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Experte zweifelt Bürgerbegehren an

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30 KALTENKIRCHEN | HENSTEDT-ULZBURG<br />

DONNERSTAG, 20. APRIL 2017<br />

<strong>Experte</strong> <strong>zweifelt</strong> <strong>Bürgerbegehren</strong> <strong>an</strong><br />

Umstrukturierung der Kitas zur einer Anstalt öffentlichen Rechts beschäftigt den Hauptausschuss in Henstedt-Ulzburg<br />

VON NICOLE SCHOLMANN<br />

......................................................................<br />

HENSTEDT-ULZBURG. Die Sitzung<br />

des Hauptausschusses<br />

am kommenden Dienstag, 25.<br />

April, ab 18.30 Uhr im Rathaus<br />

verspricht wieder, turbulent<br />

zu werden. Die Mitglieder unter<br />

Vorsitz von Karin Honerlah<br />

(WHU) beschäftigen sich<br />

erneut mit der Umw<strong>an</strong>dlung<br />

der zehn Gemeinde-Kitas in<br />

eine Anstalt öffentlichen<br />

Rechts (AöR).<br />

Vier Fraktionen haben<br />

Fach<strong>an</strong>walt beauftragt<br />

KALTENKIRCHEN. 2,2 Milliarden<br />

Bonbons pro Jahr herstellen,<br />

sie in mehr als 25 Millionen<br />

Dosen verpacken und für<br />

den weltweiten Export vorbereiten:<br />

Wie das funktioniert,<br />

können sich Achtklässler des<br />

Gymnasiums nach einem Besuch<br />

bei Cavendish & Harvey<br />

jetzt vorstellen. Die Betriebsführung<br />

beim Süßwarenproduzenten<br />

in der Carl-Zeiss-<br />

Straße war Teil einer Comp<strong>an</strong>y-Tour,<br />

die den Schülern Einblicke<br />

in die Arbeitswelt gab<br />

und ihnen gleichzeitig als Orientierungshilfe<br />

bei der späteren<br />

Berufsfindung dienen soll.<br />

Bevor den Schülern bei Cavendish<br />

& Harvey der Produktionsablauf<br />

gezeigt und erklärt<br />

wurde, gab es Hinweise zur<br />

Sauberkeit. Dazu gehörte,<br />

In welcher Org<strong>an</strong>isationsform die Mitarbeiter der zehn gemeindeeigenen Kindertagesstätten künftig beschäftigt sind, ist heftig umstritten.<br />

