Pauls Tod teilte seine<br />

Witwe Heilwig von Ahlefeldt per Los<br />

das Erbe unter ihren Söhnen Jörgen,<br />

Ove und Detlev auf. Auch die Schwestern<br />

Helvig, Anna, Elsebe, Appolonia<br />

und Politta gingen dabei nicht leer aus.<br />

So erbte Ove von Sehestedt (1548-<br />

1621) das Gut Depenau mit seinen<br />

drei Dörfern. Von seiner Mutter Heilvig<br />

erhielt er noch den Hof Schonebeke<br />

mit dem Dorf Löhndorf. Schon ein Jahr<br />

sein jüngerer Bruder Detlev in Stendorf<br />

der Blutrache zum Opfer. Im darauf<br />

folgenden Jahr nahm er an dem<br />

Belehnungsakt durch den dänischen<br />

König Friedrich II. in Odense teil, das<br />

heißt, dass der dänische König sein<br />

Lehen Depenau bestätigte. 1582 tötete<br />

er den pommerschen Edelmann von<br />

Luckow im Streit. Duelle waren auch<br />

Gut Depenau. Geld war anscheinend<br />

immer ein Problem, denn er verkaufte<br />

danach seinen Anteil an Gut Stendorf.<br />

Am 11. November 1608 erwarb er das<br />

Kirchenhaus in Plön und den dazugehörenden<br />

Hof am Großen See für 300<br />

Mark Lübsch. Als im Jahr 1616 Herzog<br />

Johann Adolf von Schleswig-Holstein-<br />

Gottorf im Alter von 41 Jahren starb,<br />

Das Foto des heutigen Herrenhauses<br />

entstammt einem Aufsatz von Henning<br />

von Rumohr. Es entstand vor dem Umbau.<br />

Die Dachsparren zeigen, dass das Haus<br />

schon zur Zeit der Geburt der Gräfin<br />

Cosel geb. Brockdorff bestand (1680).<br />

2. Die Ritter von Brockdorff<br />

1620 - 1744<br />

Joachim von Brockdorff (1587-1644)<br />

war noch auf Gut Gaarz an der Ostsee<br />

bei Dahme geboren worden. Er war<br />

Erbherr auf Rixdorf und Tramm und<br />

heiratete 1599 seine Ehefrau Helvig<br />

von Sehestedt auf Gut Rixdorf. Durch<br />

sie kam Gut Depenau in den Besitz<br />

34<br />

35


1<br />

4 5<br />

derer von Brockdorff. Beider ältester<br />

Sohn Detlev von Brockdorff (1600-<br />

1670) wurde noch auf Gut Rixdorf<br />

geboren. Mit 17 Jahren machte er die<br />

übliche Kavalierstour der damaligen<br />

Rittersöhne, auf der sie die Kultur Europas<br />

kennenlernen sollten. So stieß er<br />

mit 18 Jahren in Paris auf den holsteinischen<br />

Adeligen Claus von Thienen<br />

und ermordete ihn im Streit. Mit 24<br />

Jahren studierte er an der ehrwürdigen<br />

Universität im niederländischen<br />

Leyden. Erst spät im Alter von 42<br />

Jahren heiratete er Oelgaard Catherine<br />

von Rantzau auf Gut Depenau. Sie<br />

bekamen 12 Kinder. Der älteste Sohn<br />

wurde wiederum Joachim genannt.<br />

Dies geschah immer im Wechsel pro<br />

Generation, einmal Joachim dann<br />

wieder Detlev.<br />

Ab 1651 wählte Detlev eine militärische<br />

Karriere, die ihn auf diverse Höfe des<br />

deutschen Reiches führte. Als dänischer<br />

Oberst und Marschall nahm er<br />

1665 an der Gründung der Universität<br />

Kiel durch Herzog Christian Albrecht<br />

von Schleswig-Holstein-Gottorf teil.<br />

Sein ältester Sohn Joachim von Brockdorff<br />

( 1643-1719) wurde mit 17 Jahren<br />

Kammerjunker von Herzog Christian<br />

Albrecht von Gottorf und blieb es über<br />

10 Jahre. Währenddessen schrieb er<br />

sich an der Universität Siena in Italien<br />

ein, um hier ein perfektes Italienisch zu<br />

lernen. Er hatte jedoch einen jähzornigen<br />

und aufbrausenden Charakter.<br />

Und so tötete er seinen Verwandten<br />

Leopold Joachim Rantzau im Duell mit<br />

gleich zwei Kopfschüssen. Auch diese<br />

Tat wurde nicht wirklich geahndet.<br />

Da sein Vater Detlev einen aufwändigen<br />

Lebensstil geführt hatte, hinterließ<br />

er seinen 12 Kindern und seiner Witwe<br />

Oelgaard einen Berg von Schulden.<br />

Und nachdem das Gut Rixdorf seines<br />

Bruders Gerhard von Soldaten zerstört<br />

worden war, konzentrierten sich<br />

diese Schulden nun auf Gut Depenau.<br />

Joachim von Brockdorff wusste sich zu<br />

helfen und heiratete 1672 in Hamburg<br />

die reiche Kaufmannstochter Anna<br />

Margrethe Marselis verw. Berns. Es soll<br />

tatsächlich eine Liebesheirat gewesen<br />

sein, eine Seltenheit damals. Sie bekamen<br />

sechs bekannte Kinder : Der älteste<br />

Sohn Detlev Christian wurde 1675<br />

geboren. Die Schwestern Alette Catherine<br />

und Catherine Hedvig starben kurz<br />

nach der Geburt. Und 1680 kam Anna<br />

Constantia, die spätere Gräfin Cosel<br />

3<br />

2<br />

zur Welt. Der jüngste Bruder Joachim<br />

verstarb 1708 im Alter von 26 Jahren.<br />

nach einem Duell im belgischen Brabant.<br />

Die jüngste Schwester Margrethe<br />

Dorothea wurde 1687 geboren. Auch<br />

sie verstarb im Kleinkindalter. 1681<br />

ging die Erbengemeinschaft über Depenau<br />

und Rixdorf in Konkurs. Mit 47000<br />

Reichstalern aus der Mitgift seiner<br />

Mutter Oelgaard kaufte er Gut Depenau<br />

aus der Konkursmasse zurück. Joachim<br />

von Brockdorff sah sich durch<br />

die ererbten Schulden gezwungen, Gut<br />

Depenau wirtschaftlich erfolgreich<br />

umzugestalten. Er erhöhte die Zwangsdienste<br />

für das Gut, er legte Höfe nieder,<br />

um mehr Hufner auf dem gleichen<br />

Land anzusiedeln. Dabei gerieten die<br />

leibeigenen Bauern, ihre Familien sowie<br />

die Knechte und Mägde unter Druck.<br />

Joachim von Brockdorff legte das<br />

Dorf Horst zwischen 1688 und 1707<br />

nieder, nahm den dortigen Bauern ihr<br />

Land und errichtete an der Stelle den<br />

Meierhof Horst. Aber die Menschen<br />

beugten sich nicht, sondern gingen<br />

zum Gegenangriff über. Sie machten<br />

Dienst nach Vorschrift und beschwerten<br />

sich schriftlich über einen Pastor in<br />

Kiel bei Gericht. Im Jahr 1707 lief das<br />

Fass über. Die Hufner rissen einen neuen<br />

Zaun nieder, den der Gutsherr für die<br />

Teilung einer Hufe hatte ziehen lassen.<br />

Als Joachim von Brockdorff und sein<br />

Vogt Duggen hinzueilten, schossen sie<br />

auf die leibeigenen Hufner. Im Verlauf<br />

der Auseinandersetzung gab es einen<br />

Toten und einen Schwerverletzten. Als<br />

der dänische König Frederik IV. davon<br />

hörte, schickte er den Offizier Petrejus<br />

und einen Militärtrupp nach Depenau<br />

und entzog Joachim von Brockdorff die<br />

Verwaltung des Gutes. Dieser wiederum<br />

entzog sich der Strafe durch Flucht<br />

nach Lübeck, wo der Dänenkönig<br />

nichts zu sagen hatte. Mit den Aufständen<br />

ging es trotzdem weiter. 1709 und<br />

1718 musste wieder Militär eingesetzt<br />

werden. 1712 konnte er die Sondersteuern<br />

an den dänischen König nicht<br />

mehr bezahlen, mit denen<br />

dieser die Nordischen Kriege<br />

finanzierte. Seine Tochter<br />

Anna Constantia von Cosel<br />

verwendete sich für ihn bei<br />

Frederik IV., damit ihre Eltern<br />

nicht auch noch Depenau<br />

verlieren sollten. In diesem<br />

Zusammenhang schwand<br />

auch das Vermögen seiner<br />

Frau Margrethe, denn zwei ihrer Güter<br />

wurden vom König für seine Kriegskasse<br />

eingezogen. Allerdings war seine<br />

Gesundheit so angegriffen, dass er<br />

1719 das Zeitliche segnete. Christian<br />

Detlev von Brockdorff (1675 – 1744)<br />

war als ältester Sohn der vorgesehene<br />

Hoferbe. Er wurde zusammen mit<br />

Bruder Joachim durch einen Hauslehrer<br />

in Latein, Französisch, Italienisch,<br />

sowie Mathematik und in den schönen<br />

Künsten unterrichtet. Ein Tanzmeister<br />

kam ins Haus, um die Kinder im Tanz<br />

und im feinen Umgang zu lehren. Als<br />

Sohn eines Ritters lernte er aber auch<br />

sehr gut Reiten, Fechten, das Schießen<br />

mit der Pistole, sowie das Springen,<br />

Laufen, Schwimmen und Ringen. Mit<br />

17 Jahren trat er seine so genannte Kavalierstour<br />

an. In dieser Zeit sollten die<br />

jungen Ritter sich an Höfen und in den<br />

Kunstkammern Europas umsehen. Als<br />

er diese 1694 mit 19 Jahren beendet<br />

hatte, schrieb er sich an der Christian-<br />

Albrechts-Universität zum Jura-Studium<br />

ein. Als er 1702 nach vollendetem<br />

Studium und mit einem glänzenden<br />

Abschluss nachhause kam, um Herzog<br />

Friedrich IV., Herzog von Schleswig-<br />

Holstein-Gottorf zu dienen, war dieser<br />

tot, in der Schlacht bei Klissow gefallen.<br />

Später holte Anna Constantia ihn und<br />

ihren Bruder Joachim nach Sachsen,<br />

wo sie ihnen 1707 Offizierspatente<br />

verschaffte. 1708 wurde Joachim in<br />

Brabant von einem Herrn von Lüttichau<br />

im Duell erschossen. 1709, als der<br />

dänische König Frederik IV. als Gast in<br />

Sachsen weilte, lud er auch Anna Constantias<br />

Bruder Christian Detlev ein. Das<br />

6<br />

war eine große Ehre. 1711 erhielt Christian<br />

Detlev von August dem Starken ein<br />

Regiment. Er erreichte jedoch nichts<br />

mehr aus eigener Kraft. Er musste am<br />

Dresdner Hof leben, abhängig von seiner<br />

Schwester und der Gunst des Königs. Er<br />

galt als unzuverlässig, vorschnell und<br />

