Ausgabe 01 2012
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Wer hat in der Vergangenheit nicht schon einmal<br />
von dem Th ema „Coaching“ gehört oder<br />
sich vielleicht bereits damit beschäft igt? Aber<br />
was ist eigentlich Coaching? Woher kommt der Begriff<br />
und wer „braucht“ ein Coaching?<br />
„Der Begriff Coaching stammt vom englischen „to coach“<br />
(betreuen, trainieren) und bezeichnet den Prozess der<br />
Entwicklung von Fertigkeiten (Skills) im Sport und im<br />
Beruf.“ Der Terminus Coaching geht häufi g einher mit<br />
den Wörtern Beratung, Training, Selbstmanagement,<br />
Umsetzungs- und - sehr häufi g - Führungskompetenz.<br />
Hierbei ist es beispielsweise das „primäre Ziel, die Leistungsfähigkeit<br />
und Motivation der Mitarbeiter zu steigern<br />
und einen Beitrag zum Unternehmenserfolg zu leisten“.<br />
(Quelle: de.wikipedia.org)<br />
Aber wer coacht den Coach und vor allen Dingen: wie?<br />
Eine Antwort auf diese Frage könnte man im Taunus fi nden.<br />
Denn wer glaubt, dort gäbe es nur einheimische Tiere<br />
wie Kühe, Schafe oder Pferde und Ponys, der hat sich<br />
Lama = Coach<br />
oder doch<br />
eher<br />
Couch?<br />
getäuscht. Rund um Usingen dürfen sich Spaziergänger<br />
nicht wundern, wenn sie auf Lamas und Kamele der Karawanserei<br />
Llamera treff en. Lamas gelten als einfühlsam,<br />
sensibel, aufmerksam, selbstbewusst, charakterfest und<br />
verlässlich. Sie sind kontaktfreudig und zugleich distanzwahrend,<br />
sozusagen die idealen Mitarbeiter und auch<br />
Vorgesetzten. Eben diese Charaktereigenschaft en werden<br />
für das Teamtraining und das Führungstraining genutzt.<br />
Es gibt mittlerweile einige Anbieter, die sich auf Lama-<br />
Trekking spezialisiert haben; im nahe gelegenen Usingen<br />
befi ndet sich einer von ihnen.<br />
Das Lama ist bei der Trekkingtour durch den Taunus<br />
ein Wanderbegleiter und wird „geführt“ und „nicht geritten“.<br />
In kleinen Gruppen wird jedem Teilnehmer das<br />
„passende“ Lama zugeteilt. Alsdann geht es für drei bis<br />
vier Stunden in die Natur – bei schönem Wetter ebenso<br />
wie bei Regen und Wind - und jeder Teilnehmer darf sein<br />
Lama an der Leine führen. Aber wieso Coach? Um mit<br />
dem Tier richtig umzugehen, bedarf es zunächst einer<br />
gegenseitigen Vertrauensbasis (denn wer hat nicht schon<br />
vom spuckenden Lama gehört?)*. Der Trekkingteilnehmer<br />
muss sich durchsetzen, ohne Druck zu erzeugen. Er<br />
muss die Richtung weisen, ohne an der Leine zu ziehen<br />
– dann bleibt das Lama nämlich stehen und blockiert. In<br />
der Natur geht es über Stock und Stein, die Hindernisse<br />
und Hürden müssen gemeinsam – nämlich als Team – genommen<br />
werden. Je verkrampft er der Teilnehmer, desto<br />
störrischer das Lama. Das Lama erscheint als Spiegelbild<br />
des Menschen. Ist einem das Lama erst einmal vertraut<br />
wird auch der Umgang mit dem Tier sicherer und die<br />
Trekkingtour läuft fl üssiger. Das Tier reagiert also auf das<br />
„Fehlverhalten“ des Menschen und der Mensch kann aus<br />
dieser Reaktion lernen.<br />
Lama-Trekking dient aber nicht nur der Teambildung und<br />
Teamführung, es ist in jedem Fall ein einmaliges Erlebnis,<br />
das viel Freude und Spaß bringt. Auch bei Kindergeburtstagen<br />
und Ausfl ügen mit der Familie oder Freunden kann<br />
man mit seinem persönlichen Coach durch den schönen,<br />
nahe gelegenen Taunus wandern. Weitere Informationen<br />
über Lama-Trekking: www.lama-llamera.de<br />
20 21<br />
* Wenn Lamas sich belästigt fühlen, spucken sie den Störer an.<br />
Dabei beweisen sie eine erstaunliche Treff sicherheit. Normalerweise<br />
werden jedoch nicht Menschen Opfer solcher Attacken.<br />
Vor allem untereinander bespucken sich Lamas, um die Rangordnung<br />
zu verdeutlichen oder aufdringliche Artgenossen auf<br />
Distanz zu halten. Speichel wird nur zur Vorwarnung gespuckt.<br />
Meistens wird halb verdauter Mageninhalt gespien, dies allerdings<br />
nur in kleinen Mengen. Die halbfl üssige, grünliche Masse<br />
ist übel riechend, ansonsten aber harmlos und leicht abwaschbar.<br />
(Quelle: de.wikipedia.org)<br />
Anmerkung: Mein Lama hieß, glaube ich, Joey und mochte<br />
mich nicht (zumindest hatte ich das Gefühl, vielleicht war es<br />
auch nur Angst – oder ich war verkrampft und wie ein Lama<br />
dann reagiert, ist nun ja bekannt.) In jedem Fall war ich sehr<br />
erleichtert, als mir mein sechsjähriger Sohn die Leine aus der<br />
Hand nahm mit den Worten „Bist Du aber süß!“ und mit Joey<br />
in Richtung seiner älteren Schwester trottete, die bereits wie<br />
selbstverständlich mit ihrem Lama Freundschaft geschlossen<br />
hatte. Und so etwas nenne ich dann auch Teamarbeit!<br />
Mirjam Constantin