Farbige PDF-Datei der Studie - Geografik
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Perspektiven <strong>der</strong> Dorf- und Stadtentwicklung<br />
im ländlichen Raum des Kreises Steinfurt<br />
Empirische Analyse <strong>der</strong> Lebensverhältnisse<br />
in ausgewählten Ortsteilen<br />
Rudolf Grothues und Heinz Heineberg<br />
Steinfurt 2004
Rudolf Grothues und Heinz Heineberg<br />
Perspektiven <strong>der</strong> Dorf- und Stadtentwicklung<br />
im ländlichen Raum des Kreises Steinfurt<br />
Empirische Analyse <strong>der</strong> Lebensverhältnisse<br />
in ausgewählten Ortsteilen<br />
Untersuchung im Auftrag des Kreises Steinfurt<br />
Mit 87 Abbildungen und 20 Tabellen<br />
Steinfurt 2004
Herausgeber:<br />
Kreis Steinfurt<br />
– Der Landrat –<br />
Tecklenburger Str. 10<br />
48565 Steinfurt
Vorwort<br />
Zahlreiche Kommunen im ländlichen Raum haben in <strong>der</strong> ersten Nachkriegszeit<br />
und vor allem in den letzten beiden Jahrzehnten verstärkte Zuzüge<br />
von neuen Mitbürgern verzeichnen können, aber auch “bewältigen” müssen.<br />
Zwischenzeitlich gingen die Tendenzen eher in die an<strong>der</strong>e Richtung. Mangelnde<br />
Versorgungsangebote und geringe Beschäftigungsmöglichkeiten führten<br />
zu erheblichen Abwan<strong>der</strong>ungen aus den ländlich geprägten Grundzentren<br />
in die städtischen Mittel- und Oberzentren.<br />
Heute zählen die Kommunen in ländlichen Regionen Westdeutschlands,<br />
vor allem in Großstadtnähe, wie<strong>der</strong> zum bevorzugten Wohn- und Lebensraum.<br />
Die Nachfrage auch von Auswärtigen nach Wohnbauland kann teilweise<br />
kaum befriedigt werden. Weitere Bevölkerungszuwächse bedingen aber<br />
auch entsprechende Infrastruktureinrichtungen, <strong>der</strong>en Finanzierungen <strong>der</strong>zeit<br />
problematisch sind.<br />
Aber wie fühlen sich die Menschen? Wie entwickelt sich die Ortsgemeinschaft,<br />
wenn ständig neue Bewohner hinzukommen? Wo ist ihr Lebensmittelpunkt?<br />
Diese und weitere Fragen veranlassten den Schul-, Kultur- und Sportausschuss<br />
des Kreises Steinfurt, die vorliegende Untersuchung über die Situation<br />
in Städten und Gemeinden im ländlichen Raum des Kreisgebietes in Auftrag<br />
zu geben. Anfang 2002 begannen die Vorbereitungen für die zu Grunde<br />
liegenden Befragungen, die dann im Herbst des gleiches Jahres durchgeführt<br />
werden konnten.<br />
An dieser Stelle möchten wir uns beson<strong>der</strong>s bei den Mitarbeitern <strong>der</strong> Kreisverwaltung<br />
sowie den vier beteiligten Städten bedanken: beson<strong>der</strong>s bei Herrn<br />
Kreisdirektor Dr. Wolfgang Ballke, den Herren Kornelius Böking (†) und Reinhard<br />
Vogel vom Schul-, Kultur- und Sportamt des Kreises sowie den Bürgermeistern<br />
<strong>der</strong> Städte Hörstel, Herrn Heinz Hüppe, Horstmar, Herrn Robert<br />
Wenking, Ochtrup, Herrn Franz-Josef Melis und <strong>der</strong> Gemeinde Recke, Herrn<br />
Josef Plumpe. Sie haben uns mit Rat und Tat unterstützt sowie mit Materialien<br />
versehen. Unser Dank gilt zudem den örtlichen Vertretern <strong>der</strong> Presse, die<br />
immer für eine faire und unterstützende Berichterstattung sorgten. Wir danken<br />
vor allem auch den zahlreichen Haushalten, die unsere inhaltlich umfangreichen<br />
Erhebungen durch ihre Antwortbereitschaft unterstützt haben.<br />
Darüber hinaus geht unser Dank an die Studentischen Mitarbeiter des Projektes:<br />
Frau Andrea Bröker, Frau Maren Kolleck, Frau Pia Lülsdorf, Frau Frauke<br />
Nieland, Frau Ina Runge, Frau Nina Scholten, Herrn Florian Scheuer und<br />
Herrn David Teller (alle Befragungen und Dateneingabe) sowie Frau Heike<br />
Benecke und Frau Melanie Unger (grafische Darstellungen).<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
III
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
IV<br />
Mit dieser Untersuchung liegt nun eine umfangreiche, empirisch begründete<br />
analytische Darstellung <strong>der</strong> Lebensverhältnisse im ländlichen Raum des<br />
Kreises Steinfurt vor, die, unter Hinzuziehung auch weiterer Informationsquellen,<br />
Grundlage für eine weitsichtige und nachhaltige Fortentwicklung des<br />
Raumes geben kann.<br />
Münster, im Februar 2004<br />
Dipl.-Geogr. Rudolf Grothues Prof. Dr. Heinz Heineberg<br />
Verfasser <strong>der</strong> Untersuchung<br />
Dipl.-Geogr. Rudolf Grothues<br />
Wissenschaftlicher Referent <strong>der</strong><br />
Geographischen Kommission für Westfalen<br />
des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe<br />
Robert-Koch-Str. 26<br />
48149 Münster<br />
E-Mail: rudolf.grothues@lwl.org<br />
Prof. em. Dr. Heinz Heineberg<br />
Westfälische Wilhelms-Universität Münster<br />
Institut für Geographie<br />
zugleich: Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />
Geographischen Kommission für Westfalen<br />
des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe<br />
Robert-Koch-Str. 26<br />
48149 Münster<br />
E-Mail: heinz.heineberg@lwl.org
Inhaltsverzeichnis<br />
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . III<br />
Inhaltsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . V<br />
Abbildungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VII<br />
Tabellenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . X<br />
1. Problemstellung und Zielsetzung <strong>der</strong> Untersuchung . . . . . 1<br />
2. Vorbemerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />
2.1 Der Begriff des ländlichen Raumes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />
2.2 Abgrenzung des ländlichen Raumes in Nordrhein-Westfalen . . 3<br />
2.3 Funktionen des ländlichen Raumes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
2.4 Demographischer und sozialer Wandel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
2.5 Bevölkerungsentwicklung in Nordrhein-Westfalen . . . . . . . . . . . 5<br />
2.6 Einführung in den Untersuchungsraum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
3. Methodische Hinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />
3.1 Auswahl und Merkmale <strong>der</strong> untersuchten Ortschaften . . . . . . . 10<br />
3.2 Umfrage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
3.2.1 Entwicklung des Fragebogens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
3.2.2 Stichprobe und Repäsentativität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />
4. Soziodemographische Merkmale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />
4.1 Geschlechterverteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />
4.2 Altersgruppenverteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />
4.3 Nationalität und Religionszugehörigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
4.4 Familienstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />
4.5 Verteilung <strong>der</strong> Haushaltsgrößen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />
4.6 Wohnformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />
4.7 Anteile <strong>der</strong> im Ort Geborenen und <strong>der</strong> Zugezogenen . . . . . . . 24<br />
4.8 Wohndauer am Ort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />
4.9 Schulabschlüsse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />
5. Informationsverhalten <strong>der</strong> Bürgerinnen und Bürger . . . . . . 26<br />
6. Bevölkerungswan<strong>der</strong>ung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />
6.1 Ziele <strong>der</strong> weggezogenen Haushaltsmitglie<strong>der</strong> . . . . . . . . . . . . . 33<br />
6.2 Gründe für den Wegzug . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />
6.2 Potenzielle Gründe für einen Wegzug . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />
6.4 Gründe für den Zuzug und Herkunftsorte . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />
7. Berufe, Tätigkeiten und Raumbeziehungen . . . . . . . . . . . . . 38<br />
7.1 Berufe und Tätigkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />
7.2 Die wichtigsten Tätigkeitszielorte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />
7.3 Berufspendler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />
7.4 Verkehrsmittelwahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />
7.5 Wichtigste Zielorte: Einkaufen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />
7.6 Wichtigste Zielorte: Freizeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45<br />
7.7 Wichtigste Zielorte: Arztbesuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />
7.8 Wichtigste Zielorte: Facharztbesuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
V
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
VI<br />
8. Sozialgeographische Merkmale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49<br />
8.1 Einkaufsverhalten im eigenen Ort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49<br />
8.2 Freizeitaktivitäten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />
8.2.1 Inanspruchnahme von Freizeitaktivitäten . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />
8.2.2 Freizeitverhalten im Ort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55<br />
8.3 Mitgliedschaft in Vereinen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58<br />
8.3.1 Verhältnis zwischen im Ort Geborenen und Zugezogenen<br />
in den Vereinen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58<br />
8.3.2 Geschlechterverhältnis in Vereinen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61<br />
8.4 Kriterien eines guten Gemeinschaftslebens . . . . . . . . . . . . . . . 63<br />
8.5 Integration in die „Dorfgemeinschaft“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66<br />
8.6 Einschätzung des “Lebensmittelpunktes” . . . . . . . . . . . . . . . . . 67<br />
9. Vergleiche <strong>der</strong> Lebensverhältnisse zwischen den<br />
untersuchten Ortsteilen und Gesamtkommunen . . . . . . . . 76<br />
9.1 Bevergern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70<br />
9.2 Horstmar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71<br />
9.3 Recke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72<br />
9.4 Welbergen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72<br />
9.5 Mittelwerte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73<br />
10. Vergleich <strong>der</strong> Einschätzungen des eigenen Ortsteils . . . . . 75<br />
11. Weitere Entwicklungstendenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76<br />
12. Beurteilung von „Standortkriterien“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79<br />
12.1 Positive „Standortkriterien“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79<br />
12.1.1 Positive „Standortkriterien“ in Bevergern . . . . . . . . . . . . . . . . . 80<br />
12.1.2 Positive „Standortkriterien“ in Horstmar . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81<br />
12.1.3 Positive „Standortkriterien“ in Recke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81<br />
12.1.4 Positive „Standortkriterien“ in Welbergen . . . . . . . . . . . . . . . . . 82<br />
12.2 Negative „Standortkriterien“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84<br />
12.2.1 Negative „Standortkriterien“ in Bevergern . . . . . . . . . . . . . . . . . 84<br />
12.2.2 Negative „Standortkriterien“ in Horstmar . . . . . . . . . . . . . . . . . 85<br />
12.2.3 Negative „Standortkriterien“ in Recke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86<br />
12.2.4 Negative „Standortkriterien“ in Welbergen . . . . . . . . . . . . . . . . 86<br />
13. Zusammenfassung <strong>der</strong> Ergebnisse unter<br />
Berücksichtigung <strong>der</strong> Fragestellungen . . . . . . . . . . . . . . . . 92<br />
14. Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100<br />
15. Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103<br />
16. Anlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105<br />
16.1 Fragebogen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105<br />
16.2 Presseankündigungen (Auswahl) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113<br />
16.3 Begleitschreiben (Auswahl) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115
Abbildungsverzeichnis<br />
Abb. 1: Funktionen des ländlichen Raumes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
Abb. 2: Prognostizierte Bevölkerungsentwicklung in NRW 2000-2015 . . . . . . 6<br />
Abb. 3: Prognostizierte Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Einwohner im Alter<br />
von 60 Jahren und älter in NRW 2000-2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
Abb. 4: Kreis Steinfurt – Zentralörtliche Glie<strong>der</strong>ung, Verkehrsnetz,<br />
sowie Lage <strong>der</strong> Untersuchungsorte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
Abb. 5: Foto von sechs <strong>der</strong> insgesamt acht studentischen Mitarbeiter,<br />
die die Befragungen vor Ort durchführten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />
Abb. 6a: Nicht parzellenscharfe Verteilung <strong>der</strong> befragten Haushalte<br />
in Bevergern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />
Abb. 6b: Nicht parzellenscharfe Verteilung <strong>der</strong> befragten Haushalte<br />
in Horstmar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />
Abb. 6c: Nicht parzellenscharfe Verteilung <strong>der</strong> befragten Haushalte<br />
in Recke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
Abb. 6d: Nicht parzellenscharfe Verteilung <strong>der</strong> befragten Haushalte<br />
in Welbergen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
Abb. 7: Anzahl <strong>der</strong> befragten Haushalte und Personen in den<br />
untersuchten Orten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />
Abb. 8: Altersgruppenverteilung in <strong>der</strong> Stichprobe im Vergleich<br />
zur amtlichen Statistik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />
Abb. 9: Verteilung <strong>der</strong> Altersgruppen in den untersuchten Orten<br />
und in <strong>der</strong> amtlichen Statistik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />
Abb. 10: Familienstand in den untersuchten Orten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
Abb. 11: Verheiratete Personen nach Altersklassen, unterschieden nach<br />
im Ort Geborenen und Zugezogenen in allen untersuchten Orten . . 22<br />
Abb. 12: Anteile <strong>der</strong> Haushaltsgrößen in den untersuchten Orten . . . . . . . . . . 23<br />
Abb. 13: Wohnformen in den untersuchten Orten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />
Abb. 14: Anteile <strong>der</strong> Zugezogenen und <strong>der</strong> im Ort Geborenen an <strong>der</strong><br />
Gesamtbevölkerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />
Abb. 15: Wohndauer im Ort nach Altersklassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />
Abb. 16: Schulabschlüsse, differenziert nach Zugezogenen und im Ort<br />
Geborenen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />
Abb. 17: Information durch Lokalzeitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />
Abb. 18: Information durch überregionale Tageszeitung . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />
Abb. 19: Information durch Fernsehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />
Abb. 20: Information durch Radio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />
Abb. 21: Information durch das Internet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />
Abb. 22: Hauptinteressen <strong>der</strong> im Ort Geborenen und <strong>der</strong> Zugezogenen<br />
in <strong>der</strong> lokalen Presse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />
Abb. 23: Nutzung von Informationsmedien durch im Ort Geborene und<br />
Zugezogene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />
Abb. 24: Gründe für einen potenziellen Wegzug aus den untersuchten Orten . 34<br />
Abb. 25: Gründe für den Zuzug in die untersuchten Orte in den untersuchten<br />
Orten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />
Abb. 26: Berufe und Tätigkeiten in den untersuchten Orten . . . . . . . . . . . . . . 38<br />
Abb. 27: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in den untersuchten<br />
Orten, im Kreis Steinfurt und im Land NRW am 30.06.2002 in % . . . 39<br />
Abb. 28: Berufstätigkeiten in den untersuchten Orten, differenziert nach<br />
Zugezogenen und im Ort Geborenen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
VII
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
VIII<br />
Abb. 29: Die wichtigsten Tätigkeitszielorte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />
Abb. 30: Berufspendler <strong>der</strong> untersuchten Orte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />
Abb. 31: Verkehrsmittelwahl <strong>der</strong> Bevölkerung in den untersuchten Orten . . . . 43<br />
Abb. 32: Die wichtigsten Zielorte <strong>der</strong> Bewohner <strong>der</strong> untersuchten Orte<br />
zum Einkaufen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45<br />
Abb. 33: Die wichtigsten Zielorte <strong>der</strong> Bewohner <strong>der</strong> untersuchten Orte<br />
zur Freizeitgestaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />
Abb. 34: Die wichtigsten Zielorte <strong>der</strong> Bewohner <strong>der</strong> untersuchten Orte<br />
zum Arztbesuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />
Abb. 35: Die wichtigsten Zielorte <strong>der</strong> Bewohner <strong>der</strong> untersuchten Orte<br />
zum Facharztbesuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />
Abb. 36: Einkaufsverhalten <strong>der</strong> Bewohner <strong>der</strong> untersuchten Orte im<br />
eigenen Ort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49<br />
Abb. 37: Inanspruchnahme von Freizeitaktivitäten <strong>der</strong> Bewohner von<br />
Bevergern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50<br />
Abb. 38: Inanspruchnahme von Freizeitaktivitäten <strong>der</strong> Bewohner von<br />
Horstmar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />
Abb. 39: Inanspruchnahme von Freizeitaktivitäten <strong>der</strong> Bewohner von<br />
Recke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />
Abb. 40: Inanspruchnahme von Freizeitaktivitäten <strong>der</strong> Bewohner von<br />
Welbergen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />
Abb. 41: Inanspruchnahme von Freizeitaktivitäten <strong>der</strong> Bewohner von<br />
allen untersuchten Orten (Mittelwerte) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />
Abb. 42: Freizeitverhalten <strong>der</strong> Bewohner aller untersuchten Orte im Ort . . . . . 55<br />
Abb. 43: Mitgliedschaft <strong>der</strong> Bewohner aller untersuchten Orte in Vereinen . . . 56<br />
Abb. 44: Vereinsmitgliedschaften in den untersuchten Orten . . . . . . . . . . . . . . 57<br />
Abb. 45a: Vereinsmitgliedschaften <strong>der</strong> im Ort Geborenen und <strong>der</strong><br />
Zugezogenen in allen untersuchten Orten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59<br />
Abb. 45b: Vereinsmitgliedschaften nach weiblichen und männlichen<br />
Mitglie<strong>der</strong>n in allen untersuchten Orten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60<br />
Abb. 46: Vereinsmitgliedschaften in den untersuchten Orten . . . . . . . . . . . . . . 61<br />
Abb. 47: Vereinsmitgliedschaften in den allen untersuchten Orten nach<br />
Altersklassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61<br />
Abb. 48: Kriterium eines guten Gemeinschaftslebens:<br />
„Sich beim Einkaufen treffen“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63<br />
Abb. 49: Kriterium eines guten Gemeinschaftslebens:<br />
„den Wochenmarkt besuchen“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63<br />
Abb. 50: Kriterium eines guten Gemeinschaftslebens:<br />
„Arbeitskollegen, die am Ort wohnen“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63<br />
Abb. 51: Kriterium eines guten Gemeinschaftslebens:<br />
„Man muss hier groß geworden sein“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64<br />
Abb. 52: Kriterium eines guten Gemeinschaftslebens:<br />
„Mitglied in Vereinen“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64<br />
Abb. 53: Kriterium eines guten Gemeinschaftslebens:<br />
„In <strong>der</strong> kirchlichen Gemeinschaft leben“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64<br />
Abb. 54: Kriterium eines guten Gemeinschaftslebens:<br />
„örtliche Freunde haben“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65<br />
Abb. 55: Kriterium eines guten Gemeinschaftslebens:<br />
„oft in Kneipen gehen“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65<br />
Abb. 56: Kriterium eines guten Gemeinschaftslebens:<br />
„öffentliche Veranstaltungen besuchen“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65
Abb. 57: Kriterium eines guten Gemeinschaftslebens:<br />
„Nachbarschaft pflegen“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66<br />
Abb. 58: Kriterium eines guten Gemeinschaftslebens:<br />
„sich anpassen“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66<br />
Abb. 59: Die wichtigsten und unwichtigsten Kriterien für ein<br />
gutes gemeinschaftliches Zusammenleben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66<br />
Abb. 60: Integration in die “Dorfgemeinschaft” in den untersuchten Orten . . . 67<br />
Abb. 61: Aufteilung <strong>der</strong> Befragten, die sich integriert fühlen,<br />
nach Zugezogenen und im Ort Geborenen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68<br />
Abb. 62: Angaben zum „Lebensmittelpunkt“ in den untersuchten Orten . . . . . 68<br />
Abb. 63: Angaben zum „Lebensmittelpunkt“ <strong>der</strong> Zugezogenen und<br />
<strong>der</strong> im Ort Geborenen in den untersuchten Orten . . . . . . . . . . . . . . . 69<br />
Abb. 64: Zustimmung zum „Lebensmittelpunkt“ (trifft zu und trifft etwas zu)<br />
<strong>der</strong> Zugezogenen und im Ort Geborenen in den untersuchten Orten 69<br />
Abb. 65: Bewertung <strong>der</strong> Lebensverhältnisse im Ortsteil Bevergern im<br />
Vergleich zur gesamten Kommune . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70<br />
Abb. 66: Bewertung <strong>der</strong> Lebensverhältnisse im Ortsteil Horstmar im<br />
Vergleich zur gesamten Kommune . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71<br />
Abb. 67: Bewertung <strong>der</strong> Lebensverhältnisse im Ortsteil Recke im<br />
Vergleich zur gesamten Kommune . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72<br />
Abb. 68: Bewertung <strong>der</strong> Lebensverhältnisse im Ortsteil Welbergen<br />
im Vergleich zur gesamten Kommune . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73<br />
Abb. 69: Bewertung <strong>der</strong> Lebensverhältnisse in allen untersuchten<br />
Ortsteilen im Vergleich zu allen gesamten Kommune (Mittelwerte) . . 74<br />
Abb. 70: Einschätzungen des eigenen Ortsteils . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75<br />
Abb. 71: Einschätzungen des eigenen Ortsteil durch Zugezogene und im Ort<br />
Geborene in allen untersuchten Orten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76<br />
Abb. 72: Entwicklungsvorstellungen <strong>der</strong> Bevölkerung in den untersuchten<br />
Orten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77<br />
Abb. 73: Entwicklungsvorstellungen <strong>der</strong> Bevölkerung in den untersuchten<br />
Orten, unterteilt nach im Ort Geborene und Zugezogenen . . . . . . . . 78<br />
Abb. 74: Positiv beurteilte „Standortkriterien“ in den untersuchten Orten<br />
(Mittelwerte) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79<br />
Abb. 75: Positiv beurteilte „Standortkriterien“ in Bevergern . . . . . . . . . . . . . . . 79<br />
Abb. 76: Positiv beurteilte „Standortkriterien“ in Horstmar . . . . . . . . . . . . . . . . 80<br />
Abb. 77: Positiv beurteilte „Standortkriterien“ in Recke . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82<br />
Abb. 78: Positiv beurteilte „Standortkriterien“ in Welbergen . . . . . . . . . . . . . . . 83<br />
Abb. 79: Negativ beurteilte „Standortkriterien“ in den untersuchten Orten<br />
(Mittelwerte) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84<br />
Abb. 80: Negativ beurteilte „Standortkriterien“ in Bevergern . . . . . . . . . . . . . . 85<br />
Abb. 81: Negativ beurteilte „Standortkriterien“ in Horstmar . . . . . . . . . . . . . . . 85<br />
Abb. 82: Negativ beurteilte „Standortkriterien“ in Recke . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86<br />
Abb. 83: Negativ beurteilte „Standortkriterien“ in Welbergen . . . . . . . . . . . . . . 87<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
IX
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
X<br />
Tabellenverzeichnis<br />
Tab. 1: Geschlechterverteilung in den untersuchten Orten im Vergleich<br />
zum Landesdurchschnitt in % . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />
Tab. 2: Verteilung <strong>der</strong> Altersgruppen in den untersuchten Orten<br />
und in <strong>der</strong> amtlichen Statistik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />
Tab. 3: Vergleich <strong>der</strong> Auslän<strong>der</strong>anteile nach LDS und in <strong>der</strong> Stichprobe . . . 20<br />
Tab. 4: Familienstand in den untersuchten Orten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
Tab. 5: Verteilung <strong>der</strong> Haushaltsgrößen in den untersuchten Orten . . . . . . . 23<br />
Tab. 6: Wohnformen in den untersuchten Orten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />
Tab. 6: Wohndauer im Ort unterschieden nach Zugezogenen und im Ort<br />
Geborenen nach Altersklassen in % . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />
Tab. 7: Schulabschlüsse in allen untersuchten Orten in % . . . . . . . . . . . . . . 26<br />
Tab. 8: Information durch Medien innerhalb <strong>der</strong> Altersklassen in % . . . . . . . 30<br />
Tab. 9: Nutzung von Informationsmedien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />
Tab. 10: Ziele <strong>der</strong> weggezogenen Haushaltsmitglie<strong>der</strong> aus den untersuchten<br />
Orten in % . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />
Tab. 11: Gründe für den Zuzug in die untersuchten Orte in %<br />
(Mehrfachnennungen möglich) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />
Tab. 12: Bisherige Wohnorte <strong>der</strong> Zugezogenen in den untersuchten Orten . . 37<br />
Tab. 13: Positiv beurteilte „Standortkriterien“ in Bevergern . . . . . . . . . . . . . . . 80<br />
Tab. 14: Positiv beurteilte „Standortkriterien“ in Horstmar . . . . . . . . . . . . . . . . 81<br />
Tab. 15: Positiv beurteilte „Standortkriterien“ in Recke . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82<br />
Tab. 16: Positiv beurteilte „Standortkriterien“ in Welbergen . . . . . . . . . . . . . . . 83<br />
Tab. 17: Negativ beurteilte „Standortkriterien“ in Bevergern . . . . . . . . . . . . . . 88<br />
Tab. 18: Negativ beurteilte „Standortkriterien“ in Horstmar . . . . . . . . . . . . . . . 89<br />
Tab. 19: Negativ beurteilte „Standortkriterien“ in Recke . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90<br />
Tab. 20: Negativ beurteilte „Standortkriterien“ in Welbergen . . . . . . . . . . . . . . 91
1. Problemstellung und Zielsetzung<br />
<strong>der</strong> Untersuchung<br />
Die vom Kulturausschuss des<br />
Kreises Steinfurt in Auftrag gegebene<br />
<strong>Studie</strong> hat das Ziel, die Lebensverhältnisse<br />
und <strong>der</strong>en Entwicklung sowie<br />
Einschätzung in Dörfern und kleinen<br />
Städten im ländlichen Raum des<br />
Kreises zu untersuchen. Dies erfolgt<br />
anhand ausgewählter, repräsentativer<br />
Ortsteile.<br />
Konkret geht es dabei unter an<strong>der</strong>em<br />
um die gesellschaftlichen Verän<strong>der</strong>ungen<br />
in den Dörfern, die durch<br />
den starken Zuzug von Neubürgerinnen<br />
und Neubürgern in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />
mit bedingt sind.<br />
Zum <strong>Studie</strong>ninhalt gehören etwa<br />
die Teilhabe am dörflichen Leben sowie<br />
die Beurteilung, inwieweit die<br />
Ortsteile bzw. Dörfer heute bzw. in<br />
Zukunft den Lebensmittelpunkt ihrer<br />
Bewohner darstellen.<br />
Von Bedeutung ist dabei auch die<br />
Erfassung <strong>der</strong> ökonomischen und kulturellen<br />
Verflechtungen sowie Austauschbeziehungen<br />
mit den umliegenden<br />
Mittel- und Oberzentren, die<br />
bekanntlich in starkem Maße auch<br />
hinsichtlich <strong>der</strong> Grundversorgung mit<br />
kleinen Gemeinden konkurrieren.<br />
Insbeson<strong>der</strong>e stellt sich damit die<br />
generelle Frage nach den Perspektiven<br />
und Chancen für die Zukunft kleiner<br />
Gemeinden und Dörfer im Kreis<br />
Steinfurt sowie auch darüber hinaus.<br />
Für die kommunale Praxis ergibt sich<br />
daraus später die Frage: Was muss<br />
getan werden, um <strong>der</strong>en Perspektiven<br />
zu verbessern?<br />
Zusammenfassend stehen vor allem<br />
folgende Fragestellungen im Vor-<br />
<strong>der</strong>grund, die im Laufe dieser Untersuchung<br />
behandelt und beantwortet werden<br />
sollen:<br />
Welche allgemeinen demogra-<br />
1<br />
phischen Merkmale weist die<br />
Bevölkerung im ländlichen<br />
Raum, hier insbeson<strong>der</strong>e im<br />
Kreis Steinfurt, auf?<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
Welche ökonomischen und kulturellen<br />
Verflechtungen bestehen<br />
mit den umliegenden Zentren?<br />
Wie verhält sich die Bevölkerung<br />
in ihrer Freizeit?<br />
Wie ist das Vereinsleben strukturiert,<br />
und wie wichtig ist es für<br />
ein gemeinschaftliches Zusammenleben?<br />
Wie groß ist das Interesse <strong>der</strong><br />
Bevölkerung an lokalen Ereignissen?<br />
Wie sehen sich die Menschen<br />
als Teil <strong>der</strong> „Dorfgemeinschaft,”<br />
und wo sehen sie ihren „Lebensmittelpunkt“?<br />
Wie beurteilt die Bevölkerung<br />
ihren Ortsteil gegenüber <strong>der</strong> gesamten<br />
Kommune?<br />
Gibt es Verhaltensunterschiede<br />
zwischen Neubürgern/Neubürgerinnen<br />
und im Ort Aufgewachsenen?<br />
Wie soll sich <strong>der</strong> eigene Ortsteil<br />
nach Meinung <strong>der</strong> Bewohner<br />
weiterentwickeln?<br />
Wo werden die Vorteile, aber<br />
auch die Defizite <strong>der</strong> Siedlungen<br />
im ländlichen Raum gesehen?<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
1
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
2<br />
2. Vorbemerkungen<br />
2.1 Der Begriff des ländlichen<br />
Raumes<br />
Die Komplexität und die unterschiedlichsten<br />
Ausprägungen des<br />
ländlichen Raumes, aber auch die<br />
nicht einheitlichen Forschungsansätze<br />
haben bisher eine eindeutige und<br />
allgemein akzeptierte Definition dieses<br />
Terminus nicht zugelassen. Trotzdem<br />
lassen sich aber einige Strukturmerkmale<br />
des ländlichen Raumes<br />
identifizieren, die als signifikant bezeichnet<br />
werden können. Die geringeren<br />
Siedlungs-, Bebauungs-, Einwohner-,<br />
Arbeitsplatz- und Industriedichten<br />
sind für LIENAU (1995, S. 10)<br />
wesentliche Charakteristika.<br />
Obwohl die Bedeutung <strong>der</strong> Landund<br />
Forstwirtschaft zurückgegangen<br />
ist, überwiegt diese weiterhin in <strong>der</strong><br />
Flächenutzung gegenüber <strong>der</strong> Siedlungsfläche.<br />
Industriebetriebe sind<br />
meist klein und häufig nur mit nacho<strong>der</strong><br />
vorgelagerten Produktionen beschäftigt.<br />
Eine ausreichende Infrastruktur ist<br />
nur in Abhängigkeit vom städtischen<br />
Raum herzustellen (HENKEL 1999, S.<br />
30). Die soziale Struktur wird wesentlich<br />
bestimmt durch enge, überschaubare<br />
zwischenmenschliche Beziehungen.<br />
Zur groben Einordnung von ländlichen<br />
Siedlungen helfen die folgenden<br />
drei Hauptkategorien:<br />
- ländliche Siedlungen im eigentlichen<br />
Sinne (beson<strong>der</strong>s definiert<br />
durch eine einseitige wirtschaftliche<br />
Ausrichtung auf die Land- und<br />
Forstwirtschaft),<br />
- Siedlungen zwischen Stadt und<br />
Land (ergänzt um das Kriterium<br />
nicht ländlich o<strong>der</strong> teilweise stadtähnlich);<br />
typisch ist eine einseitige<br />
funktionale Ausrichtung, z. B. Gewerbeansiedlung<br />
o<strong>der</strong> Wohnsiedlungen,<br />
- Städte (nach SCHWARZ 1989).<br />
Da die Übergänge, vor allem ausgelöst<br />
durch die Verstädterungs- und<br />
Urbanisierungsprozesse <strong>der</strong> letzten<br />
Jahrzehnte, fließend sind, wird auch<br />
<strong>der</strong> Terminus Stadt-Land-Kontinuum<br />
herangezogen (HEINEBERG 2001).<br />
Kennzeichnend für den ländlichen<br />
Raum, wie er auch im Untersuchungsgebiet<br />
zu finden ist, sind zudem<br />
Verän<strong>der</strong>ungsprozesse im demographischen<br />
und sozialen Bereich.<br />
Dazu zählt die zunehmende Trennung<br />
von Wohn- und Arbeitsorten sowie<br />
die wachsende Loslösung vom<br />
Dorf. Beides lässt die Identifikation<br />
mit dem Ort geringer werden.<br />
Grundsätzlich ist auch eine große Abwan<strong>der</strong>ungsbereitschaft<br />
<strong>der</strong> jüngeren<br />
Generation(en) festzustellen.<br />
Aber es finden auch Prozesse<br />
statt, die von außen auf die ländlichen<br />
Siedlungen einwirken. So birgt<br />
<strong>der</strong> Fremdenverkehr ein noch nicht<br />
abschätzbares Entwicklungspotenzial.<br />
Durch Maßnahmen im Bereich <strong>der</strong><br />
Dorferneuerung, <strong>der</strong> Verbesserung<br />
<strong>der</strong> Versorgungsfunktion o<strong>der</strong> auch<br />
<strong>der</strong> besseren Verkehrserschließung<br />
ist eine neue, selbstbewusste Identität<br />
entstanden, die nicht nur den<br />
Einheimischen neue Entwicklungschancen<br />
bietet, son<strong>der</strong>n auch<br />
für Hinzuziehende (zumeist aus städtischen<br />
Regionen) von Interesse ist.<br />
Damit trägt auch seit Mitte <strong>der</strong><br />
1970er Jahre die Richtungsän<strong>der</strong>ung<br />
von <strong>der</strong> reinen Dorfsanierung zur
Dorferneuerung bzw. erhaltenden<br />
Dorferneuerung nun Früchte (HENKEL<br />
2001).<br />
Die Attraktivität <strong>der</strong> Dörfer steigt<br />
zumindest in <strong>der</strong> Nähe zu Verdichtungsräumen<br />
bzw. Großstädten wie<strong>der</strong><br />
an. Durch neue Informationstechnologien<br />
verlieren Entfernungen zu<br />
den Zentren an Bedeutung. Die<br />
Nachhaltigkeitsdebatte verleiht den<br />
ländlichen Siedlungen eine neue Attraktivität.<br />
Gleichzeitig wird für diese<br />
eine geringere Arbeitslosigkeit als in<br />
den Städten festgestellt und für die<br />
Zukunft erwartet (WIEßNER 1999). Damit<br />
können die Strukturprobleme als<br />
Folge <strong>der</strong> zurückgehenden Bedeutung<br />
<strong>der</strong> Land- und Forstwirtschaft in<br />
gewissem Maße aufgefangen werden.<br />
2.2 Abgrenzung des ländlichen<br />
Raumes in Nordrhein-Westfalen<br />
Die konkrete Grenzziehung zwischen<br />
ländlichen und verstädterten<br />
Räumen bleibt schwierig. Problematisch<br />
ist die Angrenzung durch die Negativdefinition<br />
„Ländlicher Raum =<br />
Gesamtraum - Verdichtungsräume“<br />
(HENKEL 1993, S. 27). Dieses Verfahren<br />
ist zu oberflächlich, um alle unterschiedlichen<br />
Ausprägungen sowohl<br />
<strong>der</strong> Verdichtungsräume als auch <strong>der</strong><br />
ländlichen Räume zu berücksichtigen.<br />
Außerdem werden Übergangsräume<br />
nicht eingebunden.<br />
Der Kreis Steinfurt wird in NRW in<br />
seiner Gänze als Gebiet mit einer<br />
überwiegend ländlichen Raumstruktur<br />
