Rotary Magazin 10/2023
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SUISSE<br />
LIECHTENSTEIN<br />
22<br />
«DIENEN» IST<br />
KEINE FLOSKEL<br />
«Man sollte niemals seine Wurzeln<br />
verleugnen», ist Rot. Marcel Tanner,<br />
Experte für Public Health, überzeugt<br />
AMBASSADRICE<br />
24 PASSIONNÉE<br />
La Rot. Barbora Bruant Gulejova met en<br />
œuvre son expertise au CERN dans la<br />
vulgarisation et éducation scientifique<br />
30 MENSCHEN<br />
GERNE HABEN<br />
Wie eng Wissenschaft und Praxis verflochten<br />
sind, beweist Titularprofessorin<br />
und Gynäkologin Rot. Verena Geissbühler<br />
ROTARIER IN DER WISSENSCHAFT<br />
<strong>10</strong><br />
23<br />
OKTOBER
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EDITORIAL – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
DIE GRENZEN DER WISSENSCHAFT<br />
Wenn man dieser Tage die Zeitungen respektive<br />
Websites aufschlägt, wird einem<br />
angst und bange. Die Meldungen darüber,<br />
wie uns künstliche Intelligenz in Zukunft<br />
die Arbeit nicht erleichtern, sondern wegnehmen<br />
wird, überschlagen sich. «Fährt<br />
Künstliche Intelligenz bald besser Auto als<br />
wir?», spekuliert der Deutschlandfunk.<br />
«Neue Weltmacht», titelt der Spiegel. Und<br />
selbst ein Bäcker aus dem beschaulichen<br />
Unterfranken scheint ohne das Zutun von<br />
hochintelligenten Computern sein Handwerk<br />
nicht mehr verrichten zu können.<br />
«Bei ihm meldet ein KI-System, wenn das<br />
Brötchenregal Nachschub braucht.»<br />
In der Vergangenheit bildeten wir<br />
Menschen uns mächtig was ein auf unsere<br />
Intelligenz. Sie hat uns zum Mond gebracht<br />
und in die Tiefen der Meere, liess uns telefonieren,<br />
Bücher drucken und das Internet<br />
kreieren. Wir haben Impfstoffe entwickelt<br />
und Waffen, Penicillin und Kunstdünger.<br />
Was wir Menschen uns über die Jahrhunderte<br />
hinweg in unseren verhältnismässig<br />
kleinen Schädeln zusammenreimten, hat<br />
unser aller Leben radikal verändert. Wie<br />
wir arbeiten und uns fortbewegen, wie<br />
wir kommunizieren, denken und lernen<br />
haben wir bahnbrechenden menschlichen<br />
Erfindungen zu verdanken. Gerade das, ist<br />
man zu denken verleitet, unterscheidet<br />
uns doch von anderen Arten.<br />
Mit einem Mal jedoch ist unsere Vormachtstellung<br />
bedroht. Dass uns unsere<br />
mechanischen Errungenschaften, auch sie<br />
ein Produkt unserer Intelligenz, längst<br />
ausgebootet haben, steht wohl ausser<br />
Frage. Heute existieren Maschinen, die<br />
schon aufgrund ihrer gigantischen<br />
Ausmasse unsere Vorstellungskraft sprengen.<br />
Von ihrer Leistung ganz zu schweigen.<br />
Was unsere Arme und Beine<br />
vermögen, scheint kaum mehr der Rede<br />
wert zu sein. Doch wird jetzt auch unser<br />
Kopf überboten?<br />
Für die aktuelle Ausgabe des <strong>Rotary</strong><br />
<strong>Magazin</strong>s haben wir einen Versuch<br />
gewagt (Seite 37). Wir fütterten das Programm<br />
Midjourney mit einigen Informationen<br />
zum frei erfundenen RC Redliwil –<br />
und staunten nicht schlecht. Was die<br />
Kulisse, das Alter der abgebildeten Personen<br />
und ja, auch deren Geschlecht anging,<br />
kam die KI einem echten <strong>Rotary</strong> Club<br />
erstaunlich nahe. Beim rotarischen Rad<br />
allerdings ebenso wie beim Schriftzug<br />
versagte sie kläglich. Ob Midjourney beim<br />
Cover (Stichwort: «Rotarians in science»)<br />
einen besseren Job gemacht hat, entscheiden<br />
Sie selbst …<br />
Bei allen Vorteilen, die Künstliche<br />
Intelligenz mit sich bringt, kann sie uns<br />
doch nicht vollends ersetzen. Es braucht<br />
Experten, die layouten und schreiben. Und<br />
es braucht auch in Zukunft Rotarier, die<br />
Ideen entwickeln, Projekte starten und<br />
das Leben anderer nachhaltig prägen –<br />
live und in Farbe.<br />
Verena Maria Amersbach<br />
Chefredaktorin<br />
Il suffit de consulter les journaux ou les<br />
sites internet de ces derniers jours pour<br />
être pris par l’angoisse. Les informations<br />
sur la manière dont l’intelligence artificielle<br />
ne nous facilitera pas le travail à<br />
l’avenir, mais nous le subtilisera, s'amoncellent.<br />
« L’intelligence artificielle sera-telle<br />
bientôt meilleure conductrice que<br />
nous ? », s'interroge la Deutschlandfunk.<br />
« Nouvelle puissance mondiale », titre le<br />
encore Spiegel. Et même un boulanger<br />
de la paisible Basse-Franconie ne semble<br />
plus pouvoir exercer son métier sans<br />
l’intervention d’ordinateurs hautement<br />
intelligents. « Chez lui, un système d’IA<br />
signale quand le rayon des petits pains<br />
a besoin d’être réapprovisionné. »<br />
Nous, les humains, étions par le<br />
passé très fiers de notre intelligence. Elle<br />
nous a emmenés sur la lune et dans les<br />
profondeurs des océans, nous a permis<br />
de téléphoner, d’imprimer des livres et<br />
de créer l’Internet. Nous avons développé<br />
des vaccins et des armes, de la<br />
pénicilline et des engrais chimiques. Ce<br />
que nous, les êtres humains, avons au fil<br />
des siècles mis au point dans nos crânes<br />
relativement petits a radicalement<br />
changé la vie de tout un chacun. La<br />
manière dont nous travaillons et nous<br />
déplaçons, dont nous communiquons,<br />
pensons et apprenons est le fruit d’inventions<br />
humaines révolutionnaires. Et<br />
c’est justement cela qui nous distingue<br />
des autres espèces.<br />
Mais tout à coup, notre suprématie<br />
est menacée. Il ne fait aucun doute que<br />
nos acquisitions mécaniques, elles aussi<br />
un produit de notre intelligence, nous<br />
ont depuis longtemps relégués sur le<br />
banc de touche. Il existe aujourd’hui des<br />
machines qui dépassent notre imagination,<br />
ne serait-ce que par leurs dimensions<br />
gigantesques, sans parler de leur<br />
performance. Ce que nos bras et nos<br />
jambes peuvent faire semble à peine<br />
digne d’être mentionné. Et maintenant,<br />
notre cerveau risquerait-il lui aussi d’être<br />
dépassé ?<br />
Pour le dernier numéro de <strong>Rotary</strong><br />
<strong>Magazin</strong>e, nous avons osé un essai<br />
(page 37). Nous avons alimenté le programme<br />
Midjourney de quelques informations<br />
sur le RC Redliwil inventé de<br />
toutes pièces – et en avons été très<br />
surpris. En termes de décor, d’âge – mais<br />
aussi de gènes – des personnes représentées<br />
et, l’IA était étonnamment<br />
proche d’un véritable <strong>Rotary</strong> club. En<br />
revanche, en ce qui concerne la roue<br />
rotarienne et l’inscription, elle a lamentablement<br />
échoué. À vous de voir si<br />
Midjourney a fait un meilleur travail pour<br />
la couverture (mot-clé : « Rotarians in<br />
science »)...<br />
Malgré tous ses avantages, l’intelligence<br />
artificielle ne peut pas nous remplacer<br />
totalement. Des experts sont<br />
indispensables pour la mise en page et<br />
la rédaction. Et à l’avenir, des Rotariens<br />
demeureront indispensables pour développer<br />
des idées, lancer des actions et<br />
marquer durablement la vie des autres –<br />
en direct et en couleur.<br />
Verena Maria Amersbach<br />
Rédactrice en chef
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INHALT – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
OKTOBER <strong>2023</strong><br />
INHALT<br />
Auswahl ohne Ende – Fluch oder Segen?<br />
34<br />
Künstliche Intelligenz beim RC Redliwil<br />
37<br />
ROKJ feiert Geburtstag<br />
40<br />
08<br />
12<br />
17<br />
22<br />
24<br />
28<br />
30<br />
32<br />
39<br />
40<br />
ROTARISCHE BRAUMEISTER<br />
Mitglieder des RC Entlebuch haben stolz ihr eigenes Bier gebraut.<br />
Unterstützt wurden sie dabei von Biersommelier Fredi Bigler<br />
PLACE À L’ACTION POUR LE RC GENÈVE !<br />
Le RC Genève a remis 22 000 francs à l’association Plein Accès pour<br />
soutenir le projet « MonaLira » qui s’engage pour la lecture<br />
EIN FEUERWEHRAUTO FÜR DIE OSTUKRAINE<br />
Nach der letzten Übung in der Schweiz übernimmt der RC Küsnacht-Zürich<br />
die Autodrehleiter «Talo 5». Nächster Halt: Dnipro<br />
«DIENEN» IST<br />
KEINE FLOSKEL<br />
«Man sollte niemals seine Wurzeln verleugnen», ist Rot. Marcel<br />
Tanner, vielgefragter Experte für Public Health, überzeugt<br />
AMBASSADRICE<br />
PASSIONNÉE<br />
La Rot. Barbora Bruant Gulejova met en œuvre son expertise au<br />
CERN dans la vulgarisation et éducation scientifique<br />
ZU VIELE MÄNNER!<br />
«Warum bilden Frauen die Hälfte der Gesellschaft, aber werden bei<br />
der Entwicklung von KI vernachlässigt?», fragt Prof. Isabelle Collet<br />
MENSCHEN GERNE<br />
HABEN<br />
Wie eng Wissenschaft und Praxis verflochten sind, beweist<br />
Gynäkologin, Titularprofessorin und Rotarierin Verena Geissbühler<br />
LE CHIMISTE QUI A LA FIBRE ÉCOLOGIQUE<br />
Le premier choc pétrolier en 1973 a incité le Rot. Pierre Vogel,<br />
Professeur honoraire de l’EPFL, à se détourner du carbone fossile<br />
MIT SCHOGGI GEGEN KINDERLÄHMUNG<br />
Pünktlich zum Welt-Polio-Tag Ende Oktober geht die süsse<br />
Kooperation von Läderach und <strong>Rotary</strong> in die nächste Runde<br />
ROKJ FEIERT GEBURTSTAG<br />
Mit einem Benefizanlass auf dem Feierlenhof in Altnau hat das<br />
rotarische Projekt ROKJ jetzt sein 15-jähriges Bestehen gefeiert
CLUBLEBEN 1980 – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
GOLFTURNIER DES DISTRIKTS<br />
ERFOLGREICHES<br />
DISTRIKTSTURNIER<br />
Nach der gelungenen Premiere im vergangenen Jahr hat sich<br />
der RC Muttenz Wartenberg abermals als Organisator des<br />
Distriktsturniers der rotarischen Golfer bewährt.<br />
District 1980<br />
06<br />
GOVERNOR <strong>2023</strong>/24<br />
Alex Schär<br />
RC Muttenz-Wartenberg<br />
SEKRETARIAT<br />
Désirée Allenspach<br />
RC Angenstein<br />
Römerstrasse 73<br />
4114 Hofstetten<br />
T +41 61 721 48 23<br />
F +41 61 721 48 31<br />
M +41 79 683 13 83<br />
dgsekretariat@diamond-office.ch<br />
Anzahl Clubs: 68<br />
Clubs ohne Frauen: 8<br />
Mitglieder gesamt: 4486<br />
Weibliche Mitglieder: 712<br />
Aktive < 40 Jahre: 241<br />
Aktive > 60 Jahre: 2425<br />
Eintrittsalter Ø: 43<br />
Alter Ø: 62<br />
rotary1980.ch<br />
Neben dem gesellschaftlichen Engagement und dem Sport zählte am Golfturnier<br />
des Distrikts 1980 vor allem auch eines: das Miteinander<br />
Als Austragungsort der diesjährigen Ausgabe<br />
diente der Golfpark Holzhäusern am<br />
Zugersee, wo regelmässig auch die Ladies<br />
European Tour gastiert. Nicht als Profisportler,<br />
sondern zum puren Vergnügen<br />
traten indes die knapp 40 Golferinnen und<br />
Golfer aus dem rotarischen Umfeld an. Sie<br />
freuten sich bei guten äusseren Bedingungen<br />
an einer ebenso schönen wie entspannten<br />
Runde. Gespielt wurde in<br />
Zweierteams. Dies unterstrich einmal mehr,<br />
dass eher der Spass denn die sportliche<br />
Leistung im Vordergrund stand.<br />
Dem Ehrgeiz der Teilnehmer tat dies<br />
jedoch keinen Abbruch. Entsprechend viele<br />
hervorragende Drives, Pitches, Approaches<br />
und Putts waren zu beobachten. Einen<br />
zusätzlichen Motivationsschub hat wohl<br />
auch das Halfway-Haus bei Loch zehn<br />
beschert. Hier konnten sich die Golfer mit<br />
selbstgemachten Leckereien und Getränken<br />
aller Art stärken.<br />
Weil am Golfturnier des Distrikts 1980<br />
neben dem sozialen Engagement und dem<br />
Sport vor allem auch das Miteinander zählt,<br />
durften sich die Teilnehmer direkt nach<br />
der Golfrunde auf einen Apéro freuen.<br />
Bei kühlen Getränken und einer schönen<br />
Zigarre wurden sie auf den gemütlichen Teil<br />
des Anlasses eingestimmt. Das Clubhaus<br />
des Golfpark Holzhäusern bot den perfekten<br />
Rahmen. Als weiterer Höhepunkt des<br />
Tages gilt sicher die Versteigerung, die<br />
unterhaltsam und nicht minder ergiebig<br />
ausfiel. Sie erbrachte – gemeinsam mit<br />
den grosszügigen Beiträgen von Teilnehmern,<br />
Sponsoren und Gönnern – die stolze<br />
Summe von <strong>10</strong> 000 Franken. Diese kommen<br />
dieses Jahr dem Kinderheim Vulamasango<br />
in Südafrika zugute. Die Wohltätigkeitsorganisation<br />
mit Sitz in Kapstadt, die seit<br />
2009 existiert, bietet verwaisten, verlassenen<br />
und missbrauchten Kindern aus den<br />
Townships nicht nur ein neues Zuhause,<br />
sondern dadurch auch eine Perspektive.<br />
Florian Krämer, Gründer und CEO von Vulamasango,<br />
bedankte sich vor Ort für die<br />
namhafte Spende und machte deutlich,<br />
was der Beitrag für seine Organisation<br />
bedeutet.<br />
Kaum ist die diesjährige Ausgabe des<br />
Turniers erfolgreich abgeschlossen, plant<br />
der RC Muttenz Wartenberg bereits in -<br />
tensiv die Fortsetzung, die wiederum im<br />
Golfpark Holzhäusern stattfinden wird.<br />
Alle golfbegeisterten Rotarier sollten sich<br />
daher den 14. Juni 2024 unbedingt freihalten.<br />
K Rot. Rolf Bühler / red | A zvg<br />
GOLFTURNIER D 1980
CLUBLEBEN 1980 – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
ROTARIER IM FOKUS<br />
DREI FRAGEN AN MARIE MACHAT<br />
Die Assistant Governors fungieren als Bindeglied zwischen den<br />
<strong>Rotary</strong> Clubs in ihrer Region und dem Governor. Im Distrikt 1980<br />
gibt es insgesamt sieben. Seit dem 1. Juli hat Marie Machat vom<br />
RC Basel International das Amt von Isabelle Maulaz Frauenknecht<br />
(RC Allschwil – Regio Basel) in der Region Basel übernommen.<br />
Höchste Zeit, Marie einmal vorzustellen!<br />
Liebe Marie, erzähl uns doch etwas über<br />
deinen rotarischen Hintergrund.<br />
Das erste Mal kam ich im Alter von 17<br />
Jahren mit <strong>Rotary</strong> in Kontakt. Damals lebte<br />
ich ihn Bordeaux, wo ich ursprünglich<br />
herkomme, und hatte die Möglichkeit, mit<br />
dem <strong>Rotary</strong> Jugendaustausch für ein Jahr<br />
nach Amerika zu gehen. Als ich Jahre später<br />
mein Masterstudium in Deutschland<br />
anfing und niemanden dort kannte, trat<br />
ich Rotaract bei. An der Charterfeier in<br />
Konstanz sollte ich meinen späteren Mann<br />
kennenlernen …<br />
Auch nachdem ich 2008 nach Basel<br />
gezogen bin, blieb ich Rotaract treu – im<br />
Rotaract Club Basel ebenso wie in der<br />
Rotaract-Kommission des Distrikts. Als mit<br />
der Unterstützung von PDG Urs Herzog<br />
und PDG Daniel Keuerleber-Burk 2019<br />
der RC Basel International aus der Taufe<br />
ge hoben wurde, war ich plötzlich Gründungspräsidentin.<br />
Was unseren jungen,<br />
dynamischen Club ausmacht: Wir haben<br />
nicht nur von Anfang an das hybride<br />
Modell eingeführt, sondern haben schon<br />
im ersten Jahr unseres Bestehens einen<br />
Global Grant erhalten.<br />
Was hat dich dazu bewogen, das Amt des<br />
Assistant Governors zu übernehmen?<br />
In unserem Gründungsjahr wollten<br />
wir mit unserem Club gern bestehende<br />
Projekte unterstützen; schliesslich gibt es<br />
im Raum Basel zwölf <strong>Rotary</strong> Clubs und<br />
damit eine Fülle an unterschiedlichen Initiativen.<br />
Trotz eingehender Recherche fiel<br />
es mir schwer, herauszufinden, welcher<br />
Club sich wo engagiert, und wo man sich<br />
ggf. anschliessen könnte. Dies liegt daran,<br />
dass die Clubs untereinander kaum vernetzt<br />
sind. Genau dort sehe ich riesiges<br />
Potenzial. Wenn wir uns zusammentun<br />
und die Kräfte bündeln, können wir Grosses<br />
erreichen. Beispiele hierfür sind das<br />
Duck Race oder die Gründung von ROKJ<br />
im Raum Basel.<br />
Als Assistant Governor, der für mindestens<br />
drei Jahre als Bindeglied zwischen<br />
den einzelnen Clubs bzw. zwischen den<br />
Clubs und den Governors fungiert, möchte<br />
ich die rotarische Gemeinschaft ermuntern,<br />
solche Synergien stärker zu nutzen.<br />
Noch eine abschliessende Frage: Was<br />
bedeutet <strong>Rotary</strong> ganz allgemein für dich?<br />
Für mich ist <strong>Rotary</strong> eine Familie. Jedes<br />
Familienmitglied, sprich: jeder Club hat<br />
seine eigene Persönlichkeit, seine eigenen<br />
Stärken. Und doch teilen alle Familienmitglieder<br />
dieselben Werte und Ziele. <strong>Rotary</strong><br />
ist eine Familie, die sich für ihre Mitmenschen<br />
und für die Umwelt engagiert. In<br />
gewisser Weise war <strong>Rotary</strong> auch eine<br />
Familie für mich, als ich nach Deutschland<br />
kam und dort niemanden kannte. Darf ich<br />
an dieser Stelle noch etwas anmerken?<br />
07<br />
Engagieren sich im Distrikt 1980 (von links nach rechts)<br />
DGE Christophe Blaser, iPDG Christine Davatz, Rot. Isabelle Maulaz Frauenknecht,<br />
Assistant Governor Marie Machat und DG Alex Schär<br />
Nur zu!<br />
Die Welt verändert sich immer schneller,<br />
und <strong>Rotary</strong> bewegt sich mit, muss sich<br />
mitbewegen. Dass Anpassung nötig ist,<br />
zeigt ein Zitat von Paul Harris aus dem Jahr<br />
1933: «This is a changing world, we must<br />
be prepared to change with it. The story<br />
of <strong>Rotary</strong> will have to be written again and<br />
again.» Weiterentwicklung liegt also in<br />
unserer DNA. Wenn wir uns nicht entwickeln,<br />
können wir die sich wandelnde<br />
Gesellschaft nicht bedarfsgerecht unterstützen.<br />
Innovatives, lösungsorientiertes<br />
und langfristiges Denken sind meiner<br />
Meinung nach zentral für das Bestehen<br />
und den Erfolg unserer Organisation. Wir<br />
müssen uns immer wieder hinterfragen<br />
und herausfordern, um uns weiterzuentwickeln.<br />
K Janine Keller / red | A zvg
CLUBLEBEN 1980 – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
RC ENTLEBUCH<br />
ROTARISCHE BRAUMEISTER<br />
Mitglieder des RC Entlebuch haben ihr eigenes Bier gebraut.<br />
08<br />
Die Idee, ein eigenes Bier für den RC Entlebuch<br />
zu brauen, schlummerte in den<br />
Köpfen einiger Mitglieder schon lange.<br />
Gerade, weil mit Clubmitglied Fredi Bigler<br />
ein Biersommelier in den eigenen Reihen<br />
steht, drängte sich der Plan förmlich auf.<br />
Für den vielseitigen Unternehmer stellt<br />
das Bierbrauen eine willkommene Ab -<br />
wechslung zum Berufsalltag dar. Seit<br />
Jahren braut Bigler erfolgreich in seiner<br />
kleinen Brauerei das bekannte Wolhuser<br />
Original.<br />
Den Stein für das eigene Clubbier ins<br />
Rollen brachte schliesslich Ex-Programmchef<br />
Martin Peter. Zunächst ging es<br />
darum, die notwendigen Termine zu fixieren<br />
und eine Anzahl von Rotariern für<br />
dieses Projekt zu begeistern. An einem<br />
Samstag wurden dann tausend Liter Bier<br />
gebraut. Fredi Bigler kümmerte sich in der<br />
Folge einen Monat lang um die Gärführung.<br />
Vom Rezept her ähnelt das rotarische<br />
Bier stark dem Wolhuser Bier; Fredi<br />
Bigler hat für die rotarische Version jedoch<br />
einen höheren Anteil an regionaler Braugerste<br />
verwendet. Am Ende des Prozesses<br />
standen das Abfüllen des Bieres und die<br />
Etikettierung der Flaschen – eine schweisstreibende<br />
Arbeit! Zum Glück war genügend<br />
kühles Bier, auch in anderen<br />
Gärungen, vorhanden.<br />
Zu Beginn des neuen Clubjahres<br />
konnten sich die Mitglieder des RC Entlebuch<br />
nun vom Resultat überzeugen. Im<br />
Rahmen eines Feierabendbiers in Fredi<br />
Biglers Kleinbrauerei testeten sie den<br />
rotarischen Gerstensaft und zeigten sich<br />
begeistert. Was Fredi Bigler als Braumeister<br />
mit seiner Equipe auf die Beine gestellt<br />
hat, kann sich sehen lassen! Garniert<br />
wurde das kühle Getränk mit einer Wurst<br />
vom Grill.<br />
Stolz präsentiert Rotarier und<br />
Bierbrauer Fredi Bigler<br />
das Bier des RC Entlebuch<br />
Das Bier des RC Entlebuch wird in Harassen<br />
zu je 24 Flaschen verkauft. Ein Viertel<br />
des Verkaufserlöses kommt dem Governorprojekt,<br />
dem Sorgentelefon «Die dargebotene<br />
Hand», zugute.<br />
K Rot. Fredy Achermann / red | A zvg<br />
RC LAUFENBURG-FRICKTAL<br />
ARBEITSEINSATZ IN MUOTATHAL<br />
An zwei Tagen im Juni trafen sich 16 Mitglieder des RC Laufenburg-Fricktal<br />
mit ihren Familien zum Arbeitseinsatz in Muotathal.<br />
Treffpunkt war um 9 Uhr an der Husky<br />
Lodge. Bei schönstem Wetter galt es,<br />
Unterhaltsarbeiten an den Wanderwegen<br />
Packten in Muotathal kräftig mit an:<br />
Mitglieder des RC Laufenburg-Fricktal<br />
mit ihren Familien<br />
vorzunehmen. Ehe die rotarischen Helfer<br />
jedoch Hand anlegten, führte sie Stefan<br />
Gwerder, der lokale Repräsentant für die<br />
Schwyzer Wanderwege, in die Thematik<br />
ein. Dazu wurde ein spezieller Parcours<br />
absolviert.<br />
Am Arbeitsort selbst, dem Bödeli in<br />
Muotathal, wurde es ernst: Der Einstieg in<br />
den Wanderweg sollte saniert werden.<br />
Keine leichte Aufgabe, denn der Weg war<br />
steil und das Material weit entfernt von<br />
der Baustelle! Die einzelnen Gruppen verteilten<br />
sich auf der Strecke von etwa 400<br />
Metern. Bald schon hörte man die Pickel<br />
in den Stein schlagen und die Schaufeln<br />
kratzen. Pfähle mussten eingeschlagen<br />
und mit Kies hinterlegt werden, grosse<br />
Steine wurden neu verlegt – und das alles<br />
in glühender Hitze. Irgendwann sehnte<br />
sich auch der stärkste Arbeiter nach einer<br />
Pause. Wie willkommen war da das Mittagessen,<br />
das im Schatten einer grossen<br />
Hausfront eingenommen wurde. Am<br />
Nachmittag ging die Arbeit weiter – trotz<br />
Rückenschmerzen und schwindender<br />
Kräfte. Man hatte sichtlich Freude daran,<br />
sich in dieser ungewohnten Situation von<br />
einer ganz neuen Seite kennenzulernen.<br />
Nachdem man die Zimmer in der<br />
Husky Lodge bezogen und das wohlverdiente<br />
Abendessen genossen hatte, gab<br />
«Wetterschmöcker» Roman Urech lustige<br />
Geschichten aus dem Schwyzerland zum<br />
Besten. Gleich nach dem Frühstück rief<br />
tags darauf wieder die Arbeit. Diesmal<br />
standen Feinarbeiten an. Die letzten Tritte<br />
wurden ausgeebnet; dann wurde der<br />
Wanderweg stolzerfüllt begangen.<br />
K Rot. Martin Hohermuth / red | A zvg
CLUBLEBEN 1980 – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
RC LENZBURG<br />
ZEHN JAHRE HAMMERPARK LENZBURG<br />
Einst hatte der RC Lenzburg den Hammerpark initiiert; jetzt wurde die Anlage zehn Jahre alt.<br />
Zu seinem 50. Geburtstag hatte der RC<br />
Lenzburg damals etwas ganz Besonderes<br />
auf die Beine stellen wollen – und hatte die<br />
Idee des Hammerparks kreiert. Gemeinsam<br />
mit starken Partnern – die Stadt Lenzburg<br />
ist ebenso darunter wie die Gemeinde<br />
Niederlenz, die Hypothekarbank Lenzburg<br />
oder die Mobiliar Versicherung – ist es in<br />
der Folge gelungen, den Plan in die Realität<br />
umzusetzen. Zehn Jahre später erfreut sich<br />
der Hammerpark, der sich unterhalb der<br />
Autobahnbrücke an der Gemeindegrenze<br />
zu Niederlenz befindet, grösster Beliebtheit.<br />
Die öffentliche, frei zugängliche<br />
Anlage ist zu einem beliebten Treffpunkt<br />
geworden. Biker, Boulderer und Skater<br />
kommen hier gleichermassen auf ihre Kosten.<br />
Im Laufe der Jahre wurde die Anlage<br />
um einen Grillplatz erweitert. Während die<br />
einen im Hammerpark vor allem die sportliche<br />
Herausforderung suchen, geniessen<br />
andere das gemütliche Zusammensitzen,<br />
den Austausch, die Geselligkeit. Seitdem<br />
vor fünf Jahren eine Beleuchtung angebracht<br />
wurde, wurde die Saison im Hammerpark<br />
bis in den Herbst hinein verlängert.<br />
K Rot. Frédéric Renzen / red | A zvg<br />
Freude im Hammerpark: Die beliebte Freizeitanlage hatte zehnjähriges Jubiläum<br />
09<br />
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CLUBLEBEN 1980 – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
RC WETTINGEN-HEITERSBERG<br />
EIN FUSSBALLTAG VOLLER EMOTIONEN<br />
<strong>10</strong><br />
Für Fussballspieler mit Beeinträchtigung ist «Fredis <strong>Rotary</strong><br />
Grümpi», das jeweils im August vom RC Wettingen-Heitersberg<br />
organisiert wird, längst fixer Punkt in der Agenda. Einen Tag lang<br />
liefern sich junge und junggebliebene Sportler ausgelassene Fights.<br />
Ein Fussballtag voller Emotionen –<br />
das war die 14. Ausgabe von Fredis <strong>Rotary</strong> Grümpi<br />
Auch an der 14. Ausgabe von Fredis <strong>Rotary</strong><br />
Grümpi wurden die Sportler, die verschiedenste<br />
Beeinträchtigungen haben, von<br />
ihren Fans begeistert bejubelt. Insgesamt<br />
14 Mannschaften traten in unterschiedlichen<br />
Ligen gegeneinander an: In der<br />
Tschällänsch-Liga schwang das Team der<br />
«Schlosshoppers» oben aus. In den Kategorien<br />
Top- und Super-Liga hiessen die<br />
Sieger «Traktor 1915» und «FC Eldorado».<br />
Trotz der grossen Hitze zeigten die Spieler<br />
auf dem Platz volle Leistung und blieben<br />
allzeit fair. Die stolze Bilanz von insgesamt<br />
149 Toren kann sich sehen lassen! Jedes<br />
einzelne wurde gefeiert. Manchmal wurde<br />
auch mit dem Schicksal gehadert – dann<br />
zum Beispiel, wenn der gewünschte Pass<br />
nicht ankam. Doch gleich, ob’s daneben<br />
ging oder in den «Kasten»: Die Fans unterstützten<br />
ihre Mannschaften lautstark. Bei<br />
der Rangverkündigung folgte eine La Ola<br />
auf die nächste. Stolz stemmten die Sieger<br />
der einzelnen Kategorien ihren Pokal in die<br />
Höhe. Doch wie bei Fredis <strong>Rotary</strong> Grümpi<br />
üblich, sollte kein Spieler leer ausgehen:<br />
Jeder Teilnehmer erhielt als Anerkennung<br />
für seine Leistung eine Medaille.<br />
K Rot. Flavio De Nando / red<br />
A Rot. Beat Meier<br />
RC WYNEN- UND SUHRENTAL<br />
FREUNDSCHAFTSLUNCH AUF DEM RÜTIHOF<br />
Beim Freundschaftslunch der drei<br />
benachbarten <strong>Rotary</strong> Clubs durfte<br />
auch die Wimpelübergabe nicht fehlen<br />
Unter dem Patronat des RC Wynen- und<br />
Suhrental trafen sich die drei Clubs aus der<br />
Region zum ersten Freundschaftslunch.<br />
Die Präsidentin des organisierenden Clubs,<br />
Rot. Erina Guzzi, durfte insgesamt 64 Mitglieder<br />
auf dem Rütihof ob Gränichen<br />
begrüssen. Darunter waren Vertreter der<br />
<strong>Rotary</strong> Clubs Aarau, Aarau-Alpenzeiger<br />
und Wynen- und Suhrental.<br />
Rot. Philipp Bachmann nutzte die<br />
Gelegenheit, um die drei anwesenden<br />
Clubs kurz vorzustellen: Der älteste von<br />
ihnen, der RC Aarau, wurde bereits 1927<br />
und damit nur Jahre nach dem ersten<br />
Schweizer Club überhaupt aus der Taufe<br />
gehoben. 1980 übernahm der Aarauer<br />
Rotarier Karl Gautschi dann die Patenschaft<br />
bei der Gründung des RC Wynenund<br />
Suhrental. Der jüngste der drei Clubs<br />
schliesslich, der RC Aarau Alpenzeiger, ist<br />
gerade 20 Jahre alt geworden. Ein Drittel<br />
seiner Mitglieder sind Frauen.<br />
Beim Lunch herrschte eine fröhliche<br />
Stimmung. Alte Bekanntschaften wurden<br />
aufgefrischt und neue wurden geschlossen.<br />
Man war sich einig, dass dieser<br />
Freundschaftslunch unter den drei be -<br />
nachbarten Clubs fester Bestandteil des<br />
Jahresprogramms werden sollte.<br />
K Rot. Heinz Gehrig / red | A zvg
CLUBLEBEN 1980 – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
RC RHEINFELDEN-FRICKTAL<br />
UNBESCHWERTE LAGERWOCHE<br />
Auch die 49. Ferienwoche für Menschen mit Unterstützungsbedarf<br />
entpuppte sich als voller Erfolg. Veranstalter war abermals<br />
der RC Rheinfelden-Fricktal.<br />
Dank dem Engagement der Rotarier durften<br />
17 Bewohner der Stiftung MBF in Stein<br />
Ende Juni eine unbeschwerte Lagerwoche<br />
im Frutig-Resort verbringen. Sie wurden<br />
dabei von fünf Betreuern begleitet.<br />
Die Lagerleiter hatten<br />
ein buntes Programm<br />
zusammengestellt. Ausflüge<br />
zum Blausee,<br />
nach Adelboden oder<br />
Aeschi-Ried waren da -<br />
rin ebenso enthalten<br />
wie Spaziergänge entlang<br />
der Kander, der<br />
Besuch im Freibad oder<br />
Minigolfspielen. Daneben<br />
wurde gemalt und<br />
gejasst, gespielt und<br />
viel gelacht. Einer der Höhepunkte stand<br />
am 21. Juni an: Dann nämlich statteten die<br />
Mitglieder des RC Rheinfelden-Fricktal<br />
ihren Feriengästen einen Besuch ab.<br />
Gemeinsam ging es am Seeufer entlang<br />
von Spiez nach Faulensee; Ziel war das<br />
Restaurant Seeblick. Den prächtig angelegten<br />
Wanderweg mit Aussicht auf den<br />
Thunersee meisterten alle mit Bravour. Per<br />
Schiff ging es dann wieder zurück nach<br />
Spiez.<br />
