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spezial 2013 - August Laube

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<strong>August</strong><br />

LAube


HAns HoLbein d.J.<br />

(Augsburg 1497/98-1543 London)<br />

Verkaufsbedingungen:<br />

Alle Blätter sind verkäuflich. Verkauf gegen sofortige Bezahlung. Zürcher Kantonalbank, 8620 Wetzikon,<br />

Konto-Nr. 1155-0133.697, BLZ 700, IBAN CH38 0070 0115 5001 33697, SWIFT ZKBKCHZZ80A, MwSt-<br />

Reg.-Nr. 582716 oder Postcheck 80-9245-7. Die Preise verstehen sich in Schweizer Franken und sind Nettopreise.<br />

Auslandszahlungen werden in Schweizer Franken spesenfrei für uns erbeten. Die Beschreibungen der Graphiken und<br />

Zeichnungen erfolgten nach bestem Wissen und Gewissen. Für etwaige Irrtümer, besonders in der Zuschreibung, haften<br />

wir bis 30 Tage nach Kaufabschluss. Versand auf Kosten und Gefahr des Bestellers. Versicherung zu seinen Lasten. Es<br />

besteht kein Lieferzwang. Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Zürich. Alle gezeigten Blätter in diesem Katalog sind im<br />

Original mit Rand falls nicht anders vermerkt.<br />

<strong>August</strong> LAube<br />

buch- und Kunstantiquariat<br />

seit 1922, Trittligasse 19, CH-8001 Zürich<br />

Tel: +41 (0) 44 256 88 99, Fax: +41 (0) 44 256 88 98<br />

augustlaube@augustlaube.ch, www. augustlaube.ch<br />

1 Das Wappen des Todes. Holzschnitt. Woltmann 131. Basel Katalog 1960, 327,<br />

418/41. Müller, Hans Holbein d. J. Die Druckgraphik im Kupferstichkabinett Basel,<br />

1997 Nr. 104/41. 6,5:4,8 cm.<br />

Probedruck, welcher bereits 1524/25 abgezogen wurde, zu: Les simulacres et historiees<br />

faces de la mort. Lyon, M und G Trechsler für Jean und François Frellon<br />

1538. Die Folge besteht aus 51 Bildern, von denen 41 beim Tode Lützelburgers, am<br />

23. Juni 1526, vollendet waren und in der Ausgabe von 1538 erschienen. Melchior<br />

Trechsel hatte die Stöcke direkt bei Lützelburger bestellt und am 23. Juni 1526 bezogen.<br />

Feiner Druck auf die Darstellung beschnitten ohne den deutschen Text. Einige<br />

Überarbeitungen im Tod und am Rock der Frau.<br />

1 Coat of Arms of Death. Woodcut. Woltmann 131. Basel Katalogue 1960, 327,<br />

418/41. Müller, Hans Holbein d. J. Die Druckgraphik im Kupferstichkabinett Basel,<br />

1997 no. 104/41. 6,5:4,8 cm.<br />

Proof impression printed in 1524/25, from the death series: Les simulacres et historiees<br />

faces de la mort,Lyon, M und G Trechsler für Jean und François Frellon 1538.<br />

The complete series consists of 51 images, 41 images of the series, done prior to the<br />

death of Lützelburger, on 23 June 1526, were published in the 1538 edition. Melchior<br />

Trechsel had ordered the cuts directly from Lützelburger and collected them on 23<br />

June 1526. Fine impression, trimmed to the image without the German text on the<br />

top. Some reworking in the death and in the woman’s skirt.


ALTE MEISTER GRAPHIK<br />

MODERNE GRAPHIK<br />

ALTE DRUCKE<br />

ZEICHNUNGEN<br />

HELVETICA<br />

OLD MASTER PRINTS<br />

MODERN PRINTS<br />

RARE BOOKS<br />

DRAWINGS<br />

HELVETICA<br />

3


2 Der Hlg. Michael bekämpft den Drachen. Kupferstich.<br />

Ca. 1480/1490. Wz.: Grosses P mit Blume (Lehrs 60).<br />

16,2:11,3 cm.<br />

B. 58; Lehrs 63; New Hollst. 63; Berlin 22 Abb. 36; Colmar<br />

1991 K100; München 1991, 63; Dutuit, Paris 1991,<br />

91.<br />

Slg.: Doublette der Albertina (Lugt 5f); Zinser, New York<br />

(nicht in Lugt)<br />

Diese Darstellung gehört zu einer Gruppe in der Grösse<br />

identischer Kupferstiche von stehenden Heiligen, welche<br />

möglicherweise von Schongauer als Serie konzipiert war.<br />

Der Kupferstich zeigt Michael im Kampf mit dem Teufel,<br />

wie im XII. Kapitel der Offenbarung des Johannes geschildert.<br />

Diese prachtvolle, lebendige Darstellung verbindet zwei<br />

sich ergänzende Aspekte der Kunst Martin Schongauers:<br />

Zum Einen die Fülle der Formen, erreicht vor allem<br />

durch den reichen, bauschigen Faltenwurf und die weit<br />

ausgebreiteten Engelsflügel, die nach vorne wölben und<br />

die Szene umrahmen und die charakteristisch sind für sein<br />

Spätwerk. Im Weiteren seine schöpferische Fantasie, die<br />

im dämonischen Monster, das aus verschiedenen Lebewesen<br />

zusammengesetzt ist wie z. B. Krebsscheren zum<br />

Ausdruck kommt. In seiner körperlichen Erscheinung ist<br />

Michael fest im Bildraum verankert. Trotz seiner zierlichen<br />

jugendlichen Gestalt wirkt er mächtig. Sein Umhang<br />

fällt links linealgerade herab, während er rechts aufwallt<br />

und einen Zwischenraum entstehen lässt und indem der<br />

Dämonenschwanz sich verzweifelt durch den dicken Stoff<br />

windet und dabei den Umhang zurück wirft, werden mehrere<br />

räumliche Schichten zugleich wahrnehmbar.<br />

Die Lanze Michaels zieht eine Diagonale quer durch<br />

das Bild und setzt die zwei gegensätzlichen Bildhälften<br />

der Darstellung wirkungsvoll voneinander ab. Die tiefdunkle<br />

Schattenzone des Teufels wird der lichtgetränkten<br />

rechten Körperhälfte des Erzengels entgegengesetzt. Der<br />

Neue Hollstein verzeichnet 47 Exemplare in öffentlichen<br />

Sammlungen.<br />

ALTE MEISTER GRAPHIK<br />

4<br />

2 St. Michael slaying the dragon. Engraving. Around<br />

1480/1490. Watermark.: Big P with flower (Lehrs 60).<br />

16,2:11,3 cm.<br />

B. 58; Lehrs 63; New Hollst. 63; Berlin 22 Abb. 36; Colmar<br />

1991 K100; München 1991, 63; Dutuit, Paris 1991,<br />

91.<br />

Coll.: Doublette of the Albertina (Lugt 5f); Zinser, New<br />

York (not in Lugt)<br />

This print belongs to a group of engravings identical in<br />

size, showing standing saints, which Schongauer may<br />

have planned as a series. This engraving shows Michael<br />

fighting the devil, as described in Chapter XII of the Book<br />

of Revelation.This gorgeous, vivid depiction combines<br />

two complementary aspects of Martin Schongauer's art :<br />

First, the wealth of forms used, particularly by the rich,<br />

billowing folds and the outstretched wings of the angel,<br />

arching forward and framing the scene, is characteristic of<br />

Schongauer’s late work. In addition his creative imagination,<br />

which is expressed in the demonic monster composed<br />

of various organisms, such as crab claws.<br />

Michael in his physical appearance is firmly anchored in<br />

the image’s space. Despite his delicate, youthful figure, he<br />

appears mighty. His cloak falls straight down on the left<br />

side, while on the right side it bellows up and creates a<br />

gap. Several spatial layers are at once perceptible, as the<br />

demon’s tail is squirming frantically through the thick fabric<br />

and throws back the cloak.<br />

Michael’s lance draws a diagonal across the image and<br />

effectively sets appart the two opposing halves of the representaion.<br />

The dark shadow part of the devil is opposed<br />

to the light-soaked half of the Archangel.<br />

The New Hollstein records 47 copies in public collections.


MARTIN SCHONGAUER<br />

(Colmar um 1450 – 1491 Breisach)<br />

OLD MASTER PRINTS<br />

5


ALTE MEISTER GRAPHIK<br />

6<br />

3 Johannes das Buch verschlingend. Holzschnitt. 1496-<br />

98. Meder 172. B. 70. Wz.: Blume und Dreieck M. 127.<br />

39,3:27,7 cm.<br />

Slg.: Dr. Konrad Liebmann, Ossnabrück<br />

Um den Text anschaulich zu machen, lässt Dürer die himmlische<br />

Erscheinung sozusagen gestaltlos in den Himmelswolken<br />

zerfliessen und erweckt doch den Anschein eines<br />

imaginären Körpers. Mit dem Buch, das Johannes verschlingt,<br />

kommt die göttliche Inspiration zum Ausdruck,<br />

die Johannes die Kraft gibt, seine „Offenbarung“ niederzuschreiben.<br />

Dürer konzentriert sich in seiner Darstellung<br />

gleichzeitig auf den Schwur und die Buchverschlingung<br />

und grenzt sich dabei von seinen Vorgängern ab, die sich<br />

meist am Moment der Buchübergabe orientierten, der am<br />

einfachsten nachvollziehbar und darstellbar ist. Gerade<br />

auch hier zeigt sich das Talent Dürers, durch die Vielfalt<br />

seiner Ausdrucksmittel aus dem Übersinnlichen etwas<br />

Glaubhaftes darzustellen.<br />

Druck von der Ausgabe von 1511 mit dem lateinischen<br />

Text rückseitig.<br />

3 John devouring the Book. Woodcut. 1496-1498. Meder<br />

172. B. 70. Watermark: Flower and triangle M. 127.<br />

39,3:27,7 cm.<br />

Coll.: Dr. Konrad Liebmann, Ossnabrück<br />

To interpret the text clearly, Dürer lets the heavenly vision<br />

melt away shapelessly into the clouds, but gives it in<br />

the meantime the appearance of an imaginary body. With<br />

the book that John swallows, the divine inspiration is expressed<br />

which gives John the strength to write his revelations.<br />

Dürer concentrated in his presentation, simultaneously<br />

on the oath, as well on the moment of devouring the<br />

book; thus differing himself from his predecessors, who<br />

mostly depicted the moment of the book transfer, which is<br />

the easiest to understand and be represented. Here again,<br />

Dürer’s diverse talents enable him to represent the supernatural<br />

as something credible.<br />

Impression of the edition from 1511, with the Latin text<br />

verso.