auf seinen Nutzen bedacht. 1714 kam<br />

es zum Zerwürfnis mit seiner Schwester<br />

Anna Constantia. Er hatte inzwischen<br />

sein Regiment verloren, denn 1713 war<br />

seine Schwester bei August dem Starken<br />

in Ungnade gefallen. Um seine Karriere<br />

zu retten, stellte er sich gegen seine<br />

Schwester, als ihr Graf Rantzau ein Verhältnis<br />

mit von Thienen andichtete. Das<br />

Ganze endete mit einer Tragödie: Graf<br />

Rantzau duellierte sich mit von Thienen,<br />

Rantzau starb und von Thienen floh. Ihre<br />

Mutter Anna Margrethe verzieh es ihrem<br />

Sohn nie und beschuldigte ihn für den<br />

Rest ihres Lebens, seine Schwester im<br />

Stich gelassen zu haben. Als sie 1736<br />

mit 85 Jahren verstarb, kehrte Christian<br />

Detlev von Brockdorff nach Depenau<br />

zurück. 1737 kam es zu einem weiteren<br />

Bauernaufstand auf Depenau. Er<br />

setzte 40 von ihnen in Haft. Er hatte das<br />

gleiche Verhältnis zu den Gutsangehörigen<br />

wie sein Vater. Als seine Bauern<br />

sich 1740 beschwerten, dass er seine<br />

Hofschweine über ihr Land trieb, antwortete<br />

er: „Ist das Feld mein oder euer, ich<br />

vermeine, das Feld sei mein! Nichts<br />

gehöret euch zu, die Seele gehöret Gott,<br />

eure Leiber, Güter und alles, was ihr habt<br />

ist meins.“ Christian Detlev von Brockdorff<br />

weigerte sich seiner Schwester<br />

Geld aus der einstmals reichen Mitgift<br />

seiner Mutter als Erbe auszuzahlen. Es<br />

kam zu einem langjährigen Prozess mit<br />

Anna Constantias Kuratoren, während<br />

diese in der Festung Stolpen in Haft saß.<br />

Als 1744 endlich ein Vergleich erreicht<br />

und zur Unterschrift vorlag, starb Christian<br />

Detlev unvermählt und ohne eigene<br />

Erben. Seine Schwester Anna Constantia<br />

Gräfin von Cosel erbte Gut Depenau.<br />

Aber auch das ist wieder eine andere<br />

Geschichte.<br />

1 l Der alte Plan von Depenau – Henning von Rumohr<br />

2 l Sested Wappen<br />

3 l Epitaph von Paul und Helvig Sehestedt in der<br />

St. Michaelis-Kirche zu Eutin<br />

4 l Der dänische König Christian III<br />

5 l Epitaph von Paul und Helvig Sehestedt in der<br />

St. Michaelis-Kirche zu Eutin<br />

6 l Das Brockdorff Wappen<br />

36<br />

37


AV Stolpe e.V.<br />

GEWÄSSER UND<br />

ANGELMÖGLICHKEITEN<br />

Der Angelverein Stolpe e.V. ist alleiniger<br />

Pächter des Stolper Sees. In<br />

den Jahren 2012-2014 wurde hier in<br />

Eigenarbeit ein neuer Sportbootshafen<br />

mit einer Steganlage für 51 Boote<br />

und einem Vereinsheim gebaut. Der<br />

Stolper See hat eine Fläche von 140<br />

ha, einer mittleren Tiefe von 6,9 m,<br />

einer maximalen Tiefe von 14,6 m und<br />

weist noch einen nahezu vollständigen<br />

Schilfgürtel mit einigen See- und<br />

Teichrosen auf. Daneben finden sich<br />

einige Flachwasserbereiche sowie<br />

ein Barschberg. An der Steganlage<br />

in Langnis am Westensee (629 ha)<br />

können zusätzlich 9 Vereinsboote und<br />

eine geräumige Blechhütte genutzt<br />

werden. Mit dem Stolper See und dem<br />

Westensee stehen den derzeit 160<br />

Mitgliedern somit zwei fischreiche<br />

Vereinsgewässer zur Verfügung. An<br />

beiden Seen steht eine ausreichende<br />

Zahl an Vereinsbooten zur Verfügung,<br />

die jederzeit kostenfrei genutzt werden<br />

können. Am Stolper See könnte<br />

Bootstour beim Seefest<br />

auch ein eigenes Boot gelegt werden.<br />

Es sind alle gängigen Angelmethoden<br />

inklusive das Schleppangeln und<br />

Nachtangeln erlaubt. Beide Seen<br />

bieten gute Fangmöglichkeiten auf<br />

Raubfische wie Hecht und Barsch.<br />

Meterhechte und große Barsche wurden<br />

in den letzten Jahren regelmäßig<br />

gefangen. Einen besonderen Reiz übt<br />

auch das Hegeneangeln auf die große<br />

Maräne aus.<br />

Jugendarbeit<br />

Der AV Stolpe hat auch eine eigene<br />

Jugendgruppe. Vorhaben und<br />

Angebote für Kinder und Jugendliche<br />

sowie weitere Informationen rund um<br />

den Angelverein sind auf der Webseite<br />

zu finden.<br />

Barsch<br />

Steganlage<br />

Vereinsheim<br />

Große Maräne<br />

Sonstige Aktivitäten<br />

Der Verein pflegt ein intensives Vereinsleben<br />

mit Gemeinschaftsangeln,<br />

Vereinsfesten, Spieleabenden, Arbeitsdiensten,<br />

Stellnetzfischerei und<br />

Anglertreffs. Auch die Veranstaltung<br />

von Seefesten, die Beteiligung an<br />

Dorffesten oder Angebote für Ferienpassaktionen<br />

gehören dazu. An jedem<br />

Sonntag findet von 10:00 bis 12:00<br />

Uhr ein Anglertreff auf dem Vereinsgelände<br />

am Stolper See statt. Dort<br />

kann man sich über den Verein und die<br />

anglerischen Möglichkeiten am Stolper<br />

See erkundigen. Der AV Stolpe ist als<br />

gemeinnützig anerkannt und fördert<br />

Naturschutz und Landschaftspflege.<br />

LOGO<br />

DESIGN<br />

LAYOUT<br />

GRAFIK<br />

DRUCK<br />

WEB<br />

Adrian Richter<br />

aykaramba@mail.de<br />

015736156145<br />

Hecht<br />

Homepage: www.av-stolpe.de<br />

38


TEXT: STEFAN MENSEN<br />

LEBEN<br />

UND<br />

LERNEN<br />

IN DER<br />

NATUR<br />

Das sind nur einige der vielen<br />

Fragen, die den Waldpädagogen im<br />

ErlebnisWald Trappenkamp täglich<br />

gestellt werden. Eine Antwort darauf<br />

gibt es bei einem entspannten<br />

Spaziergang durch den Wald – denn<br />

draußen lernt es sich am besten,<br />

nach dem bewährten Prinzip „Lernen<br />

mit Kopf, Herz und Hand“.<br />

DER ERLEBNISWALD TRAPPENKAMP<br />

WALDPÄDAGOGIK UND FREIZEIT-<br />

VERGNÜGEN IM HERZEN HOLSTEINS<br />

Ist das Reh die Frau vom Hirsch?<br />

Warum werfen die Bäume im Herbst ihre Blätter ab?<br />

Gibt es noch Urwald in unserer Region?<br />

Den meisten Menschen ist der<br />

ErlebnisWald als attraktives Familienausflugsziel<br />

am Rande der Segeberger<br />

Heide seit langem ein Begriff.<br />

Die ganze Familie kann hier einen<br />

abwechslungsreichen Tag im Wald<br />

verbringen. Neben dem Vergnügen<br />

können Kinder und Eltern dabei noch<br />

eine ganze Menge über den Wald und<br />

dessen Bedeutung für den Menschen<br />

lernen. Was man neudeutsch gerne<br />

als „Edutainment“ bezeichnet, gibt<br />

es hier schon seit fast 50 Jahren. So<br />

zählen also nicht nur die Grillhütten,<br />

der Spielplatz, die Falknerei oder die<br />

großen Wildgehege mit der Kutschfahrt<br />

zum festen Bestandteil eines<br />

Ausflugs in den ErlebnisWald,<br />

sondern auch die vielen<br />

Informationen, Lehrpfade,<br />

Mitmachaktionen und geführte<br />

Touren und Veranstaltungen<br />

während des<br />

ganzen Jahres.<br />

Die Schleswig-Holsteinischen<br />

Landesforsten als<br />

Anstalt öffentlichen Rechts<br />

unterhalten mit dem ErlebnisWald<br />

in Trappenkamp<br />

ein waldpädagogisches<br />

Zentrum von bundesweiter<br />

Bedeutung – und das, obwohl<br />

Schleswig-Holstein mit<br />

Abstand das waldärmste<br />

deutsche Bundesland ist. Für die Region<br />

zwischen Kiel, Lübeck und Hamburg<br />

ein echter Glücksfall, nicht nur<br />

für die Freizeitgestaltung von Familien,<br />

sondern für alle, die sich für Wald, Wild<br />

und Natur interessieren. So kommen<br />

Menschen aus ganz Deutschland und<br />

dem benachbarten Ländern nach Trappenkamp,<br />

um sich über eine zeitgemäße<br />

Waldpädagogik zu informieren.<br />

Jährlich besuchen über 1000 Menschen<br />

die Kurse und Angebote der<br />

Waldpädagogen vom ErlebnisWald.<br />

Vom klassischen Waldmärchen bis hin<br />

zur Ferienaktion reicht das Angebot.<br />

Besonders beliebt sind die Mitmachaktionen<br />

– ob kreatives Arbeiten mit Holz<br />

oder das Pflanzen von Bäumen. Wer<br />

möchte, kann bei einer Familienwanderung<br />

am Wochenende eine Menge<br />

über den heimischen Wald lernen und<br />

dabei noch die besondere Atmosphäre<br />

des Waldes genießen. Für Kinder gibt<br />

es viele besondere Angebote. Häufig<br />

gebucht sind die etwa zweistündigen<br />

Kindergeburtstage, bei denen das<br />

Geburtstagskind mit seinen Freunden<br />

den Wald als Spiel- und Lernort erleben<br />

kann. Viele Themen stehen dafür zur<br />

Auswahl – von der Schatzsuche bis<br />

hin zu „Ronjas Räubergeburtstag“.<br />

Ergänzt wird das pädagogische Angebot<br />

durch das „Wilderland Village“.<br />

An jedem Sonntag gibt es hier Bogenschießen,<br />

Axtwerfen und Holzschnitzen<br />

für Kinder. Wer mehr dazu lernen<br />

möchte, kann sogar einen Schnitzkurs<br />

besuchen. Die Falknerei vermittelt von<br />

März bis Oktober viel Wissenswertes<br />

über unsere Greifvögel – und sorgt für<br />

eine eindrucksvolle Begegnung mit<br />

diesen gefährdeten Tieren.<br />

Zwei Waldkindergärten befinden sich<br />

auf dem Gelände des ErlebnisWaldes –<br />

hier sind die Kinder ganzjährig draußen<br />

unterwegs und haben viel Zeit, den<br />

Wald mit allen Sinnen zu entdecken.<br />

Das ist für kleine Kinder eine wichtige<br />