eingestuft. Im Landesentwicklungsplan<br />
(LEP) NRW (1995) gelten<br />
Gebiete mit weniger als 1 000 E./km 2<br />
als Gebiete mit überwiegend ländli-<br />
cher Raumstruktur. Bei mehr als<br />
1 000 E./km 2 und einer Mindestgröße<br />
von 50 km 2 wird von einer Ballungsrandzone<br />
gesprochen. Ballungskerne<br />
müssen mindestens 2 000 E./qkm<br />
aufweisen. Wenn diese Werte erreicht<br />
werden, ohne im o<strong>der</strong> nahe eines<br />
Ballungskerns zu liegen, spricht<br />
man in NRW von einem solitären Verdichtungsgebiet<br />
(Beispiel Stadt Münster).<br />
Als zusätzliches Merkmal wird<br />
jeweils auch die Arbeitsplatzdichte<br />
berücksichtigt. Diese Systematik findet<br />
seit <strong>der</strong> kommunalen Neuglie<strong>der</strong>ung<br />
in den 1970er Jahren ihre Anwendung.<br />
Seitdem hat sich die zentralörtliche<br />
Kategorisierung nur in einigen<br />
ganz wenigen Fällen verän<strong>der</strong>t.<br />
Auch neuere Untersuchungen, die<br />
z. B. Kenngrößen wie Siedlungsstruktur,<br />
Erreichbarkeit, Landwirtschaft sowie<br />
Natur und Landschaft für die Einteilung<br />
zu Grunde legen, kommen immer<br />
noch zu fast vergleichbaren Ergebnissen<br />
(ILS 2002b).<br />
Lediglich die Stadt Rheine würde<br />
nach Auswertung zahlreicher neuer<br />
Indikatoren Eigenschaften einer solitär<br />
gelegenen, nicht ländlich strukturierten<br />
Gemeinde aufweisen (ILS<br />
2002b).<br />
Trotz <strong>der</strong> zunehmenden Verstädterung<br />
in allen Teilen des Landes<br />
bleibt es aber in Nordrhein-Westfalen<br />
wegen <strong>der</strong> immer noch gravierenden<br />
Unterschiede bei <strong>der</strong> bisherigen Zweiteilung<br />
in ländliche und nichtländliche<br />
Räume.<br />
2.3 Funktionen des ländlichen<br />
Raumes<br />
Neben <strong>der</strong> Versorgung <strong>der</strong> eigenen<br />
Bevölkerung übernimmt <strong>der</strong> länd-<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
3
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
Abb. 1: Funktionen des ländlichen Raumes (nach HENKEL 1999, verän<strong>der</strong>t)<br />
4<br />
Agrarproduktion<br />
land- und forstwirtschaftliche<br />
Produkte; Pflege<br />
<strong>der</strong> Kulturlandschaft<br />
Erholung<br />
Pflege und Gestaltung<br />
<strong>der</strong> Erholungslandschaft<br />
„eigener Siedlungsund<br />
Lebensraum“<br />
Wohn-, Wirtschafts-<br />
und Freizeitraum für die<br />
ländliche<br />
Bevölkerung<br />
liche Raum auch Funktionen für den<br />
städtischen Raum: Erholung, Wohnen,<br />
Ökologie, Wasserschutz, aber<br />
auch für Verkehrseinrichtungen, Mülldeponien,<br />
Kraftwerke und militärische<br />
Einrichtungen (LIENAU 1995).<br />
Klassische Aufgaben des ländlichen<br />
Raumes waren und sind die<br />
Produktion von agrarischen Produkten<br />
und die Pflege <strong>der</strong> Kulturlandschaft<br />
(Abb.1). Aber durch die zunehmende<br />
industrielle Verarbeitung <strong>der</strong><br />
Rohstoffe und die Produktion von<br />
Nahrungsmitteln sowie die Verdrängung<br />
einheimischer Produkte durch<br />
ausländische geht diese Funktion<br />
deutlich zurück (PLANCK und ZICHE<br />
Ökologie<br />
Ökologisches Gleichgewicht, gesunde<br />
Umweltbedingungen; Natur-,<br />
Landschafts- und Gewässerschutz<br />
Wohnen<br />
Wohnbauflächen für die<br />
einheimische, aber auch<br />
hinzuziehende<br />
Bevölkerung<br />
Arbeiten<br />
Gewerbe, Kraftwerke, Entsorgung,<br />
Verkehr, Rohstoffe<br />
1979).<br />
Auch die Zurverfügungstellung<br />
von Arbeitsmöglichkeiten sowohl im<br />
mittelständischen Bereich als auch in<br />
<strong>der</strong> großindustriellen Fertigung o<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Infrastruktur (z. B. Kraftwerke)<br />
kennzeichnen den ländlichen Raum<br />
schon seit längerer Zeit. Charakteristisch<br />
für die letzten Jahrzehnte ist,<br />
dass er auch Erholungs- und ökologische<br />
Aufgaben übernommen hat. Der<br />
ländliche Raum gilt heute als Ausgleichsraum<br />
für die Verdichtungsgebiete.<br />
Auch erst seit wenigen Jahrzehnten<br />
übernimmt <strong>der</strong> ländliche Raum<br />
die Funktion als Wohnraum für zuzie-
hende Bevölkerungsanteile (mit städtischen<br />
Lebensformen), die aber häufig<br />
überwiegend in den verstädterten<br />
Gebieten, d. h. vor allem in den Mittelund<br />
Großstädten, arbeiten.<br />
Alle diese externen (z. T. neuen)<br />
Faktoren wirken auf die bisherigen<br />
Strukturen und (traditionellen) Lebensverhältnisse<br />
und gefährden diese<br />
möglicherweise.<br />
2.4 Demographischer und sozialer<br />
Wandel<br />
Die demographische Entwicklung<br />
seit Mitte des 19. Jh.s war geprägt<br />
durch eine Landflucht in die neu entstandenen<br />
Industrie- und Ballungsgebiete.<br />
Hier fanden die Menschen oftmals<br />
einen Arbeitsplatz. Gleichzeitig<br />
blieb aber auch <strong>der</strong> Bevölkerungsdruck<br />
in den ländlichen Siedlungen wegen<br />
weiterhin hoher Geburtenraten und<br />
späterer starker Zuwan<strong>der</strong>ungen auf<br />
einem hohen Niveau (HENKEL 1999, S.<br />
45). Zwar hat sich dieser Trend bis heute<br />
reduziert, er wird aber grundsätzlich<br />
auch zukünftig bestehen bleiben.<br />
Die Abwan<strong>der</strong>ungen aus ländlichen<br />
Gebieten ziehen weitere demographische<br />
und soziale Verän<strong>der</strong>ungen,<br />
insbeson<strong>der</strong>e in den ländlichen<br />
Abwan<strong>der</strong>ungsgebieten, nach sich.<br />
So ist beispielsweise ein proportional<br />
übergroßer Anteil von männlichen<br />
Bewohnern zu registrieren, da<br />
Frauen häufiger keine Erwerbsmöglichkeiten<br />
vor Ort finden und daher<br />
verstärkt den Raum verlassen und in<br />
den Städten Arbeit suchen (HENKEL<br />
1999, S. 52). Auch ist eine Überalterung<br />
<strong>der</strong> Bevölkerung spürbar, da insbeson<strong>der</strong>e<br />
arbeitsfähige und noch<br />
mobile Bewohner abwan<strong>der</strong>n.<br />
In vielen Regionen geht diese Entwicklung<br />
einher mit einem Verlust an<br />
ländlicher Identifikation und Lebensart.<br />
Das Brauchtum, die Mundarten o<strong>der</strong><br />
auch die ortsübliche Bauweise gehen<br />
verloren o<strong>der</strong> än<strong>der</strong>n ihre Ausprägung.<br />
Kennzeichnend ist somit häufig die<br />
wachsende soziale Loslösung vom<br />
Dorf, das heißt die Verringerung <strong>der</strong><br />
Identifikation <strong>der</strong> Bewohner mit ihrem<br />
angestammten Lebensraum.<br />
In jüngerer Zeit gibt es jedoch gewisse<br />
Gegenbewegungen, die häufig<br />
initiiert sind durch den Prozess <strong>der</strong><br />
Suburbanisierung (HEINEBERG 2003,<br />
S. 254–255). Nach langer Zeit <strong>der</strong><br />
Konzentration auf die Kernstädte tritt<br />
nun eine Dekonzentration <strong>der</strong> Bevölkerungs-<br />
und Wirtschaftsentwicklung<br />
in das nahe liegende Umland von<br />
Groß-, Mittel- und z. T. auch von<br />
Kleinstädten ein. Wenn diese Entwicklung<br />
noch einen Schritt weiter<br />
geht und die Dekonzentration bis in<br />
das weiter entfernte, noch ländliche<br />
Umland erfolgt, spricht man von Exurbanisierung<br />
(HEINEBERG 2001, S. 41).<br />
Gekennzeichnet wird dieser Status<br />
vor allem durch einen intensiven<br />
Pendlerverkehr, sowohl im beruflichen<br />
als auch im schulischen Bereich.<br />
Aus dieser grundlegenden Beschreibung<br />
ist abzuleiten, dass <strong>der</strong><br />
Untersuchungsraum sowohl exurbanen<br />
Räumen <strong>der</strong> Oberzentren Münster<br />
und Osnabrück, aber auch teilweise<br />
<strong>der</strong> suburbanen Zone, z. B. von<br />
Welbergen in Bezug auf Ochtrup, zugerechnet<br />
werden kann.<br />
2.5 Bevölkerungsentwicklung in<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Im Jahre 1973 lag die Bevölke-<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
5
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
6<br />
Abb. 2: Prognostizierte Bevölkerungsentwicklung in NRW 2000-2015<br />
rungszahl in NRW bei 17,2 Mio. Menschen.<br />
Bis 1985 fiel diese Zahl dann<br />
auf 16,7 Mio., um bis 1999 auf rd. 18<br />
Mio. anzusteigen. Diese Entwicklungen<br />
sind Ergebnis vor allem von Wan<strong>der</strong>ungen<br />
nach NRW, aber auch teilweise<br />
Ergebnis <strong>der</strong> natürlichen Bevölkerungsentwicklung.<br />
Verlierer sind eindeutig die Kernstädte<br />
<strong>der</strong> Verdichtungsgebiete mit<br />
den dann folgenden Anpassungspro-<br />
blemen, denn viele Infrastruktureinrichtungen<br />
werden nicht mehr ausreichend<br />
in Anspruch genommen. Die<br />
relativ stärksten Wan<strong>der</strong>ungsgewinne<br />
haben die Grundzentren, die etwas<br />
vom Verdichtungsraum entfernt, aber<br />
nicht zu abgelegen liegen (ILS 2002a,<br />
S. 4). So hat die Bevölkerung in den<br />
ländlichen Zonen Nordrhein-Westfalens<br />
von 1987 bis 1997 um 13 % zugenommen,<br />
während dieser Wert für
Abb. 3: Prognostizierte Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Einwohner im Alter von 60 Jahren und<br />
älter in NRW 2000-2015<br />
alle Oberzentren nur bei 4 % liegt.<br />
Neben <strong>der</strong> räumlichen Bevölkerungsdekonzentration<br />
erfolgt eine<br />
Dezentralisierung <strong>der</strong> Beschäftigung.<br />
Um 10 % sind die Arbeitsplätze von<br />
1987 bis 1997 in den ländlichen Zonen,<br />
um sogar 16 % in den Grundzentren<br />
angewachsen. Demgegenüber<br />
haben das Ruhrgebiet 5 % und<br />
die Oberzentren 3 % verloren (ILS<br />
2002a, S. 4).<br />
Die demographische Entwicklung<br />
ist in Deutschland seit den 1970er<br />
Jahren durch einen deutlichen Rückgang<br />
<strong>der</strong> Geburten geprägt. Diese<br />
Tendenz, die nur vereinzelt durch<br />
Zuwan<strong>der</strong>ungen aufgefangen worden<br />
ist, wird auch die Zukunft bestimmen.<br />
Dabei werden wegen <strong>der</strong><br />
hohen Abwan<strong>der</strong>ungen insbeson<strong>der</strong>e<br />
in Ostdeutschland die stärksten<br />
Auswirkungen zu spüren sein (KOCKS<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
7
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
8<br />
2003, S. II)<br />
Die Bevölkerung wird insgesamt<br />
weiter abnehmen, sie wird einen<br />
höheren Anteil alter Menschen aufweisen<br />
mit den entsprechenden For<strong>der</strong>ungen<br />
nach altersspezifischer Infrastruktur.<br />
Bei gleichzeitiger Internationalisierung<br />
<strong>der</strong> Gesamtbevölkerung<br />
steigt auch die Integrationsaufgabe.<br />
Auf Grundlage einer Prognose des<br />
Landesamtes für Statistik NRW wird<br />
die Zahl <strong>der</strong> Menschen im Land bis<br />
2040 auf 17 Mio. sinken. Dies erscheint<br />
wenig dramatisch, kann aber<br />
kleinräumig zu großen Schwierigkeiten<br />
führen. Insbeson<strong>der</strong>e für das<br />
Ruhrgebiet wird von einem weiteren<br />
Rückgang von bis zu 12 % bis 2015<br />
ausgegangen. Allerdings wird in den<br />
ländlichen Gebieten, aber auch für<br />
Oberzentren wie Aachen und Münster<br />
von leichten Steigerungen auszugehen<br />
sein.<br />
Für den untersuchten Kreis Steinfurt<br />
wird eine gesamte Zunahme bis<br />
zu 4 % angenommen, wobei die größten<br />
Zunahmen in den ländlich strukturierten<br />
Gemeinden und weniger in<br />
den Mittelstädten zu erwarten sind.<br />
Für den unmittelbar angrenzenden<br />
Kreis Coesfeld wird die höchste Steigerung<br />
im ganzen Land NRW von<br />
durchschnittlich über 8 % je Kommune<br />
vorhergesagt (Abb 2). Die Zuwächse<br />
erwachsen aber fast überall<br />
nur noch aus Wan<strong>der</strong>ungsgewinnen,<br />
nicht durch einen natürlichen Bevölkerungsanstieg.<br />
Für alle Regionen ähnlich wird<br />
aber zugleich die Tatsache einer deutlich<br />
älteren Bevölkerung prognostiziert.<br />
Insbeson<strong>der</strong>e die Altersgruppen<br />
40-60 und über 60 werden anteilsmäßig<br />
erheblich wachsen. Die über<br />
60-Jährigen werden im Kreis Steinfurt<br />
zwischen 3 und 10 % zunehmen<br />
(Abb. 3), wobei sich in einzelnen<br />
Kommunen auch Werte deutlich darüber<br />
hinaus ergeben können.<br />
Gleichzeitig werden weiter rückläufige<br />
Haushaltsgrößen erwartet.<br />
Insgesamt wird für NRW eine Zunahme<br />
<strong>der</strong> Singlehaushalte von 23 % errechnet,<br />
während Haushalte mit drei<br />
und mehr Personen um 10 % zurückgehen<br />
werden.<br />
Für die ländlichen Regionen bedeuten<br />
diese Prognosen weiter ansteigende<br />
Einwohnerzahlen (allerdings<br />
geringer als bisher) bei zusätzlicher<br />
Reduzierung <strong>der</strong> Haushaltsgrößen.<br />
Das muss Auswirkungen auf<br />
die weitere Bauflächenausweisung sowie<br />
die Errichtung von Bildungs- und<br />
Versorgungs-, aber etwa auch von<br />
Altenbetreuungseinrichtungen haben.<br />
Gleichzeitig ist in den ländlichen Zonen<br />
auch mit einer Erhöhung des Berufspendlerverkehrs<br />
zu rechnen, und<br />
zwar vor allem mit dem privaten PKW.<br />
2.6 Einführung in den<br />
Untersuchungsraum<br />
Der Kreis Steinfurt existiert in seiner<br />
heutigen Ausprägung seit <strong>der</strong><br />
kommunalen Gebietsreform 1975, als<br />
die ehemaligen Kreise Steinfurt und<br />
Tecklenburg sowie Teile des Kreises<br />
Münster zusammengeschlossen wurden.<br />
Mit insgesamt 1 792 km 2 ist er<br />
<strong>der</strong> zweitgrößte Kreis in Nordrhein-<br />
Westfalen. Er grenzt an das Bundesland<br />
Nie<strong>der</strong>sachsen und liegt im Städtedreieck<br />
<strong>der</strong> Oberzentren Münster,<br />
Osnabrück und Enschede. Der ge-
l l<br />
samte Kreis wird im Landesentwicklungsplan<br />
NRW als Gebiet mit überwiegend<br />
ländlicher Raumstruktur ausgewiesen.<br />
Der überwiegende Teil <strong>der</strong><br />
rd. 435 000 Einwohner des Kreises ist<br />
katholisch, allerdings überwiegt in<br />
den Kommunen <strong>der</strong> ehemaligen Graf-<br />
474<br />
403<br />
70<br />
l l l<br />
l<br />
Gronau<br />
(Westf.)<br />
32<br />
31<br />
2<br />
l<br />
474<br />
30<br />
l l l l l l l l<br />
Bad<br />
Bentheim<br />
403<br />
30<br />
Nordhorn<br />
Heek<br />
Legden<br />
54<br />
3<br />
31<br />
213<br />
Schüttorf<br />
OCHTRUP<br />
Metelen<br />
Schöppingen<br />
Rosendahl<br />
70<br />
Billerbeck<br />
Zentralörtliche Glie<strong>der</strong>ung<br />
(Kreis Steinfurt)<br />
nach LEP NRW 1995 (Teil A)<br />
29<br />
4<br />
l<br />
Ems- Ems-<br />
büren<br />
l l<br />
l<br />
l l<br />
l<br />
499<br />
70<br />
Neuenkirchen<br />
70<br />
Wettringen<br />
Welbergen<br />
54<br />
Horstmar<br />
Mittelzentrum in einem<br />
Gebiet mit überwiegend<br />
ländl. Raumstruktur<br />
Grundzentrum in einem<br />
Gebiet mit überwiegend<br />
ländl. Raumstruktur<br />
6<br />
Salz- Salz-<br />
bergen<br />
Horstmar<br />
l l l l l l l l l<br />
RHEINE<br />
STEINFURT<br />
Laer<br />
54<br />
7<br />
schaft Tecklenburg die evangelische<br />
Konfessionszugehörigkeit.<br />
Naturräumlich wird das Kreisgebiet<br />
durch das flachwellige Relief <strong>der</strong><br />
Westfälischen Tieflandsbucht als Teil<br />
des Norddeutschen Tieflandes charakterisiert.<br />
Im Osten ragt mit dem<br />
Altenberge<br />
Havixbeck<br />
1 74<br />
51<br />
214<br />
Freren<br />
Spelle<br />
8<br />
l l l l l l l l l l l l l l l l<br />
Ems<br />
481<br />
475<br />
EMSDETTEN<br />
Nordwalde<br />
9<br />
Hörstel<br />
Bevergern<br />
77<br />
54<br />
10<br />
l<br />
219<br />
l l<br />
l<br />
Saerbeck<br />
MÜNSTER<br />
Hopsten<br />
Dortmund-<br />
GREVEN<br />
481<br />
l l l l l l l l l l<br />
Recke<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
Mittellandkanal<br />
l l l ll l l l l l l l l l l l<br />
IBBENBÜREN<br />
1<br />
219<br />
Ems- Kanal<br />
Verkehrsnetz<br />
Bundesautobahn mit Nr.<br />
und Anschlussstelle<br />
Bundesstraße mit Nr.<br />
Sonstige klassifizierte Straße<br />
Bahnlinie<br />
mit Fernverkehr<br />
ohne Fernverkehr<br />
0 2 4 6<br />
76<br />
Recke<br />
11<br />
74<br />
Ladbergen<br />
51<br />
Mettingen<br />
12<br />
Telgte<br />
30<br />
218<br />
Neuenkirchen<br />
Tecklenburg<br />
73<br />
Westerkappeln<br />
LENGERICH<br />
Lotte<br />
13<br />
475<br />
Ostbevern<br />
72 14<br />
68<br />
71<br />
Hagen<br />
a.T.W.<br />
Lienen<br />
Bramsche<br />
l l l l l<br />
l l<br />
51<br />
218<br />
Wallen- Wallen-<br />
horst<br />
70<br />
68<br />
475<br />
Sassenberg<br />
1<br />
OSNABRÜCK<br />
15<br />
16<br />
Hasbergen<br />
Georgs- Georgsmarien<br />
hütte<br />
Bad Iburg<br />
Glandorf<br />
Grenzen<br />
Staat<br />
Land<br />
Kreis<br />
Gemeinde<br />
Kreis Steinfurt<br />
Horstmar Untersuchungsort<br />
8 10 km Entwurf und Kartographie:<br />
Geographische Kommission für Westfalen<br />
Abb. 4: Kreis Steinfurt – Zentralörtliche Glie<strong>der</strong>ung, Verkehrsnetz, sowie Lage <strong>der</strong> Untersuchungsorte<br />
68<br />
17<br />
9<br />
67
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
10<br />
Teutoburger Wald und dem Schafberg<br />
ein Mittelgebirgssporn in das<br />
Kreisgebiet hinein.<br />
Weite Teile des Kreisgebietes werden<br />
landwirtschaftlich genutzt. Im Bereich<br />
<strong>der</strong> Rohstoffgewinnung sind nach<br />
<strong>der</strong> Aufgabe <strong>der</strong> Erzgewinnung (Blei<br />
und Zink) nur noch <strong>der</strong> Kalkabbau in<br />
Lengerich und Brochterbeck sowie insbeson<strong>der</strong>e<br />
die För<strong>der</strong>ung von Anthrazitkohle<br />
in Ibbenbüren von Bedeutung.<br />
Basierend auf den Flachsanbau<br />
im Tieflandsbereich entwickelte sich<br />
fast überall die Textilindustrie und<br />
wurde zu einem sehr bedeutenden<br />
Wirtschaftszweig im Kreis Steinfurt.<br />
Allerdings führten die Auslandskonkurrenz,<br />
Spezialisierung und Produktionsverlagerungen<br />
in den 1970er<br />
Jahren zu einer – bis heute noch nicht<br />
ganz überwundenen – Strukturkrise.<br />
Während 1980 noch 18 000 Industriebeschäftigte<br />
in <strong>der</strong> Textilindustrie arbeiteten,<br />
waren es 2000 nur noch<br />
7 000, bei drastischen Umsatzrückgängen<br />
(IHK 2000).<br />
Obwohl zwischenzeitlich an<strong>der</strong>e<br />
Industriebereiche (Maschinenbau, Automobil-,<br />
Gummi- und Kunststoffindustrie)<br />
im Rahmen des Strukturwandels<br />
an Bedeutung gewinnen konnten, ist<br />
die Beschäftigung im sekundären<br />
Sektor insgesamt zurückgegangen.<br />
Aufgefangen wurde <strong>der</strong> negative<br />
Trend durch zahlreiche Betriebe aus<br />
dem Dienstleistungssektor, dabei beson<strong>der</strong>s<br />
aus dem Bereich Verkehr<br />
und Nachrichtenübermittlung. Hier sei<br />
auf die Konzentration von Logistikund<br />
Transportunternehmen im Kreisgebiet<br />
sowie auf die positiven Impulse<br />
des wichtigen Internationalen Verkehrsflughafen<br />
Münster/Osnabrück,<br />
<strong>der</strong> im Bereich Ladbergen/Greven gelegen<br />
ist, verwiesen.<br />
Insgesamt erscheint <strong>der</strong> Kreis<br />
Steinfurt positiv aufgestellt. Bei zahlreichen<br />
statistischen Kennziffern, wie<br />
z. B. <strong>der</strong> relativ geringen Arbeitslosigkeit,<br />
übernimmt <strong>der</strong> Kreis vor<strong>der</strong>ste<br />
Plätze auf Landesebene. In einer<br />
Ende 2003 erstellten <strong>Studie</strong> mit wirtschaftsbezogene<br />
Standortkriterien<br />
über die 31 Mittelzentren des Regierungsbezirkes<br />
Münster (IHK Nord-<br />
Westfalen 2003) belegen Greven<br />
(Platz 1) und Emsdetten (3) Spitzenpositionen<br />
sowie Ibbenbüren (9), Lengerich<br />
(10), Ochtrup (12) und Rheine<br />
(14) gute Plätze im Mittelfeld.<br />
Auch die Anbindung an das überregionale<br />
Straßennetz mit <strong>der</strong> A 1, A<br />
43 und <strong>der</strong> A 31 (Nord-Süd-Verbindungen)<br />
sowie <strong>der</strong> A 30 in Richtung<br />
<strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lande, aber auch die Erschließung<br />
durch Wasserstraßen<br />
(Mittelland- und Dortmund-Ems-Kanal)<br />
bieten für weitere Entwicklungen<br />
gute Grundlagen.<br />
Bei <strong>der</strong> insgesamt durchaus positiven<br />
Stellung des Kreises verwun<strong>der</strong>t<br />
die stetige Zunahme an Einwohnern<br />
nicht (1987: 378 000; 1992: 402 000;<br />
2003: 435 000). Dabei lassen sich<br />
auch Sub- und Exurbanisierungstendenzen<br />
<strong>der</strong> nahe gelegenen Oberzentren<br />
feststellen. Profitiert haben davon<br />
überdurchschnittlich die kleineren<br />
Kommunen, während sich die wirtschaftliche<br />
Entwicklung vorwiegend in<br />
den Mittelzentren konzentrierte.<br />
3. Methodische Hinweise<br />
3.1 Auswahl und Merkmale <strong>der</strong><br />
untersuchten Ortschaften<br />
Eine Totaluntersuchung aller Dör-
fer und Städte im Kreis Steinfurt<br />
schied aus Zeit- und Kostengründen<br />
von vornherein aus.<br />
In Absprache mit <strong>der</strong> Kreisverwaltung<br />
und dem Kreiskulturausschuss<br />
wurden vier Gemeinde- bzw. städtische<br />
Ortsteile als <strong>Studie</strong>nobjekte<br />
ausgewählt, die in mehrfacher Hinsicht<br />
die Gesamtheit kleiner Dörfer<br />
und Städte des Kreises repräsentieren.<br />
Der Ortsteil Bevergern <strong>der</strong> Stadt<br />
Hörstel hat rd. 4 300 Einwohner. Er<br />
weist einen gewachsenen historischen<br />
Ortskern auf und liegt zentral<br />
im Kreisgebiet. Aufgrund <strong>der</strong> größeren<br />
Entfernungen zu den Oberzentren<br />
Münster und Osnabrück erscheint<br />
Bevergern weniger durch diese<br />
als eventuell mehr durch die Mittelzentren<br />
Rheine und Ibbenbüren beeinflusst.<br />
Der Ortsteil steht auch repräsentativ<br />
für diejenigen Kommunen,<br />
die ihre Erholungsfunktion in den<br />
Vor<strong>der</strong>grund weiterer Entwicklungen<br />
gestellt haben, obwohl sie gleichzeitig<br />
das große Traditionsbewusstsein <strong>der</strong><br />
Bevölkerung weiterhin pflegen wollen.<br />
1975 wurde die ehemalige Stadt<br />
Bevergern mit den früheren Gemeinden<br />
Dreierwalde, Hörstel und Riesenbeck<br />
zusammengeschlossen. Heute<br />
wohnen in <strong>der</strong> Stadt Hörstel insgesamt<br />
rd. 20 000 Einwohner. Im Landesentwicklungsplan<br />
NRW wird Hörstel<br />
als Grundzentrum ausgewiesen.<br />
Bevergern wurde in <strong>der</strong> zweiten<br />
Hälfte des 14. Jh.s vom Tecklenburger<br />
Grafen als Grenzfestung gegenüber<br />
dem Bischof von Münster errichtet.<br />
Nach dem Bau <strong>der</strong> Burg erhielt<br />
Bevergern 1366 Stadtrechte. 1680<br />
wurde die Burg geschleift, <strong>der</strong> Amts-<br />
sitz ging verloren, und Bevergern<br />
blieb lange Zeit eine Ackerbürgerstadt,<br />
in <strong>der</strong> noch spät im 19. Jh. zahlreiche<br />
Landwirtschafts- und Gartenbaubetriebe<br />
ansässig waren und teilweise<br />
noch sind. Als Ende des 19.<br />
Jh.s <strong>der</strong> Dortmund-Ems-Kanal gebaut<br />
wurde, kamen erste industriell<br />
geprägte Arbeitsweisen in die Stadt<br />
(Stadt Bevergern 1966). Zwar erstreckt<br />
sich <strong>der</strong> Kanal nur 2,7 km auf<br />
dem Stadtgebiet, doch brachte er damals<br />
während <strong>der</strong> Bauarbeiten zahlreiche<br />
Arbeitsplätze mit sich, während<br />
heute nur noch wenige am Kanal Beschäftigung<br />
finden.<br />
Die „Historische Altstadt Bevergern”<br />
ist als Denkmalschutzbereich<br />
festgeschrieben und besitzt mit ihrer<br />
engen Bauweise und den zahlreichen<br />
Denkmälern und erhaltenswerten Gebäuden<br />
eine hohe Attraktivität im Bereich<br />
des Kurzzeittourismus. Dazu<br />
zählen u. a. das Heimathaus mit seiner<br />
geschichtlichen Sammlung zu<br />
den Themen Brauchtum und Handwerk<br />
sowie das historische Ensemble<br />
von Fachwerkhäusern um den Kirchplatz.<br />
Bevergern hat innerhalb <strong>der</strong><br />
mehrpoligen Stadt Hörstel die Funktion<br />
<strong>der</strong> Erholung und <strong>der</strong> Ruhe übernommen.<br />
Seit Abschluss <strong>der</strong> Ortskernsanierung<br />
Ende <strong>der</strong> 1980erJahre<br />
hat Bevergern wie<strong>der</strong> an dem Wettbewerb<br />
„Unser Dorf soll schöner werden”<br />
teilgenommen und zahlreiche<br />
erste Preise errungen, darunter 1991<br />
auch die Goldmedaille auf Bundesebene<br />
(Stadt Hörstel 2000).<br />
Große Bedeutung für die freizeitwirtschaftliche<br />
Entwicklung wird das<br />
Thema „Wasser” haben, denn mit<br />
dem Zusammentreffen von Dort-<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
11
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
12<br />
mund-Ems-Kanal und Mittellandkanal<br />
(„Nasses Dreieck”) sowie dem Torfmoorsee<br />
im Stadtgebiet besitzt Hörstel<br />
eine beson<strong>der</strong>s hohe Attraktivität.<br />
Aber auch die Entwicklung im industriellen<br />
und gewerblichen Bereich<br />
soll weiterbetrieben werden. Dabei<br />
wird vor allem auf die gute Infrastruktur<br />
und die verkehrsgünstige Lage<br />
hingewiesen (Weka-Verlag 2000).<br />
Der Ortsteil Horstmar als Mittelpunkt<br />
<strong>der</strong> im Kreis kleinsten Kommune<br />
mit Stadtrecht hat eine Größe von<br />
rd. 4 500 Einwohnern. Von beson<strong>der</strong>er<br />
Bedeutung für die Auswahl war einerseits<br />
die Nähe zum Oberzentrum<br />
Münster. Damit steht Horstmar einerseits<br />
repräsentativ für die im südlichen<br />
Kreisgebiet gelegenen Kommunen,<br />
die durch starke (exurbane) Beziehungen<br />
zum Oberzentrum Münster<br />
gekennzeichnet sind. An<strong>der</strong>erseits<br />
lässt das in Horstmar intensiv durchgeführte<br />
Stadterneuerungsprogramm<br />
erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität<br />
<strong>der</strong> Bewohner bzw. auch<br />
auf die Identifikation <strong>der</strong> Bevölkerung<br />
mit ihrer Stadt erwarten.<br />
Horstmar liegt ca. 30 km vom<br />
Oberzentrum Münster entfernt an den<br />
Ausläufern <strong>der</strong> Baumberge. Die<br />
Stadt, die seit dem 13. Jh. Stadtrechte<br />
besitzt, setzt sich vor allem aus den<br />
Stadtteilen Horstmar und Leer (ca.<br />
2 500 Einwohner) zusammen, wobei<br />
<strong>der</strong> Siedlungsschwerpunkt Horstmar<br />
etwas dezentral im südlichen Stadtgebiet<br />
liegt. Horstmar wird im Landesentwicklungsplan<br />
NRW als<br />
Grundzentrum ausgewiesen.<br />
Horstmar war Verwaltungssitz des<br />
fürstbischöflichen Amtes Horstmar, eines<br />
<strong>der</strong> größten des Bischofs von<br />
Münster. Folge war <strong>der</strong> wehrhafte<br />
Ausbau des Ortes. Von den insgesamt<br />
acht repräsentativen Burgmannshöfen<br />
sind heute noch vier erhalten.<br />
Die Burg wurde 1635 zerstört.<br />
Horstmar nennt sich heute „Stadt <strong>der</strong><br />
Burgmannshöfe”, was <strong>der</strong> Stadt ein<br />
positives touristisches Alleinstellungsmerkmal<br />
verleiht. Neben zahlreichen<br />
Baudenkmälern, wie dem Alten Rathaus,<br />
fällt in Horstmar <strong>der</strong> fast quadratische<br />
Altstadtgrundriss von 350 x<br />
350 m Seitenlänge auf.<br />
Auch Horstmar war lange Zeit<br />
durch die Textilindustrie geprägt. Textilkrise<br />
und Kostenreduzierungen<br />
führten zu Schließungen und Produktionsverlagerungen.<br />
Bis 1985 war<br />
eine Strumpffabrik mit dem bekannten<br />
Markenartikel „Nur die” in Horstmar<br />
ansässig. Heute ist <strong>der</strong> größte Arbeitgeber<br />
<strong>der</strong> Anhänger- und Fahrzeughersteller<br />
Schmitz.<br />
Anfang <strong>der</strong> 1970er Jahre leitete<br />
die Stadt mit großen eigenen finanziellen<br />
Mitteln sowie För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong>n des<br />
Landes eine umfangreiche und intensive<br />
Altstadtsanierung ein. Ziele waren<br />
u. a. <strong>der</strong> denkmalpflegerische Erhalt<br />
<strong>der</strong> historischen Bausubstanz,<br />
die Stadtbildpflege und die Steigerung<br />
<strong>der</strong> Attraktivität des historischen<br />
Stadtkerns bezüglich <strong>der</strong> Aufenthaltsund<br />
Wohnqualität sowie die Sicherung<br />
als Einzelhandelsstandort (Stadt<br />
Horstmar 1992). Seitdem 1996 die<br />
letzten Maßnahmen abgeschlossen<br />
werden konnten, zeigt sich die Stadt<br />
heute als Einheit von Tradition und<br />
Mo<strong>der</strong>ne.<br />
Der Ortsteil Recke <strong>der</strong> Gemeinde<br />
Recke ist mit seinen rd. 5 500 Einwohnern<br />
vergleichbar groß. Er ist ei-
ner von drei Ortsteilen, wobei Recke<br />
mit Abstand <strong>der</strong> Größte ist. Er liegt im<br />
Nordteil des Kreises nahe <strong>der</strong> Grenze<br />
zu Nie<strong>der</strong>sachsen und dem Oberzentrum<br />
Osnabrück. Damit steht Recke<br />
repräsentativ für die Wechselbeziehungen<br />
zwischen den im Norden des<br />
Kreises gelegenen Kommunen und<br />
dem angrenzenden Bundesland.<br />
Recke ist ein Grundzentrum (Landesentwicklungsplan<br />
NRW).<br />
Die seit dem 12. Jh. in Recke herrschenden<br />
Grundherren von Horstmar<br />
schenkten 1189 dem Bischof von<br />
Osnabrück eine Kirche und weiteren<br />
Grundbesitz. Dieses Jahr wird als Geburtsjahr<br />
<strong>der</strong> Gemeinde Recke angesehen.<br />
Später regierten die Grafen<br />
von Tecklenburg. Die Grafschaft ging<br />
dann an Preußen und gehörte seit<br />
1818 zum Kreis Tecklenburg. Eine<br />
ungeliebte Amtsverbindung mit Mettingen<br />
wurde 1951 aufgelöst, und<br />
1975 kam Recke dann zum Kreis<br />
Steinfurt.<br />
Nachdem die wirtschaftliche<br />
Struktur lange Zeit von landwirtschaftlichen<br />
Tätigkeiten dominiert<br />
wurde, konnten auch in den letzten<br />
Jahrzehnten positive Ansiedlungen im<br />
industriellen und gewerblichen Bereich<br />
verzeichnet werden. Trotzdem<br />
ist Recke eine Auspendlergemeinde,<br />
mit Pendlerströmen zumeist in Richtung<br />
des Oberzentrums Osnabrück,<br />
aber auch nach Ibbenbüren zur<br />
Preussag-Zeche. Recke bietet mittlerweile<br />
auch touristische Anziehungspunkte,<br />
wie z. B. das Heimat- und<br />
Korbmuseum.<br />
Für eine Gemeinde dieser Größe<br />
ist das außerordentlich gute Schulangebot<br />
erwähnenswert. Es sind alle<br />
Schulformen vorhanden, wobei die<br />
Realschule und das Gymnasium vom<br />
Bistum Münster getragen und verwaltet<br />
werden. Damit besitzt die Gemeinde<br />
Recke eine hohe Attraktivität für<br />
Hinzuziehende, was auch schon in<br />
den letzten Jahrzehnten gemessen<br />
werden konnte (POESCHEL 1994). Der<br />
Siedlungsschwerpunkt <strong>der</strong> Gesamtgemeinde<br />
ist <strong>der</strong> Ortsteil Recke.<br />
Schon 1975 sollte die Bedeutung<br />
durch die Planung des sogenannten<br />
Dienstleistungszentrums (in dem heute<br />
auch das Rathaus ansässig ist) unterstrichen<br />
werden.<br />
Der Ortsteil Welbergen <strong>der</strong> Stadt<br />
Ochtrup ist mit seinen lediglich rd.<br />
1 200 Einwohnern unter den untersuchten<br />
Orten <strong>der</strong> kleinste und damit<br />
auch infrastrukturell am geringsten<br />
ausgestattet. Er stellt ein „klassisches<br />
Dorf“ mit einer traditionsbewussten<br />
Bevölkerung dar. Die eingeschränkte<br />
verkehrliche Anbindung (ÖPNV) lässt<br />
für das Dorf eine relative Eigenentwicklung<br />
erwarten. Welbergen repräsentiert<br />
damit eine Dorfentwicklung<br />
mit vermuteter relativ geringer Außenwirkung,<br />
aber beson<strong>der</strong>s deutlicher<br />
Identifikation <strong>der</strong> Bewohner mit ihrem<br />
Ort.<br />
Das 1969 nach Ochtrup eingemeindete<br />
Welbergen verdankt seinen<br />
Bekanntheitsgrad vor allem <strong>der</strong> namentlichen<br />
Verbindung zu einem <strong>der</strong><br />
bedeutendsten Baudenkmäler <strong>der</strong><br />
Region, <strong>der</strong> Wasserburg Haus Welbergen.<br />
Sie ist nicht nur Ziel von Touristen<br />
und Kunstkennern, son<strong>der</strong>n sie<br />
dient auch <strong>der</strong> Heimatpflege und ist<br />
Sitz einer nie<strong>der</strong>ländischen Stiftung,<br />
die die beson<strong>der</strong>en Beziehungen zwischen<br />
Deutschland und den Nie<strong>der</strong>-<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
13
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
14<br />
landen pflegt.<br />
Die Gründung <strong>der</strong> Pfarrei Welbergen<br />
ist für das Jahr 1151 nachweisbar.<br />
Die Gründung <strong>der</strong> Burg ist nicht<br />
exakt datierbar. Zwar gibt es schon<br />
1282 erste Hinweise auf die Herren<br />
von Welbergen, doch erst für 1313<br />
auf ein befestigtes Haus Welbergen<br />
(REIMANN 2001, S. 278). Allerdings<br />
gibt es seit 1330 keine Erwähnungen<br />
auf ein Geschlecht <strong>der</strong>er von Welbergen<br />
mehr.<br />
Bis Anfang des 19. Jh.s war<br />
Ochtrup Zentrum des Töpfereihandwerkes,<br />
bis es ab 1854 einen industriellen<br />
Aufschwung durch die Textilindustrie<br />
erlebte (NOLTING 1994). Nachdem<br />
in den 1960er Jahren die Textilkrise<br />
auch Ochtrup erreicht hatte,<br />
musste durch Neuausrichtung <strong>der</strong><br />
Betriebe, aber auch durch den allgemeinen<br />
Strukturwandel die wirtschaftliche<br />
Struktur <strong>der</strong> Stadt angepasst<br />
werden.<br />
Das Dorf Welbergen, welches in<br />
<strong>der</strong> Vergangenheit vor allem durch die<br />
landwirtschaftliche Produktion geprägt<br />
wurde, zeigt sich heute überwiegend<br />
als Wohnstandort in einer<br />
landschaftlich reizvollen Umgebung.<br />
In <strong>der</strong> vorliegenden <strong>Studie</strong> werden<br />
die vier ausgewählten Ortsteile nicht<br />
völlig isoliert, son<strong>der</strong>n - je nach Untersuchungsaspekt<br />
- auch im Zusammenhang<br />
mit <strong>der</strong> jeweiligen Gesamtkommune<br />
betrachtet.<br />
3.2 Umfrage<br />
3.2.1 Entwicklung des Fragebogens<br />
In Anlehnung an Untersuchungen,<br />
die vor allem mit sozialwissenschaftlichen<br />
Inhalten durchgeführt wurden,<br />
ist ein Fragebogen mit insgesamt 27<br />
Fragen entwickelt worden (siehe Anlage<br />
16.1). Nach einem Pre-Test wurde<br />
<strong>der</strong> teilstandardisierte Fragebogen<br />
noch in Bezug auf kleinere Unverständlichkeiten<br />
verän<strong>der</strong>t. Vorher<br />
wurden die Interviewer geschult und<br />
in die Fragen eingewiesen. In vorab<br />
durchgeführten Gesprächen mit den<br />
Bürgermeistern und Verantwortlichen<br />
vor Ort konnten noch einige weitere<br />
Fragestellungen berücksichtigt werden,<br />
z. B. zur vermeintlichen Aussiedlerproblematik;<br />
letztere hat sich allerdings<br />
als irrelevant herausgestellt.<br />
Ansprechpartner bei den Befragungen<br />
war jeweils ein(e) Erwachsene(r)/junge(r)<br />
Erwachsene(r) pro<br />
Haushalt, durch den (die) dann die<br />
ganze Familie erfasst wurde. Die Befragung<br />
war zuvor mit Text und Bild in<br />
<strong>der</strong> Lokalpresse angekündigt worden<br />
(siehe Anlage 16.2). Die Interviewer<br />
wurden mit einem Empfehlungsschreiben<br />
sowohl des Instituts für<br />
Geographie <strong>der</strong> Westfälischen Wilhelms-Universität<br />
zu Münster als<br />
auch <strong>der</strong> entsprechenden Bürgermeister<br />
ausgestattet; letztere haben sich<br />
allesamt als sehr hilfsbereit erwiesen<br />
(siehe Anlage 16.3). Darüber hinaus<br />
wurde die Untersuchung in den Orten<br />
auch durch die „Mund-zu-Mund“-Werbung<br />
gut bekannt.<br />
Die Befragungen wurden in den<br />
Monaten September bis November<br />
2002 durchgeführt. Im Tagesverlauf<br />
wurde von ca. 9 Uhr morgens bis 18<br />
