Die Kirchen von Zippnow - the Roots in DEUTSCH KRONE

1669 wurden sowohl die katholische Kirche in Rederitz als auch die in Zippnow neu
gegründet. Danach wurde die katholische Kirche in Rederitz die Mutterkirche (Pfarrkirche)
und die in Zippnow die Tochterkirche (Filialkirche).
Durch königliche Konfirmation vom 13. November 1690 wurde urkundlich die katholische
Kirche in Zippnow zur Parochialkirche (Pfarrkirche) erhoben19. Gleichzeitig wurde Rederitz
mit sechs Filialkirchen ihr untergeordnet. Auch aus den Erbpachtkontrakten des
Pfarrbauern in Rederitz geht hervor, dass diese Umwandlung schon vor 1727 erfolgt war.
„Die durch den Propst STANISLAUS ADALBERTUS BERNDT ruhmvollen Gedenkens
procuriale erneuerte Pfarr- und Kirchen-Erection ist am 13. Mai 1690 gegeben zu Warschau
von JOHANN III. König von Polen im 12 ten Jahr seiner Regierung, welche aus den Kirchen-
Visitations-Akten vom 26. September 1696 im Bischöflichen Archiv in Posen niedergelegt,
hieraus in vidimischer Abschrift unter dem glücklichen Archiv-Episkopat des hochseligen
Erzbischofs von Gnesen und Posen, des Herrn Grafen Salzer a Gorzen VON GORZEARSKI,
extrahieret, davon eine Abschrift hierbei liegt in vidimata espia, wonach diese Pfarre und Kirche
von jeher Königlichen Patronats gewesen ist20.“ „Das hier am Ort bestandene Kirchengebäude mit einem pyramidenförmigen hölzernen Thurme,
welcher in den letzten zwei Wochen vor Ostern dieses Jahres (1826) abgebrochen, war aus
Fachwerk gebaut und hat also nach der Angabe der oben genannten Tafel 249 Jahre
bestanden21.“ In der Geschichte des Deutsch Kroner Kreises findet man zu diesem Sachverhalt schon
1867 folgenden Hinweis22: „1778 war die Kirche ziemlich alt, in - preussischem Werk - gebaut.“
Diese Aussage bestätigt auch, dass die kleine alte Kirche als Steinfachwerkbau errichtet war.
Freudenfier mit den Filialen Stabitz und Klawittersdorf, welches sich nach Erlegung eines
Abfindungskapitals von 6000 Mark von Zippnow löste, wurde 1922 zur Pfarrei erhoben.
Die Erhebung von Rederitz zur Pfarrei sollte ebenfalls erfolgen. Die Verhandlungen mit der
weltlichen und geistlichen Behörde waren ziemlich abgeschlossen; die Gemeinde Rederitz
hatte bereits eine Abfindungssumme von 8000 Mark an die Mutterkirche Zippnow gezahlt.
In der Inflationszeit 1923 gerieten die Verhandlungen aber auf einen toten Punkt. Für den
damaligen Inhaber des Vikariats, Curatus FERDINAND DEGLER, war das um so
schmerzlicher, als ihm dadurch von der Regierung an die Pfarrer zu zahlenden
Gehaltszuschüsse entgangen sind und er sich mit einer imaginären Besoldung (Spenden)
durch die Gemeinde begnügen musste. Die Erhebung zur Pfarrei muss folglich im
Zeitraum 1923 bis 1927 erfolgt sein (näheres hierzu Abschnitt: Die katholische Kirche in Rederitz).
19 Bucks: Pfarrchronik Zippnow, S. 47
20 Bucks: Pfarrchronik Zippnow, S. 142
21 Bucks: Pfarrchronik Zippnow, S.141 f.
22 Schmitt: S. 223
Lüdtke & Krüger Die Kirchen von Zippnow 12