Erfahrung für ein ganzes Leben! Dementsprechend<br />

fördern und beraten die<br />

Waldpädagogen des ErlebnisWaldes in<br />

ganz Schleswig-Holstein Wald- und Naturkindergärten.<br />

Beratung und Hilfe gibt<br />

es auch für die Schulen des Landes. Der<br />

ErlebnisWald verfügt dazu über einen<br />

eigenen, großen „Lehrschulwald“.<br />

Schon seit seiner Gründung im Jahr<br />

1973 ist der ErlebnisWald Ziel von<br />

ungezählten Schulausflügen. Besonders<br />

Grundschulen aus dem ganzen<br />

Land schätzen die weitläufige Anlage<br />

mit vielen Möglichkeiten für einen<br />

Tagesausflug. Für sie gibt es spezielle<br />

Angebote, damit die Kinder den Wald<br />

spielerisch entdecken können. Einige<br />

Schulklassen übernachten sogar im<br />

Wald – für sie hat der ErlebnisWald<br />

ein Camp eingerichtet, mit Lagerfeuer,<br />

Nachtwanderung und allem, was sonst<br />

noch dazugehört.<br />

Nicht nur Kinder, auch<br />

waldbegeisterte<br />

Erwachsene kommen<br />

gerne nach Trappenkamp.<br />

Über 120 Menschen<br />

sind hier nach<br />

einem zweijährigen<br />

Kurs als Waldpädagoge<br />

zertifiziert worden.<br />

Jeder, der über eine<br />

abgeschlossene Ausbildung<br />

verfügt, kann sich<br />

in Trappenkamp zum<br />

Waldpädagogen fortbilden lassen und<br />

anschließend selber andere Menschen<br />

für den Wald begeistern.<br />

Damit die Qualität stimmt, ist der ErlebnisWald<br />

seit 2006 als „Bildungszentrum<br />

für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet<br />

und seither mehrmals rezertifiziert<br />

worden. Dieses Zertifikat wird<br />

an außerschulische Lernorte vergeben,<br />

die sich der Bildung für nachhaltige<br />

Entwicklung (BNE) verschrieben haben<br />

und damit Vorbildcharakter haben. 56<br />

Einrichtungen tragen dieses sogenannte<br />

„NUN“-Zertifikat, wobei „NUN“ für<br />

norddeutsch und nachhaltig steht.<br />

Übrigens – wer jetzt neugierig geworden<br />

ist und bisher nur den Spielplatz<br />

und die Grillhütten kennt, kann sich im<br />

Internet über das vielfältige Angebot<br />

der Waldpädagogik im ErlebnisWald<br />

informieren.<br />

Also dann – bis bald im ErlebnisWald!<br />

41


Ferienwohnungen<br />

Name<br />

Buchholz<br />

Homepage<br />

Schlafräume/Betten<br />

// Wohnungszahl<br />

Kosten<br />

pro Nacht WLAN TV Rauchen<br />

erlaubt<br />

qm<br />

Balkon (B)<br />

Terasse (T)<br />

Garten (G)<br />

2 / 6 ab 65€ 120 T G<br />

Burck www.ferienwohnung-burck.de 3 / 6 ab 73€ 97 G<br />

Ganschinietz<br />

Hof<br />

Viebrook<br />

1 / 3 ab 45€ 70 B T G<br />

2 / 4 ab 85€ 85 T G<br />

Kick www.12lindenhof.de 3 Wohnungen ab 60€ 50-95 G<br />

Gutsverwaltung<br />

Pettluis<br />

www.pettluis.de<br />

Über den www.ferienwohnung-überden-wiesen.de<br />

Wiesen<br />

Voß<br />

www.traum-ferienwohnungen.de/42552<br />

Wandhoff<br />

www.holsteinseen.de<br />

/ferienwohnungen.html<br />

Wellert<br />

www.traum-ferienwohnungen.de/17380<br />

Alte Bäckerei<br />

Ferienhäuser<br />

Name<br />

Babur<br />

Bluhm<br />

Homepage<br />

2 Wohnungen<br />

Haustiere<br />

www.traum-ferienwohnungen.de/32373<br />

www.traum-ferienwohnungen.de/23817<br />

www.hof-viehbrook.de<br />

/urlaub-ubernachtung<br />

70-<br />

100<br />

1 / 2 ab 65€ 50 B<br />

mehrere<br />

Wohnungen<br />

mehrere<br />

Wohnungen<br />

T G<br />

ab 40€ 40 B T G<br />

ab 35€ 35-60 B T G<br />

3 / 5 ab 58€ 65 G<br />

2 / 4 70€ 95 T G<br />

Schlafräume/Betten<br />

// Wohnungszahl<br />

Kosten<br />

pro Nacht WLAN TV Rauchen<br />

erlaubt<br />

qm<br />

Balkon (B)<br />

Terasse (T)<br />

Garten (G)<br />

4 / 8 ab 135€ 249 T G<br />

2 / 4 ab 60€ 76 T G<br />

Bucksch http://schmalensee.fo-net.de 2 / 4 ab 60€ 76 B T G<br />

Kapeller<br />

,,Landlust"<br />

Nüser<br />

Winkelmann<br />

Hotels<br />

Name<br />

Hotel &<br />

Restaurant<br />

Schlüter<br />

Hof-Hotel<br />

Viehbrook<br />

Homepage<br />

2 / 6 ab 60€ 96 T G<br />

2 / 5 ab 51€ 69 T G<br />

1 / 2 ab 45€ 68 T<br />

1 / 4 ab 65€ 50 B T G<br />

Schlafräume/Betten<br />

// Wohnungszahl<br />

www.schluetersgasthof.de 21 Zimmer ab 52€<br />

Kosten<br />

pro Nacht WLAN TV Rauchen<br />

erlaubt<br />

www.hof-viehbrook.de 4 Zimmer ab 69€ 30<br />

qm<br />

Balkon (B)<br />

Terasse (T)<br />

Garten (G)<br />

Badestelle<br />

Ferienhöfe<br />

Name<br />

Kirschenholz<br />

Klagge<br />

Viehbrook<br />

Camping<br />

Homepage<br />

www.kirschenholz.de<br />

www.ferienhof-klagge.de<br />

www.hof-viehbrook.de<br />

Schlafräume/Betten<br />

// Wohnungszahl<br />

2 Wohnungen<br />

je 70 qm<br />

mehrere<br />

Wohnungen<br />

Wohnung und<br />

4 Gästezimmer<br />

Kosten<br />

pro Nacht WLAN TV Rauchen<br />

erlaubt<br />

qm<br />

Balkon (B)<br />

Terasse (T)<br />

Garten (G)<br />

ab 75€ 70 T<br />

ab 60€ 50-70 T<br />

ab 69€ 30-70 T G<br />

Name Homepage Beschreibung<br />

Campingplatz<br />

Perdoeler Mühle<br />

Wohnmobilpark<br />

Trappenkamp<br />

Landgasthof<br />

Kirschenholz<br />

Hof-Hotel<br />

Viehbrook<br />

Restaurants<br />

www.perdoel.de/<br />

campingplatz.html<br />

Haustiere<br />

http://meinwomo.net/stellplatz/deutschland-trappenkamp-2102753.htm<br />

wwww.kirschenholz.de<br />

http://www.hof-viehbrook.de<br />

Auf 60 Plätzen findet vom Zeltwanderer bis zum Dauercamper jeder<br />

seinen Traumplatz in einer idyllischen Lage in Mitten traumhafter Natur im<br />

Landschaftsschutzgebiet Bornhöveder Seenplatte / Alte Schwentine.<br />

https://stolpe-am-see.<br />

de/<strong>2022</strong>/03/neue-ferienwohnung-alte-baeckerei-instolpe/<br />

Badestelle<br />

Haustiere<br />

https://www.traum-ferienwohnungen.de/112661<br />

www.traum-ferienwohnungen.de/40343<br />

www.traum-ferienwohnungen.de/17112<br />

www.traum-ferienwohnungen.de/16790<br />

www.traum-ferienwohnungen.de/58423<br />

www.traum-ferienwohnungen.de/17113<br />

Badestelle<br />

Haustiere<br />

Badestelle<br />

In direkter Lage zum Erlebniswald Trappenkamp mit Hundewald sowie zum<br />

Ortszentrum befindet sich unser Wohnmobilplatz mit 40 Plätzen, wovon 12 mit<br />

Stromversorgung ausgestattet sind. Leicht zu erreichen über die A21, Abfahrt<br />

Trappenkamp gleich am Ortseingang (Sportzentrum). Stromversorgung,<br />

Wasserversorgung und Abwasserentsorgungsstation sind vorhanden, die<br />

sanitären Anlagen des Sportlerheims können genutzt werden.<br />

Neben 2 komfortablen Ferienwohnungen bietet der Landgasthof Kirschenholz<br />

auch 6 Wohnmobil-Plätze an. Strom ist vorhanden, ein WC ist während<br />

der Öffnungszeiten zugänglich.<br />

Siehe den Artikel Glamping oder ein Besuch auf<br />

dem Hof Viehbrook in diesem Heft!<br />

Name Homepage Beschreibungw<br />

Hotel&Restaurant<br />

Schlüter<br />

Hof-Hotel<br />

Viehbrook<br />

Café Bistro<br />

Perdoeöler Mühle<br />

Ricklinger<br />

Landbrauerei<br />

Landgasthof Voß in<br />

Schmalensee<br />

Restaurant/Beer<br />

Brauerei<br />

Kirschenholz<br />

www.schluetersgasthof.de<br />

www.hof-viehbrook.de<br />

www.perdoel.de/<br />

perdoeler_muehle.html<br />

www.ricklingerlandbrauerei.de<br />

www.holsteinseen.de/<br />

restaurants.html<br />

www.kirschenholz.de<br />

Waldküchenmeister www.waldküchenmeister.de<br />

Café im Uhrzeithof<br />

www.urzeithof.de<br />

Genießen Sie herrliche Urlaubstage, fröhliche Feiern und gutes Essen in unserem Hause<br />

und lassen Sie sich in unserem gemütlichen Restaurant rundum verwöhnen. Unsere<br />

reichhaltige Speisekarte bietet für jeden etwas und Feierlichkeiten - auch außer Haus -<br />

richten wir bis zu 200 Personen für Sie aus.<br />

Auf dem Hof Viehbrook gibt es vier Gästezimmer und eine Ferienwohnung. Urlaub<br />

auf dem Bauernhof oder auch nur ein Kurzaufenthalt auf dem Lande.<br />

Das kleine Hof-Hotel bietet wunderschöne Übernachtungsmöglichkeiten in<br />

stillvollen ländlichem Ambiente.<br />

Das Café Bistro verwöhnt seine Gäste mit köstlichen Kaffee- und Kuchenspezialitäten<br />

so wie kleinen herzhaften Snacks und jeden Sonntag mit einem wunderbaren Frühstück.<br />

Auch außerhalb der Öffnungszeiten kann die Mühle für Festlichkeiten aller Art gebucht<br />

werden. Siehe auch den Artikel zum Café Bistro Perdoeler Mühle in diesem Heft (Seite 6)!<br />

Der sonnige Biergarten unter altem Baumbestand ist immer einen Besuch wert und<br />

bietet einen gemütlichen Platz zum Verweilen. Neben unseren Bieren, bieten wir unseren<br />

Gästen deftige Speisen, zünftige Brotzeit, Kuchen und Eis.<br />

Essen und Trinken in netter Atmosphäre. Wir bieten Ihnen eine hervorragende Küche<br />

mit traditioneller Holsteiner Küche und leckeren Fischgerichten an. Für Ihre Feiern steht<br />

Ihnen unser Saal zur Verfügung und bis zu 30 Personen haben Platz in unserem gemütlichen<br />

Kaminzimmer.<br />

Wir bieten gut bürgerliche Holsteinische Küche mit wechselnder saisonaler Speisekarte,<br />

selbst gebackene Kuchen und Torten, selbstgebrautes,frisch gezapftes Bier, sowie unseren<br />