Uhr abends jede Tageszeit gewählt.<br />
Auch am Samstag wurden Interviews<br />
durchgeführt. So wurden auch arbeitende<br />
Menschen in die Untersuchung<br />
einbezogen. Ein Interview dauerte
Abb. 5: Foto von sechs <strong>der</strong> insgesamt acht studentischen Mitarbeiter, die die<br />
Befragungen vor Ort durchführten<br />
etwa 30-45 Minuten. Die Interviews<br />
wurden fast ausschließlich in den<br />
Wohnräumen und damit in „ruhiger“<br />
Atmosphäre durchgeführt. Nur in wenigen<br />
Fällen wurde die Haustürschwelle<br />
nicht überschritten. Insgesamt<br />
war eine außerordentliche hohe<br />
Bereitschaft <strong>der</strong> Bewohner zur Mitarbeit<br />
festzustellen, allerdings wurden<br />
auch einige Interviews aus Zeitmangel<br />
(fast <strong>der</strong> einzige Grund) von vornherein<br />
abgelehnt.<br />
In Bevergern, Horstmar und<br />
Recke wurde bei den Befragungen jeweils<br />
eine Quote von gut jedem zehnten<br />
Haushalt erreicht, in Welbergen<br />
von jedem vierten, um die Stichprobe<br />
für diesen Ort auf eine Anzahl zu heben,<br />
welche die Repräsentativität gewährleistet.<br />
Dazu zählten die Intervie-<br />
wer die Häuser bzw. Wohnungen<br />
dementsprechend ab. Bei Nichtzustandekommen<br />
einer Haushaltsbefragung<br />
wurde das nächste Objekt gewählt.<br />
Mit Unterstützung eines textlichen<br />
Straßenverzeichnisses konnte insgesamt<br />
eine quasi „flächendeckende”<br />
Erfassung <strong>der</strong> Haushalte erreicht werden.<br />
Die Abbildungen 6a-6d verdeutlichen<br />
die grafischen Verteilungen <strong>der</strong><br />
befragten Haushalte, allerdings aus<br />
Datenschutzgründen nicht parzellenscharf,<br />
son<strong>der</strong>n es wird jeweils nur die<br />
Anzahl <strong>der</strong> Befragungen in den einzelnen<br />
Straßen wie<strong>der</strong>gegeben. Die<br />
Lage <strong>der</strong> Punkte spiegelt also nicht<br />
das jeweilige Haus, son<strong>der</strong>n lediglich<br />
die Straßenzugehörigkeit wi<strong>der</strong>. Trotzdem<br />
zeigen die Abbildungen die opti-<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
15
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
16<br />
0 200 400 m<br />
0 200 400 m<br />
Abb. 6a: Nicht parzellenscharfe Verteilung <strong>der</strong> befragten Haushalte in Bevergern<br />
© Geobasisdaten: Kreis Steinfurt -<br />
Vermessungs- und Katasteramt -, ST/122/2003<br />
© Geobasisdaten: Kreis Steinfurt -<br />
Vermessungs- und Katasteramt -, ST/122/2003<br />
Abb. 6b:<br />
Nicht parzellenscharfe<br />
Verteilung <strong>der</strong> befragten<br />
Haushalte in Horstmar
Abb. 6c:<br />
Nicht parzellenscharfe Verteilung <strong>der</strong><br />
befragten Haushalte in Recke<br />
0 200 400 m<br />
© Geobasisdaten: Kreis Steinfurt -<br />
Vermessungs- und Katasteramt -, ST/122/2003<br />
0 200 400 m<br />
© Geobasisdaten: Kreis Steinfurt -<br />
Vermessungs- und Katasteramt -, ST/122/2003<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
Abb. 6d: Nicht parzellenscharfe Verteilung <strong>der</strong> befragten<br />
Haushalte in Welbergen<br />
17
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
100 %<br />
18<br />
80 %<br />
60 %<br />
40 %<br />
20 %<br />
0 %<br />
63 259<br />
217<br />
150<br />
151<br />
Haushalte Personen<br />
Abb. 7: Anzahl <strong>der</strong> befragten Haushalte und Personen in den<br />
untersuchten Orten<br />
male räumliche Verteilung <strong>der</strong> befragten<br />
Haushalte in je<strong>der</strong> <strong>der</strong> vier untersuchten<br />
Gemeinden und verdeutlichen<br />
die Repräsentativität <strong>der</strong> empirischen<br />
Untersuchung.<br />
Bei dem Vergleich <strong>der</strong> erhobenen<br />
Spezifika <strong>der</strong> Stichprobe und <strong>der</strong> Angaben<br />
zur Grundgesamtheit stellt sich<br />
heraus, dass es eine hohe Übereinstimmung,<br />
und wenn abweichend,<br />
dann im Toleranzbereich, gibt. Die<br />
Repräsentativität ist auf grund des<br />
Umfangs <strong>der</strong> Stichprobe gewährleistet.<br />
Die Befragung durch Interviewer<br />
(Verzicht auf eigenhändige Ausfüllung)<br />
hatte den Vorteil, dass es keine<br />
unvollständigen Fragebögen gab.<br />
Verständnisprobleme konnten im persönlichen<br />
Gespräch geklärt werden.<br />
Großes Interesse haben auch die offenen<br />
Fragen am Ende des Bogens<br />
ausgelöst.<br />
3.2.2 Stichprobe und Repräsentativität<br />
Zum Befragungszeitpunkt lebten<br />
in den zu untersuchenden Ortsteilen,<br />
nach örtlichen Angaben, rd. 15 000<br />
Einwohner: je rd. 4 500 in Horstmar<br />
und Bevergern, 5 000 in Recke und<br />
1 000 in Welbergen.<br />
Insgesamt wurden 581 Haushalte<br />
befragt, durch die 1 937 Personen erfasst<br />
wurden (Abb. 7).<br />
In Bevergern wurden 151 Haushalte<br />
besucht, in Horstmar 150, in<br />
Recke 217 und in Welbergen 63. Insgesamt<br />
beteiligten sich damit rd. 12 %<br />
aller Haushalte an <strong>der</strong> Befragung. In<br />
Bevergern wurden 501 Personen erfasst,<br />
in Horstmar 459. Im größten<br />
Ortsteil <strong>der</strong> <strong>Studie</strong>, in Recke, wurden<br />
718 Personen und in dem wesentlich<br />
kleineren Dorf Welbergen 259 in die<br />
Befragung einbezogen.<br />
Wegen <strong>der</strong> relativ großen Anzahl<br />
nach dem Zufallsprinzip ausgewählter<br />
und befragter Haushalte (rd. 12 %)<br />
mit darin lebenden Personen, aber<br />
auch vor allem aufgrund <strong>der</strong> großen<br />
Übereinstimmungen mit vergleichbaren<br />
amtlichen statistischen Daten für<br />
die jeweiligen Gemeinden (z. B. Ge-<br />
Bevergern Horstmar Recke Welbergen Gesamt<br />
männlich 50,0 51,8 49,3 49,4 50,1<br />
weiblich 50,0 48,1 50,7 50,6 49,9<br />
weiblich<br />
(nach LDS)<br />
718<br />
459<br />
501<br />
63<br />
Welbergen<br />
Recke<br />
Horstmar<br />
Bevergern<br />
absolute<br />
Werte<br />
Insgesamt:<br />
581 Haushalte<br />
1937 Personen<br />
Quelle: eigene Erhebungen<br />
Grafik: Melanie Unger<br />
Hörstel 50,1 50,1 49,9 Ochtrup 50,3 51,3<br />
Tab. 1: Geschlechterverteilung in den untersuchten Orten im Vergleich zum<br />
Landesdurchschnitt in % (n = 1928)
%<br />
35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
9,4 8,1<br />
18,3<br />
17,2<br />
8,2<br />
7,9<br />
4,1<br />
schlechterverhältnis und Altersgruppenverteilung)<br />
kann von einer hohen<br />
Repräsentativität <strong>der</strong> Befragung ausgegangen<br />
werden.<br />
5,5<br />
31,6<br />
29,8<br />
17,6<br />
15,1<br />
4. Soziodemographische<br />
Merkmale<br />
4.1 Geschlechterverteilung<br />
In Bezug auf die Geschlechteran-<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
14,8<br />
12,8<br />
< 6 6 bis < 18 18 bis < 25 25 bis < 30 30 bis < 50 50 bis < 65 > 65<br />
Altersgruppen<br />
Stichprobe Mittelwerte LDS 01.01.2002<br />
Abb. 8: Altersgruppenverteilung in <strong>der</strong> Stichprobe im Vergleich zur amtlichen Statistik<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
Bevergern Horstmar Recke Welbergen alle Orte NRW<br />
01.01.02<br />
< 6 6 bis < 18 18 bis < 25 25 bis < 30 30 bis < 50 50 bis < 65 > 65<br />
Quelle: eigene Erhebungen; Grafik: Heike Benecke<br />
Quelle: eigene Erhebungen; Grafik: Heike Benecke<br />
Abb. 9: Verteilung <strong>der</strong> Altersgruppen in den untersuchten Orten und in <strong>der</strong> amtlichen Statistik<br />
19
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
20<br />
Stichprobe<br />
Bevergern<br />
Stichprobe<br />
Horstmar<br />
teile <strong>der</strong> Befragten in den untersuchten<br />
Orten herrscht eine fast optimale<br />
Ausgeglichenheit vor (Tab. 1).<br />
Während sich in Bevergern die<br />
männlichen und weiblichen Befragten<br />
mit 50,0% genau die Waage halten,<br />
überwiegen in Horstmar leicht die<br />
Männer: 51,8% männlich und 48,1 %<br />
weiblich. In Recke und Welbergen<br />
gibt es wie<strong>der</strong>um einen geringen<br />
weiblichen Überhang: Recke 50,7 %<br />
Frauen, 49,3 % Männer sowie Welbergen<br />
50,6 % Frauen und 49,4 %<br />
Männer. Damit trifft die Stichprobe in<br />
hohem Maße vergleichbare Statistikergebnisse<br />
(LDS Frauenanteil 2001:<br />
Hörstel 50,1%, Recke 49,9%,<br />
Ochtrup 50,3%, Horstmar 50,1%). Im<br />
Landesdurchschnitt beträgt <strong>der</strong> Anteil<br />
<strong>der</strong> Frauen 51,3%, d. h. in <strong>der</strong> ländli-<br />
LDS 2002 Stichprobe 2002<br />
Ochtrup 6,2 Welbergen 0,0<br />
Horstmar 4,9 Horstmar 2,4<br />
Recke 3,4 Recke 2,0<br />
Hörstel 3,7 Bevergern 3,4<br />
Land NRW 11,0 Durchschnitt 2,3<br />
Kreis Steinfurt 5,8<br />
Stichprobe<br />
Recke<br />
Stichprobe Stichprobe<br />
Welbergen alle Orte<br />
Tab. 3: Vergleich <strong>der</strong> Auslän<strong>der</strong>anteile nach LDS und in <strong>der</strong><br />
Stichprobe<br />
NRW<br />
01.01.<br />
2002<br />
unter 6 8,2 8,7 10,7 10,0 9,4 8,1<br />
6-unter 18 18,2 17,6 18,7 18,5 18,3 17,2<br />
18-unter 25 8,2 7,2 7,7 9,7 8,2 7,9<br />
25-unter 30 4,2 4,4 3,1 4,6 4,1 5,5<br />
30-unter 50 30,7 28,3 31,1 29,0 29,8 31,6<br />
50-unter 65 18,8 18,1 16,0 17,4 17,6 15,1<br />
65 und mehr 11,8 15,7 12,8 10,8 12,8 14,8<br />
Tab. 2: Verteilung <strong>der</strong> Altersgruppen in den untersuchten Orten<br />
und in <strong>der</strong> amtlichen Statistik<br />
chen Region sind die Geschlechterverhältnisse<br />
relativ ausgeglichen.<br />
Für den Untersuchungsraum bedeutet<br />
das, dass es we<strong>der</strong> durch Abwan<strong>der</strong>ungen<br />
noch durch den verstärkten<br />
Zuzug <strong>der</strong> letzten Jahre gravierende<br />
Verän<strong>der</strong>ungen im Geschlechterproporz<br />
gegeben hat.<br />
4.2 Altersgruppenverteilung<br />
Der Vergleich <strong>der</strong> Altersgruppen in<br />
allen Orten <strong>der</strong> Stichprobe mit den Ergebnissen<br />
des Landesamtes für Datenverarbeitung<br />
und Statistik zeigt die<br />
hohe Übereinstimmung mit den offiziellen<br />
Zahlen, die aber nur für die Gesamtkommunen<br />
(nicht für die in dieser<br />
<strong>Studie</strong> untersuchten Ortsteile)<br />
vorliegen (Abb. 8). Der Vergleich <strong>der</strong><br />
Einzelergebnisse ergibt jedoch, dass<br />
die Abweichungen nicht gravierend<br />
sind. Damit wird die Repräsentativität<br />
<strong>der</strong> Untersuchung abermals bestätigt.<br />
Insgesamt zeigt sich in den <strong>Studie</strong>norten<br />
ein etwas jüngerer Bevölkerungsaufbau<br />
als in städtischen Regionen.<br />
Die Überalterung ist vor allem ein<br />
Problem in den Städten, während in<br />
ländlichen Regionen eine größere Zahl<br />
von Kin<strong>der</strong>n pro Haushalt den Altersdurchschnitt<br />
senkt.<br />
Auch die Vergleiche <strong>der</strong> Altersgruppen<br />
in den vier Orten mit entsprechenden<br />
Zahlen des Landesamtes<br />
für Datenverarbeitung und Statistik<br />
LDS (diesbezüglich aber jeweils<br />
für die Gesamtkommune) zeigen eine<br />
hohe Übereinstimmung (vgl. Abb. 9 u.<br />
Tab. 2). Leicht auffallende Abweichungen,<br />
wie z. B. zwischen dem<br />
Umfrageergebnis in Welbergen und<br />
<strong>der</strong> Datenlage des LDS für die Stadt<br />
Ochtrup (Abb. 9), sind in <strong>der</strong> unter-
schiedlichen Gesamtheit zu sehen:<br />
Der größere Anteil <strong>der</strong> jüngeren Bevölkerung<br />
in Welbergen ergibt sich<br />
vor allem durch die durchschnittlich<br />
größere Kin<strong>der</strong>zahl je Haushalt. Ein<br />
etwas älterer Bevölkerungsdurchschnitt<br />
ist in Horstmar zu erkennen,<br />
<strong>der</strong> aber hohe Übereinstimmungen<br />
mit dem Landesdurchschnitt aufweist.<br />
Insgesamt ist jedoch eine für den<br />
ländlichen Raum typische jüngere Bevölkerungszusammensetzungerkennbar.<br />
4.3 Nationalität und<br />
Religionszugehörigkeit<br />
Der Anteil <strong>der</strong> Deutschen innerhalb<br />
<strong>der</strong> Stichprobe liegt bei 97,7 %,<br />
während an<strong>der</strong>e Nationalitäten insgesamt<br />
lediglich 2,3 % umfassen.<br />
Damit liegt <strong>der</strong> Wert etwas unter den<br />
entsprechenden LDS-Werten zum<br />
Auslän<strong>der</strong>anteil. Eine Erklärung<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
Quelle: eigene Erhebungen; Grafik: Heike Benecke<br />
dafür ist, dass eine ausländische Familie<br />
eher zur Auskunftsverweigerung<br />
tendiert. Diesbezügliche Gründe<br />
sind sicherlich sprachliche Probleme,<br />
aber auch die häufige Abwesenheit<br />
des männlichen „Haushaltsvorstandes“,<br />
ohne den in diesen Familien<br />
eine Befragung oft kaum<br />
durchzuführen war.<br />
Insgesamt dominiert mit 85,4 %<br />
<strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Katholiken an <strong>der</strong> Stichprobe.<br />
10,5 % sind evangelisch, und<br />
4,1 % machten keine Angaben bzw.<br />
stuften sich unter an<strong>der</strong>e ein.<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
Bevergern Horstmar Recke Welbergen Mittel<br />
Verheiratet 53,1 53,2 51,7 52,5 52,6<br />
Eheähnliche<br />
Gemeinschaft<br />
1,0 0,4 1,3 0,0 0,7<br />
Geschieden 1,0 0,0 1,1 0,0 0,5<br />
Verwitwet 2,8 5,0 3,5 2,7 4,0<br />
Ledig 41,7 39,7 42,2 44,4 42,0<br />
Tab. 4: Familienstand in den untersuchten Orten<br />
Bevergern Horstmar Recke Welbergen Mittel<br />
Verheiratet<br />
Eheähnliche<br />
Gemeinschaft<br />
Abb. 10: Familienstand in den untersuchten Orten<br />
Geschieden Verwitwet Ledig<br />
21
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
% 100<br />
22<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
1,0<br />
11,3<br />
77,7<br />
91,7<br />
68,8<br />
60,4<br />
3,5<br />
40,0<br />
93,6<br />
92,9<br />
im Ort Geborene Zugezogene<br />
n=604 n=785<br />
18 bis < 25 25 bis < 30<br />
50 bis < 65<br />
über 65<br />
76,6<br />
82,5<br />
30 bis < 50<br />
Mittelwert<br />
Abb. 11:Verheiratete Personen nach Altersklassen, unterschieden<br />
nach im Ort Geborenen und Zugezogenen in allen<br />
untersuchten Orten<br />
4.4 Familienstand<br />
Gut die Hälfte aller Befragten ist<br />
verheiratet. Der Anteil <strong>der</strong> Ledigen<br />
(darunter fallen auch Kin<strong>der</strong> und Jugendliche)<br />
liegt bei etwa 40 %. Zwischen<br />
2,8 und 5 % sind verwitwet. Die<br />
Zahlen <strong>der</strong> eheähnlichen Gemeinschaften,<br />
aber auch <strong>der</strong> Geschiedenen,<br />
betragen jeweils knapp 1 %.<br />
Unterscheidet man nun die Verheirateten<br />
nach im Ort Geborenen<br />
und Zugezogenen sowie nach Altersklassen<br />
(Abb. 11), fällt das folgende<br />
interessante Ergebnis auf: Die Zugezogenen<br />
sind wesentlich früher verheiratet<br />
als die im Ort Geborenen.<br />
Quelle: eigene Erhebungen; Grafik: Rudolf Grothues<br />
Berücksichtigt sind hierbei nur Personen<br />
ab 18 Jahren, also im „heiratsfähigen“<br />
Alter. In <strong>der</strong> Altersklasse 25<br />
bis unter 30 Jahren sind schon 40 %<br />
<strong>der</strong> Zugezogenen verheiratet, während<br />
es bei den im Ort Geborenen nur 11,3<br />
% sind. Auch bei den 30- bis unter 50-<br />
Jährigen ist <strong>der</strong> Anteil bei den Zugezogenen<br />
(93,6%) gegenüber den im<br />
Ort Geborenen (77,7 %) deutlich<br />
höher. Erst ab rd. 50 Jahren Lebensalter<br />
nivellieren sich die Werte auf je<br />
gut 90 %.<br />
Insgesamt lässt sich festhalten,<br />
dass <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Verheirateten in<br />
<strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Zugezogenen wesentlich<br />
höher ist als bei den im Ort<br />
Geborenen. Im Durchschnitt sind<br />
82,5 % <strong>der</strong> Zugezogenen heute verheiratet,<br />
aber nur 60,4 % <strong>der</strong> im Ort<br />
Geborenen. Das liegt weniger an <strong>der</strong><br />
Tatsache, dass im Ort Geborene seltener<br />
Partner finden, son<strong>der</strong>n dass innerhalb<br />
<strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Zugezogenen<br />
die Paare einen wesentlich größeren<br />
Anteil haben.<br />
Der Umzug in einen an<strong>der</strong>en Ort,<br />
oft mit dem Wunsch <strong>der</strong> Familiengründung<br />
und großzügigerer Wohnbedingungen<br />
verbunden, ist häufig<br />
Ergebnis einer dauerhaften Partnerschaft<br />
bzw. einer Heirat.<br />
Diese Tatsache gilt es bei kommunalen<br />
und gesellschaftlich-kulturellen<br />
Angeboten zu berücksichtigen. Neubürger<br />
treten in <strong>der</strong> Öffentlichkeit stärker<br />
als Verheiratete o<strong>der</strong> als Paar auf<br />
und deshalb müssen Angebote die<br />
Möglichkeit beinhalten, dass sie auch<br />
von Paaren zusammen besucht werden<br />
können. Angebote für Singles finden<br />
bei <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Zugezogenen<br />
eher wenig Interesse.
4.5 Verteilung <strong>der</strong> Haushaltsgrößen<br />
Die Verteilung <strong>der</strong> Haushaltsgrößen<br />
ist in den vier Untersuchungsorten<br />
relativ gleichartig (vgl. Tab. 5 u.<br />
Abb. 12). Den größten Anteil in allen<br />
Orten haben die Haushalte mit 4 Personen.<br />
Relativ identisch (bei knapp<br />
20 %) sind die Anteile <strong>der</strong> 2-, 3- und 5-<br />
Personen-Haushalte. Single-Haushalte<br />
finden sich in den Ergebnissen<br />
kaum, lediglich Horstmar weist hier<br />
mit 4,4 % mehr als den Durchschnitt<br />
auf. Neben dem Grund, dass Einpersonen-Haushalte<br />
vermehrt in Städten,<br />
vor allem in Großstädten, bestehen,<br />
beinhaltet das Ergebnis sicherlich<br />
auch zum Teil den Tatbestand,<br />
dass Singles häufig den ganzen Tag<br />
unterwegs sind und daher bei den befragten<br />
Personen unterrepräsentiert<br />
sein können.<br />
Eine leicht überdurchschnittliche<br />
Tendenz zu größeren Haushalten ist<br />
in Welbergen anzutreffen. 20,8 % für<br />
6-Personen- und 13,5 % für sogar 7-<br />
Personen-Haushalte verdeutlichen<br />
auch die Tatsache, dass in ausgesprochen<br />
ländlichen Orten und Regionen<br />
immer noch mehrere Generationen<br />
unter einem Dach leben.<br />
4.6 Wohnformen<br />
Gerade in den ländlich geprägten<br />
Orten ist das eigene Haus die häufigste<br />
Wohnungsform, und das mit einem<br />
sehr großen Abstand zu an<strong>der</strong>en<br />
Wohnungstypen. Während <strong>der</strong> Anteil<br />
in Recke noch 82,5 % beträgt, macht<br />
er in Bevergern 88,0 %, in Horstmar<br />
90,0 % und in Welbergen sogar<br />
98,5 % aus (vgl. Tab. 6 u. Abb. 13).<br />
Mietwohnungen wurden in Welber-<br />
Haushaltsmitglie<strong>der</strong><br />
100 %<br />
80 %<br />
60 %<br />
40 %<br />
20 %<br />
0 %<br />
Quelle: eigene Erhebungen<br />
1 2 3 4 5 6 7<br />
gen, wie auch Eigentumswohnungen,<br />
in <strong>der</strong> Befragung nicht erfasst bzw.<br />
waren in <strong>der</strong> statistischen Grundgesamtheit<br />
nicht vorhanden. In <strong>der</strong><br />
Rangfolge folgen nach dem Eigenheim<br />
das gemietete Haus (1,5-8,8 %)<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
Bevergern Horstmar Recke Welbergen<br />
1 1,8 4,4 2,4 0,4<br />
2 17,2 18,3 15,3 6,9<br />
3 18,0 17,6 18,4 16,2<br />
4 31,9 33,1 32,3 24,7<br />
5 20,0 18,5 22,3 17,4<br />
6 8,4 6,5 8,4 20,8<br />
7 2,8 1,5 1,0 13,5<br />
Tab. 5: Verteilung <strong>der</strong> Haushaltsgrößen in den untersuchten<br />
Orten<br />
Personen<br />
pro Haushalt<br />
Welbergen<br />
Recke<br />
Horstmar<br />
Bevergern<br />
Grafik: Melanie Unger<br />
Abb. 12: Anteile <strong>der</strong> Haushaltsgrößen in den untersuchten Orten<br />
Bevergern Horstmar Recke Welbergen<br />
Mietwohnung 3,6 3,3 7,7 0,0<br />
gemietetes<br />
Haus<br />
Eigentumswohnung<br />
6,6 5,0 8,8 1,5<br />
1,8 1,7 1,1 0,0<br />
eigenes Haus 88,0 90,0 82,5 98,5<br />
Tab. 6: Wohnformen in den untersuchten Orten<br />
23
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
24<br />
100 %<br />
80 %<br />
60 %<br />
40 %<br />
20 %<br />
0 %<br />
Bevergern<br />
Horstmar<br />
Recke<br />
und die Mietwohnung (bis 7,7 %). Keine<br />
Bedeutung haben in diesen Orten<br />
Eigentumswohnungen.<br />
4.7 Anteile <strong>der</strong> im Ort Geborenen<br />
und <strong>der</strong> Zugezogenen<br />
Die Anteile von im Ort Geborenen<br />
und Zugezogenen bilden fast jeweils<br />
die Hälfte aller Befragten, mit kleinen<br />
Vorteilen <strong>der</strong> im Ort Geborenen: So liegen<br />
die Mittelwerte bei 52,8 % <strong>der</strong> im<br />
Ort Geborenen und 47,2 % <strong>der</strong> Zugezogenen<br />
(Abb. 14). Während in Bevergern<br />
und Recke die Anteile fast jeweils<br />
identisch die Hälfte betragen, ist <strong>der</strong><br />
Vorsprung <strong>der</strong> im Ort Geborenen in<br />
Welbergen und in Horstmar deutlicher<br />
und beträgt bis zu rd. 15 %-Punkte.<br />
4.8 Wohndauer am Ort<br />
Wichtig für den Grad <strong>der</strong> Integration<br />
<strong>der</strong> Bewohner ist auch die Wohndauer<br />
am Ort, und zwar unabhängig<br />
von <strong>der</strong> Tatsache, ob man im Ort geboren<br />
wurde o<strong>der</strong> zugezogen ist. Bei<br />
den bis zu sechs Jahren im Ort Lebenden<br />
weist <strong>der</strong> Ortsteil Recke einen<br />
Welbergen<br />
Abb. 13: Wohnformen in den untersuchten Orten<br />
eigenes Haus<br />
Eigentumswohnung<br />
gemietetes Haus<br />
Mietwohnung<br />
Quelle: eigene Erhebungen<br />
Grafik: Melanie Unger<br />
beson<strong>der</strong>s hohen, überdurchschnittlichen<br />
Wert auf, d. h. hier sind in den<br />
letzten sechs Jahren nicht nur viele<br />
Geburten zu registrieren gewesen,<br />
son<strong>der</strong>n auch - und wohl vor allem -<br />
eine starke Zuzugsbewegung. Bei<br />
den an<strong>der</strong>en Jahresklassen zählt<br />
Recke eher zu den unterdurchnittlichen.<br />
Gleiches gilt auch für Welbergen,<br />
allerdings mit <strong>der</strong> Ausnahme,<br />
dass hier beson<strong>der</strong>s viele Menschen<br />
seit 21 bis zu 40 Jahren im Ort leben.<br />
Die generelle Wohndauer am Ort<br />
ist mit entscheidend für die Integrationsbereitschaft<br />
und damit auch für<br />
das Zufriedenheitsgefühl im und die<br />
Identifikation mit dem Ort.<br />
Zugezogene wohnen naturgemäß<br />
noch nicht so lange am Ort wie die<br />
Menschen, die dort geboren sind. Tab.<br />
6 und Abb. 15 zeigen diesbezüglich<br />
die Differenzen. Die Zugezogenen dominieren<br />
vor allem die Bevölkerungsgruppen,<br />
die noch nicht so lange im<br />
Ort wohnen, während nur wenige seit<br />
41 bis 70 Jahren im Ort ansässig sind.<br />
So gut wie keiner <strong>der</strong> Zugezogenen
% % 40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
% % 20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
49,8<br />
50,2<br />
Bevergern Horstmar<br />
43,3<br />
56,7<br />
wohnt länger als 71 Jahre im Ort. Hier<br />
dominieren verständlicherweise die im<br />
Ort Geborenen.<br />
In Recke ist in den letzten Jahren<br />
eine überdurchschnittlich große Anzahl<br />
von Menschen hinzugezogen.<br />
Gleichzeitig fallen die Anteile <strong>der</strong> Bewohner<br />
in Recke mit Wohndauern<br />
%<br />
40 % %<br />
40 %<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
%<br />
20 %<br />
Welbergen Mittelwerte<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
zwischen 7 und 20 Jahren deutlich<br />
unter die <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Orte.<br />
Ein großes Potenzial an Zugezogenen,<br />
die zwischen 41 und 70 Jahren<br />
am Ort leben, weist Welbergen<br />
auf (16,4 %). Nur wenig mehr<br />
(18,1 %) <strong>der</strong> im Ort Geborenen sind<br />
schon seit dieser Zeit in Welbergen<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Recke<br />
%<br />
20<br />
Abb. 14: Anteile <strong>der</strong> Zugezogenen und <strong>der</strong> im Ort Geborenen an <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung<br />
% 35<br />
30<br />
25<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
21,1<br />
10,0<br />
21,0<br />
0-6 Jahre 7-10 Jahre 11-20 Jahre 21-40 Jahre 41-70 Jahre 71 und länger<br />
Quelle: eigene Erhebungen Bevergern Horstmar Recke Welbergen Mittelwert<br />
Grafik: Rudolf Grothues<br />
Abb. 15: Wohndauer im Ort nach Altersklassen<br />
42,7<br />
57,3<br />
47,2<br />
52,8<br />
27,5<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
16,9<br />
49,7<br />
50,3<br />
Zugezogene<br />
im Ort Geborene<br />
3,4<br />
Quelle: eigene Erhebungen; Grafik: Rudolf Grothues<br />
25
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
Wie lange leben alle Bewohner schon im Ort?<br />
26<br />
Bevergern Horstmar Recke Welbergen<br />
0-3 Jahre 10,1 7,2 14,4 10,6<br />
4-6 Jahre 6,7 10,0 13,0 9,1<br />
7-10 Jahre 11,9 11,1 8,3 9,4<br />
11-20 Jahre 23,2 21,4 19,9 18,9<br />
21-40 Jahre 29,0 27,0 25,6 30,3<br />
41-70 Jahre 16,3 18,7 16,0 17,3<br />
71 und länger 2,8 4,6 2,8 4,3<br />
Wie lange leben die Zugezogenen schon im Ort?<br />
Bevergern Horstmar Recke Welbergen<br />
0-3 Jahre 13,4 7,7 21,7 9,1<br />
4-6 Jahre 6,5 13,3 15,2 14,5<br />
7-10 Jahre 15,4 11,7 5,9 10,9<br />
11-20 Jahre 28,3 25,5 19,4 15,5<br />
21-40 Jahre 29,1 32,1 29,6 32,7<br />
41-70 Jahre 7,3 9,7 7,9 16,4<br />
71 und länger 0,0 0,0 0,3 0,9<br />
Wie lange leben die im Ort Geborenen schon im Ort?<br />
Bevergern Horstmar Recke Welbergen<br />
0-3 Jahre 6,8 6,8 7,2 11,8<br />
4-6 Jahre 6,8 7,6 10,9 4,9<br />
7-10 Jahre 8,4 10,6 10,6 8,3<br />
11-20 Jahre 18,1 18,3 20,3 21,5<br />
21-40 Jahre 28,9 23,2 21,7 28,5<br />
41-70 Jahre 25,3 25,5 24,0 18,1<br />
71 und länger 5,6 8,0 5,3 6,9<br />
Tab. 6: Wohndauer im Ort unterschieden nach Zugezogenen<br />
und im Ort Geborenen nach Altersklassen in %<br />
wohnhaft. Rechnet man diesen Zeitraum<br />
zurück, wird man die Erklärung<br />
in einem hohen Anteil an Zuwan<strong>der</strong>ern<br />
nach dem Zweiten Weltkrieg zu<br />
suchen haben.<br />
Hochschulabschluss<br />
Abitur Fachhochschulreife/mittlere<br />
Reife<br />
4.9 Schulabschlüsse<br />
Die Anteile <strong>der</strong> Schulabschlüsse<br />
bei den befragten Personen (Tab. 7)<br />
unterscheiden sich kaum von Orten<br />
und Städten vergleichbarer Größe im<br />
ländlichen Raum. Dabei nehmen mit<br />
48 % die Hauptschul- bzw. Volksschulabschlüsse<br />
den größten Prozentsatz<br />
ein. Es folgen mit 18 % die<br />
Personen, die einen Realschulabschluss<br />
besitzen, sowie 17 % mit<br />
Fachhochschulreife/mittlerer Reife.<br />
Der Anteil <strong>der</strong> Abiturienten liegt bei<br />
12% und <strong>der</strong>jenigen <strong>der</strong> Hochschulabsolventen<br />
immerhin bei 5 %.<br />
Hochschulabsolventen besitzen<br />
ihren größten Anteil unter den Zugezogenen<br />
(Abb. 16): Während aus dieser<br />
Gruppe 6,2 % einen Hochschulabschluss<br />
haben, besitzen diesen nur<br />
3,5 % <strong>der</strong> im Ort Geborenen; auf die<br />
letztgenannte Gruppe entfallen dafür<br />
jedoch leicht erhöhte Anteile an Abiturienten,<br />
aber auch an Realschulabgängern.<br />
Überdurchschnittlich viele<br />
Zugezogene (50,1 %) haben dagegen<br />
einen Haupt- bzw. Volksschulabschluss.<br />
Daher lässt sich abschließend<br />
keine eindeutige Präferenz<br />
im Bereich <strong>der</strong> Schulabschlüsse<br />
für eine <strong>der</strong> beiden Bevölkerungsgruppen<br />
(Zugezogene o<strong>der</strong> im Ort<br />
Geborene) feststellen.<br />
5. Informationsverhalten <strong>der</strong><br />
Bürgerinnen und Bürger<br />
Von großem Interesse für die ge-<br />
Realschulabschluss<br />
Hauptschul-/Volksschulabschluss<br />
5,1 11,5 16,8 17,8 48,8<br />
Tab. 7: Schulabschlüsse in allen untersuchten Orten in %
% 60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
genwärtige und zukünftige Informationspolitik<br />
von Verwaltung, Organisationen<br />
o<strong>der</strong> auch Vereinen ist die Frage,<br />
wie sich die Bevölkerung informiert.<br />
Hauptinformationsmedium, vor<br />
allem für lokale Nachrichten, ist (im-<br />
%<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Hochschulabschluss<br />
mer noch) die Lokalzeitung. Die Abbildung<br />
17 zeigt den deutlichen Anstieg<br />
des Interesses mit zunehmendem<br />
Alter.<br />
Die allgemeine Information durch<br />
eine überregionale Tageszeitung<br />
1-6 7-15 16-20 21-25 26-30 31-40 41-50 51-65 > 66<br />
Quelle: eigene Erhebungen<br />
Grafik Heike Benecke<br />
11,2<br />
5,0<br />
2,7<br />
6,2 3,5 10,0 12,9 16,5 16,3 14,6 20,6 50,1 43,9 2,6 2,8<br />
Abitur Fachhochreife/mittlere<br />
Reife<br />
Zugezogene im Ort Geborene<br />
n=1378, davon 772 Zugezogene und 606 im Ort Geborene<br />
Abb. 17: Information durch Lokalzeitung<br />
Realschulabschluss<br />
17,3<br />
Haupt-/Volksschulabschluss<br />
Mittelwert<br />
häufig selten nie<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
47,4<br />
ohne<br />
Abschluss<br />
Quelle: eigene Erhebungen<br />
Grafik: Heike Benecke<br />
Abb. 16: Schulabschlüsse, differenziert nach Zugezogenen und im Ort Geborenen<br />
16,4<br />
Alter<br />
27
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
28<br />
(Abb. 18) spielt eine nur untergeordnete<br />
Rolle und findet in <strong>der</strong> Altersgruppe<br />
41-50 Jahre mit 19 % häufiger<br />
und 19 % seltener Nutzung ihren<br />
Höhepunkt.<br />
Das Fernsehen hat schon für die<br />
Alterklasse 7-15 Jahre eine große Bedeutung<br />
und bleibt mit zunehmendem<br />
Alter fast unverän<strong>der</strong>lich (Abb. 19).<br />
Gleiches gilt zwar auch für die Information<br />
durch das Radio, allerdings<br />
%<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
Abb. 18: Information durch überregionale Tageszeitung<br />
%<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
auf einem etwas geringerem Niveau<br />
(Abb. 20).<br />
Im Gegensatz zu den schon beschriebenen<br />
Informationsmedium<br />
weist das Internet noch keine flächendeckende<br />
Verbreitung auf, so dass<br />
ein größerer Anteil <strong>der</strong> befragten Bewohner,<br />
die dieses Medium nicht nutzen,<br />
zu erwarten war (Abb. 21). Trotzdem<br />
sind die Werte <strong>der</strong> Anwen<strong>der</strong><br />
z. T. überraschend hoch: in den Al-<br />
1-6 7-15 16-20 21-25 26-30 31-40 41-50 51-65 > 66<br />
Quelle: eigene Erhebungen<br />
Grafik Heike Benecke<br />
1-6 7-15 16-20 21-25 26-30 31-40 41-50 51-65 > 66<br />
Quelle: eigene Erhebungen<br />
Grafik Heike Benecke<br />
Abb. 19: Information durch Fernsehen<br />
häufig selten nie<br />
häufig selten nie<br />
Alter<br />
Alter
tersgruppen 16-20 und 21-25 nutzen<br />
rd. 75 % das Internet häufig o<strong>der</strong> selten<br />
zur persönlichen Information.<br />
Aber auch bis zu einem Alter von<br />
etwa 50 Jahren gebrauchen rd. 50 %<br />
<strong>der</strong> Befragten das Internet. Wie zu erwarten<br />
war, nimmt die Anwendungsbereitschaft<br />
aber mit zunehmendem<br />
Alter ab; trotzdem sind es z. B. immerhin<br />
noch rd. 30 % auch <strong>der</strong> 51-65-<br />
Jährigen, die sich dieses Mediums<br />
%<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
%<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
bedienen.<br />
Bezogen auf die lokale Informationspolitik<br />
zeigen die Umfrageergebnisse,<br />
dass <strong>der</strong> effektivste Weg zur Information<br />
<strong>der</strong> Bevölkerung immer<br />
noch die Tagespresse ist, wenn auch<br />
das Internet und mit Abstrichen das<br />
Radio (bei lokaler Orientierung) mittlerweile<br />
sinnvolle Ergänzungen sind.<br />
Da sich die Verbreitungsdichte des<br />
Internets in Zukunft auf alle Bevölke-<br />
1-6 7-15 16-20 21-25 26-30 31-40 41-50 51-65 > 66<br />
Quelle: eigene Erhebungen<br />
Grafik Heike Benecke<br />
Abb. 20: Information durch Radio<br />
1-6 7-15 16-20 21-25 26-30 31-40 41-50 51-65 > 66<br />
Quelle: eigene Erhebungen<br />
Grafik Heike Benecke<br />
Abb. 21: Information durch das Internet<br />
häufig selten nie<br />
häufig selten nie<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
Alter<br />
Alter<br />
29
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
30<br />
Lokale Tageszeitung<br />
häufig<br />
selten<br />
nie<br />
Überreg. Tageszeitung<br />
häufig<br />
selten<br />
nie<br />
Internet<br />
häufig<br />
selten<br />
nie<br />
Radio<br />
häufig<br />
selten<br />
nie<br />
Fernsehen<br />
häufig<br />
selten<br />
nie<br />
1-6<br />
9,0<br />
1,8<br />
89,2<br />
1-6<br />
1,8<br />
0,0<br />
98,2<br />
1-6<br />
3,6<br />
0,9<br />
95,5<br />
1-6<br />
25,4<br />
7,0<br />
67,5<br />
1-6<br />
36,0<br />
16,7<br />
47,4<br />
7-15<br />
45<br />
19,5<br />
35,5<br />
7-15<br />
6,6<br />
5,0<br />
88,4<br />
7-15<br />
37<br />
14,5<br />
48,5<br />
7-15<br />
65,7<br />
15,1<br />
19,2<br />
7-15<br />
81,0<br />
13,8<br />
5,2<br />
16-20<br />
71,9<br />
11,9<br />
16,3<br />
16-20<br />
13,1<br />
75,9<br />
13,9<br />
10,2<br />
16-20<br />
89,9<br />
rungsgruppen und Altersklassen ausdehnen<br />
wird, müssen hier die entsprechenden<br />
Maßnahmen frühzeitig<br />
ergriffen werden. Dazu zählt u. a. <strong>der</strong><br />
Aufbau eines internetbasierten Bürgerinformationssystems,<br />
welches<br />
z. B. digitale Formulare anbietet, aber<br />
auch sämtliche Informationen über<br />
den Ort, die Politik und die Verwaltung<br />
beinhaltet. Nebenbei gilt das Internet<br />
als eine sehr kostengünstige Informationsplattform.<br />
Dadurch können z. B.<br />
im Bereich <strong>der</strong> lokalen amtlichen Bekanntmachungen<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Touristeninformationen<br />
auch Kostenein-<br />
7,7<br />
79,2<br />
16-20<br />
59,6<br />
11,8<br />
28,7<br />
16-20<br />
9,4<br />
0,7<br />
21-25<br />
80<br />
15,6<br />
4,4<br />
21-25<br />
11,5<br />
10,3<br />
78,2<br />
21-25<br />
67,4<br />
7,6<br />
25,0<br />
21-25<br />
77,2<br />
8,7<br />
14,1<br />
21-25<br />
92,4<br />
7,6<br />
0,0<br />
26-30<br />
88,7<br />
26-30<br />
15,5<br />
14,1<br />
70,4<br />
26-30<br />
50,0<br />
18,1<br />
31,9<br />
26-30<br />
69,4<br />
16,7<br />
13,9<br />
26-30<br />
86,1<br />
Tab. 8: Information durch Medien innerhalb <strong>der</strong> Altersklassen in %<br />
7,0<br />
4,2<br />
9,7<br />
4,2<br />
31-40<br />
89,1<br />
2,9<br />
8,0<br />
31-40<br />
14,6<br />
12,3<br />
73,2<br />
31-40<br />
35,6<br />
20,6<br />
43,8<br />
31-40<br />
82,8<br />
12,0<br />
5,2<br />
31-40<br />
87,3<br />
12,4<br />
0,3<br />
41-50<br />
93,8<br />
2,2<br />
4,0<br />
41-50<br />
19,0<br />
19,0<br />
62,0<br />
41-50<br />
38,8<br />
18,6<br />
42,6<br />
41-50<br />
82,6<br />
13,7<br />
3,7<br />
41-50<br />
89<br />
11,0<br />
0,0<br />
51-65<br />
97<br />
0,9<br />
2,1<br />
51-65<br />
16,5<br />
14,6<br />
68,9<br />
51-65<br />
20,6<br />
10,1<br />
69,3<br />
51-65<br />
75,4<br />
16,5<br />
8,1<br />
51-65<br />
92,5<br />
6,6<br />
0,9<br />
> 66<br />
89,2<br />
4,1<br />
6,8<br />
> 66<br />
17,1<br />
15,7<br />
67,3<br />
> 66<br />
2,3<br />
3,7<br />
94<br />
> 66<br />
73,4<br />
17<br />
9,6<br />
> 66<br />
92,2<br />
3,7<br />
4,1<br />
sparungen erzielt werden.<br />
Betrachtet man nun die Hauptinteressen<br />
<strong>der</strong> Bürgerinnen und Bürger<br />
in <strong>der</strong> lokalen Presse, auch aufgeteilt<br />
nach im Ort Geborenen und Zugezogenen,<br />
so überwiegen mit Abstand<br />
die lokalen Nachrichten (vgl. Abb. 22).<br />
Dabei geben die Zugezogenen mit<br />
69,6 % sogar ein etwas größeres Interesse<br />
an als die im Ort Geborenen<br />
mit 60,0 %. Mit Ausnahme von Vereinsnachrichten<br />
dokumentieren die<br />
Zugezogenen ein leicht höheres Interesse<br />
am lokalen Geschehen als<br />
die im Ort Geborenen.