Für die Rotarier war es berührend, zu<br />
sehen, wie viel Freude, Fröhlichkeit und<br />
auch Dankbarkeit einem die Menschen<br />
mit Unterstützungsbedarf entgegenbrachten.<br />
Für sie stellte die Lagerwoche<br />
eine überaus willkommene Abwechslung<br />
zum Alltag dar.<br />
Die Stiftung MBF bietet Menschen<br />
mit Unterstützungsbedarf Eingliederungsund<br />
Arbeits-, Wohn- und Ausbildungsplätze<br />
an. Sozialpädagogisch und wirt -<br />
schaftlich geführt, deckt die Stiftung den<br />
Bedarf der Region Fricktal und der an -<br />
grenzenden Gemeinden.<br />
K Rot. Rafael Waber / red | A zvg<br />
Ihre Spende<br />
schenkt Perspektiven!<br />
Merci für Ihre<br />
Unterstützung
CLUBLEBEN 1990 – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
RC GENÈVE<br />
PLACE À L’ACTION POUR<br />
LE RC GENÈVE !<br />
Le RC Genève a remis 22 000 francs à l’association Plein Accès<br />
pour soutenir le projet « MonaLira ».<br />
12<br />
District 1990<br />
GOVERNOR <strong>2023</strong>/24<br />
Simon Bichsel<br />
RC Bern Kirchenfeld<br />
SECRÉTARIAT<br />
Claire Neyroud<br />
Chemin de la Chiésaz 3<br />
<strong>10</strong>24 Écublens<br />
M +41 76 387 76 50<br />
district@rotary1990.ch<br />
Nombre de clubs: 76<br />
Clubs sans femmes: 16<br />
Nombre de membres: 4604<br />
Membres femmes: 560<br />
Actif < 40 ans: 216<br />
Actif > 60 ans: 2494<br />
Âge d’entrée Ø: 43<br />
Moyenne d’âge: 62<br />
L’association Plein Accès, fondée à l’initiative<br />
de deux trentenaires, tous les deux<br />
malvoyants depuis leur naissance, est<br />
reconnue d’utilité publique. Elle contribue<br />
à favoriser l’inclusion sociale, culturelle,<br />
scolaire et professionnelle des personnes<br />
en situation de handicap.<br />
Le projet MonaLira propose un enjeu<br />
essentiel, celui de l’accès à la lecture aux<br />
personnes malvoyantes ou atteintes de<br />
cécité. La lecture est capitale pour suivre<br />
des études, travailler, se cultiver, exercer<br />
sa citoyenneté ou simplement se divertir.<br />
Pourtant, on estime actuellement que<br />
moins de <strong>10</strong> % des livres publiés sont toutefois<br />
accessibles aux personnes aveugles,<br />
malvoyantes ou dyslexiques.<br />
À Genève, la déficience visuelle<br />
concerne de 750 à 900 jeunes de 15 à 24<br />
ans, 6400 personnes actives de 20 à 65<br />
ans et près de 17 000 seniors et ce dernier<br />
chiffre ne cesse d’augmenter avec la prolongation<br />
de la durée de vie de nos ainés.<br />
Ce projet permet d’améliorer leur<br />
qualité de vue et de vie malgré des<br />
maladies dégénératives acquises.<br />
Depuis janvier <strong>2023</strong>, Mona-<br />
Lira propose une médiathèque<br />
numérique <strong>10</strong>0 % accessibles aux<br />
malvoyants par le site Internet,<br />
mais également via les assistants<br />
vocaux comme Google Home ou<br />
Alexa d’Amazon. On y trouve des<br />
grand livres public (romans pour<br />
tous les âges, les essais, poésie<br />
etc.), des journaux et des revues,<br />
mais surtout les livres de la littérature<br />
scolaire, universitaire et professionnelle<br />
(ouvrages complexes<br />
contenant des formules mathématiques,<br />
dictionnaires et encyclopédies<br />
etc.), ce qui manque<br />
aujourd’hui et empêche beaucoup<br />
de jeunes malvoyantes de suivre des<br />
études supérieures.<br />
MonaLira se distingue par le fait<br />
qu’elle permet aux utilisateurs de personnaliser<br />
les documents téléchargés. Les<br />
personnes malvoyantes pourront choisir la<br />
police qui leur convient le mieux, la taille<br />
des caractères et de l’interligne, les couleurs,<br />
etc. Les personnes qui lisent en<br />
braille numérique et en audio disposeront<br />
aussi de paramètres spécifiques à ces formats<br />
pour une lecture agréable et répondant<br />
à leurs besoins.<br />
MonaLira travaille d’ores et déjà à<br />
l’établissement de liens avec le Département<br />
de l’instruction publique et œuvre<br />
au développement de partenariats avec<br />
les bibliothèques publiques et universitaires.<br />
Il est également prévu des rencontres<br />
littéraires, en collaboration avec le<br />
tissu éditorial genevois et avec les auteurs<br />
et autrices de la région.<br />
K Caroline Baltzinger | A màd<br />
rotary1990.ch<br />
Le RC Genève a remis 22 000<br />
francs à l’association<br />
Plein Accès pour soutenir<br />
le projet « MonaLira »
CLUBLEBEN 1990 – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
PUBLIREPORTAGE<br />
RC MURTEN<br />
5000 FRANKEN FÜR<br />
AIDSKRANKE KINDER<br />
Le conseil immobilier<br />
«Combien<br />
coûte la vente<br />
d’une maison?»<br />
Der RC Murten unterstützt die Lüthy Foundation mit einer<br />
Spende von 5000 Franken.<br />
«Gib der Welt Hoffnung» steht als Motto<br />
über dem aktuellen Clubjahr. In genau<br />
diesem Sinne unterstützt der RC Murten<br />
die Lüthy Foundation. Die Spende hat ein<br />
klares Ziel: Sie soll Kindern mit HIV / Aids in<br />
Simbabwe die Schulausbildung ermöglichen.<br />
Der Gründer der Stiftung, Ruedi<br />
Lüthy aus Muntelier, nahm den Scheck<br />
dankend entgegen und betonte, wie<br />
wertvoll solche Beiträge sind.<br />
Lüthys Dankbarkeit war förmlich spürbar:<br />
«Dass die Rotarier aus Murten auch<br />
an ein fernes Land wie Simbabwe denken<br />
und hier aktiv helfen möchten, berührt<br />
mich sehr», betonte er.<br />
Clubpräsidentin Liliane Kramer wiederum<br />
zeigte sich begeistert von dem, was<br />
Lüthy und sein Team in einem der ärmsten<br />
Länder Afrikas bewegen. «Der RC Murten<br />
ist zutiefst beeindruckt von der Arbeit der<br />
Ruedi Lüthy Foundation. Sie leistet bemerkenswerte<br />
Hilfe für bedürftige Menschen<br />
in Simbabwe», betonte sie anlässlich der<br />
Scheckübergabe im Hotel Bad Murtensee<br />
in Muntelier.<br />
Die Ruedi Lüthy Foundation engagiert<br />
sich seit 20 Jahren unermüdlich für HIV-<br />
Patientinnen und Patienten in Simbabwe,<br />
insbesondere in der Hauptstadt Harare.<br />
Dort betreibt die Stiftung mit der Newlands<br />
Clinic eine Einrichtung, die aktuell<br />
mehr als 8000 mittellose Patienten behandelt.<br />
Die Klinik bietet nicht nur medizinische<br />
Betreuung, sondern engagiert sich<br />
auch in Bereichen wie Bildung, Frauenförderung<br />
und Ernährungshilfe.<br />
Ein besonderer Schwerpunkt liegt seit<br />
mehr als zehn Jahren auf dem sogenannten<br />
School-Fee-Programm. Ziel ist es,<br />
kranken Kindern und Jugendlichen aus<br />
benachteiligten Familien einen Schulabschluss<br />
zu ermöglichen, der wiederum<br />
ihre Chancen am Arbeitsmarkt erhöht. In<br />
einem Land, in dem Bildung entscheidend<br />
dazu beiträgt, die Ungleichheit zu verringern<br />
und die wirtschaftliche Entwicklung<br />
zu fördern, kann der Wert eines solchen<br />
Programms nicht hoch genug eingeschätzt<br />
werden.<br />
Mithilfe der 5000 Franken des RC<br />
Murten, die in Schulbücher und die ob -<br />
ligatorischen Schuluniformen investiert<br />
werden, wird weiteren Kindern geholfen.<br />
K red | A zvg<br />
Si vous vendez votre maison en<br />
réalisant un bénéfice, vous devez<br />
généralement vous acquitter d’un<br />
impôt sur les gains immobiliers.<br />
Celui-ci varie d’un canton à l’autre,<br />
mais dépend généralement de la<br />
durée de possession. Vous pouvez<br />
déduire de vos gains les investissements<br />
qui augmentent la valeur<br />
du bien, les frais de courtage, les<br />
frais d’annonce et de notaire ainsi<br />
que le droit de mutation. Selon<br />
l’endroit, ce dernier est à la charge<br />
de l’acquéreur ou à la charge de<br />
l’acquéreur et du vendeur. En outre,<br />
des frais sont perçus par le registre<br />
foncier et le notaire, par exemple<br />
pour l’authentification du contrat<br />
de vente.<br />
«Les courtiers, une<br />
aide précieuse.»<br />
La vente d’une maison demande<br />
beaucoup d’énergie, surtout quand<br />
il faut planifier en même temps<br />
le déménagement au nouveau<br />
domicile. Les courtiers apportent<br />
une aide précieuse: ils estiment la<br />
maison, établissent la documentation<br />
de vente, organisent les visites<br />
et clarifient pour vous les questions<br />
juridiques. En savoir plus:<br />
helvetia.ch/home<br />
13<br />
Calculer l’impôt<br />
sur les gains<br />
immobiliers!<br />
Schenken Kindern mit Aids / HIV eine Zukunft (von links):<br />
Professor Ruedi Lüthy (Gründer und Stiftungsrat der Ruedi Lüthy Foundation),<br />
Liliane Kramer (Präsidentin des RC Murten) und Rolf Johner (Verantwortlicher für<br />
Berufs- und Jugenddienst beim RC Murten)<br />
FI_CH_IW_ITP_<strong>Rotary</strong>Mag_Verkauf_53x254_f_23-<strong>10</strong>.indd 120.09.23 09:45
CLUBLEBEN 1990 – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
RC GERZENSEE-GANTRISCH<br />
EIN NEUES HOCHBEET<br />
FÜRS KOMPETENZZENTRUM DEMENZ<br />
An einem Samstag im August trafen sich Mitglieder des RC Gerzensee-Gantrisch<br />
zu einem ebenso sinnstiftenden wie schweisstreibenden<br />
Arbeitseinsatz. Es galt, im Park des Kompetenzzentrums<br />
Demenz ein neues Hochbeet zu errichten.<br />
14<br />
Rund zwei Handvoll rotarische Helfer<br />
kamen für dieses wichtige Projekt zusammen.<br />
Unter der Leitung eines engagierten<br />
Clubmitglieds machten sie sich ans Werk.<br />
Die Holzarbeiten waren bereits im Vorfeld<br />
erledigt worden; auch die Betonsockel<br />
waren bereits fertig. So wurden an diesem<br />
Samstagmorgen gemeinsam die Fundamente<br />
gegossen und die Sockel gesetzt,<br />
auf denen man schliesslich das Hochbeet<br />
montierte. Zusammen arbeiten, etwas<br />
Gutes tun und die rotarische Freundschaft<br />
pflegen, stand dabei im Mittelpunkt. Mit<br />
ihrer Aktion bewiesen die Rotarier einmal<br />
RC LA CHAUX-DE-FONDS<br />
mehr, dass sie soziale Verantwortung<br />
übernehmen und einen Dienst an der<br />
Gesellschaft leisten möchten. Sie zeigten<br />
aber auch, dass man im Team einen echten<br />
Mehrwert für Menschen mit Demenz<br />
schaffen kann. Die freiwilligen Helfer<br />
arbeiteten mit Begeisterung und schafften<br />
es, das Projekt am selben Tag noch abzuschliessen.<br />
Anschliessend stiess man auf<br />
das Geleistete an.<br />
Das «Domicil Kompetenzzentrum<br />
Demenz Oberried» in Belp hat sich darauf<br />
spezialisiert, Menschen mit Demenz ein<br />
sicheres Umfeld, kompetente Betreuung<br />
UNE LONGUE TRADITION<br />
DE SOUTIEN À LA JEUNESSE<br />
Errichteten gemeinsam ein neues<br />
Hochbeet für Menschen mit Demenz:<br />
Mitglieder des RC Gerzensee-Gantrisch<br />
bei ihrem Arbeitseinsatz in Belp<br />
und liebevolle Pflege zu bieten. Das speziell<br />
ausgebildete Pflegepersonal sorgt für<br />
eine angenehme Atmosphäre, die von<br />
Schutz, Geborgenheit und Entspannung<br />
geprägt ist. Weil jede Demenzerkran -<br />
kung anders verläuft, betreut Domicil die<br />
betroffenen Menschen ganz individuell.<br />
K Rot. Lukas Jampen / red | A zvg<br />
Depuis près de huitante ans, le RC La Chaux-de-Fonds est fier<br />
d’attribuer des prix à des jeunes adultes qui par leur réussite, leur<br />
mérite, leur courage, sont allés au bout de leur formation qu’elle<br />
soit académique ou professionnelle.<br />
Dans le procès-verbal du RC La Chaux-de-<br />
Fonds datant du 13 août 1946, on peut y<br />
lire qu’un membre du club s’interroge, à<br />
savoir si les 20 francs offerts aux deux<br />
bacheliers les plus méritants du Gymnase<br />
et de l’École de commerce sont suffisants.<br />
Ne pourrions-nous pas passer à 50 ou <strong>10</strong>0<br />
francs, se demande-t-il. Depuis plusieurs<br />
années, le RC La Chaux-de-Fonds distribue<br />
trois types de prix : Académique, Méritant<br />
et Coup de Cœur. Si la meilleure moyenne<br />
est toujours récompensée, le club a aussi<br />
voulu reconnaître l’apprentie et l’étudiant<br />
qui par une attitude remarquable d’engagement,<br />
d’esprit d’initiative, d’altruisme a<br />
Dieudonné Perret-Gentil a reçu le Prix<br />
méritant pour avoir réussi son CFC de<br />
menuisier en trois ans au lieu de quatre.<br />
Il est entouré par deux membres du<br />
RC La Chaux-de-Fonds, le Conseiller<br />
d’État Alain Ribaux, et Thierry Favre, le<br />
responsable de l’Action professionnelle<br />
été un exemple pour ses camarades. Le<br />
prix Coup de Cœur récompense, celui ou<br />
celle qui a dû surmonter des difficultés<br />
personnelles, un handicap et qui s’est<br />
montrée suffisamment persévérante pour<br />
aller au terme de sa formation.<br />
Quatre filles et huit garçons, du<br />
CIFOM, de l’ESTER, du Lycée et du CPMB,<br />
ont reçu, en plus d’un diplôme et d’une<br />
brochure explicative des buts du <strong>Rotary</strong>,<br />
un chronographe gravé ROTARY au dos de<br />
la boîte, cédé à un prix raisonnable par une<br />
grande manufacture horlogère de la<br />
région. Le RC La Chaux-de-Fonds demande<br />
aux différentes directions de ces<br />
écoles de leur fournir les lauréates et lauréats.<br />
La démarche de reconnaissance<br />
auprès de cette jeunesse va dans le sens<br />
du soutien au service professionnel, si cher<br />
au Gouverneur du District 1990.<br />
K Rot. Pierre Yves Blanc | A màd
CLUBLEBEN 2000 – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
RC AROSA<br />
NEUE REKORDZEIT BEIM<br />
OBERSEE GRAND PRIX<br />
Bereits zum 21. Mal lud der RC Arosa am 1. August zum<br />
beliebten Entenrennen ein.<br />
District 2000<br />
GOVERNOR <strong>2023</strong>/24<br />
Thomas Hunziker<br />
RC Au am Zürichsee<br />
SEKRETARIAT<br />
Ursula Gervasi<br />
<strong>Rotary</strong> eClub 2000<br />
Burkardusstr. 35<br />
Am Nationalfeiertag herrschte am Obersee<br />
in Arosa Hochspannung: Jeden<br />
Moment würde sich die Schaukel des<br />
Teleskopladers «Manitu» senken, um<br />
exakt 1500 rotarische Enten in die kalten<br />
Fluten des Obersees zu entlassen. Ihr Ziel:<br />
der Untersee.<br />
Kaum ins Wasser geplumpst, nahmen<br />
die Entlein Fahrt auf. Die vielen Fans und<br />
Schaulustigen am Ufer feuerten sie dabei<br />
lautstark an. Ein Novum in diesem Jahr:<br />
Die örtlichen Enten des RC Arosa hatten<br />
Konkurrenz von auswärts bekommen.<br />
Beim RC Uster waren geheime Entenbestände<br />
aufgetaucht; diese waren jetzt<br />
mit von der Partie und wollten es den<br />
Lokal matadoren natürlich zeigen. Letztere<br />
profitierten jedoch vom Heimvorteil: Sie<br />
kannten das Terrain, sprich: den tückischen<br />
Bachverlauf, und hatten letztlich die<br />
Nase vorn. Das Rennen für sich entschied<br />
die Arosa-Ente mit der Startnummer 452.<br />
Sie fuhr oder besser: schwamm die neue<br />
Rekordzeit von elf Minuten und zehn<br />
Sekunden ein. Die schnellste Ente des RC<br />
Uzwil konnte sich den sehr guten vierten<br />
Rang sichern. Bis die letzte der 1500 Enten<br />
das Ziel erreichte, war mehr als eine Stunde<br />
vergangen.<br />
Die stolzen Besitzer der zehn bestplatzierten<br />
Enten durften sich über tolle Preise<br />
freuen. Nachdem sämtliche Prämien von<br />
Sponsoren stammten, konnte der Erlös aus<br />
dem Entenrennen in voller Höhe gespendet<br />
werden. Er kommt diesmal dem Chinderhus<br />
Strahlegg in Fideris zugute.<br />
Die Veranstalter vom RC Arosa zeigten<br />
sich mehr als zufrieden mit ihrem Event:<br />
«Wir sind auch dieses Jahr begeistert vom<br />
Goodwill unserer vielen Freunde und Gönner!<br />
Jedes Jahr freuen sich Einheimische<br />
und Gäste, Gross und Klein auf unser<br />
Rennen. Und seit Jahren wird unser Projekt<br />
sehr grosszügig unterstützt.»<br />
Kaum ist das Rennen beendet, «wappnen»<br />
sich die Enten bereits für die Fortsetzung<br />
des Obersee Grand Prix im<br />
kommenden Jahr. Alle Fans sollten sich<br />
den 1. August daher unbedingt freihalten.<br />
K Rot. Gieri Maissen / red | A zvg<br />
15<br />
5632 Buttwil<br />
M 079 362 34 99<br />
secretary@rotary2000.ch<br />
Anzahl Clubs: 79<br />
Clubs ohne Frauen: 7<br />
Mitglieder gesamt: 4551<br />
Weibliche Mitglieder: 739<br />
Aktive < 40 Jahre: 163<br />
Aktive > 60 Jahre: 2495<br />
Eintrittsalter Ø: 43<br />
Alter Ø: 62<br />
rotary2000.ch<br />
Feuerten die kleinen Enten entlang der Strecke lautstark an:<br />
die begeisterten Besucher des 21. Entenrennens des RC Arosa
CLUBLEBEN 2000 – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
RC ILLNAU-EFFRETIKON<br />
ROTARIER ERFÜLLEN HERZENSWÜNSCHE<br />
16<br />
Im schicken Oldtimer mitfahren, sich den sommerlichen Fahrtwind<br />
durchs Haar wehen lassen und für einmal den Alltag vergessen:<br />
Für die Bewohnerinnen und Bewohner der «Stiftung zur<br />
Palme» in Pfäffikon ging dieser Herzenswunsch in Erfüllung.<br />
Die Stiftung zur Palme bietet Menschen mit<br />
Beeinträchtigungen ein schönes, sicheres<br />
Zuhause. Nach ihren Herzenswünschen<br />
gefragt, stach einer der Bewohner besonders<br />
hervor: Er träumte davon, einmal in<br />
einem roten Oldtimer mitfahren zu dürfen.<br />
Der RC Illnau-Effretikon fackelte nicht<br />
lange und lud spontan zum Oldtimer-<br />
Cabriolet-Tag ein. Die Vorfreude bei den<br />
Bewohnern war riesig! Die gesamte Woche<br />
über fieberten sie dem grossen Tag entgegen.<br />
Als dieser endlich gekommen war,<br />
versammelten sie sich schon eine Stunde<br />
vor der Zeit im Innenhof, um die Wagen bei<br />
der Ankunft sofort zu begrüssen.<br />
Dann war es so weit: 14 Clubmitglieder<br />
rollten in ihren edlen Gefährten vor und<br />
boten sich als Chauffeure an. Unter den<br />
Fahrzeugen befand sich ein leuchtend roter<br />
Austin Healy aus dem Jahre 1965. Begleitet<br />
wurde dieser von ehrwürdigen Fahrzeugen<br />
mit klingenden Namen wie Jaguar,<br />
Aston Martin, Alfa Romeo, Citroën oder<br />
Mustang. Ernst, der Bewohner mit dem<br />
Brachen gemeinsam zur grossen Oldtimer-Tour auf: Bewohner der Stiftung<br />
zur Palme und Mitglieder des RC Illnau-Effretikon<br />
Initialwunsch, hatte das Privileg, den Konvoi<br />
in diesem Schmuckstück anzuführen.<br />
Die Route führte die Gruppe durchs malerische<br />
Zürcher Oberland und wieder zurück<br />
nach Pfäffikon. Unterwegs wurde ein<br />
Fotostopp eingelegt, bei dem alle Passagiere<br />
ein leckeres Eis genossen. Rot.<br />
Andreas Zumbühl vom RC Zürich-Oberland,<br />
Geschäftsführer der Stiftung zur<br />
Palme, lud die Gruppe ein. Insgesamt<br />
34 «Palmerianerinnen» und «Palmerianer»<br />
erlebten die herrliche Ausfahrt mit.<br />
Die Rotarier genossen die Fahrt ge -<br />
nauso wie ihre Gäste. Organisator Rot.<br />
Roman Bolliger vom RC Illnau-Effretikon<br />
zeigte sich begeistert: «Wir waren beeindruckt<br />
von der Freude unserer Passagiere<br />
und von den Fragen, die sie uns während<br />
der Fahrt stellten. Ein gutes Beispiel, wie<br />
man Freude bereiten kann, indem man<br />
jemandem Zeit und einen aussergewöhnlichen<br />
Moment schenkt.»<br />
Um den Tag gebührend abzuschliessen,<br />
versammelten sich die Anwesenden<br />
zum gemeinsamen Abendessen im Palme-Restaurant.<br />
Es war ein Tag, der allen<br />
noch lange in Erinnerung bleiben wird – ein<br />
Tag, an dem wertvolle Verbindungen zwischen<br />
Menschen geschaffen wurden.<br />
K red | A zvg<br />
RC ZÜRICH-BELLEVUE<br />
MIT NEUER POWER IN DIE ZUKUNFT<br />
Aus dem RC Zürich-Zürichberg und dem RC Zürich-Bellerive<br />
wurde der RC Zürich-Bellevue<br />
Clubfusion in Zürich: Pünktlich<br />
zum neuen rotarischen<br />
Jahr gab es unter den Zürcher<br />
Clubs ein neues Gesicht. Der<br />
RC Zürich-Zürichberg hat sich<br />
aufgelöst; seine Mitglieder<br />
schlossen sich per 1. Juli dem<br />
RC Zürich-Bellerive an. Das<br />
neue Clubkonstrukt firmiert<br />
künftig unter dem Namen<br />
RC Zürich-Bellevue und zählt<br />
aktuell 64 Mitglieder. Der RC<br />
Zürich-Bellerive hatte noch<br />
im vergangenen Jahr sein<br />
20-jähriges Bestehen gefeiert,<br />
damals mit 50 Mit gliedern.<br />
Auch der RC Zürich-Zürichberg<br />
gehörte nicht erst seit<br />
gestern zur rotarischen Welt:<br />
Er wurde im Jahre 2011<br />
gegründet und zählte vor<br />
der Fusion 26 Mitglieder. Mit<br />
neuer Power, einer gehörigen<br />
Portion an Motivation<br />
und vielen Ideen startet man<br />
jetzt vereint in die Zukunft.<br />
K red | A zvg
CLUBLEBEN 2000 – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
RC KÜSNACHT-ZÜRICH<br />
EIN FEUERWEHRAUTO FÜR DIE UKRAINE<br />
Der RC Küsnacht-Zürich übernimmt die Autodrehleiter «Talo 5» nach der letzten Übung.<br />
Im Bieterwettbewerb um die auszumusternde<br />
Autodrehleiter (ADL) der Feuerwehr<br />
Thalwil-Oberrieden ging der RC<br />
Küsnacht-Zürich als Sieger hervor. Der<br />
Club erwarb die Leiter als Geschenk für die<br />
ostukrainische Stadt Dnipro, deren Feuerwehrmagazin<br />
inklusive praktisch aller Fahrzeuge<br />
bei einem russischen Raketenangriff<br />
Ende Mai zerstört worden war.<br />
Am Donnerstag, 13. Juli, war es so<br />
weit: Die auszumusternde Autodrehleiter<br />
wurde an eine kleine Delegation des<br />
Clubs (Peter Gut, Hans-Ueli Zürcher und<br />
Werner Vogt), begleitet vom ukrainischen<br />
Projektpartner Konstantin Konischev,<br />
übergeben. Konischev, Jurist bei<br />
einer renommierten Bank, hat mit seinem<br />
Ukraine-Hilfsverein bereits mehr als ein<br />
Dutzend Nutzfahrzeuge in sein Heimatland<br />
überführen lassen, notabene mit<br />
Hilfsgütern gefüllt.<br />
Vor der 2500 Kilometer langen Überfahrt<br />
von Meilen nach Dnipro (2. bis<br />
5. August) durfte «Talo 5» am 13. Juli aber<br />
noch an der letzten Übung teilnehmen,<br />
der Sommerschlussübung <strong>2023</strong>. Hauptmann<br />
Claudio Hostettler,<br />
Kommandant der Feuerwehr<br />
Thalwil-Oberrieden, war in der<br />
komfortablen Lage, dass er an<br />
diesem Abend ausnahmsweise<br />
zwei Autodrehleitern zur Verfügung<br />
hatte – die alte und die<br />
neue. So teilte er seine Mannschaft<br />
auf in zwei Züge, die an<br />
einem Mehrfamilienhaus an<br />
der Alten Landstrasse 79 eine<br />
Reihe von Lösch-, Rettungsund<br />
Bergungsaufgaben zu<br />
erledigen hatten. Ein grosser<br />
«Fanclub» von <strong>10</strong>0 Männern,<br />
Frauen und Kindern – die meisten<br />
unter ihnen Angehörige der Feuerwehrleute<br />
– warteten gespannt am<br />
Einsatzort. Ihre Anzahl verdoppelte sich<br />
nach Beginn der Übung in Kürze.<br />
Spannend für die Zuschauer waren<br />
vor allem die Rettungen aus den oberen<br />
Stockwerken mit oder ohne Tragbahre –<br />
die Paradedisziplin für den Maschinisten<br />
an der Autodrehleiter und seine Kollegen<br />
im Korb. Gerettet wurde aber auch mit-<br />
Freuen sich, dass «Talo 5» jetzt in der Ukraine weiterwirken darf (von links):<br />
Hauptmann Claudio Hostettler, PDG Peter Gut und der ukrainische Projektpartner<br />
Konstantin Konischev bei der Sommerschlussübung <strong>2023</strong><br />
der Feuerwehr Thalwil-Oberrieden<br />
tels einer normalen Leiter aus dem ersten<br />
Stock – dies natürlich mit Seilsicherung.<br />
Zum Glück übrigens für das involvierte<br />
Team, simulierte die Übungsperson doch<br />
Höhenangst und einen Schwächeanfall<br />
beim Abstieg.<br />
Peter Gut, Ehrenmitglied des RC Küsnacht-Zürich<br />
und Past District Governor,<br />
wandte sich mit einem kurzen Votum an<br />
Hauptmann Claudio Hostettler und seine<br />
versammelte Mannschaft mit einem Dankeschön<br />
dafür, dass sein Club den<br />
Zuschlag erhalten hatte. Die Tatsache,<br />
dass «Talo 5» nach Hunderten von Ernstfällen<br />
und Übungen am linken Seeufer<br />
nun in der Ukraine Leben retten wird, war<br />
den Feuerwehrmännern und -frauen<br />
einen donnernden Applaus wert. Peter<br />
Gut hat im Übrigen grosse Erfahrung in<br />
der logistischen Hilfe für Krisengebiete:<br />
Nach dem Bürgerkrieg im ehemaligen<br />
Jugoslawien überführten Teams unter<br />
seiner Leitung über 40 Ambulanzen und<br />
drei mobile Zahnkliniken in die Krisengebiete<br />
der verschiedenen neu entstandenen<br />
Republiken.<br />
Technisches: «Talo 5» ist eine Autodrehleiter<br />
der Marke Renault, Baujahr<br />
1996 mit einem Gewicht von 14,5 Tonnen.<br />
Der 9834-Kubikzentimeter-Motor<br />
leistet 304 PS und verfügt über ein dreiteiliges<br />
Leiterpaket mit einer Gesamtlänge<br />
von 30 Metern.<br />
K Rot. Werner Vogt | A zvg<br />
17
CLUBLEBEN 2000 – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
RC ST. GALLEN-ROSENBERG<br />
NEUE EDITION DER ROTARISCHEN KARTEN<br />
Die «RCards», die der RC St. Gallen-Rosenberg seit einigen Jahren<br />
pünktlich zur Vorweihnachtszeit auf den Markt bringt, haben<br />
längst Tradition. Auch dieses Jahr darf man sich wieder auf liebevoll<br />
gestaltete Kunstkarten freuen.<br />
Eines der Motive: Kinder auf Bali<br />
Um seine langfristigen Sozialprojekte zu<br />
finanzieren, rief der RC St. Gallen-Rosenberg<br />
ehedem die «RCards» ins Leben. Die<br />
edlen Kunstkarten werden von Mitgliedern<br />
des Clubs entworfen und in den eigenen<br />
Betrieben zum Selbstkostenpreis produziert.<br />
Die Karten mit einer Grösse von 148<br />
auf 2<strong>10</strong> Millimeter werden auf hochwertigem<br />
Papier gedruckt, sie werden glanzdispersionslackiert<br />
und zusammen mit<br />
Einlageblatt und Couvert geliefert. Der<br />
Preis für zehn Exemplare beträgt 55 Franken.<br />
Nach oben sind die Preise gestaffelt.<br />
Wer mehr als 250 Karten bestellt, profitiert<br />
von reduzierten Preisen – perfekt, um nicht<br />
nur die eigene Familie, sondern auch<br />
Freunde, Arbeitskollegen oder Mitarbeiter<br />
zu Weihnachten mit einem Gruss zu beglücken.<br />
Der Erlös aus den RCards fliesst auch<br />
dieses Jahr an drei soziale Projekte. Neben<br />
den rotarischen Initiativen ROKJ (setzt sich<br />
für Kinder und Jugendliche aus wirtschaftlich<br />
benachteiligten Familien ein) und<br />
mine-ex (hilft Minenopfern in Kambodscha<br />
und Afghanistan sprichwörtlich wieder<br />
«auf die Beine») wird mit dem Geld auch<br />
der Verein «Zukunft für Kinder» (schenkt<br />
jungen Menschen in Bali eine Perspektive)<br />
unterstützt.<br />
K Rot. Nayla Stössel / red | A zvg<br />
RCARDS<br />
18<br />
ROTARACT<br />
AUFSCHLUSSREICHER AUSTAUSCH<br />
Am ersten Samstag im September lud DG Thomas Hunziker zum<br />
grossen Rotaract-Tag ein. Es war die erste Veranstaltung dieser<br />
Art im Distrikt 2000.<br />
Ziel des Events, das auf dem Firmengelände<br />
der Hunziker AG in Thalwil stattfand, war<br />
die Vernetzung von Rotaract und <strong>Rotary</strong>.<br />
Einen Nachmittag gemeinsam verbringen,<br />
sich austauschen, eigene Erfahrungen teilen<br />
und Ideen präsentieren, stand auf dem<br />
Programm. Zahlreiche Vertreter beider<br />
Organisationen sind der Einladung gefolgt.<br />
Kaum hatte man sich vorgestellt, versanken<br />
Rotarier und Rotaracter in angeregte<br />
Gespräche. Unterbrochen wurde die<br />
Diskussion von einer gemeinsamen Challenge:<br />
Es galt, ein Rüstbrett aus Holz mit<br />
dem <strong>Rotary</strong>-Logo zu versehen. Beim<br />
anschliessenden «Speed Dating» gab es<br />
Gelegenheit, sich noch besser kennenzulernen.<br />
Im weiteren Verlauf des Events<br />
berichteten drei Rotarier aus erster Hand,<br />
wie sie zu <strong>Rotary</strong> gekommen sind und was<br />
das rotarische Leben für sie ganz persönlich<br />
bedeutet. Die Schilderungen von Hanspeter<br />
Brunner, Marc Winet und Michele<br />
Gallicchio (alle Mitglieder des RC Au am<br />
Zürichsee) waren eindrücklich. Man sinnierte<br />
gemeinsam darüber, was es heisst,<br />
eine Vorbildfunktion zu erfüllen, sprach<br />
über den Begriff «Elite» und überlegte,<br />
welche unterschiedlichen Definitionen von<br />
«Erfolg» es gibt. Was deutlich wurde, als die<br />
Rotaracter erzählten: Ihre Organisation ist<br />
auch in rotarischen Kreisen noch immer viel<br />
zu wenig bekannt. Ihre Freunde von <strong>Rotary</strong><br />
könnten da gern verstärkt die Werbetrommel<br />
rühren.<br />
Mit der Frage, wie der Übertritt von<br />
Rotaract zu <strong>Rotary</strong> gelingen kann, stand ein<br />
weiteres zentrales Thema im Raum. Persönliche<br />
Kontakte zu Rotariern könnten den<br />
Wechsel massgeblich erleichtern. Einen<br />
echten Mehrwert würde es für Rotaracter<br />
(und damit für künftige Rotarier) darstellen,<br />
wenn die Präsenzpflicht in den <strong>Rotary</strong> Clubs<br />
gelockert würde. Aufgrund der Lebenssitua<br />
tion, in der sie sich befinden, falle es<br />