Hofladen mit selbst hergestellten Wurstspezialitäten. Im gemütlichen Restaurant, auf<br />

der Terrasse oder im Biergarten lassen Sie sich von uns verwöhnen.<br />

Familienrestaurant im ErlebnisWald Trappenkamp, große sonnige Terrasse und helle<br />

Gasträume, beliebtes Brunch am Wochenende (bitte anmelden), kinderfreundliche Speisekarte,<br />

regionale Spezialitäten, für angemeldete Gäste ist ein Besuch auch ohne Eintritt<br />

in den ErlebnisWald möglich. Platz für große Gesellschaften<br />

Öffnungszeiten: ab 01.04.2021: Mi. - So. 14 - 18 h // ab 01.11.2021: Fr. - So. 14 - 18 h /<br />

Frühstück: Sa. und So. 9 - 11.30 h (mit Anmeldung) Gruppen jederzeit nach Vereinbarung<br />

Winterpause: 20.12.2021-13.01.<strong>2022</strong><br />

42 43


RICKLING<br />

raus aus den Kartoffeln!<br />

R<br />

ickling ist eine cirka 3100 Einwohner<br />

zählende Gemeinde im<br />

nordwestlichen Kreis Segeberg und<br />

liegt damit zentral im Herzen Schleswig-Holsteins.<br />

Die Gemeinde umfasst<br />

auf einer Gesamtfläche von knapp<br />

4000 Hektar die Ortsteile Rickling,<br />

Fehrenbötel, Schönmoor und Kuhlen.<br />

Das größte Kapital der Gemeinde<br />

Rickling ist die verkehrsgünstige Lage<br />

direkt an der B 205. Genau mittig zwischen<br />

Neumünster und Bad Segeberg<br />

gelegen sind es jeweils nur ungefähr<br />

15 Kilometer Autofahrt in jede Richtung.<br />

Rickling verfügt neben diversen Busanbindungen<br />

auch über einen Bahnhof an<br />

der Strecke Neumünster-Bad Segeberg-<br />

Bad Oldesloe, der stündlich von der<br />

„nordbahn“ angefahren wird.<br />

Ricklings Bahnhof ist nördlichster<br />

Haltepunkt im Tarifgebiet des „HamburgerVerkehrs-Verbundes<br />

(HVV)“<br />

und gehört somit zur Metropolregion<br />

Hamburgs. Dies ermöglicht insbesondere<br />

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern<br />

ein entspanntes Pendeln<br />

zwischen Wohnung und Arbeitsplatz.<br />

Das Ortsbild der Gemeinde Rickling<br />

ist zwar immer noch landwirtschaftlich<br />

geprägt, jedoch hat auch hier - wie<br />

im übrigen Schleswig-Holstein - das<br />

leise Sterben des Kleinbauerntums in<br />

den letzten gut 20-30 Jahren die Anzahl<br />

der Höfe von ungefähr 25-30 auf<br />

nunmehr gerade einmal eine Handvoll<br />

reduziert. Steigende Bodenpreise,<br />

sinkende Erträge, zu viel Bürokratie,<br />

Rückschläge durch das Klima oder<br />

einfach, weil es keinen Nachfolger<br />

gab, haben dazu geführt, dass der<br />

Stall für immer geschlossen und der<br />

Trecker abgestellt werden musste.<br />

Wer noch Hof und Ländereien besitzt,<br />

hat seinen Boden verpachtet, den<br />

Betrieb herunterfahren und sich gegebenenfalls<br />

ein zweites Standbein mit<br />

unselbständiger Arbeit geschaffen.<br />

Oder ganz neue Ideen entwickelt! Wie<br />

es Christian Böhmfeldt getan hat: Der<br />

gelernte Agrar-Betriebswirt hat in moderne<br />

Automaten-Technik investiert,<br />

um seine landwirtschaftlichen Erzeugnisse<br />

direkt zu vertreiben. In knapp<br />

einhundert Fächern seines „Elektronischen<br />

Hofladens“ können Kartoffeln,<br />

Eier, Geflügel- und Wildfleisch und<br />

saisonal auch Gemüse mit Bargeld<br />

erworben werden. Es ist jedoch nur<br />

ein Nebenerwerb; hauptberuflich ist er<br />

jetzt Steuerfachangestellter und berät<br />

landwirtschaftliche Betriebe. „Nur<br />

mein Opa hat sich noch bis Anfang<br />

der 80iger Jahre voll und ganz von<br />

der Landwirtschaft ernähren können“,<br />

erzählt Böhmfeldt.<br />

Im Jahre 2016 gab Rickling den Startschuß<br />

ins digitale Zeitalter, indem<br />

sich cirka 57 Prozent der Haushalte<br />

verbindlich für einen Anschluss bei<br />

der „Deutschen Glasfaser“ entschieden<br />

haben. Damit war die Quote<br />

mehr als erfüllt, um die Infrastruktur<br />

mit dem „schnellen Internet“ für die<br />

gesamte Gemeinde zu erschaffen. Mit<br />

Übertragungsgeschwindigkeiten von<br />

bis zu 1000 Mbit/s im Download und<br />

500Mbit/s im Upload ist die Basis<br />

für digitale Vernetzung geschaffen<br />

(„Smart Country“). Das sorgt nicht<br />

nur für mehr Teilhabe von Privatpersonen,<br />

die durch Datenmobilität ihren<br />

Arbeitsplatz bestimmen oder Bildungsangebote<br />

wahrnehmen können,<br />

sondern durch das große Wertschöpfungspotenzial<br />

der Glasfaser-Technologie<br />

ist Rickling auch<br />

attraktiv für die Ansiedlung von Gewerbe<br />

in unserer ländlichen Region.<br />

(www.deutsche-glasfaser.de/tarife/<br />

- www.deutsche-glasfaser.de/geschaeftskunden/)<br />

Einer, der von der Glasfaser-Verlegung<br />

in Rickling stark profitiert, ist<br />

Oliver Jäger,der seit ungefähr 20<br />

TEXT: DIETMAR KÜHLBURG<br />

Jahren zusammen mit seiner Frau<br />

Ute die Firma „GluecksradShop24.<br />

de GmbH“ im Internet betreibt. „Für<br />

mich bedeuten die hohen Übertragsraten<br />

eine enorme Zeitreduzierung<br />

beim Versenden und Empfangen von<br />

eMails mit Grafikanhängen in der<br />

Größenordnung von 50 bis 100 MB“,<br />

beschreibt Jäger den wesentlichen<br />

Faktor seines Anschlusses. Das sei<br />

mit den ursprünglichen 16 Mbit/s<br />

des bisherigen Telekommunikations-<br />

Anbieters niemals zu leisten gewesen.<br />

In die Glasfaser investiert hat auch<br />

der „Landesverein für Innere Mission“,<br />

der seinen Sitz in Rickling hat. Die<br />

ganze Telekommunikationsstruktur<br />

dieses Unternehmens konnte so<br />

komplett auf eine neue Plattform<br />

gehoben und mit den außerhalb Ricklings<br />

liegenden Standorten vernetzt<br />

werden. Der „Landesverein für Innere<br />

Mission“ ist mit seinen Pflege- und<br />

Therapieangeboten für Menschen<br />

mit psychischen Erkrankungen nicht<br />

nur Ricklings größter Arbeitgeber,<br />

sondern auch größter Investor. So entsteht<br />

zur Zeit in einem Areal hinter der<br />

Kirche für rund 5,4 Millionen Euro der<br />

Neubau der Pflegeberufeschule. Der<br />

dreistöckige Neubau besitzt knapp<br />

2900 Quadratmeter Nutzfläche und<br />

bietet auf cirka 2200 Quadratmetern<br />

Platz für Klassen-, Gruppen-, Demonstrations-<br />

und Sozialräume, die von 150<br />

Schülern genutzt werden können.<br />

Die Gemeinde Rickling befindet sich<br />

in einem strukturellen Wandel vom<br />

landwirtschaftlich geprägten zum<br />

gewerbe- und dienstleistungs-orientiertem<br />

Ort, wo man digitale und<br />

verkehrstechnische Mobilität besitzt.<br />

Dadurch ist man als Arbeitnehmer<br />

unabhängig vom Arbeitsplatz und<br />

kann auch im „Home-Office“ arbeiten<br />

und trotzdem die Vorteile der ländlichen<br />

Wohnidylle genießen.<br />

Als Unternehmer bieten sich Anreize<br />

zur Niederlassung durch die verkehrsgünstige<br />

Lage und die vergleichsweise<br />

niedrige Gewerbesteuer. In Rickling<br />

beträgt diese zur Zeit 350 v.H. und bewegt<br />

sich damit im Kreisdurchschnitt.<br />

Darüber hinaus könnte sich durch die<br />

geschickte Ausweisung von Gewerbegebieten<br />

die historische Möglichkeit<br />

ergeben, dass die Ortsteile Rickling<br />

und Fehrenbötel räumlich aufeinander<br />

zuwachsen. Denkbar wäre sogar, dass<br />

dieses Gewerbegebiet einen Bahnanschluss<br />

erhält, da die Bahntrasse<br />

bereits als Projekt für den zweigleisigen<br />

und elektrifizierten Ausbau in den<br />

Bundesverkehrswegeplan aufgenommen<br />

worden ist.<br />

Rickling heißt alle Neubürger und<br />

Investoren herzlich willkommen!<br />

44 45


TEXT & BILD:<br />

WERNER SCHULZ<br />

Auch für auswärtige Gäste hat<br />

Trappenkamp einiges zu bieten: Die<br />

Landesturnschule steht mit ihren<br />

gemütlichen Zimmern nicht nur Sportlern,<br />

sondern auch Erholungsgästen<br />

offen. Beim Sportzentrum Segeberger<br />

Straße befindet sich der Wohnmobilübernachtungsplatz.<br />

Gleich daneben<br />

bieten der Bouleplatz und die Minigolfanlagen<br />

den Gästen sportliche<br />

Freizeitgestaltung.<br />

Nur ein paar Fußminuten davon entfernt<br />

ist der ErlebnisWald Trappenkamp<br />

mit Hundewald, Wildgehegen und<br />

einem tollen Kinderspielbereich. Der<br />

ErlebnisWald hat zudem die Besonderheit,<br />

dass er für das waldpädagogische<br />

Angebot des Landes Schleswig-Holstein<br />

zuständig ist.<br />

DAS GROSSE<br />

FAMILIEN-<br />

AUSFLUGSZIEL<br />

IM HERZEN HOLSTEINS<br />

WILDGEHEGE<br />

SPIELPLATZ<br />

... UND VIEL MEHR!<br />

GRILLHÜTTEN<br />

MOIN,<br />

so<br />

ist<br />

Trappenkamp<br />

Wenn ein Türke, ein Sachse und eine<br />

Russin sich morgens an ihrem Arbeitsplatz<br />

in Trappenkamp mit einem<br />

freundlichen „Moin“ begrüßen, dann<br />

ist das typisch für Trappenkamp. Denn<br />

die Gemeinde mit ihren 5.300 Einwohnerinnen<br />

und Einwohnern ist interkulturell.<br />

Egal, ob jemand aus Polen,<br />

Tunesien oder Bayern kommt, er wird<br />

hier freundlich begrüßt. Die Menschen<br />

werden nämlich nicht nach Hautfarbe,<br />

Religion oder Herkunft betrachtet, sondern,<br />

ob sie sich in die Gesellschaft<br />

und in den Ort einbringen.<br />