4 Michaels Kampf mit dem Drachen. Holzschnitt. Meder<br />

174. B. 72. Ohne Wz. 39:28,3 cm.<br />

Slg.: Dr. Konrad Liebmann, Ossnabrück<br />

Die Apokalypse von Dürer ist ein Schlüsselwerk der Renaissance<br />

nördlich der Alpen. Nachdem Dürer dieses Werk<br />

1498 veröffentlicht hatte, wurden Holzschnitt als graphisches<br />

Medium und das Martyrium des Johannes nie wieder<br />

wie zuvor gesehen, denn sowohl Komposition wie auch Motive<br />

übertrafen all seine Vorgänger. Neu war die Apokalypse<br />

vor allem auch hinsichtlich zweier Aspekte. Erstens war es<br />

das früheste Buch, das von einem Künstler selbst gestaltet<br />

und herausgegeben wurde und zweitens war es überhaupt<br />

ein neuer Typus eines illustrierten Buches.<br />

Die Konzeption des Kampfes von Michael mit dem Drachen<br />

im Himmel war von Schongauers „Versuchung des<br />

Hlg. Antonius“ inspiriert und die Landschaft ist ähnlich<br />

eingesetzt wie in der Darstellung von Dürers „Johannes vor<br />

Gott und den Ältesten“. Vorliegend ein Druck von der Ausgabe<br />

von 1511, verso der lateinische Text.<br />

4 St. Michael Fighting the Dragon. Woodcut. Meder 174.<br />

B. 72. Without watermark. 39:28,3 cm.<br />

Coll.: Dr. Konrad Liebmann, Ossnabrück<br />

The Apocalypse by Dürer is one of the key works of the<br />

Renaissance north of the Alps. After Dürer published his<br />

fifteen large woodcuts of the Apocalypse in 1498, neither<br />

the woodcut as a graphic medium nor the imagery of St.<br />

John’ Revelation would ever be regarded as before, as he<br />

elevated both compositions and motifs beyond all boundaries<br />

set by his antecedents. The enterprise of the Apocalypse<br />

was novel in two aspects. First, it was the earliest book<br />

designed and published by an artist exclusively as his own<br />

undertaking. Dürer signed not only as the artist, by placing<br />

his monogram on each print, but also as the publisher in<br />

the colophon. Second, the Apocalypse was a new type of<br />

illustrated book.<br />

This conception of St. Michael’s war with the dragon in<br />

heaven was inspired by Schongauer’s Temptation of St.<br />

Anthony, and Dürer's use of the landscape is similar to<br />

that in his St. John before God and the Elders. Here an<br />

impression from the 1511 edition, verso the Latin text.<br />

ALBRECHT DÜRER<br />

(1471 Nürnberg 1528)<br />

OLD MASTER PRINTS<br />

7


5 Der sitzende Christus im Disput mit den Doktoren. 1654.<br />

Radierung. B. R. S. 64. Hollst. 64. Hind. 274. Luijten/Royalton-Kisch<br />

S. 45. 9,5:14,4 cm. Wasserzeichen.<br />

Slg.: L. Freiherr von Biegeleben (1812-1872), deutscher Diplomat,<br />

Wien; Dr. Fiedrich Andreas Lieberg (Lugt 1681ter)<br />

geboren 1898 Cassel, Buenos Aires; Shawn Merriman, Colorado<br />

Ein Stück aus der Serie mit den Szenen aus der Kindheit<br />

Christi. Ungefähr im Jahr 1654 hat Rembrandt auf eigene<br />

Initiative hin eine Serie von sechs Radierungen in horizontalem<br />

Format mit Szenen aus Christi Kindheit erstellt. Auf<br />

Grund der Tatsache, dass die Reihe einen unkompletten Eindruck<br />

hinterlässt, wurden diese Drucke niemals als Serie behandelt<br />

oder in dieser Art in Übersichten von Rembrandt’s<br />

graphischem Werk wiedergegeben. Einzig Ernst van de Wetering<br />

bezieht sich in seinem Artikel „ Rembrandt the Printmaker“<br />

im Katalog des Britischen Museums aus dem Jahr<br />

2000 auf diese Drucke als Serie. Ein Zeugnis davon, dass<br />

Rembrandt diese Drucke wirklich als Serie angedacht hat,<br />

legt ein Dokument ab aus dem Jahr 1671 mit Bezug auf die<br />

Eigentumsrechte an „Simeon mit dem Jesuskund im Tempel“,<br />

gemalt 1669 und nun in Stockholm (Wetering, Rembrandt<br />

the Printmaker, S. 47).<br />

6 Der Dreikönigsabend. Radierung und Kaltnadel. Ca.<br />

1651. B. R. S. 113. Hollst. 113. Hind 254.<br />

Slg.: Graphische Sammlung München. (L. 1614); Marsden<br />

Jasael Perry, geboren 1850, Providence (L. 1880). ; G. Count<br />

de Monfort (nicht in Lugt); Shawn Merriman, Colorado<br />

Am Fest der Dreikönige ziehen niederländische Kinder<br />

Weihnachtslieder singend durch die Strassen und tragen dabei<br />

leuchtende Papiersterne vor sich her, um an das astronomische<br />

Wunder zu erinnern, das die Weisen zur Krippe des<br />

Christuskindes geführt hat.<br />

Rembrandt’s fortlaufende Experimente mit nächtlichen Effekten<br />

resultierten hier in einer Szene von grosser Wahrhaftigkeit;<br />

nur die Kinder, die sich um die Laterne drängen um<br />

die dürftige Wärme zu spüren, erscheinen aus dem Dunkel<br />

der Nacht. Die samtene Reichhaltigkeit dieses Eindrucks<br />

vermittelt eloquent die Absichten des Künstlers.<br />

ALTE MEISTER GRAPHIK<br />

8<br />

5 Christ seated, Disputing with the Doctors. 1654. Etching.<br />

B. R. S. 64. Hollst. 64. Hind. 274. Luijten/Royalton-Kisch<br />

p. 45. 9,5:14,4 cm. Water mark.<br />

Coll.: L. Freiherr von Biegeleben (1812-1872), german diplomat,<br />

Vienna. Dr. Fiedrich Andreas Lieberg (Lugt 1681ter)<br />

born 1898 Cassel, Buenos Aires. Shawn Merriman, Colorado<br />

One of the Series with scenes from the childhood of Christ.<br />

In about 1654, on his own initiative, Rembrandt executed<br />

a series of six etchings of scenes from Christ’s childhood,<br />

done in a horizontal format. Because the series give the impression<br />

of being incomplete, these prints were never treated<br />

as a series, or reproduced as such in surveys of Rembrandt’s<br />

graphic work. Only Ernst van de Wetering refers to them<br />

as a series, in his article “Rembrandt the Printmaker” in<br />

the British Museum catalogue of 2000. That Rembrandt<br />

thought in terms of a series of prints is testified to in a 1671<br />

document concerning the ownership rights of the Simeon<br />

with the Christ child in the temple, painted in 1669 and now<br />

in Stockholm (Wetering, Rembrandt the Printmaker, p. 47).<br />

6 The Star of the Kings; A Night Piece. Etching and drypoint.<br />

C. 1651. B. R. S. 113. Hollst. 113. Hind 254.<br />

Coll.: Graphische Sammlung München. (L. 1614); Marsden<br />

Jasael Perry, born 1850, Providence (L. 1880). ; G. Count de<br />

Monfort (not in Lugt); Shawn Merriman, Colorado<br />

On the Feast of Epiphany, Dutch children would parade<br />

through the streets, singing carols and bearing a lighted<br />

paper star in commemoration of the astronomical wonder<br />

which led the Wise Men to the Christ Child’s manger.<br />

Rembrandt’s ongoing experiments with nocturnal effects<br />

resulted in a scene of great verisimilitude; only the children<br />

huddling near their paper lantern, to share its paltry warmth,<br />

emerge from the darkness of the night. The velvety richness<br />

of this impression eloquently conveys the printmaker’s intentions.


HARMENSZOON VAN RIJN REMBRANDT<br />

Leiden 1606-Amsterdam 1669<br />

OLD MASTER PRINTS<br />

9


DOMENICO CAMPAGNOLA zuge<br />

(Venedig um 1500 - 1564 Padua).<br />

7 Landschaft mit Baum und Fluss, nach Tizian. Holzschnitt.<br />

Ca. 1535 - 1545. D. Rosand & M. Muraro, Titian<br />

and the Venetian woodcut, Washington, 1976. Cat. 34.<br />

(keine Zuschreibung gewagt). M. Muraro & D. Rosand,<br />

Titiano e la silografia veneziana del cinquecento, Venecia<br />

1976, 41. Lafenestre S. 59. Nicht in Hind. Wz.: Bricquet<br />

Ancer in a circle Bricquet 517 (Bergame 1544).<br />

Slg.: Jean Cantacuzène (Bucarest 1863-id. 1934), Bukarest,<br />

Professor der Medizin, Minister und Sammler von<br />

Graphik und Zeichnungen (L. 4030).<br />

Dieser Holzschnitt wurde in einer sehr starken Linienführung<br />

von einem Mitglied des Kreises um Domenico<br />

Campagnola ausgeführt und war ebenso stark von Zeichnungen<br />

Tiziano Vecellios beeinflusst. Lafenestre veröffentlichte<br />

ein Faksimile dieses Holzschnittes und konstatierte,<br />

dass er auf einer Zeichnung von Tizian selbst beruht. Die<br />

langen, gebogenen und parallelen Linien, die die Wirkung<br />

von Schatten erzeugen, werden verglichen mit denen der<br />

ländlichen Landschaft mit klassischen Ruinen von Campagnola<br />

und scheinen direkt von der Arbeit Campagnolas<br />

inspiriert.<br />

ALTE MEISTER GRAPHIK<br />

10<br />

7 Landscape with Tree and River, after Titian. Woodcut.<br />

Ca. 1535 - 1545. D. Rosand & M. Muraro, Titian and the<br />

Venetian woodcut, Washington, 1976. Cat. 34. (who do not<br />

venture an attribution). M. Muraro & D. Rosand, Titiano e<br />

la silografia veneziana del cinquecento, Venecia 1976, 41.<br />

Lafenestre p. 59. Not in Hind. Wm.: Bricquet Ancer in a<br />

circle Bricquet 517 (Bergame 1544).<br />

Coll.: Jean Cantacuzène (Bucarest 1863-id. 1934), Bucarest,<br />

professor of medicine, minister and collector of prints<br />

and drawings (L. 4030).<br />

This woodcut executed in a very bold liner style by a<br />

member of the Circle of Domenico Campagnola and was<br />

also strongly influenced by drawings of Titiano Vecellio.<br />

Lafenestre published a facsimile of this woodcut, stating<br />

that it is based on a drawing by Titian himself. The long,<br />

curved and parallel lines that create the effect of shadows<br />

are compared with those of the rural landscape with classical<br />

ruins by Campagnola and appear to be directly inspired<br />

by the work of Campagnola.


