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SwatMaster 6952 Vario Praxistest

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<strong>Praxistest</strong><br />

Ein Schwader für alle Fälle<br />

Von Michael SCHERR, Edelschrott<br />

In der abgelaufenen Erntesaison<br />

haben wir den<br />

2-Kreisel Seitenschwader<br />

<strong>SwatMaster</strong> <strong>6952</strong> von<br />

Deutz-Fahr in der Praxis<br />

getestet. Der kompakte<br />

Schwader machte bis auf<br />

ein paar kleine Ausnahmen<br />

eine gute Figur.<br />

Deutz-Fahr hat vor mehr als 35 Jahren<br />

den ersten Einkreiselschwader auf<br />

den Markt gebracht. Mittlerweile bietet<br />

das Unternehmen in diesem Sektor mit<br />

Arbeitsbreiten von 3,20 m bis 15,00 m<br />

ein lückenloses Produktprogramm. Vor<br />

allem im Bereich der Zweikreiselseitenschwader-Technik<br />

konnte in den vergangenen<br />

Jahren der Absatz aufgrund<br />

ihrer hohen Einsatzflexibilität und Flä-<br />

chenleistungen gesteigert werden. Anfangs<br />

wurden noch die kostengünstigeren<br />

Zweikreiselschwader ohne eigenes<br />

Fahrwerk in der Praxis gefordert.<br />

Seit kurzem jedoch stehen die aufwändigeren<br />

Modelle mit Fahrwerk bei den<br />

Landwirten hoch im Kurs, da sich diese<br />

vor allem durch hohen Bedienkomfort<br />

und kurze Standzeiten auszeichnen.<br />

Deutz-Fahr hat mit den Typen <strong>6952</strong> und<br />

7751 selbst zwei Seitenschwadertypen<br />

mit Fahrwerk im Programm.<br />

In unserem „Landwirt“-<strong>Praxistest</strong><br />

kam das kompakte Modell <strong>SwatMaster</strong><br />

<strong>6952</strong> zum Einsatz, das mit serienmäßigem<br />

TerraLink Bodenanpassungssys -<br />

tem und hydraulischer Kreiselseitenverstellung<br />

ausgestattet ist. Zusätzlich<br />

verfügte unser Testkandidat über die<br />

<strong>Vario</strong> Ausstattung, was die Ablage von<br />

zwei Einzelschwaden ermöglicht.<br />

Kurze Rüstzeiten<br />

Der <strong>SwatMaster</strong> ist mit einfachen<br />

Handgriffen an die Zugmaschine gekoppelt<br />

und einsatzbereit. Man muss<br />

nur die Unterlenkerfanghaken am Anbaurahmen<br />

fixieren, Gelenkwelle und<br />

Deutz-Fahr <strong>SwatMaster</strong> <strong>6952</strong> <strong>Vario</strong><br />