Das hat in Trappenkamp Tradition,<br />

denn die ersten Einwohner waren<br />

Flüchtlinge und Vertriebene aus den<br />

ehemaligen deutschen Ostgebieten.<br />

Jeder unterstützte jeden, weil er in<br />

der großen Not nach dem Krieg auch<br />

selbst auf Hilfe angewiesen war.<br />

Das funktioniert noch heute in<br />

Trappenkamp. Gleich, ob Gemeinde,<br />

Schulen, Kitas, Familienzentrum, Kirchen,<br />

Bücherei, VHS, Jugendzentrum,<br />

Sportverein, DRK oder Arbeiterwohlfahrt:<br />

Man hält untereinander kollegialen<br />

Kontakt, kann sich aufeinander<br />

verlassen und unterstützt sich.<br />

Trappenkamp ist also im Gegensatz<br />

zu den Nachbarorten nicht als Bauerndorf<br />

entstanden, sondern hat als<br />

Standort von Gewerbe und Nahversorgung<br />

den Charakter einer Kleinstadt.<br />

Nachdem die Gemeinde vor rund 20<br />

Jahren einen wirtschaftlichen Tiefpunkt<br />

mit hoher Arbeitslosigkeit und<br />

vielen Wohnungsleerständen erlebte,<br />

war man sich einig, die Ärmel hochzukrempeln<br />

und den Ort zu erneuern.<br />

Seitdem hat sich viel getan. Trappenkamp<br />

hat sich das Leitbild gegeben:<br />

„Trappenkamp, die Familiengemeinde“.<br />

Das kommunalpolitische Handeln orientiert<br />

sich an diesem Ziel und zeigt<br />

große Erfolge.<br />

Denn inzwischen wurden eine<br />

gymnasiale Oberstufe, zusätzliche<br />

Krippen- und Kitaplätze geschaffen<br />

und Neubaugebiete ausgewiesen. Der<br />

Landesverein für Innere Mission hat<br />

eine beispielhafte Seniorenwohnanlage<br />

errichtet und ein modernes Pflegeheim<br />

ist im Bau. In der Umsetzung<br />

sind die Erweiterung des Schulzentrums<br />

und die Errichtung einer zweiten<br />

großen Sporthalle.<br />

Es gibt in Trappenkamp mehrere<br />

Restaurants mit vielfältigen Angeboten<br />

und das sehr beliebte Eiscafé lockt<br />

mit leckeren Eisspezialitäten. Gern<br />

besucht wird das beheizte Freibad<br />

(Waldschwimmbad), in dem auch<br />

Beach-Volleyball und Beach-Soccer gespielt<br />

werden und im Imbiss „Swimmys<br />

Leckereien“ genossen werden können.<br />

Am Ortseingang steht eine Metallskulptur,<br />

die einen Mönch zeigt. Geschaffen<br />

wurde sie von dem Trappenkamper<br />

Gerald Tischler, der die<br />

familiäre Kunstschmiedetradition der<br />

Erlebnis-Schmiede Schmidt-Tischler<br />

nun schon in sechster Generation<br />

fortsetzt. Der Mönch weist darauf hin,<br />

dass hier der Fernradweg Mönchsweg<br />

von Glückstadt kommend in Richtung<br />

Fehmarn verläuft. Der Mönchsweg<br />

zeichnet den Weg der mittelalterlichen<br />

Mönche nach.<br />

INFOS<br />

Freitag, 12. August 15 - 17 Uhr<br />

Führung zur Geschichte<br />

Trappenkamps<br />

Teilnahme kostenlos -<br />

holsteinse(h)en mit Reinhard<br />

Bronsart - Treffpunkt: Vom Museumsbunker<br />

( = Treffpunkt,<br />

Schulstraße) zur Erlebnissch<br />

Viele nutzen den Weg,<br />

um sich an den vielfältigen<br />

Natur- und Kulturerlebnissen<br />

zwischen<br />

Elbe und Ostsee zu<br />

erfreuen. Andere fahren<br />

ihn als Radpilgerfahrt<br />

auf spiritueller Suche.<br />

Eine Besonderheit auf<br />

der Strecke sind die offenen Kirchen,<br />

die zur Besichtigung und geistigen<br />

Sammlung einladen. Direkt im Nachbarort<br />

Bornhöved gibt es die schon<br />

1149 von Bischof Vicelin geweihte<br />

Kirche St. Jacobi.<br />

Radtouristen schätzen die von der<br />

Gemeinde Trappenkamp unter dem<br />

Titel „Holsteiner Quellenland“ herausgegebenen<br />

Radroutenpläne, mit<br />

denen die nähere Umgebung mit ihren<br />

mehr infos im internet: www.forst-sh.de<br />

landschaftlichen und kulturellen Besonderheiten<br />

mit dem Rad erkundet<br />

werden kann. Die Routenpläne gibt es<br />

bei der Tourist-Info in Bad Segeberg<br />

oder direkt in Trappenkamp bei der<br />

Amtsverwaltung.<br />

Wie sagte eine Besucherin aus dem<br />

Rheinland: „Hier werde ich überall<br />

freundlich begrüßt.“ Ja klar, so ist<br />

Trappenkamp!<br />

Wir wünschen allen Gästen in unserer<br />

jungen und bunten Gemeinde eine<br />

erholsame und schöne Zeit!<br />

46 47


TEXT: ANNE HINTZ<br />

REGIONALE<br />

KÄSESPEZIALITÄTEN<br />

AM RAND DER HOLSTEINISCHEN SCHWEIZ LIEGT DER HOF DER FAMILIE BISS.<br />

IN DER EIGENEN MEIEREI STELLEN SÖNKE BISS UND SEIN TEAM SEIT FAST 25<br />

JAHREN VERSCHIEDENSTE KÄSESORTEN HER.<br />

Die B430 gehört defintiv zu den<br />

schönen Bundesstraßen Deutschlands.<br />

Führt sie doch als Ost-West-<br />

Verbindung vom Kreis Steinburg bis<br />

fast an die Ostsee im Kreis Plön und<br />

spätestens ab Ascheberg begeistert<br />

rechts und links die wunderschöne<br />

Seenlandschaft. Kurz vorher wartet<br />

noch ein kulinarisches Highlight:<br />

Zwischen Kalübbe und Dersau befindet<br />

sich der Käsehof Biss. Hinweisschilder<br />

am Rand der Straße sorgen dafür, dass<br />

man nicht aus Versehen am Familienbetrieb<br />

mit Meierei und Hofladen<br />

vorbeifährt. Beim Betreten des Ladens<br />

liegt ein angenehm würziger Duft in<br />

der Luft. Er stammt von den unzähligen<br />

Käselaibern, die im großen Tresen<br />

auf ihren Verkauf warten. Obwohl sie<br />

alle unterschiedlich sind, haben sie<br />

eines gemeinsam: Die Käse wurden in<br />

der hofeigenen Meierei in liebevoller<br />

Handarbeit hergestellt.<br />

Eine eigene Käserei<br />

Für die Käseherstellung ist Sönke Biss<br />

verantwortlich. Dass das Käsemachen<br />

einmal seine Passion werden sollte,<br />

damit hatte der Dersauer als Jugendlicher<br />

nicht gerechnet. Er sei eher durch<br />

einen Zufall Meierist geworden. „Urspünglich<br />

wollte ich vor allem Treckerfahren“,<br />

gibt er lachend zu. Damals sei<br />

in der Landwirtschaft aber noch überwiegend<br />

Handarbeit gefragt gewesen.<br />

„Nach der Schule habe ich mich für<br />

eine Berufsberatung entschieden und<br />

bekam den Tipp, dass es in einer Meierei<br />

viele Maschinen gebe, die bedient<br />

werden müssten.“ Das habe im ersten<br />

Moment gut geklungen und so sei er<br />

ohne Vorahnung in die Ausbildung in<br />

der Ascheberger Meierei reingestolpert.<br />

„Und war erstmal ziemlich gefrustet.<br />

Denn die Maschinen waren natürlich<br />

anders, als ich es mir vorgestellt hatte“,<br />

erinnert er sich. Einfach aufgeben war<br />

aber auch nicht sein Ding und so blieb<br />

der heute 54-Jährige am Ball und ließ<br />

sich nach bestandener Molkerei-Fachmann-Prüfung<br />

außerdem zum Molkerei-Techniker<br />

ausbilden. „Danach habe<br />

ich in verschiedenen kleineren Käserein<br />

gearbeitet. Bis mein Vater Heinrich<br />

1998 meinte: ‚Käse? Das können wir<br />

auch!‘“ Das klingt vermutlich einfacher<br />

als es letztlich war, aber tatsächlich<br />

begann Sönke Biss daraufhin mit der<br />

Käseherstellung auf dem Hof, den<br />

sein Urgroßvater 1904 gekauft hatte.<br />

Zunächst im kleinen Rahmen und mit<br />

einfachen Mitteln: Es gab einen kleinen<br />

Produkstionsraum und einen extra<br />

Kühlschrank im Hausflur von wo aus<br />

die fertigen Käse an Familie und Freunde<br />

abgegeben wurden. „Das Arbeiten<br />

in Eigenregie hat bei mir die richtige<br />

Freude und Liebe zum Käsemachen<br />

geweckt“, so der Meierist. Bereits im<br />

Jahr 2000 baute die Familie deshalb<br />

eine richtige Käserei, um professionell<br />

und im größeren Stil Käse herzustellen.<br />

Anlehung an die Region<br />

Im Laufe der Jahre sind durch Versuche<br />

und Abwandlungen viele unterschiedliche<br />

Sorten entstanden. Sehr<br />

beliebt und auch außerhalb Schleswig-<br />

Holsteins bekannt, sind der „Dersauer<br />

Bauernkaas“ – ein feinwürziger Käse<br />

mit vollmundigem Teig – und der<br />

„Sterntaler“, ein Hartkäse, der besonders<br />

gut mit Rotwein harmoniert.<br />

Noch etwas neuer und unbekannter<br />

ist der „Rauchkäse“. „Das ist ein Käse,<br />

der von der Lochung her aussieht wie<br />

ein Tilsiter – wir nennen das gerstenkornförmige<br />

Schlitzlochung. Er ist wie<br />

ein Tilsiter über vier Wochen gereift,<br />

wird dann aber aus der Naturreifung<br />

herausgenommen und richtig in der<br />

Räucherkammer geräuchert“, erklärt<br />

Sönke Biss die Kreation. Durch den<br />

Rauch erhalten die Laibe von außen<br />

eine bräunliche Rinde und sehen aus<br />

wie ein geräucherter Schinken. Danach<br />

geht’s aber noch weiter: „Nach<br />

dem Räuchern wachse ich den Käse<br />

ein. Und zwar mit einem Käsewachs,<br />

in den man die Laibe eintaucht. Das<br />

Wachs härtet anschließend aus. So<br />

bekommt der Käse eine Art braunen<br />

Wachsmantel. Vor dem Verzehr löst<br />

man den Mantel ab und darunter<br />

kommt die dunkle Rauchrinde zum<br />

Vorschein. Die empfehlen wir mitzuessen,<br />

weil darin der intensive Rauchgeschmack<br />

steckt.“ Ebenfalls noch nicht<br />

so lange im Sortiment ist der „Große<br />

Plöner-Käse“. Die Namensgebung in<br />

Anlehnung an den größten See der Region<br />

lag nahe, denn es handelt sich bei<br />

diesem um einen Großlochkäse. Vom<br />