8 Sitzende Frau mit Kind und ein Magier. Radierung. Um.<br />

1743/45. 22:14,4 cm. Aus: Scherzi (Rizzi 18 ; De Vesme 27;<br />

Russell 29; Schulze Altcappenberg, G. B. Tiepolo und sein<br />

Atelier, Berlin, 1996 Nr. 91.<br />

Ein sehr schöner, früher Abzug des ersten Zustandes (vor<br />

der Nummer). Schmale Ränder.<br />

Die Radierungen der Capricci und Scherzi sind hinsichtlich<br />

ihrer Ikonographie ein Geheimnis geblieben. Einige Autoren<br />

sind der Meinung, dass ihre rätselhaften Qualitäten irgendwann<br />

vielleicht entschlüsselt werden, während andere Autoren<br />

sie als bedeutungslos abtun, - Fantasien von Tiepolo zu<br />

seinem eigenen Vergnügen zusammengestellt. Es gibt eine<br />

große Anzahl von erhaltenen Zeichnungen Giambattista’s,<br />

die mit den Capricci und den Scherzi verbunden sind. Die<br />

Scherzi stehen in Zusammenhang mit und wachsen aus<br />

GIOVANNI BATTISTA TIEPOLO<br />

(Venedig 1696 – 1770 Madrid)<br />

den Capricci. Ähnliche Charaktere sind ersichtlich, oft in<br />

den gleichen Tätigkeiten engagiert. Die Bilder sind jedoch<br />

kräftiger in ihrem Effekt. Dies ist nicht nur an den kompositorischen<br />

und stilistischen Änderungen zu bemerken,<br />

sondern auch an den schärfer Gesten der Figuren, der spezifischeren<br />

definierten Morphologie und dem Schwerpunkt<br />

auf geheimnisvollen, magischen Beschwörungen, die eher<br />

eine unheimliche anstelle einer melancholischen Stimmung<br />

erzeugen. Metcalfe schlug die Theorie vor, dass Tiepolo in<br />

den Scherzi eine komplizierte magische Symbolik verwendete,<br />

die notwendig geworden war auf Grund der Verurteilung<br />

der Hexerei durch die Inquisition.<br />

8 Woman, Child, and Man with Ox in a Landscape. Etching.<br />

Around 1743/45. 22:14,4 cm.<br />

From: Scherzi (Rizzi 18; De Vesme 27; Russell 29; Schulze<br />

Altcappenberg, G. B. Tiepolo und sein Atelier, Berlin, 1996<br />

no. 91.<br />

A very nice, early impression of the first state (before the<br />

numbering). Small margins.<br />

The etchings of the Capricci and the Scherzi have remained<br />

a mystery from the standpoint of iconography. Some writers<br />

have suggested that their enigmatic qualities might eventually<br />

be deciphered, while others have considered them subjects<br />

devoid of specific significance – fantasies put together<br />

by Tiepolo for his own amusement. There is a large body<br />

of existing drawings by Giambattista, which are connected<br />

with the Capricci and the Scherzi. The Scherzi are related to<br />

and grow out of the Capricci. Similar Characters are found,<br />

often engaged in the same actions. The images however,<br />

have a more forceful effect. This is not only because of the<br />

compositional and stylistic changes noted above, but also<br />

because of the more strident gestures of figures, the more<br />

specifically defined morphology, and an emphasis on mysterious<br />

magical incantations, which together create an eerie<br />

rather than melancholic mood. Metcalfe proposed the theory<br />

that the Scherzi Tiepolo was using is a complicated magical<br />

symbolism, which was made necessary by the Inquisition’s<br />

condemnation of witchcraft.<br />

OLD MASTER PRINTS<br />

11


9 Ex-Libris für L. Joly. Holzschnitt. 1893. Vall.-G. 114.<br />

10,2:7,8 cm.<br />

Vallotton entwarf dieses reizende Ex-Libris für den Händler<br />

und Verleger L. Joly am 19, quai Saint-Michel. Seit<br />

1888 erwarb Joly Graphikarbeiten von Vallotton und gab<br />

für ihn «Les Immortels» und «Paris intense» heraus.<br />

9 Bookplate for L. Joly. Woodcut. 1893. Vall.-G. 114.<br />

10,2:7,8 cm.<br />

Vallotton designed this bookplate for the dealer and publisher<br />

L. Joly, 19 quai Saint-Michel. From 1888 on Joly<br />

purchased prints from Felix Vallotton and published «Les<br />

Immortels» and «Paris intense».<br />

MODERNE GRAPHIK<br />

12<br />

10 La Nuit. Holzschnitt. 1895. Unten rechts mit blauem<br />

Stift sign. un num. „fVallotton 35“. Vall.-G. 164 a (v.d).<br />

18:22,2 cm.<br />

Eines von 60 Exemplaren der A-Ausgabe.<br />

1882 ging der 17jährige Vallotton an die Académie Julian<br />

nach Paris, um unter der Leitung von Jules Joseph Lefebvre<br />

und Gustave Boulanger Kunst zu studieren. Zu seinen<br />

Kommilitonen zählten unter anderen Edouard Vuillard<br />

und Pierre Bonnard. Der junge Künstler verbrachte seine<br />

ersten Jahre in Paris in bitterer Armut. Anfang 1890 besuchte<br />

Vallotton eine Ausstellung von ukiyo-e Holzschnitten,<br />

die an der École des Beaux-Arts gezeigt wurde. Während<br />

der 1890er Jahre führte Vallotton viele Holzschnitte<br />

aus, die in der grossen Pariser Presse, wie zum Beispiel<br />

"Le Cri de Paris" oder dem satirischen Journal "Le Rire"<br />

weite Verbreitung fanden. Jedoch verlangten auch europäische<br />

Zeitungen nach Illustrationen des Künstlers. In seinen<br />

Holzschnitten erarbeitete sich Vallotton einen neuen<br />

lebendigen Stil in enger Beziehung zur Avantgarde, den<br />

Postimpressionisten, dem Jugendstil und speziell zu den<br />

Idealen der Gruppe der Nabis. Er arbeitete in seinen Holzschnitten<br />

ausschliesslich in Schwarz und Weiss, hebte die<br />

Konturen stark hervor und setzte das tiefe Schwarz und<br />

das pure Weiss in starken Kontrast zueinander. Schon seine<br />

Zeitgenossen erkannten die revolutionäre Neuheit in<br />

seiner Graphik.<br />

10 La Nuit. Woodcut. 1895. Signed and numbered in blue<br />

pencil: “fVallotton 35“. Vall.-G. 164 a (v.d). 18:22,2 cm.<br />

One of 60 impression of the first edition.<br />

In 1882, the 17 year old Vallotton went to the Académie<br />

Julian in Paris, to study art under the direction of Jules<br />

Joseph Lefebvre and Gustave Boulanger. Amongst his fellow<br />

students were Edouard Vuillard and Pierre Bonnard.<br />

In his first years in Paris the young artist lived in bitter<br />

poverty. At the beginning of 1890 he visited an exhibition<br />

on ukiyo-e woodcuts, which were shown at the École des<br />

Beaux-Arts. During the 1890s Vallotton executed many<br />

woodcuts, which were used as illustrations by the large Parisian<br />

publishers, such as "Le Cri de Paris" or the satirical<br />

journal "Le Rire". European newspapers also asked him


for illustrations. In his woodcuts, Vallotton acquired a new<br />

original style closely related to the avant-garde, the postimpressionists,<br />

the art nouveau, and especially the ideal of<br />

the Nabis. In his woodcuts, Vallotton exclusively worked<br />

FÉLIX VALLOTTON<br />

(Lausanne 1865 – 1925 Paris)<br />

in black and white. Emphasizing the contours, he outlines<br />

deep black against pure white. His contemporaries acknowledged<br />

the revolutionary originality of his work.<br />

MODERN PRINTS<br />

13


11 Schneelandschaft, ein Haus auf der Oschwand. Farbholzschnitt.<br />

1902. Unten Monogr. und gewidmet: „Handdruck,<br />

Hans Schneider zur Erinnerung an den 5. <strong>August</strong>.<br />

1927 CA“. 29,6 : 28,3 cm.<br />

Von Mandach 18. Arntz, Cuno Amiet Das graphische Werk<br />

1939 – 1966, Nachtrag 18.<br />

Probedruck des ersten farbigen Holzschnittes von Cuno<br />

Amiet auf Japanpapier, gedruckt in der Farbvariante mit<br />

Goldocker, Indigo und Kobaltblau.<br />

Cuno Amiet begann schon früh zu malen. Durch Studien<br />

in München und Paris kam er mit den bedeutendsten<br />

Persönlichkeiten der Kunstszene in Kontakt und wurde<br />

stark von der französischen Malerei beeinflusst. Ab 1906<br />

war er Mitglied der Künstlergruppe "Brücke" und ab 1907<br />

der Berliner "Secession". Amiet ist einer der vielseitigsten<br />

und bedeutendsten Maler der Schweiz. Er verarbeitete<br />

vom Spätimpressionismus über den Jugendstil bis hin<br />

zum Expressionismus verschiedene Stile, so dass sich uns<br />

heute ein überraschend heterogenes Werk präsentiert. Sein<br />

Haus in Oschwand wurde Treffpunkt und Aufenthaltsort<br />

für viele befreundete Künstler. Es war eine fruchtbare,<br />

künstlerisch ergiebige Zeit, die bis an sein Lebensende<br />

1961 andauerte.<br />

MODERNE GRAPHIK<br />

14<br />

11 Snowy Landscape, a House in Oschwand. Colored<br />

woodcut. 1902. Monogr. and dedicated below: "Handdruck,<br />

Hans Schneider zur Erinnerung an den 5. <strong>August</strong>.<br />

1927 CA“. 29,6 : 28,3 cm.<br />

Von Mandach 18. Arntz, Cuno Amiet Das graphische Werk<br />

1939 – 1966, Nachtrag 18.<br />

Proof impression of Cuno Amiet’s first color woodcut on<br />

Japan paper, printed in the color variation of golden ocher,<br />

indigo, cobalt blue.<br />

Cuno Amiet started painting very early in his life. His<br />

studies in Munich and Paris gave him a chance to come<br />

in contact with well-known artists which resulted in the<br />

strong influence of French painting. In 1906 he became a<br />

member of the artist's group "Brücke" and one year later of<br />

the Berlin group "Secession".<br />

Amiet is one of the most versatile and important painters<br />

of Switzerland. He worked in all kinds of styles, from late<br />

impressionism, to art nouveau, and to expressionism, resulting<br />

in a surprisingly heterogeneous oeuvre. His house<br />

in Oschwand became a venue and residence for many affiliated<br />

artists. It was a very prolific time, continuing up<br />

until his death in 1961.


CUNO AMIET<br />

(Solothurn 1868 – 1961 Oschwand)<br />

MODERN PRINTS<br />

15


ERICH HECKEL<br />

(1883 Döbeln/Sachsen – 1970 Radolfzell/Bodensee)<br />

MODERNE GRAPHIK<br />

16<br />

12 Am See. Lithographie. Bezeichnet und signiert: "Am<br />

See Heckel65".Dube L 379I. 43,7:22 cm.<br />

Heckel gab 1905 sein Architekturstudium auf und gründete<br />

in Dresden mit den Freunden Ernst Ludwig Kirchner, Karl<br />

Schmidt-Rottluff und Fritz Bleyl die Künstergruppe „Die<br />

Brücke“, Heckel gilt dabei als treibende Kraft der Gruppe.<br />

Im Jahr 1907 wandte sich Heckel der Lithographie zu.<br />

Er arbeitete meist mit Feder, Kreide oder Pinsel direkt auf<br />

dem Stein und entwickelte mit Kirchner ein Verfahren, die<br />

Steinzeichnungen von Hand abzuziehen. Die Auflage ging<br />

dabei selten über sieben bis zehn Drucke hinaus. Dadurch,<br />

dass der Künstler die Zeichnung auf dem Stein diversen<br />

Behandlungen unterzog, ergaben sich verschiedene Zustände.<br />

Reich gedrucktes Exemplar in einwandfreiem Zustand aus<br />

Heckel’s Spätwerk.<br />

12 Am See (At the Lake). Lithography. Titled and signed:<br />

"Am See Heckel65".Dube L 379I. 43,7:22 cm.<br />

Heckel quit studying architecture in 1905, and founded<br />

with his friends Ernst Ludwig Kirchner, Karl Schmidt-<br />

Rottluff, and Fritz Bleyl the artist group “Die Brücke” in<br />

Dresden. Heckel probably was the driving force for the<br />

group. In 1907, Heckel turned to lithography. He worked<br />

mostly with pen, chalk or brush directly on the stone and<br />

developed with Kirchner a method to print from the stone<br />

by hand. His editions were seldom more than seven to ten<br />

prints. As the artist undertook further changes on the stone,<br />

different states occurred for each print.<br />

Strongly printed impression in excellent condition from<br />

Heckel’s late work.