Hydraulikschläuche ankuppeln, und<br />

die Steuerungsseile in die Kabine reichen.<br />

Anschließend wird noch der<br />

Stützfuß hochgesteckt und die beiden<br />

Unterlenker gegen Seitenverzug abgesichert.<br />

Das Absichern der Unterlenker<br />

verhindert, dass während der Fahrt<br />

1.<br />

Geringe Standzeiten<br />

Der SWM <strong>6952</strong> ist durch<br />

die Unterlenkeranhängung<br />

rasch an- und abgebaut.<br />

Durch das Heranklappen<br />

der beiden Kreisel müssen<br />

für den Straßentransport<br />

nur die oberen Zinkenträger<br />

entfernt werden.<br />

58 DER FORTSCHRITTLICHE LANDWIRT • www.landwirt.com Heft 24 / 2012


Schäden an der Lenkgeometrie des<br />

Schwaders entstehen. Zum Auseinanderklappen<br />

der beiden Kreisel muss zuerst<br />

mit dem Seilzug die Sicherungsarretierungen<br />

gelöst und danach die Hydraulik<br />

betätigt werden. Das Öffnen<br />

der Sicherheitsarretierung empfanden<br />

2.<br />

TerraLink Bodenanpassung<br />

wir jedoch als kraftaufwändig. Beim<br />

Wendevorgang wird durch Betätigen<br />

der Hydraulik zuerst der vordere und<br />

anschließend der hintere Kreisel bis<br />

zum Anschlag angehoben. Zieht man<br />

beim Zusammenklappen an den beiden<br />

Zugseilen für die Sicherheitsarretierungen,<br />

lässt sich der Schwader für den<br />

Straßentransport auf eine Breite von<br />

2,85 m zusammenklappen. Die Transporthöhe<br />

beträgt bei diesem Schwader<br />

4,10 m. Entfernt man die oberen Zinkenträger,<br />

reduziert sich die Transporthöhe<br />

auf 3,45 m. Gut gefallen hat uns<br />

der Wechsel von der Arbeits- in die<br />

Transportstellung. Dazu muss man lediglich<br />

das Schwadtuch einschieben<br />

und die oberen Zinkenträger abnehmen.<br />

Flexibel Schwaden<br />

Die beiden Kreisel<br />

haben einen Durchmesser<br />

von 3,35 m und verfügen<br />

über ein wartungsfreiesÖlbadgetrie-<br />

ƒ<br />

Die Rechhöhe der<br />

Kreisel wird jeweils mit<br />

einer Handkurbel verstellt.<br />

be. Vorne arbeiten elf Arme mit vier<br />

Zinken und hinten sind es zwölf Arme<br />

mit fünf Zinken. Mit einer Arbeitsbreite<br />

von 6,90 m lassen sich im Doppelschwad<br />

bis zu 13,20 m zusammenführen.<br />

Unser Testkandidat verfügte zusätzlich<br />

über die <strong>Vario</strong>-Funktion, die es<br />

3. 4.<br />

Flexible Schwadgrößen<br />

Mit dem SWM <strong>6952</strong> lassen<br />

sich Großschwade mit<br />

bis zu 13,20 m, Einfachschwade<br />

mit bis zu 6,90 m<br />

oder zwei einzelne Kleinschwade<br />

mit bis zu 7,70 m<br />

Arbeitsbreite bilden.<br />

TECHNIK<br />

erlaubt zwei einzelne Kleinschwade mit<br />

bis zu 7,70 m zu bilden. Um diese Funktion<br />

zu nutzen, werden die Kreisel vorab<br />

hydraulisch in die Breite verstellt.<br />

Danach wird das Mittelschwadtuch in<br />

Arbeitspo sition geschwenkt und fixiert.<br />

Damit wird das Ventil der Breitenverstellung<br />

gesperrt und Schäden durch<br />

unabsichtliches Zusammenziehen vermieden.<br />

Sowohl bei langsamer als auch<br />

bei schneller Fahrt formte das Gerät<br />

gleichmäßige Schwade. Weiters überzeugte<br />

die einfache Bedienung und die<br />

Wartungsfreundlichkeit der Maschine,<br />

da alle Wartungsstellen leicht zugänglich<br />

und gut sichtbar sind.<br />

Gute Rechqualität<br />

Lob gab es von unserem Testteam<br />

für den SWM 6592 für seinen ruhigen<br />

Lauf und seine saubere Recharbeit auf<br />

dem Feld. Unser Testkandidat war mit<br />

dem Terra Link Bodenanpassungssys -<br />

tem ausgestattet. Dieses besteht aus einem<br />

flexiblen Träger zwischen Mittelrahmen<br />

und Kreisel, der sich sowohl<br />

in als auch quer zur Fahrtrichtung den<br />

Bodenkonturen anpasst. Ein 4 Rad-Kreiselfahrwerk<br />

unterstützt das System. Die<br />

Überlappung der Kreisel lässt sich hydraulisch<br />

verstellen. So bleibt auch in<br />

Kurven kein Futter liegen. Der vordere<br />

Nach hinten gezogenes<br />

Doppelrad<br />

Heft 24 / 2012 DER FORTSCHRITTLICHE LANDWIRT • www.landwirt.com 59<br />

-TIPP<br />

Ein Einsatzvideo und einen Bildbericht<br />

zum <strong>Praxistest</strong> <strong>SwatMaster</strong> <strong>6952</strong><br />

