Das gesunDheitsmagazin - Lukas-Krankenhaus Bünde
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6 lUkaS 12 IntenSIv<br />
Der Blick der Operateure wandert bei der konventionellen<br />
OP immer wieder in die Bauchhöhle.<br />
Wird minimal-invasiv operiert, ruht er auf dem Monitor.<br />
OP-Saal«, sagt Dr. Steffen Krummbein.<br />
Der Patient, der heute auf dem OP-Tisch<br />
Platz nimmt, ist einer von denen, die für<br />
eine solche minimal-invasive Operation<br />
in Frage kommt. Ein ausgeklügeltes<br />
Untersuchungssystem ist notwendig, um<br />
herauszufinden, ob ein solches Verfahren<br />
angewandt werden kann oder nicht. Sind<br />
alle Voraussetzungen erfüllt, dann passiert,<br />
was derzeit nur in etwa 20 Kliniken<br />
in ganz Deutschland möglich ist. Große<br />
Erfahrungen, einmal in der Laparoskopie,<br />
dann in der chirurgischen Versorgung<br />
der Bauchspeicheldrüse sind notwendig,<br />
um wie das <strong>Lukas</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> zu<br />
diesem elitären Kreis zu gehören. Wer<br />
dazu zählen möchte, der muss erst einmal<br />
mindestens zehn Bauchspeicheldrüsen-<br />
OPs pro Jahr vorweisen können. Was sich<br />
auf den ersten Blick als machbar liest,<br />
sieht ganz anders beim Besuch im OP<br />
aus. Der Schnitt ist gemacht, der Bauch<br />
weit geöffnet. Grüne OP-Tücher färben<br />
sich rot-bräunlich um, wenn sie an ihren<br />
Einsatzort gebracht werden, das Skalpell<br />
bahnt sich seinen Weg weiter in Richtung<br />
Bauchhöhle, wo es erst einmal darum<br />
geht, sich einen Überblick zu verschaffen,<br />
die Organe freizupräparieren, die<br />
fingerdicken Blutgefäße nicht zu verletzen.<br />
»Wenn man das als Laie sieht, dann ist es<br />
sicher nicht vorstellbar, dass die Übersicht<br />
bei der minimal-invasiven Technik eine<br />
noch bessere ist – aber genau so ist es«,<br />
hat Dr. Steffen Krummbein eben noch in<br />
der Schleuse zum OP erzählt. Was daran<br />
liegt, dass er, wenn die winzige Kamera<br />
eingesetzt wird, immer nur schichtweise<br />
in den Körper schaut, dafür aber die Sicht<br />
eine ganz hervorragende ist. Längst hat<br />
die aus dem Fernsehbereich bekannte<br />
HD-Technik auch die Operationssäle<br />
erreicht. Auf dem Monitor flimmert kein<br />
schwarz-weißes Bild mehr, sondern ein<br />
glasklares, eines, das in kräftiger Vergrößerung<br />
dem Chirurgen exakt zeigt, wo er<br />
Skalpell, Nadel und Faden ansetzen kann.<br />
Während bei dieser Art des Operierens<br />
<strong>Lukas</strong> 12 7<br />
der Blick des Allgemeinchirurgen immer<br />
auf dem Monitor ruht, seine Hände<br />
also »blind« arbeiten, sieht es jetzt im<br />
OP anders aus. Die Bauchhöhle ist weit<br />
geöffnet, mal liegen Teile des Darms auf<br />
dem blauen OP-Tuch, dann greift der<br />
Operateur zu, verschiebt, fühlt, tastet. »Es<br />
ist eine ganz andere Art der Arbeit, auch<br />
wenn das Ergebnis natürlich ein gleiches<br />
ist«, sagt Dr. Steffen Krummbein, ehe<br />
er sich wieder dem Patienten zuwendet.<br />
Dessen Leber hat den Einsatz der<br />
minimal-invasiven Technik unmöglich<br />
gemacht. Denn in der versteckte sich<br />
noch ein Tumor, eine Metastase, erst<br />
einmal etwas, was sich in der Voruntersuchung<br />
am Tag zuvor als ungewöhnlich<br />
herausgestellt hat und somit gleich mit<br />
operiert werden sollte. Was genau sich<br />
da in der Leber verbirgt, wo genau es<br />
sitzt, ist auch bei offenem Bauch nicht<br />
allzu einfach zu lokalisieren. Also wird<br />
ein Ultraschallgerät aus der Endoskopie<br />
angefordert, gehen die beiden Operateure<br />
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