13 Mutter, sich zu ihren Kindern beugend II. Holzschnitt.<br />

1925. 59,6:40 cm. Von Kirchner bezeichnet: “1. Zustand”,<br />

Nachlassstempel und Nachlassnummer “245”. Kornfeld,<br />

45 I.<br />

Der gelernte Glasmaler Albert Müller gründete 1924-1925<br />

mit Hermann Scherer die Künstlergruppe “Rot-Blau”, um<br />

sich von der älteren Künstlergeneration in Basel abzugrenzen.<br />

Durch Scherer entsteht auch der Kontakt zu Kirchner<br />

und gleichsam mit dem deutschen Expressionismus.<br />

Kirchner und Müller verband eine enge Freundschaft, die<br />

durch Müllers frühen Tod an Typhus unterbrochen wurde.<br />

Nach dessen Tod ordnete Kirchner den Nachlass und organisierte<br />

eine Gedenkausstellung in Basel. Trotz seines nur<br />

kurzen Lebens schuf Müller ein umfangreiches Werk.<br />

Dieses Exemplar ist bei Kornfeld verzeichnet als eines<br />

von zwei ersten Zuständen. Insgesamt führt Kornfeld von<br />

dieser Darstellung lediglich 3 Exemplare auf. Die breiten<br />

Ränder horizontal und vertikal gefaltet, sowie Leimspuren.<br />

Restaurierte Risse im breiten Rand. Sehr selten.<br />

13 Mother bending down to her two children II. Woodcut.<br />

1925. 59,6:40 cm. Annotated by Kirchner: “1. Zustand”,<br />

estate stamp and number “245”. Kornfeld, 45, I.<br />

In 1924-1925 Albert Müller and Hermann Scherer founded<br />

the artist’s association “Rot-Blau”, to distance themselves<br />

from the older generation of artists. Scherer also<br />

introduced Müller, a skilled glass artist to Ernst Ludwig<br />

Kirchner, and thereby to German Expressionism. Müller<br />

established a close friendship with Kirchner, who supported<br />

and advised the young artist. Müller died while young<br />

from typhoid fever, and Kirchner put his estate in order,<br />

and organized a commemorative exhibition in Basel. Despite<br />

his short life, Müller had created a substantial body<br />

of work.<br />

This impression is mentioned in Kornfeld as one of two<br />

first states. Kornfeld lists only 3 impressions. The broad<br />

margins folded horizontally and vertically, with traces of<br />

glue. Restored tears in the broad margin. Very rare.<br />

ALBERT MÜLLER<br />

(Basel 1897 – 1926 Obino)<br />

MODERN PRINTS<br />

17


VANNUCCIO BIRINGUCCIO<br />

(Siena 1480 – 1537 Rom)<br />

14 Pirotechnia. Li Diece Libri Della Pirotechnia, Nelli<br />

quali si tratta non solo la diversità delle minere, ma<br />

ancho quanto si ricerca alla prattica di esse: e di quanto<br />

s’appartiene all’arte della fusione ouer getto de metalli, e<br />

d’ogni altra cosa à questa somigliante. Comin da Trino di<br />

Monferrato 1559, Venice, 1558. Kl.-4°. Titel innerhalb des<br />

Holzschnittrandes und mehrere Holzschnitt-Illustrationen<br />

im Text. 8 Bll., 168 Bll. Pergament.<br />

Adams B2083; Duveen p. 80; Brunet I, 954.<br />

Dritte Auflage des ersten systematischen Buches über den<br />

Bergbau und das Hüttenwesen; nach Cyril Stanley Smith<br />

sind sowohl die zweite Auflage von 1550 wie auch die<br />

dritte Ausgabe weit besser als die erste von 1540, da „die<br />

Schrift abgenutzt, schlecht ausgerichtet, und als feste Masse<br />

ohne Absatz angeordnet ist“ –Smith & Gnudi, The Pirotechnia<br />

(1943), pp. xix-xx.<br />

Die Pirotechnia ist eine wichtige Quelle für viele praktische<br />

Aspekte der anorganischen Chemie. Biringuccio betont<br />

die Anpassung der Mineralien und Metalle – ihr Verhalten<br />

beim Legieren und Verarbeiten und vor allem beim<br />

Giessen. In diesem Bereich ist er der führende Autor des<br />

16 Jh. Und übertrifft seine Zeitgenossen Georgius Argicola<br />

und Lazarus Ercker.<br />

ALTE DRUCKE<br />

18<br />

14 Pirotechnia. Li Diece Libri Della Pirotechnia, Nelli<br />

quali si tratta non solo la diversità delle minere, ma<br />

ancho quanto si ricerca alla prattica di esse: e di quanto<br />

s’appartiene all’arte della fusione ouer getto de metalli,<br />

e d’ogni altra cosa à questa somigliante. Comin da Trino<br />

di Monferrato 1559, Venice, 1558.Small 4to. Title within<br />

woodcut border & numerous woodcut illus. in the text. 8<br />

leaves, 168 leaves. Vellum.<br />

Adams B2083; Duveen p. 80; Brunet I, 954.<br />

Third edition of the first systematic book on mining and<br />

metallurgy; according to Cyril Stanley Smith, the second<br />

edition of 1550 and the third edition are far superior to the<br />

first edition of 1540, for in that earlier edition "the type is<br />

worn, poorly aligned, and arranged in a solid mass, unrelieved<br />

by paragraphing."–Smith & Gnudi, The Pirotechnia<br />

(1943), pp. xix-xx.<br />

The Pirotechnia is a prime source on practical aspects of<br />

inorganic chemistry. Biringuccio emphasizes the adaptation<br />

of minerals and metals to their use — their alloying,<br />

working, and especially the art of casting. In this area he is<br />

superior to the two other sixteenth-century authors, Georgius<br />

Argicola and Lazarus Ercker.


15 Das Bapstum mit seinen Gliedern gemalet und beschrieben.<br />

Wittenberg, (Peter Seitz d. Ä.), 1557. 8°. Mit 66<br />

Kostümdarstellungen von Geistlichen in Holzschnitt und 1<br />

Holzschnitt mit Schlüssel. 40 n. n. Bl. Pappbd.<br />

Holl. 108. VD 16 P 360. Vgl. Cranach Kat. Basel 252. Vgl.<br />

BL 2233-2238. Die Holzschnitt-Serie mit Papst, Kardinal,<br />

Bischof und Ordensgeistlichen in ihren verschiedenen<br />

Trachten illustriert polemische Verse eines anonymen Autors<br />

und erschien erstmals 1526 in Wittenberg bei Klug mit<br />

einem Vor- und Schlusswort Luthers versehen. Sieben der<br />

Holzschnitte sind doppelt vorhanden, einer dreifach. Auch<br />

diese späte Ausgabe ist sehr selten.<br />

MARTIN LUTHER<br />

(1483 Eisleben 1546)<br />

LUCAS CRANACH<br />

(Kronach 1472 – 1553 Weimar)<br />

15 Das Bapstum mit seinen Gliedern gemalet und beschrieben.<br />

Wittenberg, (Peter Seitz d. Ä.), 1557. 8°. With<br />

66 woodcut images of religious men in costumes, and 1<br />

woodcut illustrating keys. 40 unnumbered leaves. Cardboard.<br />

Holl. 108. VD 16 P 360. Cf.: Cranach Kat. Basel 252. Cf.:<br />

BL 2233-2238. The woodcut series of the pope, cardinal,<br />

bishop, and clergy in their various costumes, illustrated<br />

polemic verses by an anonymous author, was first<br />

published in 1526 in Wittenberg by Klug. The preamble<br />

and postscript are by Luther. Seven of the woodcuts are<br />

repeated, one woodcut three times. Even this later edition<br />

is very rare.<br />

RARE BOOKS<br />

19


16 Ursprung und Herkum[m]en der zwölff ersten alten<br />

König und Fürsten Deutscher Nation/ wie und zu welchen<br />

zeyten jr yeder Regiert hat. 1543. Gedruckt und volendet in<br />

der Keyserlichen Reichs Stat Nürnberg/ durch Hans Guldenmundt<br />

den Eldern. M. D. XLIII. Folio. Titel mit Kol.<br />

Holzschn. mit Doppelköpfigem Adler und 15 SS. mit 12<br />

ganzs. zeitgenössisch kol. Holzschn. Pergamenteinband.<br />

Auf dem Titel Eigentumseintragungen:<br />

„In Usum Caroli Waltmann Anno 22“.<br />

„Societatis Jesu Cansta. 1622“.<br />

„Non omnibus dormio//Exlibris Caroli Waldmanni. //Anno<br />

M.D.IXXXM(?)....E.“<br />

Bibliotheksstempel: Fürstenberg Hofbibliothek Donaueschingen.<br />

VD16 W842 Neufforge, Flötner, S 277 I. Bange, Flötner,<br />

Nr. 13 u. 14. Hollstein Bd. VIII S. 120. Röttinger 1925,<br />

Schön u. Stör, S.97, Nr. 80. u. S. 234 Nr. 9. TIB, 13 Com.<br />

S. 208, 080. S. 574, 009. Hollstein. Bosamer Bd. IV,<br />

S.250, Nr. 441. Timann, Untersuchungen zu Nürnberger<br />

Holzschn....16. Jahrh. 1993. S. 174.<br />

Am 23. Februar 1543 ordnet der Rat an: „Des Guldenmund<br />

vererte mappa etllicher allter keiser contrafacturen<br />

besichtigen lassen, was ime dagegen zu verehren: und<br />

morgen wider furlegen“. Am 27. Februar heisst es: „Hannsen<br />

Guldenmund seiner vererten keiser-contrafacur halben<br />

hingegen mit 10 f. verehrn lassen“. Gemeint war dieses<br />

Werk von Burchard Waldis, (Timann, Untersuchungen zu<br />

Nürnberger....16. Jahr. 1993. S. 174). Das heute seltene<br />

Werk war offensichtlich ein Erfolg, denn Guldenmund gab<br />

noch im gleichen Jahr eine neugesetzte Ausgabe heraus. In<br />

einer dritten, nicht von Guldenmund stammenden Ausgabe<br />

sind die Abbildungen mit einem architektonischen Rahmen<br />

umfangen, als deren Entwerfer Hans Brosamer gilt.<br />

In diesem Werk bezeichnete sich Guldenmund ausnahmsweise<br />

- zur Unterscheidung von seinem gleichnamigen<br />

Sohn - als der Ältere.<br />

Die schönen ganzfigurigen und wunderschön altkolorierten<br />

Holzschnitte werden Erhard Schön, Niklas Stör , Peter<br />

Flötner, Virgil Solis und Hans Brosamer zugeschrieben.<br />

ALTE DRUCKE<br />

20<br />

16 Ursprung und Herkum[m]en der zwölff ersten alten<br />

König und Fürsten Deutscher Nation/ wie und zu welchen<br />

zeyten jr yeder Regiert hat. 1543. Gedruckt und volendet<br />

in der Keyserlichen Reichs Stat Nürnberg/ durch Hans<br />

Guldenmundt den Eldern. M. D. XLIII. Folio. Title with<br />

coloured woodcut with double-headed eagle and 15 pp.<br />

with 12 woodcuts in contemporary coloring. Vellum binding.<br />

Owner’s marks on the title:<br />

„In Usum Caroli Waltmann Anno 22“.<br />

„Societatis Jesu Cansta. 1622“.<br />

„Non omnibus dormio//Exlibris Caroli Waldmanni. //Anno<br />

M.D.IXXXM(?)....E.”<br />

Libray’s stamp: Fürstenberg Hofbibliothek Donaueschingen.<br />

VD16 W842 Neufforge, Flötner, S 277 I. Bange, Flötner,<br />

no. 13 and 14. Hollstein vol. VIII p. 120. Röttinger 1925,<br />

Schön and Stör, p. 97, no. 80 and p. 234 no. 9. TIB, 13<br />

Com. p. 208, 080. p. 574, 009. Hollstein. Bosamer vol. IV,<br />

p. 250, no. 441. Timann, Untersuchungen zu Nürnberger<br />

Holzschn....16. Jahrh. 1993, p. 174.<br />

From Nurenberg city documents we can conclude that in<br />

February 1543, Hans Guldenmund executed a book with<br />

woodcut representations of various German emperors.<br />

This book, which today is an extreme rarity, was obviously<br />

a success, as Guldenmund published a second edition<br />

in the same year. In a third edition, which is not by<br />

Guldenmund, the images are framed with an architectural<br />

border that is thought to be a design by Hans Brosamer.<br />

Guldenmund in this work refers to himself as “the elder”<br />

to distinguish him from his son. The beautiful full-figured<br />

and beautifully colored woodcut portraits are attributed to<br />

Erhard Schön, Niklas Stör, Peter Flötner, Virgil Solis, and<br />

Hans Brosamer.