Das Thema beschäftigt am Dienstag den Hauptausschuss.<br />

FOTO: PICTURE ALLIANCE / DPA BODO SCHACKOW<br />

Die Fraktionen von BFB,<br />

CDU, FDP und WHU haben<br />

einen gemeinsamen Antrag<br />

auf die Tagesordnung stellen<br />

lassen. Um dem Protest gegen<br />

die AöR zu begegnen, fordern<br />

sie, dass von der Gemeinde<br />

Henstedt-Ulzburg die Kosten<br />

für einen Anwalt übernommen<br />

werden, der die Zulässigkeit<br />

eines <strong>Bürgerbegehren</strong>s<br />

oder eines Bürgerentscheides<br />

prüfen soll.<br />

Eine Elterninitiative wehrt<br />

sich seit Monaten gegen die<br />

Org<strong>an</strong>isationsform der AöR<br />

und fordert einen Eigenbetrieb<br />

als neue Form der Kitas.<br />

Sie haben ein <strong>Bürgerbegehren</strong><br />

auf den Weg gebracht mit<br />

dem Ziel eines Bürgerentscheides.<br />

Die Henstedt-Ulzburger<br />

sollen ihrer Meinung<br />

nach <strong>an</strong> der Wahlurne bestimmen,<br />

in welcher Struktur die<br />

gut 200 Mitarbeiter der Kinderbetreuungseinrichtungen<br />

künftig beschäftigt werden.<br />

Zurzeit werden die nötigen<br />

Unterschriften für diesen Entscheid<br />

gesammelt. Die Gegner<br />

der AöR befürchten Nachteile<br />

für die Kita-Mitarbeiter<br />

und eine sinkende Betreuungsqualität.<br />

„Wir waren von Anf<strong>an</strong>g <strong>an</strong><br />

der Meinung, dass ein <strong>Bürgerbegehren</strong><br />

rechtlich nicht<br />

zulässig ist“, sagt Doris Dosdahl<br />

(BFB). Die Gemeindevertreterin<br />

beschäft sich seit<br />

Jahren intensiv mit der Materie<br />

und geht da konform mit<br />

den Fraktionen von WHU,<br />

dass sich alle die Hände nicht<br />

nur wuschen, sondern auch<br />

desinfizierten. Anschließend<br />

erhielt jeder einen Hygienem<strong>an</strong>tel<br />

und ein Haarnetz.<br />

Die juristische<br />

Überprüfung bestärkt uns<br />

in unserer Haltung.<br />

Doris Dosdahl,<br />

BFB-Gemeindevertreterin<br />

CDU und FDP. Sie bemängelt,<br />

dass das <strong>Bürgerbegehren</strong><br />

über die Arbeitsverträge der<br />

Kita-Mitarbeiter entscheide<br />

und damit nicht gestattet sei.<br />

Süßes Ausflugsziel für Achtklässler<br />

Gymnasiasten schauten sich bei Cavendish & Harvey um<br />

Der Familienbetrieb<br />

zählt 140 Beschäftigte<br />

Empfohlen wurde, zum Schutz<br />

der Ohren Stöpsel zu nutzen,<br />

denn in der Produktionshalle<br />

sorgen die Maschinen für eine<br />

beträchtliche Geräuschkulisse.<br />

Und dort, wo es besonders<br />

laut wurde, beschränkte sich<br />

Werksleiter Günter Neymeyer<br />

mit seinen Erklärungen auf<br />

das Nötigste.<br />

Von riesigen Ungetümen,<br />

die unablässig Mengen von<br />

Bonbons hervorbrachten, ging<br />

es weiter bis zu einem Laderaum,<br />

der vollständig mit Kartons<br />

befüllt wurde. „Das ist ein<br />

Container“, erfuhren die<br />

Schüler. „Mit unseren Süßwaren<br />

beliefern wir Kunden in<br />

über 80 Ländern. Insbesondere<br />

nach China und in den übrigen<br />

asiatischen Raum wird die<br />

Ware verschifft.“<br />

Rund 140 Beschäftigte arbeiten<br />

bei Cavendish & Harvey in<br />

Kaltenkirchen. Wenn zum Beispiel<br />

– wie die Achtklässler<br />

beim Rundg<strong>an</strong>g sehen konnten<br />

– eine Maschine ausfällt,<br />

d<strong>an</strong>n kommen hochqualifizierte<br />

Kräfte um Einsatz, um das<br />

Problem schnell zu beheben.<br />

Es soll keine l<strong>an</strong>ge Unterbrechung<br />

in dem Produktionsprozess<br />

geben, der von Montag<br />

bis Freitag rund um die Uhr<br />

läuft.<br />

ptl<br />

Bei der Betriebsbesichtigung<br />

des<br />

Süßwarenproduzenten<br />

waren<br />

Hygienem<strong>an</strong>tel<br />

und Haarnetz für<br />