Käsetyp her ist er einem Emmentaler<br />

oder Leerdammer ähnlich. Ihren typischen<br />

süßlich-nussigen Geschmack<br />

erhalten diese Großlochkäse durch<br />

die Bakterien, die die großen Löcher<br />

hervorrufen. Zuguterletzt darf bei der<br />

Vorstellung der neueren Sorten des<br />

Käsehof Biss‘ der „5-Seen-Käse“ nicht<br />

fehlen. Er ist bislang noch nicht im<br />

Handel etabliert, aber im Hofladen<br />

erhältlich. Der Meierist erklärt auch diesen<br />

Käse gern: „Der ‚5-Seen-Käse‘ ist<br />

ein Typ, der als Raclettekäse benutzt<br />

werden kann. Also zartschmelzend<br />

und ganz cremig im Teig. Er ist mildaromatisch<br />

mit Naturrinde und von der<br />

Anschnittfläche her glatt und ohne<br />

nennenswerte Lochung.“<br />

Ein echter Familienbetrieb<br />

Die melkfrische Milch für die handgemachten<br />

Käsespezialitäten stammt von<br />

den 160 Kühen, die auf dem Familienbetrieb<br />

leben. „Die Futterherstellung<br />

findet auf unseren eigenen Flächen<br />

statt – dadurch haben wir immer die<br />

Kontrolle über die Qualität der Milch,<br />

die in unsere Käsewanne kommt“, ist<br />

Sönke Biss froh. An mehreren Tagen in<br />

der Woche läuft die Produktion, bei der<br />

die Besucher des Hofladens durch große<br />

Fenster zugucken können. Für die<br />

Herstellung verwenden der Meierist und<br />

seine Mitarbeiter nur natürliche Rohstoffe<br />

und keinerlei künstliche Zusatzstoffe.<br />

Apropos Mitarbeiter: Das Team<br />

rund um den Käseexperten ist in den<br />

vergangenen Jahren stetig gewachsen.<br />

Und die Leidenschaft fürs Käsemachen<br />

hat Sönke Biss an seine Kindern weitergegeben.<br />

Inzwischen ist sein 23-jähriger<br />

Sohn Bastian mit in der Käserei tätig<br />

und unterstützt bei allen Herstellungsschritten.<br />

„Er lernt alles, was zu unserer<br />

Meierei dazugehört, auch im Verkauf<br />

soll er seine Erfahrungen machen“, freut<br />

sich Sönke Biss über die familiäre Unterstützung.<br />

„Mein zweiter Sohn Julian<br />

ist zwar nicht viel auf dem Hof, aber<br />

lernt Milchtechnologe.“<br />

Kein Wunder also, dass der Meierist<br />

große Freude daran hat, die Käserei<br />

weiter auszubauen. Weil sich der<br />

Produktionszeitraum in den vergangenen<br />

Jahren verlängert hat, rüstet der<br />

Dersauer sein Equipment im Produktionsraum<br />

noch einmal auf. „Unsere<br />

Anlage ist 20 Jahre alt und wir kommen<br />

mit den Kapazitäten an unsere<br />

Grenzen. Wenn mal etwas dazwischen<br />

kommt wie Urlaub oder Krankheit,<br />

dann haben wir Schwierigkeiten, die<br />

entstandenen Produktionsausfälle einzuholen“,<br />

begründet Sönke Biss seine<br />

Investition. „Die Vergrößerung heißt<br />

aber nicht, dass wir zwangsläufig mehr<br />

Käse produzieren müssen – wir können<br />

weiterhin kleinere oder normale<br />

Mengen verarbeiten – aber wir haben<br />

die Chance, wenn es Not tut.“<br />

Breite Geschmacksvielfalt<br />

Ganz gleich, wie klein oder groß die<br />

Käsemenge ist – Sönke Biss legt vor<br />

allem Wert darauf, keine „Standardsorten“<br />

herzustellen, sondern Käse, der<br />

die strengen Qualitätsmerkmale der<br />

Produktion erfüllt und schmeckt. Dabei<br />

scheint er ein sehr gutes Händchen für<br />

den Geschmack seiner treuen Kundschaft<br />

zu haben. Diese schätzt das<br />

große handgemachte Käsesortiment<br />

mit der breiten Geschmacksvielfalt<br />

von mild cremig bis alt gereift und<br />

pikant. Dazu kommt eine kompetente<br />

und freundliche Beratung im rustikalen<br />

Hofladen. Darin kann man übrigens<br />

nicht nur im Käsehimmel schwelgen,<br />

sondern viele weitere regionale Spezialitäten<br />

kaufen. Zum einen Milchprodukte<br />

aus der Hofmeierei wie handgeschöpfter<br />

Quark, köstliche Stippmilch<br />

oder cremigen Kräuterfrischkäse. Zum<br />

anderen Honig, hausgemachte Wurst<br />

oder Schinken, Wein vom Grebiner<br />

Winzer, Kaffeespezialitäten aus einer<br />

Plöner Privarrösterei, Bauernhofeis,<br />

Marmeladen, Säfte, Eier und viele andere<br />

ausgewählte Köstlichkeiten. Ein<br />

Besuch lohnt also immer!<br />

INFOS<br />

Käsehof Biss • Hofkamp •<br />

24326 Dersau<br />

Öffnungszeiten Hofladen:<br />

Ostern - Oktober: Mo. - Sa.<br />

8 - 19 Uhr, So. 14 - 19 Uhr<br />

November - Ostern: Mo. - Fr.<br />

9 - 18 Uhr, Sa. 9 - 14 Uhr<br />

48


J<br />

eden Morgen um 9 Uhr beginnt der<br />

Arbeitstag von Jürgen-Dieter Elend<br />

in der Backstube seiner Konditorei<br />

in Bornhöved. Jeden Morgen, an<br />

sieben Tagen in der Woche, seit vielen<br />

Jahrzehnten. Wer den Konditormeister<br />

kennenlernt, merkt schnell, dass es<br />

genau das ist, was ihn glücklich macht.<br />

Gut gelaunt und immer für einen<br />

kurzen Schnack zu haben, empfängt<br />

er die Gäste in seinem Café. Erzählt<br />

mit Begeisterung, was in der großen<br />

Auslage an süßen Köstlichkeiten<br />

wartet und empfiehlt eine passende<br />

Torte für die unterschiedlichen<br />

Geschmäcker. Ganz klar: das Konditorhandwerk<br />

ist seine Passion. Seit<br />

er als kleiner Junge in der Backstube<br />

seiner Eltern mitgeholfen hat, war für<br />

Jürgen-Dieter Elend klar, dass auch er<br />

einmal Konditor werden möchte. Nach<br />

seiner Ausbildung im Café Oldehus<br />

in Neumünster stieg er in das 1950<br />

eröffnete elterliche Café mit ein. Seit<br />

1991 ist er Chef des Familienbetriebes<br />

in mittlerweile dritter Generation. Denn<br />

die Begeisterung für sein Handwerk<br />

hat der Bornhöveder an seine Tochter<br />

TORTEN<br />

MIT<br />

TRADITION<br />

TEXT: ANNE HINTZ<br />

FOTOS: JÜRGEN BUCKSCH<br />

Seit 1950 gibt es das Café Elend am Alten Markt in<br />

Bornhöved. Die Meister-Konditorei ist ein Tortenparadies,<br />

in dem die Kunst des Handwerks hochgehalten wird.<br />

Christiane Elend-Langeloh weitergegeben.<br />

Heute führen die beiden das Café<br />

gemeinsam als eingespieltes Team.<br />

Von der Idee zur Torte<br />

Obwohl die Elends an sieben Tagen<br />

in der Woche in der Backstube stehen,<br />

gleicht kein Tag dem anderen: „Wir<br />

besprechen morgens immer, was ansteht<br />

– das hängt auch davon ab, was<br />

bestellt worden ist. Vormittags sind wir<br />

mehr in der Backstube und nachmittags<br />

dann im Café“, erzählt Christiane<br />

Elend-Langeloh. „Ich habe am meisten<br />

Spaß, wenn ich gut zu tun habe“, sagt<br />

Jürgen-Dieter Elend und lacht. Zwischen<br />

Backen, Befüllen und Garnieren<br />

muss trotzdem immer genug Zeit für<br />

die Kundschaft da sein. „Der Kontakt<br />

mit den Kunden ist uns sehr wichtig“,<br />

erklärt der Café-Besitzer. „Wir haben<br />

Gäste, die über drei Generationen<br />

schon zu uns kommen.“<br />

Die Gäste werden im Café Elend stets<br />

umsorgt und ihre Wünsche sind es,<br />

die Vater und Tochter kreativ werden<br />

lassen. Damit es unter der großen<br />

Tortenauswahl immer wieder Abwechslung<br />

gibt, arbeiten Jürgen-Dieter<br />

Elend und Christiane Elend-Langeloh<br />

ständig an neuen Kreationen. „Die<br />

besten Ideen habe ich nachts“, gibt<br />

der Konditor-Meister schmunzelnd zu.<br />

„Morgens gehe ich damit in die Backstube<br />

und dann probieren wir verschiedene<br />

Möglichkeiten aus. Bis die Idee<br />

richtig zum Einsatz kommt und wir die<br />

Torte verkaufen, dauert es aber eine<br />

ganze Weile – bestimmt 10 Versuche,<br />

bis das Ergebnis stimmt.“ Gemeinsam<br />

probieren Vater und Tochter Verschiedenes<br />

aus und sind selbst ihre größten<br />

Kritiker. „Eine neue Kreation braucht<br />

einfach ihre Zeit. Die Torte muss geschmacklich<br />

stimmen, optisch gefallen<br />

und dann muss man sie auch im<br />

Laden schneiden können“, beschreibt<br />

Christiane Elend-Langeloh den perfektionistischen<br />

Prozess. Und selbst, wenn<br />

die beiden Konditor-Meister mit ihrer<br />

Eigenkreation zufrieden sind, heißt das<br />

noch lange nicht, dass sie es dauerhaft<br />

ins Sortiment geschafft hat: „Letztendlich<br />

entscheidet unsere Kundschaft.<br />

Ich finde viele Sachen toll,<br />

die Gäste aber vielleicht nicht unbedingt<br />

und dann müssen wir eine Torte<br />

gar nicht erst anbieten“, ist Jürgen-<br />

Dieter Elend pragmatisch.<br />

Verführerische Vielfalt<br />

Ganz gleich, was die Elends in ihrer<br />

Backstube kreieren – worauf sie ausnahmslos<br />

Wert legen, ist die Qualität<br />

und Frische der Rohstoffe, die sie verarbeiten:<br />

„Wir verwenden immer frische<br />

Zutaten und keine Aromen, die würden<br />

den Geschmack kaputt machen.“ So<br />

benutzt das Duo zum Beispiel ausschließlich<br />

frisch geriebene Schale und<br />

gepressten Saft für seine Zitronen- und<br />

Orangenrollen. Die Gäste wissen diese<br />

Qualität zu schätzen. Sämtliche Torten<br />

und Törtchen mit Früchten wie Himbeeren,<br />

Kirschen, Stachelbeeren oder Erdbeeren<br />

sind besonders begehrt. Aber<br />

auch Nuss- oder Schokofans kommen<br />

im Café Elend täglich auf ihre Kosten<br />

und laktose- oder glutenfreie Varianten<br />