BURKHARD WALDIS<br />

RARE BOOKS<br />

21


JEAN ANTOINE CHAPTAL ABBÉ ROZIER / PARMENTIER<br />

17 Traité théorique et pratique sur la culture de la vigne,<br />

avec L’art de faire le vin, les eaux-de-vie, esprits de vin,<br />

vinaigres simples et composés... . Ouvrage dans lequel se<br />

trouvent méthodes pour faire, gouverner, les perfectionner<br />

les Vins, Eaux-de-vie, et Vinaigres; avec XXI planches représentant<br />

les divers espèces de Vignes, les machines et instruments<br />

servant à la fabrication des Vins et Eaux-de-vie.<br />

Paris, Delalain, 1801. 8°. XVI, 408 SS.; X, 1, 584 SS.<br />

Mit 21 Kupfertafeln (davon einige gefaltet) v. Hulk u.<br />

3 gest., gefalt. Tabellen. HLdr. d. Zt. Mit goldgepr. Rückensch.<br />

(leicht abweichende Einbände).<br />

Deuxième édition. Greasse II, 121; Vicaire 164 – Bitting 83;<br />

Simon Vinaria 18; Oberlé/Fritsch 118 (für die Originalausgabe):<br />

„C’est le premier grand traité d’oenologie de Chaptal.<br />

Vicaire et Bitting n’ont pas pu décrire d’exemplaire et<br />

ne citent l’édition que d’après Chéron (Catalogue général<br />

de la Librairie française)“. Der Verfasser J. A. Chaptal<br />

(1756 – 1821) war Chemieprofessor in Montpellier. Sein<br />

Name lebt weiter im Ausdruck „Chaptalisation“, eine<br />

Methode, welche durch Zuführung von Zucker in flüssiger<br />

oder fester Form dem Wein mehr Alkohol zugibt.<br />

Das Buch erschien erstmals 1801 in zwei leicht voneinander<br />

abweichenden Titelvarianten. Ursprünglich war das<br />

Werk aber als Beitrag zum Wein zu Roziers „Dictionnaire<br />

d’Agriculture“ erschienen. In Bd. 2 SS. 40/41 fleckig.<br />

ALTE DRUCKE<br />

22<br />

17 Traité théorique et pratique sur la culture de la vigne,<br />

avec L’art de faire le vin, les eaux-de-vie, esprits de vin,<br />

vinaigres simples et composés... . Ouvrage dans lequel se<br />

trouvent méthodes pour faire, gouverner, les perfectionner<br />

les Vins, Eaux-de-vie, et Vinaigres; avec XXI planches représentant<br />

les divers espèces de Vignes, les machines et instruments<br />

servant à la fabrication des Vins et Eaux-de-vie.<br />

Paris, Delalain, 1801. 8°. XVI, 408 pp.; X, 1, 584 pp.<br />

With 21 copper plates (of those some folded) v. Hulk u.<br />

3 engraved, folded tables. Contemporary half-leather with<br />

gilt spine (slightly different covers).<br />

Deuxième édition. Greasse II, 121; Vicaire 164 – Bitting 83;<br />

Simon Vinaria 18; Oberlé/Fritsch 118 (for the original edition):<br />

"C’est le premier grand traité d’oenologie de Chaptal.<br />

Vicaire et Bitting n’ont pas pu décrire d’exemplaire<br />

et ne citent l’édition que d’après Chéron (Catalogue général<br />

de la Librairie française)". The author J. A. Chaptal<br />

(1756 – 1821) was a chemistry professor in Montpellier.<br />

His name lives on in the term “chaptalisation”, a method<br />

which increases the level of alcohol in wine by adding sugar<br />

in liquid or solid form. The book was first published in<br />

1801 in two slightly different titles. Originally, the work<br />

was published as a contribution about wine to Rozier’s<br />

“Dictionnaire d’Agriculture”. In vol. 2 pp. 40/41 foxed.


18 L'Art de convertir le Fer forgé en Acier, et l'Art d'adoucir<br />

le Fer fondu, ou de faire des Ouvrages de fer fondu aussi<br />

finis que de fer forgé. Paris: M. Brunet, 1722. 10 leaves,<br />

566 p.,<br />

2 p., and 17 folding engraved plates. Large 4°. Calf leather<br />

binding, spine nicely gilt.<br />

Ex Bibliotheca X. Fourier de Bacourt 1859.<br />

First edition of the first comprehensive book devoted to the<br />

manufacture of iron and steel; it "laid the foundations for<br />

the steel industry in France"-Partington, III, p. 64.<br />

Réaumur was the first to recognize that steel was actually<br />

impure iron and set up the first scale of seven types<br />

of fracture of iron and steel. The fine plates are valuable<br />

for illustrating the contemporary apparatus and methods<br />

of converting iron into steel. Roberts & Trent, Bibliotheca<br />

Mechanica, pp. 273-74: "Réaumur's most original contribution<br />

to industrial technology Part one, containing twelve<br />

chapters, deals with the production of steel, from the construction<br />

of the furnaces, through the tempering process,<br />

and the apparatus used to determine the hardness of the<br />

finished product. The second part, in six chapters, describes<br />

the various kinds of cast iron, and of casting methods,<br />

moulds, additives, and furnaces. It also, explains a process<br />

for producing cast iron using red oxide of iron, which was<br />

unique to the 19th century". A handsome copy.<br />

RENÉ-ANTOINE FERCHAULT DE RÉAUMUR<br />

18 L'Art de convertir le Fer forgé en Acier, et l'Art d'adoucir<br />

le Fer fondu, ou de faire des Ouvrages de fer fondu aussi<br />

finis que de fer forgé. Paris: M. Brunet, 1722. 10 Bll., 566<br />

SS. , 2 S., und17 gest. u. gef. Tafeln. Large 4°. Kalbsld.<br />

mit. Rücken vergold.<br />

Erste Ausgabe der ersten Abhandlung über die Herstellung<br />

von Eisen und Stahl. Sie "legte den Grundstein für die<br />

Stahlindustrie in Frankreich."-Partington, III, S. 64.<br />

Réaumur erkannte als erster, dass Stahl eigentlich unreines<br />

Eisen ist. Er erarbeitete die erste Skala von sieben Arten des<br />

Aufbrechens für Eisen und Stahl. Die schön gestochenen<br />

Tafeln sind bedeutend zur Veranschaulichung der damaligen<br />

Vorrichtungen und Verfahren zur Umwandlung von<br />

Eisen in Stahl. Roberts & Trent, Bibliotheca Mechanica, S.<br />

273-74: "Réaumur's most original contribution to industrial<br />

technology Part one, containing twelve memoirs, deals<br />

with the production of steel from the construction of the<br />

furnaces, through the tempering process and the apparatus<br />

used to determine the hardness of the finished product. The<br />

second part, in six memoirs, describes the various kinds of<br />

cast iron, and of casting methods, moulds, additives, and<br />

furnaces. As well, it explains a process for producing cast<br />

iron using red oxide of iron, which was unique to the 19th<br />

century.". Schönes Exemplar.<br />

RARE BOOKS<br />

23


GOTTFRIED KELLER<br />

19 Der grüne Heinrich. Roman von Gottfried Keller.<br />

In vier Bänden. Braunschweig, Druck und Verlag von Friedrich<br />

Vieweg und Sohn, 1854/55. (4), VIII, 396; (4), 456; (4),<br />

359; (4), 483 SS. Leinenbände d.Zt. Borst 2539; KNLL IX,<br />

273 ff; Wilp.-G. (2. Ausg.) Nr. 9; Baechtold 17.<br />

Erste Ausgabe des, neben Goethe's "Wilhelm Meister"<br />

und Stifter's "Der Nachsommer", bedeutendsten deutschsprachigen<br />

Bildungsromans des 19. Jahrhunderts. Die hier<br />

vorliegende Urfassung ist in jeder Hinsicht die wichtigste<br />

Ausgabe, denn später veränderte Keller den Roman grundlegend.<br />

"Verglichen mit der zweiten Fassung ist die erste<br />

leidenschaftlicher und farbenreicher. Die Angriffe auf<br />

Kirche, Schule und Staat sind heftiger, die berühmte Badeszene<br />

bringt Judiths Sinnlichkeit stärker zur Geltung"<br />

(KNLL).<br />

Schönes fleckenfreies und ganz selten minimal gebräuntes<br />

Exemplar. Die zeitgenössischen Leinenbände, die wohl<br />

ursprünglich grün waren, etwas nachgedunkelt.<br />

ALTE DRUCKE<br />

24<br />

19 Der grüne Heinrich. Roman von Gottfried Keller.<br />

In vier Bänden. Braunschweig, Druck und Verlag von<br />

Friedrich Vieweg und Sohn, 1854/55. (4), VIII, 396; (4),<br />

456; (4), 359; (4), 483 p. orig. cloth. Borst 2539; KNLL<br />

IX, 273 ff; Wilp.-G. (2nd edition) no. 9; Baechtold 17.<br />

First edition of – along with Goethe’s “Wilhelm Meister”<br />

and Stifter’s “Indian Summer” - one of the most important<br />

German Bildungsroman of the 19th century. The first edition<br />

is in every way the most important edition, as Keller<br />

later fundamentally changed the novel. “Compared with<br />

the second version, the first is more passionate and more<br />

colorful. The attacks on church, school, and state are more<br />

ferocious, the famous bathing scene shows Judith’s sensuality<br />

more intensely” (KNLL).<br />

A nice spotless and very minimally browned copy. The<br />

contemporary linen binding, probably originally green,<br />

somewhat darkened.


