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BVZeitung47 März 2012 - Bürgerverein Grönland 1952 eV

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ihre beiden Töchter waren aktiv<br />

verbunden mit der damaligen Pfarre<br />

St. Bonifatius mit der Pfarrkirche<br />

auf der Süchtelner Straße (heute<br />

Peter-Lauten-Straße). In dem Gebäude<br />

befindet sich heute das Marionettentheater<br />

der Krieewelsche<br />

Pappköpp. Ursula Brocker (heute<br />

Smits) war hier lange Jahre als<br />

Pfarrjugendführerin tätig. Ihr folgte<br />

in dieser Aufgabe Josi Furth<br />

(damals Hellmanns) und später<br />

dann Marlies Knops (damals<br />

Kurth). Manfred Coelen gehörte<br />

zum Pfadfinderstamm der DPSG<br />

und übernahm 1959 die Stammesleitung.<br />

Der Heimatdichter Josef Brocker<br />

Josef Brocker wurde am 7. Mai<br />

1892 in Krefeld geboren. Er absolvierte<br />

eine kaufmännische Lehre.<br />

Eine Kriegsverletzung als Soldat im<br />

Ersten Weltkrieg führte zu einer<br />

lebenslangen Gehbehinderung. Die<br />

letzten Kriegsjahre verbrachte er<br />

deswegen in einer Schreibstube in<br />

Straßburg. Hier entstanden bereits<br />

1917 die ersten mundartlichen Verse.<br />

Nach Kriegsende begann er<br />

dann intensiv mit dem Schreiben<br />

von Mundartgedichten. Durch seine<br />

Freundschaft mit dem Altmeister<br />

der Krefelder Mundart, Heinrich<br />

Oelhausen, wurde sein Schaffen<br />

befruchtet, und früh schon veröffentlichte<br />

die Presse seine Gedichte.<br />

In den zwanziger Jahren beteiligte<br />

sich Josef Brocker erfolgreich mit<br />

vielen Liedtexten an den Mundartwettbewerben<br />

des Deutschen<br />

Sprachvereins. Hier gewann er zum<br />

Beispiel auch einen Wettbewerb mit<br />

seinem „Weckpoppeledche“.<br />

1928 veröffentlichte Josef Brocker<br />

seinen ersten Gedichtband „Dat<br />

Hert sengt“. Viele weitere Veröffentlichungen<br />

und Mundartvorträge<br />

folgten. Er engagierte sich ehrenamtlich<br />

in Vereinigungen wie im<br />

Verein Linker Niederrhein und im<br />

Deutschen Heimatbund. Immer<br />

ging es ihm vor allem um die Qualität<br />

und Reinerhaltung der Mundart.<br />

Er leitete den Arbeitskreis rheinischer<br />

Mundartdichter und begründete<br />

den Arbeitskreis niederrheinischer<br />

Mundartdichter. Zu seinen<br />

Schülern auf dem Gebiet der Mundartlyrik<br />

gehörte auch der später<br />

weithin anerkannte Mundartdichter<br />

Ludwig Somagne. Josef Brocker<br />

genoss auch überregional als Mundartdichter<br />

große Anerkennung. So<br />

wurde ihm 1951 in Hamburg der<br />

„Klaus-Grothe-Preis“ für niederdeutsche<br />

Lyrik verliehen.<br />

Beruflich war Josef Brocker ab<br />

1934 bis zu seinem Berufsende<br />

Vorstandsmitglied der Krefelder<br />

Wohnstätte. 1965 überantwortete<br />

ihm Pastor Edmund Bungartz die<br />

Bauleitung der neuen Thomas-<br />

Morus-Kirche auf der Kempener<br />

Allee. Da wohnte die Familie Brocker<br />

bereits in ihrem neu errichteten<br />

Eigenheim auf dem Wilmendyk.<br />

1977 starb Josef Brocker. Seine<br />

Tochter Ursula Smits hat sich seither<br />

um das literarische Erbe ihres<br />

Vaters gekümmert. So hat sie gemeinsam<br />

mit ihrem Mann zum Beispiel<br />

in den achtziger Jahren dessen<br />

Büchlein „Huusmeddele“ von 1934<br />

neu aufgelegt. Heute noch trägt Ursula<br />

Smits in interessierten Kreisen<br />

Werke aus dem reichhaltigen Schaffen<br />

ihres Vaters vor.<br />

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