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oho #3 - Das Magazin des Fürstentums Liechtenstein

Das neue Liechtenstein-Magazin nimmt Sie mit auf eine Entdeckungsreise. In den Rubriken Kultur/Genuss, Natur/Freizeit, Wirtschaft/Bildung sowie Staat/Fürstenhaus gewähren wir Ihnen Einblick in die kleinen und grossen Geschichten des Mikrokosmos Liechtenstein. Der Themenschwerpunkt in dieser Ausgabe ist das Kulturleben im Fürstentum Liechtenstein.

Das neue Liechtenstein-Magazin nimmt Sie mit auf eine Entdeckungsreise. In den Rubriken Kultur/Genuss, Natur/Freizeit, Wirtschaft/Bildung sowie
Staat/Fürstenhaus gewähren wir Ihnen Einblick in die kleinen und grossen Geschichten des Mikrokosmos Liechtenstein. Der Themenschwerpunkt in dieser Ausgabe ist das Kulturleben im Fürstentum Liechtenstein.

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<strong>oho</strong><strong>#3</strong><br />

Kommt da nicht Ihre Kreativität zu kurz? Schliesslich sind Sie ein aufstrebender<br />

Haubenkoch.<br />

Ich bin in der Gastronomie gross geworden und war immer in Speiserestaurants<br />

tätig. Mir gefällt die Mischung hier. Ausserdem: In ein Dorf wie<br />

Balzers gehört ein Restaurant wie das Zentrum. Wir sind nicht in<br />

Wien, wo täglich Tausende anonyme Menschen an deinem Lokal<br />

vorbeilaufen. Wir leben hier auf dem Land, man kennt sich und<br />

weiss viel besser, was die Leute wollen. Meine Kreativität kommt<br />

in diesem Rahmen nicht zu kurz. Man arrangiert sich, für mich<br />

ist das kein Problem. Mir ist wohl, so wie es ist.<br />

Sie sind in doppelter Hinsicht ein ausgezeichneter Koch.<br />

Ja, dabei habe ich auch als Küchenmeister immer viel Wert auf<br />

Weiterbildung gelegt. Ich bin diätetisch geschulter Koch und<br />

habe auch Prüfungen im Bereich Tourismus und Wirtschaft absolviert.<br />

<strong>Das</strong> ist wichtig, denn das Gewerbe ist in den letzten Jahren<br />

nicht einfacher geworden. Die Gastronomie und vor allem das<br />

Kochen ist ein Knochenjob!<br />

Sie sind mit 13 Gault-Millau-Punkten ausgezeichnet. Viele würden an<br />

Ihrer Stelle damit Werbung machen. Sie hingegen stapeln in dieser Hinsicht<br />

eher tief.<br />

Diese Ehre freut mich zwar, aber wichtiger als meine Haube ist mir, meinen<br />

Gästen eine ausgezeichnete Küche in einer angenehmen und ungezwungenen<br />

Atmosphäre zu bieten. Natürlich bin ich stolz auf meine Auszeichnungen,<br />

aber diese müssen nicht unbedingt an der Aussenfassade <strong>des</strong> Restaurants<br />

sichtbar sein. <strong>Das</strong> Zentrum ist und bleibt ein Dorflokal.<br />

Was zeichnet Ihre Küche aus?<br />

Die Speisekarte wechselt häufig, da die Küche stark saisonal ausgerichtet ist.<br />

Die Natur bietet so viele Möglichkeiten, die ich ausschöpfen möchte. Auch<br />

wenn ich so oft es geht regionale Produkte verwende, ist der österreichische<br />

Einschlag in meinen Gerichten unverkennbar. Da gibt es zum Beispiel das<br />

Backhendl, das sehr gut ankommt. Dafür verzichte ich auf das typische Wienerschnitzel<br />

– das gibt es schliesslich überall. Sehr wichtig ist mir ein gutes<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis. Ich koche nicht mit viel Schnickschnack, sondern<br />

lieber puristisch und mit Leidenschaft.<br />

Welches sind für Sie als Koch die grössten Unterschiede zwischen Wien<br />

und Balzers?<br />

Während man in Wien einen starken Einfluss der kaiserlich-königlichen Zeit<br />

mit böhmischem Einschlag und traditionell verwurzelten Gerichten wie zum<br />

Beispiel Beuschel und Gulyas merkt, sind es hier eher die klassischen alpenländischen<br />

Gerichte. Gemeinsam ist beiden Orten, dass meine Arbeit dort<br />

und hier nicht nach acht Stunden erledigt ist. 13-, 14-Stunden-Tage sind die<br />

Regel. Ob in Wien oder Balzers – die meiste Zeit stehe ich in der Küche.<br />

(lacht) Klar, in der Freizeit bietet Wien sicherlich vielfältigere Möglichkeiten<br />

als Balzers. Aber wie gesagt, ich wusste, worauf ich mich einlasse, und habe<br />

die Herausforderung gerne angenommen.<br />

Ruben A. Brunhart<br />

Ruben A. Brunhart ist 1977 in Balzers geboren. Seine<br />

Kochlehre absolvierte er im Restaurant Adler in<br />

Vaduz. Darauf folgten zwei Jahre im legendären Hotel<br />

Real in Vaduz, bevor der Jungkoch zu Martin Sieberers<br />

Trofana Royal in Ischgl wechselte. Auf Ischgl<br />

folgte Wien, wo Brunhart während 14 Jahren in renommierten<br />

Häusern kochte, unter anderem in seinem<br />

eigenen Lokal Rubens im Palais <strong>Liechtenstein</strong>.<br />

Zwar kehrte er Wien schon einmal den Rücken, um<br />

bei Martin Real in der Heuwiese in Weite zu arbeiten,<br />

doch zog es ihn erneut zurück nach Wien. Im Februar<br />

2015 übernahm Haubenkoch Brunhart von seiner<br />

Patentante das Restaurant Zentrum im Balzers.<br />

Dieses besticht durch eine ausgewogene Mischung<br />

aus Tradition und Moderne. Besonderen Wert legt<br />

Brunhart, der 2015 mit 13 Gault-Millau-Punkten ausgezeichnet<br />

wurde, auf ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

sowie eine abwechslungsreiche, saisonale<br />

Speisekarte mit Wiener Einschlag.<br />

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