%<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
60,0<br />
69,6<br />
28,5<br />
29,5<br />
Abb. 22: Hauptinteressen <strong>der</strong> im Ort Geborenen und <strong>der</strong> Zugezogenen in <strong>der</strong> lokalen Presse<br />
Wichtigstes Kommunikationsmittel<br />
für örtliche Themen ist mit großem<br />
Abstand die lokale Tageszeitung (Tab.<br />
9). Lokalzeitungen sind nicht nur weit<br />
verbreitet, son<strong>der</strong>n den Tageszeitungen<br />
wird auch am meisten Kompetenz<br />
zugesprochen. Nicht unterschätzen<br />
darf man allerdings die sog.<br />
„Mundpropaganda“. Rd. 2/3 aller Befragten<br />
informierten sich auch durch<br />
Gespräche mit Mitbürgern und Fami-<br />
lienangehörigen. Die Zahl <strong>der</strong>er, die<br />
sich nicht für lokale Themen interessieren<br />
o<strong>der</strong> es dem reinen Zufall überlassen,<br />
ist relativ gering.<br />
Die Tatsache, dass sich Zugezogene<br />
etwas mehr für das lokale Geschehen<br />
interessieren, verdeutlicht auch die<br />
nächste Grafik (Abb. 23). Bei <strong>der</strong> Frage<br />
nach den genutzten Informationsmedien<br />
werden insbeson<strong>der</strong>e die lokale<br />
Tageszeitung sowie Gespräche<br />
Bevergern Horstmar Recke Welbergen<br />
Lokale Tageszeitung 74,3 75,4 70,3 56,4<br />
Anzeigenblatt 16,0 20,3 15,6 3,9<br />
Komm. Broschüren/Aushänge 25,9 20,5 8,4 2,3<br />
Veranstaltungskalen<strong>der</strong>/Programmhefte 20,2 27,5 18,8 18,5<br />
Gespräche 69,3 71,2 64,8 64,9<br />
Radio u. Internet 1,0 1,1 0,4 0,0<br />
Kirchl. Veröffentl. Kirchenzeitung 0,0 0,7 0,4 7,7<br />
Eher zufällig 4,6 16,1 6,8 0,4<br />
Kein Interesse 2,2 0,9 0,6 0,8<br />
Tab. 9: Nutzung von Informationsmedien<br />
21,1 20,3<br />
Lokalnachrichten Lokalsport Vereinsnachrichten<br />
im Ort<br />
geboren<br />
17,1<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
zugezogen<br />
22,4<br />
Verkaufsanzeigen<br />
31,8<br />
38,5<br />
Familien- und<br />
Todesanzeigen<br />
Quelle: eigene Erhebungen; Grafik: Rudolf Grothues<br />
31
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
%<br />
Abb. 23: Nutzung von Informationsmedien durch im Ort Geborene und Zugezogene<br />
32<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
68,7<br />
73,5<br />
Lokale Tageszeitung<br />
12,0<br />
18,9<br />
14,7 15,4<br />
Anzeigenblatt kommunale<br />
Informationen<br />
im Ort<br />
geboren<br />
mit Mitbürgern und Familienangehörigen<br />
angegeben. Aber auch Veranstaltungskalen<strong>der</strong>,<br />
Anzeigenblätter und<br />
kommunale Informationsbroschüren<br />
bzw. Aushänge werden genannt.<br />
zugezogen<br />
22,5<br />
20,3<br />
Veranstaltungskalen<strong>der</strong><br />
61,7<br />
Gespräche<br />
74,3<br />
Auffallend ist aber doch, dass die<br />
Zugezogenen jedes einzelne Informationsmedium<br />
etwas intensiver als<br />
diejenigen nutzen, die schon immer<br />
im Ort wohnen.<br />
Quelle: eigene Erhebungen; Grafik: Rudolf Grothues
6. Bevölkerungswan<strong>der</strong>ung<br />
6.1 Ziele <strong>der</strong> weggezogenen<br />
Haushaltsmitglie<strong>der</strong><br />
Von insgesamt 266 Angaben <strong>der</strong><br />
Befragten zu den Zielen <strong>der</strong> weggezogenen<br />
Haushaltsmitglie<strong>der</strong> ist <strong>der</strong><br />
größte Anteil von 36,5% im Kreisgebiet<br />
geblieben. Danach folgt mit<br />
15,4% die Stadt Münster. Weitere<br />
Zielgebiete sind Norddeutschland und<br />
das Rheinland sowie das Ruhrgebiet.<br />
Deutliche Fortzüge gab es auch in<br />
Richtung Osnabrück (Stadt und<br />
Kreis). Danach fallen die Prozentwerte<br />
auf ein so geringes Niveau (unter<br />
2 %), dass weitere Nennungen wenig<br />
signifikant sind.<br />
6.2 Gründe für den Wegzug<br />
Hauptgrund für den Wegzug von<br />
Haushaltsmitglie<strong>der</strong>n (n=317), wobei<br />
es sich hierbei zumeist um junge Erwachsene<br />
handelt, war <strong>der</strong> Beruf<br />
bzw. die Beschäftigung mit 41 %, nur<br />
knapp gefolgt von privaten Gründen<br />
mit 40,7 %. 15,8% aller verliessen<br />
ihre angestammte Heimat, um in an<strong>der</strong>en<br />
Städten zu studieren. Die meisten<br />
zog es in die nahe gelegene Universitätsstadt<br />
Münster. Zu Ausbildungszwecken<br />
verließen nur knapp<br />
2% aller Weggezogenen ihre Heimat.<br />
Das relativ junge Alter <strong>der</strong> Betroffenen<br />
und die damit noch nicht ausgeprägte<br />
Mobilität waren die Gründe für diese<br />
sehr geringe Anzahl.<br />
6.3 Potenzielle Gründe für einen<br />
Wegzug<br />
Neben den schon Weggezogenen<br />
konnten in <strong>der</strong> Befragung insgesamt<br />
177 Personen ermittelt werden, die<br />
Zielregion %<br />
Kreis Steinfurt 36,5<br />
Münster 15,4<br />
Norddeutschland 8,3<br />
Rheinland 7,5<br />
Ruhrgebiet 5,6<br />
Kreis/Stadt Osnabrück 4,5<br />
Ostwestfalenlippe 3,0<br />
Bayern 3,0<br />
Baden-Würtemberg 2,6<br />
Kreis Coesfeld 1,9<br />
Ausland 1,9<br />
Kreis Borken 1,5<br />
Ostdeutschland 1,5<br />
Hessen 1,5<br />
Kreis Warendorf 1,1<br />
Kreis Grafschaft Bentheim 1,1<br />
nicht lokalisierbar 0,8<br />
Nie<strong>der</strong>lande 0,8<br />
Rheinland-Pfalz 0,8<br />
Südwestfalen 0,4<br />
Saarland 0,4<br />
schon einmal an einen Wegzug gedacht<br />
hatten (Abb. 24). Die Zahlen für<br />
die Orte sind diesbezüglich durchaus<br />
unterschiedlich: So haben 10,4 % aller<br />
Befragten in Bevergern schon einmal<br />
einen Fortzug in Erwägung gezogen,<br />
13,1 % in Horstmar, aber nur<br />
7,0 % in Recke und 5,8 % in Welbergen.<br />
Während die damit zum Ausdruck<br />
gebrachte relativ große Zufriedenheit<br />
mit dem Wohnort Welbergen<br />
auf Grund auch an<strong>der</strong>er Befragungsergebnisse<br />
wenig überrascht, erscheint<br />
die relativ geringe Abwan<strong>der</strong>ungsbereitschaft<br />
in Recke auffallend.<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
n=266<br />
Tab. 10: Ziele <strong>der</strong> weggezogenen Haushaltsmitglie<strong>der</strong><br />
aus den untersuchten<br />
Orten in %<br />
33
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
34<br />
Arbeitsplätze<br />
private Kontakte<br />
Wohnsituation<br />
Familie<br />
Ausbildung<br />
Freizeit<br />
Soziale Kontrolle/<br />
Nachbarschaft<br />
Eine Differenzierung in Bezug auf<br />
die Zugehörigkeit zum Ort ergibt keine<br />
relevanten Unterschiede: 10 % <strong>der</strong><br />
Zugezogenen haben sich schon einmal<br />
Gedanken über einen Wegzug<br />
gemacht; dem stehen 8,5 % <strong>der</strong> im<br />
Ort Geborenen gegenüber.<br />
Der wichtigste Grund für einen<br />
Wegzug wäre in Bezug auf den Arbeitsplatz<br />
zu sehen: dieses Motiv wurde<br />
in 31,2 % aller Nennungen angegeben.<br />
Mit 22,3 % folgen private Kontakte.<br />
Beide Werte sind die Umkehr<br />
<strong>der</strong> Antworten nach den Zuzugsgründen<br />
(vgl. Abb. 25).<br />
12,7 % <strong>der</strong> Gründe beziehen sich<br />
auf die Wohnsituation. Nicht je<strong>der</strong> ist<br />
private o<strong>der</strong><br />
familiäre Gründe<br />
Arbeitsmöglichkeiten<br />
Grundstücksangebot<br />
Immobilienangebot<br />
Umweltbedingungen<br />
Freizeit- und<br />
Bildungsmöglichkeiten<br />
Verkehrsanbindung<br />
2,7<br />
4,0<br />
2,9<br />
2,7<br />
7,0<br />
6,4<br />
Quelle: eigene Erhebungen; n=885; Grafik: Heike Benecke<br />
8,9<br />
0 10 20 30 40<br />
Quelle: eigene Erhebungen; n=177; Grafik: Heike Benecke<br />
%<br />
12,5<br />
11,3<br />
9,9<br />
12,7<br />
mit den aktuellen Wohnverhältnissen<br />
zufrieden. Auch fehlende Freizeitmöglichkeiten<br />
und Ausbildungsstellen<br />
wurden als weitere Beweggründe genannt.<br />
Die für den ländlichen Raum<br />
typische soziale Kontrolle durch eine<br />
enge Nachbarschaft spielt mit nur<br />
2,7 % aller Nennungen eine unbedeutende<br />
Rolle.<br />
Die häufig getroffene Aussage,<br />
dass in kleineren Orten durch die soziale<br />
Kontrolle, insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong><br />
Nachbarschaft, eine größere Abwan<strong>der</strong>ungsbereitschaft<br />
existiert, kann<br />
somit in Bezug auf die vier Untersuchungsorte<br />
im Kreis Steinfurt nicht<br />
bestätigt werden.<br />
51,9<br />
0 10 20 30 40 50 60<br />
%<br />
Abb. 25: Gründe für den Zuzug in die untersuchten Orte<br />
22,3<br />
Abb. 24: Gründe für einen potenziellen Wegzug aus den untersuchten Orten<br />
31,2
6.4 Gründe für den Zuzug und<br />
Herkunftsorte<br />
Die Motive für Bevölkerungswan<strong>der</strong>ungen<br />
sind in <strong>der</strong> Regel vielschichtig<br />
(Tab. 11). Einen Grund gibt<br />
es nur selten, deshalb taten sich die<br />
Bewohner in diesem Punkt <strong>der</strong> Beantwortung<br />
etwas schwerer, trotz <strong>der</strong><br />
Möglichkeit von Mehrfachnennungen<br />
im Fragebogen. Die tatsächliche Abwan<strong>der</strong>ungsentscheidung<br />
vom vorherigen<br />
Wohnort ist häufig ein Mix aus<br />
mehreren, häufig unterschiedlichen<br />
Gründen, die aber in einer Befragung<br />
dieser Art nicht sämtlich hinterfragt<br />
werden können. Insgesamt beziehen<br />
sich 885 Einzelnennungen auf Wan<strong>der</strong>ungsmotive,<br />
wobei Mehrfachnen-<br />
nungen möglich waren.<br />
Hauptgründe für die Zuwan<strong>der</strong>ung<br />
waren mit rd. 52 % private o<strong>der</strong> familiäre<br />
Gründe. Darunter sind u. a. Eheschließungen<br />
und Familienzusammenführungen<br />
zu verstehen. Hier<br />
weist Welbergen einen beson<strong>der</strong>s hohen<br />
Wert auf, <strong>der</strong> aber vor allem auf<br />
fehlende weitere Gründe, wie Arbeitsplatzversorgung,<br />
zurückzuführen ist.<br />
Die Anteile <strong>der</strong>jenigen, die ihren Zuzug<br />
durch bessere Arbeitsmöglichkeiten<br />
begründeten, schwankt zwischen<br />
rd. 10 und 20 % (Mittel 12,5 %). Weitere<br />
materielle Gründe sind Grundstücks-<br />
und Immobilienangebote, <strong>der</strong>en<br />
Anteile bei jeweils rd. 10 % liegen.<br />
Der Wunsch nach einem Eigenheim -<br />
Bevergern Horstmar Recke Welbergen Gesamt<br />
Grundstücksangebot 13,8 8,6 12,3 5,6 11,3<br />
Immobilienangebot 10,9 9,1 10,0 8,9 9,9<br />
Arbeitsmöglichkeiten 10,0 21,7 12,9 0,0 12,5<br />
Private o<strong>der</strong> familiäre<br />
Gründe<br />
45,6 50,9 50,4 76,7 51,9<br />
Verkehrsanbindung 4,6 3,4 1,3 2,2 2,7<br />
Geringe Kriminalität 1,3 0,6 0,8 0,0 0,8<br />
Guter Gemeinsinn 0,8 0,6 0,8 5,6 1,2<br />
Gute Freizeit- u. Bildungsmöglichkeiten<br />
5,9 0,6 2,9 0,0 2,9<br />
Umweltbedingungen 5,0 1,1 5,2 1,1 4,0<br />
Vertriebenenaufnahme 0,4 1,1 2,1 0,0 1,2<br />
Zufall 1,7 2,3 1,3 0,0 1,5<br />
Anzahl n 239 175 381 90 885<br />
Tab. 11: Gründe für den Zuzug in die untersuchten Orte in % (Mehrfachnennungen möglich)<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
35
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
36<br />
stark beeinflusst durch die günstigen<br />
Immobilienverhältnisse im ländlichen<br />
Raum - war für viele Befragte ein<br />
wichtiger Grund für die Zuwan<strong>der</strong>ungen.<br />
So genannte „immaterielle Gründe“<br />
(nach SCHWARZ 1969) o<strong>der</strong> „weiche<br />
Standortvorteile“ spielten bei <strong>der</strong><br />
Begründung des Zuzugs eine untergeordnete<br />
Rolle. Von Bedeutung sind<br />
diesbezüglich lediglich die guten Umweltbedingungen,<br />
aber auch Freizeitund<br />
Bildungsmöglichkeiten in den vier<br />
Orten sowie die Verkehrsanbindung.<br />
Insgesamt lässt sich festhalten,<br />
dass die Hauptmotive zum Zuzug in<br />
die Orte eher wohnungsorientiert<br />
sind, d. h. dass es sich dabei weniger<br />
um durch Arbeitsplatzverän<strong>der</strong>ungen<br />
ausgelöste Wan<strong>der</strong>ungen handelt.<br />
Bei <strong>der</strong> ortsspezifischen Betrachtung<br />
von Zuwan<strong>der</strong>ungen ist<br />
zunächst zu berücksichtigen, dass in<br />
dieser Untersuchung <strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>ungsbegriff<br />
<strong>der</strong> amtlichen Statistik<br />
um die innerörtliche Wan<strong>der</strong>ung (statistisch<br />
auch als Umzüge bezeichnet)<br />
ergänzt wird. Nicht nur das Überschreiten<br />
von Gemeindegrenzen findet<br />
somit seinen Nie<strong>der</strong>schlag, son<strong>der</strong>n<br />
in Bevergern und Welbergen<br />
auch das Überschreiten <strong>der</strong> Ortsteilgrenzen<br />
(vgl. im Folgenden Tab. 12).<br />
In Bevergern fällt <strong>der</strong> große Zuzug<br />
aus <strong>der</strong> Stadt Rheine mit 34,1 % auf,<br />
aber auch aus dem Mittelzentrum<br />
Ibbenbüren kommen immerhin 11,0<br />
%. Hier zeigt sich zweifelsohne die relative<br />
Nähe <strong>der</strong> beiden Mittelstädte zu<br />
Bevergern. Knapp 20 % <strong>der</strong> Einwohner<br />
Bevergerns stammen aus den<br />
übrigen Stadtteilen Hörstels.<br />
In Horstmar kommen 16,4 % aus<br />
Steinfurt und 14,5 % aus Münster.<br />
Dies ist ein typisches Zeichen <strong>der</strong> Bevölkerungsrandverlagerung<br />
aus diesen<br />
beiden Mittel- bzw. Großstadtzentren,<br />
was häufig mit Suburbanisierung<br />
(in diesem Falle besser<br />
Exurbanisierung) bezeichnet wird.<br />
Dieses trifft auch auf das Mittelzentrum<br />
Rheine zu, aus dem 6,1 % stammen.<br />
Auffallend ist, dass mit 6,1 % ein<br />
auch relativ starker Zuzug aus Schöppingen<br />
festzustellen ist, welches von<br />
<strong>der</strong> Größenstruktur mit Horstmar vergleichbar<br />
ist.<br />
Die Nähe zu Ibbenbüren sowie<br />
Stadt und Kreis Osnabrück führt zu<br />
verstärkten Zuzügen nach Recke.<br />
Auch aus Hopsten kommt ein beträchtlicher<br />
Anteil.<br />
In Welbergen kommen rd. 30 %<br />
aus Ochtrup; hier wird eine relativ<br />
starke innergemeindliche Wan<strong>der</strong>ung<br />
deutlich. Auch aus dem nahe gelegenen<br />
Wettringen stammen noch<br />
20,5 % aller Bewohner des Dorfes.<br />
Stark vertreten ist auch das Ruhrgebiet<br />
mit 9,6 % an Zuzügen. Damit ist<br />
dieser Wert etwa doppelt so hoch wie<br />
in den an<strong>der</strong>en Orten, die aber zum<br />
Teil auch wesentlich weiter entfernt<br />
liegen.
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
Bevergern Horstmar Recke Welbergen<br />
% % % %<br />
Rheine 34,1 Steinfurt 16,4 Ibbenbüren 18,4 Ochtrup 30,1<br />
Hörstel 19,8 Münster 14,5 Kreis Osnabrück 10,9 Wettringen 20,5<br />
Ibbenbüren 11,0 Rheine 6,1 Hopsten 9,6 Ruhrgebiet 9,6<br />
Rheinland 4,9 Schöppingen 6,1 Mettingen 7,8 Metelen 7,2<br />
Münster 4,4 Laer 4,8 Recke 7,2 Neuenkirchen 7,2<br />
ehem. Russland 3,8 Billerbeck 4,8 Norddeutschland 7,2 Steinfurt 7,2<br />
Ruhrgebiet 3,3 Rheinland 4,8 Ostdeutschland 5,5 Altenberge 3,6<br />
Emsdetten 2,2 Ruhrgebiet 4,2 Ruhrgebiet 4,1 Rheinland 3,6<br />
Norddeutschland 2,2 Norddeutschland 3,6 ehem. Russland 4,1 Coesfeld 2,4<br />
Gronau 1,6 Polen 3,6 Polen 3,1 Horstmar 1,2<br />
Kreis Osnabrück 1,6 Ascheberg 3,0 Rheine 2,4 Ibbenbüren 1,2<br />
Everswinkel 2,4 Rheinland 2,4 Laer 1,2<br />
Südwestfalen 2,4 ehem. Jugoslawien 2,4 Vreden 1,2<br />
Havixbeck 2,4 Hörstel 2,0 Warendorf 1,2<br />
Horstmar 1,8 Münster 2,0 Havixbeck 1,2<br />
Metelen 1,8 Münster 1,2<br />
Anzahl n 182 165 293 83<br />
Tab. 12: Bisherige Wohnorte <strong>der</strong> Zugezogenen in den untersuchten Orten<br />
(Da insgesamt für alle Orte lediglich 40 Personen als Spätaussiedler erkennbar in die Untersuchung eingegangen sind, sind weitere statistische<br />
Untersuchungen dieser kleinen Gruppe wenig sinnvoll. Wie<strong>der</strong>gegeben sind nur Angaben > 1,0 %)<br />
37
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
38<br />
7. Berufe, Tätigkeiten und<br />
Raumbeziehungen<br />
7.1 Berufe und Tätigkeiten<br />
In allen Orten überwiegt die Gruppe<br />
<strong>der</strong> Angestellten. Da aber in <strong>der</strong><br />
Frage nach dem „Beruf” (s. Fragebogen<br />
Nr. 8) nicht nur die beruflichen<br />
Tätigkeiten, son<strong>der</strong>n auch die Situation<br />
<strong>der</strong> ganzen Familie abgefragt wurde,<br />
weisen insbeson<strong>der</strong>e die Gruppen<br />
<strong>der</strong> Rentner, Schüler und Hausfrauen/Hausmänner<br />
relativ hohe Anteile<br />
auf (Abb. 26). Vor den Angestellten<br />
und Beamten im öffentlichen<br />
Sonst. Angestellte(r)<br />
Schüler(in)<br />
Rentner(in)<br />
Hausfrau/Hausmann<br />
Arbeiter(in)<br />
Angestellte(r)/Beamte(r)<br />
im öffentl. Dienst<br />
Kin<strong>der</strong>gartenkind<br />
Selbstständige(r)/<br />
Freiberufler(in)<br />
Auszubildende(r)<br />
Student(in)<br />
nicht erwerbstätig/<br />
arbeitslos<br />
Wehrdienst/<br />
Zivildienst<br />
Quelle: eigene Erhebungen<br />
Grafik: Heike Benecke<br />
5,0<br />
3,5<br />
2,8<br />
3,4<br />
2,8 3,5<br />
4,6<br />
2,6<br />
1,5<br />
3,4<br />
2,4<br />
2,7<br />
1,8<br />
3,1<br />
2,4<br />
1,5<br />
1,9<br />
1,3<br />
1,1<br />
2,0<br />
0,2<br />
0,3<br />
0,2<br />
0,2<br />
6,9<br />
7,5<br />
4,4<br />
7,8<br />
5,2 6,8<br />
4,6<br />
3,8<br />
5,9<br />
6,8<br />
3,6<br />
2,3<br />
3,9<br />
3,5<br />
4,0<br />
Dienst sowie den Freiberuflern sind<br />
auch die Arbeiter noch deutlich vertreten.<br />
Während die Anteile <strong>der</strong> Arbeiter in<br />
Bevergern und Recke mit 7,8 bzw.<br />
7,5 % fast identisch sind, in Welbergen<br />
mit 6,9 % nur leicht darunter liegen,<br />
fallen die 4,4 % in Horstmar als<br />
deutlich unterdurchschnittlich auf.<br />
Das spiegelt sich dementsprechend<br />
in den weiteren Tätigkeitsfel<strong>der</strong>n wi<strong>der</strong>.<br />
Mit 24 % an sonstigen Angestellten<br />
besitzt Horstmar den weitaus<br />
höchsten Prozentwert, und auch <strong>der</strong><br />
10,1<br />
11,6<br />
10,2<br />
8,5<br />
10,6<br />
14,3<br />
21,2<br />
19,3<br />
20,5<br />
18,9<br />
19,8<br />
20,0<br />
17,4 19,1<br />
17,3<br />
17,5<br />
21,1<br />
0 5 10 15 20 25 30<br />
Bevergern<br />
Horstmar<br />
Recke<br />
Welbergen<br />
6,8 Mittelwert<br />
%<br />
Abb. 26: Berufe und Tätigkeiten in den untersuchten Orten<br />
15,2<br />
20,6<br />
24,0
100 %<br />
90 %<br />
80 %<br />
70 %<br />
60 %<br />
50 %<br />
40 %<br />
30 %<br />
20 %<br />
10 %<br />
0 %<br />
25,6<br />
20,3<br />
9,4<br />
41,4<br />
3,2<br />
33,6<br />
11,6<br />
Anteil <strong>der</strong> Beamten bzw. <strong>der</strong> Angestellten<br />
im öffentlichen Dienst ist mit<br />
5,9 % überdurchschnittlich. Horstmar<br />
zeigt sich damit als ein Ortsteil mit hohen<br />
Anteilen von Angestellten, was<br />
insbeson<strong>der</strong>e aus <strong>der</strong> Nähe zum<br />
Oberzentrum Münster und vor allem<br />
auch zum Mittelzentrum Steinfurt mit<br />
jeweils großen Anteilen an Beschäftigungen<br />
im Dienstleistungsbereich resultiert<br />
(Auspendler). Gleichzeitig<br />
weist Horstmar auch einen relativ hohen<br />
Anteil an Rentnern auf. Mit über<br />
21 % liegt <strong>der</strong> Ort deutlich über dem<br />
Durchschnitt von 17,3 %, <strong>der</strong> wie<strong>der</strong>um<br />
von allen an<strong>der</strong>en Orten unterschritten<br />
wird.<br />
Ein Blick auf die Anteile <strong>der</strong> sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten,<br />
erhoben durch das Landesamt für<br />
Datenverarbeitung und Statistik (Abb.<br />
9,2<br />
43,2<br />
2,4<br />
Hörstel Horstmar Recke Ochtrup Kreis<br />
Steinfurt<br />
Land- und Forstwirtschaft<br />
Quelle: LDS 30.06.2002; Grafik: Rudolf Grothues<br />
Verarbeitendes<br />
Gewerbe<br />
36,7<br />
26,1<br />
8,5<br />
25,5<br />
3,2<br />
Baugewerbe<br />
27,7<br />
23,8<br />
10,6<br />
36,1<br />
1,8<br />
Handel, Gastgewerbe,<br />
Verkehr<br />
31,5<br />
26,6<br />
27), zeigt, dass die Beschäftigung in<br />
<strong>der</strong> Land- und Forstwirtschaft heute<br />
statistisch eine sehr geringe Rolle<br />
spielt. Die Anteile im verarbeitenden<br />
Gewerbe differieren je nach Ort zum<br />
Teil deutlich. So gibt es insbeson<strong>der</strong>e<br />
in Hörstel und Hostmar eine überdurchschnittlich<br />
hohe Beschäftigung<br />
in diesem Wirtschaftszweig. In allen<br />
untersuchten Orten ist auch <strong>der</strong> Anteil<br />
<strong>der</strong> Beschäftigten im Baugewerbe<br />
teilweise deutlich höher als im Kreisdurchschnitt<br />
o<strong>der</strong> auf Landesebene.<br />
Diesbezüglich besteht ein Zusammenhang<br />
mit <strong>der</strong> mittelständisch geprägten<br />
Unternehmensstruktur im<br />
ländlichen Raum.<br />
Als ein typisches Beispiel einer<br />
Gemeinde auf dem Weg in die sogenannte<br />
Dienstleistungsgesellschaft ist<br />
Recke anzuführen. Hier liegt <strong>der</strong> An-<br />
7,7<br />
30,0<br />
1,2<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
NRW<br />
40,6<br />
24,0<br />
5,9<br />
26,8<br />
0,8<br />
sonstige<br />
Dienstleistungen<br />
Abb. 27: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in den untersuchten Orten, im Kreis<br />
Steinfurt und im Land NRW am 30.06.2002 in %<br />
39
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
40<br />
% 60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
14,6<br />
45,15<br />
14,72 14,44 40,92 51,07 10,71 11,50 8,22 6,68 25,43 16,63<br />
Arbeiter(in) Angestellte(r) Angest. Öffentl.<br />
Dienst/ Beamte(r) Selbständige(r)/<br />
Freiberufler(in)<br />
Zugezogene im Ort Geborene<br />
n=1378, davon 772 Zugezogene und 606 im Ort Geborene<br />
teil <strong>der</strong> Beschäftigten im verarbeitenden<br />
Gewerbe nur bei 25,5% und im<br />
Dienstleistungssektor insgesamt<br />
schon bei über 60 % und kommt damit<br />
dem Landesdurchschnitt am<br />
nächsten. Diese Arbeitsplätze werden<br />
aber nicht nur im Ort, son<strong>der</strong>n auch<br />
außerhalb davon aufgesucht (Berufspendler).<br />
Eine weitere statistische Differenzierung<br />
<strong>der</strong> beruflichen Tätigkeiten ergibt,<br />
dass die Anteile, bezogen auf<br />
Zugezogene und im Ort Geborene,<br />
bei den Arbeitern, den Beschäftigten<br />
im öffentlichen Dienst und den Selbstständigen<br />
fast gleich hoch sind (Abb.<br />
28). Bei den an<strong>der</strong>en Angestellten<br />
überwiegen die im Ort Geborenen mit<br />
rd. 10 % Differenz. Interessant ist<br />
auch <strong>der</strong> um rd. 10 % größere Anteil<br />
<strong>der</strong> Hausfrauen/Hausmänner bei den<br />
Zugezogenen. Ein großer Teil <strong>der</strong><br />
Hinzuziehenden sind junge Familien<br />
Mittelwert<br />
Hausfrau/<br />
Hausmann<br />
Quelle: eigene Erhebungen<br />
Grafik: Heike Benecke<br />
Abb. 28: Berufstätigkeiten in den untersuchten Orten, differenziert nach Zugezogenen und<br />
im Ort Geborenen<br />
11,04<br />
7,58<br />
21,63<br />
mit kleinen Kin<strong>der</strong>n, bei denen ein Elternteil<br />
(zumeist die Frau) situationsbedingt<br />
zu Hause bleiben muss.<br />
7.2 Die wichtigsten Tätigkeitszielorte<br />
Die Anteile <strong>der</strong> Befragten, die im<br />
Ort ihre Tätigkeiten ausüben, sind im<br />
allgemeinen relativ hoch. Diese müssen<br />
aber dadurch relativiert werden,<br />
dass sich darunter auch Schüler <strong>der</strong><br />
örtlichen Schulen sowie Kin<strong>der</strong>gartenkin<strong>der</strong><br />
befinden. Betrachtet werden<br />
hier nur die wichtigsten Ziele, wobei<br />
Anteile unter 2 % eher als geringfügig<br />
zu bewerten sind (Abb. 29). Daher<br />
soll darauf nicht näher eingegangen<br />
werden.<br />
Immerhin 23,2 % <strong>der</strong> Befragten<br />
üben ihre Tätigkeit innerhalb Bevergerns<br />
aus und 14,3 % im Ortsteil Hörstel.<br />
Dadurch wird die relativ große<br />
Bedeutung <strong>der</strong> Tätigkeiten vor Ort für
e<br />
die Einschätzung nach dem Lebensmittelpunkt<br />
deutlich. Beson<strong>der</strong>e Bezugsorte<br />
für Bevergern sind die beiden<br />
Mittelzentren Rheine und Ibbenbüren.<br />
Mit Anteilen von 18,5 % und<br />
16,2 % pendeln täglich verhältnismäßig<br />
viele Bewohner in diese Städte.<br />
Hauptgründe sind <strong>der</strong> Bedeutungsüberschuss<br />
im Bereich des Arbeitsplatzangebotes<br />
und <strong>der</strong> schulischen<br />
Bildung sowie die relativ geringe<br />
Entfernung zu diesen Mittelzentren<br />
Emmen<br />
(rd. 10 km nach Rheine und 12 km<br />
nach Ibbenbüren). Bevergern liegt<br />
Meppen<br />
etwa in <strong>der</strong> Mitte zwischen Rheine<br />
Twist<br />
Haselünne<br />
und Ibbenbüren. Mit rd. 46 km befindet<br />
sich das Oberzentrum Münster in<br />
Geeste<br />
einer Entfernung, die nur noch von<br />
6,4 % <strong>der</strong> Befragten täglich überwunden<br />
Neuenhaus wird. Zwar ist das weitere Ober-<br />
Lingen (Ems)<br />
zentrum Osnabrück über die Auto-<br />
Denekamp<br />
um<br />
4,3<br />
Nordhorn<br />
Wietmarschen<br />
35,2<br />
2,0<br />
4,2<br />
14,8<br />
Emsbüren<br />
4,9<br />
39,9<br />
16,2<br />
2,0<br />
22,4<br />
2,4<br />
2,8<br />
2,0<br />
Lengerich<br />
Freren<br />
18,5<br />
Abb. 29: Die wichtigsten Tätigkeitszielorte<br />
2,1<br />
2,7<br />
16,6<br />
14,3<br />
bahn und mit rd. 38 km deutlich<br />
schneller zu erreichen, doch ist <strong>der</strong><br />
Anteil mit 2,9 % weniger als die Hälfte<br />
im Vergleich zu Münster. Bevergern<br />
ist demnach wesentlich mehr in Richtung<br />
Münster ausgerichtet als nach<br />
Osnabrück.<br />
Innerhalb <strong>der</strong> Stadt Horstmar gehen<br />
39,9 % ihre Tätigkeit im Ortsteil<br />
Horstmar selbst nach, <strong>der</strong> damit diesbezüglich<br />
eine hohe Lebensmittelpunktfunktion<br />
aufweist. Immerhin<br />
(Oldenbg.)<br />
16,6 % orientieren<br />
Essen<br />
Löningensich<br />
(Oldenbg.) aber jeden Tag<br />
nach Münster und<br />
Herzlake<br />
nehmen dabei eine<br />
Dinklage<br />
Strecke von rd. 30<br />
Artland<br />
km auf sich. Als<br />
wichtigster Zielort<br />
Fürstenau<br />
kristallisiert sich<br />
Holdorf<br />
Bersenbrück Steinfurt mit zu-<br />
10,6<br />
23,2<br />
3,8<br />
6,4<br />
2,1<br />
Hopsten<br />
2,1<br />
16,2<br />
56,5<br />
11,0<br />
3,9<br />
Neuenkirchen<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
Bramsche<br />
2,9<br />
4,6<br />
Bakum<br />
Die wichtigsten<br />
Tätigkeitszielorte<br />
für Bevergern (in %)<br />
Hörstel-<br />
Bevergern 23,2<br />
Rheine 18,5<br />
Ibbenbüren 16,2<br />
Hörstel 14,3<br />
Münster<br />
Hörstel-<br />
6,4<br />
Riesenbeck 3,8<br />
Osnabrück 2,9<br />
Emsdetten<br />
Hörstel-<br />
1,6<br />
Dreierwalde 1,3<br />
Lengerich 1,0<br />
Saerbeck 1,0<br />
Die wichtigsten<br />
Tätigkeitszielorte<br />
für Horstmar (in %)<br />
Loh<br />
(Old Horstmar 39,9<br />
Steinfurt 22,3<br />
Stein<br />
feld Münster 16,6<br />
(Olde<br />
Altenberge 2,4<br />
Laer 2,0<br />
D Nordwalde 2,0<br />
Schöppingen 2,0<br />
Neuen-<br />
Greven 1,0<br />
kirchen<br />
(Oldenbg.)<br />
Neuenkirchen-<br />
B<br />
St. Arnold 1,0<br />
Recke<br />
Spelle<br />
Schüttorf<br />
Oldenzaal<br />
Losser<br />
Bad Bentheim<br />
Salzbergen<br />
Hörstel<br />
Wallenhorst<br />
WesterkappelnMet-<br />
Lotte<br />
tingen<br />
Belm<br />
Die wichtigsten<br />
Tätigkeitszielorte<br />
für Recke (in %)<br />
Recke 56,5<br />
NeuenWetkirchentringen<br />
Langenhorst<br />
Ochtrup<br />
Gronau<br />
Welbergen<br />
(Westf.)<br />
Metelen<br />
Heek<br />
Steinfurt<br />
Horst-<br />
Ahaus Schöppingen mar<br />
Rheine<br />
Emsdetten<br />
Nordwalde<br />
Bevergern<br />
Ibbenbüren<br />
Riesenbeck<br />
Tecklenburg<br />
Saerbeck<br />
Lengerich<br />
Greven Ladbergen<br />
Biss<br />
Osnabrück<br />
HasbergenGeorgs-<br />
Hagen marien<br />
a.T.W. hütte<br />
Bad<br />
Lienen Iburg Hilter<br />
a.T.W.<br />
Bad Laer<br />
Ibbenbüren<br />
Osnabrück<br />
Mettingen<br />
Rheine<br />
Hopsten<br />
Hörstel<br />
Münster<br />
Lengerich<br />
Dortmund<br />
11,0<br />
4,6<br />
3,9<br />
2,7<br />
2,1<br />
2,1<br />
2,1<br />
1,4<br />
1,1<br />
Legden<br />
Rosendahl<br />
Laer Altenberge<br />
Ostbevern<br />
Glandorf<br />
Bad<br />
Rothenfelde<br />
Versmold<br />
Greven<br />
Lingen<br />
0,9<br />
0,9<br />
Gescher<br />
Coesfeld<br />
Billerbeck<br />
Havixbeck<br />
Telgte<br />
SassenbergHarsewinkel<br />
Quelle: eigene Erhebungen<br />
Grafik: Rudolf Grothues<br />
Nottuln<br />
Münster Everswinkel<br />
Warendorf<br />
Beelen<br />
41
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
Die wichtigsten<br />
Tätigkeitszielorte<br />
für Welbergen<br />
(in %)<br />
Ochtrup<br />
Ochtrup-<br />
35,2<br />
Welbergen 14,8<br />
Steinfurt 16,2<br />
Münster 10,6<br />
Wettringen<br />
Ochtrup-<br />
4,9<br />
Langenhorst 4,2<br />
Rheine 2,8<br />
Metelen 1,4<br />
Neuenkirchen 1,4<br />
Borken 1,4<br />
42<br />
sammen 21,3 % aller Befragten heraus.<br />
Mit rd. 10 km Entfernung ist dieses<br />
Mittelzentrum von Horstmar aus<br />
gut zu erreichen. Die oberzentrale<br />
Ausrichtung von Horstmar besteht<br />
eindeutig in Bezug auf Münster.<br />
Über die Hälfte <strong>der</strong> Befragten<br />
(56,5 %) in Recke bleibt im Ort, um zu<br />
arbeiten, zur Schule zu gehen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />
Tätigkeiten auszuüben. Damit<br />
verfügt Recke über den höchsten Anteil<br />
einer „Binnenorientierung” bei den<br />
Tätigkeiten seiner Bewohner. 11 % suchen<br />
das rd. 12 km entfernte Mittelzentrum<br />
Ibbenbüren auf, und nur 4,6<br />
% orientieren sich auf Osnabrück, welches<br />
in rd. 33 km Entfernung liegt. Mit<br />
lediglich 2,1 % ist die Ausrichtung auf<br />
das relativ weit entfernt gelegene<br />
Oberzentrum Münster zu vergleichen<br />
mit <strong>der</strong>jenigen auf Hopsten o<strong>der</strong> Hörstel.<br />
Neben <strong>der</strong> deutlichen Orientierung<br />
auf Ibbenbüren ist Recke somit<br />
wesentlich abgeschwächter auf Osnabrück<br />
(4,6 %) bezogen.<br />
Die Welbergener sind eindeutig<br />
vor allem auf den Hauptort Ochtrup<br />
(rd. 35 %) orientiert, gefolgt vom eigenen<br />
Stadtteil (rd. 15 %). Ca. 16 %<br />
fahren täglich in das rd. 10 km entfernte<br />
Steinfurt, und rd. 40 km nehmen<br />
die ca. 11 % <strong>der</strong> Befragten auf<br />
sich, die täglich nach Münster pendeln.<br />
Eine geringe Bedeutung für<br />
Welbergen hat das Mittelzentrum<br />
Rheine mit 2,8 %, und keine Orientierung<br />
gibt es verständlicherweise zum<br />
relativ weit (rd. 70 km) entfernt gelegenen<br />
Oberzentrum Osnabrück.<br />
Trotz beträchtlichen größeren Entfernung<br />
nach Münster ist eindeutig eine<br />
Ausrichtung auf dieses Oberzentrum<br />
zu erkennen.<br />
7.3 Berufspendler<br />
Die Anteile <strong>der</strong> Pendler an allen Berufstätigen<br />
ist zwangsläufig relativ groß,<br />
da das Angebot an Arbeitsplätzen im<br />
jeweiligen Ort im sog. ländlichen Raum<br />
beschränkt ist (vgl. Abb. 31).<br />
Den höchsten Anteil <strong>der</strong> untersuchten<br />
Ortsteile weist Welbergen<br />
auf: 88,7 % aller Berufstätigen fahren<br />
zur Beschäftigung entwe<strong>der</strong> nach<br />
Ochtrup o<strong>der</strong> noch darüber hinaus.<br />
Außerhalb <strong>der</strong> Landwirtschaft sind in<br />
Welbergen nur sehr wenige Arbeitsplätze<br />
vorhanden.<br />
Aus Bevergern fahren 72,1 % aller<br />
Berufstätigen zum Arbeiten nach<br />
außerhalb, in Horstmar sind es<br />
69,5 % und in Recke immer noch<br />
62,1 %. Insgesamt liegt <strong>der</strong> Mittelwert<br />
für die untersuchten Orte bei 70,2%.<br />
Durch die verstärkte Technisierung<br />
und Rationalisierung, insbeson<strong>der</strong>e<br />
nach dem Zweiten Weltkrieg,<br />
sind viele Arbeitsplätze in <strong>der</strong> Landwirtschaft<br />
und in <strong>der</strong> gewerblichen<br />
Wirtschaft weggefallen. Nur teilweise<br />
konnten diese im ländlichen Raum<br />
durch neue Ansiedlungen ausgeglichen<br />
werden (HENKEL 1999, S. 189).<br />
Weitere Entwicklungspotenziale<br />
werden <strong>der</strong>zeit im Ausbau des Tourismus<br />
gesehen. Hier könnte <strong>der</strong> ländliche<br />
Raum deutliche Beschäftigungszuwächse<br />
erzielen. Das erfor<strong>der</strong>t<br />
aber eine qualitative Begleitung und<br />
Entwicklung.<br />
7.4 Verkehrsmittelwahl<br />
Wichtigste Gründe <strong>der</strong> Menschen,<br />
sich tagtäglich fortzubewegen, sind<br />
im allgemeinen Pendlerverkehre,<br />
ausgelöst durch das Aufsuchen des<br />
Arbeitsplatzes o<strong>der</strong> von Bildungsein-
ichtungen, sowie Einkaufs- und Versorgungsverkehre.Hauptfortbewegungsmittel<br />
ist im Untersuchungsgebiet<br />
<strong>der</strong> PKW, was für ländliche Regionen<br />
typisch ist (Abb. 30). Der<br />
durchschnittliche Anteil liegt bei rd. 50<br />
%. Im Vergleich <strong>der</strong> Orte zueinan<strong>der</strong><br />
fallen aber doch einige Differenzen<br />
auf: So ist <strong>der</strong> Prozentwert im ÖPNV<br />
in Recke mit 3,9 % auffallend gering,<br />
was sicherlich z. T. auch auf die große<br />
Bedeutung des Fahrrades als Verkehrsmittel<br />
zurückzuführen ist. Dieser<br />
Anteil ist wie<strong>der</strong>um so hoch, weil<br />
Recke die einzige Gemeinde ist, die<br />
alle Schulformen anbietet und damit<br />
kaum Schüler die Gemeindegrenze<br />
verlassen müssen.<br />
Einen relativ hohen Wert an<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Quelle: eigene Erhebungen; Grafik: Heike Benecke<br />
100 %<br />
80 %<br />
60 %<br />
40 %<br />
20 %<br />
0 %<br />
72,1<br />
69,5<br />
Fußgängern weist Horstmar auf,<br />
während <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> PKW-Fahrer<br />
hier gegenüber den an<strong>der</strong>en untersuchten<br />
Orten am geringsten ist.<br />
Gründe sind u. a. ein breites Angebot<br />
an Arbeitsplätzen im Ort (s. Kap. 7.2<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
62,1<br />
88,7<br />
70,2<br />
Bevergern Horstmar Recke Welbergen Mittel<br />
Abb. 30: Berufspendler <strong>der</strong> untersuchten Orte<br />
Bevergern Horstmar Recke Welbergen Mittel<br />
PKW ÖPNV Fahrrad zu Fuß Motorrad/ Moped<br />
Verkehrsmittel Bevergern Horstmar Recke Welbergen Gesamt<br />
PKW 56,2 40,6 44,7 59,4 48,4<br />
Motorrad/Moped 1,3 2,0 0,5 0,7 1,1<br />
Öffentl. Personenverkehr 19,5 24,6 3,9 23,9 15,5<br />
Fahrrad 16,6 14,0 42,6 8,0 24,6<br />
zu Fuß 6,5 18,8 8,3 8,0 10,4<br />
Abb. 31: Verkehrsmittelwahl <strong>der</strong> Bevölkerung in den untersuchten Orten<br />
Berufspendler*<br />
nein<br />
ja<br />
* incl. Auszubildende<br />
und <strong>Studie</strong>rende<br />
Quelle: eigene Erhebungen<br />
Grafik: Rudolf Grothues<br />
43
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
44<br />
zu den Tätigkeitszielen), aber auch an<br />
Einkaufsmöglichkeiten. Horstmar besitzt<br />
die höchsten Eigenversorgungswerte<br />
im Bereich <strong>der</strong> Lebensmittel sowohl<br />
beim täglichen als auch beim<br />
wöchentlichen Bedarf (s. Kap. 8.1<br />
Einkaufsverhalten).<br />
Einen geringen Anteil am Fußgängerverkehr<br />
besitzt Welbergen: Hier<br />
zeigt sich in dem kleinen Ortsteil wegen<br />
<strong>der</strong> großen Distanzen zu an<strong>der</strong>en<br />
Beschäftigungs- und Versorgungsorten<br />
die Notwendigkeit, fast für jeden<br />
Fall den PKW o<strong>der</strong> den ÖPNV zu benutzen.<br />
Das mobile Leben in den untersuchten<br />
Orten ist im wesentlichen<br />
durch den PKW bestimmt. Angebote<br />
im ÖPNV werden nur marginal, zumeist<br />
von Schülerinnen und Schülern,<br />
genutzt.<br />
Zur Bewältigung <strong>der</strong> allgemeinen<br />
Grundbedürfnisse sind die Menschen<br />
bereit, aber auch gezwungen, weite<br />
Wege zu überwinden.<br />
Für die Kommunen stellt sich hier<br />
aber auch die Aufgabe, die wachsenden<br />
Verkehrsströme aufzufangen und<br />
zu bewältigen. Dabei dürfen gewachsene,<br />
das Stadtbild prägende,<br />
Straßenverläufe und Straßenquerschnitte,<br />
ökologische Ansprüche, aber<br />
auch Funktionen <strong>der</strong> Naherholung<br />
nicht außer Acht gelassen werden.<br />
7.5 Wichtigste Zielorte:<br />
Einkaufen<br />
Die wichtigsten Einkaufsorte für die<br />
Welbergener sind Ochtrup und die<br />
Nachbargemeinde Wettringen. Nur wenige<br />
fahren weiter wie z. B. nach Rheine,<br />
Steinfurt und Münster (Abb. 32).<br />
Die Bewohner von Horstmar sind<br />
deutlich auf das benachbarte Mittelzentrum<br />
Steinfurt und auf das weiter<br />
entfernt gelegene Oberzentrum<br />
