Arbejdsspørgsmål - Aarhus Teater
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UDDRAG FRA DET OPRINDELIGE<br />
TYSKE MANUSKRIPT<br />
den Thäter zu erfragen. Der Monarch<br />
schwört einen fürchterlichen Schwur, den Mord<br />
des Thiers, und wärs an seinem eignen Kinde,<br />
barbarisch zu bestrafen. – Damals sah ich dich zitternd<br />
in der Ferne stehn, und jezt,<br />
jezt trat ich vor, und warf mich zu den Füßen<br />
des Königs hin „Ich that es, rief ich aus,<br />
an deinem Sohn erfülle deine Rache,“<br />
Marquis.<br />
Nichts mehr, um Gotteswillen Prinz –<br />
Karlos.<br />
Sie wards.<br />
Im Angesicht des ganzen Hofgesindes,<br />
das mitleidsvoll im Kraise stand, ward sie<br />
auf Sklavenart an deinem Karl vollzogen.<br />
[1, 126] Ich sah auf dich und weinte nicht. Mein<br />
Blut,<br />
das Blut von dreißig königlichen Ahnen<br />
floß schändlich unter unbarmherzgen Streichen,<br />
ich weinte nicht – des Schmerzens Uebermaaß<br />
schlug meine Zähne knirschend aneinander,<br />
ich sah auf dich, und weinte nicht. Mein Stolz<br />
empörte sich, ich sagte zu mir selbst:<br />
„Bin ich nicht ein gebohrner Fürst? Ists nicht<br />
der Boden meines Erbreichs, wo ich jezt<br />
gleich einem Wurm mich winden muß? Wer sind sie,<br />
die diese knechtische Begegnung sehn?<br />
Wie heißen sie, wenn ich ein Mann seyn werde?“<br />
Jezt fühlt ich keine Ruthe mehr, nur diese<br />
zermalmende Erinnerung – ein Blick –<br />
ein Blick auf dich, ich war vergnügt. Den König<br />
erbitterte des Knaben Heldenmut.<br />
Drei fürchterliche Stunden zwang er mich<br />
auf hartem Holz ihn knieend abzubüßen.<br />
So hoch kam mir der Eigensinn zu stehn,<br />
von Rodrigo geliebt zu seyn – Du kamst,<br />
lautweinend sankst du mir zu Füßen: „Ja,<br />
Ja! – rieffst du aus – Mein Stolz ist überwunden –<br />
ich will bezahlen, wenn du König bist.“<br />
Marquis.<br />
(in der heftigsten Aufwallung)<br />
Und mich verleugne zwischen Tod und Leben<br />
die himmlische Barmherzigkeit – das Thor<br />
des Paradieses schlage eilend zu,<br />
[1, 127] wenn einst mein abgeschiedner Geist dort<br />
landet,<br />
die Auferstehung misse mein Gebein,<br />
Gott meine Seele, wenn ich je – –<br />
Karlos.<br />
Halt ein,<br />
du sollst nicht schwören –<br />
Marquis.<br />
Wenn ich je vergesse,<br />
was Karl für seinen Rodrigo gethan,<br />
was Rodrigo dem Karlos zugeschworen –<br />
Auch meine Stunde schlägt vielleicht.<br />
Karlos.<br />
Jezt, jezt,<br />
O zögre nicht – jezt hat sie ja geschlagen.<br />
Die Zeit ist da, wo du vergelten kannst,<br />
ich brauche Liebe.<br />
Marquis.<br />
Liebe, bester Prinz,<br />
ists ja allein, woran Dom Rodrigo<br />
nicht ärmer ist, als seines Königs Sohn.<br />
Karlos.<br />
Ein unerträgliches Geheimnis brennt<br />
auf meiner Brust – es soll – es soll heraus,<br />
ich will und muß das Urtheil meines Todes<br />
in deinen todenbleichen Mienen lesen.<br />
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