sind ebenfalls im Sortiment. Eine große<br />

Auswahl von etwa 15 verschiedenen<br />

Torten ist täglich garantiert – das ist<br />

Vater und Tochter sehr wichtig. Kein<br />

Wunder, dass zwischen Friesentorte,<br />

Käse-Sahne- oder Marzipan-Torte,<br />

Brandteig mit Kirschen, Nuss- und<br />

Schokorolle, zwischen bekannten<br />

Klassikern und ausgefalleneren Eigenkreationen<br />

die Auswahl schwerfällt. Wer<br />

sich nicht entscheiden kann, wird von<br />

den Elends beraten. Und zwar nicht nur<br />

bei der Wahl eines Tortenstückes zum<br />

Kaffee, sondern auch, wenn man eine<br />

Torte für eine Feierlichkeit wie einen Geburtstag<br />

oder eine Hochzeit bestellen<br />

möchte. „Das persönliche Gespräch ist<br />

sehr wichtig“, weiß Jürgen-Dieter Elend.<br />

„Wir besprechen dann die Wünsche und<br />

machen eigentlich alles möglich. Bei<br />

Hochzeitstorten zum Beispiel bis zu<br />

fünf Stöcken.“<br />

Einer der außergewöhnlicheren Wünsche<br />

sei einmal eine Torte in Form<br />

der kalifornischen Golden Gate Bridge<br />

gewesen. Aber auch diesen konnte<br />

Jürgen-Dieter erfüllen. Da glaubt man<br />

ihm sofort, wenn er erzählt, dass es<br />

beim Konditorhandwerk unter anderem<br />

auf viel Fingerspitzengefühl und<br />

die Feinheiten ankommt. „Daran muss<br />

man schon Spaß haben“, sagt er. „Außerdem<br />

ist Kreativität gefragt. Bei uns<br />

hat jeder seine Schwerpunkte. Ich bin<br />

im Backen gut und meine Tochter im<br />

Garnieren. Außerdem habe ich immer<br />

viele Ideen, aber Christiane kann sie<br />

besser umsetzen. Wir ergänzen uns<br />

100-prozentig.“<br />

Familiäre Atmosphäre<br />

Das Vater und Tochter Hand in Hand<br />

arbeiten und es in der Backstube harmonisch<br />

zugeht, wirkt sich auf die Atmosphäre<br />

im Café aus. Die Stimmung<br />

ist familiär und herzlich. Das lieben<br />

die Gäste. Genauso wie das Ambiente:<br />

Für manche mögen der florale Teppich,<br />

die geflochtenen Korbstühle und die<br />

Lampen mit goldener<br />

Brokatbordüre wie eine<br />

kleine Zeitreise in die<br />

Vergangenheit wirken –<br />

die treue Stammkundschaft<br />

fühlt sich genau<br />

deshalb im Café Elend<br />

besonders wohl.<br />

„Wir haben einen sehr großen Kundenkreis,<br />

der immer wieder zu uns kommt“,<br />

freut sich Jürgen-Dieter Elend.<br />

Ein kurzer Blick auf die Uhr, nun haben<br />

die beiden Konditormeister genug<br />

geschnackt – die Arbeit ruft, es gibt wie<br />

immer viel zu tun. Und mit einem zufriedenen<br />

Lächeln auf dem Gesicht geht es<br />

für Jürgen-Dieter Elend wieder in seine<br />

Backstube – wie jeden Tag.<br />

Café & Konditorei Elend • Am Markt 8<br />

24619 Bornhöved • Tel.: 04323-6463<br />

www.konditorei-elend.de • Öffnungszeiten:<br />

Mo.- Sa.: 9-18 Uhr, So.: 10-18 Uhr<br />

50


EINE<br />

BUCHHANDLUNG<br />

FÜR DIE REGION<br />

In der Holsteiner Vorgeest liegt die Gemeinde Bornhöved.<br />

Ruhig geht es dort zu und doch lohnt ein Besuch. Denn<br />

mitten im Ort wartet die Buchhandlung Thomas Schulz<br />

mit spannender Lektüre auf alle Bücherfreunde.<br />

Heinrich Heine, einer der bedeutendsten<br />

deutschen Schriftsteller und<br />

Dichter des 19. Jahrhunderts, soll<br />

einst gesagt haben: „Von allen Welten,<br />

die der Mensch erschaffen hat, ist die<br />

der Bücher die Gewaltigste.“ Jeder,<br />

der schon einmal ganz und gar von<br />

einem Buch fasziniert war, kann das<br />

nachempfinden. Beim Lesen können<br />

wir abtauchen in Fantasiewelten, dem<br />

Alltag entfliehen, können Stress abbauen<br />

und uns entspannen, zur Ruhe<br />

kommen, durchatmen. Das Beste<br />

daran: Lesen geht überall. Auf dem<br />

Weg zur Arbeit in der Bahn, draußen<br />

im Garten, am Strand oder zuhause<br />

im gemütlichen Sessel. Wir fühlen<br />

das leicht raue Papier zwischen den<br />

Fingern, beim Umblättern der Seiten<br />

raschelt es leise.<br />

Wieso üben Bücher eine scheinbar magische<br />

Kraft auf uns aus? Vermutlich,<br />

weil wir während des Lesens hochkonzentriert<br />

sind und nur wenige Dinge um<br />

uns herum wahrnehmen. Wir können<br />

mit unserer Fantasie den Buchcharakteren<br />

eine eigene Stimme geben, uns<br />

ihr Aussehen ausdenken. Es ist wenig<br />

fest vorgegeben. Stattdessen bleibt<br />

viel Raum für die eigenen Vorstellungen<br />

und Gedanken. Wenn man einmal<br />

von einem Buch und seiner Handlung<br />

gefesselt wurde, kommt man so<br />

schnell nicht davon los.<br />

Breites Buchsortiment<br />

Welchen Zauber Bücher entfalten<br />

können, weiß auch Thomas Schulz. In<br />

diesem April ist es 25 Jahre her, dass<br />

er und seine Frau die Buchhandlung<br />

TEXT: ANNE HINTZ<br />

Thomas Schulz in Bornhöved eröffnet<br />

haben. Wie ist es damals zur Eröffnung<br />

der Buchhandlung gekommen?<br />

„Ich bin Physiker und war selbstständig,<br />

hatte aber Lust etwas anderes zu<br />

machen“, sagt Thomas Schulz. „Der<br />

Laden stand zu dem Zeitpunkt leer<br />

und meine Frau, die Deutschlehrerin<br />

ist, und ich hatten dann die Idee, eine<br />

Buchhandlung zu eröffnen.“ Von<br />

Beginn an bekamen die beiden Unterstützung<br />

von Birgit Kaiser, die gelernte<br />

Buchhändlerin ist. Und tatsächlich<br />

wurde die Idee einer Buchhandlung in<br />

Bornhöved direkt gut angenommen.<br />

„Zuerst hieß der Laden ‚Bücher und<br />

neue Medien‘. Ich hatte eine Firma,<br />

die Software entwickelt hat und deshalb<br />

haben wir neben den Büchern mit<br />

einem Schwerpunkt begonnen, mit<br />

dem ich mich auskannte“, erklärt der<br />

Schleswig-Holsteiner.<br />

Im Laufe der 25 Jahre hat das Team<br />

das Sortiment stetig erweitert.<br />

Digitale elektronische Medien sind<br />

heute nicht mehr im Laden zu finden,<br />

stattdessen liegt der Schwerpunkt<br />

auf einem allgemeinen Buchsortiment<br />

– also einer Auswahl der<br />

wichtigsten Titel aus allen Bereichen<br />

wie Sachbüchern, Romanen, Krimis,<br />

Ratgebern, Reiseführern und Kochbüchern<br />

– sowie Geschenkartikeln,<br />

Accessoires und Bastelsachen oder<br />

kleinen Spielen für Kinder. Außerdem<br />

gibt es Kalender und Grußkarten. „Ein<br />

wichtiger Teil ist unsere Kinder- und<br />

Jugendbuchabteilung“, sagt Birgit<br />

Kaiser. „Auch wenn der Bedarf durch<br />

die Smartphone-Nutzung zurückgegangen<br />

ist, sind wir in dem Bereich<br />

sehr gut aufgestellt und haben eine<br />

große Auswahl.“ Für kleine Leseratten<br />

bietet die Buchhandlung außerdem<br />

Geschenkekörbe an. Geburtstagskinder<br />

können sich Bücher und<br />

Kleinigkeiten aussuchen und diese<br />

in einem Korb, der mit ihrem Namen<br />

versehen wird, zusammenstellen. Die<br />

eingeladenen Gäste werden darüber<br />

informiert, kommen in die Buchhandlung<br />

und können aus dem Korb etwas<br />

auswählen und als Geschenk für das<br />

Geburtstagskind einkaufen. Natürlich<br />

gibt es aber auch Geschenkgutscheine,<br />

die das Team der Buchhandlung<br />

schön verpackt.<br />

Geschmack verändert sich<br />

regelmäßig<br />

Worauf Thomas Schulz und Birgit<br />

Kaiser schon seit der Eröffnung und<br />

bis heute Wert legen, ist die Darbietung<br />

der Bücher: „Wir möchten unser<br />

Sortiment ansprechend präsentieren,<br />

deshalb zeigen wir viele Bücher frontal,<br />

das kommt bei unseren Kunden<br />

gut an. Außerdem ist uns eine gute<br />

Beleuchtung wichtig.“ Die Belletristik-Neuerscheinungen<br />

findet man<br />

beispielsweise sofort beim Betreten<br />

des Ladens zentral auf dem Stufenpodest.<br />

Welche Bücher den Weg dorthin<br />

und in die Regale der Buchhandlung<br />

finden, entscheidet Birgit Kaiser. Sie<br />

wählt je nach Jahreszeit und Saison,<br />

nach Inhalt und Autoren die passenden<br />

Bücher aus. „Ich sehe die Vorschauen<br />

der Verlage durch, die mehrmals<br />

im Jahr erscheinen, und bestelle<br />

daraus für unser Sortiment. Einmal im<br />

Monat kommen beispielsweise neue<br />

Taschenbücher heraus. Außerdem<br />

bekommen wir etwa sechs Monate<br />

vor dem Erscheinen einiger Bücher<br />

Leseexemplare zur Rezension von<br />

den Verlagen zugeschickt. So kann<br />

ich eine gute Auswahl treffen.“ Und<br />

natürlich fahre sie auch regelmäßig<br />

zur Frankfurter Buchmesse, um neue<br />

Verlage kennenzulernen, beschreibt<br />

die Buchhändlerin ihr Vorgehen. Auf<br />

die Frage, ob sie selbst ein absolutes<br />

Lieblingsbuch habe, hat sie aufgrund<br />

der unzähligen Bücher, die sie bereits<br />

gelesen hat, gar keine eindeutige<br />

Antwort: „Ich freue mich immer über<br />

extra gute Bücher. Aktuell gehören<br />

für mich ‚Der Gesang der Flusskrebse‘<br />

von Delia Owens und ‚Stay away from<br />

Gretchen‘ von Susanne Abel dazu.“ Zu<br />

den Lieblingen von Thomas Schulz<br />

zählt „Was man von hier aus sehen<br />

kann“ von Mariana Leky. „Der Geschmack<br />

verändert sich aber auch mit<br />

den Jahren“, fügt er noch hinzu. Ähnliches<br />

erleben die beiden auch bei ihren<br />