Sich austauschen, einander besser<br />
kennenlernen, stand als Motto über<br />
dem Event von Rotaract und <strong>Rotary</strong><br />
vie len Rotaractern / künftigen Rotariern<br />
schwer, sich über Gebühr einzubringen,<br />
beispielsweise bei Besuchen in anderen<br />
Clubs. Sich im eigenen Club zu engagieren,<br />
sei hingegen nicht nur möglich, sondern<br />
auch von ihnen explizit erwünscht.<br />
Abgerundet wurde der aufschlussreiche<br />
Austausch mit einem gemütlichen<br />
Barbecue. DG Thomas Hunziker zeigt sich<br />
sehr zufrieden mit dem Anlass: «Ein toller<br />
Tag mit noch tolleren Menschen – reflektiert,<br />
klar und zukunftsorientiert!»<br />
K Janine Keller / red | A zvg
CLUBLEBEN 2000 – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
RC ZÜRICH AU LAC<br />
BESUCH BEIM<br />
RC DINKELSBÜHL-FEUCHTWANGEN<br />
Vom 14. bis 16. Juli war eine Delegation des RC Zürich au Lac<br />
bei den Freunden des RC Dinkelsbühl-Feuchtwangen zu Gast.<br />
Zum Anlass nahmen die Rotarier die sogenannte Kinderzeche,<br />
ein über eine Woche dauerndes traditionelles Volksfest.<br />
Die Kinderzeche Dinkelsbühl hat eine<br />
lange Geschichte; im Freistaat Bayern und<br />
in der Bundesrepublik Deutschland zählt<br />
sie zum «Immateriellen Kulturerbe». Vermutlich<br />
ist der Ursprung der Kinderzeche<br />
in einer einfachen Schulfeier zu suchen.<br />
Dazu muss man wissen, dass «zechen»<br />
ursprünglich nichts anderes bedeutete als<br />
«essen und trinken». Vom «Besäufnis», das<br />
heutzutage mitschwingt, war früher keine<br />
Rede. Viel schöner und attraktiver als die<br />
Herleitung aus einer gewöhnlichen Schulfeier<br />
ist aber die Sage, dass die Kinder<br />
von Dinkelsbühl während der Wirren des<br />
Dreissigjährigen Krieges erfolgreich in die<br />
Verhandlungen mit den schwedischen<br />
Eroberern eingegriffen hätten. Sie sollen<br />
das Herz des unerbittlichen schwedischen<br />
Feldherrn Claus Dietrich von Sperreuth<br />
derart erweicht haben, dass Dinkelsbühl<br />
von den Brandschatzungen des Krieges<br />
verschont blieb. Möglich wurde dies, so<br />
die Sage, weil der Feldherr erst kurz zuvor<br />
seinen kleinen Sohn verloren hatte. Er war<br />
daher offen für die Bitten der Kinder. Ob<br />
wahr oder nicht: Die Dinkelsbühler haben<br />
aus der Kinderzeche ein grandioses Volksfest<br />
gemacht, mit Umzügen, Theateraufführungen,<br />
Museumsführungen und<br />
Konzerten bis hin zum modernen Bierzelt<br />
und Fahrgeschäften. Die Stimmung ist<br />
einmalig und schafft es, selbst den zurückhaltendsten<br />
Schweizer mitzureissen.<br />
Doch was führt den RC Zürich au Lac<br />
überhaupt zu so einem Fest? Die Initialzündung<br />
gaben Markus Kober vom RC<br />
Dinkelsbühl-Feuchtwangen und Daniel<br />
Lipp vom RC Zürich au Lac. Am Rande<br />
einer beruflichen Veranstaltung in Dinkelsbühl<br />
entspann sich eine Diskussion um die<br />
Kinderzeche. Die Idee eines Besuchs war<br />
geboren. Passend zum Jahresmotto «Just<br />
do it» haben die Schweizer Rotarier schnell<br />
eine Elfer-Delegation zusammengestellt,<br />
die an drei Tagen an den Festivitäten in<br />
Dinkelsbühl teilnehmen würde. Mehr<br />
hätte die etwas eingerostete Festkondition<br />
wohl nicht erlaubt.<br />
Vor Ort wurden die Gäste aus der<br />
Schweiz von den Mitgliedern des <strong>Rotary</strong><br />
Clubs gelotst. Ohne die Hilfe von Markus<br />
Kober, Präsident Steffen Dick, Past-Präsident<br />
Jörg Kernstock und all den anderen<br />
rotarischen Freunden hätte man im umfangreichen<br />
Festprogramm sonst leicht<br />
den Überblick verloren. Ihnen sind auch<br />
die wertvollen Einblicke zu verdanken, die<br />
dem normalen Besucher wohl verwehrt<br />
geblieben wären, wie beispielsweise die<br />
Führung durch das Kinderzech-Zeughaus.<br />
Über die Kinderzeche hinaus blieb Ge -<br />
legenheit genug, um angeregt über fränkisches<br />
Brauchtum, Zeitgeschichte und<br />
wirtschaftliche Fragen zu diskutieren.<br />
Für die erste Jahreshälfte 2024 ist ein<br />
Gegenbesuch der fränkischen Rotarier in<br />
Zürich geplant. Der RC Zürich au Lac hofft,<br />
dann einen ebenso guten Eindruck als<br />
Gastgeber zu hinterlassen. Den Franken<br />
dürfte die Gegend wohl bekannt sein,<br />
besteht doch zwischen dem RC Oerlikon<br />
und dem RC Dinkelsbühl-Feuchtwangen<br />
eine jahrelange Partnerschaft.<br />
K Rot. Juerg Hodler / red | A zvg<br />
19<br />
Zeigten sich begeistert von der «Kinderzeche»: Mitglieder des RC Zürich au Lac bei ihrem Besuch im fränkischen Dinkelsbühl
ROTARIERINNEN<br />
IN DER WISSENSCHAFT
SCHWERPUNKT – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
ROTARIER IM FOKUS<br />
«DAS WORT DIENEN IST FÜR MICH KEINE FLOS<br />
22<br />
Prof. Dr. phil. Marcel Tanner ist Präsident der Akademien der<br />
Wissenschaften Schweiz und vielgefragter Experte für Public<br />
Health und Wissenschaftspolitik. Als Rotarier – Mitglied des RC<br />
Basel-Spalen seit 1997 – wird er am Jubiläum «<strong>10</strong>0 Jahre <strong>Rotary</strong><br />
in der Schweiz und in Liechtenstein» am 22. Juni 2024 im Kursaal<br />
in Bern die Festrede halten.<br />
Marcel Tanner, geboren am 1. Oktober<br />
1952 in Basel, scheint auch mit 71 rastlos<br />
unterwegs zu sein. Sein nach wie vor grosser<br />
Einsatz für die Gemeinschaft ist alles<br />
andere als selbstverständlich. «Das Wort<br />
Dienen ist für mich keine Floskel», beteuert<br />
unser Gesprächspartner. Arbeit empfinde<br />
er nicht als Belastung. Man müsse inklusiv<br />
denken und handeln, nicht exklusiv. Er<br />
meint damit: «Wenn man Ja gesagt hat zu<br />
einer Idee, muss man auch dazu beitragen,<br />
dass diese umgesetzt werden kann.»<br />
Trotz mannigfaltiger Verpflichtungen<br />
nimmt sich Rot. Tanner auch Zeit für ein<br />
Privatleben. «Ich lese gerne, spiele Tennis<br />
und mache mit meiner Frau Suzanne,<br />
wenn immer möglich, Morgenspaziergänge<br />
durch den Allschwiler Wald.» Seine<br />
Gemahlin hat er vor 50 Jahren kennengelernt.<br />
Tanners sind Eltern von drei<br />
Kindern, den 41-jährigen Zwillingen Lukas<br />
und Kathrin sowie der 38-jährigen Tochter<br />
Sabine. Auch ihre fünf Enkelkinder sind bei<br />
ihnen jederzeit willkommen. Wie sieht er<br />
die Verbindung zu seiner Heimatstadt, die<br />
ihm 2017 auf dem «Walk of Spalebärg»<br />
sogar eine Ehrentafel gewidmet hat? «Ich<br />
war viel in Afrika, Australien und im Pazifik<br />
Rot. Marcel Tanner<br />
tätig, bin aber immer wieder mit Vergnügen<br />
nach Hause gekommen», bekennt er.<br />
Fasnächtler sei er zwar nicht, habe aber<br />
immerhin während 20 Jahren die Verse<br />
der Schnitzelbänkler «Zahnstocher» mitbegutachtet.<br />
VOM ELTERNHAUS GEPRÄGT<br />
Sein Elternhaus habe ihn geprägt, ihm<br />
soziales Verhalten als Lebensschulung mit<br />
auf den Weg zu geben, sagt Marcel<br />
Tanner. Als Pfadfinder habe er gelernt,<br />
Verantwortung zu tragen, auch Risiken<br />
einzugehen. Papas Eltern waren Verdingkinder,<br />
erlebten eine anspruchsvolle<br />
Jugendzeit. Sie brachten ihrerseits den<br />
Kindern bei, was Bodenhaftung bedeutet.<br />
Marcels Mutter war Verkäuferin.<br />
Ursprünglich Sattler-Tapezierer, initiierte<br />
Marcels Vater, dass sein Arbeitgeber,<br />
Coop Basel, in den Handel von Orientteppichen<br />
einstieg. Sein Interesse an der<br />
Natur und die Motivation, Medizin mit<br />
Vertiefung in Biologie zu studieren, verdanke<br />
er vor allem auch dem Grossvater<br />
mütterlicherseits, einem Kleinbauern,<br />
Land rat und auch Eichmeister. «Ich war<br />
der Erste in meiner Familie, der in eine<br />
Universität eintreten durfte.» Vorher<br />
besuchte er das Wirtschaftsgymnasium,<br />
schloss dieses mit der Handelsmatur ab<br />
und verbrachte danach ein halbes Jahr auf<br />
einer Farm in Kanada.<br />
Seine Herkunft aus einer Generation<br />
mit handwerklichem Bezug begründet<br />
auch, weshalb Marcel Tanner barsch<br />
reagiert, wenn man versucht, den gymnasialen<br />
Weg gegen die berufliche Grundbildung<br />
auszuspielen. «Wer den akademischen<br />
Weg als alleinseligmachend<br />
anpreist, denkt elitär und liegt völlig<br />
falsch.» Er freue sich über das duale,<br />
durchlässige Berufsbildungssystem der<br />
Schweiz, das auch einem Schreinerlehrling<br />
ein späteres ETH-Studium ermögliche.<br />
Oberflächlichkeit mag Marcel Tanner ganz<br />
und gar nicht. Für schnelle Interviews sei<br />
er nicht zu haben. «Ich ärgere mich, wenn<br />
jemand wie ein Floss auf dem Wasser<br />
vordriftet anstatt mit einem Kiel mit Tiefgang.»<br />
Mitmenschen seien sich oft nicht<br />
bewusst, woher sie kommen. «Wer das<br />
nicht weiss, weiss auch nicht, wo er hingeht.<br />
Man sollte niemals seine Wurzeln<br />
verleugnen.» Gerade deswegen habe er<br />
über seine Abschiedsvorlesung an der<br />
Universität Basel am 15. Dezember 2017<br />
den Titel gesetzt: «No roots, No fruits.»<br />
Wo kein Weg ist, wachsen keine Früchte.<br />
FELDARBEIT IN TANSANIA<br />
Einen grossen Teil seiner Studienzeit verbrachte<br />
Marcel Tanner in den Labors des<br />
Schweizerischen Tropeninstituts in Basel<br />
(heute: Schweizerisches Tropen- und Pu -<br />
blic-Health-Institut, Swiss TPH). Rudolf<br />
Geigy, der Gründer dieses Instituts, war<br />
ein Pionier in experimenteller Embryologie<br />
und Genetik. Parasitologie war schon vor<br />
mehr als dreissig Jahren ein Kernthema am<br />
Swiss TPH. Noch vor dem Abschluss seiner<br />
Dissertation über Trypanosomen, also<br />
einzellige Parasiten, die die Afrikanische<br />
Schlafkrankheit übertragen, half er, in<br />
Kamerun Antigene für bessere Diagnostika<br />
gegen die afrikanische Flussblindheit<br />
zu entwickeln. Was er in diesem Land sah,<br />
hinterliess tiefe Spuren: Dorfbewohner,<br />
geplagt von Durchfall, Atemwegserkrankungen,<br />
Malaria und faulen Zähnen. In<br />
einfachsten Häusern gab es keine sanitären<br />
Einrichtungen und auch keinen Strom,<br />
Frauen und Kinder mussten Trinkwasser<br />
aus abgelegenen Flüssen schöpfen. Das<br />
war die Ursache für unermessliches Leid.<br />
1981 liess sich Marcel Tanner in Tansania<br />
nieder, um das 1957 von Geigy<br />
gegründete Swiss Tropical Institute Field<br />
Laboratory in Ifakara zu leiten. Während<br />
vier Jahren führte er Forschungs- und<br />
Umsetzungsprogramme in Partnerschaft<br />
mit der Bevölkerung weiter. Als 29-Jähriger<br />
ohne ergraute Schläfen musste er es<br />
zuerst schaffen, von den einheimischen<br />
Granden akzeptiert zu werden. Es sei ihm<br />
gelungen, Behörden und Spitäler zu über-
SCHWERPUNKT – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
KEL»<br />
zeugen, Prioritäten zu setzen und sie zu<br />
einer engeren Zusammenarbeit zu bewegen,<br />
mit Fokus auf die Resistenz gegen<br />
Malaria, Wurmerkrankungen, Amöben<br />
und weitere vernachlässigte Infektionskrankheiten.<br />
Und auch auf die Rehabilitierung<br />
von mangelernährten Kindern. Mit<br />
sichtlichem Stolz berichtet Marcel: «Wir<br />
haben sozusagen auf Labor- und Dorfschaftsebene<br />
die Interaktion zwischen<br />
Ernährung, Immunität und Infektionslasten<br />
erforscht und konnten mit Interventionen<br />
bewirken, dass durch bessere<br />
Gesundheit und Ernährung das Wohlbefinden<br />
der Bevölkerung nachhaltig gesichert<br />
wurde.» Im nächsten Schritt galt es,<br />
generelle Probleme der Gesundheitsversorgung<br />
anzugehen. «Man muss nicht nur<br />
in Hauptstädten diskutieren, sondern in<br />
der Peripherie, dezentral, da, wo die<br />
Probleme erlebt werden, agieren.» Das<br />
beruhe auch auf ökonomischen Prinzipien.<br />
Vor Ort und im direkten Kontakt mit<br />
Betroffenen könne man schnellere und<br />
effektivere Lösungen finden.<br />
MALARIA, EINE GEISSEL<br />
DER MENSCHHEIT<br />
Obwohl dank Forschung, Pharmazie, frühzeitiger<br />
Diagnose und Behandlung in den<br />
letzten Jahren wesentliche Fortschritte<br />
erzielt werden konnten, ist Malaria eine<br />
Geissel der Menschheit geblieben. «Im<br />
Jahr 2021 war noch fast die Hälfte der<br />
Weltbevölkerung von Malaria bedroht»,<br />
rapportiert die Weltgesundheitsorganisation.<br />
Gemäss Schätzungen der WHO lag<br />
die Zahl der Malariatoten vor zwei Jahren<br />
bei 619 000. «Als wir unsere Arbeit in<br />
Afrika aufnahmen, registrierte man weltweit<br />
rund drei Millionen Todesfälle aufgrund<br />
von Malariaerkrankungen», erklärt<br />
Marcel Tanner. 2007 habe man sich vorgenommen,<br />
Malaria zu eliminieren.<br />
Die Kampagne von <strong>Rotary</strong> International<br />
zur Ausrottung der Kinderlähmung<br />
belegt, was durch den systematischen<br />
Einsatz von Impfstoffen beeinflusst werden<br />
kann. Sollte die Welt eines Tages tatsächlich<br />
für poliofrei erklärt werden,<br />
könnte <strong>Rotary</strong> sich dann nicht auf die<br />
Bekämpfung von Malaria konzentrieren?<br />
«Der Anfang dazu wurde bereits gemacht»,<br />
erwähnt Marcel Tanner. Er verweist auf die<br />
Aktivitäten der Bewegung «<strong>Rotary</strong> against<br />
Malaria» im pazifischen und australischen<br />
Raum. Zudem unterstützte die <strong>Rotary</strong><br />
Foundation 2021 die Initiative «Partners<br />
for a Malaria free Zambia» mit einem<br />
Scale-Grant im Betrag von zwei Millionen<br />
Dollar. «Aber solange PolioPlus nicht<br />
abgeschlossen ist, bräuchte es einiges an<br />
Überzeugungsarbeit, um unsere Mitglieder<br />
rund um den Globus für ein neues,<br />
gleichwertiges Engagement zu mobilisieren»,<br />
bedenkt er.<br />
Existiert denn schon ein Impfstoff, der<br />
helfen könnte, Malaria vollständig auszumerzen?<br />
Nein, diesen gebe es nicht.<br />
«Wir haben uns jahrelang mit dieser Ma -<br />
terie befasst, mit zehn Spezialisten erste<br />
Versuche gewagt, 16 000 Kinder, Kleinkinder<br />
und Säuglinge geimpft.» Daraus<br />
resultierte ein Wirkungsgrad von 30 bis 50<br />
Prozent. «Wenn es mit derzeit registrierten<br />
Impfstoffen also gelingt, Malariaerkrankungen<br />
mit dem erwähnten integrierten<br />
Ansatz um ein Drittel und mehr zu senken,<br />
ist das bereits ein Erfolg.» Ein Ergebnis, das<br />
dazu ermuntert, das Thema mit höchster<br />
Intensität weiterzuverfolgen.<br />
EXPONIERT IN DER<br />
ÖFFENTLICHKEIT<br />
Als eines der Mitglieder des Expertengremiums<br />
des Bundesrats musste sich Marcel<br />
Tanner während der Covid-19-Krise in der<br />
Öffentlichkeit exponieren. «Mein Auftrag<br />
als Leiter der Expertengruppe Public<br />
Health bestand darin, Handlungsoptionen<br />
aufzuzeigen.» Er habe nie für eine Impfpflicht<br />
plädiert, es gebe dazu kein Ja und<br />
auch kein Nein, unterstreicht er. Jede<br />
Person müsse für sich selbst entscheiden.<br />
«Wenn jemand eine Impfung aufgrund<br />
religiöser Aspekte, aus Angst oder aus<br />
anderen Gründen verweigert, ist das zu<br />
respektieren. «Dieselben Leute müssen<br />
aber auch akzeptieren, dass eine ihrer<br />
Verantwortung bewusste Regierung auf<br />
gesellschaftlicher Ebene eine Risiko-Benefit-Abwägung<br />
treffen muss, gesellschaftliche<br />
Interessen individuellen Bedürfnissen<br />
überordnet und die Impfung – ohne<br />
Pflicht – propagiert.» Um verstehen zu<br />
können, wie wir in unserer Gesellschaft<br />
gemeinsam vorankommen und um eine<br />
Fragmentierung des sozialen Gewebes zu<br />
verhindern, sei er als Wissenschaftler<br />
bereit gewesen, sich teils heftigen Kontroversen<br />
zu stellen und mit Corona-Reflektierern,<br />
Esoterikern oder Staatsgegnern zu<br />
diskutieren. «Man muss auf alle Leute<br />
zugehen, mit ihnen auf Augenhöhe reden,<br />
sie ernst nehmen.»<br />
BEEINDRUCKENDE<br />
AKADEMISCHE KARRIERE<br />
Seine Erfahrungen in Afrika veranlassten<br />
den jungen Forscher, in die London School<br />
for Hygiene and Tropical Medicine einzutreten<br />
und dort den Master in Public<br />
Health zu erwerben. Anschliessend wurde<br />
Marcel Tanner Leiter des Departements<br />
«Gesundheitswesen und Epidemiologie»<br />
am Tropeninstitut in Basel. Von 1997 bis<br />
2015 amtete er als Direktor des Swiss TPH.<br />
Unter Tanner etablierte sich das Swiss TPH<br />
als eines der global führenden Kompetenzzentren<br />
im Fach Tropenmedizin, Public<br />
Health und Gesundheitssystem. Am<br />
Sitz in Allschwil sind heute innerhalb der<br />
Schwerpunktbereiche Forschung, Lehre<br />
und Dienstleistungen mehr als 900 Mitarbeitende<br />
und Studierende beschäftigt.<br />
Mit seiner Ernennung zum Extraordinarius<br />
öffnete die Universität Basel dem<br />
Epidemiologen die Türen zu einer beeindruckenden<br />
akademischen Karriere. 1997<br />
erhielt er in der Philosophisch-Naturwissenschaftlichen<br />
Fakultät den Lehrstuhl für<br />
Parasitologie und Epidemiologie sowie<br />
eine Professur an der Medizinischen Fakultät.<br />
Von 2002 bis 2004 stand er der<br />
Phi losophisch-Naturwissenschaftlichen<br />
Fakultät als Dekan vor. Bis zu seinem<br />
Rücktritt im Jahre 2017 hat Marcel Tanner<br />
225 Doktoranden betreut, Generationen<br />
von Studierenden ausgebildet und geprägt<br />
und mehr als 750 Artikel in Fachzeitschriften<br />
veröffentlicht. Von 2016 bis 2020 war<br />
er Präsident der Akademien der Naturwissenschaften<br />
Schweiz, seit 2019 steht<br />
er den Akademien der Wissenschaften<br />
Schweiz vor.<br />
K PDG Paul Meier | A zvg<br />
23
SCHWERPUNKT – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
ROTARIENNE EN POINT DE MIRE<br />
UNE AMBASSAD<br />
SCIENTIFIQUE P<br />
24<br />
Quand la Rotarienne Barbora Bruant Gulejova voit l’intérêt des<br />
jeunes pour des carrières scientifiques baisser à travers le monde,<br />
elle ne peut pas rester les bras croisés. La docteure en physique<br />
met en œuvre son expertise de dix ans dans la communauté du<br />
CERN dans la vulgarisation et éducation scientifique, mais aussi<br />
dans le transfert des connaissances de science en industrie.<br />
Lorsque l’on grandit à deux pas d’un château<br />
qui semble tout droit sorti d’un<br />
compte de féés, des rêves de princesse<br />
peuvent facilement faire partie de l’enfance.<br />
Si Barbora Bruant Gulejova s’est en<br />
effet plus tard mariée au magnifique château<br />
Bojnice dans son pays natal, la Slovaquie,<br />
ses rêves – professionnels du<br />
moins – se sont pourtant plutôt révélés<br />
être une bataille pour quitter des tours<br />
d’ivoire. Mais commençons par le début.<br />
QUAND LA PHYSIQUE<br />
EST « SUPER INSPIRANTE »<br />
La petite Barbora, fille de deux parents<br />
médecins généralistes, est très douée<br />
pour les mathématiques. Rien d’extraordinaire<br />
pour celle qui dit toujours avoir<br />
éprouvé du plaisir à solutionner des problèmes<br />
de maths avec beaucoup de facilité.<br />
Pourtant, quand elle passe l’examen<br />
d’entrée aux classes spécialisées en<br />
mathématiques et physiques au gymnase<br />
avec le maximum de points possibles en<br />
mathématiques comme en langue, les<br />
contours d’un parcours scolaire scientifique<br />
hors normes sont dessinés. Qu’il soit<br />
réalisé par la suite est le fruit de beaucoup<br />
d’engagement personnel, entre autres par<br />
sa participation dès l’école secondaire à<br />
de nombreuses activités, compétitions et<br />
séjours extracurriculaires en lien avec la<br />
physique.<br />
Lors de notre rencontre pour ce portrait,<br />
Barbora Bruant Gulejova se souvient des<br />
olympiades des mathématiques, des tournois<br />
internationaux de jeunes physiciens<br />
ou des séminaires de correspondance de<br />
physique sur des problèmes du quotidien<br />
à résoudre qui souvent nécessitaient une<br />
expérimentation à la maison et avec les<br />
amis. Des présentations aux ateliers pratiques<br />
en physique jusqu’aux semaines<br />
passées avec les 30 meilleures jeunes :<br />
« C’était super inspirant, car comprendre<br />
la physique nous permettait de comprendre<br />
les phénomènes de la nature,<br />
donc la vie de tous les jours », s’exclamet-elle<br />
au volant de sa voiture qu’elle<br />
conduit de Lausanne à Meyrin, plus précisément<br />
au CERN où elle a son bureau<br />
depuis dix ans.<br />
MOTEUR D’INNOVATION<br />
À Lausanne, elle a eu rendez-vous avec le<br />
département vaudois de la formation dans<br />
le but de pousser vers un changement<br />
du curriculum scientifique dans les écoles<br />
secondaires et les gymnases. Car la scientifique<br />
se rend bien compte qu’elle fait<br />
partie « d’un petit pourcentage de personnes<br />
passionnées par défaut », et que<br />
ce pourcentage ne grandira pas, aussi<br />
longtemps que les sciences sont enseignées<br />
comme une matière abstraite,<br />
confinées dans des formules sur un tableau<br />
noir. Elle le déplore d’autant plus qu’elle<br />
voit l’intérêt des jeunes pour des carrières<br />
scientifiques baisser à travers le monde.<br />
« Or, la science est le plus grand moteur<br />
d’innovation et de prospérité économique<br />
d’un pays », dit-elle. En Suisse, les branches<br />
de l’industrie basées sur la physique<br />
contribuent fortement au PIB juste après<br />
le secteur des finances.<br />
VECTEUR DE DURABILITÉ<br />
Après avoir passé son doctorat à l’EPFL, elle<br />
est bien placée pour savoir que la Suisse<br />
continue à occuper le premier rang du<br />
« Global Innovation Index » notamment<br />
aussi grâce à son investissement dans les<br />
meilleurs cerveaux qui viennent souvent de<br />
l’étranger. Ce constat l’interpelle. « Ce n’est<br />
pas durable. Il faudrait plus de Suissitude<br />
dans le monde scientifique suisse. »<br />
La durabilité est un terme clé chez cette<br />
femme débordante d’énergie qui fêtera ses<br />
43 ans en décembre de cette année. C’est<br />
une des raisons pour laquelle elle a consacré<br />
ses cinq ans de doctorat à la fusion thermonucléaire,<br />
« source d’énergie propre, sûre,<br />
inépuisable ». Barbora a fait ses études de<br />
physique à l’université de Bratislava, tout en<br />
menant sa propre recherche et en travaillant<br />
dans un groupe de recherche appliqué en<br />
physique de plasma. Ces activités lui ont<br />
permis d’entrer dans le milieu scientifique<br />
international à travers de conférences dès<br />
ses 19 ans déjà. Partir dans d’autres pays l’a<br />
toujours stimulée, elle voyageait déjà dans<br />
le cadre de ses activités extracurriculaires<br />
quand elle avait 15 ans. En plus, elle a également<br />
étudié à la faculté de management et<br />
d’économie – c’était la matière la plus<br />
proche pour elle qui aurait souhaité compléter<br />
par des études lui permettant de s’engager<br />
dans la voie diplomatique.
SCHWERPUNKT – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
RICE<br />
ASSIONNÉE<br />
L’ENVIE DE LA DIPLOMATIE<br />
Son rêve de diplomatie l’a fait pousser les<br />
portes du département des affaires étrangères<br />
en Slovaquie où elle a fait un stage,<br />
plus tard celles de la mission permanente<br />
de la Slovaquie auprès des Nations Unies<br />
à Genève. Et après son doctorat elle partait<br />
à Vienne où elle était éditrice scientifique<br />
à l’Agence Internationale de l’Énergie<br />
Atomique (IAEA) d’un livre sur la thermofusion<br />
nucléaire. Son parcours reflète un<br />
choix délibéré d’une carrière multidisciplinaire<br />
qui englobe la science de base, la<br />
science appliquée, le management, l’économie,<br />
l’industrie, le monde politique,<br />
diplomatique et onusien. « Il m’a permis<br />
de créer des synergies et ainsi augmenter<br />
la valeur pour la société », résume-t-elle,<br />
toute en dirigeant sa voiture depuis l’autoroute<br />
vers la sortie Meyrin. Nous voyons<br />
apparaître l’emblème du CERN, le globe<br />
en bois, et aussi l’imposant chantier du<br />
« Science Gateway ». Barbora est très fière<br />
de faire partie de la famille du CERN qu’elle<br />
appelle l’endroit le plus inspirant qu’elle ne<br />
connaisse.<br />
Au CERN, elle a d’abord été responsable<br />
de communication d’un réseau<br />
international de transfert des connaissances<br />
en physique des hautes énergies<br />
géré par le CERN. Ce travail lui a ouvert les<br />
yeux sur tout ce que le CERN fait pour la<br />
société – ce que la société ignore souvent.<br />
Puis elle a joint le groupe de communication,<br />
éducation et vulgarisation du CERN<br />
où elle a été responsable du développement<br />
stratégique d’un groupe international<br />
de la vulgarisation de physique de<br />
particules (IPPOG) pendant huit ans,<br />
groupe dont le CERN fait partie. Grâce à<br />
ses expériences, elle a, entre autres, pu<br />
s’investir dans un mandat du gouvernement<br />
slovaque, en tant que liaison officer<br />
entre le CERN et la Slovaquie pour la collaboration<br />
économique entre la science et<br />
les entreprises, les autorités politiques et<br />
aussi les écoles. Actuellement, elle est<br />
membre du groupe de travail au sein du<br />
ministère de la recherche slovaque pour<br />
l’engagement de la Slovaquie dans les<br />
grandes infrastructures de recherche.<br />
LA SCIENCE À L’ÉCOLE<br />
Barbora Gulejova explique qu’elle a depuis<br />
toujours été une ambassadrice passionnée<br />
de la valeur de la science pour la<br />
société et le développement durable.<br />
« Présenter la science dans le contexte de<br />
la vraie vie permet de changer l’attitude du<br />
public – que cela concerne une ministre ou<br />
une fille a l’école. » Parlons de l’école,<br />
justement. « Sans nouvelle génération<br />
d’experts scientifiques et techniques, il<br />
n’y aura pas d’innovation ni progrès économique<br />
», prévient-elle. Pour pallier ce<br />
risque, elle développe depuis cinq ans un<br />
projet avec la communauté internationale<br />
des experts multidisciplinaires pour sensibiliser<br />
les jeunes et les responsables de<br />
l’éducation. Le projet s’appelle Youth@<br />
STEM4SF (Youth at STEM for Sustainable<br />
Future) et bénéficie, entre autres, du soutien<br />
de l’Académie suisse des sciences<br />
naturelles (SCNAT), de la Société Suisse de<br />
Physique (SPS) et de la fondation education21.ch.<br />
Le premier pilote de ce projet qui comprend<br />
la visite de scientifiques en classe et<br />
la visite de la classe dans deux entreprises<br />
a été réalisé avec le gymnase du Bugnon<br />
à Lausanne et deux entreprises, Solstis et<br />
ABB. Plusieurs écoles dans d’autres cantons<br />
sont intéressées d’implémenter le<br />
projet, car il comble deux lacunes dans<br />
l’enseignement des sciences de base : la<br />
connexion avec le développement durable<br />
et le monde réel. L’interaction avec les<br />
scientifiques permet aussi de casser les<br />
stéréotypes sur les femmes en sciences,<br />
dont Barbora a largement fait l’expérience.<br />
Jolie comme elle est, elle ne peut pas être<br />
intelligente, a-t-elle entendu dire. Elle s’est<br />
malgré tout imposée, et notamment au<br />
travers de ses excellents résultats, sans<br />
pour autant jamais cacher sa féminité.<br />
Aujourd’hui, elle se réjouit de la reconnaissance<br />
du projet par la Conférence suisse<br />
des services de l’enseignement secondaire II<br />
et education21.ch.<br />
Cette fondation a pour but l’éducation<br />
au développement durable et appelle<br />
le projet la « parfaite illustration d’un cas<br />
pionnier de mise en œuvre du nouveau<br />
Plan d’études cadre en lien avec le thème<br />
de la durabilité ». Fin septembre, Barbora<br />
présentera le projet à Berne à la prochaine<br />
Conférence nationale du secondaire II. Le<br />
moment est propice : l’UNESCO a déclaré<br />
cette année comme l’année internationale<br />
des sciences de base pour le développement<br />
durable. Science, innovation, économie,<br />
durabilité, politique et formation :<br />
tout est réuni dans ce projet. Cela vaut<br />
également pour l’ONG qu’elle s’apprête à<br />
créer à Genève sous le nom de S4SF –<br />
science for sustainable future qui vise à<br />
créer le dialogue entre la science et la<br />
société. « Ces engagements sont le résultat<br />
de tout ce que je suis », conclut-elle.<br />
LA SCIENCE ET LE ROTARY<br />
La scientifique qui habite juste de l’autre<br />
côté de la frontière avec son mari français<br />
fait partie du RC Genève International<br />
depuis 2016. C’est le premier club en<br />
Suisse à avoir créé un club Interact, et<br />