Münster ausgerichtet. Das wird auch<br />
von einem 1990 durchgeführten<br />
Markt- und Standortgutachten <strong>der</strong><br />
GFK bestätigt. Demnach fuhren<br />
schon damals 20 % aller Befragten<br />
einmal wöchentlich nach Steinfurt<br />
zum Einkaufen, fast zwei Drittel einmal<br />
im Monat (GFK 1990, S. 20).<br />
Für die Einwohner von Bevergern<br />
sind die Haupteinkaufsziele Hörstel<br />
und Rheine, aber auch Ibbenbüren<br />
mit immerhin noch 17 %. Seit einigen<br />
Jahren hat <strong>der</strong> Stadtteil Hörstel sein<br />
Angebot im Bereich des Einzelhandels<br />
deutlich steigern können und damit<br />
die bis dahin bessere Ausstattung<br />
in Riesenbeck abgelöst (STONJEK<br />
1994). Immerhin erreicht Hörstel heute<br />
im kurzfristigen Sektor ein oberes<br />
grundzentrales Niveau, während Bevergern<br />
und die übrigen Stadtteile lediglich<br />
Zentren auf mittlerer Ebene<br />
besitzen (MESCHEDE 1999). Nur 4 %<br />
<strong>der</strong> Bevergerner fahren regelmäßig<br />
nach Münster zum Einkaufen, fast<br />
ebenso viele (3,5 %) nach Osnabrück.<br />
Wesentlich stärker auf Osnabrück<br />
ausgerichtet ist Recke; zu diesem<br />
Oberzentrum fahren zum Einkaufen<br />
immerhin noch 25,4 % aller Betroffenen.<br />
Allerdings dominiert für Recke<br />
mit über 50 % <strong>der</strong> Zielort Ibbenbüren,<br />
was auch eine Kaufkraftanalyse <strong>der</strong><br />
Fachhochschule Osnabrück (Fachbereich<br />
Wirtschaft) aus dem Jahre 2001<br />
bestätigt.<br />
Insgesamt gesehen sind die wichtigsten<br />
Zielorte zum Einkaufen Rheine,<br />
Ibbenbüren und Steinfurt, mit
deutlichem Abstand auch Münster,<br />
vor allem durch die Bewohner Horstmars,<br />
sowie Osnabrück, hier allerdings<br />
nur für die Einwohner von<br />
Recke und Bevergern.<br />
7.6 Wichtigste Zielorte:<br />
Freizeit<br />
Während die Ziele zur Freizeitgestaltung<br />
<strong>der</strong> Welbergener recht weitläufig<br />
gestreut sind, konzentrieren<br />
sich die Horstmarer eher auf die Städte<br />
Steinfurt und Münster (Abb. 33).<br />
Die Welbergener fahren zu einem<br />
deutlichen Anteil nicht nur über die<br />
Staatsgrenze nach Enschede, son<strong>der</strong>n<br />
auch nach Münster und sogar<br />
Denekamp<br />
um<br />
Neuenhaus<br />
Nordhorn<br />
Lingen (Ems)<br />
Wietmarschen<br />
44,7<br />
Emsbüren<br />
50,3<br />
Lengerich<br />
Freren<br />
Bottrop (u. a. zur Warner Brothers<br />
Movie World in Bottrop-Kirchhellen<br />
und zum Alpine-Center).<br />
Auch die Bevergerner betreiben<br />
ihre Freizeitaktivitäten eher in <strong>der</strong><br />
Nähe, zumeist in Ibbenbüren und<br />
Rheine, ein kleiner Teil auch in Münster<br />
und Horstmar.<br />
Die Einwohner von Recke fahren<br />
zu fast 40 % nach Ibbenbüren, aber<br />
auch mit 16 % nach Osnabrück, welches<br />
demgegenüber für keine <strong>der</strong><br />
drei an<strong>der</strong>en Untersuchungsorte eine<br />
Freizeitbedeutung hat. Diesbezüglich<br />
wird Münster wesentlich deutlicher<br />
präferiert; vor allem von den Horstmarern,<br />
für die Münster (38,1 %) vor<br />
Hopsten<br />
Fürstenau<br />
Neuenkirchen<br />
Bersenbrück<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
Bramsche<br />
Holdorf<br />
Neuenkirchen<br />
(Oldenbg.)<br />
Steinfeld<br />
(Olden<br />
e<br />
Spelle<br />
Recke<br />
Schüttorf<br />
Bevergern<br />
Olden-<br />
Wallenhorst<br />
MetWester- Belm Rheine 35,7<br />
zaal<br />
Salzbergen<br />
tingenkappeln Hörstel 35,4<br />
Losser<br />
Hörstel<br />
Lotte<br />
Ibbenbüren 17,0<br />
Bad Bentheim<br />
Münster 4,0<br />
Bevergern<br />
Osnabrück 3,5<br />
WetNeuen-<br />
Bissen<br />
tringenkirchen<br />
Ibbenbüren<br />
Osnabrück<br />
Has-<br />
Hostmar<br />
Tecklenburg bergen<br />
Ochtrup<br />
Rheine<br />
Steinfurt 50,3<br />
Georgs-<br />
Gronau Welbergen<br />
Hagen marien<br />
Münster 31,5<br />
(Westf.)<br />
Emsdetten Saerbeck<br />
a.T.W. hütte<br />
Nordwalde 5,2<br />
Lengerich<br />
Metelen Steinfurt<br />
Hilter Rheine 3,7<br />
Heek<br />
Bad a.T.W.<br />
Schöppingen 2,8<br />
Lienen Iburg<br />
Ahaus<br />
Horst-<br />
Schöppingen marNord-<br />
Greven Ladbergen<br />
Bad Laer<br />
Recke<br />
BIbbenbüren<br />
51,3<br />
Legden<br />
Rosendahl<br />
Laer<br />
walde<br />
Altenberge<br />
Ostbevern<br />
Glandorf<br />
Bad<br />
Rothenfelde<br />
Versmold<br />
Osnabrück<br />
Rheine<br />
Münster<br />
Spelle-Schapen<br />
25,4<br />
12,9<br />
2,5<br />
2,3<br />
Billerbeck<br />
Havixbeck<br />
Gescher<br />
Coesfeld<br />
Nottuln<br />
Quelle: eigene Erhebungen<br />
Grafik: Rudolf Grothues<br />
Münster<br />
Telgte<br />
Everswinkel<br />
SassenbergHarsewinkel<br />
Warendorf<br />
Beelen<br />
Welbergen<br />
Ochtrup 44,7<br />
Wettringen 37,7<br />
Rheine 6,5<br />
Steinfurt 4,5<br />
Münster 3,0<br />
Gronau 2,0<br />
2,0<br />
2,8<br />
37,7<br />
4,5<br />
2,5<br />
6,5<br />
3,7<br />
5,2<br />
35,7<br />
12,9<br />
31,5<br />
35,4<br />
3,0<br />
4,0<br />
Abb. 32: Die wichtigsten Zielorte <strong>der</strong> Bewohner <strong>der</strong> untersuchten Orte zum Einkaufen<br />
3,0<br />
17,0<br />
51,3<br />
3,9<br />
25,4<br />
Da<br />
Bo<br />
Die wichtigsten<br />
Zielorte zum<br />
Einkaufen in %<br />
(ab 2%)<br />
45
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
46<br />
Steinfurt (35,5 %) das wichtigste Freizeitziel<br />
ist.<br />
Das nie<strong>der</strong>ländische Enschede, als<br />
weitere Stadt mit oberzentraler Bedeutung,<br />
wird nur von Teilen <strong>der</strong> Bevölkerung<br />
aus Welbergen und Horstmar angefahren.<br />
Für die weiter entfernt gelegenen<br />
Ortschaften Bevergern und Recke<br />
spielt Enschede in Bezug auf Freizeitaktivitäten<br />
<strong>der</strong> Befragten keine Rolle.<br />
Insgesamt ist keine relevante Konzentration<br />
bezüglich <strong>der</strong> Freizeitschwerpunkte<br />
festzustellen.<br />
7.7 Wichtigste Zielorte:<br />
Arztbesuch<br />
Die meisten Arztbesuche finden in<br />
Die wichtigsten<br />
Zielorte zur Freielsen<br />
zeitgestaltung in %<br />
Neuenhaus<br />
Lingen (Ems)<br />
Wietmarschen<br />
(ab 3%)<br />
Papenburg<br />
Bevergern<br />
Nordhorn<br />
Ibbenbüren 25,7<br />
Rheine<br />
Hörstel<br />
Hörstel-<br />
Riesenbeck<br />
24,3<br />
Dene-<br />
20,3 kampOotmarsum<br />
8,8<br />
Emsbüren<br />
Münster<br />
Horstmar<br />
Mettingen<br />
4,7<br />
erselo<br />
3,4<br />
2,7<br />
Oldenzaal<br />
Schüttorf<br />
Salzbergen<br />
Losser<br />
Hostmar<br />
Bad Bentheim<br />
Münster 38,1<br />
Steinfurt<br />
Rheine<br />
35,5<br />
7,6<br />
nschede<br />
WettringenNeuenkirchen<br />
Enschede 5,1<br />
Langenhorst<br />
Ochtrup<br />
Recke<br />
Ibbenbüren<br />
Osnabrück<br />
39,6<br />
16,1<br />
Gronau<br />
(Westf.)<br />
Heek<br />
Welbergen<br />
Metelen Steinfurt<br />
Tecklenburg 5,7<br />
Münster<br />
Rheine<br />
5,2<br />
4,8 Ahaus<br />
Horst-<br />
Schöppingen mar<br />
Mettingen<br />
Fürstenau<br />
Papenburg<br />
3,9<br />
3,5<br />
3,0<br />
Legden<br />
Rosendahl<br />
Laer<br />
Welbergen<br />
Ochtrup 29,2<br />
Billerbeck<br />
Wettringen<br />
Münster<br />
Rheine<br />
Ochtrup-<br />
Langenhorst<br />
Gronau<br />
13,9 dlohn<br />
12,4<br />
10,2<br />
5,8<br />
5,8<br />
Gescher<br />
Coesfeld<br />
Nottuln<br />
Quelle: eigene Erhebungen<br />
Grafik: Rudolf Grothues<br />
Bottrop<br />
Bottrop 5,1<br />
Dülmen<br />
Enschede<br />
Metelen<br />
4,4 Heiden<br />
3,6<br />
Reken<br />
Enschede<br />
5,1<br />
4,4<br />
5,8<br />
29,2<br />
5,8<br />
3,6<br />
13,9<br />
3,4<br />
5,1<br />
3,0<br />
35,5<br />
Spelle<br />
10,2<br />
7,6<br />
Rheine<br />
unmittelbarer Nähe des jeweiligen<br />
Wohnortes statt (Abb. 34). Für den<br />
normalen Besuch eines Allgemeinmediziners<br />
nimmt die Bevölkerung<br />
nur ungern eine weite Distanz in Kauf.<br />
Auffällige Anteile außergemeindlicher<br />
ärztlicher Versorgung sind aber<br />
u .a. für Horstmar mit dem Zielort<br />
Oberzentrum Münster festzustellen.<br />
Die Bevergerner verteilen sich in Bezug<br />
auf ihre Arztbesuche zu rd. 50 %<br />
auf Rheine und zu gleichen Anteilen<br />
auf Riesenbeck, Hörstel und Ibbenbüren.<br />
Die meisten Welbergener bleiben<br />
beim Arztbesuch in ihrem Stadtgebiet,<br />
und nur 30 % suchen Wettringen<br />
auf. Aus Recke fahren zur ärztli-<br />
Hopsten<br />
Recke<br />
Emsdetten Saerbeck<br />
Nordwalde<br />
Altenberge<br />
Havixbeck<br />
Senden<br />
Freren<br />
24,3<br />
Bevergern<br />
4,8<br />
38,1<br />
Fürstenau<br />
20,3<br />
Hörstel<br />
Ibbenbüren<br />
Riesenbeck<br />
Tecklenburg<br />
12,4<br />
Steinbeck<br />
8,8<br />
Greven<br />
4,7<br />
5,2<br />
Münster<br />
Fürstenau<br />
3,5<br />
25,7<br />
39,6<br />
Westerkappeln<br />
Wallenhorst Belm<br />
Mettingen<br />
Lotte<br />
3,9<br />
Ladbergen<br />
Lengerich<br />
Ostbevern<br />
Telgte<br />
5,7<br />
Everswinkel<br />
Sendenhorst<br />
Neuenkirchen<br />
Bersenbrück<br />
Bramsche<br />
Osnabrück<br />
Hasbergen<br />
Hagen<br />
a.T.W.<br />
Lienen<br />
Glandorf<br />
Sassenberg<br />
Warendorf<br />
16,1<br />
Georgsmarienhütte<br />
Bad<br />
Iburg<br />
Bad Laer<br />
Ennigerloh<br />
Bad<br />
Rothenfelde<br />
Versmold<br />
Harsewinkel<br />
Beelen<br />
Holdorf<br />
Neuenkirchen<br />
(Oldenbg.)<br />
Hilter<br />
a.T.W.<br />
Abb. 33: Die wichtigsten Zielorte <strong>der</strong> Bewohner <strong>der</strong> untersuchten Orte zur Freizeitgestaltung<br />
Oelde<br />
(Oldenbg.)<br />
Damme<br />
Bohmte<br />
Bissendorf<br />
Ba<br />
Borgholzhausen<br />
Ha<br />
(We<br />
Ste<br />
M<br />
Rheda<br />
Wiedenbr
en<br />
DenekampOotmarsum<br />
elo<br />
chede<br />
hn<br />
chen Versorgung die meisten nach Ibbenbüren<br />
und Mettingen, aber auch<br />
<strong>der</strong> Anteil von knapp 10 % in Richtung<br />
Osnabrück ist von Bedeutung. Immerhin<br />
4,3 % fahren von Recke nach<br />
Gronau und „überspringen” damit sogar<br />
die Kreisstadt Steinfurt. Wahrscheinlich<br />
gibt es hier einen beson<strong>der</strong>en<br />
Bezug zu einer o<strong>der</strong> mehreren<br />
Arztpraxen, <strong>der</strong> aber an dieser Stelle<br />
nicht erklärt werden kann.<br />
Insgesamt ist eine deutliche Konzentration<br />
auf einen o<strong>der</strong> einige wenige<br />
Standorte nicht erkennbar, was<br />
aber <strong>der</strong> gewünschten flächendeckenden<br />
Verteilung von Allgemeinmedizinern<br />
entsprechend ist. Dass größere<br />
Städte in Bezug auf die ärztliche Ver-<br />
Neuenhaus<br />
Oldenzaal<br />
Losser<br />
4,3<br />
Gronau<br />
(Westf.)<br />
Ahaus<br />
Gescher<br />
Heek<br />
52,6<br />
Nordhorn<br />
Legden<br />
Lingen (Ems)<br />
Wietmarschen<br />
Bad Bentheim<br />
Schöppingen<br />
Coesfeld<br />
Schüttorf<br />
12,0<br />
Neuenkirchen<br />
Metelen Steinfurt<br />
Rosendahl<br />
Emsbüren<br />
30,1<br />
Langenhorst<br />
Ochtrup<br />
Welbergen<br />
Quelle: eigene Erhebungen<br />
Grafik: Rudolf Grothues<br />
Wettringen<br />
Horstmar<br />
Billerbeck<br />
Salzbergen<br />
28,1<br />
Laer<br />
Nottuln<br />
39,1<br />
Spelle<br />
6,3<br />
sorgung mehr Besucher aufweisen, ist<br />
selbstredend. Im Gegensatz zu Osnabrück<br />
schneidet Münster insgesamt<br />
etwas besser ab, da Osnabrück hinsichtlich<br />
<strong>der</strong> vier Untersuchungsorte<br />
fast ausschließlich nur von Patienten<br />
aus Recke aufgesucht wird.<br />
7.8 Wichtigste Zielorte:<br />
Facharztbesuch<br />
Auf den ersten Blick konzentrieren<br />
sich Facharztbesuche eher in den<br />
Ober- und Mittelzentren, allerdings<br />
werden auch in einigen kleineren Zielorten<br />
Besuche registriert, z. B. in Havixbeck<br />
und Laer, was auf den Sitz<br />
bekannter Fachärzte schließen lässt<br />
(Abb. 35).<br />
Hopsten<br />
Recke<br />
Emsdetten Saerbeck<br />
Nordwalde<br />
Altenberge<br />
Havixbeck<br />
Lengerich<br />
49,1<br />
Rheine<br />
Freren<br />
Bevergern<br />
2,6<br />
21,9<br />
Fürstenau<br />
15,8<br />
Hörstel<br />
Steinbeck<br />
14,0<br />
Ibbenbüren<br />
Riesenbeck<br />
Tecklenburg<br />
Greven<br />
Münster<br />
Fürstenau<br />
5,1<br />
2,6<br />
17,5<br />
35,9<br />
28,2<br />
Westerkappeln<br />
Wallenhorst Belm<br />
Mettingen<br />
Lotte<br />
Ladbergen<br />
Lengerich<br />
Ostbevern<br />
Telgte<br />
Neuenkirchen<br />
5,1<br />
Everswinkel<br />
Bersenbrück<br />
Lienen<br />
Glandorf<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
Bramsche<br />
Osnabrück<br />
HasbergenGeorgs-<br />
Hagen marien<br />
a.T.W. hütte<br />
Sassenberg<br />
Warendorf<br />
9,4<br />
Bad<br />
Iburg<br />
Bad Laer<br />
Bad<br />
Rothenfelde<br />
Versmold<br />
Harsewinkel<br />
Beelen<br />
Abb. 34: Die wichtigsten Zielorte <strong>der</strong> Bewohner <strong>der</strong> untersuchten Orte zum Arztbesuch<br />
Holdorf<br />
Neuenkirchen<br />
(Oldenbg.)<br />
3,4<br />
Hilter<br />
a.T.W.<br />
(Olden<br />
Da<br />
Bo<br />
Die wichtigsten<br />
Zielorte zum<br />
Arztbesuch in %<br />
(ab 2%)<br />
Bevergern<br />
Rheine 49,1<br />
Ibbenbüren 17,5<br />
Hörstel 15,8<br />
Hörstel-<br />
Riesenbeck 14,0<br />
Hostmar<br />
Bisse<br />
Steinfurt 39,1<br />
Laer 28,1<br />
Münster 21,9<br />
Altenberge 6,3<br />
Recke<br />
Ibbenbüren 35,9<br />
Mettingen 28,2<br />
Osnabrück 9,4<br />
BRecke-Steinbeck<br />
5,1<br />
Neuenkirchen-<br />
Voltlage 5,1<br />
Gronau 4,3<br />
Hilter 3,4<br />
Rheine 2,6<br />
Fürstenau 2,6<br />
Welbergen<br />
Ochtrup 52,6<br />
Wettringen 30,1<br />
Ochtrup-<br />
Langenhorst 12,0<br />
47
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
Die wichtigsten<br />
Zielorte zum Facharztbesuch<br />
in %<br />
(ab 2%)<br />
Bevergern<br />
Rheine 53,1<br />
Ibbenbüren 35,1<br />
Hörstel 4,8<br />
Münster 2,1<br />
Hostmar<br />
Steinfurt 52,4<br />
Münster 27,1<br />
Rheine 3,6<br />
Coesfeld 2,6<br />
Ahaus 2,3<br />
Havixbeck 2,3<br />
Recke<br />
Ibbenbüren 47,5<br />
Mettingen 22,2<br />
Osnabrück 17,4<br />
Rheine 6,2<br />
Welbergen<br />
Ochtrup 40,3<br />
Steinfurt 32,0<br />
Gronau 11,9<br />
Rheine 3,7<br />
Gronau-Epe 2,9<br />
Laer 2,5<br />
48<br />
Beson<strong>der</strong>s die Mittelzentren Steinfurt,<br />
Rheine und Ibbenbüren weisen<br />
hohe Besucheranteile von Facharztpraxen<br />
auf, während das Oberzentrum<br />
Münster nach den Befragungen<br />
in den vier Untersuchungsorten Facharztpatienten<br />
nur aus Horstmar sowie<br />
einen kleinen Anteil aus Bevergern<br />
versorgt. Nach Osnabrück fahren nur<br />
Einwohner aus Recke.<br />
Auf Grund <strong>der</strong> geringeren Anzahl<br />
von Fachärzten ist auch die Zahl <strong>der</strong><br />
Zielorte im Gegensatz zu den an<strong>der</strong>en<br />
Befragungszielen kleiner.<br />
Insgesamt wird deutlich, dass sowohl<br />
für Einkaufs- und Freizeitaktivitäten<br />
als auch für Arzt- und Facharztbesuche<br />
ein Kräftespiel von Auf-<br />
Denekamp<br />
um<br />
e<br />
Oldenzaal<br />
Losser<br />
2,3<br />
Neuenhaus<br />
14,8<br />
Gronau<br />
(Westf.)<br />
Ahaus<br />
Heek<br />
Legden<br />
Lingen (Ems)<br />
Wietmarschen<br />
40,3<br />
Nordhorn<br />
Bad Bentheim<br />
Ochtrup<br />
Schüttorf<br />
Schöppingen<br />
Neuenkirchen<br />
Metelen Steinfurt<br />
Rosendahl<br />
Laer<br />
wand (hier Entfernungen bzw. zeitliche<br />
Distanzen) und Attraktivität des<br />
Zieles zu Grunde liegt. Dementsprechend<br />
werden mit zunehmen<strong>der</strong> Entfernung<br />
bzw. mit sinken<strong>der</strong> Attraktivität<br />
im Angebot die Besuchsanteile<br />
geringer.<br />
Aber es werden auch einige an<strong>der</strong>e<br />
(zunächst nicht erwartete) Ergebnisse<br />
deutlich: z. B. hat Mettingen für<br />
die Einwohner von Recke in fast allen<br />
untersuchten Bereichen eine beson<strong>der</strong>e<br />
Bedeutung. Ähnliches gilt für<br />
Wettringen im Falle von Welbergen.<br />
Das breiteste Besucherspektrum<br />
weist das Mittelzentrum Rheine auf.<br />
Es hat hinsichtlich <strong>der</strong> fachärztlichen<br />
Versorgung ein relativ großes Ein-<br />
Hopsten<br />
Recke<br />
Emsdetten Saerbeck<br />
Nordwalde<br />
Altenberge<br />
Billerbeck<br />
Gescher<br />
Havix-<br />
Coesfeld<br />
beck<br />
Nottuln<br />
Quelle: eigene Erhebungen<br />
Grafik: Rudolf Grothues<br />
2,6<br />
Emsbüren<br />
Wettringen<br />
Welbergen<br />
Horstmar<br />
Salzbergen<br />
32,0<br />
2,5<br />
52,4<br />
2,3<br />
Spelle<br />
3,7<br />
3,6<br />
Lengerich<br />
53,1<br />
Rheine<br />
Freren<br />
Bevergern<br />
6,2<br />
27,1<br />
4,8<br />
2,1<br />
Hörstel<br />
Greven<br />
Münster<br />
Fürstenau<br />
35,1<br />
47,5<br />
22,2<br />
Ibbenbüren<br />
Westerkappeln<br />
Wallenhorst Belm<br />
Mettingen<br />
Lotte<br />
Tecklenburg<br />
Ladbergen<br />
Lengerich<br />
Ostbevern<br />
Telgte<br />
Neuenkirchen<br />
Everswinkel<br />
Bersenbrück<br />
Bramsche<br />
Osnabrück<br />
HasbergenGeorgs-<br />
Hagen marien<br />
a.T.W. hütte<br />
Lienen<br />
Glandorf<br />
Sassenberg<br />
Warendorf<br />
18,7<br />
Bad<br />
Iburg<br />
Bad Laer<br />
Bad<br />
Rothenfelde<br />
Versmold<br />
Harsewinkel<br />
Beelen<br />
Holdorf<br />
Neuenkirchen<br />
(Oldenbg.)<br />
Hilter<br />
a.T.W.<br />
Abb. 35: Die wichtigsten Zielorte <strong>der</strong> Bewohner <strong>der</strong> untersuchten Orte zum Facharztbesuch<br />
(Olden<br />
Da<br />
Bo<br />
Bissen<br />
B
zugsgebiet und weist lediglich im Bereich<br />
<strong>der</strong> Allgemeinmediziner geringere<br />
Besucheranteile auf.<br />
8. Sozialgeographische<br />
Merkmale in den Orten<br />
8.1 Einkaufsverhalten im eigenen<br />
Ort<br />
Die Befriedigung des täglichen<br />
und auch wöchentlichen Lebensmittelbedarfes<br />
ist das wichtigste Einkaufsverhalten<br />
in allen Orten (vgl. Abb.<br />
36.). Beson<strong>der</strong>s in Horstmar und Bevergern<br />
erledigen die Bewohner ihre<br />
Lebensmittel<br />
Tagesbedarf<br />
Lebensmittel<br />
Wochenbedarf<br />
Bücher/<br />
Schreibwaren<br />
Schuhe<br />
Bekleidung/<br />
Le<strong>der</strong><br />
Uhren/<br />
Schmuck<br />
Haushaltsw.<br />
Heimwerkerbedarf<br />
elektr.<br />
Großgeräte<br />
Unterhalt.elektronik<br />
Sport/<br />
Hobby<br />
Möbel<br />
Spielwaren<br />
Quelle: eigene Erhebungen<br />
Grafik: Rudolf Grothues<br />
2,7<br />
2,0<br />
3,5<br />
4,0<br />
2,4<br />
0,8<br />
3,2<br />
3,8<br />
2,6<br />
3,1<br />
5,8<br />
3,7<br />
0,2<br />
2,3<br />
4,6<br />
1,7<br />
0,6<br />
9,6<br />
11,9<br />
8,9<br />
8,6<br />
5,0<br />
1,4<br />
8,6<br />
8,7<br />
8,5<br />
15,9<br />
14,4<br />
12,9<br />
16,8<br />
15,3<br />
20,4<br />
22,3<br />
19,4<br />
19,1<br />
21,7<br />
21,2<br />
21,9<br />
25,9<br />
29,1<br />
37,7<br />
32,0<br />
39,1<br />
täglichen Einkäufe am Ort. In Recke<br />
sind es immer noch rd. 50 %. Aber<br />
auch 25,9 % <strong>der</strong> Welbergener versorgen<br />
sich täglich mit Lebensmitteln vor<br />
Ort, den wöchentlichen Einkauf erledigen<br />
sie jedoch dort nur zu einem<br />
sehr geringen Anteil (2,7 %). Letzteres<br />
macht aber immer noch rd. die<br />
Hälfte <strong>der</strong> Einwohner von Horstmar<br />
und Recke. Bei den weiteren Sortimenten<br />
gehen die Anteilswerte recht<br />
deutlich zurück. Lediglich Recke weist<br />
in vielen Einkaufsbereichen überdurchschnittlich<br />
hohe Werte auf: Ein<br />
41,4<br />
47,9<br />
47,9<br />
58,6<br />
50,1<br />
0 20 40 60 80 100<br />
Bevergern<br />
Horstmar<br />
Recke<br />
Welbergen<br />
6,8 Mittelwert<br />
%<br />
Abb. 36: Einkaufsverhalten <strong>der</strong> Bewohner <strong>der</strong> untersuchten Orte im eigenen Ort<br />
60,6<br />
69,9<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
78,2<br />
49
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
50<br />
großer Anteil <strong>der</strong> Bewohner kauft in<br />
zahlreichen Einzelhandelssegmenten<br />
am Ort ein. Ein überaus hoher Anteil<br />
von Schuheinkäufen wird in Horstmar<br />
erledigt.<br />
Insgesamt wird in Bevergern und<br />
Welbergen deutlich weniger im eigenen<br />
Ort gekauft als im Durchschnitt<br />
aller vier Orte. Welbergen besitzt<br />
außer einem kleinen Lebensmittelmarkt<br />
keine weiteren Versorgungseinrichtungen<br />
des Einzelhandels. Daher<br />
müssen die Bürgerinnen und Bürger<br />
an<strong>der</strong>e Einkaufsorte für weitere<br />
Erledigungen aufsuchen.<br />
Zu Hause / Garten<br />
Computer<br />
Fernsehen<br />
Lesen<br />
Musik / Singen<br />
Spazieren<br />
Weiterbildung<br />
Museum<br />
Konzerte<br />
Pfarrjugendheim<br />
Kino<br />
Disco / Tanzen<br />
Feste / Kirmes<br />
Theater<br />
Kegeln<br />
Sport<br />
Kneipe / Café<br />
Essen gehen<br />
Quelle: eigene Erhebungen<br />
Grafik:: Heike Benecke<br />
2,3<br />
17,9 5,9 76,2<br />
9,4 13,0 77,6<br />
4,2 15,4 80,4<br />
16,5 10,1 73,4<br />
7,6 14,8 77,6<br />
4,4 26,5 69,1<br />
13,5 8,9 77,7<br />
Mittlere Deckungsgrade besitzen<br />
die Sortimente <strong>der</strong> Unterhaltungselektronik,<br />
<strong>der</strong> elektrischen Großgeräte<br />
und des Heimwerkerbedarfs. Allerdings<br />
beruhen diese Ergebnisse vor<br />
allem auf einer hohen Bindungsquote<br />
in Recke, wo z. B. jedes fünfte elektrische<br />
Großgerät am Ort gekauft wird.<br />
Dies ist ein Ergebnis, welches für eine<br />
Gemeinde dieser Größenordnung<br />
nicht zu erwarten war.<br />
Die Sortimente mit den geringsten<br />
lokalen Deckungsgraden sind Spielwaren,<br />
Möbel sowie Sport- und Hobbyartikel.<br />
75,8 15,3 8,9<br />
46,3 17,4 36,4<br />
72,3 23,2<br />
59,6 19,3 21,1<br />
68,5 18,1 13,4<br />
26,3 71,4<br />
15,4 35,1 49,4<br />
19,7 53,1 27,3<br />
56,7 8,2 35,2<br />
9,7 40,2 50,1<br />
14,4 57,9 27,8<br />
0 20 40 60 80<br />
häufig selten nie<br />
Abb. 37: Inanspruchnahme von Freizeitaktivitäten <strong>der</strong> Bewohner von Bevergern<br />
4,5<br />
100%
8.2 Freizeitaktivitäten<br />
8.2.1 Inanspruchnahme von Freizeitaktivitäten<br />
Das Freizeitverhalten <strong>der</strong> Bevölkerung<br />
hat in den letzten Jahrzehnten<br />
einen deutlichen Wandel erlebt.<br />
Nachdem in den letzten Jahrzehnten<br />
die Freizeitaktivitäten immer auch von<br />
neuen technischen Entwicklungen<br />
bestimmt wurden (Telefonieren,<br />
Schallplatten, CD, Fernsehen, Computer),<br />
ist <strong>der</strong> Freizeitkonsument heute<br />
einer Gratwan<strong>der</strong>ung ausgesetzt<br />
zwischen einer zunehmenden Anzahl<br />
von Angeboten einerseits und einer<br />
Zu Hause / Garten<br />
Computer<br />
Fernsehen<br />
Lesen<br />
Musik / Singen<br />
Spazieren<br />
Weiterbildung<br />
Museum<br />
Konzerte<br />
Pfarrjugendheim<br />
Kino<br />
Disco / Tanzen<br />
Feste / Kirmes<br />
Theater<br />
Kegeln<br />
Sport<br />
Kneipe / Café<br />
Essen gehen<br />
Quelle: eigene Erhebungen<br />
Grafik: Heike Benecke<br />
4,0 6,9 89,1<br />
14,2 67,8<br />
Verknappung von Zeit und Geld an<strong>der</strong>erseits<br />
(BAT-Institut 2003). Er teilt<br />
sich seine Freizeit differenzierter und<br />
überlegter ein. Insgesamt werden<br />
heute Freizeitbeschäftigungen mit<br />
entspannendem Charakter bevorzugt.<br />
Dazu zählt u. a. auch wie<strong>der</strong> das<br />
Lesen, aber auch das Faulenzen und<br />
Nichtstun (ebd.). Nachgelassen haben<br />
Beschäftigungen, die mit Geldausgeben<br />
verbunden sind, z. B. Kino-,<br />
Kneipen- und Diskothekenbesuche.<br />
Ein Großteil <strong>der</strong> Freizeitaktivitäten<br />
geschieht auch in den befragten Orten<br />
zu Hause (vgl. im Folgenden<br />
71,6 12,8 15,6<br />
44,2 18,0 37,8<br />
11,7 11,9 76,4<br />
75,2 20,6 4,2<br />
60,4 20,7 18,9<br />
17,7 7,8 74,5<br />
63,2 20,9 15,8<br />
13,0 14,5 72,5<br />
9,4 21,6 69,0<br />
6,5 35,3 58,1<br />
15,4 37,0 47,7<br />
18,8 46,4 34,9<br />
5,4 28,0 66,6<br />
27,7 7,3 65,0<br />
46,2 11,7 42,1<br />
16,4 44,1 39,6<br />
0 20 40 60 80<br />
häufig selten nie<br />
Abb. 38: Inanspruchnahme von Freizeitaktivitäten <strong>der</strong> Bewohner von Horstmar<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
18,1<br />
100%<br />
51
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
52<br />
Abbn. 37-40). Neben dem allgemeinen<br />
„zu Hause bleiben“ incl. Gartenarbeit<br />
ist das Fernsehen die am häufigsten<br />
angegebene Aktivität.<br />
Dem beschriebenen Trend zum<br />
Lesen folgen auch die untersuchten<br />
Orte: Die Werte <strong>der</strong> Befragten, die<br />
häufig lesen, schwanken zwischen rd.<br />
53 bis 60 %, <strong>der</strong>jenigen, die selten lesen,<br />
immerhin noch zwischen 20 und<br />
27 %. Nur rd. 20 % aller Personen lesen<br />
laut eigener Aussage nie.<br />
Ein Durchschnitt von rd. 64 % <strong>der</strong><br />
Befragten nutzt die hervorragenden<br />
Bedingungen <strong>der</strong> Region zum häufi-<br />
Zu Hause / Garten<br />
Computer<br />
Fernsehen<br />
Lesen<br />
Musik / Singen<br />
Spazieren<br />
Weiterbildung<br />
Museum<br />
Konzerte<br />
Pfarrjugendheim<br />
Kino<br />
Disco / Tanzen<br />
Feste / Kirmes<br />
Theater<br />
Kegeln<br />
Sport<br />
Kneipe / Café<br />
Essen gehen<br />
Quelle: eigene Erhebungen<br />
Grafik: Heike Benecke<br />
9,6 10,8 79,6<br />
4,4 18,3 77,3<br />
9,2 13,2 77,6<br />
gen Spazierengehen. Gut 20 % gehen<br />
dieser Beschäftigung selten<br />
nach.<br />
Der Einzug des Computers in die<br />
privaten Haushalte ist mittlerweile<br />
größtenteils vollzogen. Rd. 40 % <strong>der</strong><br />
Befragten nutzen diesen häufig und<br />
17 % selten in ihrer Freizeit.<br />
Deutlich geringe Werte finden Aktivitäten<br />
im kulturellen Bereich. Das ist<br />
nicht nur im allgemeinen überall so,<br />
son<strong>der</strong>n hängt natürlich auch von fehlenden<br />
Einrichtungen ab. Da häufig<br />
kein Museum, Theater o<strong>der</strong> Konzertsaal<br />
vor Ort existiert, bedarf <strong>der</strong> Be-<br />
72,7 13,4 13,9<br />
37,0 15,7 47,3<br />
6,5 20,0 73,5<br />
3,3 23,6 73,2<br />
73,8 20,9 5,3<br />
53,4 27,4 19,1<br />
17,2 6,4 76,4<br />
58,4 23,1 18,5<br />
3,9 26,7 69,4<br />
6,5 43,8 49,8<br />
21,1 62,2 16,7<br />
19,7 4,0 76,3<br />
43,6 13,5 42,9<br />
11,5 46,2 42,4<br />
15,7 60,8 23,5<br />
0 20 40 60 80<br />
häufig selten nie<br />
Abb. 39: Inanspruchnahme von Freizeitaktivitäten <strong>der</strong> Bewohner von Recke<br />
100%
such dieser Einrichtungen einer Fahrt<br />
in die anbietenden Zentren, und das<br />
bedingt einen deutlich höheren zeitlichen<br />
und organisatorischen Aufwand.<br />
Daher wird im Gegensatz zu größeren<br />
Städten in den untersuchten Orten<br />
häufiger auf einen Besuch verzichtet.<br />
Hinzu kommt die oben beschriebene<br />
finanzielle Zurückhaltung.<br />
Addiert man häufiges und seltenes<br />
Nutzen dieser Einrichtungen zusammen,<br />
besuchen aber immerhin noch<br />
rd. 30 % <strong>der</strong> Einwohner Theater- und<br />
Konzertveranstaltungen, rd. 20 % Museen.<br />
Zu Hause / Garten<br />
Computer<br />
Fernsehen<br />
Lesen<br />
Musik / Singen<br />
Spazieren<br />
Weiterbildung<br />
Museum<br />
Konzerte<br />
Pfarrjugendheim<br />
Kino<br />
Disco / Tanzen<br />
Feste / Kirmes<br />
Theater<br />
Kegeln<br />
Sport<br />
Kneipe / Café<br />
Essen gehen<br />
Quelle: eigene Erhebungen<br />
Grafik: Heike Benecke<br />
2,7<br />
2,7<br />
1,4<br />
18,8 3,6 77,6<br />
9,0 13,0 78,0<br />
Da viele Einwohner Mitglied in einem<br />
Sportverein sind, wird diese Aktivität<br />
insgesamt auch relativ häufig<br />
ausgeübt. Gut 60 % sehen Sport als<br />
eine ihrer Freizeitaktivitäten an.<br />
Insgesamt besteht ein recht<br />
großes Interesse daran, Feste und<br />
Kirmesveranstaltungen zu besuchen.<br />
Nur rd. 30 % sehen darin keine Freizeitbeschäftigung.<br />
Die an<strong>der</strong>en gehen<br />
mehr o<strong>der</strong> weniger oft dorthin.<br />
Das unterstreicht die Bedeutung, die<br />
diese Art von Veranstaltungen auch<br />
für die allgemeine Zufriedenheit und<br />
die Identifikation <strong>der</strong> Bewohner mit<br />
25,8 71,6<br />
14,1 15,1 70,8<br />
25,0 73,6<br />
12,2 5,0 82,9<br />
85,3 3,1 11,6<br />
41,2 19,3 39,5<br />
77,9 15,2 6,9<br />
59,3 19,9 20,8<br />
71,3 15,9 12,8<br />
27,6 69,8<br />
21,6 12,8 65,5<br />
18,6 30,7 50,7<br />
45,7 35,5 18,8<br />
45,4 5,8 48,9<br />
21,7 37,0 41,4<br />
17,5 51,1 31,4<br />
0 20 40 60 80<br />
häufig selten nie<br />
Abb. 40: Inanspruchnahme von Freizeitaktivitäten <strong>der</strong> Bewohner von Welbergen<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
100%<br />
53
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
54<br />
dem jeweiligen Heimatort hat.<br />
Etwa je<strong>der</strong> vierte Einwohner geht<br />
regelmäßig Kegeln, in Horstmar sogar<br />
je<strong>der</strong> dritte. Mehr als die Hälfte aller<br />
Einwohner besucht häufig o<strong>der</strong> zumindest<br />
selten eine Kneipe o<strong>der</strong> ein<br />
Café, und noch mehr (rd. 75 %) gehen<br />
regelmäßig außerhalb <strong>der</strong> eigenen<br />
Wohnung zum Essen. Insgesamt<br />
erscheint daher in jedem Ort eine<br />
rege Nachfrage nach Restaurationsbetrieben<br />
zu bestehen.<br />
Vergleicht man die Ergebnisse <strong>der</strong><br />
vier untersuchten Ortschaften (Abb.<br />
Zu Hause / Garten<br />
Computer<br />
Fernsehen<br />
Lesen<br />
Musik / Singen<br />
Spazieren<br />
Weiterbildung<br />
Museum<br />
Konzerte<br />
Pfarrjugendheim<br />
Kino<br />
Disco / Tanzen<br />
Feste / Kirmes<br />
Theater<br />
Kegeln<br />
Sport<br />
Kneipe / Café<br />
Essen gehen<br />
Quelle: eigene Erhebungen<br />
Grafik: Heike Benecke<br />
41), fällt u. a. auf, dass <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong><br />
Bewohner, <strong>der</strong> gerne zu Hause bleibt<br />
und dort einer Beschäftigung nachgeht,<br />
in Welbergen deutlich größer ist<br />
als in den drei übrigen Orten.<br />
Auch die Nutzung des Pfarrjugendheimes<br />
ist in Welbergen am<br />
größten, während <strong>der</strong> entsprechende<br />
Wert für Horstmar deutlich unter dem<br />
Durchschnitt liegt.<br />
Insgesamt betrachtet ist die Intensität<br />
<strong>der</strong> Freizeitaktivitäten in den vier<br />
Ortschaften sehr homogen und ausgeglichen.<br />
Auffallende Unterschiede<br />
41,7 17,1 41,2<br />
57,4 22,7 19,8<br />
17,7 6,3 76,0<br />
63,7 20,4 15,8<br />
10,3 12,5 77,3<br />
11,8 11,3 77,0<br />
9,0 16,1 74,9<br />
74,9 12,5 12,8<br />
5,4 19,6 75,1<br />
74,3 20,6 5,0<br />
4,0 28,5 67,5<br />
12,5 38,2 49,3<br />
23,4 52,7 23,9<br />
5,5 25,5 70,6<br />
19,0 6,2 74,9<br />
47,8 10,7 43,5<br />
13,2 42,9 43,5<br />
15,2 60,5 24,3<br />
0 20 40 60 80<br />
häufig selten nie<br />
Abb. 41: Inanspruchnahme von Freizeitaktivitäten <strong>der</strong> Bewohner von allen untersuchten<br />
Orten (Mittelwerte)<br />
100%
sind statistisch kaum nachzuweisen.<br />
8.2.2 Freizeitverhalten im Ort<br />
Die Abbildung 42 zeigt die Anteile<br />
Zu Hause / Garten<br />
Computer<br />
Fernsehen<br />
Lesen<br />
Musik / Singen<br />
Spazieren<br />
Weiterbildung<br />
Museum<br />
Konzerte<br />
Pfarrjugendheim<br />
Kino<br />
Disco / Tanzen<br />
Feste / Kirmes<br />
Theater<br />
Kegeln<br />
Sport<br />
Kneipe / Café<br />
Essen gehen<br />
Quelle: eigene Erhebungen<br />
Grafik: Heike Benecke<br />
<strong>der</strong> Aktivitäten, die häufig o<strong>der</strong> auch<br />
selten im Ort wahrgenommen werden.<br />
Eine Unterscheidung in „häufig<br />
im Ort” und „selten im Ort” bringt al-<br />
0 20 40 60 80 100 %<br />
Häufig<br />
Selten<br />
Bevergern Horstmar Recke Welbergen<br />
Abb. 42: Freizeitverhalten <strong>der</strong> Bewohner aller untersuchten Orte im Ort<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
55
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
Quelle: eigene Erhebungen (n = 2368); Grafik: Rudolf Grothues<br />
56<br />
lerdings keine wesentlichen Unterschiede,<br />
denn in ihrer Gesamtheit<br />
weisen die einzelnen Freizeitaktivitäten<br />
hohe Übereinstimmung auf.<br />
Häufigste Aktivität ist in allen Orten<br />
das Fernsehen mit sehr ähnlichen Anteilen<br />
wie das Lesen. Ebenfalls einen<br />
großen Anteil an <strong>der</strong> Freizeitgestaltung<br />
hat das allgemeine zu Hause<br />
bleiben, u. a. mit einer Beschäftigung<br />
im eigenen Garten. Knapp 60 % <strong>der</strong><br />
Befragten gehen vor allem im eigenen<br />
Ort spazieren.<br />
Die Anteile <strong>der</strong> Besuche kultureller<br />
Einrichtungen wie Museum, Kino<br />
o<strong>der</strong> Konzert im eigenen Ort sind verschwindend<br />
gering, was vor allem<br />
daran liegt, dass es diese Einrichtun-<br />
Sport/Freizeit<br />
Schützenverein 17,0<br />
Kegelverein 13,5<br />
Kirchlicher Verein/Frauengemeinschaft 12,3<br />
Heimatverein/Kulturverein/Verkehrsverein 7,7<br />
Chor/Gesangsverein 6,2<br />
Sozialer Verein, Berhin<strong>der</strong>tenverein<br />
Kolping 4,5<br />
Musikverein/Tanzgruppe/Musikgruppe 4,2<br />
För<strong>der</strong>verein 3,5<br />
Karnevalsverein 2,5<br />
Feuerwehr<br />
Seniorengemeinschaft 1,5<br />
Gewerkschaft 1,2<br />
Gewerbe/Wirtschaft<br />
Partei 3,5<br />
landwirtschaftl. Verein 1,1<br />
0,5<br />
Jagd-, Angelverein, Hegering 0,5<br />
Zuchtverein 0,5<br />
ökolog. Verein 0,3<br />
Bürgerinitiative 0,2<br />
Sonstige Vereine 0,3<br />
Abb. 43: Mitgliedschaft <strong>der</strong> Bewohner aller untersuchten Orte in Vereinen<br />
1,7<br />
2,8<br />
gen nur vereinzelt gibt.<br />
Einen relativ hohen Besuchswert<br />
in den eigenen Orten besitzen Feste<br />
und Kirmesveranstaltungen. Allerdings<br />
zeigt sich auch, dass insbeson<strong>der</strong>e<br />
die Bewohner von Recke mit<br />
über 60 % ihre eigenen Veranstaltungen<br />
im Ort besuchen. Diese Zustimmung<br />
ist in Welbergen und Horstmar<br />
jeweils weniger bedeutend. In Bevergern<br />
ist <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Menschen, die<br />
am Ort ein Fest o<strong>der</strong> die Kirmes besuchen,<br />
am geringsten.<br />
Insbeson<strong>der</strong>e die Welbergener<br />
besuchen „zum Essen gehen” o<strong>der</strong><br />
für einen Kneipenbesuch gerne an<strong>der</strong>e<br />
Orte auf. Auffälligerweise gilt<br />
dies auch für sportliche Aktivitäten,<br />
0 5 10 15 20 25 30 35 %<br />
36,0
%<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
40,1<br />
41,6<br />
0<br />
Sport/Freizeit<br />
%<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
%<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Kolping<br />
%<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
Partei<br />
7,6<br />
34,7<br />
22,0<br />
0<br />
Kirchl. Verein/Frauengem.<br />
2,8<br />
5,0<br />
9,8<br />
%<br />
40<br />
Bevergern Horstmar Recke Welbergen<br />
da das Vereinsspektrum direkt im Ort<br />
verständlicherweise sehr bescheiden<br />
ist. Hier zeigen sich deutliche<br />
4,4<br />
3,9<br />
16,7<br />
5,2<br />
2,9<br />
30<br />
20<br />
10<br />
16,8<br />
25,5<br />
0<br />
Schützenverein<br />
%<br />
20<br />
%<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
%<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
6,8<br />
30,5<br />
0<br />
Heimat-/Kultur-/Verkehrsver.<br />
0<br />
Musikver./Tanz-/Musikgruppe<br />
0<br />
Sozialer Verein/Behin<strong>der</strong>te<br />
Abb. 44: Vereinsmitgliedschaften in den untersuchten Orten<br />
13,5<br />
6,6<br />
1,5<br />
15<br />
10<br />
5<br />
10,6<br />
2,6<br />
2,8<br />
11,8<br />
4,4<br />
3,5<br />
5,2<br />
5,2<br />
2,5<br />
1,9<br />
4,2<br />
2,3<br />
Entwicklungspotenziale bezüglich<br />
zukünftiger Planungen und Aktivitäten<br />
vor Ort.<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
%<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
7,4<br />
0<br />
Kegelverein<br />
%<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
%<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
%<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
5,6<br />
0<br />
Karneval<br />
22,7<br />
0<br />
För<strong>der</strong>verein<br />
14,6<br />
0<br />
Chor/Gesangverein<br />
2,4<br />
7,4<br />
4,6<br />
5,4<br />
4,2<br />
5,8<br />
7,3<br />
3,1<br />
3,5<br />
2,2<br />
1,5<br />
1,9<br />
Quelle: eigene Erhebungen; Grafik: Rudolf Grothues<br />
57
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