Kunden. „Es gibt immer wieder Hypes<br />

bei bestimmten Themen, die dann<br />

wieder von einer anderen Richtung<br />

abgelöst werden“, weiß Birgit Kaiser.<br />

„Aktuell sind historische Romane über<br />

die 50er Jahre und Nachkriegsgeschichten<br />

beliebt.“<br />

Bücherlieferung innerhalb eines Tages<br />

Auch, wenn die Buchhandlung vor<br />

allem von Einheimischen aufgesucht<br />

wird und es eine treue Stammkundschaft<br />

gibt, finden Touristen natürlich<br />

genauso etwas passendes. „Als<br />

Urlaubslektüre empfehle ich gern<br />

Krimis – vor allem norddeutsche –<br />

und Inselromane“, verrät Birgit Kaiser.<br />

„Wir haben aber beispielsweise auch<br />

viele Fahrradkarten für die Region<br />

vorrätig, die bei Fahrradtouristen sehr<br />

gefragt sind.“ Generell sei es auch kein<br />

Problem kurzfristig spezielle Buchwünsche<br />

für Urlauber zu erfüllen, da<br />

„innerhalb eines Tages fast jedes Buch<br />

bestellt werden kann.“ Genauer: Wer in<br />

der Buchhandlung Thomas Schulz ein<br />

Buch bis 17.30 Uhr bestellt, kann sich<br />

sicher sein, dass es am nächsten Morgen<br />

bei Ladenöffnung um 9 Uhr da ist.<br />

Falls ein Buch nicht lieferbar sei, werde<br />

dies direkt vom System angezeigt, so<br />

Thomas Schulz. Urlauber wie Einheimische<br />

können Bücher entweder direkt<br />

im Laden, per Telefon, per Mail oder<br />

über die Homepage (www.buch-schulz.<br />

de) ordern. „Die Bücher können auch<br />

zur Ansicht bestellt und bei Nichtgefallen<br />

wieder zurückgeschickt werden“,<br />

ergänzt Birgit Kaiser.<br />

Dass direkt in der Buchhandlung<br />

bestellte Bücher über Nacht geliefert<br />

werden und somit noch schneller<br />

ankommen als beim Onlinehandel,<br />

wusste die Stammkundschaft während<br />

Lockdown-Zeiten in der Corona-<br />

Pandemie sehr zu schätzen. „Trotz<br />

geschlossenen Ladens hatten wir<br />

sehr viele Bücherbestellungen. Ich<br />

bin täglich rumgefahren und habe sie<br />

ausgeliefert“, erinnert sich Thomas<br />

Schulz. Über diese gezielte Unterstützung<br />

habe sich das Team sehr gefreut.<br />

„Generell freuen wir uns, dass unsere<br />

Kunden es zu schätzen wissen, dass<br />

es in Bornhöved eine Buchhandlung<br />

gibt“, sagt Birgit Kaiser. „Wir haben<br />

eigentlich nur nette Begegnungen hier<br />

im Laden, das ist wirklich schön!“<br />

Buchhandlung Thomas Schulz<br />

Am Alten Markt 9B<br />

24619 Bornhöved<br />

Tel.: 04323-96464<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo. - Sa.: 9 - 12.30 Uhr + Mo. - Fr.:<br />

14.30 -18 Uhr<br />

Weitere Infos: www.buch-schulz.de<br />

52 53


FISCHZUCHT<br />

VOLKER<br />

TEXT: VOLKER CHRISTOPHERSEN<br />

CHRISTOPHERSEN<br />

Seit 1958<br />

werden in<br />

der Teichanlage in<br />

Bornhöved, Forellen,<br />

Lachsforellen, Saiblinge<br />

und Karpfen<br />

als Brut-, Besatzund<br />

Speisefische<br />

erbrütet.<br />

Die Fischzucht<br />

wird seit 2002 vom<br />

Fischwirtschaftsmeister<br />

Volker<br />

Christophersen<br />

betrieben.<br />

In der eigenen Aufzucht<br />

wachsen die<br />

Fische vom Ei bis<br />

zum Speisefisch heran.<br />

Die Basis dafür<br />

ist das Quellwasser<br />

in dieser Region.<br />

Die Gestaltung der<br />

über 45 Teiche, die<br />

sich durch ihren naturnahen<br />

Charakter<br />

gut in die Naturlandschaft<br />

eingliedern,<br />

sind ein weiterer<br />

Bestandteil dieser<br />

artgerechten Haltung<br />

und Aufzucht.<br />

Die Teichanlage ist<br />

ein genehmigter Aufzuchtbetrieb, in<br />

dem der Fischbestand zweimal jährlich<br />

durch einen qualifizierten Dienst<br />

auf Fischkrankheiten untersucht wird.<br />

Fisch ist ein wichtiger<br />

Bestandteil<br />

einer gesunden und<br />

ausgewogenen Ernährung,<br />

besonders<br />

entscheidend ist<br />

dabei die regionale<br />

Erzeugung gesunder<br />

und hochwertiger<br />

Lebensmittel.<br />

Denn hier heißt<br />

es wirklich: „Aus<br />

dem Teich - direkt<br />

auf den Teller.“ Als<br />

Verbraucher erfährt<br />

man hier ganz<br />

genau, wo und wie<br />

dieser Fisch aufgewachsen<br />

ist.<br />

Im eigenen Hofladen<br />

kann frischer<br />

oder geräucherter<br />

Fisch erworben<br />

werden. Einmal die<br />

Woche wird am<br />

Bornhöveder See<br />

geräuchert und zu<br />

den Öffnungszeiten<br />

werden fangfrische<br />

Forellen, Lachsforellen,<br />

Saiblinge und<br />

Karpfen küchenfertig<br />

zubereitet.<br />

55


TIPPS<br />

TRIPPS<br />

FÜR<br />

1 2 3 4 5 6 7 8<br />

9<br />

42<br />

SKANDI-<br />

NAVIEN<br />

10<br />

41<br />

11<br />

40<br />

39<br />

NORDSEE<br />

HOLSTEINS<br />

SEEN IM HERZEN<br />

VON HOLSTEIN<br />

OSTSEE<br />

12<br />

13<br />

38<br />

14<br />

37<br />

15<br />

36<br />

HAMBURG<br />

16<br />

35<br />

17<br />

34<br />

33<br />

32<br />

31<br />

30<br />

29<br />

28<br />

27<br />

26<br />

25<br />

24<br />

23<br />

22<br />

21<br />

20<br />

18<br />

19


STOLPEkulturell<br />

DER VEREIN FÜR KULTUR IN STOLPE<br />

Konzerte, Lesungen, Theateraufführungen<br />

für Kinder und Erwachsene, Kinoabende,<br />

Flohmärkte und dergleichen mehr...<br />

1<br />

4<br />

2<br />

1 l Abendsonne über dem Schmalensee<br />

2 l Zufriedene Schafe an Holsteins Seen<br />

3 l Graugans am Bornhöveder See<br />

4 l Gedenkstein in Ruhwinkel<br />

3<br />

58 59


Wanderungen durch die<br />

Natur im Mai und Juni <strong>2022</strong><br />

Unsere Natur entdecken am Samstag,<br />

7. Mai 22 mit Dierk Hamann, Beginn:<br />

15 Uhr – Treffpunkt: 24638 Schmalensee<br />

an der Bank am Waldweg 1 // Ein<br />

Spaziergang in Schmalensee mit Dierk<br />

Hamann und dabei die Vielfalt und<br />

Schönheit unserer heimischen Natur<br />

kennenlernen am. Im Anschluss an die<br />

kleine Wanderung gibt es Kaffee und<br />

Kuchen im Außenbereich des Gasthofes<br />

Voß in Schmalensee. Veranstalter:<br />

Holsteinsehen e.V.<br />

Ornithologische Wanderung um das<br />

Tarbeker Moor am Samstag, 14.Mai<br />

mit Nils Kuhnert-Schumacher, Beginn:<br />

9 Uhr, ca 2.Std. – Treffpunkt: 23824<br />

Tensfeld, Moorblick - für den Rundgang<br />

sind festes Schuhwerk und ein<br />

Fernglas empfohlen. Eine freiwillige<br />

Spende an die Naturschutzgemeinschaft<br />

Blunkerbach e.V. wird erbeten.<br />

Veranstalter: Holsteinsehen e.V. und<br />

Naturschutzgemeinschaft Blunkerbach<br />

e.V.<br />

Botanischen Rundgang auf der<br />

Magerrasenwiese am Samstag, den<br />

25.Juni, Beginn: 9 Uhr .Treffpunkt: an<br />

der gelben Wegmarkierung; Strasse<br />

Wardel, 23813 Blunk, ca. 2Std. ; Für<br />

den Rundgang ist festes Schuhwerk<br />

empfohlen. Eine freiwillige Spende an<br />

die Naturschutzgemeinschaft Blunkerbach<br />

e.V. wird erbeten.<br />

Veranstalter: Holsteinsehen e.V. und<br />

Naturschutzgemeinschaft Blunkerbach<br />

e.V. (Nils Kuhnert-Schumacher)<br />

Buchen Sie jetzt Festlichkeiten in unserem neu<br />

renovierten großen Saal, geeignet für Hochzeiten,<br />

Geburtstage, Konfirmationen sowie Firmenfeste.<br />

IMPRESSUM<br />

Besuchen Sie auch unseren<br />

Bauernladen mit frischem Bier<br />

und Produkten aus der Region.<br />

Schillsdorf | Tel.: 04394 309 | www.kirschenholz.de |<br />

/kirschenholz<br />

60<br />

ViSdP: Jürgen Bucksch<br />

24638 Schmalensee<br />

für Holstein Se(h)en e.V.<br />

Postfach 11 80<br />

24599 Wankendorf<br />

Schleswig-Holstein<br />

Tel: +49 (0) 4326 22 33<br />

kontakt@holsteinseen.de<br />

www.holsteinseen.de<br />

DESIGN<br />

Aykaramba<br />

Adrian Richter<br />

Tel.: 015736156145<br />

Email: aykaramba@mail.de<br />

Fotos: Jürgen Bucksch (www.fo-net.de)<br />

auf dem Erlebnisbauernhof Hof Viehbrook<br />

zwischen Plön und Neumünster<br />

mels-restaurant.de<br />

Viehbrooker Weg 6 | 24619 Rendswühren<br />

mit ONLINESHOP


Montag, Dienstag,<br />

Mittwoch … Urlaub!<br />

Durchatmen, Kraft tanken – warum erst am<br />

Wochen ende? Unter der Woche genießen Kurzurlauber<br />

bei uns be sondere Ruhe und Entspannung …<br />

So wird der Werktag zum Urlaubstag!<br />

ErlebnisBad<br />

SaunaWelt<br />

WellnessStudio<br />

Norderstraße 8 • Kaltenkirchen • holstentherme.de


INTO THE WOODS – BACK TO YOUR ROOTS<br />

George Glamp – luxuriöses Camping<br />

in seiner nachhaltig sanftesten Form<br />

in Igluhuts auf dem Campingplatz<br />

der Perdoeler Mühle. Die Perdoeler<br />

Mühle liegt in ländlicher Umgebung<br />

im Herzen Schleswig-Holsteins am<br />

Rande der Holsteinischen Schweiz.<br />

Die Bornhöveder Seenplatte umfasst eine Kette von fünf Seen,<br />

die durch die Alte Schwentine miteinander verbunden sind.<br />

Die Alte Schwentine führt von hier über den Postsee bei Preetz bis hinauf zur Kieler Förde.<br />

Der Campingplatz hat einen direkten Seezugang zum Belauer See. Der Belauer See ist eines der<br />

saubersten Badegewässer Deutschlands. Buchen Sie die Igluhuts direkt über die Seite:<br />

http://buchung.george-glamp.com/de/

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