25
SCHWERPUNKT – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
26<br />
Barbora Bruant Gulejova sur le site du CERN qu’elle appelle l’endroit le plus inspirant qu’elle ne connaisse<br />
Barbora a eu l’immense plaisir de travailler<br />
dans le « youth empowerment committee<br />
» qui a co-organisé avec <strong>Rotary</strong>,<br />
IPPOG et autres partenaires des projets<br />
pilotes comme « Creating ambassadors for<br />
science in society » et « Girls, do physics! ».<br />
Elle est très contente du soutien moral du<br />
<strong>Rotary</strong> via son réseau et ses expériences,<br />
qui peuvent aider à élargir l’impact. « Je<br />
souhaite que le <strong>Rotary</strong> prenne conscience<br />
que la science a sa place dans ses thèmes<br />
à lui ; elle est à la base de tous ses engagements<br />
clés. » Elle a fini de manger son<br />
sandwich, nous sommes assises sur l’escalier<br />
du Globe pour quelques instants<br />
encore avant qu’elle ne se dépêche de<br />
participer à une formation pour bientôt<br />
guider le public à travers le nouveau<br />
« Science Gateway ». Ce portail de la<br />
science du CERN se veut être un centre<br />
emblématique pour l’éducation et la communication<br />
qui permettra à des publics<br />
de tous âges et de tous horizons de s’intéresser<br />
aux découvertes, aux recherches<br />
scientifiques et aux technologies du<br />
CERN. En tant que maman de deux garçons<br />
de quatre et sept ans, elle adore le<br />
fait qu’au Gateway elle va travailler avec<br />
des enfants à partir de cinq ans. « Je suis<br />
persuadée qu’il faut soutenir la curiosité<br />
naturelle des enfants depuis leur bas<br />
âge. »<br />
K Denise Lachat | A dla<br />
DEUTSCHE VERSION
SCHWERPUNKT – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
ROTARISCHER STANDPUNKT<br />
ROTARY, WISSENSCHAFT UND DIE KUNST<br />
DES LEBENS: EIN HARMONISCHES<br />
ORCHESTER DER MENSCHLICHKEIT<br />
Wo kreuzen sich die Pfade von Wissenschaft, <strong>Rotary</strong> und dem<br />
Leben an sich? Diese Frage mag komplex erscheinen, doch die<br />
Antwort ist einfacher, als man denkt.<br />
Alle drei dienen dem Streben nach Exzellenz<br />
und der Verbesserung der menschlichen<br />
Existenz. In diesem Licht ist das<br />
Leben nicht nur ein Privileg, sondern auch<br />
eine Verpflichtung – eine Gelegenheit für<br />
kontinuierliches Wachstum und für Transformation.<br />
<strong>Rotary</strong> und Wissenschaft sind wie<br />
komplementäre Farben auf einer Palette;<br />
einzeln schön, zusammen atemberaubend.<br />
Unsere gemeinsamen Erfolge im<br />
Kampf gegen die Kinderlähmung sind<br />
dabei nur die Spitze des Eisbergs. Durch<br />
rigorose wissenschaftliche Forschung und<br />
die unermüdliche Arbeit Tausender Rotarier<br />
konnten wir die Anzahl der Poliofälle<br />
drastisch reduzieren. Aber auch in anderen<br />
Projekten wie dem «CWP – Clean<br />
Water Project» in Kambodscha aus unserem<br />
RC Zürich-Flughafen oder dem Bildungsprojekt<br />
«visite» zeigt sich die<br />
transformative Kraft dieser Partnerschaft.<br />
Visite organisiert seit 1998 den Austausch<br />
von Lernenden aus verschiedenen Sprachregionen<br />
und Kulturkreisen in der Schweiz<br />
und im Ausland.<br />
In meiner beruflichen Laufbahn, be -<br />
sonders bei der Realisierung von Gastroprojekten,<br />
habe ich erlebt, wie wichtig die<br />
Verbindung zwischen Technologie und<br />
Menschlichkeit ist. Ein umfassendes Verständnis<br />
und die Liebe zum Detail sind<br />
dabei entscheidend. Technische Exzellenz<br />
bildet das Fundament, aber was den<br />
Unterschied ausmacht, sind unser individuelles<br />
Engagement, unsere Liebe zum<br />
Detail und unsere Hingabe. Es ist die<br />
Fähigkeit, durch kleine, aber bedeutungsvolle<br />
Gesten das Leben der Menschen zu<br />
bereichern.<br />
Jeder Tag ist ein ungeschriebenes<br />
Kapitel in der fortlaufenden Geschichte<br />
unseres Lebens. Seien Sie mutig, seien Sie<br />
authentisch, bleiben Sie kritikfähig. Meine<br />
eigene Lebensphilosophie, die mich seit<br />
meiner Lehrzeit begleitet, ist ein Beleg<br />
dafür: «Mach’s mit Freud, du machsch es<br />
ja sowieso!» (Mache es mit Freude, denn<br />
du wirst es sowieso machen müssen).<br />
Diese Einstellung habe ich mir während<br />
meiner Lehrzeit angeeignet, als ich jeweils<br />
nachts in einer Bar im Niederdorf arbeitete,<br />
um meinen Traum vom Motorsport<br />
zu finanzieren. Sie hat sich als kostbares<br />
Lebensmotto erwiesen und zeigt, dass mit<br />
der richtigen Einstellung, mit Hingabe und<br />
mit ein wenig Humor selbst die schwierigsten<br />
Herausforderungen gemeistert<br />
werden können. Mit einer ähnlichen Haltung<br />
können wir alle dazu beitragen,<br />
«Service Above Self» in jeden Aspekt des<br />
Lebens zu integrieren.In einem Café traf<br />
«Seien Sie mutig, seien Sie authentisch, bleiben Sie kritikfähig»,<br />
ermuntert PDG Daniel Marbot seine rotarischen Freunde<br />
ich einmal einen Barista namens Luigi, der<br />
sagte: «Il segreto non è nel caffè, è nel<br />
cuore» (Das Geheimnis liegt nicht im Kaffee,<br />
es ist im Herzen.) Diese Worte treffen<br />
auch auf <strong>Rotary</strong> zu. Unser Erfolg liegt nicht<br />
nur in den Wissenschaften, sondern auch<br />
im unermüdlichen Engagement jedes einzelnen<br />
Mitglieds. Als weiteres Zeichen<br />
meiner Hingabe plane ich, über mein<br />
eigenes Leben hinaus durch eine Nachlassspende<br />
an die <strong>Rotary</strong> Foundation<br />
(Bequest Society) nachhaltig zu dienen.<br />
Mit einem harmonischen Dreiklang<br />
aus Wissenschaft, Herz und Humor wünsche<br />
ich einen farbenfrohen Herbst.<br />
K PDG Daniel Marbot | A zvg<br />
VERSION FRANÇAISE<br />
27
SCHWERPUNKT – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
GASTBEITRAG<br />
ZU VIELE MÄNNER!<br />
28<br />
Frauen bilden die Hälfte der Gesellschaft und damit die Hälfte<br />
der IT-Nutzer. Warum werden sie bei der Entwicklung von KI<br />
vernachlässigt?<br />
In der Schweiz wie auch im Rest der westlichen<br />
Welt sind die Berufe im Bereich der<br />
Digitaltechnik weitestgehend von Männern<br />
besetzt. Laut dem Bundesamt für<br />
Statistik stagniert der Frauenanteil seit<br />
zehn Jahren: 16 Prozent im Jahr 20<strong>10</strong>,<br />
heute 18 Prozent. Auf der Ebene der<br />
Abschlüsse ist die Situation ähnlich: Die<br />
HES-SO, die Westschweizer Hochschule<br />
für angewandte Wissenschaften und<br />
Kunst, hat zwar insgesamt 51 Prozent<br />
Frauen, aber in der Informatik sind es nur<br />
9 Prozent und in Wirtschaftsinformatik<br />
18 Prozent. Auch die EPFL (École polytechnique<br />
fédérale de Lausanne) und die<br />
ETH in Zürich schneiden nicht besser ab.<br />
Dabei ist der Frauenmangel in der Informatik<br />
noch jung.<br />
Während Frauen bei der Entwicklung<br />
von Maschinen nie eine Rolle spielten,<br />
waren sie bei der Erfindung des Programmierens<br />
entscheidend. Das erste Computerprogramm<br />
wurde Mitte des 19. Jahrhunderts<br />
von Ada Lovelace in England auf<br />
einer von Charles Babbage konstruierten<br />
mechanischen Maschine entwickelt. Im<br />
Jahr 1950 wollte Grace Hopper, dass<br />
Computer Englisch sprechen und nicht<br />
mehr eine schwer zu beherrschende ab -<br />
strakte Sprache. Sie erfand die Kompilierung,<br />
ein Verfahren, das eine wortba -<br />
sierte Programmiersprache in eine für eine<br />
Maschine verständliche Folge von Nullen<br />
und Einsen übersetzt. Der amerikanische<br />
Computer «Eniac» wurde während des<br />
Zweiten Weltkriegs von Ingenieurteams<br />
gebaut und von sechs Mathematikerin -<br />
nen programmiert, die unterbezahlt und<br />
unsichtbar waren. Denn der Grund,<br />
warum Frauen programmierten, war, dass<br />
Männer sich nicht für die Tätigkeit interessierten.<br />
Der Bau von Computern war ein<br />
Bereich der Ingenieurwissenschaften, in<br />
dem man Anerkennung finden und Karriere<br />
machen konnte. Das Programmieren<br />
galt lange Zeit als zweitrangige Arbeit, die<br />
man mit einem einfachen Mathematikabschluss<br />
erreichen konnte. Deshalb hatten<br />
paradoxerweise auch Frauen Zugang<br />
dazu: Sie waren immer nur die helfenden<br />
Prof. Isabelle Collet<br />
Hände, die die Berechnungen durchführten.<br />
Die Begriffe Hardware und Software<br />
sind ursprünglich geschlechtsspezifische<br />
Begriffe, die sich an den Personen orientierten,<br />
die sich mit ihnen beschäftigten,<br />
und an welche die noch heute gebräuchlichen<br />
Begriffe der «harten» und «weichen»<br />
Wissenschaften anknüpfen, die<br />
ebenfalls geschlechtsspezifisch sind.<br />
1969 machte Margaret Hamilton das<br />
Programmieren zu ihrem Beruf, indem sie<br />
das Bordsystem des Apollo-Raumfahrtprogramms<br />
entwarf, mit dem die Landefähre<br />
auf dem Mond gelandet war,<br />
obwohl die Astronauten sie falsch bedient<br />
hatten. Sie war die erste Person, die den<br />
Titel Software-Ingenieurin trug.<br />
DER UMSCHWUNG IN DEN<br />
80ER-JAHREN<br />
Wenn ein Beruf in der Gesellschaft an<br />
Wert verliert, wird er feminisiert. Die Feminisierung<br />
der Lehrberufe (ausser an den<br />
Universitäten) oder der Medizin (ausser in<br />
Prestigefächern wie der Chirurgie) sind ein<br />
Beispiel dafür. Umgekehrt wird jedes<br />
Mal, wenn ein Wissensfeld an Bedeutung<br />
gewinnt, dieses maskulinisiert. In den<br />
1950er-Jahren wurden Stereotype geschaffen,<br />
um die billige Einstellung von<br />
Informatikerinnen zu rechtfertigen: Programmieren<br />
wurde als guter Beruf für<br />
Frauen beschrieben, denn wenn eine<br />
Hausfrau ein Abendessen programmieren<br />
konnte, konnte sie auch einen Computer<br />
programmieren. Ab dem Zeitpunkt, an<br />
dem die Computertechnik an Wert ge -<br />
wann, und insbesondere ab dem Zeitpunkt,<br />
an dem Software teurer wurde als<br />
Hardware, entstanden an den wissenschaftlichen<br />
Universitäten Abschlüsse.<br />
Und an diesen Universitäten gab es vor<br />
allem Männer. Dann tauchten weitere<br />
Stereotype auf, um diesen Wandel zu<br />
rationalisieren: Programmieren wurde als<br />
eine logische Disziplin beschrieben, die<br />
Maschinen und Abstraktem nahesteht.<br />
Für Frauen erschien sie unnatürlich, da<br />
sie angeblich ausschliesslich zwischenmenschliche<br />
Beziehungen pflegten. Schnell<br />
geriet in Vergessenheit, dass Frauen die<br />
programmierenden Mathematikerinnen
SCHWERPUNKT – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
der ersten Stunde waren und dass das in<br />
jenen Jahren aufkommende Modell des<br />
asozialen Informatikers nur ein Sonderfall<br />
ist, der später emblematisch werden<br />
sollte.<br />
Ein weiteres Phänomen, das diese<br />
Maskulinisierung beschleunigte, war der<br />
Einzug des Mikrocomputers in die Haushalte<br />
in den 1980er-Jahren. Um die Mikrocomputer<br />
herum gruppierten sich junge<br />
Männer, die dem Stereotyp des Informatikers<br />
entsprachen, den man in den Filmen<br />
der Populärkultur sieht. Gleichzeitig kam<br />
der Mikrocomputer in die Unternehmen<br />
und ersetzte die grossen Systeme der zentralisierten<br />
Informatik. So entstand eine<br />
falsche Kontinuität in der Darstellung<br />
zwischen dem Computer zu Hause und<br />
dem Computer im Unternehmen, obwohl<br />
die Praktiken und die Maschinen natürlich<br />
sehr unterschiedlich waren. Bei Eltern,<br />
Lehrern und Jugendlichen entstand die<br />
Vorstellung, dass man als Informatiker die<br />
erwachsene Version dieser Jugendlichen<br />
wird, die den ganzen Tag programmieren<br />
und spielen. Der Anteil der Frauen fiel<br />
zwischen 1980 und 1990 deutlich ab und<br />
erreichte im Grossen und Ganzen das<br />
heute bekannte Verhältnis.<br />
Nun lässt sich fragen, warum die<br />
mangelnde Geschlechterverteilung in der<br />
Informatik ein gesellschaftliches Problem<br />
darstellt. Gegenwärtig wird der digitale<br />
Wandel zu über 80 Prozent von einer<br />
Population weisser Männer aus höheren<br />
sozioprofessionellen Kategorien erdacht,<br />
konzipiert, gebaut und entwickelt. Diese<br />
grosse Homogenität führt zu zwei grossen<br />
Problemen. Erstens zu einem Problem des<br />
Mangels: In der Schweiz sind die Leistungen<br />
von Mädchen und Jungen in den<br />
Naturwissenschaften identisch. Auch in<br />
vielen Nachbarländern gibt es keine signifikanten<br />
Unterschiede mehr zwischen<br />
Mädchen und Knaben in Mathematik. In<br />
diesen für die Wirtschaft des Landes strategisch<br />
wichtigen Berufen herrscht jedoch<br />
derzeit ein Mangel. Es ist problematisch,<br />
einen Pool an potenziellen Fachkräften<br />
aus Gründen, die nichts mit ihrer Kompetenz<br />
zu tun haben, links liegen zu lassen.<br />
Man kann sogar ohne Risiko behaupten,<br />
dass mehr Geschlechtervielfalt in den Studiengängen<br />
das allgemeine Niveau in den<br />
Schulen anheben würde, weil man damit<br />
aufhören würde, kompetente Wissenschaftlerinnen<br />
zu entmutigen, die es für<br />
sicherer halten, in die Medizin als in die<br />
Digitaltechnik zu gehen.<br />
DIE DATEN WERDEN<br />
SEXISTISCH GENERIERT<br />
Die grosse Homogenität der Entwicklungsteams<br />
ist zweitens die Ursache für<br />
einen leicht verständlichen Gender Bias<br />
(geschlechterbezogener Verzerrungseffekt,<br />
d. Red.) in der Technik. Selbst wenn sie<br />
nicht aktiv sexistisch sein wollen, neigen<br />
Entwickler dazu, zuerst an die Technologie<br />
zu denken, die sie betrifft, und stellen sich<br />
fälschlicherweise vor, dass sie ein Universal<br />
repräsentieren. Als Gesundheits-Apps<br />
auf Smartphones erschienen, berücksichtigten<br />
sie das Gewicht, den Herzschlag,<br />
den Blutdruck, die Anzahl der Schritte pro<br />
Tag. Es dauerte jedoch Jahre, bis diese<br />
Apps endlich auch den Menstruationszyklus<br />
einbezogen. Während etwa die<br />
Hälfte der Bevölkerung möglicherweise an<br />
einer Überwachung der Menstruation<br />
oder der Empfängnisverhütung interessiert<br />
ist, war dieses Thema nur für zehn<br />
Prozent der Entwickler direkt relevant.<br />
Heute ist dieses Versäumnis korrigiert.<br />
Aber Sport-Coaching-Apps verwenden<br />
immer noch den Stoffwechsel von Männern<br />
als Referenzkörper.<br />
Künstliche Intelligenz nährt sich von<br />
den Daten der Vergangenheit, um die<br />
Daten der Zukunft zu erzeugen. Diese<br />
Daten werden jedoch von einer immer<br />
noch sexistischen Welt generiert. Die KI<br />
wird somit zum Vergrösserungsglas unserer<br />
Voreingenommenheit. Heute werden<br />
etwa Männerstimmen spontan besser<br />
erkannt als Frauenstimmen. Das liegt nicht<br />
daran, dass Männerstimmen einfacher zu<br />
verstehen sind, sondern daran, dass die<br />
KI-Systeme mit einem Stimmenkorpus<br />
trainiert werden, der überwiegend aus<br />
Männern besteht. Die Lösung scheint<br />
einfach: Man muss nur die Trainingsdaten<br />
der KI mit einem paritätischen Stimmenkorpus<br />
neu ausbalancieren. Algorithmen<br />
sind seit Jahrzehnten darauf optimiert,<br />
tiefe Stimmen mit geringer Amplitude,<br />
also Männerstimmen, gut zu erkennen.<br />
Bei den Massnahmen, die Frauen dazu<br />
bewegen sollten, in die Naturwissenschaften<br />
und in die Technik zu gehen,<br />
wurde viel Wert darauf gelegt, dass Frauen<br />
in Bezug auf Karriere und Beschäftigung<br />
davon profitieren würden. Dann haben<br />
die Vereinigungen von Wissenschaftlerinnen<br />
darauf hingewiesen, dass es sich um<br />
spannende Berufe handelt. Aber im<br />
Grunde ist das alles nicht überzeugend<br />
genug, denn es impliziert, dass, wenn es<br />
für Frauen besser ist, Wissenschaft zu<br />
betreiben, die Wissenschaft ihrerseits<br />
durchaus auch ohne sie weitergehen<br />
kann. Anhand der vorstehenden Beispiele<br />
wird deutlich, dass es nicht so sehr darum<br />
geht, der Beschäftigung von Frauen zu<br />
Hilfe zu kommen, sondern einem digitalen<br />
Wandel, der alle betreffen wird, aber nicht<br />
in der Lage sein wird, alle einzubeziehen.<br />
Auch wenn der Mangel an Frauen im<br />
digitalen Bereich kein unabwendbares<br />
Schicksal ist, sind zwei grundlegende<br />
Massnahmen erforderlich, die jeder An -<br />
regung vorausgehen müssen. Einerseits<br />
die Bekämpfung jeglicher Form von sexistischer<br />
und sexueller Gewalt, insbesondere<br />
in Bildungseinrichtungen, in denen<br />
Mädchen derzeit noch in der absoluten<br />
Minderheit sind. Zudem braucht es Schulungen<br />
aller Bildungsakteure sowie aller<br />
digitalen Manager, damit sie Gleichstellungsmassnahmen<br />
umsetzen können.<br />
In der Schweiz gibt es verschiedene<br />
Organisationen, die sich mit diesen Problemen<br />
befassen, etwa die Stiftung Impact<br />
IA mit ihrem Programm «My mentor is a<br />
woman», die Schule 42 Lausanne, die das<br />
kleine Kunststück vollbringt, 25 Prozent<br />
weibliche Studierende zu haben und fest<br />
an eine Steigerung glaubt, oder das Projekt<br />
Gender / Digital, das jedes Jahr die<br />
Konferenz zur digitalen Transformation<br />
organisiert.<br />
K Prof. Isabelle Collet lehrt an der<br />
Fakultät für Psychologie und Erziehungswissenschaften<br />
der Universität Genf. Sie<br />
forscht zur Diskriminierung von Frauen in<br />
der Informatik | A zvg<br />
29
SCHWERPUNKT – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
ROTARIER IM FOKUS<br />
«WIR MÜSSEN MENSCHEN G<br />
30<br />
Wissenschaft und Praxis sind eng miteinander verflochten. Das<br />
beweist das Beispiel der Gynäkologin, Titularprofessorin und<br />
Rotarierin Verena Geissbühler. Sie erklärt, weshalb sie ihre Habilitationsschrift<br />
dem Thema Wassergeburten gewidmet hat:<br />
«Es ging mir darum, etwas zu erforschen, das aktuell war, und<br />
Antworten auf Fragen zu erhalten, die einen direkten Bezug zu<br />
meiner täglichen Arbeit hatten.»<br />
«Riesenzellgranulome im Kiefer,<br />
Histologie und Epidemiologie», so lautet<br />
der Titel Ihrer Dissertation im Jahr 1985.<br />
Dem Laien kommt das spanisch vor.<br />
Diese Dissertation war meine erste<br />
wissenschaftliche Arbeit. Riesenzellgranulome<br />
sind Schwellungen im Kieferbereich.<br />
Sie treten immer häufiger auf.<br />
Wie kamen Sie auf dieses Thema?<br />
Der Nachbar meiner Eltern, ein Knochenpathologe,<br />
hat mich auf diese Krankheiten<br />
aufmerksam gemacht. Das war im<br />
vierten Jahreskurs meines Medizinstudiums.<br />
In dieser Phase ist man offen für alle interessanten<br />
Themen.<br />
Wollten Sie schon als Kind andere<br />
Welten entdecken?<br />
Ja. Eigentlich wollte ich Archäologin<br />
werden. Ich war neugierig, etwas auszugraben<br />
und herauszufinden, worum es<br />
sich dabei handelt, und wollte Neues<br />
entdecken.<br />
Das hat Sie vor etwa 20 Jahren motiviert,<br />
sich zu einem Forschungsaufenthalt in<br />
Cape Town einzuschreiben?<br />
Ich hatte damals schon Praxiserfahrungen<br />
als leitende Ärztin in Frauenfeld, war<br />
bereits wissenschaftlich tätig und stand<br />
davor, mich habilitieren zu lassen. Darauf<br />
vorbereiten wollte ich mich nicht an einer<br />
Schweizer Universität, sondern extern,<br />
verbunden mit einem Auslandaufenthalt.<br />
Im Rahmen Ihrer Habilitation haben Sie<br />
sich auf Wassergeburten konzentriert?<br />
Davor sammelte ich innerhalb von<br />
fünfzehn Jahren an die 15 000 Daten über<br />
Geburtshilfe, davon etwa 5000 über Wassergeburten.<br />
Wassergeburten waren vor<br />
zwanzig, dreissig Jahren ein Riesenthema.<br />
Aus diesem Grund erachtete ich es als<br />
naheliegend, meine Habilitationsschrift<br />
dieser neuen Gebärmethode zu widmen.<br />
Es ging mir darum, etwas zu erforschen,<br />
das aktuell war, und Antworten auf Fragen<br />
zu erhalten, die einen direkten Bezug<br />
zu meiner täglichen Arbeit hatten.<br />
Erklären Sie uns die Urogynäkologie?<br />
Offiziell existiert dieses Fach erst seit<br />
2016. Es beschäftigt sich im weitesten Sinn<br />
mit Ursachen, welche im Beckenboden der<br />
Frau zu Beschwerden führen könnten. Das<br />
Durchschnittsalter der Frauen ist seit 1930<br />
von 57 auf heute 85 Jahre angestiegen,<br />
Frauen werden immer älter. Mit dieser<br />
Tendenz hat auch die Anzahl von Beckenbodenerkrankungen<br />
zugenommen. Gerade<br />
deswegen hat sich die Urogynäkologie zu<br />
einem wichtigen Schwerpunkt in der Gynäkologie<br />
entwickelt.<br />
Für Ihre Arbeiten wurden Sie unter<br />
anderem als Mit-Preisträgerin des<br />
European Urology price 2007 der Astellas<br />
European foundation ausgezeichnet.<br />
Welche Bedeutung haben solche Preise?<br />
Eine ausserordentliche. Geehrt wird<br />
nicht eine einzelne Person, sondern ein<br />
ganzes Team. Wer sich um einen solchen<br />
Preis bewirbt, muss eine grosse Vorarbeit<br />
leisten, ein Projekt beschreiben und sich<br />
verpflichten, Projektziele umzusetzen. Die<br />
Preissumme dient auch dazu, die Studien<br />
weiterzuführen. Etwa, indem man zusätzliche<br />
Mitarbeiter beiziehen kann, um<br />
Daten zu generieren und auszuwerten.<br />
2005 waren Sie Mitgründerin des<br />
Blasenzentrums Frauenfeld, später<br />
Leiterin des neu gegründeten interdisziplinären<br />
Blasenzentrums Nordwestschweiz<br />
am Bethesda Spital in Basel.<br />
Was bezwecken solche Zentren?<br />
Schon vor 18 Jahren war mir klar: All<br />
dem, was im Beckenboden zusammentrifft,<br />
kann man nicht als Einzelkämpferin<br />
begegnen, sondern nur mit dem Fachwissen<br />
aus Gynäkologie, Psychologie, Viszeralchirurgie,<br />
Physiotherapie und Pflege.<br />
Die interdisziplinäre Zusammenarbeit ist<br />
unerlässlich. An beiden Orten beabsichtigten<br />
wir, Kompetenzzentren für die<br />
Behandlung von Beckenbodenerkrankungen<br />
zu schaffen und gleichzeitig auch die<br />
Basis für Zusatzausbildungen in diesem<br />
Fach zu legen.<br />
Was erwarten Sie von Ihren Patientinnen<br />
bezüglich ihrer gesundheitlichen<br />
Vorsorge, namentlich punkto Krebs-<br />
Früherkennung?<br />
Die Krebs-Früherkennung ist bei uns in<br />
der Schweiz etabliert. Ich stelle fest, dass<br />
Frauen ein viel höheres Gesundheitsbewusstsein<br />
haben als Männer. Nebst<br />
Krebserkrankungen gibt es jedoch noch<br />
andere, bedeutende Risikofaktoren wie<br />
Übergewicht oder Stressbelastungen,<br />
über die man miteinander reden und prüfen<br />
muss, wie man da präventiv wirken<br />
kann. Aber es ist schon so: Jede Person<br />
entscheidet selbst, wie viel ihr die eigene<br />
Gesundheit wert ist.<br />
Ärztinnen und Ärzte tragen bei der<br />
Ausübung ihres Berufes eine immense<br />
Verantwortung, ihr Handeln kann bei<br />
ihren Patienten über Sein oder Nichtsein<br />
entscheiden. Wie gehen Sie persönlich<br />
mit dieser Verantwortung um?<br />
Über allem steht die Prämisse: Wir<br />
müssen Menschen gerne haben, uns für<br />
ihre Anliegen und ihr Wohlbefinden interessieren.<br />
Selbstverständlich befassen wir<br />
uns auch mit ethischen Aspekten. Permanente<br />
Fortbildungen gehören da dazu.<br />
Angehende Ärztinnen und Ärzte werden
SCHWERPUNKT – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
ERNE HABEN»<br />
bereits während ihres Studiums für kritische<br />
Herausforderungen sensibilisiert.<br />
Ihre eigentlichen Lehrjahre absolvieren sie<br />
in Assistenzstellen unter der Aufsicht von<br />
Oberärzten oder leitenden Ärzten, die<br />
ihnen beibringen, was zu tun ist, wenn<br />
Komplikationen auftreten.<br />
Die Erfahrungen aus ihrer langjährigen<br />
Karriere vermitteln Sie weiter, unter<br />
anderem als Titularprofessorin für<br />
Gynäkologie und Geburtshilfe an der<br />
Universität Basel. Aus Passion oder im<br />
Sinne einer Pflichtaufgabe?<br />
Wissenstransfer ist ein Teil meines<br />
Berufes und auch Berufung. Wer sich entschieden<br />
hat, Medizin zu studieren, willigt<br />
ein, Patienten zu betreuen und gleichzeitig<br />
auch den Berufsnachwuchs zu fördern.<br />
Hier geht es nicht um eine Frage des<br />
Pflichtbewusstseins, sondern um die persönliche<br />
Überzeugung.<br />
Seit vielen Jahren engagieren Sie sich in<br />
humanitären Projekten. Eine besondere<br />
Herzensangelegenheit ist für Sie die<br />
Prolaps- und Fistelchirurgie im Rahmen<br />
von Operationscamps in Uganda.<br />
Dieses Engagement beruht auf einem<br />
Zufall. Vor zehn Jahren begleitete ich eine<br />
Fribourger Equipe bei einem ihrer Einsätze.<br />
Dabei stellte ich fest, dass es sich rechtfertigen<br />
würde, nebst chirurgischen auch<br />
gynäkologische Operationen vorzunehmen.<br />
Dank dem finanziellen Support<br />
meines <strong>Rotary</strong> Clubs, des RC Basel-<br />
Dreil ändereck, konnte ich einem orts -<br />
an sässigen Doktor die Weiterbildung zum<br />
Frauenarzt ermöglichen. Nach seinem<br />
Studienabschluss besprachen wir, wie es<br />
weitergehen soll. Nachdem uns auch ein<br />
exzellenter einheimischer Chirurg seine<br />
Hilfe zugesagt hatte, entschieden wir uns,<br />
mindestens einmal pro Jahr ein einwöchiges<br />
Camp zu organisieren. Mittlerweilen<br />
sind es fünf. Zweimal jährlich reise ich selbst<br />
nach Mbarara / Bwindi, um jeweils 30 bis 35<br />
Frauen mit zu operieren. Mein Hauptfokus<br />
ist die Weiterbildung, gemeinsam mit meinem<br />
ugandischen Kollegen.<br />
Wir nehmen an, dass die Realisierung<br />
solcher Tätigkeiten kein Spaziergang ist.<br />
Es braucht viel Geld und Material.<br />
Ein Camp kostet zwischen 20 000 und<br />
40 000 Franken. An der Finanzierung sind<br />
verschiedene Institutionen beteiligt. Am<br />
Anfang waren dies zusätzlich zu <strong>Rotary</strong><br />
der Kanton Basel-Stadt mit seinem Lotteriefonds,<br />
kirchliche Organisationen und<br />
private Spender. Ab 2019 erhielten wir von<br />
der Else-Kröner-Fresenius-Stiftung in Köln<br />
namhafte Beiträge. Diese Stiftung hat uns<br />
mindestens noch bis Ende 2025 ihre<br />
grosszügige Hilfe zugesichert. Ein Versprechen,<br />
das ich als ein Zeichen von aussergewöhnlicher<br />
Anerkennung verstehe. Seit<br />
zwei Jahren finanziert die Dr. Rau Stiftung<br />
in Zürich die Weiterbildung einer ugandischen<br />
Ärztin zur Fachärztin für Urogynäkologie.<br />
Als couragierte Persönlichkeit nehmen<br />
Sie auch Erschwernisse in Kauf, um<br />
Frauen in Entwicklungsländern ein<br />
besseres Leben zu ermöglichen.<br />
In Uganda trifft man nicht auf denselben<br />
Komfort wie bei uns. Die Operationseinrichtungen<br />
entsprechen nicht dem Schweizer<br />
Standard. Beschwerliche Reisen hin und<br />
zurück muss man in Kauf nehmen. Trotzdem<br />
habe ich es noch nie bereut, dass ich<br />
in diesem Land aktiv geworden bin.<br />
Eigentlich erreicht man mit 65 einen<br />
Lebensabschnitt, in dem man dem<br />
Müssiggang frönen könnte. Und Sie?<br />
Haben Sie noch Träume, welche bisher<br />
unerfüllt geblieben sind?<br />
Es hat sich so ergeben, dass ich im<br />
Claraspital mein Spezialgebiet Urogynäkologie<br />
weiter aufbauen darf. Eine Aufgabe,<br />
die mir viel Freude bereitet und die für<br />
mich im Moment Priorität hat. Ich kann<br />
mir schon vorstellen, in zwei, drei Jahren<br />
etwas Neues zu beginnen. Vielleicht in der<br />
Landwirtschaft, in einem Laden oder als<br />
Krimiautorin. Solange ich fit bleibe, habe<br />
ich keine Veranlassung, über unerfüllte<br />
Träume nachzudenken.<br />
K PDG Paul Meier | A zvg<br />
«Selbstverständlich befassen wir uns<br />
auch mit ethischen Aspekten», unterstreicht<br />
Rot. Verena Geissbühler<br />
PEOPLE OF ACTION<br />
Verena Geissbühler, geboren am 15. Ja -<br />
nuar 1958, ist in Basel aufgewachsen.<br />
Nach ihrem Medizinstudium an der<br />
Universität Basel war sie in Fribourg,<br />
Glarus und Münsterlingen als Assistenzärztin<br />
tätig. Später wirkte sie als<br />
Assistenz-Oberärztin, Leitende Ärztin<br />
und Chefarztstellvertreterin am Kantonsspital<br />
Frauenfeld, als Chefärztin<br />
der Frauenklinik des Kantonsspitals<br />
Fribourg und als Chefärztin Ambulatorium<br />
/ Notfall / Urogynäkologie im<br />
Departement für Geburtshilfe und<br />
Gynäkologie des Kantonsspitals Winterthur.<br />
2020 wurde sie zur Titularprofessorin<br />
für Gynäkologie und<br />
Geburtshilfe der Universität Basel<br />
ernannt. Seit 2021 ist sie Leitende<br />
Ärztin am Claraspital Basel. 2001<br />
wurde sie in den RC Frauenfeld-Untersee,<br />
2007 in den RC Basel-Dreiländereck<br />
aufgenommen.
