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Rochlitzer Anzeiger

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<strong>Rochlitzer</strong> <strong>Anzeiger</strong> Seite 18 15. November 2012<br />

Es ist geschafft! Ein Hingucker ist sie schon, die<br />

„neue“ alte vier Meter hohe Ganzmeilensäule<br />

von 1722 an der Chemnitzer-/Ecke Zaßnitzer<br />

Straße. Der <strong>Rochlitzer</strong> Geschichtsverein konnte<br />

sie am 20.September in Gegenwart von Frau<br />

Oberbürgermeisterin Kerstin Arndt, mehreren<br />

Stadträten, Sponsoren und interessierten<br />

Bürgern feierlich in die Obhut der Stadt übergeben.<br />

2009 entdeckte Roman Bartelt, eingemauert<br />

im Inneren der 1870 erbauten Scheune des<br />

Grundstücks Chemnitzer Straße 1, einen Stein<br />

mit der Inschrift „Rochlitz St, _“ , den Initialen AR<br />

und der Jahreszahl 1722. Damit war ein Stück<br />

der verschollenen <strong>Rochlitzer</strong> Ganzmeilensäule<br />

gefunden. Das unter August dem Starken<br />

geschaffene sächsische Postsystem mit<br />

vermessenen und staatlich unterhaltenen Poststraßen,<br />

Straßenwärtern, Poststationen sowie<br />

den Viertel-, Halb-, Ganzmeilen- und den sehr<br />

dekorativen Distanzsäulen als repräsentative<br />

Verkehrsleiteinrichtungen, wie wir heute sagen<br />

würden, war damals hochmodern und europaweit<br />

vorbildlich.<br />

Initiator war der Pfarrer Adam Friedrich Zürner<br />

in Skassa bei Großenhain. Er erfand den<br />

Vermessungswagen mit dem sprichwörtlich<br />

gewordenen „fünften Rad“, dem Messrad, und<br />

ermöglichte damit erstmals ein einigermaßen<br />

genaues „vermessenes“ Post-Straßennetz<br />

sowie ein neues, groß angelegtes Landkartenwerk.<br />

Diese militärisch wichtigen Karten waren<br />

natürlich streng geheim, konnten aber Jahrzehnte<br />

später im Ausland gedruckt werden. Die<br />

Entfernungen wurden in Stunden angegeben.<br />

Sie war auch ein Entfernungsmaß und wie die<br />

Der Herbst steckt für Autofahrer voller Risiken. Nieselregen, Nebel und<br />

feuchtes Laub auf der Fahrbahn können tückisch sein - Rutschgefahr<br />

droht. „Autofahrer sollten im Herbst besonders vorausschauend fahren.<br />

Durch das „Lesen“ der Fahrbahn können mögliche Gefahren frühzeitig<br />

erkannt werden“, rät Frank Koschela, Leiter der DEKRA Chemnitz. Doch<br />

nur die Augen offen zu halten, reicht nicht. Am Fahrzeug selbst muss für<br />

bestmöglichen Durchblick gesorgt werden. Das heißt: Die Scheiben<br />

müssen innen und außen sauber sein. Eine verschmutzte Scheibe kann<br />

besonders bei tief stehender Herbstsonne zu erheblicher Sichtbehinderung<br />

führen.<br />

In der dunklen Jahreszeit wird wieder häufiger mit Licht gefahren - für die<br />

einwandfreie Funktion aller Beleuchtungseinrichtungen ist unbedingt zu<br />

sorgen. Nicht funktionierende oder falsch eingestellte Scheinwerfer<br />

erhöhen deutlich das Unfallrisiko, warnt DEKRA.<br />

Nebel ist eine weitere Gefahrenquelle im Herbst. Auch hier kommt es auf<br />

eine perfekt funktionierende Beleuchtung an - nicht nur um zu sehen,<br />

sondern auch um gesehen zu werden. Keinesfalls sollte man sich bei der<br />

Fahrt durch die Waschküche an den Schlussleuchten des vorausfahrenden<br />

Autos orientieren. Oft wirkt der Abstand größer als er tatsächlich ist -<br />

Auffahrunfall droht. Auch der Fahrbahn-Mittelstreifen ist keine sichere<br />

Orientierungshilfe. Vielmehr kann es zum Unfall kommen, wenn der Gegenverkehr<br />

