19.02.2013 Aufrufe

PDF-Download - MgFa

PDF-Download - MgFa

PDF-Download - MgFa

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

I. Historische Entwicklungen<br />

Das Wohl und Wehe der Juden war abhängig von der persönlichen<br />

Einstellung der römischen Kaiser zu deren Religion. Während<br />

Hadrian mit Repressalien auf Unzufriedenheit und Unruhen<br />

antwortete, lockerte sein Nachfolger Antoninus Pius die<br />

Verbote und gesta�ete den Juden, ihre Religion auszuüben. Die<br />

Dynastie der Severer (193-235 n.Chr.) schließlich war den Juden<br />

überaus wohlgesonnen. Erst mit Constantius II. (337-361 n.Chr.)<br />

begann eine antijüdische Gesetzgebung, die in spätantike Gesetzessammlungen<br />

wie den Codex Theodosianus (438 n.Chr.) und<br />

den Codex Iustinianus (534 n.Chr.) Eingang gefunden hat.<br />

24<br />

Die Ausbreitung des Islams<br />

Im Mi�elalter war das »Heilige Land« für Christen, Juden und<br />

Muslime begehrter Besitz. Wie der Libanon wurde Palästina zwischen<br />

634 und 640 von den muslimischen Arabern erobert. Diese<br />

entfalteten unter verschiedenen Kalifen-Dynastien vor allem in<br />

Jerusalem eine rege Bautätigkeit. Als bedeutendster islamischer<br />

Bau gilt der Felsendom auf dem Tempelplatz aus dem Jahre 692.<br />

Gegenüber christlichen und jüdischen Andersgläubigen wurde<br />

anfangs gemäß dem Gebot Mohammeds Toleranz geübt. Religionsfreiheit<br />

wurde garantiert, Kirchen blieben unangetastet, allerdings<br />

wurde eine Sondersteuer erhoben und die Anerkennung<br />

des muslimischen Führungsanspruches eingefordert. Nun begann<br />

sich muslimische Bevölkerung anzusiedeln. Als türkische<br />

Seldschuken 1077 Jerusalem eroberten, wurde den christlichen<br />

Pilgern der Zugang zu den heiligen Stä�en verwehrt, etwa zur<br />

Grabeskirche in Jerusalem. Papst Urban II. rief schließlich auf<br />

Bi�en des byzantinischen Kaisers die Christenheit zum Kreuzzug<br />

auf, mit dem Ziel, das »Heilige Land« zu befreien.<br />

Über die Motive der vermutlich 120 000 ersten Kreuzfahrer<br />

– Männer wie Frauen – lässt sich spekulieren. Religiöse Überzeugung<br />

dür�e im Vordergrund gestanden haben, materielle Beweggründe<br />

und Abenteuerlust, Machtstreben und Ruhmsucht<br />

könnten ebenfalls eine Rolle gespielt haben. Die erfolgreichen<br />

Kreuzri�er eroberten Jerusalem, ließen die dortigen Muslime<br />

und Juden töten oder vertreiben. Am 22. Juli 1099 kam es zur<br />

Gründung des Königreiches Jerusalem unter Balduin von Flan-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!