SCHWERPUNKT – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
ROTARIEN EN POINT DE MIRE<br />
LE CHIMISTE QUI A LA FIBR<br />
32<br />
Le Rotarien Pierre Vogel est Professeur honoraire de l’EPFL en<br />
chimie. Le premier choc pétrolier en 1973, année de sa nomination<br />
comme professeur-assistant, l’a conduit à se détourner du<br />
carbone fossile et d’entreprendre des recherches qui valorisent la<br />
biomasse. Après avoir contribué à la synthèse de produits antitumoraux<br />
et d’antibiotiques, il tente depuis des années à démontrer<br />
que des solutions réalistes existent pour sauver le climat.<br />
Traverser le campus de l’École Polytechnique<br />
Fédérale de Lausanne (EPFL) et de<br />
l’Université de Lausanne (UNIL) avec Pierre<br />
Vogel, c’est un peu comme si on se promenait<br />
dans son quartier. Il connaît l’histoire<br />
des lieux qu’il a vus se développer.<br />
Après avoir installé les travaux pratiques<br />
de chimie pour le deuxième cycle à Dorigny,<br />
il fut le délégué du Rectorat de l’UNIL<br />
pour la construction du Batochime, un<br />
imposant bâtiment qui s’élève sur six<br />
étages et ressemble à un navire. Il a coûté<br />
<strong>10</strong>0 millions et fut inauguré en 1995.<br />
Grâce à la vision des ministres et la générosité<br />
des gouvernements vaudois, il permit<br />
de réunir la Police scientifique et les<br />
chimistes de l’UNIL à côté des chimistes de<br />
l’EPFL, école qui avait obtenu son statut<br />
fédéral en 1969.<br />
SAUVER DES VIES<br />
La chimie n’était pourtant pas le premier<br />
choix de celui qui a grandi dans les vignes<br />
de Lavaux. Né à Cully (VD) le 23 octobre<br />
1944, il était plutôt intéressé par le<br />
domaine médical. En discutant autour<br />
d’un café avec lui on comprend bien une<br />
de ses motivations. Une tante qu’il adorait<br />
était décédée d’une maladie de la peau,<br />
un voisin de deux ans son aîné avait succombé<br />
à la leucémie dans son enfance.<br />
« Je voulais trouver un médicament qui<br />
puisse sauver des vies », dit-il en rétrospective.<br />
Comme il n’avait pas étudié le latin, il<br />
ne put pas s’inscrire en médecine et se<br />
dirigea vers la chimie. Logique : la chimie<br />
permet la création de médicaments.<br />
Durant les années 1980 Pierre Vogel développe<br />
des méthodes de synthèse combinatoires<br />
qui ont contribué à l’obtention de<br />
substances antitumorales. Quand on lui<br />
demande si c’est gratifiant pour un scientifique<br />
de faire « quelque chose d’utile<br />
pour la société », il s’exclame : « Mais c’est<br />
bien ce que je voulais ! »<br />
DU PÉTROLE<br />
AU BIO-CARBONE<br />
À l’Université de Yale aux USA de 1969 à<br />
1971 il étudie les mécanismes des réactions<br />
de la pétrochimie. Puis iI découvre les<br />
produits naturels lors d’un premier emploi<br />
chez Syntex à Mexico. 1973, année de la<br />
crise pétrolière, il est nommé professeur<br />
assistant à l’UNIL. Le fait qu’il voulait se<br />
détourner du pétrole et travailler avec une<br />
autre source de carbone, découlait à<br />
l’époque encore plutôt d’une logique économique<br />
qu’écologique. « Il était évident<br />
que cette source de carbone pouvait se<br />
tarir. » Pierre Vogel cherchait donc une<br />
autre solution, le bio-carbone tiré de la<br />
biomasse. À l’époque, Jacques Piccard, le<br />
fameux océanographe vaudois et père de<br />
Bertrand Piccard, psychiatre, explorateur<br />
et environnementaliste, donnait déjà des<br />
conférences sur l’urgence de trouver une<br />
alternative au carbone fossile. « Il m’a<br />
éveillé à la question », raconte Pierre<br />
Vogel.<br />
À partir de la paille il se mit à fabriquer<br />
des substances compliquées dont les<br />
anthracyclines. Pierre Vogel sourit quand<br />
il voit la surprise de la journaliste, mais c’est<br />
un sourire en demi-teinte. Car le constat le<br />
désole : la chimie organique est totalement<br />
méconnue ; elle a mauvaise réputation<br />
– on pense rapidement aux scandales<br />
de Schweizerhalle et de Seveso et on<br />
rejette ce qui y a trait. Pierre Vogel en est<br />
conscient : « Les gens ont peur de la<br />
chimie. Et pourtant, ce ne sont pas les<br />
chimistes qui sont responsables de tels<br />
scandales, mais les industriels qui n’investissent<br />
pas assez dans la sécurité. »<br />
UN COURS SE TRANSFORME<br />
EN LIVRE<br />
Le scientifique plaide pour que les<br />
lacunes soient comblées au niveau des<br />
gymnases au plus tard. « On n’apprend<br />
pas suffisamment de chimie organique.<br />
Même les enseignants au gymnase n’en<br />
ont pas conscience », s’exclame-t-il. En<br />
2018, huit ans après sa conférence<br />
d’honneur à l’EPFL, une connaissance qui<br />
enseigne la chimie au gymnase lui avait<br />
justement posé la question : est-ce qu’il<br />
est encore utile d’enseigner la chimie<br />
organique ? Le professeur honoraire lui<br />
propose alors spontanément de préparer<br />
un cours pour elle.<br />
Pierre Vogel pose sa tasse de café<br />
devant lui et se saisit d’un grand livre épais<br />
dans sa serviette. « Voilà ce que ce projet<br />
de cours est devenu », dit-il avec un grand<br />
sourire. En effet, le scientifique a fini par<br />
écrire des centaines de pages sur le sujet<br />
du bio-carbone et le développement<br />
durable. « Sustainable Development. The<br />
roles of carbon and bio-carbon : An introduction<br />
to molecular sciences » est donc<br />
dédié à l’enseignante qui « ne pouvait pas<br />
imaginer que le carbone pouvait nous<br />
rendre service dans le développement<br />
durable », et à tout un chacun sensible à<br />
la question de l’écologie.<br />
Chez lui, c’est une évidence : quand il<br />
insiste sur les possibilités qu’aurait la Suisse<br />
de s’affranchir de la dépendance en énergie<br />
de l’étranger et d’atteindre le niveau<br />
zéro carbone net, toute sa personne<br />
exprime l’engagement et la passion. Il<br />
tourne les pages de son livre, montre des<br />
dessins et des schémas qui mènent à une<br />
évidence : « Certains pensent que carbone<br />
et développement durable ne sont pas<br />
compatibles. Ce manuel montre que le<br />
dioxyde carbone et le bio-carbone tiré de
SCHWERPUNKT – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
E ÉCOLOGIQUE<br />
la biomasse comme les déchets agricoles,<br />
sylvicoles et urbains sont nos meilleurs<br />
alliés dans la transition énergétique, vers<br />
une meilleure durabilité, pour un retour<br />
vers une économie circulaire. »<br />
EXPÉRIENCES AU VIGNOBLE<br />
Sa passion pour le sujet et le partage de<br />
ses connaissances ne datent pas d’hier : sa<br />
conférence d’honneur à l’EPFL en 20<strong>10</strong><br />
porta déjà sur la nécessité de produire des<br />
carburants verts à partir de la biomasse.<br />
« Les procédés existent et sont viables<br />
économiquement », insiste-t-il en rappelant<br />
que d’autres pays comme la Finlande,<br />
le Danemark et la Suède sont déjà bien<br />
avancés dans la production de biodiesel et<br />
de méthanol, utilisé par les ferries. Une<br />
production à haut rendement, notamment.<br />
« C’est ça, le futur », dit-il en ajoutant<br />
qu’un vrai coup d’accélérateur aux<br />
techniques du développement durable<br />
viendra aussi des États-Unis à la suite de<br />
l’« Inflation Reduction Act » promulgué<br />
par le président Joe Biden.<br />
Pierre Vogel, lui, va continuer à parler<br />
des énergies vertes et des carburants de<br />
synthèse autour de lui, de conférence en<br />
conférence, d’article en article. La nature<br />
et l’énergie sont d’ailleurs des thèmes qui<br />
étaient déjà présents dans son enfance.<br />
Après avoir vendu sa fabrique de machines<br />
en France, son père Samuel s’installe dans<br />
le Lavaux, achète des vignes et en 1929<br />
crée le « Domaine Croix Duplex ». Plus<br />
tard, en 1974, Pierre Vogel acheta luimême<br />
<strong>10</strong>00 m² de vignes près d’Epesses<br />
qu’il a travaillé avec son épouse Edmée. Il<br />
ne s’est pas contenté d’expériences gustatives<br />
avec son vin. Les tartres (déchets)<br />
qu’il contient lui donnent les auxiliaires<br />
chiraux nécessaires à la synthèse de médicaments.<br />
La retraite ? C’est visiblement une<br />
phase post-professionnelle hautement<br />
active en ce qui concerne Pierre Vogel : de<br />
20<strong>10</strong> à 2021, l’EPFL lui prêta un laboratoire<br />
où il travailla bénévolement pour des<br />
recherches en chimie médicinale en collaboration<br />
avec le CHUV sur le cancer de la<br />
peau. En plus, il a également participé à<br />
un projet européen nommé Health 7,<br />
dédié au cancer du pancréas. Maintenant,<br />
il est occupé à traduire son livre qu’il a<br />
rédigé en anglais, langue naturelle pour un<br />
scientifique, en français. Le premier chapitre<br />
est terminé, et vue la longévité de son<br />
papa et de sa maman qui ont vécu jusqu’à<br />
99 et <strong>10</strong>2 ans respectivement, le fils ne se<br />
fait pas trop de soucis pour les chapitres<br />
qui restent. Pierre Vogel sourit, puis il<br />
ajoute tout de suite sur un ton engagé qu’il<br />
est aussi en train de préparer une newsletter<br />
qui informe sur des évolutions dans<br />
le domaine du développement durable. Il<br />
serait ravi que le public le contacte, aussi<br />
pour échanger sur ces sujets brulants d’actualité<br />
autour d’un café.<br />
Sur le chemin du retour de la cafétéria<br />
vers le Batochime il nous reste un moment<br />
pour évoquer le <strong>Rotary</strong>. Il fait partie du RC<br />
Lausanne depuis 1991, son parrain est<br />
Bernard Reymond, professeur à l’Université<br />
de Lausanne. Le RC Lausanne est par<br />
ailleurs le club à qui appartenait Maurice<br />
Cosandey, un autre ambassadeur de la<br />
chimie et ancien Président de l’EPFL. Pierre<br />
Vogel a présidé la commission de la Fondation<br />
<strong>Rotary</strong> du <strong>Rotary</strong> International pour<br />
le District 1990 de 2001 à 2008. Une jolie<br />
manière de s’engager pour la formation<br />
dans d’autres domaines que scientifiques<br />
de celui qui porte un regard à la fois critique<br />
et ouvert sur le monde.<br />
K Denise Lachat | A dla<br />
33<br />
Le Rotarien Pierre Vogel, Professeur honoraire de l’EPFL,<br />
devant le « Batochime » sur le campus à Lausanne<br />
DEUTSCHE VERSION
ROTARY SCHWEIZ – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
GOVERNORGRUSS<br />
AUSWAHL OHNE ENDE –<br />
FLUCH ODER SEGEN?<br />
Liebe rotarische Freundinnen und Freunde<br />
34<br />
IM Zusammenhang mit dem Fokusthema<br />
«Mentale Gesundheit» geistert mir seit<br />
längerer Zeit ein Gedanke durch den Kopf:<br />
In meinem Berufsalltag als Schreiner habe<br />
ich die Freude, unsere Kunden bei der<br />
Planung und Realisierung ihrer Projekte zu<br />
begleiten. Was mir dabei immer wieder ins<br />
Auge springt, ist die schier unendliche<br />
Vielfalt an Materialien und Beschlägen, an<br />
Oberflächen und Mustern. Da sitzt man<br />
dann gemeinsam an Tischen, die unter der<br />
riesigen Anzahl an Katalogen und Beispielstücken<br />
geradezu ächzen. Stundenlang<br />
wird aussortiert und neu zusammen -<br />
gestellt, entschieden und wieder verworfen.<br />
Nicht selten kommen die Kunden mit<br />
einem Bild aus dem Internet bei uns an,<br />
das irgendein Objekt in irgendeiner Ecke<br />
irgendwo auf der Welt zeigt.<br />
Kurz gesagt: Die Qual der Wahl verfolgt<br />
uns täglich. Und das nicht nur im<br />
Beruf. Wo wir hinschauen, sind Entscheidungen<br />
zu treffen. Von der Kinderfrühförderung<br />
über die Bildung, die Berufs- oder<br />
Studienwahl bis hin zu unserem Einkaufsverhalten<br />
– überall stossen wir auf eine<br />
gigantische Auswahl, die uns zögern,<br />
abwägen und letztlich einen Entschluss<br />
treffen lässt. Influencer versuchen auf<br />
verschiedensten Ebenen, uns von tollen<br />
Produkten und noch unverzichtbaren Services<br />
zu überzeugen. Die raffinierte Werbung<br />
lässt uns Dinge kaufen, die bei<br />
genauerer Betrachtung kaum bis überhaupt<br />
nicht zu unseren Bedürfnissen passen.<br />
Böse Zungen behaupten sogar, dass<br />
die Reklame manch ein Bedürfnis überhaupt<br />
erst kreiert … Angesichts der riesigen<br />
Menge an Reizen, die Tag für Tag auf<br />
uns einprasseln, ist unser Hirn, wie mir<br />
scheint, immer öfter überfordert.<br />
Ist derjenige glücklich, der stur seinen<br />
Gewohnheiten folgt und sich nicht beirren<br />
lässt? Was im Umkehrschluss bedeuten<br />
würde, dass derjenige, der den Reizen<br />
nachgibt, unglücklich ist? Wahrscheinlich<br />
ist in beidem ein Fünkchen Wahrheit enthalten.<br />
Am Ende treffen wir unsere Entscheidungen<br />
basierend auf unserem ganz<br />
persönlichen Kompass an Werten.<br />
Auch wir Rotarierinnen und Rotarier<br />
sind vor der Qual der Wahl nicht gefeit. Die<br />
Liste an rotarischen und nichtrotarischen<br />
Hilfsprogrammen, die wir unterstützen<br />
könnten, scheint endlos. Überall auf der<br />
Welt scheint Not zu herrschen und brauchen<br />
Menschen Hilfe. Während sich<br />
manche Clubs mit Feuereifer auf internationale<br />
Projekte stürzen, legen andere den<br />
Schwerpunkt auf die Hilfe vor Ort. Doch<br />
ganz egal, wo wir uns engagieren wollen:<br />
Folgen wir auch in unseren Clubs dem<br />
inneren Kompass und handeln wir verantwortungsvoll!<br />
DG Thomas Hunziker
ROTARY SCHWEIZ – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
UN CHOIX SANS FIN – MALÉDICTION OU BÉNÉDICTION ?<br />
En rapport avec le thème « Santé mentale<br />
», une idée me trotte dans la tête<br />
récemment : dans mon travail quotidien<br />
de menuisier, j’ai le plaisir d’accompagner<br />
nos clients dans la planification et la réalisation<br />
de leurs projets. Ce qui me saute<br />
toujours aux yeux, c’est la diversité<br />
presque infinie des matériaux et des ferrures,<br />
des surfaces et des motifs. On<br />
s’assoit alors ensemble à des tables qui<br />
gémissent sous l’énorme quantité de<br />
catalogues et d’exemples. On passe des<br />
heures à trier et à recomposer, à décider<br />
et à rejeter. Il n’est pas rare que les clients<br />
arrivent chez nous avec une photo prise<br />
sur Internet, montrant un objet quelconque<br />
dans un coin du monde.<br />
Bref, l’embarras du choix nous poursuit<br />
au quotidien. Et pas seulement au<br />
travail. Partout où nous regardons, il y a<br />
des choix à faire. De l’éducation précoce<br />
des enfants à notre comportement<br />
d’achat en passant par la formation, le<br />
choix d’un métier ou d’études, nous nous<br />
heurtons partout à un choix gigantesque<br />
qui nous fait hésiter, peser le pour et le<br />
contre et finalement prendre une décision.<br />
Les influenceurs tentent à différents<br />
niveaux de nous convaincre de produits<br />
formidables et de services encore indispensables.<br />
La publicité raffinée nous fait<br />
acheter des choses qui, à y regarder de<br />
plus près, ne correspondent guère ou<br />
absolument pas à nos besoins. Face à<br />
l’énorme quantité de stimuli qui nous<br />
assaillent jour après jour, notre cerveau<br />
est, me semble-t-il, de plus en plus souvent<br />
dépassé.<br />
Serait-il heureux celui qui suit obstinément<br />
ses habitudes et ne se laisse pas<br />
déstabiliser ? Ce qui, à l’inverse, signifierait<br />
que celui qui cède aux sollicitations<br />
est malheureux ? Il y a probablement une<br />
part de vérité dans les deux. Finalement,<br />
nous prenons nos décisions en fonction<br />
de notre propre boussole de valeur.<br />
Nous aussi, Rotariens, ne sommes<br />
pas à l’abri de l’embarras du choix. La liste<br />
des programmes d’aide rotariens et non<br />
rotariens que nous pourrions soutenir<br />
semble interminable. Partout dans le<br />
monde, il paraît y avoir de la détresse et<br />
des personnes demandent aide. Alors<br />
que certains clubs se lancent avec<br />
enthousiasme dans des actions internationales,<br />
d’autres mettent l’accent sur<br />
l’aide locale. Mais, peu importe où nous<br />
voulons nous engager : dans nos clubs<br />
aussi, suivons notre boussole intérieure<br />
et agissons de manière responsable !<br />
SCELTA SENZA FINE: MALEDIZIONE O BENEDIZIONE?<br />
35<br />
In relazione al tema «Salute mentale», da<br />
qualche tempo mi frulla in testa un pensiero:<br />
nel mio lavoro quotidiano di falegname,<br />
ho il piacere di accompagnare i<br />
nostri clienti nella progettazione e nella<br />
realizzazione dei loro progetti. Ciò che mi<br />
colpisce sempre è l’infinita varietà di ma -<br />
teriali e accessori, superfici e modelli.<br />
Ci sediamo insieme a tavoli che quasi<br />
gemono sotto l’enorme quantità di cataloghi<br />
e campioni. Passano ore a ordinare<br />
e disassemblare, a decidere e a scartare.<br />
Non è raro che i clienti vengano da noi con<br />
un’immagine presa da internet che mostra<br />
un oggetto in un angolo del mondo.<br />
In breve: l’agonia della scelta ci perseguita<br />
ogni giorno. E non solo al lavoro.<br />
Ovunque guardiamo, ci sono decisioni da<br />
prendere. Dall’educazione della prima<br />
infanzia alla scelta di una carriera o di uno<br />
studio, fino al nostro comportamento<br />
negli acquisti: ovunque ci imbattiamo in<br />
una gigantesca scelta che ci fa esitare,<br />
soppesare le cose e infine prendere una<br />
decisione. Gli influencer cercano di convincerci<br />
di grandi prodotti e servizi ancora<br />
indispensabili ai livelli più diversi. La pubblicità<br />
sofisticata ci fa comprare cose che,<br />
a ben guardare, non sono affatto adatte<br />
alle nostre esigenze. Le malelingue sos -<br />
tengono addirittura che sia la pubblicità a<br />
creare alcuni bisogni … Di fronte all’enorme<br />
quantità di stimoli che ci colpiscono<br />
ogni giorno, mi sembra che il nostro cervello<br />
sia sempre più sovraccarico.<br />
È felice chi segue ostinatamente le<br />
proprie abitudini e non si lascia influenzare?<br />
Il che, di conseguenza, significherebbe<br />
che chi cede agli stimoli è infelice?<br />
Probabilmente c’è un fondo di verità in<br />
entrambe le cose. Alla fine, prendiamo le<br />
nostre decisioni in base alla nostra personale<br />
bussola di valori.<br />
Anche noi rotariani non siamo<br />
immuni dall’agonia della scelta. L’elenco<br />
dei programmi di aiuto rotariani e non<br />
rotariani che potremmo sostenere sembra<br />
infinito. In tutto il mondo, a quanto pare,<br />
c’è bisogno di aiuto e le persone hanno<br />
bisogno di aiuto. Mentre alcuni club sono<br />
desiderosi di partecipare a progetti internazionali,<br />
altri si concentrano sugli aiuti<br />
locali. Ma non importa dove vogliamo<br />
essere coinvolti: Seguiamo anche la nostra<br />
bussola interiore nei nostri club e agiamo<br />
in modo responsabile!
ROTARY SCHWEIZ – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
ROTARY IM BUNDESHAUS<br />
FÜR ALLE MEINUNGEN ZUGÄNGLICH<br />
36<br />
Im Bundeshaus in Bern stellt <strong>Rotary</strong> mit 30 Mitgliedern in der<br />
Bild<br />
Bundesversammlung von allen Serviceorganisationen die derzeit<br />
vermutlich grösste Gruppe. Programmen<br />
Politik liefert Gesprächsstoff an rotarischen<br />
Anlässen. Häufig wird im informel-<br />
Zitate<br />
len Teil, sozusagen zwischen Suppe und<br />
Dessert, über Personen, Meinungen und<br />
Beschlüsse debattiert, manchmal aufgeregt,<br />
oft humorvoll. «<strong>Rotary</strong> erfasst weltweit<br />
Mitglieder mit unterschiedlichen<br />
politischen Auffassungen. Deshalb darf<br />
<strong>Rotary</strong> keine Initiativen mit politischem<br />
Inhalt ergreifen oder zu politischen Themen<br />
Stellung nehmen», lautet sinngemäss<br />
übersetzt der Artikel 26.020 im<br />
Code of Policies von <strong>Rotary</strong><br />
International. Empfehlungen bei<br />
Abstimmungs- und Wahlkampagnen<br />
im Namen von <strong>Rotary</strong> sind<br />
daher tabu. Aber dieser Kodex<br />
ROTARY IM BUNDESHAUS<br />
verbietet keiner Rotarierin und<br />
keinem Rotarier, politisch zu denken<br />
und in politischen Ämtern<br />
tätig zu sein. Nationalrat Beat<br />
Walti vom RC Zürich erklärte in<br />
einem Interview im November<br />
2020 den Kontext zwischen <strong>Rotary</strong><br />
und Politik: «Die Werte von <strong>Rotary</strong><br />
sind universell und damit für alle<br />
politischen Meinungen zugänglich.»<br />
Dienst für das Wohlbefinden<br />
von Menschen ist sowohl Zweck<br />
von <strong>Rotary</strong> als auch der Politik. Gerade<br />
deshalb ist es wünschenswert, dass sich<br />
Rotarier politisch engagieren, ja sogar in<br />
Spitzenfunktionen amtieren. Wie etwa im<br />
Kanton Thurgau, wo zwei Rotarierinnen<br />
und ein Rotarier drei von fünf Sitzen im<br />
Regierungsrat innehaben: Monika Knill<br />
vom RC Kreuzlingen (SVP), Cornelia Komposch<br />
vom RC Frauenfeld-Untersee (SP)<br />
und Walter Schönholzer vom RC Weinfelden<br />
(FDP.Die Liberalen).<br />
Werfen wir im Vorfeld der bevorstehenden<br />
Eidgenössischen Wahlen einen<br />
Blick ins Bundeshaus. Da stellt <strong>Rotary</strong> mit<br />
derzeit 30 Angehörigen der Bundesversammlung<br />
unter allen Servicebewegungen<br />
die derzeit vermutlich grösste Gruppe.<br />
Sechs Rotarierinnen und 17 Rotarier politisieren<br />
im Nationalrat, eine Rotarierin –<br />
1<br />
der Distrikt 1990 mit neun und der Distrikt<br />
2000 mit zehn rotarischen Mitgliedern.<br />
Wenig überraschend ist die Tatsache, dass<br />
die in Bundesbern aktiven Rotarier sich<br />
mehrheitlich zu traditionell bürgerlichen<br />
Parteien und deren Programme bekennen.<br />
Zuvorderst liegt «Die Mitte», also<br />
jenes Bündnis, das im Herbst 2020 aus der<br />
Fusion der vormaligen CVP mit der BDP<br />
entstand, mit zehn, knapp vor der FDP mit<br />
neun, der SVP mit sieben und den Grünliberalen<br />
mit drei rotarischen Mitgliedern.<br />
Die Nationalrätin Florence Brenzikofer (RC<br />
Gelterkinden-Oberbaselbiet) ist Mitglied<br />
der Grünen Partei. Die SP hat im Moment<br />
in den eidgenössischen Räten keinen<br />
Anknüpfungspunkt zu <strong>Rotary</strong>.<br />
Fünf rotarische Persönlichkeiten treten<br />
am 22. Oktober nicht mehr zur Erneuerungswahl<br />
an: François Bourgeois vom<br />
Die 30 Mitglieder von <strong>Rotary</strong>, die aktuell dem RC Fribourg National- (Nationalrat oder Ständerat seit 2007), Kurt<br />
angehören, bekennen sich zu fünf verschiedenen Fluri vom Parteien RC Solothurn und deren (Nationalrat seit<br />
2003), Alois Gmür vom RC Schwyz-<br />
Heidi Z’Graggen vom RC Uri – und sechs Mythen (Nationalrat seit 2011), Hansjörg<br />
Rotarier im Ständerat. Ihre rotarische Basis Knecht vom RC Brugg-Aare-Rhein (Nationalrat<br />
von 2011 bis 2019, seither Mitglied<br />
haben sie in 24 verschiedenen Clubs, die<br />
auf 15 Kantone verteilt sind. Sechs Clubs, des Ständerats) und Alex Kuprecht vom RC<br />
nämlich Bern, Gelterkinden-Oberbaselbiet,<br />
Genève Palais Wilson, St. Gallen, Ständeratspräsident 2020/21). Bereits vor<br />
Oberer Zürichsee (Ständerat seit 2003,<br />
Weinfelden und Zürich, dürfen sogar auf dem Ablauf der Legislaturperiode 2019 bis<br />
Doppelvertretungen im nationalen Parlament<br />
hinweisen. Die einzelnen Distrikte Humbel vom RC Baden-Rohrdorferberg<br />
<strong>2023</strong> haben sich die Nationalrätin Ruth<br />
sind in den beiden Räten praktisch gleichmässig<br />
präsent: Der Distrikt 1980 mit elf, tin 2019/20 Isabelle Moret vom RC Lau-<br />
(per Ende 2002), die Nationalratspräsidensanne-Rive<br />
(nach ihrer Wahl in den<br />
Waadtländer Staatsrat am <strong>10</strong>. April<br />
2022) und der Nationalrat Christoph<br />
7<br />
Eymann vom RC Basel-Riehen (per<br />
<strong>10</strong><br />
Ende November 2021) aus der nationalen<br />
Politik verabschiedet.<br />
Rot. Kurt Fluri war vor zehn Jahren<br />
Mitinitiant des rotarischen Meetings<br />
3<br />
im Bundeshaus, das auf Einladung des<br />
Governorrats Schweiz / Liechtenstein<br />
einmal pro Jahr jeweils in den Randstunden<br />
eines Sitzungstages durchge-<br />
Die Mitte FDP glp Grüne SVP<br />
9<br />
Die 30 Mitglieder von <strong>Rotary</strong>, die aktuell dem<br />
National- oder Ständerat angehören, bekennen<br />
sich zu fünf verschiedenen Parteien<br />
führt wird. Mit dieser Veranstaltung<br />
möchte der GR einerseits den Kontakt<br />
unter Gleichgesinnten über Parteigrenzen<br />
hinaus fördern und anderseits<br />
Anliegen von <strong>Rotary</strong> in die nationale<br />
Politik einbringen. Themen, die in<br />
der Vergangenheit besprochen wurden,<br />
waren beispielsweise die finanzielle Unterstützung<br />
der Jugendaustauschprogramme<br />
oder der PolioPlus-Kampagne seitens des<br />
Bundes. Künftig will Rot. Beat Walti dafür<br />
sorgen, dass für <strong>Rotary</strong> die Türen ins Bundeshaus<br />
offenbleiben.<br />
Hat <strong>Rotary</strong> einen direkten Draht in den<br />
Bundesrat? Aktuell nicht. Die letzten rotarischen<br />
Mitglieder in der Landesregierung<br />
waren Johann Schneider-Ammann vom<br />
RC Langenthal (20<strong>10</strong> bis 2018), Samuel<br />
Schmid vom RC Lyss-Aarberg (2001 bis<br />
2008), Ruth Metzler-Arnold vom RC<br />
Appenzell-Alpstein (1999 bis 2003) und<br />
Adolf Ogi vom RC Thun-Niesen (1988 bis<br />
2000). Rot. Metzler wechselte im Jahr<br />
2007 in den RC Basel-Dreiländereck.<br />
K PDG Paul Meier | A pm
ROTARY SCHWEIZ – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
ROTARISCHE GLOSSE<br />
KÜNSTLICHE INTELLIGENZ<br />
«<strong>Rotary</strong> ist ja richtig Arbeit», stöhnte Clubsekretär Tgetgel, als er<br />
sich wieder mal mit dem Wochenbulletin mühte. Ähnlich ging es<br />
den weiteren Clubmitgliedern, die über ihren Vorträgen brüteten.<br />
Da kam Rotarier Danuser, ein Experte für<br />
Künstliche Intelligenz (KI) an der Universität<br />
Redliwil, gerade recht. Er hatte das Programm<br />
ChatGPT als Textgenerator weiterentwickelt,<br />
hin zu einer Sonderedition für<br />
den RC Redliwil.<br />
Sein Vorschlag, KI rotarisch zu nutzen,<br />
wurde begeistert aufgenommen. Fortan<br />
glänzten die Wochenbulletins, zumal Danuser<br />
eine automatische «Optimierungskomponente»<br />
integrierte. Aus acht Meetingteilnehmern<br />
wurden 80, höfliches Klatschen<br />
für einen dürftigen Vortrag wurde<br />
zum «Beifallsorkan», ein grottenödes Gartenfest<br />
wurde zum «Highlight des Jahres».<br />
Auch das Niveau mancher Vorträge stieg,<br />
was den Clubintellektuellen Dr. Wolfensberger<br />
nicht überraschte. Aber wehmütig<br />
meinte er: «Eine Maschine bestimmt unser<br />
Clubleben.» Zuspruch fand er nur bei Sekretär<br />
Tgetgel, der seine Beiträge weiter ohne<br />
Textroboter schrieb.<br />
Dann gab Altpräsident Friedrich im<br />
Meeting einen Rückblick auf sein Leben. Im<br />
KI-gestützten Wochenbericht wurde er mit<br />
der bewegenden Passage zitiert, «als ich am<br />
22.5.1882 den von mir geplanten Gotthardtunnel<br />
einweihen durfte». Kurz darauf<br />
wurde der Silvestergruss von Präsident<br />
Bräker publiziert, der Wort für Wort der<br />
letzten Neujahrsansprache des Bundespräsidenten<br />
glich. Danuser erklärte das<br />
Malheur: «Diese Sprachmodelle erfinden<br />
gelegentlich etwas dazu, in der Fachwelt<br />
heisst das Halluzination. Das sind halt Kinderkrankheiten.»<br />
Dr. Wolfensberger witterte seine<br />
Chance. Er betreute für die Website des<br />
Clubs die Kurzporträts aller Mitglieder. Ganz<br />
ohne KI veränderte er Danusers Profil. Dabei<br />
halfen ihm seine natürliche Intelligenz und<br />
etwas, worüber der Textroboter nicht verfügte<br />
– einen Schuss Hinterhältigkeit.<br />
Bald konnte man auf der Website lesen,<br />
dass Danusers Dissertation wegen massiver<br />
Plagiate unter Verdacht stand. Und dass er<br />
beim letzten Redliwil-Marathon eine un -<br />
erlaubte Abkürzung genommen haben soll.<br />
Der KI-Experte geriet in einen Shitstorm,<br />
wagte sich nicht mehr auf die Strasse,<br />
geschweige denn in die Meetings.<br />
Entsetzt rief er Dr. Wolfensberger an:<br />
«Meine Abschlüsse an der Uni habe ich alle<br />
mit Auszeichnung und ohne jedes Plagiat<br />
erzielt. Und Marathon? Ich schaffe nicht<br />
einmal einen 60-Meter-Lauf.»<br />
Dr. Wolfensberger spendete treuherzig<br />
Trost: «Das ist ja furchtbar, lieber Freund,<br />
den Text werde ich sofort löschen. Wirklich<br />
schlimm, dass Ihr Programm wieder einmal<br />
halluziniert hat.» Danuser zog seine KI à la<br />
Redliwil zurück und floh für eine Auszeit auf<br />
eine griechische Insel.<br />
Im nächsten Meeting trafen sich Dr.<br />
Wolfensberger und Tgetgel. Der Clubsekretär<br />
flüsterte: «Ich will lieber nicht wissen, wie<br />
Sie das hingekriegt haben. Aber grosses<br />
Lob, noch sind wir dieser Maschine überlegen.»<br />
Dr. Wolfensberger wiegte den Kopf:<br />
«Noch.»<br />
K Rot. Alexander Hoffmann<br />
A ym mit Midjourney<br />
Haben Sie Appetit auf mehr<br />
rotarische Glossen bekommen?<br />
Dannschauen Sie doch einmal<br />
beim(völlig frei erfundenen)<br />
RC Redliwil vorbei.<br />
37<br />
RC REDLIWIL<br />
Inspiriert von Rotarier Danuser, der ChatGPT zu einer Sonderedition für den RC<br />
Redliwil ausgebaut hat, zog auch unsere Grafikerin Yasmin Mandelz die Künstliche<br />
Intelligenz zu Rate. Sie fütterte das Programm Midjourney mit Angaben zum<br />
RC Redliwil – und erhielt binnen kürzester Zeit mehrere brauchbare Bilder. Das<br />
obige ist eines davon. Das Logo stimmt nicht, und auch Schreiben fällt der KI<br />
scheinbar schwer. Beeindruckend war’s dennoch
ROTARY SCHWEIZ – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
INNER WHEEL<br />
WAS HABEN INNER WHEEL BZW. ROTARY<br />
UND JUDO MITEINANDER ZU TUN?<br />
38<br />
Darf man einen Serviceclub mit einer Kampfkunst bzw. deren<br />
Philosophie vergleichen? Oder ist das anmassend, unverhältnismässig?<br />
Es könnte doch der Eindruck entstehen, dass das<br />
Clubleben und die Clubarbeit oft ein Kampf sind …<br />
Ob es Parallelen zwischen Inner Wheel bzw. <strong>Rotary</strong> und Judo gibt? Und ob!, findet<br />
Maggie Widmer, selbst aktive Judo- und Jujitsuka<br />
BESCHEIDENHEIT UND MUT<br />
Es braucht Mut, eine Sache, die als<br />
gescheitert gilt, endgültig aufzugeben.<br />
Ebenso erfordert es Mut, etwas Neues in<br />
Angriff zu nehmen. Die Ideen und Vorschläge<br />
anderer aufzugreifen, ohne sie<br />
dabei als die eigenen zu deklarieren, er -<br />
fordert wiederum Bescheidenheit. Auch<br />
anzuerkennen, dass man viele der eigenen<br />
Pläne nur mit der Hilfe anderer erreichen<br />
kann, setzt Bescheidenheit voraus. Ge -<br />
nau so entstehen Win-win-Situationen.<br />
Anders ausgedrückt: Wenn die physische,<br />
mentale und soziale Energie der andern<br />
mit der eigenen Energie verschmilzt, kann<br />
Grosses entstehen. Gleichzeitig lässt sich<br />
die Energie der anderen nutzen, um sich<br />
selbst zu entlasten oder gar zu schützen –<br />
beispielsweise, indem man Aufgaben<br />
delegiert. Genau das ist es, worauf der<br />
zweite Grundsatz von Jigoro Kano abzielt.<br />
Dadurch kann man die eigenen Kompetenzen<br />
und Fähigkeiten weiterentwickeln<br />
und gleichzeitig diejenigen der anderen<br />
fördern.<br />
Trotz aller Unterschiede, die einem sofort<br />
ins Auge springen, erkenne ich als aktive<br />
Judo- und Jujitsuka einige wichtige Parallelen.<br />
Die vom Gründer des Judo, Jigoro<br />
Kano, vor knapp 140 Jahren aufgestellten<br />
Ethik-Grundsätze sagen eigentlich schon<br />
alles: Kano sprach von «ji ta kyō ei», dem<br />
gemeinsamen Gedeihen, und von «sei ryo<br />