das Gleiche tut.<br />

Grundsätzlich ist das Tempo im Nebel der Sichtweite anzupassen.<br />

DEKRA-Experte Frank Koschela: „Die Nebelschlussleuchte darf allerdings<br />

erst bei einer Sichtweite unter 50 Meter eingeschaltet werden um eine<br />

Blendung des nachfolgenden Verkehrs zu vermeiden. Was viele Kraftfahrer<br />

nicht beachten - ab dem Zeitpunkt des Einschaltens der Schlussleuchte<br />

darf nur noch maximal 50 km/h schnell gefahren werden. Und, vergessen<br />

Sie nicht, die Nebelschlussleuchte wieder auszuschalten, wenn die Sicht<br />

besser wird.“<br />

Der <strong>Rochlitzer</strong> Geschichtsverein informiert<br />

Ein Schmuckstück für die Heimatstadt<br />

Maße „Fuß“, „Elle“ und „Spanne“ dem menschlichen<br />

Körper angepasst. Gemeint ist also nicht<br />

die Fahrt der Postkutsche, sondern die Gehzeit<br />

etwa eines rüstigen Fußgängers: 1 Stunde = 4,5<br />

Km, 2 Stunden (9 Km) = 1 sächsische Meile.<br />

Nach Chemnitz waren es 8 Stunden oder 4<br />

Meilen, und wie auf der anderen Seite der Säule<br />

zu lesen ist, von hier zur Poststation in Rochlitz<br />

_ Stunde oder 1,25 Km. Im Grundstück der<br />

heutigen Commerzbank ist 1734 die erste Poststation<br />

in Rochlitz unter Joh. David Schäfer,<br />

Gastwirt im Goldenen Löwen, nachweisbar. Die<br />

Recherchen der Forschungsgruppe Kursächsische<br />

Postmeilensäulen e.V. ergaben 2010,<br />

dass die Ganzmeilensäule an der Grundstücksspitze,<br />

also unweit des Fundortes und des<br />

neuen Standortes, gestanden hat. Der Postkurs<br />

verlief von Chemnitz über Wechselburg-<br />

Göppersdorf nach Rochlitz. Nach der<br />

Entdeckung des beschrifteten Mittelstückes<br />

beauftragte der Vorstand des Geschichtsvereins<br />

die Mitglieder Udo Baumbach und Hans-<br />

Jürgen Köttnitz in Abstimmung mit der<br />

Forschungsgruppe Kursächsische Postmeilensäulen<br />

e.V., die Restaurierung des Mittelstückes<br />

und die Rekonstruktion der Säule zu<br />

organisieren. Unter Verwendung von Altmaterial<br />

aus dem Porphyrlager der Stadtverwaltung<br />

konnten die Kosten von etwa 20.000 Euro auf<br />

rund 4.000 Euro minimiert werden. Der <strong>Rochlitzer</strong><br />

Geschichtsverein konnte die Säule vorfinanzieren<br />

und hofft, zumindest einen Teil der<br />

Summe durch Spenden der <strong>Rochlitzer</strong><br />

Geschäftsleute zu erbringen.<br />

Auch kleinste Beträge sind willkommen:<br />

Herbstgefahren!<br />

DEKRA Chemnitz: Sicher fahren im Herbst<br />

Der historische Wegweiser von 1722 mit der<br />

Stundenangabe und die jetzigen Verkehrszeichen<br />

zeigen gemeinsam den „richtigen Weg“<br />

nach Chemnitz.<br />

Konnto - Nr. 3200001320, Bankleitzahl 87052<br />

000, Sparkasse Mittelsachsen, Kennwort<br />

Ganzmeilensäule. Nach Abschluss der Spendenaktion<br />

werden Sponsoren im <strong>Rochlitzer</strong><br />

<strong>Anzeiger</strong> namentlich bekannt gegeben.<br />

Hans - Jürgen Köttnitz, Foto: Kö.<br />

Information: Udo Baumbach<br />

Lit:: Forschungsgruppe Kursächsische<br />

Postmeilensäulen e.V.,<br />

Postsäulen und Meilensteine, Dresden 2007.<br />

Jetzt wird es auch wieder Zeit für die Winterbereifung. Spätestens, wenn<br />

die Temperaturen dauerhaft unter 7 Grad Celsius sinken, sollte man<br />

Winterreifen aufziehen lassen. DEKRA empfiehlt Reifen, die noch mindestens<br />

vier Millimeter Profil haben. Winterreifen geben dem Auto auf rutschiger<br />

Fahrbahn eindeutig mehr Halt, außerdem verlangt der Gesetzgeber für<br />

winterliche Straßenverhältnisse eine wintertaugliche Ausrüstung.<br />

Eine typische Herbstgefahr für<br />

Kraftfahrer ist Wild auf der Fahrbahn,<br />

mahnt Experte Frank<br />

Koschela: „Im Herbst und Winter<br />

beginnt es bereits in den Nachmittagsstunden<br />

zu dämmern und<br />

am Morgen wird es später hell.<br />

Folgerichtig fällt die Zeit, in der<br />

dämmerungsaktives Wild die<br />

Unterschätzte Gefahr: Nasses Laub<br />

kann bei einer Autofahrt schnell zum<br />

Verhängnis werden.<br />

Straßen quert mit den Hauptverkehrszeiten<br />

auf den Straßen<br />

zusammen. Häufigere Kollisionen<br />

zwischen Fahrzeugen und Wild-<br />

tieren sind leider die Folge.“ DEKRA bittet die Kraftfahrer, sich auf diese<br />

besondere Situation einzustellen: „Fahren Sie besonders in Waldgebieten<br />

langsamer und beobachten Sie aufmerksam die straßennahen Bereiche.<br />

Vom Wild selbst kann man ‚Aufpassen' nicht erwarten“, rät Frank Koschela.<br />

Befinden sich Tiere auf der Fahrbahn sollten Autofahrer - falls direkt hinter<br />

ihnen keine weiteren Fahrzeuge folgen - abbremsen, hupen und die<br />

Scheinwerfer abblenden, damit das Wild einen Fluchtweg finden kann. Wer<br />

versucht auszuweichen, begibt sich oft selbst in Gefahr. Frank Koschela:<br />

„Und denken Sie daran, ein Tier kommt selten allein, meist folgt mindestens<br />

ein weiteres oder sogar das ganze Rudel.“<br />

C<br />

M<br />

Y<br />

K

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