Pfarrbrief - St. Brigida
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BESinnliChES<br />
An den lieben Gott<br />
persönlich…<br />
als Weihnachten näher rückte, setzte sich die<br />
Witwe Rubold entschlossen an ihren Wohnzimmertisch<br />
und schrieb einen Brief an den<br />
lieben Gott.<br />
„ich bin eine alleinstehende Frau und muss mit<br />
meiner bescheidenen Rente auskommen. Meine<br />
Geldmittel gestatten es nicht, den heiligen<br />
abend festlich zu begehen.<br />
So wende ich mich an Dich mit der Bitte, mir für<br />
einen Christbaum, für Kaffee und Süßigkeiten<br />
100 Euro baldmöglichst zu schicken. Da ich<br />
immer ein gottesfürchtiges leben geführt<br />
habe, wirst Du mir diese Bitte gewiss nicht<br />
abschlagen.“<br />
5<br />
Fromm und einfach wie sie war, fehlte ihr nicht<br />
der Glaube, dass der Brief in die richtigen<br />
hände käme. So adressierte sie dann auch das<br />
Kuvert „an den lieben Gott persönlich“ und warf<br />
es in den Postkasten.<br />
Der Postversand schüttelte befremdet den Kopf,<br />
als er die seltsame Bitte zu Gesicht bekam,<br />
handelte aber menschlich und leitete das<br />
Schreiben an das zuständige Finanzamt weiter,<br />
weil er ganz richtig annahm, es müsste sich um<br />
ein Bitgesuch handeln.<br />
Der Mann im Finanzamt, der den Brief in die<br />
hand bekam, reagierte nicht minder menschlich:<br />
Er veranstaltete unter seinen Kollegen eine<br />
Sammlung und überwies die zusammengebrachten<br />
70 Euro der Witwe Rubold.<br />
Erfreut nahm diese das Geld in<br />
Empfang und tätigte ihre Einkäufe<br />
für den Weihnachtsabend.<br />
hierauf setzte sie sich an den<br />
Wohnzimmertisch und schrieb<br />
einen kurzen Dankbrief:<br />
„lieber Gott, ich habe Dein Geld<br />
heute durch die Post bekommen<br />
und danke Dir herzlich dafür.<br />
Solltest Du mir noch einmal<br />
eine Geldgabe zukommen<br />
lassen, dann bitte nicht über<br />
das Finanzamt! Die Spitzbuben<br />
haben mir nämlich von Deinem<br />
lieben Geschenk gleich 30 Euro<br />
abgezogen.“