Bericht Quartieranalyse Meierhof - Baden
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MEIERHOF–QUARTIERENTWICKLUNG IM PROZESS, ANALYSE 2006<br />
SOZIOKULTURELLE ANALYSE<br />
Zwischen Februar und April 2006 wurden die mündlichen Befragungen und<br />
Begehungen durchgeführt. Zur selben Zeit interviewten Mitarbeitende der HSA<br />
Luzern Schlüsselpersonen aus dem Quartier sowie Aussenstehende aus Wirtschaft,<br />
Kultur, Soziales und Politik zum Image und zur bildungspolitischen Situation<br />
im <strong>Meierhof</strong>.<br />
Am 29. März veranstaltete die HSA Luzern ein Treffen mit den Befrager/innen, um<br />
eine erste Zwischenbilanz der Ergebnisse vorzunehmen. 20 Personen diskutierten<br />
dort ihre Erfahrungen sowie ihre Eindrücke bei den Befragungen und Begehungen<br />
und hielten gemeinsam erste Zwischen-ergebnisse in Form von so genannten<br />
Kernaussagen fest. Diese Kernaussagen wurden später auf Plakate gedruckt, die<br />
im Mai an verschiedenen Orten im Quartier ausgehängt wurden.<br />
Am 27. April wurde die geleistete Arbeit der Befrager/innen anlässlich eines Treffens<br />
verdankt. Dass ein Quartierentwicklungsprozess angestossen wurde, zeigte<br />
sich an dieser Veranstaltung, wo die Befrager/innen berichteten, dass sie inzwischen<br />
«wacher» durch das Quartier gingen und sich ihrer Verbundenheit mit dem<br />
<strong>Meierhof</strong> bewusster geworden seien. Andere erzählten, dass sie sich im <strong>Meierhof</strong><br />
jetzt mehr zu Hause fühlten. Die Begehungen hätten dazu geführt, dass sie sowohl<br />
neue Leute als auch neue Gebiete im Quartier kennen gelernt hätten und das<br />
Quartier inzwischen als «Ganzes» verstehen würden. Diejenigen, die bei der Befragung<br />
der Ausländer/innen mitwirkten, waren tief beeindruckt vom herzlichen Empfang,<br />
der ihnen bereitet wurde, realisierten aber auch, dass deren Befindlichkeit<br />
und Ansprüche sich von denen der Schweizer/innen unterscheiden, vor allem, was<br />
das Integrationsverständnis betifft14 .<br />
Wenige waren enttäuscht von den Aussagen der Befragten, sei es, weil sie «nichts<br />
Neues» erfahren hätten, sei es, weil die Befragten sich nicht für den <strong>Meierhof</strong> und<br />
seine Entwicklung interessierten.<br />
36<br />
14 Ein bei der Befragung der ausländischen<br />
Quartierbevölkerung mitarbeitender<br />
Quartierbewohner machte<br />
die Beobachtung, dass Ausländer unter<br />
einer erfolgreichen Integration etwas<br />
anderes verstehen als die Einheimischen:<br />
Für Ausländer bedeutet Integration<br />
das Zurechtkommen mit hiesigen<br />
Vorschriften und Behörden. Schweizer/<br />
innen dagegen verstehen darunter<br />
ein Sichanpassen an die schweizerische<br />
Kultur.