Die Kirchen von Zippnow - the Roots in DEUTSCH KRONE

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Die Kirchenbücher der katholischen Kirche Der Nachweis von den Geborenen und Getauften, Kopulierten (Verheirateten) und Gestorbenen dieser Pfarre beginnt am 03. Januar 1669 und sind bis zur gegenwärtigen Zeit ununterbrochen regelmäßig fortgesetzt worden. Bestehend in drei alten und einem neuen Kirchenbuche - zwei alte und das neue in Großfolio-Bänden, ein altes hingegen in einem neuem Querband, überliefern aber im Betreffen der Geschichte weiter nichts Merkwürdiges, als das sämtliche hiesige Pfarrgebäude am 7 ten April des Jahres 1775 ein Raub der Flammen geworden, wodurch abermals alle kirchlichen Dokumente zerstört und wobei nur die erwähnten drei alten Kirchenbücher gerettet worden sind34. Das älteste Kirchenbuch liegt nur als tabellierte Abschrift vor. Papier und Tinte lassen auf eine Abschrift in den Jahrzehnten vor 1945 schließen. Nach telefonischer Auskunft des Diözesanarchives Koszalin an den Autor BURKHARD KRÜGER, liegt dieses Kirchenbuch als Original im Archiv. Somit liegen also alle Original-Kirchenbücher im Diözesanarchiv Koszalin, Seminaryjna 2, 75-817 Koszalin, Polen. Je eine Kopie dieser Kirchenbücher liegen in der Freien Prälatur Schneidemühl, Josef-Schwank-Straße 8, 36043 Fulda und im Archiv der Heimatstube des Heimatkreises Deutsch Krone, Ludwigsweg 10, 49152 Bad Essen. PAUL LÜDTKE hat mit der Online-Übertragung der Taufen der Pfarrgemeinde Zippnow einen weiteren gewichtigen Baustein in der Serie der Deutsch Kroner Online- Kirchenbücher zur Verfügung gestellt. Zu finden ist diese wunderbare Arbeit unter: http://www.deutsch-krone.com/kb-zippnow.htm BURKHARD KRÜGER hat eine Auflistung der in den Kirchenbüchern der Geborenen und Getauften verwendeten Ortsnamen erstellt. Hierin sind auch die in den Kirchenbüchern vorgefundenen Schreibvarianten der Orte mit dem polnischen Namen, sowie deren Ortslage enthalten. Die Liste ist zu finden unter http://www.deutsch-krone.com/ und hier wiederum unter der Schaltfläche „Neues?“ Aus dem kirchlichen Alltag der katholischen Kirchengemeinde Manche Ereignisse aus dem Ort Zippnow stehen natürlich im unmittelbaren Zusammenhang mit der katholischen Kirche. Unseres Erachtens sind sie für die Orts- und Kirchengeschichte von Zippnow interessant und entbehren nicht eines gewissen Reizes: 1. Ein großer Teil, sicherlich auch wertvoller Akten, soll im Jahr 1669 einem Brand zum Opfer gefallen sein. Diesen Hinweis fand Propst BUCKS in einem alten Kirchenbuch35. Bei einem Schadenfeuer36 am 07. April 1775 sind alle hiesigen Pfarrgebäude ein Raub der Flammen geworden, wodurch abermals fast alle kirchlichen Dokumente zerstört wurden. Die drei alten Kirchenbücher aber gerettet worden sind, die davor erstellten leider nicht. 34 Bucks: Pfarrchronik Zippnow, S. 141 f. 35 Bucks: Pfarrchronik Zippnow, S. 61 36 Bucks: Pfarrchronik Zippnow, S. 141 f. Lüdtke & Krüger Die Kirchen von Zippnow 22
2. Im Kirchenbuch „Trauungsregister“ findet man folgende persönliche Eintragung vom damaligen Propst SYDOW mit Unterschrift37: “In perpetuum mi memoriam” „Am 31. October im Laufe dieses Jahres 1841, zwischen 10 und 11 Uhr vormittags am Sonntage, ist hier in Zippnow plötzlich ein großes Feuer entstanden und hat zwischen 40 und 50 Familien Wohnungs- und Obdachlos gemacht. Das Feuer ist auf dem DYCKHOWSCHEN Gehöfte, woran das Wirtschaftsgehöfte der Pfarre grenzte, entstanden, und hat, wie man mir sagte, beinahe in einer halben Stunde, bei einem starken Ostwinde, mit den sämtlichen dortigen Wirtschaftsgebäuden der Pfarre, bestehend in einer neuen Scheune, Schafstall, Schäferhause und einem kleinen Viehstalle, noch 11 Bauernhöfe und 12 Häusler, ohne die Beschädigten mit allem darin befindlichen Vorrate in Asche verwandelt. Futter und Korn ist nichts - und von den Haus Utensilien nur äußerst wenig gerettet worden. Ich, der unterzeichnete hiesige Propst, war gerade in Jagdhaus zur Abhaltung des Pfarrgottesdienstes. Bei meiner Rückkunft fand ich rauchende Zimmer, jedoch zu meinem unaussprechlichen Herzenstrost die Kirche mit dem schönen Thurme in den Jahren 1835 und 1836 unter großer Bedrängtheit neu erbaut, unverletzt. Und das Pfarrwohnungshaus mit den drei dabei befindlichen Stallungen nebst Backhaus wie durch ein Wunder Gottes, weil von allen Seiten von Feuer umgeben, ganz gerettet. Denn Menschen sind nicht vorhanden gewesen als nur einer von meinen Knechten und meine ganz kranke Haushälterin war auf meinem Gehöfte. Zippnow, den 11. November in Feste Sti. Martini 1841 CHISTIANUS NIKOLAUS SYDOW Praepositus Lori“ Zu den Folgen dieses Vorganges steht in der Pfarrchronik Zippnow folgende Anmerkung 38: „Das Feuer ist in der Scheune des Freibauern PETER DYCKOW maliziöserweise (boshaft) gelegt worden. Diese pfarrwirtschaftliche Baustelle ist mit Bewilligung der Königlichen Patronatsbehörde zu Marienwerder und durch Bestätigung des verewigten Herrn Erzbischofs VON DANIN zu Posen, gegen die des Bauers LORENT JASTER laut gerichtlichen Verschreibung vertauscht, hierauf die neuen Pfarrwirtschaftsgebäude neu aufgebaut mit Ziegeln gedeckt worden sind gegenüber der Pfarrwohnung bereits massiv gebaut im Jahre 1831. Darauf aber mußten dem LORENT JASTER zugegeben werden 90 Reichsthaler bar (schreibe neunzig Thaler preuß. Courant) hierzu wurden verwendet die Inventariengelder bar fünfundachtzig Thaler und fünf Scheffel Roggen a 1 Reichsthaler von der Winteraussaat, wodurch die Zugabe von Seiten der Pfarre mit 90 Reichstaler bezahlt, mithin jetzt als Winteraussaat als Inventar verbleiben 29 Scheffel (schreibe neunundzwanzig Scheffel) Roggen, was zum ewigen Gedächtnisse hiermit niedergeschrieben und bescheinigt ist.“ Zippnow, den 1. Mai 1852 gez. der Propst SYDOW - der Kirchenvorsteher STREICH 37 Kirchenbuch katholische Kirche Zippnow: „Trauungsregister“ 1839-1866, S. 11 38 Bucks: Pfarrchronik Zippnow, S. 50 Lüdtke & Krüger Die Kirchen von Zippnow 23
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