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BVZeitung47 März 2012 - Bürgerverein Grönland 1952 eV

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Wärmedämmung im<br />

<strong>Grönland</strong><br />

von Rolf-Bernd Hechler<br />

Klimakatastrophe, hohe Energiepreise<br />

und die Energieeinsparverordnung<br />

bringen auch viele Eigentümer<br />

im <strong>Grönland</strong> dazu, an ihren<br />

Häusern Dämmmaßnahmen an der<br />

Außenfassade durchzuführen. Was<br />

die Fachwelt spöttisch als „die Burka<br />

fürs Haus“ bezeichnet, führt dazu,<br />

dass Fassaden ihr Gesicht verlieren.<br />

Um sie mit einigen Zentimetern<br />

Styropor oder anderem Dämmstoff<br />

einpacken zu können, wird<br />

ihre historische Gestalt verändert.<br />

Das geschieht durch Abschlagen<br />

des Stucks oder Verdecken von<br />

gliedernden Elementen wie Verputzstrukturen<br />

oder Ziegelschmuck.<br />

Die für die Umwelt positiven Effekte<br />

(Einsparung von Primärenergie<br />

und Senkung der CO2-Belastung)<br />

werden mit dem Verlust des gewachsenen<br />

Straßen- oder Ortsbildes<br />

erkauft.<br />

Dies ist jedoch nicht zwingend notwendig.<br />

Durch eine Innendämmung,<br />

für die es heute auch bauphysikalisch<br />

unbedenkliche Lösungen<br />

gibt, kann die Originalsubstanz<br />

der Fassade erhalten bleiben.<br />

Das Haus Peter-Lauten-Straße 53,<br />

in dem lange Jahre die verstorbene<br />

ehemalige Vorsitzende unseres Vereins,<br />

Marianne Schüren, gewohnt<br />

hat, ist ein Beispiel für die beschriebene<br />

Außendämmung. Die Fassade<br />

des um 1910 errichteten Gebäudes<br />

war geprägt durch eine Putzstruktur<br />

mit gliedernden Elementen wie<br />

Gurtgesims, Pilaster mit angedeuteten<br />

Stufenkapitellen und Streifenornament-Platten<br />

in den Brüstungsbereichen<br />

der Obergeschosse. Insgesamt<br />

ein für die Zeit typischer zurückhaltender<br />

Fassadenschmuck des<br />

Nachjugendstils,<br />

der sich<br />

auch in der<br />

Fassade des<br />

Nachbarhauses<br />

Nr. 55<br />

widerspiegelt.<br />

Beide wurden<br />

vermutlich<br />

vom selben<br />

Architekten/<br />

Bauträger<br />

gestaltet.<br />

Beim Haus<br />

Nr. 53 hat<br />

- 6 -<br />

man es aber nicht bei einer glatten<br />

Putzfassade belassen, wie es in der<br />

Regel bei der Neugestaltung gedämmter<br />

Fassaden geschieht. Um<br />

sich in der Gestaltung an die Fassaden<br />

der Umgebung anzunähern, hat<br />

man neue historisierende Gliederungselemente<br />

angebracht. Es ist<br />

zwar keine genaue Rekonstruktion<br />

der ursprünglichen Fassadenelemente,<br />

da man sich wahrscheinlich<br />

heute gängiger, am Markt erhältlicher<br />

Zierelemente bedient hat. Aber<br />

es ist zumindest der Versuch die<br />

neue Fassade in das Straßenensemble<br />

einzupassen.<br />

Erläuterungen:<br />

Gurtgesims: Gesims (horizontales Bauglied, das aus<br />

einer Wand hervorragt), das zwischen zwei Geschossen<br />

liegt<br />

Pilaster: Wandpfeiler<br />

Kapitell: Oberer Abschluss einer Säule oder eines<br />

Pilasters.

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