20 Nouvelle Collection de Costumes Suisses, contenant<br />

24 feuilles, dessinées par Monsieur G. Volmar, célèbre<br />

artiste et professeur de dessin à Berne. Bern, J. L. Lang,<br />

1819. Gr.-8°. 24 kol. Um. Rad. und 22 Bll. Text. Für die<br />

beiden Tafeln von Bern u. Fribourg ist nur je ein Bl. Text<br />

eingebunden. Mit eingeb. Orig.- Umschl. Roter Lederbd.<br />

d. Zt. mit verg. Rücken auf 5 Bünden und Gold-Filetten<br />

auf Vorder- u. Rückendeckel (etwas fleckig u. best.). Papp-<br />

Schuber (rest.).<br />

Lonchamp 3168. Colas 3030. Rusch S. 75/76. Nach seiner<br />

Ausbildung in Rom und Paris liess sich Volmar 1791 in<br />

Bern nieder und setzte nach Aberlis Tod die Tradition der<br />

kleinen Berner Akademie fort. In seinem Trachtenwerk hat<br />

Volmar alle Tafeln selbst radiert und koloriert. Die Paare<br />

sind - wie der Autor es selbst im Titel nennt – in „grotesken<br />

Stellungen“; tatsächlich tendieren seine Darstellungen zum<br />

Karikaturistischen. Originale Albummontage auf braunem<br />

Papier. Tadellos frisches Exemplar in leuchtenden Farben<br />

und in schönem Lederband mit grünem Vorsatz von S. J.<br />

Nebinger in Augsburg gebunden.<br />

JOHANN GEORG VOLMAR<br />

20 Nouvelle Collection de Costumes Suisses, contenant<br />

24 feuilles, dessinées par Monsieur G. Volmar, célèbre<br />

artiste et professeur de dessin à Berne. Bern, J. L. Lang,<br />

1819. Gr.-8°. 24 colored outline etchings, 22 leaves text.<br />

For plates of Bern and Fribourg only 1 leaf text bound.<br />

With original cover leaf bound in. Red contemporary leather<br />

binding with gilt spine on 5 raised bands and golden<br />

fillets on cover- and backside (slightly foxed and bumped).<br />

Slip-case (restored).<br />

Lonchamp 3168. Colas 3030. Rusch p. 75/76. After his<br />

education in Rome and Paris, in 1791 Volmar settled in<br />

Berne, and after Aberli’s death continued the tradition of<br />

the little Bernese Academy. In his work about costumes,<br />

Volmar etched and colored all the plates himself. The figures<br />

are – as the author himself called in the title – in<br />

“grotesque positions”; actually, his depictions tend to be<br />

satirical. Original mounting of plates on brown paper.<br />

Impeccably fresh copy in bright colours and nice leather<br />

binding with green endpaper bound by S. J. Nebinger in<br />

Augsburg.<br />

RARE BOOKS<br />

25


HIERONYMUS LANG<br />

(Hülfingen ca. 1520 1582 Schaffhausen)<br />

ZEICHNUNGEN<br />

26<br />

21 Scheibenriss mit Stifterpaar und Wappen von Fulach<br />

- von Ulm, 1576. Feder in Grauschwarz, Verbleiungslinien<br />

in Rötel und Farbangaben. Text der Kartusche: "Hans<br />

petter von Fulach Dem Gott gnädig sey vnd Elsbetha von<br />

Fulach geborene von Ulm wittwe 1576". Verso Besitzerzeichen:<br />

"HCL". (Hans Caspar Lang). 28,5 : 19,6 cm.<br />

Oben beschnitten und Vertikalknick.<br />

Prov.: Paravicini, Basel, - P. Ganz, Basel, 1921.<br />

Ref.: Walter Hugelshofer, in: Alte Glasmalerei der Schweiz,<br />

Ausstellung Zürich 1945/46, Nr. 277 (nennt als Stifter<br />

Hans Peter von Fulach und dessen verwitwete Mutter).<br />

In den Ecken der Sockelzone knien der vor 1576 verstorbene<br />

Hans Peter von Fulach, Gerichtsherr zu Flaach, Sohn<br />

des Ulrich von Fulach und der Beatrix von Waldkirch, und<br />

seine dritte Ehefrau Elsbeth von Ulm (Marbach - Höri ),<br />

Tochter Caspars von Ulm. Elsbeth von Ulm ist die Stifterin.<br />

Das Mittelfeld ist von den Allianzwappen, Helmdecken<br />

und Helmzierden eingenommen.<br />

Die Schrift auf der Kartusche ist die Hieronymus Langs.<br />

21 Drawing for a Stained Glass Panel with the Coat of<br />

Arms of Fulach – from Ulm, 1576. Pen in gray black, glass<br />

sections indicated in red chalk and color details. Text in the<br />

cartouche: “Hans petter von Fulach Dem Gott gnädig sey<br />

vnd Elsbetha von Fulach geborene von Ulm wittwe 1576“<br />

Verso ownersign: „HCL“. (Hans Caspar Lang). 25,5: 19,6<br />

cm. Trimmed at the top and vertical crease.<br />

Prov.: Paravicini, Basel, - P. Ganz, Basel, 1921.<br />

Ref.: Walter Hugelshofer, in: Alte Glasmalerei der Schweiz,<br />

Ausstellung Zürich 1945/46, no. 277 (refers to Hans Peter<br />

of Fulach and his widowed mother as donors).<br />

Hans Peter of Fulach, who died before 1576 and was court<br />

master of Flaach and son of Ulrich of Fulach and Beatrix<br />

of Waldkirch, and his third wife Elsbeth of Ulm (Marbach<br />

– Höri), daughter of Caspar of Ulm, are kneeling in the<br />

corners of the pedestal area. The center is taken by the<br />

combined coat of arms and helmet crests.<br />

The writing on the cartouche is the one of Hieronymus<br />

Lang.


22 "Vue de Thalweil. Paÿsage auprés du Lacc de Zuric.<br />

d’aprés la Nature. Par J. Aschmann". Aquarell. 25,4:42<br />

cm. Auf alter Montierung im unteren Rand mit brauner<br />

Feder betitelt und signiert.<br />

Der Landschaftszeichner und Radierer Johann Jakob<br />

Aschmann erhielt eine erste künstlerische Ausbildung bei<br />

Johann Melchior Hurter in Schaffhausen, schulte sich aber<br />

weitgehend autodidaktisch. Nach einer Beschäftigung<br />

beim bekannten Berner Kunstverleger Abraham Wagner<br />

war er ab 1774 als selbständiger Künstler in Thalwil tätig.<br />

Ab 1778 entstanden die ersten Radierungen, seit 1783 eigenhändig<br />

im eigenen Verlag ausgeführt. Sein Kontakt mit<br />

dem Gedankengut der Französischen Revolution brachte<br />

ihn 1795-1798 ins Zuchthaus in Zürich; danach bekleidete<br />

er 1798-1803 das Amt des Unterstatthalters des Distrikts<br />

Horgen. Neben Umrissradierungen nach eigenen Entwürfen,<br />

die Orte und Landschaften der Deutschschweiz naturgetreu<br />

wiedergeben, entstanden zahlreiche Blätter zu zeitgenössischen<br />

Kriegsereignissen und Naturkatastrophen.<br />

Hier ein schöner Blick auf Thalwil und über die Weite des<br />

Zürichsees in die Berge hinein.<br />

JOHANN JAKOB ASCHMANN<br />

(1747 Thalwil 1809)<br />

22 "Vue de Thalweil. Paÿsage auprés du Lacc de Zuric.<br />

d’aprés la Nature. Par J. Aschmann". Watercolor. 25, 4:42<br />

cm. With brown pen titled and signed on old mount.<br />

The landscape artist and engraver Johann Jakob Aschmann<br />

received his first artistic training from Johann Melchior<br />

Hurter, in Schaffhausen, but was mainly a self-trained<br />

artist. After a job with the famous Bernese art publisher<br />

Abraham Wagner in 1774, he worked as an independent<br />

artist in Thalwil. In 1778 he created his first etchings, and<br />

from 1783 onwards executed and issued etchings with<br />

his own publishing company. Aschmann’s contact with<br />

the ideas of the French Revolution resulted in prison in<br />

Zurich from 1795 to 1798; afterwards he held the post of<br />

sub-governor of the district of Horgen until 1803. Besides<br />

outline etchings from his own designs, reflecting places<br />

and landscapes of German Switzerland true to life, numerous<br />

works of contemporary wars and natural catastrophes<br />

followed.<br />

Here is a nice view of Thalwil, over the wide Lake of Zurich<br />

into the mountains.<br />

DRAWINGS<br />

27


ANTON WINTERLIN<br />

(Degerfelden/Baden 1805-1894 Basel)<br />

23 Blick auf Olten. Aquarell. 19,8:28,3 cm.<br />

Fein gearbeitetes Aquarell einer Landschaft vor den Toren<br />

Oltens. Winterlin zeigt in einer ländlichen Szenerie Bauersleute<br />

bei der Arbeit am Rechen und auf dem Weg mit<br />

einem Karren in die Stadt. In der Ferne ragt in der Mitte<br />

des Bildes der Stadtturm über den Dächern von Olten hervor,<br />

auf der rechten Seite zeigt sich hinter dem Baum im<br />

Vordergrund die von 1806 bis 1813 entstandene Stadtkirche,<br />

die dem Heiligen Martin geweiht ist.<br />

ZEICHNUNGEN<br />

28<br />

23 View of Olten. Watercolor. 19,8:28,3 cm.<br />

Finely executed watercolor of a landscape just outside of<br />

Olten. Winterlin shows in a rural setting some peasants at<br />

work, and one on the road with a wagon going into the<br />

city. In the background of the picture stands the city tower<br />

above the roofs of Olten, on the right side the city church,<br />

which was built between 1806 and 1813 and dedicated to<br />

Saint Martin.


24 Ansicht des Zeltweg-Quartiers gegen den Kreuzplatz.<br />

Aquarell. 24,2:31,1 cm.<br />

Slg.: Karl Ewald Hasse, Göttingen (Lugt 860)<br />

Heinrich Füssli stammte aus einer Künstlerfamilie und<br />

war selbst Maler und Kunsthändler. Die erste Ausbildung<br />

erhielt er bei seinem Onkel Johann Kaspar Füssli, doch<br />

grösseren Einfluss auf sein Schaffen hatte sein nächster<br />

Lehrer Abraham Wagner in Bern. Diesen begleitete Füssli<br />

1779 nach Paris, wo er bis 1792 blieb. Seit 1794 eifriges<br />

Mitglied der Zürcher Künstlergesellschaft, wurde er nach<br />

Martin Usteris Tod 1827 zu deren Präsidenten gewählt.<br />

Füssli war sehr geschätzt wegen seiner nach der Natur ausgeführten<br />

Zeichnungen mit Schweizer Landschaften.<br />

Ungewöhnliche Ansicht von Zürich mit Blick auf den heutigen<br />

Zeltweg in Richtung Hottingen mit dem Steinhaus,<br />

an dessen Stelle heute das Schauspielhaus steht. Im Hintergrund<br />

die Häuser um den heutigen Kreuzplatz und rechts<br />

davon die Häuser um das heutige Mühlebachquartier.<br />

HEINRICH FÜSSLI D. J.<br />

(Horgen 1755 – 1829 Zürich)<br />

(Degerfelden/Baden 1805-1894 Basel)(1747 Thalwil 1809)<br />

24 View of the area around the Zeltweg in the direction of<br />

today’s Kreuzplatz. Watercolor. 24,2:31,1 cm.<br />

Coll.: Karl Ewald Hasse, Göttingen (Lugt 860)<br />

Heinrich Füssli was born into a family of artists and was<br />

himself a painter and art dealer. He received his first artistic<br />

education from his uncle Johann Kaspar Füssli, but<br />

his next teacher Abraham Wagner from Berne had major<br />

influence on his work. Füssli accompanied Wager to Paris<br />

in 1779, where he remained until 1792. Since 1794, he was<br />

a dedicated member of the Zurich artist company and by<br />

Martin Usteri’s death in 1827, he became its president.<br />

Unusual view of Zurich towards Hottingen, overlooking<br />

the present Zeltweg with the so called stone house in whose<br />

place stands the theater now. In the background, the<br />

houses around today’s Kreuzplatz; on the right, the houses<br />

around today’s Mühlebach neighbourhood.<br />

DRAWINGS<br />

29


JOHANN BAPTIST ISENRING<br />

(Lütisburg 1796-1860 St. Gallen)<br />

ZEICHNUNGEN<br />

30<br />

25 Aarau – (Der Thurm Rore, Stadtrathhaus). Bleistift.<br />

11:7,4 cm.<br />

Vorzeichnung zu einem der Randbilder von Isenrings<br />

Gruppenstich von Aarau. Wäspe 97 l.<br />

26 Schaffhausen – (Der Eingang auf die Rheinbrücke).<br />

Bleistift. 11:7,4 cm.<br />

Vorzeichnung zu einem der Randbilder von Isenrings<br />

Gruppenstich von Schaffhausen. Wäspe 100 f.<br />

Isenring war ein Topographiezeichner von akribischer<br />

Genauigkeit. Seine detailliert ausgearbeiteten Bleistiftzeichnungen<br />

dienten ihm als Vorlagen für feinkörnige,<br />

aufwendig kolorierte Aquatintablätter. Für die Sammlung<br />

malerischer Ansichten der merkwürdigsten Städte und<br />

Flecken der Schweiz, die zwischen 1832 und 1840 entstanden,<br />

verwendete Isenring zum ersten Mal die in der<br />

zweiten Jahrhunderthälfte besonders beliebte Bildform des<br />

sogenannten Gruppenstichs oder Sammelblattes, indem er<br />

zwölf kleinformatige Ansichten um die zentrale Vedute einer<br />

Stadt anordnet.<br />

25 Aarau – (Der Thurm Rore, Stadtrathhaus). The tower<br />

Rore and the Town hall of Aarau. Pencil. 11:7,4 cm.<br />

Preparatory drawing for one of the smaller views in his<br />

collection of views of Schaffhausen. Wäspe 97 l.<br />

26 Schaffhausen – (Der Eingang auf die Rheinbrücke)<br />

Entrance to the Rhine Bridge. Pencil. 11:7,4 cm.<br />

Preparatory drawing for one of the smaller views of<br />

Schaffhausen in his collection. Wäspe 100 f. Isenring was<br />

a topographical draughtsman, known for his meticulous<br />

accuracy. He used his highly detailed drawings as models<br />

for fine grained, elaborately colored aquatint views. For<br />

his collection of views of remarkable towns and places<br />

in Switzerland, which he made between 1832 and 1840,<br />

Isenring used a new group arrangement, which became<br />

very popular in the second half of the 19th century. In this<br />

arrangement, he placed 12 smaller views around a larger<br />

central view of a town, thereby making it practicable and<br />

economically interesting to print each town separately.