58<br />
8.3 Mitgliedschaft in Vereinen<br />
Von den insgesamt 1 937 Befragten<br />
in allen untersuchten Orten wurden<br />
insgesamt 2 368 Vereinsmitgliedschaften<br />
angegeben, d. h. im Durchschnitt<br />
besitzt ein Befragter 1,23 Mitgliedschaften.<br />
Wichtigste Vereine sind diejenigen<br />
aus dem Bereich Sport und Freizeit;<br />
immerhin 36 % aller sind hier Mitglied.<br />
Mit deutlichem Abstand folgen die<br />
Schützenvereine mit 17 % und die Kegelvereine<br />
mit 13,5 % (vgl. Abb. 43).<br />
12,3 % <strong>der</strong> Befragten sind Mitglied<br />
in einem kirchlichen Verein, darunter<br />
auch die Frauengemeinschaften. Diesem<br />
Bereich kann man auch die 4,5<br />
% hinzurechnen, die im Kolpingverein<br />
engagiert sind. In ihm sind vor allem<br />
die katholischen männlichen Einwohner<br />
aktiv (Kolpingfamilie Langenhorst-<br />
Welbergen 2002).<br />
7,7 % sind Mitglied in einem Heimat-,<br />
Kultur- o<strong>der</strong> Verkehrsverein.<br />
Chöre (6,2 %) und Musikvereine,<br />
Tanz- und Musikgruppen (4,2 %) folgen<br />
in <strong>der</strong> Rangliste.<br />
Mit 3,5 % liegen die Mitgliedschaften<br />
in För<strong>der</strong>vereinen und in den politischen<br />
Parteien gleichauf. Hingewiesen<br />
sei auch noch auf die sozialen<br />
Vereine mit 2,8 % und den Karnevalsverein<br />
mit 2,5 %. Alle weiteren<br />
sind <strong>der</strong> Abbildung 43 zu entnehmen,<br />
allerdings sind <strong>der</strong>en Anteile <strong>der</strong>art<br />
gering, dass eine statistisch signifikante<br />
Aussage nicht möglich ist.<br />
Wenn man die 12 wichtigsten Vereine<br />
nun nach den vier untersuchten<br />
Orten differenziert, sind weitere Auffälligkeiten<br />
festzustellen (Abb. 44).<br />
Der Anteil <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> in Sport-<br />
und Freizeitvereinen beträgt in Welbergen<br />
mit 22 % nur rd. die Hälfte gegenüber<br />
den an<strong>der</strong>en Orten (z. B. Horstmar<br />
mit 41,6 %). Hier zeigt sich die etwas<br />
jüngere Altersstruktur des Ortes.<br />
Schützenvereine spielen in allen<br />
Orten eine Rolle, vor allem in Welbergen<br />
(30,5 %) und Horstmar (25,5 %);<br />
allerdings fällt Recke mit einem sehr<br />
geringen Anteil von nur 6,8 % auf.<br />
Auch Bevergern weist nicht einen ganz<br />
so hohen Prozentsatz wie Welbergen<br />
und Horstmar auf. Dafür besitzt Bevergern<br />
den höchsten Anteil bei den Kegelvereinen:<br />
Fast je<strong>der</strong> vierte Einwohner<br />
ist Mitglied in einem Kegelverein,<br />
während es in Welbergen und Horstmar<br />
nicht einmal je<strong>der</strong> zehnte ist.<br />
Heimat-, Kultur- und Verkehrsvereine<br />
spielen mit 10,6 % in Bevergern<br />
und 11,8 % in Horstmar eine durchaus<br />
bemerkenswerte Rolle, während<br />
sie mit 5,2 % in Recke und nur 1,9 %<br />
in Welbergen weniger wichtig sind.<br />
Im Bereich <strong>der</strong> kirchlichen Organisationen<br />
weisen Recke und Welbergen<br />
höhere Werte als Bevergern und<br />
Horstmar auf. Musikvereine und Chöre<br />
sind überall relativ gleichmäßig vertreten.<br />
Die Mitgliedschaft in politischen<br />
Parteien ist in Bevergern immerhin<br />
bei 5 % <strong>der</strong> Befragten gegeben,<br />
verringert sich dann aber bis auf<br />
1,5 % in Welbergen.<br />
8.3.1 Verhältnis zwischen im Ort<br />
Geborenen und Zugezogenen<br />
in den Vereinen<br />
Interessant für die Integration bzw.<br />
Integrationsbereitschaft durch die Mitgliedschaft<br />
in Vereinen ist die Aufteilung<br />
<strong>der</strong> Ergebnisse nach im Ort geborenen<br />
und zugezogenen Vereins-
mitglie<strong>der</strong>n (Abb. 45a).<br />
In den 12 wichtigsten Vereinen<br />
überwiegt z.T. recht deutlich <strong>der</strong> Anteil<br />
% % 40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
0<br />
Sport/Freizeit Schützenverein<br />
% % 20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
20<br />
10<br />
<strong>der</strong> im Ort Geborenen. Die größten<br />
Anteile sind im Bereich Sport und<br />
Freizeit, Karneval und Musikverei-<br />
%<br />
40 % %<br />
40 %<br />
30<br />
%<br />
20 %<br />
15<br />
10<br />
5<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
0<br />
Kegelverein<br />
0<br />
0<br />
0<br />
Kirchl. Verein/Frauengem. Heimat-/Kultur-/Verkehrsver. 37,1<br />
Chor/Gesangverein<br />
% % 20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
%<br />
20 %<br />
15<br />
10<br />
5<br />
Abb. 45a: Vereinsmitgliedschaften <strong>der</strong> im Ort Geborenen und <strong>der</strong> Zugezogenen in allen Untersuchten Orten<br />
30<br />
20<br />
10<br />
%<br />
20 %<br />
0<br />
0<br />
0<br />
Kolping Musikver./Tanz-/Musikgruppe För<strong>der</strong>verein<br />
% % 20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
62,9<br />
52,7<br />
47,3<br />
61,4<br />
56,1<br />
37,1<br />
38,6<br />
43,9<br />
10<br />
5<br />
15<br />
10<br />
5<br />
%<br />
20 %<br />
0<br />
0<br />
0<br />
Partei Sozialer Verein/Behin<strong>der</strong>te Karneval<br />
15<br />
10<br />
%<br />
20 % %<br />
20 %<br />
15<br />
62,9<br />
75,6<br />
61,9<br />
56,1<br />
38,1<br />
43,9<br />
48,1<br />
51,9<br />
24,4<br />
Zugezogene im Ort Geborene<br />
5<br />
15<br />
10<br />
5<br />
61,4<br />
66,7<br />
55,2<br />
46,2<br />
53,8<br />
44,8<br />
38,6<br />
33,3<br />
Quelle: eigene Erhebungen; Grafik: Rudolf Grothues<br />
59
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
60<br />
% % 40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
ne/Tanz-/Musikgruppe erkennbar.<br />
Auch <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> entsprechenden<br />
Mitglie<strong>der</strong> im Kolpingverein ist we-<br />
0<br />
0<br />
Sport/Freizeit Schützenverein<br />
% % 20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
%<br />
40 % %<br />
40 %<br />
30<br />
20<br />
10<br />
%<br />
20 %<br />
15<br />
10<br />
5<br />
sentlich höher. Interessant ist aber<br />
auch, dass in kirchlichen Vereinen/<br />
Frauengemeinschaften <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong><br />
0<br />
Kegelverein<br />
0<br />
0<br />
0<br />
Kirchl. Verein/Frauengem. Heimat-/Kultur-/Verkehrsver. 37,1<br />
Chor/Gesangsverein<br />
% % 20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
%<br />
20 %<br />
15<br />
10<br />
5<br />
Abb. 45b: Vereinsmitgliedschaften nach weiblichen und männlichen Mitglie<strong>der</strong>n in allen untersuchten Orten<br />
30<br />
20<br />
10<br />
%<br />
20 %<br />
0<br />
0<br />
0<br />
Kolping Musikver./Tanz-/Musikgruppe För<strong>der</strong>verein<br />
% % 20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
64,3<br />
63,2<br />
54,0<br />
54,0<br />
46,0<br />
35,7<br />
46,0<br />
36,8<br />
10<br />
5<br />
15<br />
10<br />
5<br />
%<br />
20 %<br />
0<br />
0<br />
0<br />
Partei Sozialer Verein/Behin<strong>der</strong>te Karneval<br />
15<br />
10<br />
%<br />
20 % %<br />
20 %<br />
15<br />
73,8<br />
52,3<br />
62,953,1<br />
53,7<br />
47,7<br />
46,9<br />
46,3<br />
26,2<br />
weibliche Mitglie<strong>der</strong> männliche Mitglie<strong>der</strong><br />
5<br />
15<br />
10<br />
5<br />
51,0<br />
49,0<br />
57,5<br />
47,9<br />
54,2<br />
42,5<br />
52,1<br />
45,8<br />
Quelle: eigene Erhebungen; Grafik: Rudolf Grothues
Zugezogenen größer ist als <strong>der</strong> im Ort<br />
Geborenen. Gleiches gilt, noch verstärkt,<br />
in Bezug auf die politischen<br />
Parteien und vor allem die För<strong>der</strong>vereine.<br />
Gerade in beiden letzten Organisationsformen<br />
scheinen sich Zugezogene<br />
ganz beson<strong>der</strong>s zu engagieren.<br />
Erwartungsgemäß sind sie in den<br />
„traditionelleren” Vereinen deutlich<br />
unterrepräsentiert.<br />
8.3.2 Geschlechterverhältnis in<br />
den Vereinen<br />
An dieser Stelle sei auch auf das<br />
Geschlechterverhältnis innerhalb <strong>der</strong><br />
Vereine hingewiesen (Abb. 45b). Die<br />
Vereine mit dem größten männlichen<br />
Anteil sind die Schützenvereine und<br />
politischen Parteien. Aber auch im<br />
Kolpingverein und in den Sport- und<br />
Heimatvereinen haben die Männer<br />
ein Übergewicht. Frauen haben<br />
mehrheitliche Anteile in musikalischen<br />
Vereinen und in kirchlichen Organisationen,<br />
insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> eigenen<br />
kirchlichen Frauengemeinschaft.<br />
Ein leichter Vorsprung des weiblichen<br />
Anteils ist auch in den sozialen<br />
Vereinen und den Karnevalsvereinen<br />
100 %<br />
80 %<br />
60 %<br />
40 %<br />
20 %<br />
38,6<br />
0 %<br />
Jahre < 6<br />
70,8<br />
7-15<br />
58,7<br />
16-20<br />
51,5<br />
21-25<br />
60,0<br />
26-30<br />
100 %<br />
80 %<br />
60 %<br />
40 %<br />
20 %<br />
0 %<br />
61,9<br />
70,8<br />
Bevergern Horstmar Recke Welbergen Mittel<br />
festzustellen.<br />
Kegelvereine haben insgesamt die<br />
homogenste Mitgliedschaft: Hier sind<br />
die Anteile <strong>der</strong> Frauen und <strong>der</strong> Männ<strong>der</strong><br />
mit 51 bzw. 49 % fast identisch.<br />
Die Anteile <strong>der</strong> Vereinsmitgliedschaften<br />
in den untersuchten Orten<br />
schwanken zwischen 61 und 71 % (vgl.<br />
Abb. 46). Im Durchschnitt sind 63,8 %<br />
aller Befragten einschließlich aller Personen<br />
in den Haushalten Mitglied in<br />
mindestens einem Verein. Dabei sind<br />
die Anteile in Bevergern, Recke und<br />
Welbergen mit 61,9 %, 61,7 % und<br />
61,0 % so gut wie identisch. Nur in<br />
Horstmar wird ein mit 70,8 % über-<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
61,7<br />
61,0<br />
63,8<br />
Mitglied in<br />
einem Verein<br />
nein<br />
ja<br />
Quelle: eigene Erhebungen<br />
Grafik: Rudolf Grothues<br />
Abb. 46: Vereinsmitgliedschaften in den untersuchten Orten<br />
64,1<br />
67,2<br />
31-40 41-50<br />
51-65<br />
Abb. 47: Vereinsmitgliedschaften in allen untersuchten Orten nach Altersklassen<br />
70,3<br />
71,0<br />
> 66<br />
63,8<br />
Mitglied in<br />
einem Verein<br />
nein<br />
ja<br />
63,8 Mittel<br />
Quelle: eigene Erhebungen<br />
Grafik: Rudolf Grothues<br />
61
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
62<br />
durchschnittlicher Wert erreicht.<br />
Differenziert nach Altersklassen<br />
ergibt sich für alle vier Orte zusammen<br />
folgendes Bild (Abb. 47): In den<br />
ersten sechs Jahren ist nur rd. jedes<br />
dritte Kind in einem Verein. In <strong>der</strong> Altersgruppe<br />
von 7-15 Jahren schnellt<br />
dieser Wert auf 70,8 % hoch. Dies betrifft<br />
die aktivsten Jahre in <strong>der</strong> Kindheitsentwicklung.<br />
In den Altersklassen<br />
16-20 und 21-25 gehen die<br />
Anteilswerte wie<strong>der</strong> zurück (auf 58,7<br />
bzw. 51,5 %). Zu dieser Zeit stehen<br />
die Menschen durch Ausbildung und<br />
Familienplanung wohl für ein aktives<br />
Vereinsleben nur eingeschränkt zur<br />
Verfügung.<br />
Das nimmt aber mit zunehmendem<br />
Alter wie<strong>der</strong> stetig zu. In <strong>der</strong> Altersklasse<br />
51-65 Jahre sind über<br />
70 % in Vereinen organisiert und die<br />
Einwohner über 66 Jahre zu 71 %.<br />
Im höheren Alter haben die Menschen<br />
wie<strong>der</strong> mehr Zeit für ein Vereinshobby.<br />
Insgesamt sind knapp<br />
68 % aller Männer und rd. 60 % aller<br />
Frauen Mitglied in einem Verein.<br />
94,4 % aller Vereinsmitglie<strong>der</strong><br />
fühlen sich in die „Dorfgemeinschaft“<br />
integriert; von den Befragten, die nicht<br />
in einem Verein sind, sind es nur<br />
76,5 %. Die Vereinszugehörigkeit unterstützt<br />
also die Integration in die Gemeinschaft<br />
ganz deutlich. Ähnlich,<br />
aber nicht ganz so deutlich, ist die Unterscheidung<br />
bei <strong>der</strong> Frage in Bezug<br />
auf den Lebensmittelpunkt: 68 % aller<br />
Vereinsmitglie<strong>der</strong> bezeichnen den jeweiligen<br />
Ort als ihren Lebensmittelpunkt,<br />
Nichtmitglie<strong>der</strong> bejahen diese<br />
Aussage nur zu 60,4 %.<br />
58,1 % aller Vereinsmitglie<strong>der</strong> sind<br />
im Ort geboren und nur 41,9 % sind<br />
zugezogen. Damit liegt <strong>der</strong> Wert <strong>der</strong><br />
Zugezogenen noch unter dem Mittelwert<br />
in <strong>der</strong> gesamten Bürgerschaft<br />
von 47,2 %. Hinzugezogene benötigen<br />
demnach etwas mehr Zeit, um einem<br />
Verein beizutreten, und das sorgt<br />
insgesamt für einen etwas geringeren<br />
Organisationsgrad dieser Bevölkerungsgruppe.<br />
Der größte Teil <strong>der</strong> Vereinsmitglie<strong>der</strong><br />
hat einen Haupt- o<strong>der</strong> Volksschulabschluss<br />
(47,4 %), gefolgt von ehemaligen<br />
Realschülern (18,8 %) und<br />
Absolventen <strong>der</strong> Fachhochschulreife/mittlere<br />
Reife (17,2 %). 10,5 % haben<br />
das Abitur und nur 4,3 % einen<br />
Hochschulabschluss. Diese Werte<br />
stimmen in hohem Maße auch mit<br />
denjenigen innerhalb <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung<br />
überein.<br />
Die Anteile in den Schulabschlussgruppen<br />
sind aber sehr homogen:<br />
56,5 % aller Hochschulabsolventen<br />
und 61,9 % <strong>der</strong> Abiturienten sind in<br />
Vereinen Mitglied, Befragte mit Fachhochschulreife/mittlerer<br />
Reife zu 69,2<br />
%. Den höchsten Wert weisen die Realschulabsolventen<br />
mit 71,7 % auf.<br />
Dagegen sind wie<strong>der</strong>um nur 66 % aller<br />
Haupt- und Volksschüler Mitglied<br />
in einem Verein.<br />
Grundsätzlich schwanken die Anteile<br />
damit lediglich zwischen 56 und<br />
72 %; d.h., jeweils deutlich mehr als<br />
die Hälfte aller Befragten ist Mitglied<br />
in Vereinen. Die Bereitschaft zu einer<br />
Vereinszugehörigkeit ist demnach nur<br />
marginal mit <strong>der</strong> schulischen Ausbildung<br />
in Verbindung zu bringen. Und<br />
da es überall ein breites Vereinsspektrum<br />
gibt, ist grundsätzlich auch für jeden<br />
etwas dabei. Und das wird auch<br />
genutzt, wie die Zahlen beweisen.
8.4 Kriterien eines guten<br />
Gemeinschaftslebens<br />
Auf die Frage nach wichtigen Kriterien<br />
eines guten, gemeinschaftlichen<br />
Zusammenlebens haben die<br />
Befragten in <strong>der</strong> Regel sehr homogen,<br />
teilweise allerdings auch abweichend<br />
geantwortet, was auf einige<br />
ortsspezifische Unterscheidungen<br />
schließen lässt.<br />
„Sich beim Einkaufen treffen”<br />
empfindet die deutliche Mehrheit von<br />
über 60 % als beson<strong>der</strong>s wichtig; rd.<br />
20 % sagen, dass das zumindest etwas<br />
zutrifft. In den untersuchten Orten<br />
wurde diesbezüglich sehr ähnlich<br />
geantwortet (Abb. 48).<br />
An<strong>der</strong>s sieht dies bei dem Kriterium<br />
des Wochenmarktbesuches aus<br />
(Abb. 49). Über 90 % <strong>der</strong> Bevergerner<br />
als auch <strong>der</strong> Welbergener sagen,<br />
dass das nicht wichtig ist. In Horstmar<br />
und Recke sind die Anteile ausgeglichener.<br />
Für rd. 45 % ist <strong>der</strong> Wochenmarktbesuch<br />
wichtig, und immerhin<br />
für rd. 20 % trifft diese Aussage noch<br />
etwas zu. Da in Bevergern und Welbergen<br />
keine Wochenmärkte stattfinden,<br />
werden diese auch nicht als<br />
wichtig für ein gutes, gemeinschaftliches<br />
Zusammenleben angesehen.<br />
Eine knappe Mehrheit aller Befragten<br />
sieht auch mögliche Kontakte<br />
mit Arbeitskollegen, die vor Ort wohnen,<br />
als nicht so wichtig an (Abb. 50).<br />
Man scheint sich Bekannte und<br />
Freunde eher auch aus an<strong>der</strong>en Kreisen<br />
zu suchen als nur unter den Arbeitskollegen.<br />
Ebenfalls etwa die Hälfte schätzt<br />
auch die Tatsache, dass man im Ort<br />
geboren sein muss, als nicht wichtig<br />
ein (Abb. 51). Für ein Viertel <strong>der</strong> Be-<br />
%<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
%<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
61,6<br />
1,5<br />
24,7<br />
5,3<br />
13,7<br />
93,2<br />
62,8<br />
45,1<br />
22,1<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
15,2<br />
Bevergern Horstmar Recke Welbergen<br />
46,1<br />
66,2<br />
17,4 16,4<br />
trifft zu trifft etwas zu trifft nicht zu<br />
Quelle: eigene Erhebungen Grafik: Heike Benecke<br />
31,9 32,4<br />
22,9 21,6<br />
63,5<br />
Abb. 48: Kriterium eines guten Gemeinschaftslebens:<br />
„Sich beim Einkaufen treffen“<br />
Bevergern Horstmar Recke Welbergen<br />
trifft zu trifft etwas zu trifft nicht zu<br />
Quelle: eigene Erhebungen Grafik: Heike Benecke<br />
Abb. 49: Kriterium eines guten Gemeinschaftslebens:<br />
„den Wochenmarkt besuchen“<br />
%<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
23,1 23,1<br />
53,8 53,2<br />
28,4<br />
18,4<br />
48,2<br />
14,3<br />
3,4<br />
0,0<br />
33,9<br />
22,2<br />
96,6<br />
Bevergern Horstmar Recke Welbergen<br />
10,1<br />
41,7<br />
trifft zu trifft etwas zu trifft nicht zu<br />
Quelle: eigene Erhebungen Grafik: Heike Benecke<br />
Abb. 50: Kriterium eines guten Gemeinschaftslebens:<br />
„Arbeitskollegen, die am Ort wohnen“<br />
19,4<br />
46,8<br />
63
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
64<br />
%<br />
60<br />
40<br />
20<br />
%<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
59,2<br />
20,4 20,4<br />
69,2<br />
15,1 15,8<br />
54,8<br />
74,6<br />
Bevergern Horstmar Recke Welbergen<br />
trifft zu trifft etwas zu trifft nicht zu<br />
Quelle: eigene Erhebungen Grafik: Heike Benecke<br />
20,0<br />
25,2<br />
Abb. 52: Kriterium eines guten Gemeinschaftslebens:<br />
„Mitglied in Vereinen“<br />
%<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
0<br />
25,9<br />
39,2<br />
31,1<br />
53,1<br />
31,1<br />
29,7<br />
31,3<br />
48,6<br />
23,8<br />
20,8<br />
44,9<br />
30,6<br />
17,6 18,6<br />
Bevergern Horstmar Recke Welbergen<br />
51,7<br />
20,6<br />
63,8<br />
27,8<br />
31,7<br />
trifft zu trifft etwas zu trifft nicht zu<br />
Quelle: eigene Erhebungen Grafik: Heike Benecke<br />
Abb. 51: Kriterium eines guten Gemeinschaftslebens:<br />
„Man muss hier groß geworden sein“<br />
60,3<br />
17,5<br />
Bevergern Horstmar Recke Welbergen<br />
trifft zu trifft etwas zu trifft nicht zu<br />
Quelle: eigene Erhebungen Grafik: Heike Benecke<br />
Abb. 53: Kriterium eines guten Gemeinschaftslebens:<br />
„In <strong>der</strong> kirchlichen Gemeinschaft leben“<br />
15,9<br />
27,0<br />
52,4<br />
7,9<br />
12,7<br />
fragten ist dieser Sachverhalt schon<br />
bedeutend, für ein weiteres Viertel<br />
zumindest etwas. Das unterstreicht<br />
die Vermutung, dass Zugezogene,<br />
wenn sie sich integrieren möchten,<br />
immer auch eine Chance für das Gemeinschaftsleben<br />
im Ort haben und<br />
nicht von vorneherein ausgeschlossen<br />
werden.<br />
Dazu ist aber eine Mitgliedschaft<br />
in einem Verein von großer Bedeutung.<br />
Für etwa 60 % ist das sehr wichtig,<br />
und für rd. 20 % trifft das zumindest<br />
etwas zu (Abb. 52). Dabei ist <strong>der</strong><br />
Anteil <strong>der</strong> Zustimmung zu dieser Aussage<br />
z. B. in Welbergen sogar noch<br />
um rd. 20%-Punkte höher als in<br />
Recke.<br />
Wichtig kann auch die Beteiligung<br />
am kirchlichen Leben sein. 40 % in<br />
Bevergern bis zu 60 % in Welbergen<br />
stimmen diesem Kriterium zu und rd.<br />
25 % zumindest noch etwas (Abb.<br />
54).<br />
Um sich in einer Gemeinschaft<br />
wohl zu fühlen, sind Freunde ganz<br />
wichtig. Das bestätigen die Befragten<br />
eindeutig (Abb. 55). Nur knapp 5 %<br />
halten Freunde für nicht wichtig und<br />
stimmen demnach nicht zu.<br />
Von nicht so großer Bedeutung<br />
sind Kneipenbesuche. Das hat sich<br />
sicherlich auch in den letzten Jahrzehnten<br />
verän<strong>der</strong>t. Während in <strong>der</strong><br />
Vergangenheit Kneipen häufig auch<br />
eine Informationsbörse darstellten,<br />
bieten sich heute zahlreiche an<strong>der</strong>e<br />
Medien und Möglichkeiten an. Noch<br />
am ehesten trifft die Aussage „Kneipenbesuche<br />
sind wichtig“ auf den<br />
Ortsteil Welbergen zu (Abb. 55). Hier<br />
stimmen rd. 50 % zu bzw. etwas zu,<br />
während die Ergebnisse in Bezug auf
die an<strong>der</strong>en Orte zwischen rd. 30 und<br />
40 % liegen.<br />
Große Bedeutung hat das Kriterium<br />
„an öffentlichen Veranstaltungen<br />
teilnehmen” (Abb. 56). Man muss also<br />
mitmachen und die Gelegenheiten<br />
zum Kennenlernen nutzen.<br />
Die höchste Zustimmung erhält<br />
das Kriterium <strong>der</strong> guten Nachbarschaft<br />
(Abb. 57). Sie ist auch in <strong>der</strong><br />
heutigen Zeit in kleineren Orten von<br />
großer Bedeutung, und nur <strong>der</strong>jenige<br />
wird sich im Allgemeinen im Dorf<br />
wohlfühlen, <strong>der</strong> auch gute nachbarschaftliche<br />
Kontakte pflegt.<br />
Bei allem gilt natürlich auch die<br />
Bereitschaft zur Anpassung, obwohl<br />
rd. 20 % dem nur bedingt zustimmen<br />
und immerhin knapp 10 % aller Befragten<br />
angeben, dass sie eine Anpassung<br />
für ein gutes, gemeinschaftliches<br />
Zusammenleben nicht als ein<br />
sehr wichtiges Kriterium ansehen<br />
(Abb. 58). Das unterstreicht die These,<br />
dass die Toleranzgrenze in <strong>der</strong><br />
mo<strong>der</strong>nen Zeit durchaus etwas höher<br />
angelegt wird und auch in kleineren<br />
Ortschaften akzeptiert wird, dass es<br />
Menschen gibt, die nicht bereit sind,<br />
sich vollständig anzupassen. Allerdings<br />
sieht die große Mehrheit dieses<br />
immer noch nicht so.<br />
Zusammenfassend ist festzustellen,<br />
dass für ein gutes, gemeinschaftliches<br />
Zusammenleben beson<strong>der</strong>s<br />
Nachbarn und Freunde wichtig sind.<br />
Eine gewisse Bereitschaft zur Anpassung<br />
muss vorhanden sein. Man sollte<br />
öffentliche Veranstaltungen besuchen<br />
und im Ort einkaufen. Wichtig<br />
sind auch eine Vereinszugehörigkeit<br />
und die Teilnahme am kirchlichen Leben.<br />
%<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
82,9<br />
89,0<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
93,8<br />
11,6<br />
5,5 6,8<br />
4,1 3,3 2,8<br />
88,9<br />
Bevergern Horstmar Recke Welbergen<br />
trifft zu trifft etwas zu trifft nicht zu<br />
Quelle: eigene Erhebungen Grafik: Heike Benecke<br />
Abb. 54: Kriterium eines guten Gemeinschaftslebens:<br />
„örtliche Freunde haben“<br />
%<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
15,8<br />
11,6<br />
72,6<br />
14,4<br />
27,4<br />
58,2<br />
Bevergern Horstmar Recke Welbergen<br />
trifft zu trifft etwas zu trifft nicht zu<br />
Quelle: eigene Erhebungen Grafik: Heike Benecke<br />
8,6<br />
21,1<br />
70,3<br />
Abb. 55: Kriterium eines guten Gemeinschaftslebens:<br />
„oft in Kneipen gehen“<br />
%<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
65,7<br />
22,4<br />
11,9<br />
73,8<br />
20,0<br />
6,2<br />
63,0<br />
6,3<br />
25,4 25,4<br />
68,3<br />
24,0 23,8<br />
13,0<br />
4,8<br />
49,2<br />
Bevergern Horstmar Recke Welbergen<br />
trifft zu trifft etwas zu trifft nicht zu<br />
Quelle: eigene Erhebungen Grafik: Heike Benecke<br />
Abb. 56: Kriterium eines guten Gemeinschaftslebens:<br />
„öffentliche Veranstaltungen besuchen“<br />
7,9<br />
65
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
%<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
90,6<br />
6,7<br />
94,6 93,9 96,8<br />
2,7 4,1<br />
4,2<br />
1,4 1,9 3,2 0,0<br />
Bevergern Horstmar Recke Welbergen<br />
trifft zu trifft etwas zu trifft nicht zu<br />
Quelle: eigene Erhebungen Grafik: Heike Benecke<br />
Abb. 57: Kriterium eines guten Gemeinschaftslebens:<br />
„Nachbarschaft pflegen“<br />
%<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
69,9<br />
20,5<br />
9,6<br />
72,1<br />
19,0<br />
8,8<br />
77,1<br />
18,2 17,5<br />
Bevergern Horstmar Recke Welbergen<br />
trifft zu trifft etwas zu trifft nicht zu<br />
Quelle: eigene Erhebungen Grafik: Heike Benecke<br />
4,7<br />
73,0<br />
Abb. 58: Kriterium eines guten Gemeinschaftslebens:<br />
„sich anpassen“<br />
kirchliche Gemeinschaft<br />
Mitglied in Vereinen sein<br />
beim Einkaufen treffen<br />
öffentl. Veranstaltungen<br />
besuchen<br />
sich anpassen<br />
örtliche Freunde haben<br />
Nachbarschaft pflegen<br />
Arbeitskollgegen, die<br />
am Ort wohnen<br />
Wochenmarkt<br />
besuchen<br />
man muss hier groß<br />
geworden sein<br />
oft in Kneipen gehen<br />
0 20 40 60 80 100<br />
%<br />
Quelle: eigene Erhebungen<br />
Grafik: Heike Benecke Wichtig Unwichtig<br />
Abb. 59: Die wichtigsten und unwichtigsten Kriterien für ein gutes<br />
gemeinschaftliches Zusammenleben<br />
66<br />
48,6<br />
48,4<br />
54,1<br />
54,9<br />
61,8<br />
63,8<br />
67,1<br />
65,4<br />
73,5<br />
9,5<br />
89,2<br />
93,5<br />
Als relativ unwichtig angesehen<br />
werden Kneipen- und Wochenmarktbesuche.<br />
Man muss nicht im Ort geboren<br />
sein und nicht unbedingt auch<br />
Arbeitskollegen im Ort haben, um sich<br />
in <strong>der</strong> Gemeinschaft <strong>der</strong> Bewohner<br />
wohl zu fühlen.<br />
8.5 Integration in die<br />
„Dorfgemeinschaft”<br />
Im Durchschnitt sehen sich 88,1%<br />
aller Befragen als in die Gemeinschaft<br />
integriert an, wobei <strong>der</strong> niedrigste<br />
Wert mit 86,1 % für Recke und <strong>der</strong><br />
höchste mit 91,5 % für Horstmar gilt<br />
(Abb. 60). Rund 5 % verneinen diese<br />
Frage, wobei zu berücksichtigen ist,<br />
dass Personen mit einer nicht bejahenden<br />
Antwort auch ihre eigene Integrationsbereitschaft<br />
in Frage stellen,<br />
so dass sicherlich viele die Frage<br />
positiv beantworteten, obwohl eine<br />
wirkliche Integration nicht o<strong>der</strong> noch<br />
nicht erreicht wurde.<br />
Teilt man die Personen, die sich in<br />
die örtliche Gemeinschaft integriert<br />
fühlen, auf in die Gruppe <strong>der</strong> Zugezogenen<br />
und <strong>der</strong> im Ort Geborenen, so<br />
fällt auf, dass <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> „Integrierten“<br />
innerhalb <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> im Ort<br />
Geborenen im Mittel 10 %-Punkte<br />
höher liegt, in Horstmar und Welbergen<br />
sogar fast 20 %-Punkte, während<br />
die Differenzen für Bevergern und<br />
Recke bei rd. 5 %-Punkten liegen<br />
(Abb. 61). Hauptgrund ist die in diesen<br />
beiden Orten größere relative Anzahl<br />
von Zugezogenen, so dass sich<br />
hier <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> nicht „Integrierten“<br />
schon rein rechnerisch erhöht.<br />
Fazit: Insgesamt kann festgehalten<br />
werden, dass das Gefühl <strong>der</strong> Integration<br />
in einem etwas höheren Maße
ei den im Ort Geborenen ausgeprägt<br />
ist. Trotzdem erscheint <strong>der</strong> Abstand<br />
zu den Zugezogenen als insgesamt<br />
relativ gering. Das Gefühl integriert zu<br />
sein, ist somit relativ unabhängig von<br />
<strong>der</strong> Tatsache, ob jemand im Ort geboren<br />
o<strong>der</strong> zugezogen ist.<br />
8.6 Einschätzung des „Lebensmittelpunktes“<br />
Die überwältigende Mehrheit <strong>der</strong><br />
Befragten sieht in ihrem Ortsteil auch<br />
ihren „Lebensmittelpunkt“ (Abb. 62).<br />
Zwar variieren die Ergebnisse von<br />
58,8 % Zustimmung in Horstmar bis<br />
76,2 % in Welbergen, doch bleibt das<br />
Ergebnis eindeutig. Für rd. 20 % in<br />
%<br />
100<br />
90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
86,4<br />
5,7 4,5 2,0 1,4<br />
91,5<br />
4,8<br />
2,0 1,1 0,7<br />
Bevergern, Horstmar und Recke und<br />
rd. 11 % in Welbergen trifft diese Aussage<br />
immer noch etwas zu. Nur<br />
12,3 % in Recke, 12,7 % in Welbergen,<br />
14,4 % in Bevergern und 17,6 %<br />
in Horstmar sehen ihren Ort nicht als<br />
„Lebensmittelpunkt“ an. Insgesamt ist<br />
die Zustimmung in Welbergen am positivsten<br />
und in Horstmar etwas verhaltener.<br />
Die Abbildung 63 zeigt die Addition<br />
<strong>der</strong> zustimmenden Ergebnisse (trifft<br />
zu und trifft etwas zu) auf die Frage<br />
nach dem „Lebensmittelpunkt“. Zwar<br />
überwiegt in fast allen Orten <strong>der</strong> Anteil<br />
<strong>der</strong> im Ort Geborenen, doch sind die<br />
Differenzen so gering, dass man an<br />
86,1<br />
5,5 4,8<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
Bevergern Horstmar Recke Welbergen Mittel<br />
ja nein noch nicht kein Interesse weiß nicht<br />
90,8<br />
1,6 2,0 2,4 4,0 2,8<br />
Abb. 60: Integration in die „Dorfgemeinschaft“ in den untersuchten Orten<br />
Quelle: eigene Erhebungen; n=1905, davon Bevergern 491, Horstmar 457, Recke 707 und Welbergen 250; Grafik: R. Grothues<br />
0,0<br />
88,1<br />
5,0 3,9 1,7 1,3<br />
67
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
100 %<br />
68<br />
80 %<br />
60 %<br />
40 %<br />
20 %<br />
53,2<br />
59,3<br />
53,0<br />
Befragte, die<br />
sich integriert<br />
fühlen<br />
Zugezogene<br />
im Ort<br />
Geborene<br />
0 %<br />
Bevergern Horstmar Recke Welbergen Mittel<br />
Quelle: eigene Erhebungen, n=1001, davon Bevergern 486, Horstmar 457, Recke 703 und Welbergen 248;<br />
Grafik: Rudolf Grothues<br />
Abb. 61: Aufteilung <strong>der</strong> Befragten, die sich integriert fühlen,<br />
nach Zugezogenen und im Ort Geborenen in den<br />
untersuchten Orten<br />
59,6<br />
55,5<br />
dieser Stelle feststellen kann, dass<br />
sich auch Zugezogene zumindest im<br />
Laufe <strong>der</strong> Wohndauer mit dem Ort<br />
identifizieren und auch zu ihrem „Lebensmittelpunkt“<br />
erklären. Der höchste<br />
Anteil <strong>der</strong> im Ort Geborenen, die<br />
%<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
63,7<br />
21,9<br />
14,4<br />
58,8<br />
23,6<br />
17,6<br />
68,4<br />
19,3<br />
auch hier ihren Mittelpunkt sehen,<br />
kommt - kaum überraschend - aus<br />
Welbergen. Das unterstreicht noch<br />
einmal die Tatsache, dass sich die<br />
Menschen gerade in kleineren und<br />
überschaubareren Einheiten wohl<br />
fühlen können. Aber auch in den an<strong>der</strong>en<br />
Orten sind die Ergebnisse sehr<br />
positiv und sogar noch homogener<br />
als in Welbergen, wenn auch auf etwas<br />
geringerem Niveau.<br />
Differenziert man die Ergebnisse<br />
zum „Lebensmittelpunkt“ nach dem<br />
Status Zugezogener o<strong>der</strong> im Ort Geborener<br />
in Bezug auf die untersuchten<br />
Ortsteile, so ergeben sich interessante<br />
Sachverhalte. Zwar liegen die<br />
Mittelwerte in relativer Nähe zueinan<strong>der</strong>,<br />
doch ist z. B. die Zustimmung,<br />
den Ort als „Lebensmittelpunkt“ zu<br />
sehen, in Bevergern und Horstmar<br />
Bevergern Horstmar Recke Welbergen Mittel<br />
trifft zu trifft etwas zu trifft nicht zu<br />
Quelle: eigene Erhebungen; n=569, davon Bevergern 146, Horstmar 148, Recke 212 und Welbergen 63; Grafik: Rudolf Grothues<br />
12,3<br />
76,2<br />
11,1<br />
12,7<br />
Abb. 62: Angaben zum „Lebensmittelpunkt“ in den untersuchten Orten<br />
65,6<br />
20,2<br />
14,2
%<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
61,0<br />
69,6<br />
23,0<br />
19,6<br />
16,0<br />
10,9<br />
50,6<br />
70,5<br />
27,6<br />
18,0<br />
21,8<br />
Quelle: eigene Erhebungen; n=569, davon Bevergern 146, Horstmar 148, Recke 212 und Welbergen 63; Grafik: Rudolf Grothues<br />
bei den im Ort Geborenen deutlich<br />
höher als bei den Zugezogenen,<br />
während in Recke und auch Welbergen<br />
die Zustimmung bei den Zugezogenen<br />
höher ist.<br />
Insgesamt betrachtet gibt es eine<br />
deutliche Zustimmung, den jeweiligen<br />
Ort auch als „Lebensmittelpunkt“ zu<br />
betrachten, wenn auch rd. 20 % noch<br />
unentschlossen sind und diese Aussage<br />
als nur etwas zutreffend bezeichnen.<br />
Zwar bestehen ortsspezifische<br />
Unterschiede zwischen Zugezogenen<br />
und im Ort Geborenen, doch<br />
kann man insgesamt von einer allgemein<br />
hohen Zustimmung sprechen.<br />
Im Mittelwert sehen die im Ort Geborenen<br />
diesen etwas mehr als ihren<br />
„Lebensmittelpunkt“ an, die Differen-<br />
zen sind aber statistisch wenig signifikant<br />
(Abb. 64).<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
Bevergern Horstmar Recke Welbergen Mittel<br />
trifft zu trifft etwas zu trifft nicht zu<br />
11,5<br />
70,7<br />
63,9<br />
17,9<br />
22,2<br />
11,4<br />
13,9<br />
78,9<br />
72,0<br />
2,6<br />
24,0<br />
18,4<br />
4,0<br />
Zugezogene<br />
64,1<br />
68,1<br />
20,0<br />
20,6<br />
15,9<br />
11,3<br />
im Ort Geborene<br />
Abb. 63: Angaben zum „Lebensmittelpunkt“ <strong>der</strong> Zugezogenen und <strong>der</strong> im Ort Geborenen in den untersuchten<br />
Orten<br />
%<br />
100<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
84,0<br />
89,1<br />
78,2<br />
88,5 88,6 86,1<br />
96,0<br />
0<br />
Bevergern Horstmar Recke Welbergen<br />
zugezogen im Ort geboren<br />
Quelle: eigene Erhebungen Grafik: Heike Benecke<br />
Abb. 64: Zustimmung zum „Lebensmittelpunkt“ (trifft zu und trifft<br />
etwas zu) <strong>der</strong> Zugezogenen und im Ort Geborenen in<br />
den untersuchten Orten<br />
81,6<br />
69
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
70<br />
Verkehrsverhältnisse<br />
ÖPNV<br />
Parkplatzangebot<br />
Umweltbedingungen<br />
Immobilienangebot<br />
Ortsbild<br />
Einkaufsmöglichkeiten<br />
Dienstleistungsangebot<br />
Gesundheitsversorgung<br />
Freizeit/Sportangebot<br />
Kulturangebot<br />
Ang. Kin<strong>der</strong>/Jugendl.<br />
Arbeitsmöglichkeiten<br />
Berufl. Aufstiegsmögl.<br />
Bildungsmöglichkeiten<br />
Erholungsmöglichkeiten<br />
Gemeinschaftsgefühl<br />
Quelle: eigene Erhebungen<br />
Grafik: Heike Benecke<br />
9. Vergleiche <strong>der</strong> Lebensverhältnisse<br />
zwischen den<br />
untersuchten Ortsteilen<br />
und Gesamtkommunen<br />
Ein wichtiger Aspekt <strong>der</strong> Beurteilung<br />
<strong>der</strong> Lebensverhältnisse ist die Unterscheidung<br />
zwischen dem eigenen<br />
Ortsteil, in dem man wohnt, und <strong>der</strong><br />
(übrigen) Gesamtkommune, in <strong>der</strong><br />
man ebenfalls schnell Besorgungen<br />
erledigen kann. Sicherlich spielen dabei<br />
auch die Größenverhältnisse zwischen<br />
dem jeweiligen Ortsteil und <strong>der</strong><br />
Gesamtkommune eine Rolle.<br />
Die Befragten sollten eine Bewertung<br />
verschiedener Aspekte aus un-<br />
Bevergern<br />
schlecht befriedigend gut<br />
Kommune Ortsteil<br />
Abb. 65: Bewertung <strong>der</strong> Lebensverhältnisse im Ortsteil<br />
Bevergern im Vergleich zur gesamten Kommune<br />
terschiedlichen Bereichen vornehmen,<br />
die als Indikatoren für einen<br />
kommunalen Vergleich dienen können.<br />
Um nun eine Vergleichbarkeit<br />
<strong>der</strong> Antworten herbeizuführen, wurden<br />
die Bewertungen gewichtet (gut,<br />
befriedigend, schlecht) und <strong>der</strong>en Mittelwerte<br />
berechnet. Diese sind dann<br />
Grundlage für den Linienverlauf in<br />
den folgenden Abbildungen.<br />
9.1 Bevergern<br />
Für Bevergern, als relativ gleichberechtigter<br />
Ortsteil gegenüber den<br />
an<strong>der</strong>en innerhalb <strong>der</strong> Stadt Hörstel,<br />
verlaufen die beiden Kurven relativ<br />
parallel (Abb. 65).<br />
Als beson<strong>der</strong>s positiv für die Lebensverhältnisse<br />
werden sowohl für<br />
Hörstel als auch für den Ortsteil Bevergern<br />
die Umweltbedingungen und<br />
Erholungsmöglichkeiten, das Freizeitbzw.<br />
Sportangebot und die Gesundheitsversorgung<br />
angesehen. Aber<br />
auch die allgemeinen Verkehrsverhältnisse<br />
und speziell die Parkmöglichkeiten<br />
werden relativ positiv beurteilt.<br />
Eine hohe Zustimmung ergibt<br />
sich auch für das Immobilienangebot<br />
sowie für die Beurteilung des Ortsbildes<br />
und des Gemeinschaftsgefühls.<br />
Nur als befriedigend werden das<br />
Kulturangebot sowie die Angebote für<br />
Jugendliche und Kin<strong>der</strong> bewertet.<br />
Schon im Jahr 2000 wurde bei einer<br />
vergleichbaren Befragung das Angebot<br />
für Jugendliche in Bevergern<br />
deutlich schlechter eingeschätzt als in<br />
den übrigen Stadtteilen (ISIP 2000).<br />
Die schlechteste Beurteilung bekommen<br />
die Faktoren, die unter dem<br />
Begriff Arbeiten und Weiterbildung zusammengefasst<br />
werden können.
