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oho #3 - Das Magazin des Fürstentums Liechtenstein

Das neue Liechtenstein-Magazin nimmt Sie mit auf eine Entdeckungsreise. In den Rubriken Kultur/Genuss, Natur/Freizeit, Wirtschaft/Bildung sowie Staat/Fürstenhaus gewähren wir Ihnen Einblick in die kleinen und grossen Geschichten des Mikrokosmos Liechtenstein. Der Themenschwerpunkt in dieser Ausgabe ist das Kulturleben im Fürstentum Liechtenstein.

Das neue Liechtenstein-Magazin nimmt Sie mit auf eine Entdeckungsreise. In den Rubriken Kultur/Genuss, Natur/Freizeit, Wirtschaft/Bildung sowie
Staat/Fürstenhaus gewähren wir Ihnen Einblick in die kleinen und grossen Geschichten des Mikrokosmos Liechtenstein. Der Themenschwerpunkt in dieser Ausgabe ist das Kulturleben im Fürstentum Liechtenstein.

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<strong>oho</strong><strong>#3</strong><br />

Wenn die<br />

Bergstation ruft<br />

Er ist ein echtes Original: Thury Meier. Seit 16 Jahren arbeitet der<br />

bärtige 65-Jährige als Liftangestellter der Bergstation Täli im<br />

<strong>Liechtenstein</strong>er Skigebiet. Jeder kennt sein verschmitztes Lachen,<br />

jeder schätzt sein Pflichtbewusstsein. Ein Malbun ohne Thury?<br />

Undenkbar! Text: Niki Eder · Fotos: Martin Walser<br />

«Hoi Thury», ertönt es im regelmässigen Abstand von wenigen<br />

Sekunden – und das von morgens 9 Uhr bis nachmittags<br />

4 Uhr. Genauso oft kommt ein fröhliches «Hoi» zurück,<br />

gepaart mit einem breiten, bärtigen Grinsen. Thury<br />

Meier gehört wahrscheinlich zu den meistgegrüssten Menschen<br />

<strong>Liechtenstein</strong>s – zumin<strong>des</strong>t während der Wintersaison.<br />

Seit 16 Jahren ist der gebürtige Luzerner Liftangestellter<br />

der Bergstation Täli und jeder, der in Malbun sein<br />

Skiglück versucht, kennt sein kantiges Gesicht und seine<br />

liebenswürdige, direkte Art. «Natürlich kann ich mir nicht<br />

alle Namen der Skifahrer merken», schmunzelt der 65-Jährige.<br />

«Aber ich bin gut darin, mir Gesichter und Stimmen<br />

einzuprägen.»<br />

Wetterfest und kälteerprobt<br />

Eigentlich wäre Thury Meier ja bereits seit einem Jahr im<br />

Pensionsalter. Aber das Nichtstun liegt ihm nicht. Und die<br />

Bindung zur Täli-Station ist einfach zu gross. «Zu meinem<br />

Glück wollten mir meine Kollegen bei den Bergbahnen<br />

Malbun noch nie meinen Arbeitsplatz streitig machen»,<br />

schmunzelt Thury. «Vielleicht<br />

schreckt es sie ab, dass die Sonne es erst sehr spät<br />

bis zur Bergstation schafft.» Spät ist hier durchaus im<br />

wörtlichen Sinne <strong>des</strong> Wortes gemeint. Erst Anfang Februar<br />

schaffen es die Sonnenstrahlen über die Bergkuppe. Der<br />

65-Jährige weiss haargenau, wann: «Seit der moderne<br />

Sechsersessellift im Jahr 2006 in Betrieb genommen wurde,<br />

zeigt sich die Sonne am 14. Februar. Bei der ehemaligen<br />

Zweiersessel-Station, die etwas tiefer lag, tauchte sie<br />

schon zwischen dem 8. und 9. Februar auf.»<br />

Vermisst hat Thury Meier die wärmenden Sonnenstrahlen<br />

allerdings nie. Er mag keine «Hitze» und eigentlich kann<br />

es ihm gar nicht kalt genug sein. «Früher waren die Temperaturen<br />

noch viel extremer», erzählt er. «Da stand ich bei<br />

minus 24 Grad am Lift und hatte nur ein kleines Kastenhäuschen,<br />

um mich aufzuwärmen.» Nicht zu vergleichen<br />

mit dem grosszügigen Raum, der ihm heute zur Verfügung<br />

steht. Doch trotz allen Komforts steht Thury immer<br />

noch am liebsten draussen, direkt am Lift. «Mir macht der<br />

Kontakt zu den Leuten einfach Spass.»<br />

Die Täli-Station vor dem Bau<br />

<strong>des</strong> modernen Sechsersessellifts.<br />

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