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I. Historische Entwicklungen<br />

tenfestungen (presidios). Die wichtigsten von ihnen, Algier, Tunis<br />

und Tripolis, waren vor allem um die Mi�e des 16. Jahrhunderts<br />

hart umkämp�e Plätze.<br />

Trägerin des Krieges zur See im Mi�elmeer blieb die Galeere.<br />

Angesichts der Klimaverhältnisse (wie sommerlicher Flauten),<br />

guter Manövrierbarkeit und etablierter Versorgungsnetze erschien<br />

das lange Zeit auch als zweckmäßige Lösung. Der Krieg<br />

um das Meer bestand in dieser Zeit hauptsächlich in amphibischen<br />

Operationen und verband sich so mit dem Kampf um Festungen.<br />

Der Kampf zur See war o� Enterkrieg, vorgetragen mit<br />

der Artillerie am Bug der Schiffe und dem Rammangriff.<br />

Wie in den Grenzgefechten zu Lande bestanden im Mi�elmeer<br />

gleitende Übergänge zwischen Piraterie und Krieg. Von<br />

allen Küsten aus operierten neben den großen Flo�en Korsaren<br />

mit oder ohne Kaperbrief ihrer Herrscher. Die Osmanen verfügten<br />

denn auch über drei Flo�en: Die Hauptflo�e des Sultans lag<br />

in Konstantinopel, die von regionalen »Beys« (osman. für »Sta�halter<br />

des Sultans«) geführten Flo�en ha�en ihre Stützpunkte<br />

in der Ägäis, und Korsaren führten den Kleinkrieg zur See. Im<br />

Zuge der großen Auseinandersetzungen zwischen christlichen<br />

und muslimischen Flo�en im 16. Jahrhundert erlebte das Korsarentum<br />

einen mächtigen Aufschwung. Unabhängig von den<br />

Großereignissen blieb es dann bis ins 19. Jahrhundert eine beständige<br />

Größe im Mi�elmeer. Das Personal der muslimischen<br />

Korsaren bestand o� aus »Renegaten«, also aus zum Islam übergetretenen<br />

Europäern. Der berühmteste von ihnen, Khair ed-Din<br />

(wegen seines roten Bartes auch »Barbarossa« genannt), verdeutlicht<br />

die Korsarenkarriere am eindruckvollsten: vom griechischen<br />

Rudersklaven über den Korsarenkapitän bis hin zum<br />

Admiral des Sultans und (halb-) souveränen Herrscher über die<br />

prosperierende Stadt Algier. Ähnlich steil verlief die Karriere des<br />

Uluj Ali (vorher Giovanni Dionigi Galeni aus Kalabrien), der als<br />

einziger mit seinen leichten Schiffen dem Desaster von Lepanto<br />

entkam. Ein weiteres Beispiel stellt der Holländer Simon »de<br />

Danser« Simonszoon dar, dessen Niederlassung in Algier gegen<br />

Anfang des 17. Jahrhunderts zum nautischen und artilleristischen<br />

Technologietransfer beitrug.<br />

Ein wichtiges Geschä�sfeld der Korsaren war die Sklaverei.<br />

Auf beiden Seiten des Mi�elmeers wurden Menschen der Küs-<br />

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