Deutlichster Unterschied in Bezug<br />
auf die Lebensverhältnisse besteht hinsichtlich<br />
<strong>der</strong> Einkaufsmöglichkeiten.<br />
Diesbezüglich wird Bevergern als Ortsteil<br />
erheblich schlechter bewertet als<br />
Hörstel insgesamt. Auch <strong>der</strong> Anschluss<br />
an den ÖPNV wird für Hörstel insgesamt<br />
besser eingeschätzt als für Bevergern,<br />
wobei allerdings im Rahmen<br />
<strong>der</strong> Lebensverhältnisse <strong>der</strong> ÖPNV nur<br />
als befriedigend bewertet wird.<br />
Zu einer positiveren Einschätzung<br />
gegenüber <strong>der</strong> Gesamtstadt kommt es<br />
bei <strong>der</strong> Betrachtung des Ortsbildes:<br />
dieses wird in Bevergern besser beurteilt<br />
als in Hörstel. Auch werden die Erholungsmöglichkeiten<br />
und das Gemeinschaftsgefühl<br />
im Ortsteil Bevergern<br />
positiver beurteilt.<br />
9.2 Horstmar<br />
Die Linienverläufe für den Ortsteil<br />
Horstmar sowie für die gesamte Stadt<br />
Horstmar sind fast decklungsgleich<br />
(vgl. Abb. 66). Die Lebensverhältnisse<br />
werden recht übereinstimmend beurteilt,<br />
was aber nicht sehr überrascht, da<br />
beide Raumeinheiten fast deckungsgleich<br />
sind, denn Horstmar ist bei weitem<br />
<strong>der</strong> größte Teil <strong>der</strong> Gesamtstadt.<br />
Wie schon in Bevergern werden<br />
auch in Horstmar insbeson<strong>der</strong>e die<br />
Indikatoren, die die berufliche Situation<br />
wi<strong>der</strong>spiegeln, relativ negativ beurteilt.<br />
Das schlechteste Ergebnis ergibt<br />
sich in Bezug auf die beruflichen<br />
Aufstiegsmöglichkeiten.<br />
Beson<strong>der</strong>s positiv beurteilen die<br />
Bürgerinnen und Bürgern von Horstmar<br />
dagegen die Umweltbedingungen,<br />
gefolgt von dem ÖPNV-Angebot,<br />
<strong>der</strong> Gesundheitsversorgung, dem Gemeinschaftsgefühl<br />
und den Erho-<br />
lungsmöglichkeiten. Ähnlich wie in Bevergern<br />
wird in Horstmar auch das (historisch<br />
geprägte und durch Stadterhaltungsmaßnahmen<br />
gepflegte) Ortsbild<br />
als gut beurteilt. Als gut werden auch<br />
das Dienstleistungs- sowie das Freizeit-<br />
und Sportangebot bewertet.<br />
Im befriedigenden Bereich liegen<br />
die Beurteilungen <strong>der</strong> Verkehrsverhältnisse,<br />
<strong>der</strong> Einkaufsmöglichkeiten,<br />
des Kulturangebotes und des Angebotes<br />
für Jugendliche und Kin<strong>der</strong>. Im<br />
Vergleich zu Bevergern wird in Horstmar<br />
<strong>der</strong> Verkehr allgemein insgesamt<br />
schlechter bewertet, das ÖPNV-Angebot<br />
demgegenüber deutlich positiver.<br />
Eine schlechte Beurteilung erhal-<br />
Verkehrsverhältnisse<br />
ÖPNV<br />
Parkplatzangebot<br />
Umweltbedingungen<br />
Immobilienangebot<br />
Ortsbild<br />
Einkaufsmöglichkeiten<br />
Dienstleistungsangebot<br />
Gesundheitsversorgung<br />
Freizeit/Sportangebot<br />
Kulturangebot<br />
Ang. Kin<strong>der</strong>/Jugendl.<br />
Arbeitsmöglichkeiten<br />
Berufl. Aufstiegsmögl.<br />
Bildungsmöglichkeiten<br />
Erholungsmöglichkeiten<br />
Gemeinschaftsgefühl<br />
Quelle: eigene Erhebungen<br />
Grafik: Heike Benecke<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
Horstmar<br />
schlecht befriedigend gut<br />
Kommune Ortsteil<br />
Abb. 66: Bewertung <strong>der</strong> Lebensverhältnisse im Ortsteil Horstmar<br />
im Vergleich zur gesamten Kommune<br />
71
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
72<br />
Verkehrsverhältnisse<br />
ÖPNV<br />
Parkplatzangebot<br />
Umweltbedingungen<br />
Immobilienangebot<br />
Ortsbild<br />
Einkaufsmöglichkeiten<br />
Dienstleistungsangebot<br />
Gesundheitsversorgung<br />
Freizeit/Sportangebot<br />
Kulturangebot<br />
Ang. Kin<strong>der</strong>/Jugendl.<br />
Arbeitsmöglichkeiten<br />
Berufl. Aufstiegsmögl.<br />
Bildungsmöglichkeiten<br />
Erholungsmöglichkeiten<br />
Gemeinschaftsgefühl<br />
Quelle: eigene Erhebungen<br />
Grafik: Heike Benecke<br />
ten – wie in Bevergern – die Arbeitssowie<br />
die beruflichen Aufstiegs- und<br />
die Bildungsmöglichkeiten.<br />
9.3 Recke<br />
Ähnlich positiv wie für Bevergern<br />
und Horstmar werden von <strong>der</strong> Ortsbevölkerung<br />
in Recke das Gemeinschaftsgefühl,<br />
die Umweltbedingungen<br />
und die Erholungsmöglichkeiten<br />
eingestuft (Abb. 67). Auch das ÖPNVund<br />
das Parkplatzangebot ist nach<br />
Meinung <strong>der</strong> Betroffenen gut,<br />
während die Verkehrsverhältnisse nur<br />
eine befriedigende Bewertung erhalten.<br />
Insbeson<strong>der</strong>e bezogen auf den<br />
Ortsteil Recke werden auch das<br />
Recke<br />
schlecht befriedigend gut<br />
Kommune Ortsteil<br />
Abb. 67: Bewertung <strong>der</strong> Lebensverhältnisse im Ortsteil Recke im<br />
Vergleich zur gesamten Kommune<br />
Dienstleistungsangebot und die Einkaufsmöglichkeiten<br />
positiv eingeschätzt.<br />
Im Gegensatz zu Bevergern und<br />
Horstmar fallen für Recke doch deutlichere<br />
Unterschiede in den Beurteilungen<br />
auf. Insgesamt kann man von<br />
einem recht positiven Bewertungsspektrum<br />
für den Ortsteil Recke sprechen.<br />
Das liegt vor allem an seiner<br />
Größe: Recke ist <strong>der</strong> mit Abstand<br />
größte Ortsteil, und deshalb konzentrieren<br />
sich hier auch zahlreiche kommunale<br />
Angebote, z. B. die bessere<br />
Ausstattung im Bereich <strong>der</strong> Kultur<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Freizeitgestaltung.<br />
Die Verkehrsverhältnisse werden<br />
für die Gesamtkommune positiver eingeschätzt<br />
als nur für den Ortsteil. Gleiches<br />
gilt z. B. auch für das Ortsbild.<br />
Die Gesamtkommune schneidet hier<br />
besser ab, was sicherlich auch auf die<br />
noch existierenden dörflichen Strukturen,<br />
u. a. <strong>der</strong> Ortsteile Steinbeck und<br />
Obersteinbeck, zurückzuführen ist.<br />
Entsprechend den schon bekannten<br />
Ergebnissen aus Bevergern und<br />
Horstmar überraschen die schlechten<br />
Bewertungen im Bereich <strong>der</strong> Arbeitsbzw.<br />
beruflichen Aufstiegsmöglichkeiten<br />
nicht.<br />
9.4 Welbergen<br />
Die deutlichsten Unterschiede bei<br />
<strong>der</strong> Bewertung <strong>der</strong> Lebensverhältnisse<br />
ergeben sich erwartungsgemäß<br />
für Welbergen, da hier auch <strong>der</strong> größte<br />
Unterschied bezüglich Bevölkerungszahl,<br />
Wirtschaftskraft, Versorgungs-<br />
und beruflichem Angebot existiert<br />
(Abb. 68).<br />
Als sehr negativ wird auch hier die<br />
Arbeitssituation bewertet. Es ist das
schlechteste Ergebnis aller vier Ortschaften.<br />
Wesentlich negativer als in <strong>der</strong> Gesamtstadt<br />
wird auch die Versorgung<br />
im Einzelhandel, in <strong>der</strong> Gesundheitsversorgung,<br />
im Kulturangebot und mit<br />
an<strong>der</strong>en Dienstleistungen, wie Kulturund<br />
Sportangebot, gesehen.<br />
Demgegenüber stehen die positiven<br />
Ergebnisse in Bezug auf das<br />
Ortsbild, das Parkplatzangebot, die<br />
Erholungsmöglichkeiten und das Gemeinschaftsgefühl.<br />
Die Versorgung im ÖPNV wird für<br />
Ochtrup insgesamt als befriedigend,<br />
für Welbergen speziell als schlecht<br />
bewertet.<br />
Insgesamt zeichnet sich Welbergen<br />
durch sehr positive Einschätzungen<br />
des Gemeinschaftsgefühls und<br />
des Ortsbildes aus. Auch die Umweltbedingungen,<br />
die Verkehrsverhältnisse<br />
und das Immobilienangebot werden<br />
als „gut” beurteilt.<br />
Als befriedigend stellen sich die<br />
Freizeit- und Sportangebote und die<br />
Angebote für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />
dar sowie die Einkaufsmöglichkeiten,<br />
zumindest so lange, wie <strong>der</strong> eine<br />
noch bestehende Lebensmittelladen<br />
weiter existiert.<br />
Schlecht eingeschätzt werden die<br />
- auch in den an<strong>der</strong>en Orten negativ<br />
beurteilten - Arbeits- und Bildungsmöglichkeiten.<br />
9.5 Mittelwerte<br />
Wenn man nun bei <strong>der</strong> Einschätzung<br />
<strong>der</strong> Lebensverhältnisse den Mittelwert<br />
betrachtet, <strong>der</strong> beispielhaft für<br />
die Städte und Gemeinden des ländlichen<br />
Raumes im Kreis Steinfurt steht,<br />
fällt zunächst <strong>der</strong> relativ parallele Ver-<br />
lauf <strong>der</strong> beiden Linien auf, wobei allerdings<br />
die Verhältnisse im eigenen<br />
Ortsteil öfter negativer bewertet werden<br />
als für die jeweilige Gesamtkommune<br />
(Abb. 69).<br />
Dabei sind vor allem die Verkehrsverhältnisse,<br />
die Arbeitsbedingungen<br />
und Einkaufsmöglichkeiten zu benennen.<br />
Die größten Differenzen gibt es in<br />
<strong>der</strong> Gesundheitsversorgung und im<br />
übrigen Dienstleistungsangebot. Diese<br />
Ergebnisse überraschen in ihren Tendenzen<br />
nicht, da zu erwarten ist, dass<br />
die jeweils größere Raumeinheit immer<br />
über ein kompletteres Angebot verfügt.<br />
Ebenso wenig überrascht <strong>der</strong> jeweilige<br />
höhere Wert für die eigenen<br />
Verkehrsverhältnisse<br />
ÖPNV<br />
Parkplatzangebot<br />
Umweltbedingungen<br />
Immobilienangebot<br />
Ortsbild<br />
Einkaufsmöglichkeiten<br />
Dienstleistungsangebot<br />
Gesundheitsversorgung<br />
Freizeit/Sportangebot<br />
Kulturangebot<br />
Ang. Kin<strong>der</strong>/Jugendl.<br />
Arbeitsmöglichkeiten<br />
Berufl. Aufstiegsmögl.<br />
Bildungsmöglichkeiten<br />
Erholungsmöglichkeiten<br />
Gemeinschaftsgefühl<br />
Quelle: eigene Erhebungen<br />
Grafik: Heike Benecke<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
Welbergen<br />
schlecht befriedigend gut<br />
Kommune Ortsteil<br />
Abb. 68: Bewertung <strong>der</strong> Lebensverhältnisse im Ortsteil<br />
Welbergen im Vergleich zur gesamten Kommune<br />
73
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
74<br />
Verkehrsverhältnisse<br />
ÖPNV<br />
Parkplatzangebot<br />
Umweltbedingungen<br />
Immobilienangebot<br />
Ortsbild<br />
Einkaufsmöglichkeiten<br />
Dienstleistungsangebot<br />
Gesundheitsversorgung<br />
Freizeit/Sportangebot<br />
Kulturangebot<br />
Ang. Kin<strong>der</strong>/Jugendl.<br />
Arbeitsmöglichkeiten<br />
Berufl. Aufstiegsmögl.<br />
Bildungsmöglichkeiten<br />
Erholungsmöglichkeiten<br />
Gemeinschaftsgefühl<br />
Quelle: eigene Erhebungen<br />
Grafik: Heike Benecke<br />
Ortsteile bei den Faktoren Gemeinschaftsgefühl<br />
und Ortsbild.<br />
Festzuhalten bleibt aber auch,<br />
dass die Bewertung <strong>der</strong> beiden<br />
Raumeinheiten Ortsteil und Gesamtkommune<br />
zumeist recht gleichförmig<br />
verläuft. Drastisch auffallende Differenzen<br />
bleiben insgesamt betrachtet<br />
aus und lassen auf eine relativ gleichförmige<br />
Austattung und Entwicklung<br />
<strong>der</strong> Kommunen im Vergleich zu den in<br />
die Untersuchung einbezogenen<br />
Ortsteilen schließen.<br />
Im Einzelnen betrachtet wies lediglich<br />
<strong>der</strong> sehr kleine Ortsteil Welbergen<br />
- im Gegensatz zur zugehöri-<br />
Mittelwerte<br />
schlecht befriedigend gut<br />
Kommune Ortsteil<br />
Abb. 69: Bewertung <strong>der</strong> Lebensverhältnisse in allen untersuchten<br />
Ortsteilen im Vergleich zu den jeweiligen<br />
Gesamtkommunen (Mittelwerte)<br />
gen Stadt Ochtrup - deutliche Bewertungsunterschiede<br />
auf, die sich aber<br />
wohl im allgemeinen allein durch den<br />
Größenunterschied erklären lassen.<br />
Bei den größeren Ortsteilen Bevergern,<br />
Horstmar und Recke finden sich<br />
die bemerkbaren Differenzen nur vereinzelt,<br />
selten in größeren Bereichen,<br />
wie z. B. bei den Einkaufsmöglichkeiten<br />
in Bevergern, für die die Stadt<br />
Hörstel wesentlich besser eingeschätzt<br />
wird.<br />
Insgesamt fällt <strong>der</strong> Untersuchungsraum<br />
durch eine sehr positive<br />
Einschätzung des Gemeinschaftsgefühls,<br />
<strong>der</strong> Erholungs- und Umweltbedingungen,<br />
<strong>der</strong> jeweiligen Ortsbil<strong>der</strong><br />
und des Freizeit- und Sportangebotes<br />
auf. Für die ländliche Region<br />
kennzeichnend werden auch die<br />
Parkplatzangebote und das Immobilienangebot<br />
positiv eingeschätzt.<br />
Als befriedigend werden insgesamt<br />
die Verkehrsverhältnisse, das<br />
ÖPNV-Angebot sowie die Kulturangebote<br />
und die Angebote für Kin<strong>der</strong> und<br />
Jugendliche eingestuft. Die Beurteilungen<br />
<strong>der</strong> Einkaufsmöglichkeiten sowie<br />
des Gesundheits- und des übrigen<br />
Dienstleistungsangebotes liegen<br />
im befriedigenden bis guten Bereich.<br />
Insgesamt ist hier eine zufriedenstellende<br />
Einschätzung zu erkennen.<br />
Als völlig unbefriedigend werden<br />
im Untersuchungsraum die Möglichkeiten<br />
im Bereich Arbeiten und Bildung<br />
bewertet. Beson<strong>der</strong>s schlecht<br />
schneiden dabei die Chancen eines<br />
beruflichen Aufstieges ab. Hier liegen<br />
die deutlichsten Defizite bei <strong>der</strong> Beurteilung<br />
<strong>der</strong> Lebensverhältnisse.
10. Vergleich <strong>der</strong> Einschätzungen<br />
des eigenen<br />
Ortsteils<br />
Insgesamt betrachtet erscheinen<br />
die Einschätzungen des eigenen<br />
Ortsteils homogen. Die Linienverläufe<br />
sind relativ parallel (Abb. 70).<br />
Bei einigen Kriterien fallen aber<br />
auch deutliche Unterschiede auf. Insbeson<strong>der</strong>e<br />
<strong>der</strong> Ortsteil Recke setzt<br />
sich dabei bezüglich einiger Einschätzungen<br />
ab. Während sich Bevergern,<br />
Horstmar und Welbergen eher als traditionsbewusst<br />
klassifizieren, schätzen<br />
sich die Einwohner von Recke<br />
mo<strong>der</strong>ner und weniger traditionsbewusst<br />
ein.<br />
Konfrontiert mit <strong>der</strong> Aussage, man<br />
sehe den Ort eher als „reine Schlafstätte”,<br />
führt dies bei den meisten Befragten<br />
zur strikten Ablehnung. Allerdings<br />
wird von den Einwohnern Horstmars<br />
und beson<strong>der</strong>s von Welbergen<br />
angegeben, dass diese Aussage doch<br />
zumindest etwas zutrifft.<br />
Insgesamt fällt somit einerseits<br />
auf, dass alle Befragten sich bzw. ihre<br />
jeweiligen Wohnorte als traditionell<br />
und weniger mo<strong>der</strong>n ausgerichtet sehen.<br />
Die Aussage, eine „reine Schlafstätte”<br />
zu sein, wird zumindest teilweise<br />
anerkannt.<br />
Ein Großteil <strong>der</strong> Bevölkerung sieht<br />
ihren Ortsteil wirklich als „Lebensmittelpunkt“<br />
und bei weitem nicht als<br />
„vorübergehenden Wohnort“. Damit<br />
werden Aussagen zur hohen Verbundenheit<br />
und Zufriedenheit mit den<br />
Ortsteilen bestätigt.<br />
Der ländlichen Lage angemessen<br />
beurteilen größere Teile <strong>der</strong> Bevölkerung<br />
ihren Ortsteil als sehr naturver-<br />
bunden und eher gemütlich.<br />
Auch dass es sich um eine jeweils<br />
aktive Einwohnerschaft handelt, wird<br />
von allen mit ähnlich hoher Zustimmung<br />
gesehen.<br />
Eine weitere Differenzierung (Abb.<br />
71) zeigt das Einschätzungsverhalten,<br />
aufgeteilt in im Ort Geborene und<br />
Zugezogene in allen untersuchten Orten.<br />
Der Linienverlauf zeigt nur unwesentliche<br />
Differenzen, was darauf<br />
schließen lässt, dass es in dieser Frage<br />
keine bedeutenden statistischen<br />
Unterschiede zwischen diesen beiden<br />
Gruppen gibt.<br />
Die etwas höhere Zustimmung <strong>der</strong><br />
Zugezogenen, dass es sich um eine<br />
„reine Schlafstätte” handelt, erscheint<br />
wenig überraschend, da es immer ei-<br />
Quelle: eigene Erhebungen<br />
Grafik: Heike Benecke<br />
Attraktiv<br />
Mo<strong>der</strong>n<br />
Traditionsbewusst/<br />
historisch<br />
Eher als<br />
„reine Schlafstätte”<br />
Als Lebensmittelpunkt<br />
Als vorübergehen<strong>der</strong><br />
Wohnort<br />
Naturverbunden<br />
Sehr aktive<br />
Einwohnerschaft<br />
Eher gemütlich<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
trifft nicht zu trifft etwas zu trifft zu<br />
Bevergern<br />
Horstmar<br />
Abb. 70: Einschätzungen des eigenen Ortsteils<br />
Recke<br />
Welbergen<br />
75
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
Quelle: eigene Erhebungen<br />
Grafik: Heike Benecke<br />
76<br />
Attraktiv<br />
Mo<strong>der</strong>n<br />
Traditionsbewusst/<br />
historisch<br />
Eher als<br />
„reine Schlafstätte”<br />
Als Lebensmittelpunkt<br />
Als vorübergehen<strong>der</strong><br />
Wohnort<br />
Naturverbunden<br />
Sehr aktive<br />
Einwohnerschaft<br />
Eher gemütlich<br />
trifft nicht zu trifft etwas zu trifft zu<br />
im Ort Geborene<br />
Zugezogene<br />
Abb. 71: Einschätzung des eigenen Ortsteil durch Zugezogene<br />
und im Ort Geborene<br />
nen Teil <strong>der</strong> Bevölkerung gibt, <strong>der</strong><br />
eine hohe Bereitschaft zur Mobilität<br />
und damit zum Fortziehen besitzt.<br />
Auch ist die Zustimmung, den Ort als<br />
Lebensmittelpunkt zu sehen, nicht so<br />
groß. In diesem Zusammenhang<br />
überrascht auch nicht die Tatsache,<br />
dass Zugezogene die Einwohnerschaft<br />
nicht ganz so aktiv einschätzen<br />
wie die im Ort Geborenen.<br />
Insgesamt bleibt festzuhalten,<br />
dass es keine auffälligen Unterschiede<br />
zwischen „Einheimischen“ und Zugezogenen<br />
in <strong>der</strong> Einschätzung dem<br />
jeweils eigenen Ortsteil gegenüber<br />
und in den Einstellungen <strong>der</strong> jeweiligen<br />
Bewohner gibt.<br />
Hohe Zustimmung haben die Aussagen<br />
zur Gemütlichkeit im Ort, zu ei-<br />
ner aktiven Einwohnerschaft, zum<br />
Traditionsbewusstsein und zur Naturverbundenheit.<br />
Alle sehen ihren jeweiligen<br />
Ortsteil auch als attraktiv an.<br />
Allerdings wird den jeweiligen Orten<br />
ein mo<strong>der</strong>nes Image abgesprochen.<br />
Die meisten Befragten sehen ihren<br />
Ort wirklich als Lebensmittelpunkt an,<br />
nur ein kleiner Teil stuft den Wohnort<br />
nur als vorübergehend ein. Auch die<br />
Beurteilung als „reine Schlafstätte“<br />
findet keine Zustimmung.<br />
Übereinstimmung gibt es auch bei<br />
<strong>der</strong> Beurteilung <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>nität im Ort.<br />
11. Weitere Entwicklungstendenzen<br />
Ein wichtiger Aspekt für eine<br />
erfolgreiche Weiterentwicklung eines<br />
Ortes ist die gleichzeitige Akzeptanz<br />
dieser Entwicklung durch die Bevölkerung.<br />
Deshalb findet diese Frage<br />
ein beson<strong>der</strong>es Interesse. Abb. 72<br />
zeigt die Ergebnisse in Bezug auf die<br />
Frage, in welche Richtung sich <strong>der</strong><br />
Ort entwickeln soll.<br />
Die Ausweisung weiterer Gewerbeflächen<br />
wird in den Orten Bevergern,<br />
Horstmar und Recke deutlich<br />
begrüßt, während die Resonanz in<br />
Welbergen mit nur 34,9 % relativ verhalten<br />
ist.<br />
In Bezug auf die Wohnbauflächen<br />
gehen die Ergebnisse nicht so weit<br />
auseinan<strong>der</strong>, allerdings lässt sich für<br />
Bevergern eine etwas reduzierte Akzeptanz<br />
feststellen. Dabei muss allerdings<br />
bedacht werden, dass ein weiterer<br />
Einwohnerzuwachs auch mit zusätzlichem<br />
Druck auf die bestehenden<br />
Infrastruktureinrichtungen verbunden<br />
ist, und die wollen zunächst finanziert
sein (Gemeinde Recke 2001).<br />
Mit dem Stichwort „Tourismusför<strong>der</strong>ung“<br />
können sich alle Einwohnerinnen<br />
und Einwohner gut anfreunden.<br />
Überdurchschnittlich positiv wird<br />
das in Horstmar gesehen. In Recke<br />
trifft in etwa <strong>der</strong> Mittelwert von 73,4 %<br />
Zustimmung, während die Befragten<br />
in Bevergern und beson<strong>der</strong>s in Welbergen<br />
einer Ausweitung des Tourismus<br />
nicht ganz so positiv gegenüber<br />
stehen.<br />
Im Bereich des eigenen Images<br />
stellt Recke eine Beson<strong>der</strong>heit dar:<br />
Die Bewohnerinnen und Bewohner<br />
würden ihre Gemeinde eher unter ein<br />
mo<strong>der</strong>nes Images gesetzt wissen,<br />
während in Bevergern, Horstmar und<br />
Welbergen vielmehr die Stärkung des<br />
Traditionellen favorisiert wird.<br />
% 90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
74,2<br />
88,6<br />
82,3<br />
34,9<br />
76,6<br />
Weitere Gewerbeflächen<br />
Bevergern<br />
n = 150<br />
66,9<br />
86,6<br />
73,1<br />
58,7<br />
Tourismus<br />
för<strong>der</strong>n<br />
Horstmar<br />
n = 148<br />
73,4<br />
Um diesen Ergebnissen gerecht<br />
zu werden, sollten z. B. bei zukünftigen<br />
Bauprojekten o<strong>der</strong> Baugebieten,<br />
die das optische Erscheinungsbild <strong>der</strong><br />
Orte beeinflussen könnten, die Wünsche<br />
und Vorstellungen <strong>der</strong> Bevölkerung<br />
verstärkt berücksichtigt werden.<br />
Wenn auch die grobe Ausrichtung<br />
übereinstimmt, so gibt es doch bei <strong>der</strong><br />
einzelnen Beurteilung <strong>der</strong> Kriterien<br />
durch im Ort Geborene und Zugezogene<br />
z.T. relativ auffällige Unterschiede<br />
(Abb. 73).<br />
Bei einer möglichen weiteren Ausweisung<br />
von Gewerbe-, aber auch<br />
Wohnbauflächen ist die Zustimmung<br />
bei den Bewohnern, die im Ort groß<br />
geworden sind, z.T. erheblich größer.<br />
Das lässt darauf schließen, dass diese<br />
Personen diese Bereiche eher als<br />
43,3<br />
65,5<br />
54,6<br />
58,7<br />
Weitere Wohnbauflächen<br />
Recke<br />
n = 215<br />
Abb. 72: Entwicklungsvorstellungen <strong>der</strong> Bevölkerung<br />
54,9<br />
69,5<br />
73,3<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
44,7<br />
66,7<br />
Traditionelles<br />
herausstellen<br />
Welbergen<br />
n = 63<br />
60,9<br />
31,1<br />
31,8<br />
55,6<br />
30,2<br />
Mo<strong>der</strong>nes<br />
Image<br />
40,3<br />
Mittelwert<br />
Quelle: eigene Erhebungen; Grafik: Rudolf Grothues<br />
77
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
78<br />
% 90<br />
80<br />
70<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
Weitere Gewerbeflächen<br />
Bevergern<br />
n = 150<br />
Tourismus<br />
för<strong>der</strong>n<br />
Horstmar<br />
n = 148<br />
Weitere Wohnbauflächen<br />
Recke<br />
n = 213<br />
defizitär ansehen, während Personen,<br />
die im Laufe <strong>der</strong> Zeit hinzugezogen<br />
sind, mit den <strong>der</strong>zeitigen Verhältnissen<br />
eher zufrieden sind, ja eine weitere<br />
Ausdehnung des Ortes deutlicher<br />
ablehnen. Ein Hauptgrund für dieses<br />
Ergebnis ist in <strong>der</strong> bewussten Entscheidung<br />
zu sehen, in diese Orte zu<br />
ziehen. Schon zu diesem Zeitpunkt<br />
muss eine gewisse Zufriedenheit bestanden<br />
haben, denn sonst wäre man<br />
erst gar nicht zugezogen. Gleichzeitig<br />
sorgt aber <strong>der</strong> eigene Erfahrungshorizont<br />
dafür, dass man sich gegen eine<br />
Entwicklung ausspricht, <strong>der</strong>en Ende<br />
Traditionelles<br />
herausstellen<br />
Welbergen<br />
n = 63<br />
im Ort<br />
geboren<br />
Mo<strong>der</strong>nes<br />
Image<br />
Zugezogen<br />
Abb. 73: Entwicklungsvorstellungen <strong>der</strong> Bevölkerung in den untersuchten Orten unterteilt nach im Ort<br />
Geborenen und Zugezogenen<br />
Quelle: eigene Erhebungen; Grafik: Rudolf Grothues<br />
nicht absehbar ist.<br />
Lediglich in Welbergen möchte<br />
eine größere Zahl <strong>der</strong> Zugezogenen<br />
weitere Gewerbeflächen ausgewiesen<br />
sehen.<br />
Auch im Bereich <strong>der</strong> Tourismusför<strong>der</strong>ung<br />
ist die Zustimmung bei den im<br />
Ort Geborenen etwas größer als bei<br />
den Zugezogenen. Bei <strong>der</strong> Imageeinschätzung<br />
sind die Verhältnisse relativ<br />
ausgeglichen, wobei die im Ort Geborenen<br />
eine etwas traditionellere Ausrichtung<br />
wünschen, teilweise aber sogar,<br />
wie in Horstmar, auch einen mo<strong>der</strong>nen<br />
Charakter herausstellen wollen.
