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Bericht Quartieranalyse Meierhof - Baden

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MEIERHOF–QUARTIERENTWICKLUNG IM PROZESS, ANALYSE 2006<br />

SOZIOKULTURELLE ANALYSE<br />

3.3.3 Aussenwahrnehmung<br />

«Ich würde dort sogar ein Haus kaufen.»<br />

Für Aussenstehende ist der <strong>Meierhof</strong> ein Quartier mit Charme, mit reizvollen sowie<br />

«überraschenden Ecken» und von «heterogenem Charakter» 31 . Gelobt werden<br />

besonders die attraktiven Wohnlagen an der Sonnmatt-, Kehl- und Bernerstrasse.<br />

Aber auch Stadt- und Naturnähe, die Schule, die Einkaufsmöglichkeiten und die<br />

gute soziale Durchmischung sind für Aussenstehende Grund genug, dass sie sich<br />

gut vorstellen könnten, selber dort zu wohnen oder Freunden den <strong>Meierhof</strong> als<br />

geeignetes Wohnquartier zu empfehlen.<br />

Als hauptsächliche Nachteile führen Aussenstehende die Mellingerstrasse und die<br />

Bahn auf, die beide das Quartier mit Lärm belasten und es in zwei Teile trennen.<br />

Für die befragten politischen Entscheidungsträger ist diese Zerschneidung verantwortlich<br />

für die Diskrepanz zwischen privilegierten und benachteiligten Wohnlagen.<br />

Kritisiert wurden zudem die Hässlichkeit der Wohnsiedlung im Kehl und die randständige<br />

Lage des Alterszentrums Kehl, welches das Bild von abgeschobenen<br />

Alten suggeriere. Vereinzelt war zu hören, dass der <strong>Meierhof</strong> kein eigenes Gesicht<br />

habe und sowohl in sozialer, städtebaulicher und ästhetischer Sicht ausgesprochen<br />

heterogen sei.<br />

Den grössten Handlungsbedarf sehen die Befragten in einer Entschärfung der Verkehrsproblematik<br />

an der Mellingerstrasse. Auch in der Umnutzung ehemaliger<br />

Industrieanlagen durch den Neubau von Wohnungen werden Chancen für den<br />

<strong>Meierhof</strong> gesehen. Liegenschaften und Wohnungen, die in einem schlechten<br />

Zustand sind, sollten renoviert und den heutigen Bedürfnissen angepasst werden<br />

(z.B. grössere Wohnungen). Weiter wurden ein Treffpunkt für Jugendliche, die<br />

Umwandlung der 30er-Zonen in Wohnstrassen, bessere Velowege ins Stadtzentrum<br />

und eine Öffnung des Schulareals für Freizeitangebote gefordert.<br />

«Mit den Meierhöflern ist es schwierig, etwas zu machen.»<br />

Auffallend ist, wie unterschiedlich politische Entscheidungsträger und Wirtschaftsvertreter<br />

die <strong>Meierhof</strong>-Quartierbevölkerung wahrnehmen: Leute aus der Wirtschaft<br />

bewundern die aktive Bevölkerung des <strong>Meierhof</strong>s, ihren starken Zusammenhalt<br />

und die ausgeprägte Quartieridentität.<br />

Diametral entgegengesetzt lautet das Urteil der politischen Entscheidungsträger:<br />

Sie bemängeln das geringe Engagement der Quartierbevölkerung. Diese würde<br />

sich nicht motivieren lassen und nichts unternehmen. «Das Quartier sollte aus seinem<br />

Schlaf gerissen werden.» Ein Teil der politischen Entscheidungsträger würde<br />

denn auch die Quartierentwicklung im gesellschaftlichen Bereich ansetzen: «Im<br />

<strong>Meierhof</strong> müsste die Bereitschaft der Menschen grösser sein, aufeinander zuzugehen.<br />

Das gäbe das Gefühl eines attraktiven Quartierlebens.»<br />

31 Die Heterogenität bezog sich<br />

sowohl auf die sozialen wie auch auf<br />

die baulichen Strukturen des <strong>Meierhof</strong>s.<br />

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