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oho #3 - Das Magazin des Fürstentums Liechtenstein

Das neue Liechtenstein-Magazin nimmt Sie mit auf eine Entdeckungsreise. In den Rubriken Kultur/Genuss, Natur/Freizeit, Wirtschaft/Bildung sowie Staat/Fürstenhaus gewähren wir Ihnen Einblick in die kleinen und grossen Geschichten des Mikrokosmos Liechtenstein. Der Themenschwerpunkt in dieser Ausgabe ist das Kulturleben im Fürstentum Liechtenstein.

Das neue Liechtenstein-Magazin nimmt Sie mit auf eine Entdeckungsreise. In den Rubriken Kultur/Genuss, Natur/Freizeit, Wirtschaft/Bildung sowie
Staat/Fürstenhaus gewähren wir Ihnen Einblick in die kleinen und grossen Geschichten des Mikrokosmos Liechtenstein. Der Themenschwerpunkt in dieser Ausgabe ist das Kulturleben im Fürstentum Liechtenstein.

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Natur/Freizeit<br />

<strong>oho</strong><strong>#3</strong><br />

Ursprünglich war mal angedacht, dass der Angestellte von<br />

seinem Platz hinter der Glasfront aus die Technik kontrollieren<br />

sollte. Doch da Thury im Freien arbeiten wollte, hat<br />

man ihm extra ein Kabel nach draussen verlegt und einen<br />

Abstellknopf für den Lift montiert.<br />

Ein bewegtes Leben<br />

Thury Meier ist ein Mann mit 1’000 Geschichten. In jungen<br />

Jahren erlernte er den Beruf <strong>des</strong> Konditors – einen Beruf,<br />

den er nach Abschluss der Lehre gegen denjenigen <strong>des</strong><br />

Lastwagenfahrers eintauschte. Um die mangelnde Arbeit<br />

im Winter zu kompensieren, begann er mit 37 Jahren als<br />

Pistenfahrzeugfahrer in Brigels, wo die Verantwortlichen<br />

schnell das Potenzial <strong>des</strong> jungen Mannes erkannten. Neben<br />

der Verantwortung für die Pisten wurde ihm kurzerhand<br />

auch die Bewirtschaftung einer Schneebar auf 2’100 m ü. M.<br />

anvertraut. Und so hiess es für ihn die nächsten 12 Winter:<br />

Frühmorgens mit dem Pistenfahrzeug rauf in die Berge –<br />

und anschliessend ab an die Schneebar.<br />

Als Thury Meier schliesslich auf die Stellenausschreibung<br />

für einen Liftangestellten in Malbun stiess, dachte er, dass<br />

die Zeit für eine Veränderung reif sei. Er bewarb sich, überzeugte<br />

und durfte bereits wenige Wochen später seine neue<br />

Stelle in <strong>Liechtenstein</strong> antreten. Seither ist er für den Betrieb<br />

der Täli-Bergstation verantwortlich – eine Aufgabe,<br />

der er sich noch heute mit dem gleichen Engagement widmet<br />

wie damals. Später wurde er zusätzlich als Pistenfahrzeugfahrer<br />

eingesetzt und für rund fünf Jahre hatte er sogar<br />

eine Ganzjahresanstellung bei den Bergbahnen<br />

Malbun.<br />

Der «Tüpflischiisser»<br />

Thury Meier ist ein lockerer Typ. Nur wenn es um seine<br />

Täli-Bergstation geht, dann bezeichnet er sich selbst als<br />

«Tüpflischiisser» – bzw. als den «pingeligsten Liftbetreiber»<br />

überhaupt. «Wenn ich einen Tag freihabe und bei meiner<br />

Rückkehr nicht alles genau so vorfinde, wie ich es haben<br />

will, werde ich eklig», sagt er – und für einen kurzen Moment<br />

verdüstert sich seine Miene. «Ich weiss nun mal, wie<br />

alles sein muss, damit es reibungslos läuft.» An Aufgaben<br />

mangelt es ihm nicht. Gerade, wenn ein Föhnsturm durch<br />

die Berge fegt, ist der Aufwand gross, den Ausstieg an der<br />

Liftstation perfekt zu präparieren. «Bei dieser Arbeit merke<br />

ich mittlerweile, dass ich nicht mehr der Jüngste bin», gibt<br />

Thury Meier zu. «Früher habe ich den Schnee allein beiseitegeschaufelt.<br />

Heute muss ich meinen Kollegen bei der Talstation<br />

funken und sie um Hilfe bitten, wenn die Schneeverwehungen<br />

zu stark sind.<br />

Es ist «seine» Täli-Bergstation, «sein» Malbun. Thury Meier<br />

liebt seinen Arbeitsort auch nach 16 Jahren so sehr, dass es<br />

ihn selbst in seiner Freizeit hierher zieht – zumin<strong>des</strong>t in<br />

Thury Meier – ein Gesicht, das in Malbun<br />

jeder kennt.<br />

den Wintermonaten. «Es ist einfach ein schöner Ort»,<br />

schwärmt er. «<strong>Das</strong> Skigebiet ist klein, übersichtlich und familiär.<br />

Bei uns geht niemand verloren. Egal, auf welcher<br />

Piste er fährt, irgendwann kommt er wieder ins Zentrum<br />

zurück.» Zu früheren Zeiten war er auch selbst gerne auf<br />

den Skiern unterwegs, aber nach zwei Hüftoperationen<br />

nimmt es Thury Meier etwas ruhiger. «Wenn ich heute freihabe,<br />

nehme ich den Lift ins Bergrestaurant Sareis, wo ich<br />

mich mit ein paar Senioren in einer gemütlichen Runde<br />

treffe. Wir haben immer eine Gaudi.» Und gegen Abend,<br />

wenn die anderen die Skier anschnallen, geht es für ihn<br />

einfach wieder mit dem Lift nach unten.<br />

Und was macht ein Thury Meier im Sommer? Mit Sicherheit<br />

nicht faulenzen. Dann unterstützt er einen befreundeten<br />

Landwirt bei der Bewirtschaftung der Bergalp Maiensäss.<br />

«Im Tal ist es sowieso viel zu heiss. Da zieht es mich in die<br />

Höhe», erzählt er. «Ich liebe die Bergluft.» Vor allem die<br />

Bergluft, die nach Schnee riecht. Und so kribbelt es ihn<br />

schon wieder in den Fingern, sobald der Herbst einkehrt.<br />

Dann ruft ihn seine Täli-Bergstation – und diesem Ruf<br />

konnte Thury Meier noch nie widerstehen.<br />

Malbun-Tipp:<br />

Neben seinen 23 Kilometern Skipisten hat das Wintersportgebiet<br />

Malbun noch viel mehr zu bieten. So warten<br />

15 Kilometer Langlaufloipen, romantische Winterwanderwege,<br />

ein Eisplatz sowie ein Eiskletterturm darauf, von<br />

ambitionierten Sportlern und Erholung suchenden Familien<br />

erobert zu werden. In Kombination mit dem familiärherzlichen<br />

Ambiente ist Malbun damit der beste Ort, um<br />

sein persönliches Wintermärchen zu erleben.<br />

www.tourismus.li/winter<br />

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