ku zen yō», dem optimalen Einsatz. Auch<br />
Kanos höchstes Ziel, die Förderung des<br />
Weltfriedens, dürfte uns bekannt vorkommen.<br />
Gelungen ist ihm dies, wie wir eingestehen<br />
müssen, bisher nicht. Und doch: Die<br />
beiden Grundsätze helfen dabei, Konflikte<br />
zu lösen und unsere Arbeit zu erleichtern.<br />
Das gemeinsame Gedeihen, Wachsen,<br />
sich Weiterentwickeln setzt ein paar ganz<br />
alltägliche und doch alles andere als selbstverständliche<br />
Werte voraus.<br />
RESPEKT UND HÖFLICHKEIT<br />
Dazu gehört, dass wir uns in unserer Diversität<br />
anerkennen. Es ist normal, anders zu<br />
sein und anders zu denken. Ein wichtiger<br />
Satz in der Judo-Ethik-Charta lautet: «Auf<br />
der Matte sind wir alle Freunde.» Sollte das<br />
nicht auch für unsere Clubs gelten? Selbst<br />
wenn wir sonst das Heu nicht auf derselben<br />
Bühne haben, sind wir doch alle Mitglieder<br />
von Inner Wheel bzw. <strong>Rotary</strong><br />
geworden, weil wir die Ideen dieser Organisation<br />
schätzen und in die Welt hinaustragen<br />
wollen.<br />
GEMEINSCHAFTSGEIST<br />
UND FREUNDSCHAFT<br />
Im Judo oder Jujitsu kann ich meine Technik<br />
nicht verbessern, nichts lernen, ja nicht<br />
einmal kämpfen, wenn ich kein Gegenüber<br />
habe. In unseren Clubs verhält es sich<br />
nicht anders. «Allein vermag ich nicht viel<br />
zu tun, aber gemeinsam können wir viel<br />
erreichen», hat Kofi Annan einmal gesagt.<br />
Wenn wir die Welt ein kleines bisschen<br />
besser machen wollen, in unserer unmittelbaren<br />
Umgebung oder in fernen Ländern,<br />
müssen wir miteinander kooperieren<br />
und einander unterstützen.<br />
FAIRNESS UND<br />
GLEICHBERECHTIGUNG<br />
Dadurch, dass wir allen Mitgliedern die<br />
Möglichkeit geben, sich auf ihre ganz<br />
persönliche Art und Weise einzubringen,<br />
schaffen wir eine inklusive und vielfältige<br />
Umgebung. Voraussetzung muss dabei<br />
sein, dass wir sie vorurteilsfrei anhören<br />
und sie keinesfalls diskriminieren, auch<br />
wenn ihre Einfälle im ersten Moment vielleicht<br />
verrückt erscheinen mögen. Wenn<br />
wir es also schaffen, die Judo-Prinzipien<br />
in unser Clubleben zu integrieren, wird<br />
es uns gelingen, als eine harmonische,<br />
kooperative und werteorientierte Organisation<br />
aufzutreten, welche die Welt ein<br />
wenig besser macht.<br />
K Maggie Widmer / red | A iStock<br />
VERSION FRANÇAISE
ROTARY SCHWEIZ – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
WELT-POLIO-TAG<br />
ENDE OKTOBER: WELT-POLIO-TAG<br />
Mit unterschiedlichsten Aktionen feiert die rotarische Gemeinschaft<br />
Ende Oktober den Welt-Polio-Tag. Rund um den Erdball<br />
nutzt man diese Gelegenheit, um auf die Fortschritte im Kampf<br />
gegen die Kinderlähmung aufmerksam zu machen. Während<br />
<strong>Rotary</strong> International offiziell den 24. Oktober zum Welt-Polio-<br />
Tag erhoben hat, wird er im deutschsprachigen Raum am<br />
21. Oktober – und damit an einem Wochenende – begangen.<br />
MIT SCHOGGI GEGEN KINDERLÄHMUNG<br />
Pünktlich zum Welt-Polio-Tag am 21. Oktober geht die süsse Kooperation von Läderach<br />
und <strong>Rotary</strong> in die nächste Runde.<br />
Schokolade verschenken ist einfallslos? Weit gefehlt! Mit den PolioPlus-Pralinen,<br />
die <strong>Rotary</strong> gemeinsam mit dem Schweizer Traditions-Chocolatier Läderach kreiert<br />
hat, punkten Sie nämlich gleich doppelt: Sie machen Ihren Familienangehörigen,<br />
Freunden und Geschäftspartnern zum Fest eine süsse Freude – und Sie bewahren<br />
Hunderte von Kindern vor einem Leben mit Kinderlähmung.<br />
Erhältlich sind die PolioPlus-Pralinen in zwei verschiedenen Schachteln. Jede<br />
enthält 24 Läderach-Pralinen und ist im <strong>Rotary</strong> / EndPolioNow-Design bedruckt.<br />
Während Variante eins jedoch mit 24 Standardpralinen daherkommt, wartet Variante<br />
zwei mit insgesamt acht Pralinen auf, die das <strong>Rotary</strong>-Rad ziert. Der Preis pro Schachtel<br />
beläuft sich auf 30 (Variante eins) respektive 35 Franken (Variante zwei).<br />
Und jetzt der Clou: Von jeder verkauften Schachtel fliessen 15 bzw. 20 Franken<br />
an PolioPlus. Dank dem Einsatz der Bill & Melinda Gates Stiftung, die jeden von <strong>Rotary</strong><br />
eingenommenen Franken verdreifacht, werden pro Schachtel auf diese Weise insgesamt<br />
45 bzw. 60 Franken gespendet. Damit können 90 bis 120 Kinder gegen Polio<br />
geimpft werden. Nicht schlecht, oder?<br />
Bestellt werden können die süssen Lebensretter noch bis Mitte Dezember bei<br />
Rot. Oliver Rosenbauer. Er ist telefonisch unter 079 500 65 36 oder per E-Mail an<br />
rosenbauero@who.int erreichbar.<br />
PolioPlus ist das grösste und bedeutendste<br />
Projekt, das <strong>Rotary</strong> in seiner 118-jährigen<br />
Geschichte angepackt hat. Seit 1988 ist es<br />
uns dank intensivster Impfkampagnen<br />
gelungen, die meisten Teile der Welt von<br />
der Kinderlähmung zu befreien. Dank der<br />
massiven Fortschritte in den vergangenen<br />
Jahren rückt das Ziel jetzt in greifbare<br />
Nähe: Innerhalb der nächsten Jahre soll die<br />
Übertragungskette endgültig unterbrochen<br />
sein – und das überall auf dem Planeten.<br />
Im Kampf gegen die Krankheit darf<br />
<strong>Rotary</strong> auf die Unterstützung schlagkräftiger<br />
Partner setzen: Neben der Weltgesundheitsorganisation<br />
sind bei der «Global<br />
Polio Eradication Initiative» (kurz: GPEI)<br />
auch die Bill & Melinda Gates Stiftung, das<br />
Kinderhilfswerk Unicef und die US-amerikanische<br />
Gesundheitsbehörde CDC mit<br />
am Start. Ihrem gemeinsamen Engagement<br />
ist es zu verdanken, dass sich seit<br />
dem Start des Projekts Mitte der 80er-<br />
Jahre unfassbar viel getan hat: Gab es<br />
damals noch 125 Länder mit 350 000<br />
Neuinfektionen pro Jahr, so hat sich deren<br />
Zahl bis heute auf eine Handvoll reduziert.<br />
Nur in zwei Ländern der Welt – in Afghanistan<br />
und Pakistan – ist die Bevölkerung<br />
noch akut von Polioviren bedroht.<br />
Doch mit welcher Art von Krankheit<br />
haben wir es da eigentlich zu tun? Poliomyelitis,<br />
kurz: Polio, ist eine von Viren<br />
ausgelöste, ansteckende Infektionskrankheit,<br />
welche die Nervenzellen im Rückenmark<br />
befällt. Die Ansteckung erfolgt<br />
fäkal- oral, also über die Aufnahme von<br />
verschmutzten Lebensmitteln oder Wasser.<br />
Auch Schmierinfektionen sind möglich.<br />
Das Virus vermehrt sich im Rachen<br />
und im Magen-Darm-Bereich und gelangt<br />
über die Blutbahn in das Rückenmark und<br />
den Hirnstamm. Dort werden Nervenzellen<br />
zerstört, was zur Lähmung einzelner<br />
Muskeln bzw. ganzer Muskelgruppen führt.<br />
Die Ausprägung von Krankheitssymptomen<br />
fällt sehr unterschiedlich aus: Der<br />
Grossteil der Infizierten (bis zu 95 Prozent)<br />
bemerkt überhaupt keine gesundheitlichen<br />
Einschränkungen; andere Patienten<br />
leiden vorübergehend unter grippeähnlichen<br />
Symptomen. Nur bei 0,5 bis 1 Prozent<br />
aller Infizierten kommt es zu einem<br />
schweren Verlauf mit der charakteristischen<br />
Lähmung von Muskeln.<br />
Die Tatsache, dass nur ein äusserst<br />
kleiner Prozentsatz der Infizierten überhaupt<br />
Symptome entwickelt, und die<br />
lange Inkubationszeit von bis zu vier<br />
Wochen bis zum Auftreten von Krankheitszeichen<br />
machen deutlich, dass nur<br />
massive Impfmassnahmen die epidemische<br />
Ausbreitung von Polio verhindern<br />
können. Auf jeden offensichtlich Erkrankten<br />
kommen Hunderte von Patienten, die<br />
vermeintlich symptomfrei, aber dennoch<br />
ansteckend sind. Sobald ein einzelner<br />
Krankheitsfall auftritt, muss daher flächendeckend<br />
geimpft werden. Um die<br />
Übertragungskette dauerhaft und weltweit<br />
zu unterbrechen, tun zusätzlich<br />
Schutzimpfungen Not.<br />
Ein besonderes Problem stellt das Auftreten<br />
von «impfbedingten Viren» (circulating<br />
vaccine-derived poliovirus, kurz:<br />
cVDPV) dar. Es handelt sich dabei um<br />
Mutationen des Lebendimpfstoffs, der<br />
bei den Schluckimpfungen zum Einsatz<br />
kommt. Diese Mutationen können Polioinfektionen<br />
auslösen – allerdings nur<br />
dort, wo weniger als 95 Prozent der Bevölkerung<br />
geimpft sind. Da dies in vielen<br />
Staaten Afrikas und Asiens der Fall ist, wird<br />
selbst in Ländern, die offiziell als poliofrei<br />
deklariert sind, immer wieder einmal<br />
cVDPV vermeldet.<br />
K red | A zvg<br />
VERSION FRANÇAISE<br />
39
ROTARY SCHWEIZ – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
ROKJ<br />
ROKJ FEIERT GEBURTSTAG<br />
Mit einem Benefizanlass auf dem Feierlenhof in Altnau hat ROKJ,<br />
die rotarische Initiative für wirtschaftlich benachteiligte Kinder<br />
und Jugendliche, jetzt sein 15-jähriges Bestehen gefeiert.<br />
40<br />
Das war ein perfekter Geburtstag: Zum<br />
15-jährigen Bestehen von ROKJ hat der RC<br />
Kreuzlingen zu einem Brunch geladen. Der<br />
Erlös aus der Veranstaltung – eine Summe<br />
von ungefähr 20 000 Franken – fliesst<br />
selbstverständlich in das Projekt.<br />
Bei strahlendem Spätsommerwetter<br />
versammelten sich 120 Gäste unter den<br />
Kirschbäumen des idyllischen Feierlenhofs<br />
oberhalb von Altnau. Rotarier aus sieben<br />
Clubs waren gekommen, darunter Governor<br />
Thomas Hunziker. Die Gäste wurden<br />
von Familie Barth, die den Obstbauernhof<br />
betreibt, mit liebevoller Professionalität<br />
und mit Köstlichkeiten aus der eigenen<br />
Küche verwöhnt. 135 Eier wanderten in<br />
die Pfanne und wurden vor den Augen der<br />
Gäste zu Rührei verarbeitet.<br />
Der Brunch wurde durch ein abwechslungsreiches<br />
Rahmenprogramm ergänzt,<br />
immer mit dem Ziel, Spendengelder zu<br />
generieren. Astrid Keller, Präsidentin des<br />
RC Kreuzlingen, führte durch das Programm.<br />
Für den reibungslosen Ablauf des<br />
Festes hatte Daniel Spiegel mit seinem OK<br />
in monatelanger Vorbereitung gesorgt.<br />
Als besondere Gäste hatten sich 20<br />
Harley-Fahrer des East Side Chapters Switzerland<br />
angemeldet. Sie fuhren mit tiefem<br />
Motorengeblubber über das Gelände,<br />
feierten fröhlich mit und spendeten <strong>10</strong>00<br />
Franken für ROKJ. Ruedi Tritten, ehemaliger<br />
Käsereimeister der Kartause Ittingen,<br />
verriet die Geheimnisse des Käsens und<br />
produzierte vor Ort aus 80 Litern Rohmilch<br />
acht Kilogramm Käse, der verlost wurde.<br />
Die Thurgauer Apfelkönigin Nadja Högger<br />
spielte Glücksfee und ermittelte die 25 Ge -<br />
winner. Der Erlös der Käseverlosung lag<br />
bei 1400 Franken. Bereits im Vorfeld<br />
hatten die Gäste «Patenschaften» für<br />
Apfelbäume übernommen. Zum Preis von<br />
je 200 Franken sicherten sich die Rotarier<br />
und Rotarierinnen die Ernte eines Jahres<br />
für einen Apfelbaum der Sorte Evelina.<br />
Ein Höhepunkt des Vormittags war<br />
das Interview, das Manuela Eichenlaub<br />
vom RC Kreuzlingen mit ROKJ-Gründer<br />
Toni Schönenberger führte. Der Rotarier<br />
erzählte eindrücklich, wie ihn ein Gespräch<br />
mit Heidi Grandits vom Sozialdienst Frauenfeld<br />
tief bewegt hatte. In dieser Unterhaltung<br />
hatte er von der Armut erfahren, die<br />
zehn Prozent der Kinder und Jugendlichen<br />
in der reichen Schweiz betrifft. Heute<br />
leben nach Schönenbergers Angaben<br />
135 000 Kinder in Armut, weitere 270 000<br />
Kinder sind von Armut bedroht. Auch<br />
wenn der Sozialdienst sich um das Lebensnotwendige<br />
kümmert, reicht die Unterstützung<br />
oft nicht aus, um den Kindern<br />
eine Beteiligung am gesellschaftlichen<br />
Leben zu ermöglichen.<br />
Um diese Kinder besser in die Gesellschaft<br />
zu integrieren, entschloss sich Toni<br />
Schönenberger vor 15 Jahren, ROKJ zu<br />
gründen. Auf Nachfrage von Manuela<br />
Eichenlaub beschrieb er, wie ROKJ zu -<br />
nächst im eigenen <strong>Rotary</strong> Club, dem RC<br />
Weinfelden, etabliert wurde. Später hätten<br />
sich praktisch gleichzeitig alle neun<br />
Thurgauer <strong>Rotary</strong>- und Inner Wheel Clubs<br />
beteiligt.<br />
Als geübter Netzwerker machte der<br />
ehemalige CEO des UBS-Ausbildungszentrums<br />
Wolfsberg bei all seinen Kontakten<br />
Werbung für die Stiftung und erreichte<br />
schnell, dass sich 65 der 75 Clubs im Distrikt<br />
2000 anschlossen und die erste<br />
ROKJ-Region bildeten. Heute gibt es 25<br />
ROKJ-Regionen in der gesamten Schweiz,<br />
denen jeweils mehrere <strong>Rotary</strong>-, Inner<br />
Wheel- und Rotaract Clubs angehören. Sie<br />
alle arbeiten eigenständig. Durch die Regionalität<br />
der Organisation ist eine direktere<br />
Abwicklung der Anträge möglich.<br />
In den 15 Jahren seines Bestehens hat<br />
ROKJ 11 000 Kinder unterstützt und dafür<br />
rund 6,5 Millionen Franken ausgegeben.<br />
Im Durchschnitt entfielen auf jedes Kind<br />
500 bis 600 Franken. Mit dem Geld<br />
werden Mitgliedschaften in Sportclubs<br />
finanziert, Fussballschuhe gekauft, Musikunterricht<br />
bezahlt oder ein Ski- bzw.<br />
Sommerlager ermöglicht. Bei der Vergabe<br />
kooperiert ROKJ mit dem Sozialdienst,<br />
ROKJ-Gründer Toni Schönenberger<br />
(links) mit seinen Gästen<br />
was bedeutet, dass die Bedürftigkeit der<br />
Familien nicht eigens geprüft werden<br />
muss. Ausserdem ist damit gewährleistet,<br />
dass keine alternative Finanzierung möglich<br />
ist (beispielsweise durch den Staat, die<br />
Gemeinde oder die Schule). In der Regel<br />
werden die Anträge von Mitarbeitenden<br />
des Sozialdienstes eingereicht, die eng<br />
mit den Familien zusammenarbeiten und<br />
deren Probleme genau kennen. Die Anträge<br />
werden bei ROKJ auf dem kleinen<br />
Dienstweg beurteilt und entschieden.<br />
O-Ton Toni Schönenberger: «Keep it short<br />
and simple.»<br />
Schönenberger bezeichnete die Unterstützung<br />
von ROKJ als «Anschubfinanzierung»<br />
für die Kinder und Jugendlichen.<br />
Auf Nachfrage schilderte er ein besonders<br />
glückliches Beispiel: Eines der Kinder,<br />
denen ROKJ den Musikunterricht finanzierte,<br />
studiert heute an der Musikakademie<br />
und hat bereits mehrere Preise<br />
gewonnen. Manuela Eichenlaubs Frage,<br />
was denn seine persönliche Motivation für<br />
das ROKJ-Engagement sei, beantwortete<br />
Toni Schönenberger damit, dass er – wie<br />
wohl alle Anwesenden auf dem Fest – ein<br />
privilegiertes Leben führe und daraus die<br />
Verpflichtung ableite, für Chancengleichheit<br />
bei weniger Privilegierten zu sorgen.<br />
Die 120 Gäste des Brunches konnten mit<br />
rund 20 000 CHF dazu beitragen, weiteren<br />
Kindern aktiv zu helfen.<br />
K Rot. Jeannine Schmidt | A zvg<br />
VERSION FRANÇAISE
ROTARY SCHWEIZ – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
SOUTIEN INTER-DISTRICT<br />
UNIS POUR AIDER AU<br />
REBOISEMENT À LA CHAUX-DE-FONDS<br />
Les trois Gouverneurs des districts 1990, 1980 et 2000 et sous<br />
la direction des Clubs locaux des Montagnes neuchâteloises et<br />
de La Chaux-de-Fonds, souhaitent s’associer aux futurs travaux<br />
de reboisement des lieux publics après la tempête dévastatrice.<br />
Tous ensemble ils ont lancé une récolte de fonds et font appel à<br />
la solidarité rotarienne.<br />
Trois minutes en enfer. C’est ce qu’ont<br />
vécu les Montagnes neuchâteloises, et<br />
plus particulièrement la Ville de La Chauxde-Fonds,<br />
le 24 juillet dernier. Entre<br />
11h20 et 11h30, des rafales de vent d’une<br />
violence inouïe se sont abbattues sur la<br />
ville et les alentours. Elles ont renversé<br />
une grue qui a tué une personne dans sa<br />
chute, 45 personnes ont été blessées,<br />
plusieurs milliers de bâtiments abîmés et<br />
1600 hectares forestiers détruits. La tempête<br />
a projeté des milliers de tuiles sur<br />
les trottoirs, brisé des vitres, abattu des<br />
pylônes électriques et cabossé des voitures.<br />
Même le clocher du temple Eplatures,<br />
bâtiment érigé en 1852, qui avait<br />
résisté à l’ouragan de 1926, avait été rasé.<br />
« Les gens pleuraient dans la rue », ra -<br />
conte une jeune femme dans un reportage.<br />
La tempête qui a dévasté la région a laissé<br />
des cicatrices profondes dans le paysage<br />
urbain, mais également forestier. Dans les<br />
parcs et jardins communaux, dans certaines<br />
forêts avoisinantes, la quasi-totalité des<br />
arbres ont été arrachés par des vents dépassant<br />
les 200 km / h, ou ont dû être abattus<br />
à des fins de sécurité. Des cicatrices resteront<br />
visibles durant plusieurs décennies.<br />
C’est pourquoi les <strong>Rotary</strong> Clubs de Suisse,<br />
soutenus par les trois Gouverneurs des<br />
districts 1990, 1980 et 2000 qui représentent<br />
l’ensemble du pays et sous la direction<br />
des Clubs locaux des Montagnes<br />
neuchâteloises et de La Chaux-de-Fonds,<br />
souhaitent s’associer aux futurs travaux<br />
de reboisement des lieux publics. Tous<br />
ensemble ils ont lancé une récolte de fonds,<br />
en faisant appel à la solidaire générosité des<br />
membres du <strong>Rotary</strong> dans toute la Suisse.<br />
LE CŒUR ET LES POUMONS<br />
DE LA VILLE<br />
Celles et ceux qui aimeraient participer à<br />
cet élan de reboisement, peuvent verser<br />
leurs dons sur le compte bancaire suivant<br />
: UBS, <strong>Rotary</strong> D 1980 Wohltätigkeitsstiftung<br />
Schweiz, IBAN : CH96 0023<br />
3233 2150 8<strong>10</strong>1 D, avec la mention « La<br />
Chaux-de-Fonds ». L’intégralité des fonds<br />
récoltés sera mise à disposition des au -<br />
torités communales pour contribuer au<br />
reboisement de zones publiques et emblématiques,<br />
tels que la Piscine des<br />
Mélèzes, les Parcs Gallet et des Crêtets,<br />
ou le Bois-du-Petit-Château, récemment<br />
renommé Muzoo. Des lieux particulièrement<br />
touchés et qui constituent le cœur,<br />
et les poumons, de la Ville de La Chauxde-Fonds.<br />
Au nom de la population de La<br />
Chaux-de-Fonds et des Montagnes neuchâteloises,<br />
les gouverneurs et les clubs<br />
régionaux remercient chaleureusement<br />
les Rotariennes et les Rotariens pour leur<br />
générosité.<br />
K Rot. Claude-Olivier Gertsch / réd<br />
A Rot. Stéphane Waelti<br />
41<br />
Dans les parcs et jardins communaux, dans certaines forêts avoisinantes à La<br />
Chaux-de-Fonds, la quasi-totalité des arbres ont été arrachés par des vents<br />
dépassant les 200 km / h<br />
DEUTSCHE VERSION
ROTARY INTERNATIONAL – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
BOTSCHAFT DES PRÄSIDENTEN<br />
PSYCHISCHE GESUNDHEIT UND IHR CLUB<br />
Liebe rotarische Freunde<br />
42<br />
Die Weltgesundheitsorganisation hat den<br />
<strong>10</strong>. Oktober zum Welttag der psychischen<br />
Gesundheit (World Mental Health Day)<br />
erklärt, und da <strong>Rotary</strong> in diesem Jahr einen<br />
besonderen Schwerpunkt auf das Thema<br />
der psychischen Gesundheit legt, möchte<br />
ich die Frage beantworten, die mir am<br />
häufigsten gestellt wird, wenn ich auf<br />
Reisen Mitglieder treffe: Wie kann mein<br />
Club sich mit dem Thema befassen?<br />
Es gibt einige wunderbare Beispiele<br />
dafür, wie Rotarier in diesem Gebiet<br />
bereits aktiv geworden sind. Auf den Philippinen<br />
veranstaltete der <strong>Rotary</strong> Club<br />
Tiaong-Hiyas eine zwölfwöchige Ge -<br />
sundheitsaktion für Mütter, um einige<br />
grundlegende Gesundheitsuntersuchungen<br />
durchzuführen und sie zu einem<br />
gesünderen Lebensstil anzuleiten.<br />
Am Ende des Projektes hatten sich<br />
viele Mütter besonders angefreundet und<br />
beschlossen, ein <strong>Rotary</strong> Community Corps<br />
mit dem Namen Ilaw ng Tahanan («eine,<br />
die das Haus erhellt») zu gründen. Diese<br />
Gruppe hat es sich zum Ziel gesetzt, mehr<br />
Mütter in die Gesundheitspflege und<br />
Wellness einzubeziehen, und später auch<br />
in der Jugendarbeit, der Prävention von<br />
Drogenkonsum und Teenagerschwangerschaften<br />
aktiv zu werden. Fast ein Jahr<br />
später bereitet das RCC die Eröffnung<br />
eines eigenen Gesundheitszentrums vor,<br />
in dem Mütter sich beraten lassen können.<br />
Ein weiteres gutes Beispiel stammt aus<br />
Colorado. Im Herbst 2021 gründeten Mitglieder<br />
des <strong>Rotary</strong> Club Highlands Ranch<br />
einen Förderverein für das Children’s Hospital<br />
Colorado. Damit sollte insbesondere<br />
die Behandlung in der Kinderpsychiatrie<br />
verbessert und personell aufgestockt werden.<br />
Seitdem hat das Projekt neue Unterstützer<br />
gefunden und ist nun mit einer<br />
500 000-Dollar-Stiftung vollständig finanziert.<br />
Mit den Investitionseinnahmen aus<br />
dieser Stiftung wird ein Stipendium für<br />
eine Psychologen- oder Psychiaterstelle<br />
am Children’s Hospital gefördert. Ab Frühjahr<br />
2024 wird alle ein bis zwei Jahre ein<br />
neues Stipendium hinzukommen. Im<br />
Laufe der Zeit wird so ein Personalstand<br />
in der psychologischen Betreuung aufgebaut,<br />
der Kinder aus allen 64 Bezirken<br />
Colorados und der angrenzenden Staaten<br />
behandeln kann.<br />
Es gibt noch viele weitere grossartige<br />
Geschichten über Projekte zur psychischen<br />
Gesundheit bei <strong>Rotary</strong> Showcase,<br />
und ich lade Sie ein, Ihre Erfahrungen<br />
mitzuteilen, wenn Sie Ihre eigenen Projekte<br />
starten. Bitte wenden Sie sich auch<br />
an mindhealth@rotary.org, wenn Sie uns<br />
Ihre Gedanken oder Ideen zum Thema<br />
psychische Gesundheit in der Welt von<br />
<strong>Rotary</strong> mitteilen möchten.<br />
Am <strong>10</strong>. Oktober lade ich im Rahmen<br />
einer Veranstaltung auf Facebook dazu<br />
ein, den World Mental Health Day in den<br />
Fokus zu rücken. Wir werden gemeinsam<br />
erkunden, wie Rotarier diese Reise beginnen<br />
können.<br />
Ich möchte Ihnen jedoch schon jetzt<br />
eine Möglichkeit nennen, wie jeder Einzelne<br />
von Ihnen etwas bewirken kann.<br />
Genau in diesem Moment gibt es garantiert<br />
eine Person, die Sie in der Welt von<br />
<strong>Rotary</strong> kennen – in Ihrem Club, in einem<br />
Projekt, an dem Sie mitgearbeitet haben,<br />
in einer <strong>Rotary</strong> Fellowship oder einer<br />
<strong>Rotary</strong> Action Group – die ein wenig mehr<br />
von Ihrer Zeit und Aufmerksamkeit<br />
gebrauchen könnte. <strong>Rotary</strong> steht für das<br />
grosse Geschenk weltweiter Freundschaft,<br />
und das bedeutet auch, füreinander<br />
da zu sein.<br />
Durch unsere Clubmitgliedschaft können<br />
wir jeden Tag erneut entdecken, was<br />
uns menschlich verbindet. Darum ging es<br />
bei <strong>Rotary</strong> schon immer, und wir können<br />
darauf aufbauen, indem wir uns gegenseitig<br />
helfen, inneren Frieden zu finden.<br />
Wir müssen lernen, nicht nur zu fragen<br />
«Wie geht’s?», sondern auch «Wie geht es<br />
dir wirklich?». Auf diese Weise kann <strong>Rotary</strong><br />
weiterhin Hoffnung in der Welt schaffen.<br />
R. Gordon R. McInally<br />
Präsident, <strong>Rotary</strong> International
ROTARY INTERNATIONAL – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
LA SANTÉ MENTALE ET VOTRE CLUB<br />
L’Organisation mondiale de la Santé désigne le<br />
<strong>10</strong> octobre comme la Journée mondiale de la<br />
santé mentale. Le <strong>Rotary</strong> mettant l’accent sur<br />
cette problématique cette année, j’aimerais<br />
répondre à la question qui m’est le plus souvent<br />
posée : que peut faire mon club ?<br />
Il existe déjà de merveilleux exemples d’actions<br />
réalisées par des membres du <strong>Rotary</strong>. Aux<br />
Philippines, le <strong>Rotary</strong> club de Tiaong-Hiyas a<br />
organisé un défi santé de 12 semaines pour les<br />
mères de la ville afin de promouvoir le dépistage<br />
et proposer des conseils pour un mode de vie<br />
plus sain.<br />
À la fin du défi, les mères ont tissé des liens<br />
forts et ont décidé de former une Unité de<br />
développement communautaire (UDC) appelée<br />
Ilaw ng Tahanan (« celle qui éclaire le foyer »)<br />
dans le but d’impliquer davantage de mères<br />
dans l’éducation à la santé et le soutien au bienêtre<br />
– et plus tard dans les services à la jeunesse,<br />
la prévention des grossesses chez les adolescentes<br />
et l’aide aux toxicomanes. Près d’un an<br />
plus tard, l’UDC se prépare à ouvrir son propre<br />
centre de santé où les mères pourront venir<br />
chercher un soutien d’égale à égale.<br />
Un autre excellent exemple se passe dans<br />
le Colorado. À l’automne 2021, un petit groupe<br />
du <strong>Rotary</strong> club d’Highlands Ranch a créé une<br />
bourse pour la santé mentale pédiatrique qui<br />
renforce la capacité de l’hôpital pour enfants du<br />
Colorado à recruter et à former des psychiatres<br />
pédiatriques, et permet au réseau hospitalier de<br />
prendre des rendez-vous supplémentaires. Cela<br />
améliore l’accès aux soins de santé mentale<br />
pour les enfants et réduit la pénurie de praticiens.<br />
L’action a depuis attiré de nouveaux supporters<br />
et est maintenant entièrement financée<br />
par une dotation de 500 000 dollars qui sont<br />
investis et dont les revenus permettront de<br />
financer un boursier – un psychologue ou un<br />
psychiatre – à l’hôpital pour enfants. Un nouveau<br />
boursier sera ensuite sélectionné tous les<br />
ans ou tous les deux ans à partir du printemps<br />
2024. Au fil du temps, cela permettra de renforcer<br />
les effectifs dans le domaine de la santé<br />
mentale pour prendre en charge les enfants des<br />
64 comtés du Colorado et des États voisins.<br />
Il existe de nombreux autres exemples d’actions<br />
en faveur de la santé mentale sur <strong>Rotary</strong><br />
Showcase et je vous invite à partager vos expériences<br />
au fur et à mesure que vous montez vos<br />
propres actions. N’hésitez pas non plus à nous<br />
contacter à mindhealth@rotary.org pour nous<br />
faire part de vos réflexions ou de vos idées sur<br />
la santé mentale.<br />
J’animerai aussi un événement Facebook<br />
Live le <strong>10</strong> octobre au cours duquel nous célébrerons<br />
la Journée mondiale de la santé mentale<br />
et explorerons plus avant la manière dont<br />
les membres du <strong>Rotary</strong> peuvent s’engager dans<br />
cette voie. Mais je voudrais conclure ce message<br />
sur une réflexion.<br />
En ce moment même, vous connaissez<br />
quelqu’un – dans votre club, dans une action,<br />
dans une Amicale, etc. – qui aurait besoin d’un<br />
peu plus de temps et d’attention de votre part.<br />
Le <strong>Rotary</strong> est un formidable vecteur d’amitié<br />
internationale et cela signifie aussi être là les uns<br />
pour les autres.<br />
Découvrir les liens humains qui nous<br />
unissent, c’est ce que nous faisons chaque jour<br />
au travers du <strong>Rotary</strong>. C’est la raison d’être de<br />
notre organisation et nous pouvons nous<br />
appuyer dessus en nous aidant les uns les autres<br />
à trouver la paix intérieure.<br />
Nous devons apprendre à demander non<br />
seulement « Comment vas-tu ? », mais aussi<br />
« Comment vas-tu vraiment ? ». C’est ainsi que<br />
le <strong>Rotary</strong> pourra continuer à créer de l’espoir<br />
dans le monde.<br />
SALUTE MENTALE E IL VOSTRO CLUB<br />
L’Organizzazione Mondiale della Sanità ha<br />
designato il <strong>10</strong> ottobre come Giornata mondiale<br />
della salute mentale. Siccome il <strong>Rotary</strong><br />
quest’anno dedica particolare attenzione a<br />
questo tema, vorrei rispondere alla domanda<br />
che i soci mi pongono più spesso nei miei<br />
viaggi: «Come può farsi coinvolgere il mio<br />
club?»<br />
Possiamo già vedere alcuni meravigliosi<br />
esempi di soci del <strong>Rotary</strong> in azione. Il <strong>Rotary</strong><br />
Club di Tiaong-Hiyas, Filippine, aveva lanciato<br />
una sfida sanitaria di 12 settimane tra le madri<br />
della comunità per promuovere alcuni screening<br />
sanitari di base e il coaching sull’adozione<br />
di uno stile di vita più sano.<br />
Al termine della sfida, le madri avevano<br />
creato un legame speciale e deciso di istituire<br />
un Gruppo Community <strong>Rotary</strong> chiamato Ilaw<br />
ng Tahanan («colui che illumina la casa»), con<br />
l’obiettivo iniziale di coinvolgere più madri<br />
nell’educazione sanitaria e nel sostegno al<br />
benessere, per includere successivamente<br />
servizi giovanili, prevenzione delle gravidanze<br />
adolescenziali e assistenza contro l’uso di<br />
sostanze nocive. Quasi un anno dopo, questo<br />
RCC si sta preparando ad aprire un proprio<br />
centro sanitario dove le madri possono ricevere<br />
assistenza da altre madri come loro.<br />
Un altro grande esempio viene dal Colorado.<br />
Nell’autunno del 2021, un piccolo<br />
gruppo di parti interessate del <strong>Rotary</strong> Club di<br />
Highlands Ranch aveva istituito la <strong>Rotary</strong><br />
Clubs of Colorado Endowed Fellowship<br />
for Pediatric Mental Health, un circolo che<br />
migliora la capacità del Children’s Hospital<br />
Colorado di reclutare e formare psichiatri<br />
infantili e consente alla rete ospedaliera di<br />
fissare più appuntamenti. Ciò aumenta l’accesso<br />
all’assistenza per la salute mentale dei<br />
bambini e riduce la carenza di fornitori di<br />
servizi.<br />
Da allora, il progetto ha introdotto nuovi<br />
sostenitori e attualmente è completamente<br />
finanziato da un fondo di dotazione di<br />
500 000 dollari. I redditi da investimento derivanti<br />
dal fondo di dotazione sosterranno un<br />
borsista (psicologo o psichiatra) presso il Children’s<br />
Hospital. Sarà nominato un nuovo<br />
borsista con cadenza annuale o biennale, a<br />
partire dalla primavera del 2024. Nel tempo<br />
questo creerà un corpo di ricercatori per rafforzare<br />
l’effettivo nel campo della salute<br />
mentale e curare i bambini di tutte le 64 contee<br />
del Colorado e degli stati limitrofi.<br />
Molte altre fantastiche storie di progetti<br />
sulla salute mentale sono presenti in <strong>Rotary</strong><br />
Showcase: vi invito a condividere le vostre<br />
esperienze mentre avviate progetti. Vi raccomando<br />
inoltre di scrivere a mindhealth@<br />
rotary.org per condividere eventuali idee o<br />
riflessioni sulla salute mentale nel mondo<br />
<strong>Rotary</strong>.<br />
Il <strong>10</strong> ottobre organizzerò un evento in<br />
Facebook Live, durante il quale celebreremo<br />
la Giornata mondiale della salute mentale e<br />
approfondiremo ulteriormente in che modo i<br />
soci del <strong>Rotary</strong> possono iniziare questo viaggio.<br />
Ma vorrei lasciarvi con un modo in cui<br />
ogni socio del <strong>Rotary</strong> può fare la differenza.<br />
In questo momento, ciascuno di voi conosce<br />
una persona nel mondo <strong>Rotary</strong> (nel proprio<br />
club, in un progetto nel quale avete<br />
collaborato, in un Circolo o Gruppo d’azione<br />
<strong>Rotary</strong>) alla quale potrebbe dedicare un po’<br />
più del suo tempo e della sua attenzione. Il<br />
<strong>Rotary</strong> ha il grande dono di creare amicizie<br />
globali e questo significa anche esserci l’uno<br />
per l’altro.<br />
Ogni giorno, attraverso il nostro effettivo,<br />
scopriamo le connessioni umane che ci<br />
legano. Questa è da sempre la natura del<br />
<strong>Rotary</strong>: possiamo fare leva su di essa e aiutarci<br />
vicendevolmente a trovare pace a casa nostra.<br />
Dobbiamo imparare a chiedere non soltanto<br />
«Come stai?», ma anche «Come stai<br />
davvero?». Solo così potremo realizzare<br />
insieme il tema Creiamo speranza nel mondo.
