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I. Historische Entwicklungen<br />

sius Florus 66 n.Chr. auf den jüdischen Tempelschatz zurückgreifen<br />

wollte, um die magere Steuerbilanz aufzubessern, kam es<br />

zum »Ersten Jüdischen Krieg« (66-70/74 n.Chr.), an dessen Ende<br />

Tempel und Stadt von Jerusalem durch die römischen Besatzer<br />

zerstört wurden. Der Siebenarmige Leuchter, die Menora, wurde<br />

im Triumphzug durch Rom getragen, aus dem Tempelschatz<br />

das Amphitheatrum Flavium, das später sogenannte Colosseum<br />

in Rom, erbaut (80 n.Chr.). Masada, die einstige Residenz von<br />

König Herodes, in der sich zu Beginn der Unruhen mehr als 900<br />

Aufständische mit ihren Familien verschanzt ha�en, wurde als<br />

letztes größeres Widerstandsnest 72/73 n.Chr. nach langer Belagerung<br />

von den Römern erobert. Um nicht den Siegern in die<br />

Hände zu fallen, töteten sich die unterlegenen Juden selbst. Ihr<br />

Kämpfen und Sterben hat der jüdisch-römische Historiker und<br />

Zeitgenosse Flavius Josephus in seinem Buch über den Jüdischen<br />

Krieg legendär verklärt. Masada gilt daher dem heutigen Israel<br />

als Symbol des heroischen Widerstandes gegen einen äußeren<br />

Feind.<br />

Am 9. Tag des Monats Av (Juli/August) trauern die Juden bis<br />

heute um den von Rom zerstörten Tempel. Wichtigster heiliger<br />

Ort für die jüdische Gemeinde wurde früh ein kurzes erhaltenes<br />

Stück der Tempelanlage, die Klagemauer. Das zerstörte Jerusalem<br />

wurde unter dem Kaiser Hadrian (117-138 n.Chr.) als römische<br />

Kolonie Aelia Capitolina neu gegründet. Juden war anfangs<br />

das Betreten der Stadt verboten, sodass sich das Zentrum der<br />

jüdischen Siedlung im Wesentlichen in Galiläa konzentrierte.<br />

Mangelnde Sensibilität gegenüber den Besonderheiten der jüdischen<br />

Religion, grausame Amtsführung und Korruption der<br />

Sta�halter führten immer wieder zu jüdischen Aufständen, die<br />

vom römischen Militär blutig niedergeschlagen wurden (beispielsweise<br />

der Bar-Kochba-Aufstand, 132-135 n.Chr.). Auf die<br />

gefangenen Freiheitskämpfer wartete das Kreuz, eine von den<br />

Römern bevorzugte und ausgiebig genutzte grausame Hinrichtungsart.<br />

Mi�e des 2. nachchristlichen Jahrhunderts machten die<br />

Juden nach modernen Schätzungen in Palästina nur noch ein<br />

Viertel der Gesamtbevölkerung von eineinhalb Millionen Menschen<br />

aus. Allerdings bildeten noch im 5. Jahrhundert Juden und<br />

sogenannte Heiden gegenüber den Christen die Bevölkerungsmehrheit.<br />

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