27 Ansicht auf die Oberstadt von Schaffhausen. Ca. 1820.<br />

Feder und Pinsel in Grau und Braun. 33,8:42 cm.<br />

Slg.: Otto Wessner, St. Gallen.<br />

Prachtvolle und ungewöhnliche Ansicht von Schaffhausen<br />

von Nordwesten. Im vorderen Bereich die Oberstadt und<br />

im Hintergrund der Munot mit dem Rhein. Elsener und<br />

Weigele verzeichnen nur eine Ansicht von dieser Seite auf<br />

Schaffhausen (Nr. 538, Das Eidgenössische Freischiessen<br />

in Schaffhausen: die Stadt Schaffhausen vom Festplatze<br />

aus gesehen). Links unten hinterlegter Einriss und unterer<br />

Rand angesetzt.<br />

ANONYM<br />

27 Ansicht auf die Oberstadt von Schaffhausen (View of<br />

the Upper Town of Schaffhausen). C. 1820. Pen and brush<br />

in grey and brown.<br />

Coll.: Otto Wessner, St. Gallen.<br />

Magnificent and unusual view of Schaffhausen from the<br />

northwest. At the front the upper town, in the background<br />

the Munot with the Rhine. Elsener and Weigele record<br />

only one view of this view of Schaffhausen (No. 538, Das<br />

Eidgenössische Freischiessen in Schaffhausen: die Stadt<br />

Schaffhausen vom Festplatze aus gesehen).<br />

On the left bottom a backed tear and bottom remargined.<br />

DRAWINGS<br />

31


CARL WAGNER<br />

(1796 Rossdorf an der Röhn – Meiningen 1867)<br />

ZEICHNUNGEN<br />

32<br />

28 Der Languard Wasserfall bei Pontresina. Bleistift und<br />

Aquarell. 1862. In Bleistift rechts unten bezeichnet „Bei<br />

Pontresina“ und links datiert „0-4 <strong>August</strong> 62“ . 42,9:26,6<br />

cm.<br />

Wagner begann ein Studium als Forstwirt und zeichnete<br />

daneben Landschaftselemente in seiner Freizeit. 1817 und<br />

1820 studierte er unter Carl <strong>August</strong> Richter an der Dresdener<br />

Akademie, welche vom Kronprinzen Bernhard unterstützt<br />

wurde. Wagner kannte den Kronprinzen bereits als<br />

Kind, stand doch sein Vater, Ernst Wagner, als Kabinettssekretär<br />

in den Diensten des Grafen Georg I. von Sachsen-<br />

Meiningen. Carl Wagner selbst wurde 1820 als Maler und<br />

Kurator für die Meiningensche Bildersammlung berufen,<br />

was ihm sein Leben lang finanzielle Sicherheit verschaffte.<br />

Er bereiste ausgiebig Deutschland, die Schweiz, das Tirol,<br />

Belgien, den Norden Frankreichs und lebte zwischen 1822<br />

und 1825 in Rom.<br />

Dieses schöne Aquarell gehört zu einer Gruppe von Zeichnungen,<br />

welche der Künstler während einer Schweizer<br />

Reise im Sommer 1862 in der Gegend von Pontresina,<br />

Bernina-Pass und Poschiavo ausführte.<br />

28 Der Languard Wasserfall bei Pontresina. Pencil and<br />

watercolor. 1862. In pencil lower right inscribed: “Bei Pontresina”<br />

and lower left dated: “0-4 <strong>August</strong> 62”. 42,9:26,6<br />

cm.<br />

Wagner began his study as a forester and did landscape in<br />

his spare time. In 1817 until 1820, he studied under Carl<br />

<strong>August</strong> Richter at the Dresden Academy, which was supported<br />

by Crown Prince Bernhard. Wagner had known the<br />

Crown Prince since childhood, his father, Ernst Wagner,<br />

was cabinet secretary in the service of George I of Saxe-<br />

Meiningen. Carl Wagner himself was appointed as painter<br />

and curator for the collection of Meiningen in 1820, which<br />

gave him financial security for the rest of his life. He travelled<br />

extensively in Germany, Switzerland, the Tyrol,<br />

Austria, Belgium, northern France, and lived from 1822<br />

to 1825 in Rome.<br />

This gorgeous watercolor belongs to a group of drawings<br />

executed by the artist in the summer of 1862 in the area of<br />

Pontresina, Bernina Pass, and Poschiavo, during a trip to<br />

Switzerland.


29 Porträt der Frau des Künstlers (Cornelie, Jeanne<br />

Louise Caroline Gabrielle Develey-Naef). Aquarell über<br />

Bleistift. 39,5:31 cm.<br />

Auf der Rückseite des Rahmens bezeichnet: „Cornelie<br />

Naef-Develey Ma Grand-Mere peinte par son mari. Mr.<br />

Naef. Place Place de la Palud n.2“. Schon mit 8 Jahren<br />

verbrachte Naef seine Jugend bei seinem Onkel und Emailleur<br />

Jean-Henri Naef in Genf, welcher ihn im emailmalen<br />

unterrichtete. 1800 reist er mit seinem Onkel nach Paris<br />

und besucht die Ateliers von Baron François Gérard und<br />

Jacques-Louis David, in dessen Schülerliste er verzeichnet<br />

war. Seine Werke spiegeln den Geist des Klassizismus und<br />

die exakte Beobachtungsgabe seiner Lehrer wieder.<br />

29 Portrait of the artist’s wife (Cornelie, Jeanne Louise<br />

Caroline Gabrielle Develey-Naef). Watercolor over pencil.<br />

39,5:31 cm.<br />

On the back of the frame is inscribed: "Cornelie Naef-<br />

Develey Ma Grand-Mere peinte par son mari. Mr. Naef.<br />

Place Place de la Palud n. 2”. From 8 years old, Naef spent<br />

his youth with his uncle and enameller Jean-Henri Naef in<br />

Geneva who taught him to paint in email. In 1800 he travelled<br />

with his uncle to Paris and visited the studio of Baron<br />

François Gérard and Jacques-Louis David. He is recorded<br />

in David’s list of students. His works reflect the spirit<br />

of classicism and accurate observation of his teachers.<br />

JEAN-PIERRE SAMUEL NAEF<br />

(Genf 1778 – 1856 Lausanne)<br />

DRAWINGS<br />

33


JEAN DUBOIS<br />

(1789 Genf 1849)<br />

30 Ansicht von Lausanne mit der Kathedrale. Im Vordergrund<br />

eine Reisekutsche im vollen Galopp auf der Grand<br />

Pont. Gouache. 10,2:15,4 cm.<br />

Miniaturartig gearbeitetes Aquarell des bekannten Künstlers<br />

und Verlegers Jean Dubois. Die Grand-Pont wurde<br />

zwischen 1839 bis 1844 vom kantonalen Architekten und<br />

Ingenieur Arien Pichard erbaut. Die wichtigste Brücke<br />

Lausannes erstreckt sich über das Tal der Flon und verband<br />

die Strasse Bern-Genf und Paris-Mailand, ohne dass<br />

der Reisende in das Tal hinab steigen musste.<br />

ZEICHNUNGEN<br />

34<br />

30 View of Lausanne Cathedral. In the foreground a travel<br />

coach in full gallop crossing the “Grand Pont” bridge.<br />

Gouache. 10,2:15,4 cm.<br />

A finely detailed and miniature styled watercolor by the<br />

famous artist and publisher Jean Dubois. The architect and<br />

engineer Arien Pichard built the Grand-Pont Bridge, between<br />

1839 and 1844. This main bridge of Lausanne spans<br />

the Flon Valley, and connects the two roads Bern-Geneva<br />

and Paris-Milan, without the traveler having to descend<br />

into the valley.