alle Pflicht, um die<br />

strikten Vorschriften<br />

zu beachten.<br />

FOTO: PTL<br />

Die vier Rathausfraktionen<br />

haben einen Fach<strong>an</strong>walt für<br />

Verwaltungsrecht aus Kiel<br />

beauftragt. „Die juristische<br />

Überprüfung bestärkt uns in<br />

unserer Haltung“, erklärt<br />

Dosdahl. Eine Bürgerabstimmung<br />

über die mehrheitliche<br />

Entscheidung der Gemeindevertreter<br />

sei nicht zulässig.<br />

Das habe der Anwalt festgestellt.<br />

„Er hat es sehr fundiert<br />

dargelegt. Das hat H<strong>an</strong>d und<br />

Fuß“, betont die Gemeindevertreterin.<br />

Mitte Dezember hatte die<br />

Mehrheit der Gemeindevertreter<br />

für die Umw<strong>an</strong>dlung<br />

KALTENKIRCHEN. Die Commerzb<strong>an</strong>k<br />

Kaltenkirchen blickt<br />

im Geschäft mit Privat- und Firmenkunden<br />

auf ein erfolgreiches<br />

Jahr zurück. „Das kostenlose<br />

Girokonto und das Bekenntnis<br />

zu Filialen waren die<br />

Wachstumstreiber. Wir haben<br />

in Kaltenkirchen 355 neue<br />

Kunden gewonnen“, sagt Uta-<br />

Christi<strong>an</strong>e Christensen, ver<strong>an</strong>twortlich<br />

für das Privatkundengeschäft.<br />

„Das sind im Schnitt<br />

30 neue Kunden pro Monat.<br />

Insgesamt betreuen wir jetzt<br />

rund 7800 Privat- und Geschäftskunden<br />

in der Region.“<br />

zur AöR gestimmt. Die SPD<br />

sprach sich dagegen aus.<br />

Der Elternprotest war nach<br />

der Abstimmung groß, und<br />

das <strong>Bürgerbegehren</strong> nahm<br />

seinen Lauf. Die Kommunalaufsicht<br />

hatte das Begehren<br />

zugelassen. „Erst wenn die<br />

Unterschriften eingereicht<br />

wurden, will die Kommunalaufsicht<br />

unseren Einw<strong>an</strong>d<br />

überprüfen“, sagt Dosdahl.<br />

Sie und ihre Mitstreiter sind<br />

gesp<strong>an</strong>nt, was dabei als Ergebnis<br />

herauskommt. „D<strong>an</strong>n<br />

entscheiden wir, wie wir weiter<br />

vorgehen“, erklärt die<br />

Kommunalpolitikerin.<br />

Commerzb<strong>an</strong>k auf<br />

Wachstumskurs<br />

Klares Bekenntnis zu Filialen<br />

und kostenlosem Girokonto<br />

Im Kreditgeschäft profitierte<br />

die Filiale von hoher Nachfrage<br />

aufgrund der niedrigen Zinsen.<br />

„Das Neugeschäftsvolumen<br />

bei Konsumentenkrediten betrug<br />

1,9 Millionen Euro, bei Immobilienfin<strong>an</strong>zierungen<br />

waren<br />

es 10,7 Millionen Euro“, erläutert<br />

Christensen Auch im Wertpapiergeschäft<br />

war die B<strong>an</strong>k<br />

2016 weiter auf Wachstumskurs.<br />

2,7 Millionen Euro legten<br />

die Kunden neu <strong>an</strong>. „Die niedrigen<br />

Zinsen nagen <strong>an</strong> Vermögen<br />

und Altersvorsorge der<br />

Sparer“, betont die B<strong>an</strong>kerin.<br />

„Wichtig ist deshalb, sich um<br />

seine Geld<strong>an</strong>lage zu kümmern.“<br />

Zuletzt habe sich die Inflation<br />

spürbar erhöht, so Christensen:<br />

„Die schleichende Enteignung<br />

gewinnt <strong>an</strong> Tempo.<br />

Das Sparen von heute heißt Anlegen.“<br />

Bereits zum vierten Mal in<br />

Folge hat die Commerzb<strong>an</strong>k<br />

2016 den bundesweiten Beratungstest<br />

„City<br />

Contest“<br />

gewonnen.<br />

Ausruhen will<br />

sich die B<strong>an</strong>k<br />

auf diesen Erfolgen<br />

nicht:<br />

„Wir treiben<br />

den Umbau<br />

der Commerzb<strong>an</strong>k<br />

aus<br />

Uta-Christi<strong>an</strong>e<br />

Christensen. einer Position<br />

FOTO: PRIVAT der Stärke<br />

weiter vor<strong>an</strong>“,<br />

sagt die Privatkunden-<br />

Chefin. „Wir sind bereits heute<br />

die führende Multik<strong>an</strong>alb<strong>an</strong>k<br />

in Deutschl<strong>an</strong>d. Etwa jeder<br />

