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Frohe Ostern | Flöha - 01.04.2021

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FROHE OSTERN<br />

Ostereier: Von Kahn bis Kunst<br />

Hühnerei gilt in vielen Kulturkreisen als Ursprung des Lebens –Färben hat eine lange Tradition<br />

1. April 2021<br />

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SONDERAUSGABE<br />

„Eier, wir brauchen Eier!“ Dieser<br />

Spruch stammt nicht etwa vom<br />

Chef einer Gourmetküche, der die<br />

Bestellung für den Großhandel fertig<br />

machen möchte. Vielmehr hat<br />

diesen Satz der ehemalige Weltklassetorwart<br />

Oliver Kahn geprägt.<br />

Die Aussage scheint aus einer<br />

längst vergessenen Ära zu sein.<br />

Denn sie wurde vom dreimaligen<br />

Weltfußballer des Jahres in der<br />

Fußball-Bundesligasaison 2003/04<br />

nach einer 0:2-Niederlage des FC<br />

Bayern München gegen Schalke<br />

04 getroffen.<br />

In aktuellenZeiten, in denen Tabellenführer<br />

Bayern selbst in Unterzahl<br />

die Gegner nach Belieben beherrscht,die<br />

Schalker hingegen als<br />

abgeschlagenes Schlusslicht des<br />

Klassements der 2. Liga entgegentaumeln,<br />

kommt dieses Resultat<br />

von damals dem Leser heute unwirklich<br />

vor. Kahn wollte sich seinerzeit<br />

mit seinem Hilferuf nicht in<br />

die Zusammenstellung der Teamverpflegung<br />

einmischen, sondern<br />

kritisierte vielmehr das halbherzige<br />

Auftreten seiner Vorderleute.<br />

„Eier, wir brauchen Eier!“. Diesen<br />

Spruch dürfte jedoch schon jede<br />

Hausfrau und natürlich auch jeder<br />

Hausmann einmal gesagt haben,<br />

wenn es um die Erstellungder Liste<br />

für den nächsten Wochenendeinkauf<br />

ging. Die Verwendung von Eiern<br />

in der Küche hat eine sehr lange<br />

Tradition. Ob klassisch zum<br />

Frühstück gekocht, als Spiegeloder<br />

Rührei, zum Backen, Kochen<br />

oder Braten –die Variationen gestalten<br />

sich sehr vielfältig. Neben<br />

Eiweiß und Fett stecken in Eiern<br />

unter anderem die Vitamine A, B,<br />

D, Esowie Kalzium und Eisen. Mediziner<br />

mahnen allerdings einen<br />

maßvollen Verzehr an, weil dieses<br />

Lebensmittel auch über einen hohen<br />

Cholesteringehalt verfügt, der<br />

sich wiederum im menschlichen<br />

Körper negativ auswirken kann.<br />

Zudem ist es möglich, dass Eier mit<br />

Salmonellenbelastet sind.<br />

„Eier, wir brauchen Eier!“ Diesen<br />

Spruch hört man zu <strong>Ostern</strong> verstärkt<br />

aus den Haushalten. Dabei<br />

werden die zerbrechlichen Gesellen<br />

nicht nur auf dem Herd benötigt,<br />

sondern auch bunt bemalt an<br />

Bäume oder Sträucher gehangen.<br />

Das Hühnerei gilt invielen Kulturkreisen<br />

als Ursprung des Lebens,<br />

wird deshalb als Fruchtbarkeitssymbol<br />

betrachtet und mit <strong>Ostern</strong><br />

in Verbindung gebracht. Das Färben<br />

von Eiernzu<strong>Ostern</strong> wurde wiederum<br />

in Deutschland schon im<br />

13. Jahrhundert erwähnt. Doch<br />

Ostereier gibt esinden verschiedensten Ausführungen. Sie bestehen<br />

aus den unterschiedlichsten Materialien und Farben. Foto: Knut Berger<br />

nicht nur in unseren Breitengraden<br />

wurde es zum Brauchtum. Im gesamten<br />

Mitteleuropa bis hin zu den<br />

Mittelmeerländern ist das bunte<br />

Osterei ein Begriff.<br />

In der Vergangenheit durften aufgrund<br />

des Fastengebots der katholischen<br />

Kirche von Aschermittwoch<br />

bis <strong>Ostern</strong> weder Fleisch noch Eier<br />

EIER NATÜRLICH FÄRBEN<br />

Wer sich einen natürlichen<br />

Farbsud herstellen möchte,<br />

kann dies mit verschiedenen<br />

Lebensmitteln tun:<br />

braune Färbung:<br />

schwarzer Teeoder Kaffee<br />

orange Färbung:<br />

Zwiebelschalen<br />

rote Färbung:<br />

rote Beete<br />

gelbe Färbung: Kurkuma,<br />

Kamillen- oder Fliederblüten<br />

gegessen werden. Um die Eier<br />

dennoch später verzehren zukönnen,<br />

wurden sie hart gekocht. Zur<br />

Unterscheidung von älteren und<br />

jüngeren wurden sie verschieden<br />

eingefärbt. Auch wenn die Fastenzeit<br />

längst nicht mehr so streng<br />

ausgelegt wird wie ursprünglich,<br />

hat sichdieser Brauch in abgewandelter<br />

Form in den Familien bis<br />

heute erhalten.<br />

Beim Färben können spezielle Lebensmittelfarben<br />

oder auch Lebensmittel<br />

verwendet werden (siehe<br />

Kasten). Durch das gezielte Aufbringen<br />

von Klebeband ist es zudem<br />

möglich, die Eier mit den verschiedensten<br />

Mustern zu versehen.<br />

In manchen Regionen entwickelte<br />

sich das Bemalen oder Verzieren<br />

von Eiern zu einerregelrechten<br />

Kunst. Doch längst werden dazu<br />

nicht nur Hühnereier verwendet.<br />

Es kommen auch Gebilde aus<br />

Ton, Gips, Plaste oder Holz zum<br />

Einsatz, die unter anderem die Gärten<br />

schmücken. (kbe)<br />

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