Farbige PDF-Datei der Studie - Geografik

fer und Städte im Kreis Steinfurt
schied aus Zeit- und Kostengründen
von vornherein aus.
In Absprache mit der Kreisverwaltung
und dem Kreiskulturausschuss
wurden vier Gemeinde- bzw. städtische
Ortsteile als Studienobjekte
ausgewählt, die in mehrfacher Hinsicht
die Gesamtheit kleiner Dörfer
und Städte des Kreises repräsentieren.
Der Ortsteil Bevergern der Stadt
Hörstel hat rd. 4 300 Einwohner. Er
weist einen gewachsenen historischen
Ortskern auf und liegt zentral
im Kreisgebiet. Aufgrund der größeren
Entfernungen zu den Oberzentren
Münster und Osnabrück erscheint
Bevergern weniger durch diese
als eventuell mehr durch die Mittelzentren
Rheine und Ibbenbüren beeinflusst.
Der Ortsteil steht auch repräsentativ
für diejenigen Kommunen,
die ihre Erholungsfunktion in den
Vordergrund weiterer Entwicklungen
gestellt haben, obwohl sie gleichzeitig
das große Traditionsbewusstsein der
Bevölkerung weiterhin pflegen wollen.
1975 wurde die ehemalige Stadt
Bevergern mit den früheren Gemeinden
Dreierwalde, Hörstel und Riesenbeck
zusammengeschlossen. Heute
wohnen in der Stadt Hörstel insgesamt
rd. 20 000 Einwohner. Im Landesentwicklungsplan
NRW wird Hörstel
als Grundzentrum ausgewiesen.
Bevergern wurde in der zweiten
Hälfte des 14. Jh.s vom Tecklenburger
Grafen als Grenzfestung gegenüber
dem Bischof von Münster errichtet.
Nach dem Bau der Burg erhielt
Bevergern 1366 Stadtrechte. 1680
wurde die Burg geschleift, der Amts-
sitz ging verloren, und Bevergern
blieb lange Zeit eine Ackerbürgerstadt,
in der noch spät im 19. Jh. zahlreiche
Landwirtschafts- und Gartenbaubetriebe
ansässig waren und teilweise
noch sind. Als Ende des 19.
Jh.s der Dortmund-Ems-Kanal gebaut
wurde, kamen erste industriell
geprägte Arbeitsweisen in die Stadt
(Stadt Bevergern 1966). Zwar erstreckt
sich der Kanal nur 2,7 km auf
dem Stadtgebiet, doch brachte er damals
während der Bauarbeiten zahlreiche
Arbeitsplätze mit sich, während
heute nur noch wenige am Kanal Beschäftigung
finden.
Die „Historische Altstadt Bevergern”
ist als Denkmalschutzbereich
festgeschrieben und besitzt mit ihrer
engen Bauweise und den zahlreichen
Denkmälern und erhaltenswerten Gebäuden
eine hohe Attraktivität im Bereich
des Kurzzeittourismus. Dazu
zählen u. a. das Heimathaus mit seiner
geschichtlichen Sammlung zu
den Themen Brauchtum und Handwerk
sowie das historische Ensemble
von Fachwerkhäusern um den Kirchplatz.
Bevergern hat innerhalb der
mehrpoligen Stadt Hörstel die Funktion
der Erholung und der Ruhe übernommen.
Seit Abschluss der Ortskernsanierung
Ende der 1980erJahre
hat Bevergern wieder an dem Wettbewerb
„Unser Dorf soll schöner werden”
teilgenommen und zahlreiche
erste Preise errungen, darunter 1991
auch die Goldmedaille auf Bundesebene
(Stadt Hörstel 2000).
Große Bedeutung für die freizeitwirtschaftliche
Entwicklung wird das
Thema „Wasser” haben, denn mit
dem Zusammentreffen von Dort-
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT
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