fünfte Neukunde hat sein Konto<br />

bei uns online eröffnet.“<br />

Trotzdem pl<strong>an</strong>t die B<strong>an</strong>k keinen<br />

Rückzug aus der Fläche.<br />

Das Filialnetz soll mit neuen<br />

Flagship- und City-Filialen flexibler<br />

und kostengünstiger<br />

werden. „Filialen sind unser<br />

Rückgrat für Wachstum – gerade<br />

jetzt, da sich Wettbewerber<br />

zurückziehen“, sagt Christensen:<br />

„Mit persönlicher Beratung<br />

und unserem kostenlosen<br />

Girokonto wollen wir Markt<strong>an</strong>teile<br />

in Kaltenkirchen gewinnen.“<br />

tö<br />

Unfall auf B4:<br />

Vier der<br />

Verletzten<br />

sind Briten<br />

KALTENKIRCHEN. Nach einem<br />

schweren Verkehrsunfall am<br />

Sonntagabend mit sieben Verletzten<br />

auf der Bundesstraße 4<br />

gab die Polizei jetzt weitere<br />

Einzelheiten bek<strong>an</strong>nt.<br />

Ein 29-Jähriger aus Großbrit<strong>an</strong>nien<br />

war mit seinem<br />

Ford Tr<strong>an</strong>sit aus Richtung<br />

Heidmoor gekommen und<br />

wollte die B4 in Richtung Kaltenkirchen<br />

überqueren. Dabei<br />

übersah er einen Mercedes<br />

GLA, der von einem 70-Jährigen<br />

aus der Region Rendsburg<br />

gelenkt wurde. Durch den Zusammenprall<br />

wurden der<br />

Tr<strong>an</strong>sit-Fahrer und zwei Jungen<br />

im Alter von fünf und<br />

zwölf Jahren leicht verletzt.<br />

Sie wurden mit Rettungswagen<br />

in die Paracelsus-Klinik<br />

nach Henstedt-Ulzburg gebracht,<br />

teilte die Polizei mit.<br />

Ein weiterer 54-jähriger Mitfahrer<br />

wurde hingegen so<br />

schwer verletzt, dass er mit<br />

dem Hubschrauber in eine<br />

Hamburger Klinik geflogen<br />

werden musste. Alle vier Verletzten<br />

stammen aus Großbrit<strong>an</strong>nien.<br />

Im Mercedes wurden drei<br />

Menschen schwer verletzt:<br />

neben dem Fahrer auch eine<br />

79-jährige Neumünster<strong>an</strong>erin<br />

und eine 62-Jährige, die ebenfalls<br />

aus dem Bereich Rendsburg<br />

kommt. Sie wurden mit<br />

Rettungswagen in umliegende<br />

Kr<strong>an</strong>kenhäuser gebracht.<br />

Die Feuerwehr war im Einsatz,<br />

um unter <strong>an</strong>derem ausgelaufenes<br />

Öl zu beseitigen.<br />

Während der umf<strong>an</strong>greichen<br />

Bergungsarbeiten musste die<br />

Unfallstelle für rund zweieinhalb<br />

Stunden voll gesperrt<br />

werden.<br />

tö<br />

KURZNOTIZEN<br />

Blutspenden in<br />

der Naher Schule<br />

NAHE. Der DRK-Blutspendedienst<br />

hat zum Spenden am<br />

Dienstag, 25. April, eingeladen.<br />

Von 16 bis 19.30 Uhr sind dazu<br />

Freiwillige in der Schule (Lüttmoor<br />

5) willkommen.<br />

Fahrt nach Hamburg<br />

in die Ballinstadt<br />

KALTENKIRCHEN. Das Tausendfüßler<br />

Gemeinschaftshaus<br />

bietet am Dienstag, 25. April,<br />

eine Fahrt zum Ausw<strong>an</strong>derermuseum<br />

Ballinstadt in Hamburg<br />

<strong>an</strong>. Treffpunkt ist um 9<br />

Uhr am Gemeinschaftshaus <strong>an</strong><br />

der Schützenstraße 45. Anmeldungen<br />

unter Tel. 04191/<br />

9579647.<br />

Kaffee, Kuchen<br />

und flotte Tänze<br />

ITZSTEDT. Der Seniorenclub<br />

Nahe/Itzstedt/Kayhude hat<br />

zum fröhlichen Nachmittag am<br />

Sonnabend, 22. April, ab 14.30<br />

Uhr in Juhls Gasthof eingeladen.<br />

Nach Kaffee und Kuchen<br />

ist T<strong>an</strong>zen <strong>an</strong>gesagt.<br />

Anmeldungen nimmt Waltraut<br />

Klein unter Tel. 04535/8178<br />

entgegen. Auch Nichtmitglieder<br />

sind willkommen.<br />

IHRE REDAKTEURIN<br />

LOKALREDAKTION<br />

NICOLE<br />

SCHOLMANN<br />

04191/72260-22<br />

kaltenkirchen@<br />

segebergerzeitung.de

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