ROTARY INTERNATIONAL – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
BOTSCHAFT DES FOUNDATION CHAIR<br />
UNSER ZIEL IST IN SICHT<br />
44<br />
Am 24. Oktober, dem Welt-Polio-Tag,<br />
erneuern wir unser Engagement für unser<br />
wichtigstes humanitäres Ziel. In diesem<br />
Jahr wollen wir eine junge Gesundheitshelferin<br />
in Pakistan vorstellen, die als Bibi<br />
Marjana (Miss Marjana) bekannt ist. Sie<br />
trotzt dem Schnee und der Kälte in den<br />
Bergen, um 84 Kinder in ländlichen Gebieten<br />
zu impfen, wobei die Häuser oft meilenweit<br />
voneinander entfernt sind.<br />
Bibi Marjana ist eine von Tausenden<br />
von Helferinnen in Afghanistan, Pakistan<br />
und den Ausbruchsgebieten, die ich als<br />
unsere wahren Heldinnen im Kampf<br />
gegen die Kinderlähmung betrachte. Die<br />
Arbeit, die sie leisten, macht unsere Vision<br />
einer poliofreien Welt erst möglich. Mit<br />
der Unterstützung unserer Partner können<br />
wir so buchstäblich Berge versetzen.<br />
Die Globale Initiative zur Ausrottung<br />
der Kinderlähmung (Global Polio Eradication<br />
Initiative) verfolgt aggressiv zwei<br />
Hauptziele ihrer Strategie 2022–26. Erstens<br />
wollen wir die Übertragung des<br />
Polio-Wildvirus vom Typ 1 stoppen. In<br />
diesem Jahr wurden bis zum Redaktionsschluss<br />
nur sechs Fälle dokumentiert.<br />
Könnte dies das Jahr sein, in dem wir den<br />
letzten dieser Poliovirus-Fälle sehen? Wir<br />
sind vorsichtig optimistisch, dass dies so<br />
eintreffen könnte.<br />
Zweitens möchten wir bald den letzten<br />
Fall von zirkulierendem impfstoffabgeleitetem<br />
Poliovirus Typ 2 (cVDPV2) in<br />
den Ausbruchsländern vermelden. Etwa<br />
80 Prozent der cVDPV2-Fälle im vergangenen<br />
Jahr traten in subnationalen Gebieten<br />
der Demokratischen Republik Kongo, Nigerias<br />
und Jemens auf. Wir müssen massgeschneiderte<br />
Strategien umsetzen, um<br />
das Virus in diesen Gebieten zu stoppen.<br />
Es gibt noch weitere Herausforderungen,<br />
darunter politische Spannungen,<br />
Sicherheitsrisiken und Zugangsprobleme<br />
sowie die anhaltenden Auswirkungen der<br />
Pandemie in Afghanistan und Pakistan.<br />
Trotz dieser Herausforderungen ma -<br />
chen wir Fortschritte. Die Zahl der Poliovirusstämme<br />
geht zurück, ebenso wie die<br />
Zahl der betroffenen Regionen, in denen<br />
Polio einst vorherrschte. Ein neuer Impfstoff,<br />
den wir eingeführt haben, reduziert<br />
das Auftreten des im Umlauf befindlichen<br />
Impfvirus Typ 2.<br />
<strong>Rotary</strong> ist die Organisation, welche die<br />
Kühnheit besass, eine globale Anstrengung<br />
zu unternehmen, um Kinder überall<br />
auf der Welt vor Behinderungen oder gar<br />
dem Tod durch Polio zu schützen. Wir<br />
müssen die Hartnäckigkeit haben, es bis<br />
zur Ziellinie zu schaffen.<br />
Was können Sie tun, um uns dabei zu<br />
helfen, fragen Sie sich? Treten Sie einer<br />
PolioPlus-Gesellschaft in Ihrem Club oder<br />
Distrikt bei oder initiieren Sie eine solche<br />
und beteiligen Sie alle Mitglieder an diesem<br />
historischen Moment. Und vergessen<br />
Sie nicht, dass die Bill & Melinda Gates<br />
Foundation die Spenden von <strong>Rotary</strong> für<br />
die Ausrottung der Kinderlähmung weiterhin<br />
im Verhältnis 2:1 bezuschusst. Aus<br />
einem Spenden-Euro werden auf diese<br />
Weise drei.<br />
Sie können sich auch bei Regierungsstellen<br />
für die Ausrottung der Kinderlähmung<br />
einsetzen, um sich politische und<br />
finanzielle Unterstützung zu sichern und<br />
die Führungsrolle von <strong>Rotary</strong> in allen<br />
Medien bekannt zu machen.<br />
Wie Bibi Marjana, die den Berg hinaufmarschiert,<br />
haben wir unser Ziel vor<br />
Augen, und wir werden weitergehen, bis<br />
wir es erreicht haben.<br />
Barry Rassin<br />
Foundation Trustee Chair<br />
A RI
ROTARY INTERNATIONAL – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
NOTRE OBJECTIF EST EN VUE<br />
Chaque 24 octobre, nous renouvelons<br />
notre engagement envers notre priorité<br />
humanitaire en célébrant la Journée mondiale<br />
contre la polio.<br />
Cette année, nous nous souviendrons<br />
d’une jeune agente de santé au Pakistan,<br />
connue sous le nom de Bibi Marjana (Mlle<br />
Marjana), qui brave la neige et le froid dans<br />
les montagnes pour vacciner 84 enfants<br />
dans les zones rurales, allant de maison en<br />
maison, souvent séparées de plusieurs<br />
kilomètres. Bibi Marjana fait partie des<br />
milliers d’agents de santé qui montent en<br />
première ligne en Afghanistan, au Pakistan<br />
et partout où les épidémies surgissent. Je<br />
les considère comme des héros de l’effort<br />
final visant à vaincre la polio. Leur travail,<br />
associé à la vision de nos partenaires et au<br />
soutien que vous donnez, déplace des<br />
montagnes.<br />
Le partenariat noué par le <strong>Rotary</strong>,<br />
l’Initiative mondiale pour l’éradication de<br />
la polio, poursuit agressivement deux<br />
objectifs clés dans le cadre de la stratégie<br />
2022–2026. Tout d’abord, nous visons<br />
l’arrêt de la transmission du poliovirus<br />
sauvage de type 1. Cette année, seuls six<br />
cas ont été signalés au moment où j’écris<br />
ces lignes. Cette année sera-t-elle celle où<br />
nous allons connaître les derniers cas de<br />
poliovirus ? Nous restons prudents mais<br />
pensons que cela est possible.<br />
Deuxièmement, nous espérons<br />
signaler le dernier cas de poliovirus circulant<br />
dérivé d’une souche vaccinale de<br />
type 2 ou PVDVc2 dans les pays d’épidémie.<br />
L’an dernier, environ 80 % des cas<br />
de PVDVc2 ont été recensés dans des<br />
régions de la République démocratique<br />
du Congo, du Nigeria et du Yémen. Nous<br />
devons adapter nos stratégies pour stopper<br />
le virus dans ces régions.<br />
D’autres problèmes persistent, notamment<br />
les tensions politiques, les risques<br />
posés à la sécurité, le manque d’accès et<br />
les conséquences durables de la pandémie<br />
en Afghanistan et au Pakistan. En dépit de<br />
ces difficultés, nous enregistrons des progrès.<br />
Les souches de poliovirus diminuent,<br />
tout comme le nombre de régions touchées<br />
où la polio sévissait autrefois. Un<br />
nouveau vaccin a été introduit qui réduit<br />
OBIETTIVO IN VISTA<br />
l’incidence du poliovirus circulant dérivé<br />
d’une souche vaccinale de type 2.<br />
Le <strong>Rotary</strong> est l’organisation qui a eu<br />
l’audace d’entreprendre cet effort mondial<br />
pour protéger les enfants de la polio qui<br />
peut causer un handicap, voire la mort.<br />
Nous devons faire preuve d’assez de détermination<br />
pour franchir la ligne d’arrivée.<br />
Que pouvez-vous faire pour nous<br />
aider me direz-vous ? Vous pouvez re -<br />
joindre ou créer un Cercle PolioPlus dans<br />
votre club ou district et impliquer tous vos<br />
membres dans ce moment historique. Et<br />
n’oubliez pas que la Fondation Bill &<br />
Melinda Gates continue d’amplifier les<br />
dons du <strong>Rotary</strong> en faveur de l’éradication<br />
de la polio en les triplant.<br />
Vous pouvez également défendre<br />
cette cause auprès de vos gouvernements<br />
afin d’obtenir leur soutien politique et<br />
financier ou promouvoir le rôle clé du<br />
<strong>Rotary</strong> dans les médias.<br />
Comme Bibi Marjana qui traverse<br />
des montagnes, nous avons notre objectif<br />
en vue et nous poursuivrons notre<br />
marche jusqu’au bout.<br />
45<br />
Il 24 ottobre, per la Giornata Mondiale<br />
della Polio, rinnoviamo il nostro impegno<br />
verso il nostro principale obiettivo umanitario.<br />
Quest’anno celebriamo una giovane<br />
operatrice sanitaria in Pakistan conosciuta<br />
come Bibi Marjana (Miss Marjana), che ha<br />
sfidato la neve e il gelo delle montagne per<br />
vaccinare 84 bambini nelle zone rurali,<br />
visitando ogni casa, spesso a chilometri di<br />
distanza. Marjana è una delle migliaia di<br />
operatori in prima linea in Afghanistan,<br />
Pakistan e nelle aree epidemiche che considero<br />
eroi nello sforzo finale per mettere<br />
fine alla polio. L’opera che svolgono, unita<br />
alla visione dei nostri partner e al supporto<br />
che date, è come una montagna in movimento.<br />
Grazie alla partnership con il <strong>Rotary</strong>,<br />
l’Iniziativa globale per l’eradicazione<br />
della polio sta perseguendo alacremente<br />
due obiettivi chiave della sua strategia<br />
2022/2026. In primo luogo, puntiamo a<br />
fermare la trasmissione del poliovirus selvaggio<br />
di tipo 1. Quest’anno, al momento<br />
in cui scrivo questo messaggio, sono stati<br />
documentati solo sei casi. Che questo<br />
possa essere l’anno in cui vedremo l’ultimo<br />
caso di poliovirus? Nutriamo cauto ottimismo,<br />
ma potremmo farcela.<br />
In secondo luogo, puntiamo a segnalare<br />
il caso finale di poliovirus derivato da<br />
vaccino circolante di tipo 2, o cVDPV2, nei<br />
Paesi epidemici. L’anno scorso circa l’80 %<br />
dei casi di cVDPV2 si è verificato nelle aree<br />
subnazionali di Repubblica Democratica<br />
del Congo, Nigeria e Yemen. Dobbiamo<br />
implementare strategie su misura per fermare<br />
il virus in queste aree. Persistono<br />
comunque altre difficoltà, tra cui tensioni<br />
politiche, rischi per la sicurezza e problemi<br />
nell’accesso alle cure, oltre all’effetto duraturo<br />
della pandemia in Afghanistan e<br />
Pakistan.<br />
Ma nonostante queste sfide, stiamo<br />
facendo progressi. I ceppi di poliovirus<br />
stanno diminuendo, così come il numero<br />
di regioni colpite dove un tempo prevaleva<br />
la polio. Un nuovo vaccino da noi introdotto<br />
riduce l’incidenza del poliovirus<br />
derivato da vaccino circolante di tipo 2. Il<br />
<strong>Rotary</strong> ha avuto l’audacia come organizzazione<br />
di intraprendere uno sforzo globale<br />
per proteggere i bambini di tutto il mondo<br />
dalla disabilità o addirittura dalla morte<br />
causate dalla polio. Dobbiamo avere la<br />
tenacia di arrivare al traguardo.<br />
«Cosa possiamo fare per aiutarvi nel<br />
vostro intento?», vi starete chiedendo.<br />
Avviate una PolioPlus Society nel tuo club<br />
o distretto (oppure unisciti a una già<br />
esistente) e coinvolgete tutti i soci in<br />
questo momento storico. E non dimenticate<br />
che la Bill & Melinda Gates Foundation<br />
continua ad amplificare le donazioni<br />
del <strong>Rotary</strong> per l’eradicazione della polio:<br />
ogni dollaro versato riceverà un’equiparazione<br />
in rapporto 2 a 1.<br />
Potrete inoltre sostenere la causa<br />
dell’eradicazione della polio tra gli enti<br />
amministrativi per garantire sostegno<br />
politico e finanziario all’impresa e promuovere<br />
il ruolo di leadership del <strong>Rotary</strong><br />
in tutti i media.<br />
Come Marjana che sale sulle montagne,<br />
abbiamo il nostro obiettivo in vista<br />
e andremo avanti finché non arriveremo<br />
al traguardo.
ROTARY INTERNATIONAL – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
RI CONVENTION<br />
EINE STRESSFREIE URLAUBSREISE<br />
Aus der Reise zur <strong>Rotary</strong> International<br />
Convention in Singapur lässt sich mühelos<br />
ein entspannter Urlaub machen,<br />
denn in unmittelbarer Nähe der beiden<br />
Ta gungsorte liegen beliebte Gärten,<br />
Erholungsgebiete, Restaurants und Se -<br />
hens würdigkeiten der Insel.<br />
Vor oder nach den Breakout-Sitzungen<br />
im riesigen Urlaubsmekka Marina<br />
Bay Sands, wo Sie mit Rotariern aus aller<br />
Welt zusammentreffen, können Sie<br />
gleich nebenan touristisch unterwegs<br />
sein. Die Gardens by the Bay mit den hoch<br />
aufragenden «Supertrees» aus Stahl und<br />
das Riesengewächshaus mit Blumen aus<br />
aller Welt sind nur einen kurzen Spaziergang<br />
entfernt. Auf der anderen Seite der<br />
Helix-Fussgangerbrücke ist man nach 20<br />
Minuten Fussweg am Riesenrad Singapore<br />
Flyer für einen Blick auf die Skyline<br />
oder an einem der Hawker Centers der<br />
Stadt. Die meist preiswerten Imbissstände<br />
unter freiem Himmel setzen kulturelle<br />
Massstäbe. An den Ständen in der<br />
Makansutra Gluttons Bay werden kulinarische<br />
Köstlichkeiten aus der Region<br />
angeboten, wie Satay-Fleischspiesse, in<br />
Schmalz gebratene Char-Kway-Teow-Nudeln<br />
und pikante Chai tow kway – leckere<br />
Würfel aus Daikon-Rettich und Reismehl.<br />
Die Plenarsitzungen finden im Nationalstadion<br />
mitten in Singapurs Sports<br />
Hub statt. Hier können Sie oder Ihre<br />
Gäste auf einer simulierten Welle surfen,<br />
ein Kajak mieten oder die Shimano<br />
Cycling World mit Ausstellungen zur Radsportgeschichte<br />
besuchen.<br />
Einkaufszentren sind in Singapur sehr<br />
beliebt. Das Gelände der Convention<br />
bietet zwei davon: die Luxusläden des<br />
Marina Bay Sands und die Kallang Wave<br />
Mall im Sports Hub mit Sportgeschäften,<br />
Golfsimulatoren, einer Virtual-Reality-<br />
Arkade und einer Kletterwand, die sich<br />
über die Etagen des Einkaufszentrums<br />
erstreckt.<br />
Alle Veranstaltungsorte der Convention<br />
vom 25. bis 29. Mai und die umliegenden<br />
Attraktionen lassen sich bequem<br />
mit der Metro erreichen.<br />
K Eva Remijan-Toba | A vma<br />
46<br />
Die Gardens by the Bay sind nur eine von unzähligen Attraktionen, die Singapur zu bieten hat
ROTARY INTERNATIONAL – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
ROTARISCHER ESSAY<br />
HALLO, INA.<br />
ICH BIN’S, INA.<br />
Ina Pinkney, 80, Polio-Überlebende und gefeierte Gastronomin<br />
aus Chicago, spricht ihrem sechsjährigen Ich Mut zu.<br />
Das Erste, woran ich mich im Leben erinnern<br />
kann, ist Schmerz. Mein Schmerz.<br />
Aus einem Topf mit kochend heissem<br />
Wasser werden Wollstreifen herausgefischt.<br />
Mein Vater hatte die Decke zu<br />
Kriegszeiten auf dem Schwarzmarkt<br />
gekauft. Die Streifen werden ausgewrungen<br />
und um mein dünnes, schlaffes Bein<br />
gewickelt.<br />
Dann trockene Streifen, um die nassen<br />
zu bedecken, und schliesslich ein Stück<br />
Wachstuch, mit dem das komplette Bein<br />
umhüllt wird. Was darauf folgt? Endloses<br />
Warten, bis die Tücher abgekühlt sind, bis<br />
mein Bein wieder ausgepackt wird und die<br />
zartrosa Haut mit Kakaobutter massiert<br />
werden kann.<br />
Mein Vater sagt, ich hätte bei dieser<br />
Prozedur nie geweint. Er hingegen schon.<br />
Am Labor Day 1944 war ich 18 Monate<br />
alt. Mein Vater legte seine ausgestreckten<br />
Arme über mein Kinderbett, aber ich<br />
konnte nicht aufstehen. Ich versuchte es<br />
und fiel wieder hin. Immer und immer<br />
wieder. In dem Moment, als er meine Stirn<br />
berührte und das hohe Fieber spürte,<br />
wusste mein Vater, dass die Polioepidemie,<br />
die in New York City grassierte, auch<br />
Brooklyn erreicht hatte.<br />
Mein Vater nahm mich auf den Arm<br />
und brachte mich zu Dr. Suna, der eine<br />
Praxis in unserem Haus hatte. Der Arzt, der<br />
mich fest an sich drückte, machte eine<br />
Lumbalpunktion, eilte in sein Labor und<br />
bestätigte die schlimmste Befürchtung:<br />
Ich litt an Polio.<br />
Wir fuhren mit dem Auto von Dr. Suna<br />
zum Krankenhaus. Meine Mutter war mit<br />
meinem Bruder schwanger, und mein<br />
geliebter Grossvater, der an Krebs erkrankt<br />
war, lebte bei uns, also blieb Mutter zu<br />
Hause. Als mein Vater und Dr. Suna die<br />
Poliostation sahen, in der die Kinder allein<br />
gelassen wurden und die Eltern nur einmal<br />
in der Woche für eine Stunde hinter Glaswänden<br />
zu Besuch kommen durften,<br />
waren sie sich einig: Sie würden mich nach<br />
Hause bringen und dort nach Kräften<br />
pflegen.<br />
Nachdem die grippeähnlichen Symptome<br />
und das Fieber abgeklungen waren,<br />
riefen Vater und Dr. Suna den March of<br />
Dimes an. Die US-amerikanische Wohltätigkeitsorganisation<br />
hat sich zum Ziel<br />
gesetzt, die Gesundheitssituation von<br />
Kindern und Neugeborenen zu verbessern.<br />
Die Verantwortlichen dort verpassten<br />
mir eine lange Schiene für mein<br />
gelähmtes rechtes Bein und alle beschlossen,<br />
erst einmal «abzuwarten».<br />
Die Monate gingen ins Land. Inzwischen<br />
verlor ich die Fähigkeit, meinen Fuss<br />
nach oben zu bewegen, und die Schiene<br />
wurde in einen Gips umgewandelt. Man<br />
wollte «dem Senkfuss helfen». Die ganze<br />
Zeit über kämpften meine Eltern und<br />
Dr. Suna mit dem Status quo. Es gab<br />
wenig, was sie für mich tun konnten. Entsprechend<br />
gross war ihre Verzweiflung.<br />
Dann las mein Vater in der Zeitung,<br />
dass sich Schwester Elizabeth Kenny in<br />
New York City aufhielt, und Hoffnung<br />
keimte auf. Kenny war eine australische<br />
Krankenschwester, die zu Hause Polioausbrüche<br />
behandelt hatte und fest davon<br />
überzeugt war, dass die von ihr verschriebenen<br />
«Hot Pack»-Behandlungen Linderung<br />
schafften. Die Muskeln von Kindern,<br />
die an Polio erkrankt sind, seien verkrampft<br />
und müssten gedehnt werden,<br />
so Kennys Credo. Entsprechend heilsam<br />
könnte feuchte Wärme, gefolgt von sanften<br />
Übungen, sein. Viele Mitglieder der<br />
amerikanischen Ärzteschaft lehnten Eli zabeth<br />
Kenny und ihre neuartigen Vorstellungen<br />
von Physiotherapie ab; entsprechend<br />
unwürdig ging man mit der<br />
Krankenschwester um.<br />
Mein Vater jedoch setzte grosse Stücke<br />
auf Kenny. Er rief jedes Hotel in New<br />
York City an, klapperte sprichwörtlich alle<br />
Häuser ab, um sie zu finden. Kaum hatte<br />
er endlich ihre Assistentin am Apparat,<br />
kam die Ernüchterung: Um nicht noch<br />
mehr Schwierigkeiten mit der lokalen<br />
Ärzteschaft zu bekommen, hatte Kenny<br />
beschlossen, keine Patienten ausserhalb<br />
des Krankenhauses zu behandeln.<br />
Mein Vater legte auf. Er fühlte sich<br />
zu tiefst verzweifelt.<br />
Die ganze Nacht lang sass er auf einem<br />
Stuhl neben meinem Bettchen und beobachtete<br />
mich im Schlaf. Am anderen Morgen<br />
wagte er einen erneuten Versuch. Er<br />
würde alles tun, versicherte er der Assistentin,<br />
damit Kenny mich untersucht.<br />
Diesmal willigte sie ein.<br />
Also lieh mein Vater sich ein Auto, fuhr<br />
nach Manhattan und holte die grosse australische<br />
Frau mit ihrem eindrucksvollen<br />
Hut ab. Schwester Kenny sass auf dem<br />
Vordersitz, ihre Assistentin nahm auf dem<br />
Rücksitz Platz. Während der Fahrt zu uns<br />
nach Hause erkundigte sich Schwester<br />
Kenny nach den Einzelheiten. Wann war die<br />
Krankheit diagnostiziert worden? Was<br />
hatte man seither unternommen? Nach<br />
Aussage meines Vaters hörte Kenny aufmerksam<br />
zu, mit vorgerecktem Kiefer, als<br />
würde sie sich auf einen Kampf vorbereiten.<br />
47
ROTARY INTERNATIONAL – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
Vor unserem Wohnhaus angekommen,<br />
versicherte sich Kenny: «Der Arzt des Kindes<br />
ist auch hier, richtig?» Als mein Vater<br />
dies verneinte, wurde die Krankenschwester<br />
energisch: «Ich steige erst aus, wenn<br />
der Arzt auch auftaucht.» Daraufhin<br />
rannte mein Vater los. Er fand Dr. Suna;<br />
dieser begleitete Kenny schliesslich in<br />
unsere Wohnung.<br />
Meine Mutter öffnete die Tür, begrüsste<br />
sie und führte sie durch den<br />
langen Flur zur Küche. Ich sass auf dem<br />
Tisch, mit dem Rücken zur Wand, das Bein<br />
mit dem Gips vor mir. Noch bevor die<br />
Schwester mich begrüsste, bat sie ihre<br />
Assistentin um eine Schere. Sie schnitt den<br />
Gips ab und schleuderte ihn quer durch<br />
die Küche, direkt zum Mülleimer. «Wir<br />
haben es hier nicht mit einem gebrochenen<br />
Bein zu tun», rief sie empört aus,<br />
«sondern mit Kinderlähmung!»<br />
Damit war der Anfang gemacht; es<br />
folgte die Zeit der Wollstreifen in kochend<br />
heissem Wasser. Einmal am Tag, manchmal<br />
zweimal, wurde ich dieser Prozedur<br />
unterzogen. Nach drei Monaten war ich<br />
mobil. Mein rechtes Bein war kürzer und<br />
mein rechter Fuss zwei Schuhgrössen kleiner<br />
als der linke, doch ich glich das<br />
geschickt aus. Indem ich vermehrt auf<br />
dem Fussballen bzw. den Zehenspitzen<br />
ging, war irgendwann kaum mehr zu<br />
erkennen, dass meine Beine unterschiedlich<br />
lang waren.<br />
Zum Rennen, Springen oder Hüpfen<br />
indes reichte es nicht. Entsprechend selten<br />
spielte ich mit anderen Kindern. Meistens<br />
sass ich mit Erwachsenen auf dem Sammelplatz<br />
unter dem grossen Baum vor unserem<br />
Wohnhaus. Die Frauen brachten Küchenstühle<br />
nach draussen, bildeten einen Kreis<br />
und unterhielten sich. Ich wurde eine engagierte<br />
Zuhörerin und lernte, wie man sich<br />
mit Erwachsenen unterhält. Wenn ich<br />
etwas sagen wollte, musste es stichhaltig<br />
sein, damit die Frauen mir ihre Aufmerksamkeit<br />
schenkten.<br />
Was ich gehört habe: Kinos und<br />
Schwimmbäder wurden geschlossen, um<br />
die Ausbreitung von Polio zu verhindern.<br />
Eine Behinderung zu haben, war ein<br />
Schicksal und schlimmer als der Tod. Und<br />
die Leute gingen ins Krankenhaus, um zu<br />
sterben. Als ich sechs Jahre alt war, hatte<br />
ich bereits eine Menge gelernt.<br />
Ich nahm zu dieser Zeit immer stärker<br />
wahr, dass ich anders war als die anderen.<br />
48<br />
Ina Pinkney, 80, Polio-Überlebende und gefeierte Gastronomin aus Chicago, spricht ihrem sechsjährigen Ich Mut zu
ROTARY INTERNATIONAL – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
Ich war verunsichert, weil man mich verspottete.<br />
Die Blicke der anderen kränkten<br />
mich. Ich konnte mich auf meinen eigenen<br />
Körper nicht verlassen. Das Gefühl, nicht<br />
ganz zu sein, nicht komplett, machte mich<br />
unendlich traurig.<br />
Als man mir sagte, dass ich erneut ins<br />
Krankenhaus müsste, schien mir die Sache<br />
klar. Ins Krankenhaus geht man zum Sterben;<br />
das hatte ich unter dem Baum gelernt.<br />
Um ein nicht gelebtes Leben kann man im<br />
Alter von sechs Jahren noch nicht trauern;<br />
trotzdem hatte ich Angst. Man hatte mir<br />
gerade einmal sechs Jahre geschenkt. Der<br />
Mann, von dem neulich die Rede war,<br />
hatte immerhin 49 Jahre bekommen …<br />
Was mich gerettet hat, war das Buch<br />
«Madeline» von Ludwig Bemelmans.<br />
Madeline war eine Schülerin, eines von<br />
einem Dutzend Mädchen in einem französischen<br />
Internat. Sie war furchtlos und<br />
ganz anders als alle anderen Mädchen.<br />
Während alle vor dem Tiger im Zoo Angst<br />
hatten und sich zusammenkauerten, ging<br />
Madeline mutig bis zum Käfig. Auch<br />
Madeline ging ins Krankenhaus – und kam<br />
mit einer Narbe am Bauch wieder heraus.<br />
Also nahm ich mir vor, das Krankenhaus<br />
ebenfalls mit einer Narbe am Bauch zu<br />
verlassen.<br />
Gut, es sollte keine Narbe am Bauch<br />
werden, sondern eine am Bein … Als ich<br />
nach der Operation wieder zu mir kam,<br />
war ich zunächst verwirrt. Ich war noch<br />
am Leben. Soll heissen, dass im Krankenhaus<br />
doch nicht zwingend gestorben<br />
wird. Irgendwie, wurde mir klar, hatte ich<br />
eine zweite Chance bekommen. Genauso<br />
wie Madeline.<br />
Spätestens in diesem Moment wurde<br />
sie für mich endgültig zur Heldin. Ich<br />
würde, genau wie sie, meine eigenen<br />
Regeln aufstellen, ich würde mein eigenes<br />
Leben erschaffen und meinen eigenen<br />
Weg bestreiten. War ich dabei immer<br />
erfolgreich? Beileibe nicht. Aber ich habe<br />
mich angestrengt, und ich habe viel<br />
erreicht.<br />
Wenn ich meinem sechsjährigen Ich<br />
schreiben könnte, um ihm einen Ausblick<br />
auf das Leben zu geben, dann würde ich<br />
sagen:<br />
«Meine liebe Ina, dein Leben begann<br />
auf die härteste Art und Weise, die man<br />
sich vorstellen kann: Du bist im Alter<br />
von gerade einmal 18 Monaten an Polio<br />
erkrankt – die beste Voraussetzung für<br />
eine Kindheit voller Spott und Schikane,<br />
voller Ausgrenzung, Ächtung und Ignoranz.<br />
Du wirst deine erste Lektion lernen,<br />
sobald du begreifst, dass du freundlicher<br />
bist als die Menschen um dich herum.<br />
Dein Vater wird derjenige sein, der dir<br />
beibringt, dass du einmal mehr aufstehen<br />
musst, als du hinfällst. Und er wird immer<br />
da sein, um all die Unmöglichkeiten, die<br />
sich dir bieten, gemeinsam mit dir zu<br />
bewältigen.<br />
Später, wenn du grösser bist und<br />
erwachsen, wirst du Bill Pinkney heiraten,<br />
der es liebt, allein um die Welt zu segeln.<br />
Es wird 36 Jahre dauern, bis ihr beiden<br />
einseht, dass eure Ehe am Ende ist. Wenn<br />
einer sich die meiste Zeit über auf dem<br />
Meer aufhält, während die andere an<br />
Land auf ihn wartet, kommt die Liebe allmählich<br />
abhanden. Doch auch, wenn ihr<br />
euch scheiden lasst: Ihr werdet nie vergessen,<br />
warum ihr euch damals so unsterblich<br />
ineinander verliebt habt.<br />
Dein Leben, meine kleine Ina, wird<br />
sich wie ein Roman lesen und wird vielen<br />
wie ein Traum vorkommen. Du wirst mit<br />
Maya Angelou in Greenwich Village<br />
abhängen, wirst Michail Baryschnikow in<br />
den Kulissen eines Theaters in Chicago<br />
über die Stirn wischen und mit Fred Astaire<br />
auf einer Party tanzen. Du wirst Fallschirmspringen,<br />
Wildwasser-Rafting machen<br />
und Tauchen, und du wirst die Alpen und<br />
die Rocky Mountains auf deinem einen<br />
guten Bein hinabfahren. Du wirst furchtlos<br />
sein, Ina, aber niemals leichtsinnig, und du<br />
wirst dich immer als den Urheber deiner<br />
Geschichte sehen, niemals als das Opfer.<br />
Daneben wirst du dich bemühen,<br />
deinen Platz in der amerikanischen Gesellschaft<br />
zu finden, auch in der Arbeitswelt.<br />
Bei insgesamt 21 Jobs, die du im Laufe<br />
deines Lebens haben wirst, wird man dich<br />
19-mal feuern. Doch du wirst auf jeder<br />
einzelnen Etappe etwas lernen, was du<br />
später brauchen kannst.<br />
Im stolzen Alter von 37 Jahren, liebe<br />
Ina, wirst du deinen ersten Kuchen backen<br />
und dabei eine seltsame Freude empfinden,<br />
womöglich eine Vorahnung. Wenig<br />
später richtest du dir eine Backstube ein,<br />
bringst dir selbst das Backen bei und gründest<br />
1980 ein Cateringunternehmen für<br />
Desserts – zu einer Zeit, als es etwas Vergleichbares<br />
nicht gab. 1991, wenn du 48<br />
Jahre alt bist, eröffnest du dein erstes<br />
Restaurant. Und du stellst fest, dass es eine<br />
enorme Motivation ist, unterschätzt zu<br />
werden.<br />
«Ina’s Kitchen» wird die Frühstückskultur<br />
in Chicago für immer verändern. Du<br />
wirst Julia Child und Wolfgang Puck verköstigen<br />
und die grosse Freundlichkeit von<br />
Anthony Bourdain erleben. Berühmtheiten<br />
und Politiker werden zu dir strömen,<br />
ebenso wie viele Chicagoer Köche, die vor<br />
deinen Augen reifen und Chicago zu einer<br />
Gastro-Destination von Weltrang machen.<br />
Letztendlich wirst du als eine Unternehmerin<br />
bekannt sein, die ihrer Zeit weit<br />
voraus ist. Man wird dich als die Frau<br />
kennen, die das Rauchverbot in Chicago<br />
durchsetzt, welche die Green Chicago<br />
Restaurant Coalition mitbegründete und<br />
ein Erfolgsrezept entwickelt, das Mitgefühl,<br />
hohe Ansprüche und schiere Willenskraft<br />
miteinander verbindet.<br />
Nach einer 33-jährigen Karriere, die<br />
dir viel Glück und Herzschmerz gebracht<br />
hat, wirst du den Absprung wagen und<br />
dich neuen, aufregenden Möglichkeiten<br />
zuwenden. Du wirst ein Memoiren-/<br />
Kochbuch schreiben, wirst das Thema<br />
eines preisgekrönten Dokumentarfilms<br />
sein und monatlich eine Kolumne für die<br />
«Chicago Tribune» verfassen.<br />
Bis es so weit ist, wirst du viele Jahre<br />
lang mit aller Kraft versuchen, dich anzupassen.<br />
Du willst um jeden Preis als «normal»<br />
durchgehen; dieser Wunsch ist<br />
unter Polio-Überlebenden weit verbreitet.<br />
Wenn die Spätfolgen der Krankheit<br />
ihren Tribut fordern, wirst du neue Wege<br />
finden müssen, dich fortzubewegen: erst<br />
mit einer Schiene, dann mit einem Stock,<br />
später mit einer Gehhilfe und schliesslich<br />
im Rollstuhl. Doch all der Mühen zum<br />
Trotz, wird dein Leben auch dann ein<br />
Quell der Freude sein!<br />
Was du am meisten schätzen wirst,<br />
Ina, ist der Austausch mit Menschen.<br />
Gerade die Rotarier liegen dir besonders<br />
am Herzen. Wann immer sie dich einladen,<br />
sagst du zu und erzählst deine<br />
Geschichte. Du empfindest es als grosses<br />
Privileg, von deinen Erfahrungen berichten<br />
zu dürfen. Den Rotariern ist es im<br />
Gegenzug eine Ehre, dass du sie in ihrem<br />
Kampf gegen die Kinderlähmung unterstützt.<br />
Wenn du all dies im Voraus wüsstest,<br />
mein liebes Kind, dann würdest du jetzt<br />
nicht ängstlich in deinem Krankenbettchen<br />
liegen und bange in die Zukunft<br />
schauen. Darum: Los, mein Schatz, geh<br />
raus und kämpfe! Es lohnt sich.<br />
K Ina Pinkney | A Agate Publishing<br />
49
ROTARY INTERNATIONAL – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
MERKMAL<br />
BILDUNG STEIGT MIT DRACHEN AUF<br />
50<br />
Ein rotarisches Programm fördert die wissenschaftliche Bildung<br />
in Taiwans Schulen.<br />
Der Himmel über dem Spielplatz der Lao<br />
Mei Elementary School in New Taipei City,<br />
Taiwan, ist übersät mit Drachen in verschiedenen<br />
Farben, Formen und Grössen.<br />
Unten sind Gruppen von Schülern damit<br />
beschäftigt, weitere Drachen zu bauen<br />
und ihre Konstruktionsfähigkeiten in Flugwettbewerben<br />
zu testen.<br />
Für einen Passanten sieht die Szene<br />
aus wie ein lustiger Schultag, doch die<br />
Lehrer wissen, dass es hier um viel mehr<br />
geht als um ausgelassenes Spiel. Es geht<br />
um Wissenschaft, genauer gesagt, um<br />
Physik.<br />
«Es ist im Grunde genommen reine Physik.<br />
Die grundlegende Fähigkeit, einen Drachen<br />
steigen zu lassen, lehrt uns Lektio -<br />
nen über Aerodynamik und Physik», sagt<br />
Naturwissenschaftslehrer Tsai Shin Yi. Er<br />
ist fest davon überzeugt, dass das Basteln<br />
und Fliegenlassen von Drachen die Schüler<br />
erkennen lässt, wie die Wissenschaft ihr<br />
tägliches Leben – und auch ihr Spiel –<br />
beeinflusst. Und dass sie auf diese Weise<br />
motiviert sind, mehr zu lernen.<br />
In seiner Klasse werden selbst Misserfolge<br />
als positive Lehrmomente betrachtet.<br />
Als einige von Yis Schülern nach<br />
mehreren gescheiterten Versuchen, ihre<br />
Drachen in die Luft zu bekommen, aufgeben<br />
wollten, fragte er sie: «Kann mir<br />
jemand von euch erklären, warum manche<br />
Drachen nicht erfolgreich fliegen?»<br />
Die Drachenklassen an der Lao-Mei-<br />
Schule, die liebevoll «Love Kites, Love Lao<br />
Mei» genannt werden, sind Teil des<br />
«<strong>Rotary</strong> Science Education Program»,<br />
dem Vorzeigeprojekt des <strong>Rotary</strong> Clubs<br />
Taipei Pei-An. Das Global-Grant-Projekt<br />
zielt darauf ab, den naturwissenschaftlichen<br />
Unterricht für Schüler öffentlicher<br />
Schulen in ländlichen Gebieten Taiwans<br />
zu verbessern.<br />
«Wir haben erkannt, dass Grund- und<br />
Sekundarschulen für naturwissenschaftliche<br />
Fächer noch weniger Unterrichtsmaterialien,<br />
Ressourcen und vor allem<br />
institutionelle Unterstützung erhalten als<br />
für andere Fächer», sagt Pauline Leung,<br />
Past Governor des Distrikts 3520 in Taiwan<br />