31 Porträt eines stehenden Patriziers. Gouache. Signiert<br />

und datiert: „H. Hegi, 1791“. 37,8:23,6 cm.<br />

Slg.: Otto Wessner, St. Gallen, Auktionskat. Nr. 22, Nr.<br />

994<br />

Prachtvolles Porträt des Zürcher Künstlers Johann Hegi,<br />

Vater des berühmten Franz Hegi. Es zeigt einen stehenden<br />

Patrizier in Frack und Dreispitz. Im Hintergrund eine<br />

Landschaftmit einer kleinen Ortschaft und einer Kirche.<br />

Johann Hegi d. Ae. führte ein eher wechselvolles Leben.<br />

JOHANN HEGI D. AE.<br />

(Oberglatt 1748 – 1799 Strassburg)<br />

In Lausanne gewann er als Goldschmiedegeselle die Liebe<br />

der Johanna Eleonore Verdeil, der gebildeten Tochter einer<br />

nach Berlin ausgewanderten Hugenottenfamilie. Trotz<br />

dem Widerstand der Eltern liess sich Johanna heimlich<br />

mit Hegi trauen und da die Verbindung später doch noch<br />

von der Familie anerkannt wurde, konnte sich das junge<br />

Paar in Lausanne niederlassen, wo der erste Sohn Franz<br />

geboren wurde. Nach einem Aufenthalt in Freiburg liessen<br />

sie sich in Zürich nieder, wo der Vater zur Kupferstecherei<br />

überging. 1782 kam er als Graveur nach Stuttgart, wohin<br />

er mit der Gattin und den jüngsten Kindern zog, während<br />

die vier ältesten im Waisenhaus von Zürich zurückblieben.<br />

Ein weiterer Umzug führte die Familie nach Strassburg,<br />

wo Hegi schliesslich im Jahr 1799 verstarb.<br />

Aufgezogen, rechts ein 2 cm Riss in die Darstellung und<br />

zwei Oberflächenkratzer im Himmel.<br />

31 Portrait of a Standing Patrician. Gouache. Signed and<br />

dated: "H. Hegi, 1791". 37,8:23,6 cm.<br />

Coll.: Otto Wessner, St. Gallen, Auktionskat. no. 22, no.<br />

994<br />

Beautiful portrait by the Zurich artist Johann Hegi, father<br />

of the famous Franz Hegi. It shows a standing patrician<br />

dressed in frock coat and a cocked hat. In the background a<br />

landscape with a small town and a church can be seen.<br />

Johann Hegi, the Older, led a rather eventful life. As a<br />

goldsmith's apprentice, in Lausanne he won the love of Johanna<br />

Eleonore Verdeil, educated daughter of a Huguenot<br />

family which emigrated to Berlin. Despite the opposition<br />

of her parents, Johanna secretly married Hegi, and later<br />

this marriage was recognized by the family. The couple<br />

then settled in Lausanne, where their first son Franz was<br />

born. After a stay in Freiburg, they moved to Zurich, where<br />

Hegi started to work as an engraver. 1782 he got a job<br />

in Stuttgart, where he moved with his wife and youngest<br />

children, while the four oldest remained in the Zurich orphanage.<br />

Another move took the family to Strasbourg,<br />

where Hegi finally died in 1799.<br />

Mounted on bord, from the right edge a 2 cm tear into the<br />

subject and further two scratches in the sky.<br />

DRAWINGS<br />

35


FRANZ NIKLAUS KÖNIG<br />

(1765 Bern 1832)<br />

32 Die Gluck-henne. -Das Abend-brot. N. König fecit. in<br />

Interlaken, Canton Bern, bey dem Autor. 2 Kol. Um. Rad.<br />

Je ca. 24:20,5 cm.<br />

Kat. Ausst. Berner Kunstmuseum, Mai/Juni 1923, S.42f,<br />

Nr. 251 und 252.<br />

Zusammen mit Aberli, Freudenberger und Dunker gehört<br />

König zu den vier Hauptvertretern der Berner Kleinmeister.<br />

König, ein sehr vielseitiger Künstler, brachte zusammen<br />

mit Freudenberger die Genreszenen aus dem Berner<br />

Volksleben zur Hochblüte. Die Verbindung von Landschaft<br />

und Genre, wie sie in zunehmendem Masse das Schaffen<br />

Königs bestimmte, fand in den bekannten Genrebildern<br />

wie «Le Retour des Alpes», «La Famille laborieuse», «Die<br />

Gluckhenne», «Das Abendbrot» und den vier reizvollen<br />

Darstellungen im «Leben der Landbevölkerung» einen eigentlichen<br />

Höhepunkt und machte des Künstlers Namen<br />

weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt.<br />

Prachtvolle Exemplare dieser sehr seltenen Gegenstücke.<br />

HELVETICA<br />

36<br />

32 Die Gluck-henne. Das Abend-brot. N. König fecit. in<br />

Interlaken, Canton Bern, bey dem Autor. 2 colored outline<br />

etchings. Each around 24:20,5 cm.<br />

Cat. Exhibition Berner Kunstmuseum, May /June 1923, p.<br />

42f, No. 251 and 252. This rare and charming pair of rural<br />

genre scenes is from König's time in Interlaken. Together<br />

with Johann Ludwig Aberli, Sigmund Freudenberger, and<br />

Balthasar Anton Dunker, Koenig was one of the four small<br />

Masters of Berne. Koenig, together with Freudenberg,<br />

brought to life the genre paintings of the folk life of Berne.<br />

The combination of landscape and genre styles appeared<br />

more often and could be seen more clearly in Koenig’s<br />

work. His most famous genre paintings include “Le Retour<br />

des Alpes (1789)”, “La Famille laborieuse (1801)”,<br />

“Die Gluckhenne (1801)”, “Das Abendbrot (1801)”, and<br />

the four charming depictions of “Leben der Landbevölkerung”.<br />

These paintings were the high point of his success<br />

and earned him fame far beyond the Swiss border. Magnificent<br />

examples of these rare works.


HELVETICA<br />

37


PIERRE ESCUYER<br />

(1749 Genf 1834)<br />

33 Vue de la Fontaine d’Amphion près d’Evian prise du<br />

bout du Pré. Pre. Escuyer fecit. à Geneve. Kol. Um. Rad.<br />

26,5:42 cm.<br />

Escuyer folgte der Karriere seines Vaters und widmete sich<br />

dem Gravieren. Er führte vor allem Ansichten von Genf<br />

aus, die von grossem dokumentarischem Wert sind. Er gravierte<br />

Titelbilder für verschiedene Bücher und Zeugnisse,<br />

Diplome und Proklamationen. Darüber hinaus produzierte<br />

er Illustrationen für folgende Bücher: un traité élémentaire<br />

de perspective, erschienen in 1824; Atlas pittoresque de<br />

Genève (…), wovon das erste Heft Genève, ancienne et<br />

moderne (1822) 20 Tafeln enthält, gefolgt im selben Jahr<br />

von einem zweiten Heft mit derselben Anzahl von Tafeln;<br />

das Tableau du titre(…) de différentes monnaies von H.<br />

Darier, Genf, 1807, und die 15 Platten, die die Memoiren<br />

von Louis Jurine über die Fische des Genfersees begleiten.<br />

Ebenso hinterliess uns Escuyer grossformatige Ansichten,<br />

die Genf und die Seeufer zeigen.<br />

HELVETICA<br />

38<br />

33 Vue de la Fontaine d’Amphion près d’Evian prise du<br />

bout du Pré. Pre. Escuyer fecit. à Geneve. Colored outline<br />

etching. 26,5:42 cm.<br />

Escuyer following his fatherdedicated his career to engraving.<br />

He executed views, especially of Geneva, which<br />

are now of great documentary value. He also engraved<br />

covers for various books and certificates, diplomas, and<br />

proclamations. He produced illustrations for the following<br />

books: un traité élémentaire de perspective, published in<br />

1824; Atlas pittoresque de Genève (…) of which the first<br />

part Genève, ancienne et modern (1822) includes 20 plates,<br />

followed the same year by a second part with the same<br />

number of plates; a Tableau du titre (…) de différentes<br />

monnaies by H. Darier, Geneva, 1807, and the 15 plates<br />

which accompany the memoirs of Louis Jurine about fish<br />

in lake Geneva. Escuyer left us some large format views of<br />

Geneva and its lakefront.


34 Vuë de la Ville de Luzcerne et du Mont Pilate. Toman<br />

fec. A Basle chez Chr. De Mechel. Kol. Um. Rad.<br />

24,5:34,6 cm.<br />

Wüthrich 173. Die seltene, frühe Ansicht der Stadt von unterhalb<br />

Wesemlin. Diese Ansicht wurde von Mechel unter<br />

anderem in einem Recueille de la Suisse mit 32 anderen<br />

Ansichten herausgegeben. Christian von Mechel baute in<br />

Basel seinen eigenen Kunstverlag mit zahlreichen Mitarbeitern<br />

auf. Die Blütezeit der Mechelschen Akademie, die<br />

von vielen angesehenen Persönlichkeiten und Reisenden<br />

der damaligen Zeit besucht wurde, dauerte von 1783 bis<br />

1793. Nach der französischen Revolution und dem Zusammenbruch<br />

des französischen Markts 1802 – 08 musste<br />

Mechel sein Geschäft jedoch auflösen. 1805 verliess Mechel<br />

die Schweiz, um nach Berlin zu ziehen, wo er zum<br />

königlichen Bibliothekar ernannt wurde und die Gründung<br />

der Gemäldegalerie anregte.<br />

HEINRICH THOMANN<br />

(1748 Zollikon 1794)<br />

34 Vuë de la Ville de Luzcerne et du Mont Pilate. Toman<br />

fec. A Basle chez Chr. De Mechel. Colored outline etching.<br />

24,5:34,6 cm.<br />

Wüthrich 173. A rare, early view of the city from below<br />

Wesemlin. This view was published by Mechel in Recueille<br />

de la Suisse, with 32 other views. Christian von Mechel<br />

founded in Basel his own art publishing company with<br />

numerous employees. The blooming period of Mechel’s<br />

academy, which was visited by many distinguished personalities<br />

and travelers of that time, lasted from 1783 to<br />

1793. After the French Revolution and the collapse of the<br />

French market, Mechel had to close his company. He left<br />

Switzerland in 1805 and moved to Berlin where he was<br />

appointed as Royal Librarian and inspired the foundation<br />

of the Berlin Painting Gallery.<br />

HELVETICA<br />

39


35 Nova Helvetia Tabula geographica Illustrissimis et<br />

Potentissimis Cantonibus et Rebuspublicis Reformatae.<br />

Religionis… dicata A Joh. Jacobo Scheuchzero Tigurino,<br />

Med. D. Math. Prof. Amsterdam, Peter Schenk (1715)<br />

Karte der Schweiz in 4 kol. Kupfertafeln. Gesamtgrösse:<br />

87:111 cm.<br />

Blumer 166. Johann Jakob Scheuchzer, Stadtarzt von<br />

Zürich und bedeutender Naturforscher, Mathematiker,<br />

Physiker und Geograph, reiste in der Schweiz herum und<br />

sammelte, ähnlich wie Tschudi und Stumpf für ihre Geschichtswerke,<br />

Material für eine «Naturgeschichte des<br />

Schweizerlandes». Er zeichnete verschiedene kleine Regionalkarten<br />

für eine grössere Schweizer Karte, die er nach<br />

achtzehnjähriger Arbeit 1712 veröffentlichte. Diese grosse<br />

Schweizer Karte beruht auf der Gygerschen von 1657<br />

und auf der grossen vierblätterigen von Jaillot. Sie stellt<br />

das kartographische Hauptwerk des 18. Jahrhunderts dar<br />

und diente vielfach als Grundlage für weitere Karten. Die<br />

Scheuchzer-Karte ist die letzte kartographische Schöpfung<br />

grossen Massstabes, die letzte grosse Übersichtskarte der<br />

Schweiz der alten Kartenperiode, das heisst vor den geometrischen<br />

Vermessungen wie sie im Laufe des 18. Jahrhunderts<br />

auch immer mehr in der Schweiz zur Ausführung<br />

gelangten.<br />

Genauer und sorgfältiger Nachstich der Zürcher Ausgabe<br />

der Scheuchzer-Karte in etwas kleinerem Massstab und<br />

mit ähnlichen Bildern ausserhalb der Landesgrenze. Im<br />

oberen Rand Aufzählung der 13 alten Orte, der Zugewandten<br />

und der Landvogteien. Mit holländischem und lateinischem<br />

Text.<br />

HELVETICA<br />

40<br />

35 Nova Helvetia Tabula geographica Illustrissimis et Potentissimis<br />

Cantonibus et Rebuspublicis Reformatae. Religionis…<br />

dicata A Joh. Jacobo Scheuchzero Tigurino, Med.<br />

D. Math. Prof. Amsterdam, Peter Schenk (1715) Map of<br />

Switzerland in 4 joint colored copper engravings. Total<br />

size: 87:111 cm.<br />

Blumer 166. Johan Jakob Scheuchzer, the municipal doctor<br />

of Zurich and distinguished natural scientist, mathematician,<br />

physicist, and geographer, travelled throughout<br />

Switzerland and collected materials for his natural history<br />

of Switzerland, as did Tschudi and Stumpf for their works.<br />

He drew several small regional maps in order to produce<br />

a large map of Switzerland, which, after 18 years of work,<br />

was finally published in 1712. This large-scale Swiss map<br />

was based on the Gyger map of 1657 and the larger fourpage<br />

map by Jaillot. It is the principle Swiss cartographical<br />

work of the 18th century and served as a basis for most<br />

other maps. The Scheuchzer map is the last significant cartographical<br />

piece on such a large scale, and the final large<br />

overview map of Switzerland belonging to the old map era<br />

before using the metric system for measurements, which<br />

went into use in Switzerland in the 18th century.<br />

Exact and careful rendering of the Zurich edition of<br />

Scheuchzer’s map on a slightly smaller scale, with similar<br />

pictures outside the map borders. In the top margin there<br />

is a list of the 13 old cantons, the newer cantons, and the<br />

royal provinces. With Dutch and Latin text.


JOHANN JAKOB SCHEUCHZER<br />

(1672 Zürich 1733)<br />

HELVETICA


<strong>August</strong> LAube<br />

buch- und Kunstantiquariat

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