<strong>Vario</strong> finden Sie im Internet unter:<br />

www.landwirt.com/landtechnik


Kreiselarm ist leicht nach außen versetzt,<br />

was das Heranfahren an Gräben<br />

und Hindernisse erspart. Im Vorgewende<br />

funktioniert das Aufheben und He -<br />

rablassen der beiden Kreisel ohne die<br />

Grasnarbe zu schädigen und das Futter<br />

„Landwirt“-Bewertungstabelle<br />

�<br />

�<br />

TECHNIK<br />

Ï<br />

Die Seilzugsteuerung der<br />

Sicherheitsarretierung erwies<br />

sich als schwergängig.<br />

Beim Wendevorgang werden<br />

die beiden Kreisel ca.<br />

50 cm angehoben.<br />

F<br />

+ Bodenanpassung<br />

+ Hohe Leistungsfähigkeit<br />

+ Hydraulische Kreiselbreitenverstellung<br />

+ Geringe Anforderungen an<br />

die Zugmaschine<br />

+ Hangtauglichkeit<br />

+ Wartungsfreundlich<br />

+ Kurze Rüstzeiten<br />

– Seilzug für Sicherheitsarretierung<br />

– Transport auf schmalen<br />

Straßen<br />

ƒ<br />

Die Transporthöhe<br />

des Schwaders<br />

beträgt<br />

mit Kreiseln<br />

4,10 m. Entfernt<br />

man<br />

die oberen<br />

Zinkenträgerreduziert<br />

sich<br />

die Höhe<br />

auf 3,45 m.<br />

Fotos: Scherr<br />

zu verschmutzen. Als praxistauglich erwiesen<br />

sich die nach hinten gekrümmten<br />

Tandemräder an den Kreiseln, da<br />

diese durch ihre Positionierung das<br />

Überfahren des Futters vermeiden. Das<br />

zeigte sich vor allem bei Heuarbeiten<br />

als großer Vorteil. Die Rechhöhe der<br />

Kreisel wird jeweils mit einer Handkurbel<br />

verstellt. Dazu gibt es eine eindeutige<br />

Kennzeichnung der Drehrichtung<br />

mittles Aufkleber für höheres oder<br />

niedriges Rechen.<br />

Wendiges Fahrwerk<br />

Das Transportfahrwerk des Schwaders<br />

wird über eine zwangsgelenkte<br />

Achsschenkellenkung angesteuert.<br />

Diese ermöglicht, dass sich die Transporträder<br />

immer exakt hinter der Traktorspur<br />

befinden und sorgt trotz einer<br />

beachtlichen Gesamtlänge von etwa<br />

8,45 m für eine gute Wendigkeit. In<br />

Hanglagen kann das Fahrwerk ebenfalls<br />

durch gute Nachlaufeigenschaften und<br />

Die technischen Daten im Überblick<br />

Arbeitsbreite (Einfachschwad/zwei Einzelschwade) 6,90 m/7,70 m<br />

Transportlänge 8,45 m<br />

Transportbreite 2,85 m<br />

Transporthöhe 3,45 m*<br />

Gewicht 1.930 kg<br />

Kreiseldurchmesser 3,35 m<br />

Zinkenarme pro Kreisel (vorne/hinten) 11/12<br />

Doppelzinken pro Zinkenarm (vorne/hinten) 4/5<br />

Listenpreis Serienausstattung inkl. MwSt. 23.450 €<br />

*obere Zinkenarme entfernt<br />

f Durch einfaches Zurückklappen des<br />

Mittelschwadtuches wird das Ventil der<br />

hydraulischen Breitenverstellung für die<br />

Zweischwadfunktion gesperrt.<br />

eine hohe Standfestigkeit beim Ausheben<br />

der Kreisel punkten. Vorsicht ist<br />

jedoch beim Revisieren bei starken Bodenunebenheiten<br />

geboten, da sich die<br />

Transporträder verdrehen können. Eine<br />

Anschlagsicherung der Räder wäre in<br />

diesem Fall wünschenswert. Bei Fahrten<br />

auf der Straße kann man die Lenkung<br />

nicht sperren. Daher ist auf schmalen<br />

Straßen bei Ausweichmanövern Achtsamkeit<br />

geboten. ■<br />

Einfach und leistungsstark<br />

Der Zweikreiselseitenschwader Swat-<br />

Master <strong>6952</strong> von Deutz-Fahr ist ein einfaches<br />

zu bedienendes Arbeitsgerät, das<br />

schnell an das Zugfahrzeug gekoppelt<br />

ist. Mit dem TerraLink-System passt sich<br />

der Schwader dem Boden hervorragend<br />

an. Flächenleistung, kurze Standzeiten<br />

und Hangtauglichkeit wurden von den<br />

Testfahrern sehr geschätzt. Kritik gab es<br />

für den hohen Kraftaufwand beim Ziehen<br />

der Seile für die Sicherheitsarretierung.<br />

Die zwangsgelenkte Achsenschenkellenkung<br />

sorgt für einen engen Wenderadius<br />

am Feld, ist aber beim Transport auf der<br />

Straße nicht zu unterschätzen.<br />

60 DER FORTSCHRITTLICHE LANDWIRT • www.landwirt.com Heft 24 / 2012<br />

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