und ehemalige Präsidentin des Clubs.<br />
Gerade in ländlichen Gebieten sei die<br />
Situa tion noch besorgniserregender.<br />
Örtliche Lehrer und Mitglieder des<br />
<strong>Rotary</strong> Clubs waren sich daher einig, dass<br />
man gegen diesen Missstand dringend<br />
etwas tun müsste. Ohne eine angemessene<br />
Grundlage in den Naturwissenschaften,<br />
so die einhellige Meinung, würden die<br />
Schüler zu wissenschaftlichen Analphabeten<br />
werden. Andererseits müssten<br />
Naturwissenschaftslehrer über gute Ma -<br />
na gementfähigkeiten verfügen und ein<br />
tiefes Verständnis für ihr Fach mitbringen,<br />
damit ihre Schüler ein Interesse und eine<br />
Begabung für die Naturwissenschaften<br />
entwickeln.<br />
«Wir haben also ein Programm für den<br />
naturwissenschaftlichen Unterricht entwickelt,<br />
das einen systematischen Lernansatz<br />
mit einer Reihe von Komponenten<br />
bietet», erklärt Leung. Audiovisuelle und<br />
didaktische Lehrmittel seien darin ebenso<br />
enthalten wie nützliches Anschauungsmaterial<br />
und konkrete Informationen für<br />
die berufliche Weiterbildung. Besonders<br />
wertvoll sei die Unterstützung, die es für<br />
die teilnehmenden Schulen gebe. Auch<br />
die Evaluierung des Projekts könne spannende<br />
Einsichten liefern.<br />
Die Lao-Mei-Schule hat die Schüler<br />
mithilfe von Drachen in verschiedenen<br />
Fächern unterrichtet, darunter Mathematik,<br />
Technik und Naturwissenschaften.<br />
Aufgrund des Erfolgs des Programms<br />
fügte die Schule eine neue Komponente<br />
hinzu, die den Schülern hilft, grundlegende<br />
wissenschaftliche Theorien zu<br />
verstehen.<br />
Das Programm beinhaltet die Arbeit<br />
mit einfachen Maschinen – mit Hebeln,<br />
Rädern, Achsen, Zahnrädern und Riemenscheiben<br />
– sowie mit Energie. Um die<br />
Nachhaltigkeit des Programms zu gewährleisten,<br />
wurden im Vorfeld vor allem auch<br />
die Lehrer gründlich geschult. Laut Leung<br />
wird das Projekt zum grossen Teil durch<br />
einen Global Grant der <strong>Rotary</strong> Foundation<br />
finanziert; andererseits liefert auch der<br />
internationale Partner, der <strong>Rotary</strong> Distrikt<br />
3700 in Daegu, Korea, einen wesentlichen<br />
Beitrag.<br />
«Wir möchten uns an Projekten be -<br />
teiligen, welche die Alphabetisierung<br />
und Bildung fördern. Das <strong>Rotary</strong> Science<br />
Education Program in Taiwan ist ein Beispiel<br />
für <strong>Rotary</strong>s Engagement in diesem<br />
Bereich», sagt Seung Ho Lee, Mitglied des<br />
<strong>Rotary</strong> Clubs Daegu-Seongseo im Distrikt<br />
3700.<br />
Seit dem Start des Programms vor drei<br />
Jahren berichten die Lehrer in den 20 ländlichen<br />
Schulen, die sich der rotarischen<br />
Initiative angeschlossen haben, von einer<br />
neuen Begeisterung ihrer Schüler für das<br />
Lernen. Gerade Knaben und Mädchen mit<br />
Lernschwierigkeiten seien mit Feuereifer<br />
bei der Sache.<br />
Wie Yi feststellt, habe sich das Programm<br />
auch auf die Lehrkräfte äusserst<br />
positiv ausgewirkt. Die Tools, die ihnen an<br />
die Hand gegeben wurden, hätten ihnen<br />
dabei geholfen, das eigene wissenschaftliche<br />
Wissen zu erweitern und die Lehrmethoden<br />
zu verbessern.<br />
Voriges Jahr besuchten Mitglieder des<br />
Taipei Pei-An <strong>Rotary</strong> Clubs die Lao-Mei-<br />
Schule, um sich vor Ort ein Bild von dem<br />
Programm zu machen. «Wir haben<br />
erkannt, dass das, was Schüler lernen,<br />
stark davon abhängt, wie sie unterrichtet<br />
werden», fasst Irene Lu, die Präsidentin<br />
des Clubs, zusammen. «Die Handlungen<br />
der Lehrerinnen und Lehrer in den Naturwissenschaften<br />
sind stark von ihrem Verständnis<br />
der Materie geprägt.»<br />
K Rot. Howard Chang | A RI
ROTARY INTERNATIONAL – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
ENSEMBLE,<br />
NOUS<br />
ENSEMBLE,<br />
ÉRADIQUONS<br />
NOUS<br />
LA<br />
ÉRADIQUONS<br />
POLIO<br />
LA POLIO<br />
51<br />
24 OCTOBRE<br />
24 OCTOBRE<br />
Enregistrez votre participation à<br />
la Journée mondiale contre la polio<br />
Enregistrez votre participation à<br />
la Journée mondiale contre la polio
ROTARY INTERNATIONAL – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
FEATURE<br />
VERKABELTE KLASSENZIMMER<br />
52<br />
Um die digitale Kluft in Panamas Schulen zu schliessen, setzte<br />
man bei den Lehrern an.<br />
Es begann in Panama mit einer einfachen<br />
Rucksackaktion.<br />
Der RC Panamá Norte füllte jedes Jahr<br />
Rucksäcke mit lebenswichtigen Dingen<br />
und verteilte sie an Grundschulen im<br />
ganzen Land – ein klassisches rotarisches<br />
Dienstprojekt, das in Gemeinden auf der<br />
ganzen Welt durchgeführt wird. In diesem<br />
Fall führte es jedoch zu etwas Aussergewöhnlichem.<br />
Es sollte in der Folge<br />
das komplette Bildungssystem Panamas<br />
verändern. Doch von vorn.<br />
Der Funke, der das Projekt auslöste,<br />
kam von Beobachtungen, welche die Ro -<br />
tarier bei der Auslieferung der Rucksäcke<br />
vor etwa zehn Jahren machten. «Eines der<br />
Dinge, die wir sahen, war die verheerende<br />
Lage in Bezug auf Technologie und die<br />
Möglichkeit, dass Kinder mit Technologie<br />
lernen können», sagt Clubmitglied Enedelsy<br />
Escobar-King. «Meistens mussten<br />
wir feststellen, dass alle Computer kaputt<br />
waren, dass sie ausrangiert werden sollten<br />
oder dass die Lehrer nicht wussten, wie<br />
man sie benutzt.»<br />
In den nächsten Jahren lieferten die<br />
Clubmitglieder weiterhin Rucksäcke aus,<br />
legten aber auch den Grundstein für ein<br />
grösseres Projekt, um die Hightech-Katastrophe,<br />
die sie erlebt hatten, zu beheben.<br />
Sie wendeten sich insbesondere<br />
zwei Grundschulen in Veracruz zu, einer<br />
Gemeinde zehn Meilen südwestlich von<br />
Panama City, wo der Club seinen Sitz hat.<br />
In Zusammenarbeit mit dem RC<br />
Westchester (Los Angeles) stellte der<br />
Club Panamá Norte einen Global Grant<br />
auf die Beine, der 72 000 USD von der<br />
<strong>Rotary</strong> Foundation, Distrikt 5280 (Kalifornien),<br />
vom Club selbst und weiteren<br />
Quellen erhielt. Unter anderem wurden<br />
jeder Schule 30 Laptops, ein intelligentes<br />
Whiteboard, um Präsentationen und<br />
Aufgaben im Klassenzimmer zu digitalisieren,<br />
sowie alle zusätzlichen Geräte<br />
und Möbel, die für ein Hightech-Klassenzimmer<br />
des 21. Jahrhunderts gang und<br />
gäbe sind, zur Verfügung gestellt. Um<br />
den Erfolg des Projekts zu gewährleisten,<br />
wurde mit dem Grant auch eine umfassende<br />
Schulung des Schulpersonals und<br />
der Gemeindeleiter finanziert.<br />
Kaum hatte der Club das Projekt 2018<br />
gestartet, nahmen Lehrer und Schüler die<br />
Geräte sofort begeistert in Gebrauch. Am<br />
Ende des Schuljahres 2019 war das Projekt<br />
allem Anschein nach ein riesiger<br />
Erfolg. Eine der involvierten Schulen<br />
Die Schülerinnen und Schüler in den von <strong>Rotary</strong> gesponserten<br />
Klassenzimmern zeigten sich begeistert von den digitalen Tools<br />
wurde sogar für die Teilnahme an einem<br />
landesweiten akademischen Wettbewerb<br />
ausgewählt – eine Premiere für die Schule<br />
und, obwohl sie nicht gewann, eine<br />
lobenswerte Leistung.<br />
Doch dann trat ein unerwartetes<br />
Problem auf. «Die Lehrer, die wir für die<br />
interaktiven Klassenzimmer ausgebildet<br />
hatten, wurden ausgewechselt», erinnert<br />
sich Escobar-King, eine gängige Praxis in<br />
Panamas öffentlichen Schulen. «Und die<br />
neuen Lehrer hatten keine Ahnung von<br />
Technologie. Wir mussten von vorn anfangen<br />
und versuchen, diese Lehrer zu schulen.<br />
Als wir diesen Rückschlag erlitten, war<br />
uns klar, dass wir eine dauerhafte Lösung<br />
finden müssten.»<br />
Escobar-King, die sich selbst «Nelly»<br />
nennt, trat 2015 in den RC Panamá Norte<br />
ein, nach einer langen Karriere bei<br />
Unicef. Einige Projekte, an denen sie mit<br />
Unicef gearbeitet hatte, hatten mit Bildung<br />
zu tun. Als sie in den Ruhestand ging<br />
und nach Panama zurückkehrte, wusste<br />
sie, dass sie sich weiterhin in diesem<br />
Bereich engagieren wollte.<br />
Motiviert wurde Nelly Escobar-King<br />
unter anderem durch den desolaten Zu -<br />
stand der Grundschulbildung in Panama.<br />
Sie verweist auf die Ergebnisse der Prüfungen,<br />
die als «Programme for International<br />
Student Assessment» bekannt sind und<br />
von der Organisation für wirtschaftliche<br />
Zusammenarbeit und Entwicklung durchgeführt<br />
werden. Bei den jüngsten Er -<br />
gebnissen belegte Panama unter 78<br />
Ländern und geografischen Gebieten<br />
Platz 75 in den Naturwissenschaften,<br />
Platz 76 in Mathematik sowie Platz 71 im<br />
Lesen.<br />
Vor diesem Hintergrund und angesichts<br />
der unerwarteten Entwicklung<br />
der Lehrerumstrukturierung in Veracruz<br />
stellte der RC Panamá Norte eine wichtige<br />
Frage: «Wie können wir dafür sorgen,<br />
dass die Lehrer bereits so ausgebildet<br />
sind, dass sie, egal wo sie hingeschickt<br />
werden, technische Hilfsmittel richtig<br />
einsetzen können?»<br />
Die Antwort war ganz einfach: Wollen<br />
Sie Lehrer ausbilden lassen? Dann<br />
gehen Sie zur Lehrerbildungseinrichtung,
ROTARY INTERNATIONAL – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
in diesem Fall zur Normal School in Santiago,<br />
etwa 150 Meilen südwestlich von<br />
Panama City. «Sie ist die wichtigste Lehrerausbildungsstätte<br />
in Panama», erklärt<br />
Escobar-King, «und sie wird die zukünftigen<br />
Lehrer des Landes hervorbringen. Ein<br />
Teil des Lehrplans sieht vor, dass die<br />
angehenden Lehrer in einem echten Klassenzimmer<br />
unterrichten. Also haben wir<br />
gesagt: Okay, dann machen wir es eben<br />
in interaktiven Klassenzimmern.»<br />
In Zusammenarbeit mit dem RC Kansas<br />
City-Plaza in Missouri und anderen<br />
Clubs in Panama beantragte und erhielt<br />
der Club Panamá Norte eine Global-Grant-Unterstützung<br />
von mehr als<br />
230 000 USD für die sogenannten Paul<br />
Harris Interactive Digital Classrooms.<br />
Sechs dieser Klassenzimmer sollten in der<br />
Normal School installiert werden, und je<br />
ein weiteres Klassenzimmer in den beiden<br />
nahe gelegenen Grundschulen, in<br />
denen die angehenden Lehrerinnen und<br />
Lehrer ihre Ausbildung absolvieren.<br />
Auch dieses Mal sollten die Grant-Gelder<br />
die für die Klassenräume benötigte<br />
Hightech-Ausrüstung finanzieren. Der<br />
eigentliche Schwerpunkt lag jedoch<br />
woanders. «Die wichtigste Komponente<br />
war nicht nur, die Lehrer im Umgang mit<br />
den Geräten zu schulen. Wir wollten<br />
ihnen vor allem auch innovative Methoden<br />
vermitteln, wie sie die Technologie<br />
nutzen könnten, um die Kinder zu unterrichten»,<br />
sagt Escobar-King. «So wurden<br />
die Grundsätze des Projekts entwickelt.»<br />
Von Anfang an war das Projekt ein<br />
Musterbeispiel für die Zusammenarbeit<br />
zwischen Rotariern, der Normal School,<br />
dem Bildungsministerium von Panama<br />
(Meduca), der Universidad Tecnológica<br />
de Panamá und der Elternvereinigung der<br />
Normal School. Die aus dem Experiment<br />
in Veracruz gezogenen Lehren waren von<br />
unschätzbarem Wert, als das Projekt in<br />
Santiago Gestalt annahm.<br />
Escobar-King wies auch auf die «Basic<br />
Education and Literacy <strong>Rotary</strong> Action<br />
Group» hin (in dessen Vorstand sie ist)<br />
und den «<strong>Rotary</strong> Foundation Cadre of<br />
Technical Advisers». «Sie sind wertvolle<br />
rotarische Ressourcen», sagt Escobar-<br />
Motiviert wurde Rot. Nelly Escobar-King unter anderem durch den<br />
desolaten Zustand der Grundschulbildung in Panama<br />
King, «und wir haben eine sehr enge<br />
Arbeitsbeziehung zu ihnen.»<br />
Um Hilfe bei der Gestaltung des Lehrplans<br />
zu erhalten, wandte sich der Club<br />
Panamá Norte an die Universidad Tecnológica<br />
de Panamá, die ihn mit Dillian<br />
Staine, einem Professor an der Universidad<br />
Latina de Panamá, in Kontakt<br />
brachte. Er entwarf den Lehrplan mit<br />
Blick sowohl auf die zukünftigen Lehrer<br />
als auch auf die Lehrkräfte, welche die<br />
von <strong>Rotary</strong> gesponserten Klassen leiten.<br />
Es gab jedoch einige Beschwerden über<br />
den hohen Anspruch des Kurses. «Es ist<br />
ein ziemlich intensiver Kurs», räumt Escobar-King<br />
ein. «Aber wir möchten die<br />
Qualität des Kurses nicht schmälern. Wir<br />
möchten vielmehr angehenden Lehrkräften<br />
helfen, ein adäquates Lernniveau zu<br />
erreichen.»<br />
Das Santiago-Projekt wirkt sich nicht<br />
nur auf die Fähigkeiten der Lehrerschaft<br />
an der Normal School aus, sondern hat<br />
einen echten «Multiplikatoreffekt», wie<br />
es die Initiatoren nennen. Nach den<br />
Berechnungen, die in dem Global Grant<br />
dargelegt sind, wird jede Lehrkraft nach<br />
Abschluss des Studiums an einer Schule<br />
eingesetzt, die 30 Schüler in einem Klassenzimmer<br />
hat. Das bedeutet, dass in nur<br />
einem Jahr bis zu 2500 Schüler von dem<br />
Projekt profitieren.<br />
Darüber hinaus werden die neu eingestellten<br />
Lehrkräfte die Möglichkeit<br />
haben, andere Lehrer an ihren neuen<br />
Schulen in den digitalen Lehrmethoden<br />
zu schulen, die sie an der Normal School<br />
erlernt haben. Und natürlich wird die<br />
Normal School auch weiterhin andere<br />
angehende Lehrer in den Paul-Harris-Klassenzimmern<br />
ausbilden, für die<br />
Meduca die Aufsicht übernommen hat.<br />
Zum Redaktionsschluss bereitete<br />
Pa namá Norte in Zusammenarbeit mit<br />
Meduca, dem RC Las Vegas Won und<br />
anderen Clubs in Panama die Einreichung<br />
eines weiteren Global-Grant-Antrags vor.<br />
Sollte dieser bewilligt werden, wären die<br />
Mittel dreimal so hoch wie jene für das<br />
Santiago-Projekt und würden eine Ausweitung<br />
der digitalen Klassenzimmer auf<br />
ganz Panama ermöglichen. «Wir sind<br />
dem Projekt sehr verpflichtet», konstatiert<br />
Escobar-King.<br />
Panamas Zukunft könnte durchaus<br />
davon abhängen.<br />
K Rot. Geoffrey Johnson | A RI<br />
VERSION FRANÇAISE<br />
53
NEUMITGLIEDER – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
HERZLICH WILL<br />
DARIJA<br />
BARRECH<br />
RC ANGENSTEIN<br />
*18.02.1982<br />
Human Resources<br />
LUKAS<br />
HUG<br />
RC INTERLAKEN<br />
*06.05.1980<br />
Forstwirtschaft<br />
54<br />
Global Head of HR, Endress & Hauser<br />
International AG. Verheiratet, ein Kind.<br />
Hobbys: Soziales, Reisen und Kultur.<br />
BENEDIKT<br />
NIEDERER<br />
RC BADEN-<br />
ROHRDORFERBERG<br />
*30.03.1980<br />
Business Development<br />
Vom Schreiner mit BM über die Beratung<br />
und die Informatik zur Selbstständigkeit.<br />
Anschliessend mit einem MBA HSG in die<br />
Entwicklung des Gesundheitswesens bei<br />
den Kantonsspitälern KSB und PDAG (als<br />
Mitglied der Geschäftsleitung verantwortlich<br />
für Innovation und Digitalisierung).<br />
LUKAS<br />
TANNER<br />
RC BASEL-<br />
ST. JAKOB<br />
*30.08.1982<br />
Molekular-Biologie<br />
Promovierter Biochemiker mit internationaler<br />
Erfahrung (Singapore, Princeton,<br />
Basel) in Wissenschaft, Forschung und<br />
Entwicklung. Heute: Leitung eines Forschungslabors<br />
bei Idorsia für neue therapeutische<br />
Ansätze im Stoffwechsel.<br />
Hobbys: Laufsport, Tennis, Ski, Wein und<br />
fremde Kulturen.<br />
ADRIAN<br />
BRÜGGER<br />
RC FREIBURG-<br />
SENSE<br />
*03.04.1981<br />
Landwirtschaft<br />
Agro-Kaufmann HF. Bewirtschaftet als<br />
Meisterlandwirt mit seiner Familie einen<br />
Landwirtschaftsbetrieb. Düdinger Generalrat,<br />
Freiburger Grossrat (1. Vize präsident<br />
des Grossen Rates) und Verwaltungsrat<br />
der Kantonalen Gebäudeversicherung.<br />
Verheiratet, drei Kinder.<br />
VINCENT<br />
BUJARD<br />
RC GENÈVE<br />
*22.01.1972<br />
Béton armé-Ingénierie<br />
Diplômé de l’École Polytechnique de Lausanne,<br />
associé chez T ingénierie SA à<br />
Genève. Actif dans diverses associations<br />
professionnelles dont il assume actuellement<br />
la présidence.<br />
GIOVANNI<br />
GARAVAGLIA<br />
RC GENÈVE<br />
*12.01.1975<br />
Médecine dentaire<br />
Studium der Forstwissenschaften BFH.<br />
Geschäftsführer diverser Betriebe in der<br />
Forstwirtschaft im Berner Oberland,<br />
Geschäftsführer Verband Berner Forstunternehmer.<br />
Verheiratet, zwei Kinder.<br />
Hobbys: Natur, Produktion von Holz- und<br />
Steinkugeln, Hund und Rudern.<br />
ROGER<br />
AESCHI<br />
RC LAUFEN<br />
*06.12.1988<br />
Gebäudetechnik<br />
Inhaber und Geschäftsführer der Aeschi<br />
Haustechnik AG in Laufen BL. Verheiratet,<br />
eine Tochter. Hobbys: Familie, Haus und<br />
Garten, Schiesssport und Fasnacht.<br />
PASCAL<br />
GROLIMUND<br />
RC LAUFEN<br />
*01.04.1980<br />
Bankwesen<br />
(Finanzieren)<br />
Eidg. dipl. KMU-Finanzexperte. Stv. Leiter<br />
Unternehmenskundenberatung Unteres<br />
Baselbiet & Basel bei der Basellandschaftlichen<br />
Kantonalbank. Verheiratet, zwei<br />
Kinder. Hobbys: Skifahren, Biken, Wandern,<br />
Familie.<br />
Né à Milan, diplômé en médecine dentaire<br />
en Suisse, master en biologie et spécialisation<br />
en médecine dentaire reconstitutive,<br />
indépendant. Marié, un enfant. Loisirs :<br />
voile, ski, natation, course à pied.
NEUMITGLIEDER – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
KOMMEN<br />
MARKUS<br />
LEUENBERGER<br />
RC LAUFEN<br />
*15.06.1966<br />
Pädagogik<br />
NADINE<br />
CAZZATO-HAFNER<br />
RC LENZBURG-<br />
SEETAL<br />
*01.03.1981<br />
Apothekerin FPH<br />
LUKAS<br />
FISCHER<br />
RC LENZBURG-<br />
SEETAL<br />
*25.09.1987<br />
Rechtsanwalt<br />
Lic. phil. hist., Schulleiter EDK. Seit <strong>2023</strong><br />
Rektor des Regionalen Gymnasiums Laufental-Thierstein.<br />
Verheiratet. Hobbys:<br />
Musik, Literatur, Kunst, Reisen.<br />
Studium der Pharmazie in Basel. Inhaberin<br />
der TopPharm Löwen Apotheke AG. Verheiratet,<br />
drei Kinder. Hobbys: Lesen, die<br />
Natur geniessen (Garten und Pilze sammeln)<br />
und Geräteturnen (als Trainerin).<br />
Studium der Rechtswissenschaften. An -<br />
waltspatent des Kantons Aargau. Rechtsanwalt<br />
und Partner bei der Kanzlei Becker<br />
Gurini Partner in Lenzburg. Hobbys: Sport,<br />
Vereinsarbeit und Lesen.<br />
Zeit für das<br />
Wesentliche<br />
Gesund werden, gesund<br />
bleiben, gelassen altern.<br />
Telefon +41 (0)41 375 32 32<br />
www.sonnmatt.ch
NEUMITGLIEDER – ROTARY SUISSE LIECHTENSTEIN – OKTOBER <strong>2023</strong><br />
MARC<br />
HUGGENBERGER<br />
RC LENZBURG-<br />
SEETAL<br />
*21.03.1991<br />
Holzbautechnik<br />
Holzbautechniker, HF Bauführer, MAS<br />
Management and Leadership Hochschule<br />
Luzern. Operativer Leiter und Mitglied der<br />
Geschäftsleitung bei der Schäfer Holzbautechnik<br />
in Aarau.<br />
ROMAN<br />
JENAL<br />
RC LIECHTENSTEIN-<br />
ESCHNERBERG<br />
*01.06.1985<br />
Rechtsanwalt<br />
Studium der Rechtswissenschaften an<br />
der Universität Bern, liechtensteinische<br />
Rechtsanwalts- und Notariatsprüfung.<br />
Partner in einer Rechtsanwaltskanzlei,<br />
selbstständiger Notar. Hobbys: Feuerwehr,<br />
Wandern, Biken, Skifahren, Reisen.<br />
STEPHANIE<br />
REICHSÖLLNER<br />
RC LIECHTENSTEIN-<br />
ESCHNERBERG<br />
*04.08.1990<br />
Reinigungsunternehmen<br />
Kaufmännische Grundausbildung in ei nem<br />
Treuhandbüro, Weiterbildung im familieneigenen<br />
Reinigungsbetrieb. Leiterin Unter -<br />
haltsreinigung und Mitglied der Ge -<br />
schäftsleitung. Verheiratet, zwei Söhne.<br />
Hobbys: Radfahren, Wandern, Skifahren.<br />
MARTINA<br />
NIEDERBERGER<br />
RC LUZERN-<br />
HEIDEGG<br />
*05.<strong>10</strong>.1984<br />
Architektur<br />
Dipl. Architektin BA FHZ. Partnerin der<br />
Firma Cerutti Partner Architekten AG,<br />
Rothenburg. Zwei Kinder. Hobbys: Badminton,<br />
Ski, Wandern, Garten.<br />
REMO<br />
WALDISPÜHL<br />
RC LUZERN-<br />
HEIDEGG<br />
*15.11.1980<br />
Wirtschaftsprüfung<br />
Eidg. dipl. Betriebsökonom (HWZ), zu -<br />
gelassener Revisionsexperte. Als Direktor<br />
bei PwC Schweiz zuständig für den Mittelstand<br />
Zentralschweiz. Vizepräsident insieme<br />
Schweiz. Verheiratet, drei Kinder.<br />
Hobbys: Rennradfahren und Langlauf.<br />
Spitzenweine – zu OTTO’S-Preisen! ottos.ch<br />
Pesquera<br />
MXI<br />
Ribera del Duero<br />
DO<br />
Jahrgang 2020*<br />
Traubensorte:<br />
Tempranillo<br />
75 cl<br />
Art. 3895<strong>10</strong><br />
je Flasche CHF<br />
29. 95<br />
Konkurrenzvergleich<br />
39. 80<br />
Bestelleinheit 6 Flaschen<br />
AUSGEZEICHNETE WEINE. EINZIGARTIGE PREISE.<br />
Conde San<br />
Cristóbal<br />
Reserva<br />
Especial<br />
Ribera del Duero<br />
DO<br />
Jahrgang 2018*<br />
Traubensorte:<br />
Tinto Fino<br />
75 cl<br />
Art. 352845<br />
je Flasche CHF<br />
39. 95<br />
statt 65.–<br />
Bestelleinheit 6 Flaschen<br />
Baynos<br />
Rioja DOCa<br />
Jahrgang 2020*<br />
Traubensorten:<br />
Tempranillo,<br />
Graciano<br />
75 cl<br />
Art. 388642<br />
je Flasche CHF<br />
79.–<br />
Konkurrenzvergleich<br />
87.–<br />
Bestelleinheit 3 Flaschen<br />
Alleanza<br />
Castello di<br />
Gabbiano<br />
Toscana IGP<br />
Jahrgang 2016*<br />
Traubensorten:<br />
Merlot, Cabernet<br />
Sauvignon<br />
75 cl<br />
Art. 316699<br />
je Flasche CHF<br />
29. 95<br />
Konkurrenzvergleich<br />
42.–<br />
Bestelleinheit 6 Flaschen<br />
Casa di Terra<br />
Maronea<br />
Bolgheri Superiore<br />
DOC<br />
Jahrgang 2020*<br />
Traubensorte:<br />
Cabernet<br />
Sauvignon<br />
75 cl<br />
Art. 388563<br />
je Flasche CHF<br />
39. 95<br />
Konkurrenzvergleich<br />
53. 50<br />
Bestelleinheit 6 Flaschen<br />
Schidione<br />
Toscana IGP<br />
Jahrgang 2019*<br />
Traubensorte:<br />
Sangiovese,<br />
Cabernet<br />
Sauvignon,<br />
Merlot<br />
75 cl<br />
Art. 384058<br />
je Flasche CHF<br />
159.–<br />
statt 199.–<br />
Bestelleinheit 1 Flasche<br />
Peter Lehmann<br />
Mentor<br />
Barossa Valley<br />
Jahrgang 2014*<br />
Traubensorte:<br />
Cabernet<br />
Sauvignon<br />
75 cl<br />
Art. 322339<br />
je Flasche CHF<br />
39.–<br />
Konkurrenzvergleich<br />
52.–<br />
Bestelleinheit 6 Flaschen<br />
ONLINE<br />
Nur solange Vorrat! *Jahrgangsänderungen vorbehalten!<br />
ottos.ch
FRANZISKA<br />
TSCHUDI SAUBER<br />
RC OBERER<br />
ZÜRICHSEE<br />
*25.03.1959<br />
Elektro- und Medizintechnik<br />
Studium der Rechtswissenschaften (An -<br />
waltsexamen, LL.M.) und EMBA HSG. Bis<br />
April <strong>2023</strong> CEO, heute Verwaltungsratspräsidentin<br />
der Weidmann Gruppe.<br />
Weitere Verwaltungsrats- und Stiftungsratsmandate.<br />
Verheiratet. Hobbys: Laufund<br />
Bergsport, Musik, Lesen, Kochen.<br />
ROMAN R.P.<br />
EBERLE<br />
RC WEINFELDEN<br />
*07.12.1984<br />
Vermögensverwaltung<br />
Bankfachausbildung und Wirtschafts -<br />
studium (Bsc ZFH). Langjährige Tätigkeit in<br />
der Finanzindustrie. Seit 2015 unabhängiger<br />
Vermögensverwalter bei Novak,<br />
Thurn heer + Partner AG (Mitaktionär und<br />
Partner). Offizier der Schweizer Luftwaffe.<br />
Verheiratet, drei Kinder. Hobbys: Bergsport,<br />
Fischerei, Handball, Golf.<br />
DOMINIK<br />
MÜLLER<br />
RC ZÜRICH-<br />
KNONAUERAMT<br />
*28.08.1990<br />
Optometrist FH<br />
Ausbildung zum Augenoptiker EZF, Be -<br />
rufsmatura, Studium Bachelor of Science<br />
Optometrie FH. Geschäftsführer B.O.A.<br />
Büchi Optik Affoltern. Engagagiert im<br />
Lehrstellenforum und in regionalen Schulen<br />
für den Unterricht zum Bewerbungsprozess/Lehrstellensuche.<br />
Hobbys: Wan -<br />
dern, Mountainbike, Squash.<br />
NEUMITGLIEDER IN<br />
ROTARY SUISSE<br />
LIECHTENSTEIN<br />
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Clubfreunde in der Rubrik<br />
«Herzlich willkommen» vorstellen?<br />
Dann senden Sie gern folgende<br />
Angaben an<br />
info@rotary.ch:<br />
1. <strong>Rotary</strong> Club<br />
2. Name und Vorname<br />
3. Geburtsdatum<br />
4. Klassifikation<br />
5. Foto (300 dpi, 3x4 cm oder<br />
Originalbild mindestens 1 MB)<br />
6. Vorstellungstext (300 Zeichen)<br />
NOUVEAUX MEMBRES<br />
AU ROTARY SUISSE<br />
LIECHTENSTEIN<br />
Vous souhaitez également<br />
présenter vos nouveaux amis de<br />
club dans la rubrique « Bienvenue<br />
» ? Dans ce cas,<br />
envoyez les informations<br />
suivantes à info@rotary.ch :<br />
1. le <strong>Rotary</strong> club<br />
2. nom et prénom<br />
3. date de naissance<br />
4. classification<br />
5. photo (300 dpi, 3×4 cm ou<br />
image originale d’au moins 1 MB)<br />
6. CV succinct (300 caractères)<br />
NUOVI SOCI IN<br />
ROTARY SUISSE<br />
LIECHTENSTEIN<br />
Vuoi anche tu presentare i tuoi<br />
nuovi amici di club nella sezione<br />
«Benvenuto»? Allora inviate le<br />
seguenti informazioni a<br />
info@rotary.ch:<br />
1. <strong>Rotary</strong> Club<br />
2. Cognome e nome<br />
3. Data di nascita<br />
4. Classificazione<br />
5. Foto (300 dpi, 3×4 cm o<br />
immagine originale di almeno<br />
1 MB)<br />
6. Testo di presentazione (300<br />
caratteri)<br />
IN MEMORIAM<br />
RIAD GASAL<br />
1935–<strong>2023</strong><br />
RC Zug-Kolin<br />
HANS RUDOLF GYSIN<br />
1940–<strong>2023</strong><br />
RC Liestal<br />
HEINZ KAMBER<br />
1934–<strong>2023</strong><br />
RC Luzern-Seetal<br />
THOMAS KOLLER<br />
1974–<strong>2023</strong><br />
RC Lausanne-Ouest<br />
CARLO LUINI<br />
1939–<strong>2023</strong><br />
RC Morges<br />
COLL MACDOUGALL-HUNTER<br />
1942–<strong>2023</strong><br />
RC Genève International<br />
ALEX STEBLER<br />
1944–<strong>2023</strong><br />
RC Laufen<br />
Liste de textes de nécrologie* / Übersicht Nachrufe*:<br />
rotary1980.ch / …1990.ch / …2000.ch<br />
*lisibles pour les membres enregistrés<br />
*nur für eingeloggte Mitglieder
AGENDA<br />
ROTARY HIGHLIGHTS<br />
09.–15.<strong>10</strong>.<strong>2023</strong> ICC-Studienreise nach Marokko Marokko<br />
21./24.<strong>10</strong>.<strong>2023</strong> Welt-Polio-Tag International<br />
11.11.<strong>2023</strong> <strong>Rotary</strong> Uni D 1990 Bern<br />
25.11.<strong>2023</strong> Halbjahreskonferenz D 2000 Zürich<br />
09.03.2024 Assemblée de District 1990 Lausanne<br />
22.03.2024 Distriktsversammlung D 1980 Lugano<br />
25.–28.04.2024 RYLA D 2000 Wildhaus<br />
26.04.–04.05. ICC-Studienreise nach Rumänien Rumänien<br />
25.–29.05.2024 <strong>Rotary</strong> International Convention Singapur<br />
14.06.2024 Golfturnier des Distrikts 1980 Gut Holzhäusern<br />
22.06.2024 <strong>10</strong>0 Jahre <strong>Rotary</strong> CH / FL Bern<br />
22.06.2024 Distriktskonferenzen Bern<br />
21.–25.06.2025 <strong>Rotary</strong> International Convention Calgary<br />
58<br />
13.–17.06.2026 <strong>Rotary</strong> International Convention Taipei<br />
SAVE THE DATE<br />
Benefizgala «Sister Äct – Ein himmlisches Musicäl»<br />
Samstag, 4. November <strong>2023</strong><br />
ab 17.30 Uhr, MAAG Halle, Zürich<br />
Mehr als 66 000 Zuschauer haben das himmlische Mundartmusical bereits<br />
gesehen, jetzt kommt der Grosserfolg mit Fabienne Louves in der Hauptrolle zurück<br />
nach Zürich. Doch ehe das Erfolgsmusical seine Türen für Herrn und Frau Schweizer<br />
öffnet, findet am 4. November <strong>2023</strong> eine exklusive Vorpremiere samt Benefizgala statt.<br />
Veranstalter ist der RC Zürich Turicum.<br />
Los geht es um 17.30 Uhr mit Flying Dinner und Apéro, gefolgt von der offiziellen Begrüssung.<br />
Nach dem eigentlichen Show-Act zwischen 19.30 und 22.30 Uhr erwartet die Premierengäste<br />
eine grosse Tombola. Wer möchte, lässt den Abend im Club ausklingen.<br />
Der Erlös der Veranstaltung geht an das Projekt «Silent Garden». Oberhalb von Herrliberg<br />
hat die Martin Stiftung ein Wohnhaus errichtet, das 32 älteren Menschen mit<br />
Behinderung oder demenzieller Erkrankung ein ruhiges, sicheres Umfeld bietet. Der<br />
RC Zürich Turicum unterstützt mit seiner Spende den Bau eines Gartens, der<br />
speziell auf die Bewohner und deren Bedürfnisse zugeschnitten ist.<br />
TICKETS UND WEITERE INFORMATIONEN:<br />
KONTAKTE<br />
ROTARY SERVICE CENTER<br />
Montag bis Freitag, 08.00 bis 12.00 Uhr<br />
Lindstrasse 27, 8400 Winterthur<br />
T 043 299 66 25, info@rotary.ch<br />
DISTRIKTSSEKRETARIATE<br />
D 1980: Rot. Désirée Allenspach<br />
Römerstrasse 73, 4114 Hofstetten<br />
T 061 721 48 23, dgsekretariat@diamond-office.ch<br />
D 1990: Claire Neyroud<br />
Chemin de la Chiésaz 3, <strong>10</strong>24 Écublens<br />
T 076 387 76 50, district@rotary1990.ch<br />
D 2000: Rot. Ursula Gervasi<br />
Burkardusstr. 35, 5632 Buttwil<br />
T 079 362 34 99, secretary@rotary2000.ch<br />
IMPRESSUM<br />
<strong>Rotary</strong> Suisse Liechtenstein<br />
98. Jahrgang, Nr. <strong>10</strong> Oktober <strong>2023</strong><br />
Monatszeitschrift für die Mitglieder der <strong>Rotary</strong> Clubs in<br />
der Schweiz und im Fürstentum Liechtenstein<br />
CHEFREDAKTION<br />
Rot. Verena Maria Amersbach (vma)<br />
Lindstrasse 27, 8400 Winterthur<br />
T 078 911 78 40, verena.amersbach@rotary.ch<br />
DISTRIKTSKORRESPONDENTEN<br />
D 1980 (it): Rot. Marco Strazzi (ms)<br />
T 079 254 45 54, pressision.ch@gmail.com<br />
D 1980 (de): PDG Paul Meier (pm)<br />
T 079 206 26 45, pameier@sunrise.ch<br />
D 1990 (de): Verena Maria Amersbach (vma)<br />
T 078 911 78 40, verena.amersbach@rotary.ch<br />
D 1990 (fr): Denise Lachat (dla)<br />
T 078 8<strong>10</strong> 20 21, denise.lachat@rotary.ch<br />
D 2000 (de): Verena Maria Amersbach (vma)<br />
T 078 911 78 40, verena.amersbach@rotary.ch<br />
ANZEIGENLEITUNG UND INSERATE<br />
Digital Publishing GmbH, Sandro Mandelz<br />
Durisolstrasse 11, 5612 Villmergen<br />
T 056 622 50 00, medien@rotary.ch<br />
Inseratetarif siehe www. rotary.ch<br />
HERAUSGEBER<br />
Verein <strong>Rotary</strong> Medien Schweiz / Liechtenstein, Zug<br />
Präsident: Rot. Christophe Leuenberger Verzasconi<br />
LAYOUT UND PRODUKTION<br />
Yasmin Mandelz, yasmin.mandelz@rotary.ch<br />
AUFLAGE UND DRUCK<br />
13 300 Ex., Multicolor Print AG, 6341 Baar<br />
BILDER DIESER AUSGABE<br />
RI, iStock, Christian Knecht, privat, pm, dla, vma, ym<br />
REDAKTIONSSCHLUSS<br />
Jeweils <strong>10</strong>. des Vormonats
VOR UNS DIE WELT<br />
ANTARKTIS – LEBENSTRAUM<br />
UND ABENTEUER<br />
Gigantische Eisberge, Tausende Pinguine und imposante Wale:<br />
Dank unserer vielfältigen Reisetermine entdecken Sie die Wunder<br />
der Antarktis zu Ihrer Lieblingszeit. Kommen Sie an Bord unserer<br />
kleinen, eistauglichen Expeditionsschiffe (max. 199 Gäste)<br />
HANSEATIC inspiration und HANSEATIC spirit, und nehmen Sie Kurs<br />
auf eine Welt des Staunens.<br />
Extra für Einzelreisende: Wer ohne Begleitung reist,<br />
zahlt nur 20 % Aufpreis in Kat. 1 – 8.<br />
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Antarktische Halbinsel, Weddellmeer, Süd-Orkney-Inseln,<br />
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Seereise INS2403 inkl. Sonderflug und An-/Abreisepaket<br />
Beratung<br />
und Buchung:<br />
+49 40 30703070<br />
Oder in Ihrem<br />
Reisebüro.<br />
Rechnung erfolgt in Euro – Wechselkurs 1.0.<br />
Hapag-Lloyd Cruises,<br />
eine Unternehmung der TUI Cruises GmbH,<br />
Heidenkampsweg 58, 20097 Hamburg
Wir verstehen<br />
digitale Technologien.<br />
Wir vernetzen die<br />
De Martin AG mit<br />
ihren Kunden und<br />
Lieferanten.<br />
Karin Koller<br />
CFO bei De Martin<br />
Urs Schwarz<br />
Account Manager bei T&N<br />
tn-ict.com<br />
Let's talk about ICT.