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DIE GEMEINDE

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7Foto: ShutterstockMan spricht oft von Unzufriedenheitund Orientierungslosigkeitbei Jugendlichen! Gibtes in unserem Land zu wenigPerspektive?Wir alle brauchen dringend einen gesellschaftlichenHintergrund – eine Basisvon gemeinsamen gesellschaftlichenGrundwerten (Demokratie, Partnerschaft,soziales Gleichgewicht, Solidarität,Mitverantwortung, Kooperation usw.),Lebenseinstellungen und Zukunftsperspektiven.Südtirol benötigt ein Modellvon Gesellschaft und Zukunft, das aufeiner breiten gemeinsamen Grundlageaufbauen kann. Diese Vision gibt es derzeitnicht! Das spüren vor allem Kinderund Jugendliche. Und sie leiden darunter,haben Ängste, sind verunsichert, suchennach Lösungen oder verirren sich. Auchdarüber muss man reden! IndividuellVorbild sein, das gelingt nur, wenn dieseAufgabe auf dem Hintergrund eineskonsolidierten Gesellschaftsbildes erfolgenkann. Dies zu schaffen, ist dieHerausforderung der Gegenwart.Welches sind die Ursachen fürdas etwa durch Extremismusund Rassismus immer wiedermanifestierte Unbehagen derJugendlichen?Monokausale Erklärungen gibt es nicht.Es handelt sich immer um ein Bündel vonFaktoren: Zugrunde liegt ein subjektivesÜberforderungs-, VernachlässigungsoderVersagensgefühl. In der Gruppewird nach vermeintlicher Geborgenheitgesucht. Oft kommt mangelnde Konfliktfähigkeitdazu, oft ist es die Lust anden eigenen Machtgefühlen bzw. an denOhnmachtgefühlen anderer Personen.Die Faszination bestimmter Formenvon „Männlichkeit“ (Stärke, Kampfbereitschaftusw.) spielt eine Rolle, auchPerspektiven- und Chancenlosigkeit derberuflichen Verwirklichung und/odermangelnde Verarbeitungskompetenz erlittenerEnttäuschungen zeigen Wirkung.Verbreitete Ressentiments gegenüber als„fremd“ oder „minderwertig“ konstruierteMenschengruppen, an die etwarechtsextreme Propaganda anknüpfenEs gibt noch viel zu tun: „Nicht neue Strukturen und Gremien schaffen,sondern eine wohlwollende und zielführende Begegnung von Menschenfördern, die Kinder und Jugendliche mögen, um so zu einer kreativen undunbürokratischen Zusammenarbeit zu finden“, meint Klaus Nothdurfter.kann, sind in unserem Land als Ursachefeststellbar. Mangelnde Verankerung vondemokratischen Prinzipien und mangelnderRespekt vor den Mitmenschenist ein Problem, und auch Leistungs-,Konkurrenz- und Ungleichwertigkeitsideologienim neoliberalen Gewand,die Prinzipien wie Elite und Masse,„Selektion“ und Missachtung der Menschenwürdegerechtfertigt erscheinenlassen. Weiters eine Migrations- und„Ausländer“-Politik, die das Vorenthaltenvon Partizipationsrechten, Bewegungsfreiheitund Versorgungsansprüchensowie Ausgrenzung und Abschiebunglegitimiert...Präventive Jugendarbeit wirdmeist nur dann thematisiert,wenn ein Schuldiger fürirgendwelche Probleme gesuchtwird. Weshalb glaubenSie, leistet diese in Südtirolaber doch Beachtliches?In der Jugendarbeit sind Jugendliche„mündig teilnehmende Subjekte“ undnicht „unmündige Erziehungsobjekte“.Deshalb muss diese Vielfalt ermöglichenund Integration schaffen – sie muss sofrei wie möglich und so strukturiertwie nötig sein; sie muss offen sein undtrotzdem Profil haben. Sie hat einen „Bestimmer“,die Kinder und Jugendlichenselbst, und viele Kooperationspartner.Das macht die Komplexität von Jugendarbeitaus! Dies war die wichtigsteFeststellung von Professor BenediktSturzenhecker (Fachhochschule Kiel),der in seinem Hauptreferat bei der Tagungder Gemeindejugendreferentenzum Thema „Produktives Chaos, Komplexitätund Potentiale der Jugendarbeit“eine ganze Reihe von grundsätzlichenLeitlinien für eine gute Entwicklungder Jugendarbeit skizzierte. So gesehenleistet die gesamte Jugendarbeit„Beachtliches“ – im vollen Wortsinn:Be-Achtung!

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