12. Beurteilung von „Standortkriterien“<br />
12.1 Positive „Standortkriterien“<br />
Mit dem letzten Punkt des Fragebogens<br />
wurden die Befragten aufgefor<strong>der</strong>t,<br />
Kriterien, die sie im Ort vermissen,<br />
und diejenigen, die sie als beson<strong>der</strong>s<br />
gut beurteilen, zu benennen.<br />
Von dieser Möglichkeit ist ausgiebig<br />
Gebrauch gemacht worden.<br />
Die meisten positiven Nennungen<br />
(35 %) beziehen sich im Durchschnitt<br />
<strong>der</strong> untersuchten Orte auf die guten<br />
%<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
0,3<br />
Arbeit<br />
4,7<br />
Einzelhandel<br />
5,7<br />
Verkehr<br />
9,1<br />
Kultur<br />
gesellschaftlichen Bedingungen (Abb.<br />
74). Darunter sind u. a. eine gute<br />
„Dorfgemeinschaft” o<strong>der</strong> ein gutes<br />
Vereinsleben zu verstehen. Ebenfalls<br />
recht positiv werden das allgemeine<br />
Stadtbild (15,1 %) und die Umweltbedingungen<br />
(17,0 %) herausgehoben.<br />
Diese sogenannten weichen Standortfaktoren<br />
bestimmen ganz wesentlich<br />
die allgemeine positive Einstellung<br />
zum eigenen Wohnort. Dazu<br />
zählen auch noch das Freizeit- und<br />
Kulturangebot mit 10,4 bzw. 9,1 % aller<br />
Nennungen.<br />
10,4<br />
Freizeit<br />
1,9<br />
Dienstleistung<br />
35,0<br />
Gesellschaft<br />
15,1<br />
Stadtbild<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
17,0<br />
Umwelt<br />
Abb. 74: Positiv beurteilte „Standortkriterien“ in den untersuchten Orten (Mittelwerte)<br />
% 60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
0,0<br />
Arbeit<br />
3,3<br />
Einzelhandel<br />
4,4<br />
Verkehr<br />
2,2<br />
Kultur<br />
6,7<br />
Freizeit<br />
0,0<br />
Dienstleistung<br />
Abb. 75: Positiv beurteilte „Standortkriterien“ in Bevergern<br />
35,6<br />
Gesellschaft<br />
21,1<br />
Stadtbild<br />
25,6<br />
Umwelt<br />
Quelle: eigene Erhebungen; Grafik: Rudolf Grothues; n=317<br />
Quelle: eigene Erhebungen; Grafik: Rudolf Grothues; n=90<br />
79
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
Kriterium %<br />
Einzelhandel - allgemein 1,1<br />
Einzelhandel - Lebensmittelversorgung 1,1<br />
Einzelhandel - Blumenladen 1,1<br />
Verkehr - allgemein 1,1<br />
Verkehr - gutes Radwegenetz 1,1<br />
Verkehr - zentrale Lage 2,2<br />
Kultur - Bildung 1,1<br />
Kultur - Stadtfest/Kirmes 1,1<br />
Freizeit - Erholungsmöglichkeiten 5,6<br />
Freizeit - Angebot für Kin<strong>der</strong> 1,1<br />
Gesellschaft - gutes Zusammenleben/Dorfgemeinschaft 23,3<br />
Gesellschaft - Bürgerengagement 2,2<br />
Gesellschaft - Nachbarschaft 1,1<br />
Gesellschaft - gutes Vereinsleben 4,4<br />
Gesellschaft - familiäre Umgebung 2,2<br />
Gesellschaft - man wird in Ruhe gelassen 1,1<br />
Gesellschaft - Tradition 1,1<br />
Stadtbild - allgemein 4,4<br />
Stadtbild - historischer Ortskern 10,0<br />
Stadtbild - dörflicher Charakter 2,2<br />
Stadtbild - viel Atmosphäre 1,1<br />
Stadtbild - gemütlich 2,2<br />
Stadtbild - Einschränkungen sind verträglich 1,1<br />
Umwelt - allgemein 1,1<br />
Umwelt - schöne Landschaft 7,8<br />
Umwelt - naturnah 12,2<br />
Umwelt - ruhig/gemütlich 4,4<br />
Sonstiges - regelmäßige Kirchenbesuche 1,1<br />
Gesamt (n=90) 100,0<br />
Tab. 13: Positiv beurteilte „Standortkriterien“ in Bevergern<br />
80<br />
Die Verkehrsverhältnisse, die im<br />
Gegensatz zu großstädtischem Verkehr<br />
weniger belastend sind, betref-<br />
% 60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
0,0<br />
Arbeit<br />
2,4<br />
Einzelhandel<br />
5,9<br />
Verkehr<br />
8,2<br />
Kultur<br />
fen immerhin noch 5,7 % aller Angaben.<br />
Aber auch <strong>der</strong> Einzelhandel wird<br />
noch zu 4,7 % als positives Standortkriterium<br />
genannt. Insgesamt ist festzustellen,<br />
dass die Befragten gegenüber<br />
ihrem Wohnort vor allem<br />
durch gute persönliche Kontakte (Kriterium<br />
Gesellschaft) ein positives Verhältnis<br />
haben.<br />
12.1.1 Positive „Standortkriterien“<br />
in Bevergern<br />
Die im Durchschnitt schon beschriebene<br />
Tendenz zu weichen<br />
Standortfaktoren zeigt sich deutlich<br />
auch in Bevergern (Abb. 75 und Tab.<br />
13). 35,4 % aller positiven Nennungen<br />
beziehen sich auf Kriterien aus<br />
dem Bereich Gesellschaft. Deutlich<br />
über dem Mittelwert für alle Orte liegen<br />
die Angaben zum Stadtbild mit<br />
21,1 % und zu den Umweltbedingungen<br />
mit 25,6 %. Damit sind mit diesen<br />
drei Faktoren schon über 85 % aller<br />
Nennungen beschrieben. Beson<strong>der</strong>s<br />
häufig wurden dabei die gute Dorfgemeinschaft<br />
(23,3 %), <strong>der</strong> historische<br />
Ortskern (10,0 %) und die naturnahe<br />
9,4<br />
Freizeit<br />
1,2<br />
Dienstleistung<br />
Abb. 76: Positiv beurteilte „Standortkriterien“ in Horstmar<br />
40,0<br />
Gesellschaft<br />
12,9<br />
Stadtbild<br />
18,8<br />
Umwelt<br />
Quelle: eigene Erhebungen; Grafik: Rudolf Grothues; n=85
Umwelt (12,2 %) angegeben (Tab.<br />
13).<br />
Weniger positiv sehen die Bevergerner<br />
das Freizeitangebot mit 6,7 %<br />
und das Kulturangebot mit lediglich<br />
2,2 % aller Nennungen.<br />
Überhaupt keine positive Nennungen<br />
bezogen sich auf die Kriterien Arbeit<br />
und Dienstleistung. Diesbezüglich<br />
sind für Bevergern die größten<br />
Defizite zu erwarten.<br />
12.1.2 Positive „Standortkriterien“<br />
in Horstmar<br />
In Horstmar bezogen sich 42,5 %<br />
aller positiven Nennungen auf den gesellschaftlichen<br />
Bereich (Abb. 76 und<br />
Tab. 14). Darunter werden als beson<strong>der</strong>s<br />
gut die „Dorfgemeinschaft” (28,2<br />
%) und die Nachbarschaft (5,9 %)<br />
eingestuft. Nicht so häufig genannt<br />
wurden, im Gegensatz zu Bevergern,<br />
die Faktoren Stadtbild und Umwelt.<br />
Allerdings betrafen immerhin 7,1 %<br />
aller positiven Nennungen den historischen<br />
Ortskern, <strong>der</strong> vor einigen Jahren<br />
aufwändig saniert wurde.<br />
Die Beurteilung des Freizeit- und<br />
Kulturangebotes liegt etwa im Durchschnitt<br />
aller befragten Orte. Bei <strong>der</strong><br />
Bewertung <strong>der</strong> Umwelltbedingungen<br />
wird vor allem die Naturnähe positiv<br />
herausgestellt.<br />
Auch in Horstmar wird dem Bereich<br />
<strong>der</strong> Arbeitsbedingungen (keine<br />
Nennung) und dem Dienstleistungsangebot<br />
(1,2 %) keine positive Ausprägung<br />
beigemessen.<br />
12.1.3 Positive „Standortkriterien“<br />
in Recke<br />
Die Anteile <strong>der</strong> einzelnen Standortkriterien,<br />
die positiv beurteilt wer-<br />
den, sind in Recke etwas gleichmäßiger<br />
verteilt (Abb. 77 und Tab. 15). Mit<br />
jeweils 20,7 % sind die Kultur und die<br />
Freizeit die am meisten genannten<br />
positiven Kriterien. Bei <strong>der</strong> Kultur ist<br />
es fast ausschließlich das beson<strong>der</strong>s<br />
gut eingeschätzte Bildungsangebot in<br />
Recke (19,5 % aller Nennungen). Damit<br />
wird den überdurchschnittlich guten<br />
Schulangeboten Rechnung getragen.<br />
Im Bereich <strong>der</strong> Freizeitmöglichkeiten<br />
wurden vor allem die Sporteinrichtungen<br />
genannt.<br />
Nicht so positiv wird in Recke <strong>der</strong><br />
gesellschaftliche Bereich beurteilt. So<br />
wird eine gute „Dorfgemeinschaft” nur<br />
in 6,9 % aller Fälle genannt. Hier deutet<br />
sich schon an, dass in Recke, als<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
Kriterium %<br />
Einzelhandel - Discounter vorhanden 1,2<br />
Einzelhandel - Lebensmittelversorgung 1,2<br />
Verkehr - allgemein 2,4<br />
Verkehr - ÖPNV 1,2<br />
Verkehr - zentrale Lage 1,2<br />
Verkehr - Kreisverkehr 1,2<br />
Kultur - allgemein 5,9<br />
Kultur - Stadtfest/Kirmes 2,4<br />
Freizeit - Erholungsmöglichkeiten 1,2<br />
Freizeit - Angebot für Kin<strong>der</strong> 5,9<br />
Freizeit - Sporteinrichtungen 1,2<br />
Freizeit - touristisches Angebot 1,2<br />
Dienstleistungen - ärztliche Versorgung 1,2<br />
Gesellschaft - gutes Zusammenleben/Dorfgemeinschaft 28,2<br />
Gesellschaft - Nachbarschaft 5,9<br />
Gesellschaft - gutes Vereinsleben 1,2<br />
Gesellschaft - gute Verwaltung/Politik 2,4<br />
Gesellschaft - Tradition 2,4<br />
Stadtbild - allgemein 2,4<br />
Stadtbild - historischer Ortskern 7,1<br />
Stadtbild - dörflicher Charakter 1,2<br />
Stadtbild - viel Atmosphäre 1,2<br />
Stadtbild - gute Infrastruktur 1,2<br />
Umwelt - frische Luft und Ruhe 1,2<br />
Umwelt - schöne Landschaft 3,5<br />
Umwelt - naturnah 10,6<br />
Umwelt - ruhig/gemütlich 3,5<br />
Sonstiges - allg. Zufriedenheit 1,2<br />
Gesamt (n = 85)<br />
Tab. 14: Positiv beurteilte „Standortkriterien“ in Horstmar<br />
100,0<br />
81
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
82<br />
% 60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
1,1<br />
Arbeit<br />
9,2<br />
Einzelhandel<br />
6,9<br />
Verkehr<br />
20,7<br />
Kultur<br />
20,7<br />
Freizeit<br />
Abb. 77: Positiv beurteilte „Standortkriterien“ in Recke<br />
Kriterium %<br />
Arbeit - Ausbildung 1,1<br />
Einzelhandel - allgemein 5,7<br />
Einzelhandel - Lebensmittelversorgung 3,4<br />
Verkehr - allgemein 1,1<br />
Verkehr - gutes Radwegenetz 2,3<br />
Verkehr - ÖPNV 1,1<br />
Verkehr - zentrale Lage 2,3<br />
Kultur - Bildung 19,5<br />
Kultur - Stadtfest/Kirmes 1,1<br />
Freizeit - allgemein 2,3<br />
Freizeit - Erholungsmöglichkeiten 4,6<br />
Freizeit - Angebot für Kin<strong>der</strong> 3,4<br />
Freizeit - Spielplätze 1,1<br />
Freizeit - Sporteinrichtungen 9,2<br />
Dienstleistungen - ärztliche Versorgung 3,4<br />
Dienstleistungen - Sonnenstudio/Kosmetik 1,1<br />
Dienstleistungen - Fitnessstudio 1,1<br />
Gesellschaft - allgemein 1,1<br />
Gesellschaft - gutes Zusammenleben/Dorfgemeinschaft 6,9<br />
Gesellschaft - Bürgerengagement 1,1<br />
Gesellschaft - geringe Kriminalität 2,3<br />
Gesellschaft - Nachbarschaft 4,6<br />
Gesellschaft - Tradition 1,1<br />
Stadtbild - allgemein 5,7<br />
Stadtbild - gemütlich 1,1<br />
Stadtbild - gute Infrastruktur 3,4<br />
Umwelt - schöne Landschaft 1,1<br />
Umwelt - naturnah 4,6<br />
Umwelt - ruhig/gemütlich 2,3<br />
Gesamt (n = 87)<br />
Tab. 15: Positiv beurteilte „Standortkriterien“ in Recke<br />
100,0<br />
5,7<br />
Dienstleistung<br />
17,2<br />
Gesellschaft<br />
10,3<br />
Stadtbild<br />
Umwelt<br />
größte <strong>der</strong> untersuchten Gemeinden,<br />
<strong>der</strong> gesellschaftliche und nachbarschaftliche<br />
Zusammmenhalt nicht so<br />
weit ausgeprägt ist wie in den an<strong>der</strong>en<br />
Orten.<br />
Auch die Umweltbedingungen<br />
werden mit 8 % aller Nennungen nicht<br />
so positiv eingestuft. Dafür schneidet<br />
in Recke <strong>der</strong> Einzelhandel besser ab:<br />
Immerhin 9,2 % aller Nennungen bewerten<br />
diesen als positives Standortkriterium.<br />
Mit 5,7 % wird auch <strong>der</strong> Bereich<br />
<strong>der</strong> Dienstleistungen als relevant<br />
erwähnt.<br />
12.1.4 Positive „Standortkriterien“<br />
in Welbergen<br />
Das gesellschaftliche Zusammenleben<br />
wird in Welbergen erwartungsgemäß<br />
am positivsten eingeschätzt<br />
(Abb. 78 und Tab. 16). 54,5 % aller<br />
Nennungen gaben dieses an. Darunter<br />
findet mit 30,9 % aller Angaben die<br />
gute „Dorfgemeinschaft” den größten<br />
Anteil. Positiv beurteilt werden auch<br />
das gute Vereinsleben (9,1 %) und<br />
die gute Nachbarschaft (7,3).<br />
Obwohl <strong>der</strong> eigentliche Ortskern<br />
8,0<br />
Quelle: eigene Erhebungen; Grafik: Rudolf Grothues; n=87
% 60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
0,0<br />
Arbeit<br />
3,6<br />
Einzelhandel<br />
Verkehr<br />
von Welbergen wenig ausgeprägt ist,<br />
wird das Ortsbild insgesamt doch<br />
deutlich positiv beurteilt.<br />
Überraschend unter dem Mittelwert<br />
liegen die Nennungen bezüglich<br />
<strong>der</strong> Umweltbedingungen mit 14,5 %.<br />
Keine positiven Nennungen erfahren<br />
die Kriterien Arbeits- und Dienstleistungsangebot.<br />
Außerdem werden<br />
das Kultur- und Freizeitangebot kaum<br />
positiv erwähnt.<br />
Insgesamt überzeugt gerade Welbergen<br />
die Bewohner durch ein gutes<br />
gesellschaftliches Zusammenleben.<br />
Das trifft aber auch auf Bevergern und<br />
Horstmar zu. In Recke wird die positive<br />
Wertschätzung durch mehrere Kriterien<br />
ausgelöst, die sich teilweise<br />
schon aus dem etwas städtischeren<br />
Angebot herleiten lassen.<br />
5,5<br />
3,6<br />
Kultur<br />
1,8<br />
Freizeit<br />
0,0<br />
Dienstleistung<br />
Abb. 78: Positiv beurteilte „Standortkriterien“ in Welbergen<br />
54,5<br />
Gesellschaft<br />
16,4<br />
Stadtbild<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
14,5<br />
Umwelt<br />
Kriterium %<br />
Einzelhandel - Lebensmittelversorgung 3,6<br />
Verkehr - allgemein 5,5<br />
Kultur - Bildung 1,8<br />
Kultur - Stadtfest/Kirmes 1,8<br />
Freizeit - Erholungsmöglichkeiten 1,8<br />
Gesellschaft - gutes Zusammenleben/Dorfgemeinschaft 30,9<br />
Gesellschaft - Bürgerengagement 1,8<br />
Gesellschaft - geringe Kriminalität 1,8<br />
Gesellschaft - Nachbarschaft 7,3<br />
Gesellschaft - gutes Vereinsleben 9,1<br />
Gesellschaft - Tradition 3,6<br />
Stadtbild - allgemein 3,6<br />
Stadtbild - historischer Ortskern 7,3<br />
Stadtbild - dörflicher Charakter 5,5<br />
Umwelt - frische Luft und Ruhe 1,8<br />
Umwelt - schöne Landschaft 7,3<br />
Umwelt - naturnah 1,8<br />
Umwelt - ruhig/gemütlich 3,6<br />
Gesamt (n = 55)<br />
Tab. 16: Positiv beurteilte „Standortkriterien“ in Welbergen<br />
100,0<br />
Quelle: eigene Erhebungen; Grafik: Rudolf Grothues; n=55<br />
83
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
84<br />
12.2 Negative „Standortkriterien“<br />
Die Auffor<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> letzten<br />
Frage, anzugeben, was einem nicht<br />
gefällt, ist ebenfalls ausgiebig genutzt<br />
worden. Insgesamt wurden 822 negative<br />
Nennungen verzeichnet (Abb.<br />
79).<br />
Im Durchschnitt wird beson<strong>der</strong>s<br />
häufig die Belastung durch den Verkehr<br />
(29,6 %), vor allem des Durchgangsverkehrs,<br />
angegeben. Rund ein<br />
Viertel aller Nennungen bezieht sich<br />
auf die negative Einschätzung des<br />
Einzelhandelsangebotes. Hierin ist<br />
auch die Motivation für die zahlreichen<br />
Fahrten zum Einkaufen in an<strong>der</strong>e<br />
Orte zu suchen. Deutlich weniger<br />
unzufrieden sind die Befragten mit<br />
dem Dienstleistungsangebot, aber<br />
auch mit <strong>der</strong> Ausstattung im Freizeitund<br />
Kulturbereich. Zwar gibt es negative<br />
Beurteilungen, doch ist den Befragten<br />
auch bewusst, dass Orte dieser<br />
Größenordnung in manchen Bereichen<br />
immer Defizite aufweisen.<br />
Das trifft vor allem für das Arbeitsangebot<br />
zu. Zwar gibt es nur wenige Arbeitsplätze<br />
vor Ort, doch wurden ins-<br />
% 60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
3,2<br />
Arbeit<br />
24,7<br />
Einzelhandel<br />
29,6<br />
Verkehr<br />
6,1<br />
Kultur<br />
gesamt in nur 3,2 % aller Nennungen<br />
diese Verhältnisse auch als negativ<br />
angegeben.<br />
12.2.1 Negative „Standortkriterien“<br />
in Bevergern<br />
Die Bevergerner beklagen vor allem<br />
die geringe Einzelhandelsausstattung<br />
(Abb. 80 und Tab. 17). So<br />
wird mit 5,3 % aller Nennungen vor allem<br />
das Bekleidungsangebot negativ<br />
beurteilt. Auch schon 1997 wurde das<br />
Angebot an Bekleidung und Textilien<br />
mit 45,2 % aller befragten Passanten<br />
als größte Angebotslücke für die gesamte<br />
Stadt Hörstel festgestellt (THIE-<br />
SING 1997). Ebenfalls recht negativ<br />
wird die Verkehrssituation eingestuft:<br />
Etwa jede vierte Stellungnahme<br />
drückt Kritik aus, dabei vor allem in<br />
Bezug auf die Situation im Öffentlichen<br />
Personennahverkehr (ÖPNV).<br />
Rund je<strong>der</strong> Zehnte kritisiert das Kultur-,<br />
Freizeit- und Dienstleistungsangebot.<br />
Dabei wird u. a. das Fehlen eines<br />
Kin<strong>der</strong>arztes, aber auch das geringe<br />
Freizeitangebot für Jugendliche<br />
angemahnt.<br />
12,7 12,0<br />
Freizeit<br />
Dienstleistung<br />
4,7<br />
Gesellschaft<br />
4,0<br />
Stadtbild<br />
1,8<br />
Umweltbelastung<br />
Abb. 79: Negativ beurteilte „Standortkriterien“ in den untersuchten Orten (Mittelwerte)<br />
Quelle: eigene Erhebungen; Grafik: Rudolf Grothues; n=822
%<br />
60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
1,1<br />
Arbeit<br />
28,9<br />
Einzelhandel<br />
24,7<br />
Verkehr<br />
10,0<br />
Kultur<br />
12.2.2 Negative „Standortkriterien“<br />
in Horstmar<br />
Auch in Horstmar wird das Angebot<br />
im Einzelhandel als unzureichend<br />
angesehen (Abb. 81 und Tab. 18): immerhin<br />
rund jede vierte Nennung beinhaltet<br />
diese Aussage (24,7 %). Relativ<br />
oft werden in Horstmar Geschäfte<br />
für Bekleidung und Schreibwaren<br />
(3,7 bzw. 4,2 %) vermisst.<br />
Insgesamt wird auch die Verkehrssituation<br />
bemängelt, doch verteilen<br />
sich die Kritikpunkte auf mehrere Kri-<br />
11,6 11,6<br />
Freizeit<br />
Dienstleistung<br />
Abb. 80: Negativ beurteilte „Standortkriterien“ in Bevergern<br />
% 60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
3,3<br />
Arbeit<br />
24,7<br />
Einzelhandel<br />
25,6<br />
Verkehr<br />
7,0<br />
Kultur<br />
4,7<br />
Gesellschaft<br />
Stadtbild<br />
terien: u. a. werden eine fehlende Umgehungsstraße<br />
und das unzureichende<br />
Radwegenetz genannt. Der ÖPNV<br />
wird - im Gegensatz zu Bevergern -<br />
bei weitem nicht so negativ beurteilt.<br />
Überdurchschnittlich schlecht<br />
schneidet in Horstmar die Beurteilung<br />
des Freizeitangebots ab, dabei<br />
vor allem das Angebot für Jugendliche<br />
(7,0 %).<br />
Wenig Negativurteile werden im<br />
Bereich <strong>der</strong> Umweltbelastung gesehen.<br />
Diesbezüglich scheinen die Be-<br />
17,2<br />
Freizeit<br />
7,9<br />
Dienstleistung<br />
Abb. 81: Negativ beurteilte „Standortkriterien“ in Horstmar<br />
5,6<br />
Gesellschaft<br />
3,2<br />
4,2<br />
Stadtbild<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
2,6<br />
Umweltbelastung<br />
2,3<br />
Umweltbelastung<br />
Quelle: eigene Erhebungen; Grafik: Rudolf Grothues; n=190<br />
Quelle: eigene Erhebungen; Grafik: Rudolf Grothues; n=215<br />
85
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
86<br />
% 60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
5,2<br />
Arbeit<br />
23,7<br />
Einzelhandel<br />
35,7<br />
Verkehr<br />
wohner, wie auch in Bevergern, sehr<br />
zufrieden zu sein.<br />
12.2.3 Negative „Standortkriterien“<br />
in Recke<br />
Die größte Anzahl von negativen<br />
Stellungnahmen beziehen sich in<br />
Recke mit Abstand auf den Bereich<br />
des Verkehrs (Abb. 82 und Tab. 19).<br />
35,7 % aller Nennungen fallen auf<br />
diesen Standortfaktor. Beson<strong>der</strong>s kritisiert<br />
werden die fehlende Umgehungsstraße<br />
(23,1 %) sowie – allerdings<br />
bei weitem nicht so intensiv –<br />
<strong>der</strong> Zustand im ÖPNV.<br />
Auch in Recke wird <strong>der</strong> Einzelhandel<br />
bemängelt: Hier fehlen vor allem<br />
Angebote des Bekleidungshandels<br />
sowie ein Spielwarengeschäft.<br />
Der Hauptkritikpunkt im Freizeitbereich<br />
betrifft in Recke auch das Angebot<br />
für Jugendliche: diesbezüglich<br />
scheinen sich allerorts Defizite aufzutun.<br />
Recht schlecht wird in Recke auch<br />
das Dienstleistungsangebot (dabei<br />
vor allem die Gesundheitsversorgung)<br />
beurteilt. 5,2 % aller Nennungen<br />
bemängeln die geringe Zahl an<br />
4,0<br />
Kultur<br />
Freizeit<br />
Abb. 82: Negativ beurteilte „Standortkriterien“ in Recke<br />
8,0<br />
13,2<br />
Dienstleistung<br />
3,4<br />
Gesellschaft<br />
Stadtbild<br />
Fachärzten, 4,6 % hinsichtlich Augenärzten.<br />
Beim Standortfaktor Stadtbild fällt<br />
auf, dass immerhin 4,3 % aller Angaben<br />
den für sie unattraktiven Ortskern<br />
angeben.<br />
12.2.4 Negative „Standortkriterien“<br />
in Welbergen<br />
Die Kritik <strong>der</strong> Welbergener verteilt<br />
sich relativ ausgeglichen auf mehrere<br />
Faktoren. Kritisiert wird vor allem<br />
auch hier die Verkehrssituation, dabei<br />
insbeson<strong>der</strong>e die schlechte ÖPNV-<br />
Anbindung (10,9 %) sowie <strong>der</strong><br />
schlechte Straßenzustand (4,3 %)<br />
(Abb. 83 und Tab. 20).<br />
Wenig Kritik bezieht sich auf das<br />
Kulturangebot und die Umweltbelastung,<br />
während mangelnde Arbeitsplätze<br />
nicht kritisiert werden, da man<br />
ein größeres Beschäftigungsangebot<br />
von einem Ort dieser Größe offensichtlich<br />
auch nicht erwartet. Zufriedenheit<br />
scheint auch mit dem allgemeinen<br />
Ortsbild vorzuherrschen.<br />
Deutliche Kritik gibt es in Welbergen<br />
mit insgesamt 20,7 % aller Nen-<br />
5,5<br />
0,6<br />
Umweltbelastung<br />
Quelle: eigene Erhebungen; Grafik: Rudolf Grothues; n=325
% 60<br />
50<br />
40<br />
30<br />
20<br />
10<br />
0<br />
0,0<br />
Arbeit<br />
19,6<br />
Einzelhandel<br />
27,2<br />
Verkehr<br />
nungen in Bezug auf den Freizeitbereich.<br />
Darunter fallen fehlende Spielplätze<br />
(6,5 %) sowie geringe Angebote<br />
für Jugendliche (5,5 %). Negativ bewertet<br />
wird auch die Ausstattung des<br />
Ortes mit Einzelhandels- und Dienstleistungseinrichtungen;<br />
diesbezüglich<br />
fallen vor allem fehlende Ärzte, Apotheke<br />
und Friseur auf. Insgesamt er-<br />
3,3<br />
Kultur<br />
20,7<br />
Freizeit<br />
18,5<br />
Dienstleistung<br />
Abb. 83: Negativ beurteilte „Standortkriterien“ in Welbergen<br />
7,6<br />
Gesellschaft<br />
Stadtbild<br />
füllt Welbergen nur in geringem Maße<br />
eine Nahversorgungsfunktion (JUNKER<br />
und KRUSE 2000, S. 192)<br />
Oben wurde bereits <strong>der</strong> gesellschaftliche<br />
Aspekt als durchaus positiv<br />
dargestellt (Kap. 12.1), doch fallen<br />
bei dieser Fragestellung auch negative<br />
Kriterien auf, wie die allgemeine<br />
soziale Kontrolle.<br />
0,0<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
3,3<br />
Umweltbelastung<br />
Quelle: eigene Erhebungen; Grafik: Rudolf Grothues; n=92<br />
87
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
88<br />
Kriterium %<br />
Arbeit - allgemein 0,5<br />
Arbeit - zu viele Auspendler 0,5<br />
Einzelhandel - allgemein 14,7<br />
Einzelhandel - fehlen<strong>der</strong> Discounter 3,7<br />
Einzelhandel - fehlen<strong>der</strong> Baumarkt 1,1<br />
Einzelhandel - fehlende Fachgeschäfte - allgemein 2,1<br />
Einzelhandel - fehlende Fachgeschäfte - Bekleidung 5,3<br />
Einzelhandel - fehlende Fachgeschäfte - Schuhgeschäft 1,1<br />
Einzelhandel - Tankstelle/Autoreparatur 0,5<br />
Einzelhandel - Lebensmittel 0,5<br />
Verkehr - allgemein 4,7<br />
Verkehr - ÖPNV 12,6<br />
Verkehr - Parksituation 1,1<br />
Verkehr - Durchgangsverkehr 1,6<br />
Verkehr - Umgehungsstraße fehlt 1,6<br />
Verkehr - Radwegenetz unzureichend 0,5<br />
Verkehr - hohe Verkehrsdichte im Ortskern 1,1<br />
Verkehr - hohe PKW-Orientierung 0,5<br />
Verkehr - unzureichende Verkehrsberuhigung 1,1<br />
Kultur - allgemein 3,7<br />
Kultur - keine Schützen-/Mehrzweckhalle 3,2<br />
Kultur - Bildung - allgemein 1,6<br />
Kultur - Bildung - kein Gymnasium 0,5<br />
Kultur - Bildung - Weiterbildung 0,5<br />
Kultur - kein Leben im Ort 0,5<br />
Freizeit - fehlende Spielplätze 1,1<br />
Freizeit - fehlende Sportangebote 0,5<br />
Freizeit - kein Schwimmbad 1,1<br />
Freizeit - wenig Angebote für Jugendliche 6,3<br />
Freizeit - Kin<strong>der</strong>garten/-tagesstätte fehlt 0,5<br />
Freizeit - Discothek fehlt 2,1<br />
Dienstleistung - ärztliche Versorgung - allgemein 0,5<br />
Dienstleistung - ärztliche Versorgung - Kin<strong>der</strong>arzt fehlt 4,7<br />
Dienstleistung - ärztliche Versorgung - Augenarzt fehlt 1,1<br />
Dienstleistung - ärztliche Versorgung - Facharzt fehlt 3,2<br />
Dienstleistung - wenig Gaststätten 2,1<br />
Gesellschaft - Auslän<strong>der</strong>/Übersiedler-Problematik 1,1<br />
Gesellschaft - Kritik an Politik - allgemein 0,5<br />
Gesellschaft - Kritik an Politik - Vetternwirtschaft 0,5<br />
Gesellschaft - konservativ, intolerant, nicht offen, spießig 1,6<br />
Gesellschaft - mangelndes Sicherheitsgefühl 0,5<br />
Gesellschaft - mangelnde Integration Zugezogener 0,5<br />
Stadtbild - allgemein 1,1<br />
Stadtbild - Ortskern unattraktiv 0,5<br />
Stadtbild - keine Struktur 0,5<br />
Stadtbild - mangelndes Grundstücksangebot 0,5<br />
Stadtbild - unzureichende Stadtwerbung 0,5<br />
Umweltbelastung - allgemein 1,1<br />
Umwelltbelastung - Fluglärm <strong>der</strong> Bundeswehr 1,6<br />
Sonstiges 0,5<br />
Sonstiges - nicht behin<strong>der</strong>tengerecht 0,5<br />
Sonstiges - Kritik an Verwaltung 0,5<br />
Gesamt (n=190) 100,0<br />
Tab. 17: Negativ beurteilte „Standortkriterien“ in Bevergern
Kriterium %<br />
Arbeit - allgemein 0,9<br />
Arbeit - zu wenig Arbeitsplätze 2,3<br />
Einzelhandel - allgemein 10,2<br />
Einzelhandel - fehlen<strong>der</strong> Discounter 0,5<br />
Einzelhandel - fehlen<strong>der</strong> Baumarkt 0,5<br />
Einzelhandel - fehlende Fachgeschäfte - allgemein 2,8<br />
Einzelhandel - fehlende Fachgeschäfte - Spielwaren 1,4<br />
Einzelhandel - fehlende Fachgeschäfte - Bekleidung 3,7<br />
Einzelhandel - fehlende Fachgeschäfte - Schreibwaren 4,2<br />
Einzelhandel - fehlende Fachgeschäfte - Buchhandlung 0,9<br />
Einzelhandel - fehlende Fachgeschäfte - Elektrogeschäft 0,5<br />
Verkehr - allgemein 3,7<br />
Verkehr - ÖPNV 2,8<br />
Verkehr - Parksituation 2,3<br />
Verkehr - Durchgangsverkehr 3,7<br />
Verkehr - Umgehungsstraße fehlt 3,7<br />
Verkehr - schlechter Straßenzustand 0,5<br />
Verkehr - Radwegenetz unzureichend 3,7<br />
Verkehr - hohe Verkehrsdichte im Ortskern 2,8<br />
Verkehr - hohe PKW-Orientierung 0,9<br />
Verkehr - unzureichende Verkehrsberuhigung 1,4<br />
Kultur - allgemein 3,3<br />
Kultur - keine Schützen-/Mehrzweckhalle 0,5<br />
Kultur - Bildung - allgemein 0,9<br />
Kultur - Bildung - Weiterbildung 0,5<br />
Kultur - Kirmes/öffentl. Veranstaltungen fehlen 1,9<br />
Freizeit - allgemein 0,5<br />
Freizeit - fehlende Spielplätze 0,9<br />
Freizeit - fehlende Sportangebote 2,3<br />
Freizeit - kein Schwimmbad 3,3<br />
Freizeit - Jugendtreffpunkt fehlt 3,3<br />
Freizeit - wenig Angebote für Jugendliche 7,0<br />
Dienstleistung - allgemein 0,5<br />
Dienstleistung - ärztliche Versorgung - allgemein 0,5<br />
Dienstleistung - ärztliche Versorgung - Kin<strong>der</strong>arzt fehlt 0,9<br />
Dienstleistung - ärztliche Versorgung - Augenarzt fehlt 0,5<br />
Dienstleistung - ärztliche Versorgung - Facharzt fehlt 0,9<br />
Dienstleistung - wenig Gaststätten 2,8<br />
Dienstleistung - Cafe fehlt 1,9<br />
Gesellschaft - Kritik an Politik - allgemein 0,9<br />
Gesellschaft - Kritik an Politik - Vetternwirtschaft 0,5<br />
Gesellschaft - konservativ, intolerant, nicht offen, spießig 1,4<br />
Gesellschaft - mangelnde Integration Zugezogener 2,8<br />
Stadtbild - allgemein 0,5<br />
Stadtbild - Ortskern unattraktiv 1,9<br />
Stadtbild - mangelndes Grundstücksangebot 0,5<br />
Stadtbild - unzureichende Stadtwerbung 1,4<br />
Umweltbelastung - allgemein 0,9<br />
Umwelltbelastung - Fluglärm <strong>der</strong> Bundeswehr 0,5<br />
Umwelltbelastung - Lärm 0,5<br />
Umwelltbelastung - Windrä<strong>der</strong> 0,5<br />
Sonstiges - nicht behin<strong>der</strong>tengerecht 0,5<br />
Sonstiges - Kritik an Verwaltung 0,5<br />
Sonstiges - zu viel Bürokratie 0,5<br />
Sonstiges - mehr Angebote für Rentner 0,9<br />
Gesamt (n=215) 100,0<br />
Tab. 18: Negativ beurteilte „Standortkriterien“ in Horstmar<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
89
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
90<br />
Kriterium %<br />
Arbeit - allgemein 2,5<br />
Arbeit - zu wenig Arbeitsplätze 2,8<br />
Einzelhandel - allgemein 2,8<br />
Einzelhandel - fehlen<strong>der</strong> Discounter 0,9<br />
Einzelhandel - fehlende Fachgeschäfte - allgemein 3,7<br />
Einzelhandel - fehlende Fachgeschäfte - Spielwaren 5,2<br />
Einzelhandel - fehlende Fachgeschäfte - Bekleidung 6,8<br />
Einzelhandel - fehlende Fachgeschäfte - Metzgerei 0,3<br />
Einzelhandel - fehlende Fachgeschäfte - Schuhgeschäft 0,6<br />
Einzelhandel - fehlende Fachgeschäfte - Sportfachgeschäft 0,6<br />
Einzelhandel - fehlende fachgeschäfte - Haushaltswaren 0,9<br />
Einzelhandel - fehlende Fachgeschäfte - Musikgeschäft 0,3<br />
Einzelhandel - fehlende Fachgeschäfte - Elektrogeschäft 0,6<br />
Einzelhandel - Tankstelle/Autoreparatur 0,6<br />
Einzelhandel - Möbel 0,3<br />
Verkehr - allgemein 1,5<br />
Verkehr - ÖPNV 4,6<br />
Verkehr - Parksituation 0,9<br />
Verkehr - Durchgangsverkehr 2,5<br />
Verkehr - Umgehungsstraße fehlt 23,1<br />
Verkehr - schlechter Straßenzustand 0,9<br />
Verkehr - Radwegenetz unzureichend 0,3<br />
Verkehr - hohe Verkehrsdichte im Ortskern 1,8<br />
Kultur - allgemein 1,5<br />
Kultur - kein Kino 1,2<br />
Kultur - keine Schützen-/Mehrzweckhalle 0,3<br />
Kultur - Bildung - allgemein 0,3<br />
Kultur - Bildung - kein Gymnasium 0,3<br />
Kultur - Kirmes/öffentl. Veranstaltungen fehlen 0,3<br />
Freizeit - fehlende Spielplätze 0,3<br />
Freizeit - fehlende Sportangebote 0,6<br />
Freizeit - Jugendtreffpunkt fehlt 1,2<br />
Freizeit - wenig Angebote für Jugendliche 3,7<br />
Freizeit - Kin<strong>der</strong>garten/-tagesstätte fehlt 0,9<br />
Freizeit - Discothek fehlt 0,3<br />
Freizeit - zu wenig Spazierwege 0,3<br />
Freizeit - Campingplatz fehlt 0,6<br />
Dienstleistung - ärztliche Versorgung - allgemein 0,6<br />
Dienstleistung - ärztliche Versorgung - HNO-Arzt fehlt 0,6<br />
Dienstleistung - ärztliche Versorgung - Augenarzt fehlt 4,6<br />
Dienstleistung - ärztliche Versorgung - Facharzt fehlt 5,2<br />
Dienstleistung - ärztliche Versorgung - Krankenhaus fehlt 0,3<br />
Dienstleistung - wenig Gaststätten 1,5<br />
Dienstleistung - Cafe fehlt 0,3<br />
Gesellschaft - Auslän<strong>der</strong>/Übersiedler-Problematik 0,6<br />
Gesellschaft - Kritik an Politik - allgemein 0,3<br />
Gesellschaft - Kritik an Politik - mehr Bürgernähe 0,6<br />
Gesellschaft - Kritik an Politik - Vetternwirtschaft 0,9<br />
Gesellschaft - konservativ, intolerant, nicht offen, spießig 0,3<br />
Gesellschaft - Soziale Kontrolle (Klatsch u. Tratsch) 0,3<br />
Gesellschaft - unzureichendes Vereinsleben 0,3<br />
Stadtbild - allgemein 0,3<br />
Stadtbild - Ortskern unattraktiv 4,3<br />
Stadtbild - keine Struktur 0,3<br />
Stadtbild - mangelndes Grundstücksangebot 0,3<br />
Stadtbild - unpersönliche Atmosphäre 0,3<br />
Umweltbelastung - Geruchsbelästigung Kanal u. LW 0,3<br />
Umwelltbelastung - Lärm 0,3<br />
Sonstiges - keine öffentl. Toiletten 0,3<br />
Sonstiges - zu viel Bürokratie 0,3<br />
Gesamt (n=325) 100,0<br />
Tab. 19: Negativ beurteilte „Standortkriterien“ in Recke
Kriterium %<br />
Einzelhandel - allgemein 10,9<br />
Einzelhandel - fehlende Fachgeschäfte - allgemein 1,1<br />
Einzelhandel - fehlende Fachgeschäfte - Schreibwaren 1,1<br />
Einzelhandel - fehlende Fachgeschäfte - Metzgerei 3,3<br />
Einzelhandel - Tankstelle/Autoreparatur 3,3<br />
Verkehr - allgemein 7,6<br />
Verkehr - ÖPNV 10,9<br />
Verkehr - Umgehungsstraße fehlt 1,1<br />
Verkehr - schlechter Straßenzustand 4,3<br />
Verkehr - Radwegenetz unzureichend 1,1<br />
Verkehr - hohe PKW-Orientierung 2,2<br />
Kultur - allgemein 1,1<br />
Kultur - Bildung - allgemein 1,1<br />
Kultur - kein Leben im Ort 1,1<br />
Freizeit - fehlende Spielplätze 6,5<br />
Freizeit - fehlende Sportangebote 1,1<br />
Freizeit - kein Schwimmbad 1,1<br />
Freizeit - Jugendtreffpunkt fehlt 3,3<br />
Freizeit - wenig Angebote für Jugendliche 2,2<br />
Freizeit - Kin<strong>der</strong>garten/-tagesstätte fehlt 5,4<br />
Freizeit - Discothek fehlt 1,1<br />
Dienstleistung - Post fehlt 2,2<br />
Dienstleistung - ärztliche Versorgung - allgemein 7,6<br />
Dienstleistung - Apotheke fehlt 6,5<br />
Dienstleistung - Friseur fehlt 2,2<br />
Gesellschaft - allgemein 1,1<br />
Gesellschaft - konservativ, intolerant, nicht offen, spießig 1,1<br />
Gesellschaft - mangelnde Integration Zugezogener 2,2<br />
Gesellschaft - Soziale Kontrolle (Klatsch u. Tratsch) 3,3<br />
Umweltbelastung - Geruchsbelästigung Kanal u. LW 2,2<br />
Umweltbelastung - Mülldeponie 1,1<br />
Gesamt (n=92) 100,0<br />
Tab. 20: Negativ beurteilte „Standortkriterien“ in Welbergen<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
91
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
92<br />
13. Zusammenfassung <strong>der</strong> Ergebnisse unter Berücksichtigung<br />
<strong>der</strong> Fragestellungen<br />
Zusammenfassung<br />
1» Der Kreis Steinfurt liegt in einem Gebiet mit überwiegend ländlicher<br />
Raumstruktur, zentralörtlich beeinflusst durch die Oberzentren Münster<br />
und Osnabrück (teilweise Enschede). Insbeson<strong>der</strong>e die Grundzentren<br />
hatten in den letzten Jahrzehnten einen deutlichen Bevölkerungszuwachs<br />
zu verzeichnen. In Zukunft wird <strong>der</strong> Anstieg mo<strong>der</strong>ater verlaufen,<br />
allerdings ist von einer deutlich älteren Bevölkerung auszugehen.<br />
2» Im Zeitraum September bis November 2002 wurden 581 Haushalte mit<br />
1 937 Personen in den Ortsteilen Bevergern (151 Haushalte/501 Personen),<br />
Horstmar (150/459), Recke (217/718) und Welbergen (63/259) befragt.<br />
Räumlich erstreckten sich die Interviews über die gesamten Siedlungen.<br />
3» Die soziodemographischen Merkmale <strong>der</strong> Stichprobe weisen eine hohe<br />
Übereinstimmung mit vergleichbaren Statistiken auf. Deshalb kann die<br />
Befragung als repräsentativ angesehen werden.<br />
4» Insgesamt wird die Bevölkerung durch einen etwas jüngeren Altersaufbau<br />
als im Landesdurchschnitt NRW geprägt. Innerhalb <strong>der</strong> untersuchten<br />
Orte weist Welbergen den größten Anteil junger Menschen auf.<br />
5» Das Geschlechterverhältnis <strong>der</strong> Befragten ist nahezu ausgeglichen. Der<br />
Anteil <strong>der</strong> Deutschen in <strong>der</strong> Befragung liegt bei insgesamt 97,7 %. Mit<br />
über 85 % dominieren die Anhänger des katholischen Glaubens, rd.<br />
11 % sind evangelisch.<br />
6» Gut die Hälfte aller Befragten ist verheiratet. Es fällt auf, das Zugezogene<br />
eher verheiratet sind als im Ort Geborene. Insgesamt sind die Anteile<br />
<strong>der</strong> eheähnlichen Gemeinschaften (0,7 %) und <strong>der</strong> Geschiedenen (0,5<br />
%) sehr gering. 4,0 % aller sind verwitwet.<br />
7» Bei den Haushaltsgrößen dominieren die Haushalte mit vier Personen<br />
mit Anteilen von rd. 30 %. Aber auch 5-Personen-Haushalte sind mit rd.<br />
20 % relativ stark vertreten. In Welbergen sind 6- und 7-Personen-Haushalte<br />
beson<strong>der</strong>s häufig (rd. 21 bzw. 14 %).<br />
In rd. 90 % <strong>der</strong> Fälle leben die Menschen im eigenen Haus, in Welbergen<br />
sogar zu 98,5 %.
8» Die Anteile <strong>der</strong> Zugezogenen (47,2 %) und <strong>der</strong> im Ort Geborenen<br />
(52,8 %) sind fast ausgeglichen, mit kleiner Mehrheit für die im Ort Geborenen.<br />
Ihren größten Vorsprung haben sie in Horstmar und Welbergen.<br />
Damit ist etwa die Hälfte aller heutigen Bewohner nicht in diesen Orten<br />
geboren.<br />
9» Durchschnittlich leben die meisten Menschen bereits seit 21 bis 40 Jahren<br />
im Ort (27,5 %), gefolgt von denen, die 11-20 Jahre dort leben (21,0<br />
%). Immerhin 21,1 % im Durchschnitt wohnen erst bis zu 6 Jahre im Ort.<br />
In dieser Gruppe weist Recke den mit Abstand höchsten Wert auf (27, 4 %).<br />
10» Knapp 50 % aller Befragten haben einen Haupt- bzw. Volksschulabschluss.<br />
Jeweils um 17 % besitzen einen Realschulabschluss o<strong>der</strong> die<br />
Fachhochschulreife/mittlere Reife. 11,5 % haben Abitur und 5,1 % einen<br />
Hochschulabschluss. Die Anteile <strong>der</strong> Hochschulabsolventen sowie <strong>der</strong><br />
Haupt- und Volksschüler sind bei den Zugezogenen etwas höher als bei<br />
den am Ort Geborenen.<br />
11» Wichtigstes Informationsmittel für lokale Themen, aber auch für alles<br />
Weitere, ist die tägliche Lokalzeitung. Neben dem häufigsten Medium<br />
Fernsehen gewinnt das Internet vor allem bei jüngeren Menschen weiter<br />
an Bedeutung. Von großer Wertschätzung sind die Gespräche mit an<strong>der</strong>en<br />
Einwohnern („Mundpropaganda“).<br />
12» Wichtigste Lokalthemen sind die Ortsnachrichten, vor Familien- und Todesanzeigen<br />
und dem Lokalsport. Aber auch Vereinsnachrichten und<br />
Verkaufsanzeigen werden von rd. 20 % immer noch als Hauptinteresse<br />
angegeben.<br />
13» Hauptzielorte weggezogener Einwohner sind <strong>der</strong> Kreis Steinfurt allgemein<br />
und die Stadt Münster, mit deutlichem Abstand auch Osnabrück und<br />
das Ruhrgebiet. Hauptgründe sind beruflicher o<strong>der</strong> privater Natur.<br />
14» Hauptgründe für den Zuzug von Bewohnern sind private o<strong>der</strong> familiäre.<br />
12,5 % <strong>der</strong> Zugezogenen kamen wegen <strong>der</strong> Arbeitsmöglichkeiten. Mit rd.<br />
20 % aller Nennungen hat auch das Grundstücks- und Immobilienangebot<br />
eine beson<strong>der</strong>e Bedeutung.<br />
Wichtigste Herkunftsorte sind vor allem die Städte und Gemeinden des<br />
Kreises Steinfurt, aber auch die Stadt Münster (für Bevergern und Horstmar)<br />
sowie Osnabrück (für Recke). In Welbergen kommen die meisten<br />
zugezogenen Bewohner aus Ochtrup und Wettringen.<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
93
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
94<br />
15» Die meisten berufstätigen Einwohner arbeiten als Angestellte (45 %), gefolgt<br />
von Arbeitern (15 %), Angestellten und Beamten im öffentllichen<br />
Dienst (11 %) sowie Freiberuflern (7,5 %). Immerhin 21,6 % sind Hausfrauen/Hausmänner.<br />
16» Nur <strong>der</strong> kleinere Teil <strong>der</strong> Befragten findet im eigenen Ortsteil eine berufliche<br />
Beschäftigung, das gilt vor allem für Welbergen. Von hier aus pendeln<br />
die meisten nach Ochtrup. Auch für die übrigen Orte kristallisieren<br />
sich bestimmte Auspendlerziele heraus: für Bevergern spielt Hörstel und<br />
auch Rheine eine große Rolle, für Recke insbeson<strong>der</strong>e Ibbenbüren. Die<br />
Auspendler aus Horstmar verteilen sich vor allem auf Steinfurt und Münster.<br />
Münster wird von Pendlern aus allen vier Orten aufgesucht, Osnabrück<br />
nur aus Bevergern und Recke. Insgesamt liegt <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Berufspendler<br />
an allen Arbeitnehmern im Untersuchungsraum durchschnittlich<br />
bei rd. 70 %. In Welbergen erreicht diese Gruppe sogar 88 %.<br />
17» Das wichtigste Verkehrsmittel in den untersuchten Orten ist mit großem<br />
Abstand <strong>der</strong> private PKW. Der ÖPNV besitzt etwa einen Anteil von 15 %<br />
am gesamten Verkehrsaufkommen. Deutlich wichtiger ist da schon das<br />
Fahrrad mit rd. 25 %, welches vor allem in Recke verstärkt benutzt wird.<br />
18» Haupteinkaufsorte für die befragten Einwohner sind die Mittelzentren<br />
Rheine, Ibbenbüren, Steinfurt sowie Ochtrup (dieses allerdings nur für<br />
Welbergen). Auch die Oberzentren Münster und Osnabrück werden aufgesucht,<br />
in verstärktem Maße allerdings nur aus Horstmar (Münster) und<br />
aus Recke (Osnabrück).<br />
19» Bei <strong>der</strong> Freizeitgestaltung treten die gleichen Orte wie beim Einkaufen in<br />
Erscheinung, allerdings gibt es auch weitere diffus verteilte Zielorte, wie<br />
Bottrop und Enschede. Im Bereich <strong>der</strong> Freizeitgestaltung scheint Münster<br />
bei allen Orten die größte Resonanz zu finden.<br />
20» Arztbesuche werden in <strong>der</strong> Regel in unmittelbarer Nähe vollzogen. Allgemeinmediziner<br />
werden insbeson<strong>der</strong>s auch in den Mittelzentren Rheine,<br />
Steinfurt und Ibbenbüren aufgesucht. Nach Münster fahren zur ärztlichen<br />
Versorgung in Bezug auf die untersuchten Orte nur Horstmarer.<br />
Aber es werden auch Gemeinden mit Arztpraxen aufgesucht, die bisher<br />
nicht in Erscheinung traten, wie Wettringen (für Welbergen) o<strong>der</strong> Laer (für<br />
Horstmar). Statistisch relevante Konzentrationen gibt es aber nicht.<br />
21» In Bezug auf die Fachärzte orientieren sich die meisten Befragten in den<br />
untersuchten Orten auf die Mittelzentren des Kreises, aber auch auf<br />
Münster und Osnabrück. Es werden auch weitere Orte aufgesucht, wie
Gronau (für Welbergen) o<strong>der</strong> Mettingen (für Recke).<br />
22» Mit Ausnahme von Welbergen wird von den Bewohnern <strong>der</strong> größte Teil<br />
des täglichen Lebensmittelbedarfs jeweils vor Ort gekauft. Allerdings<br />
schwanken die Werte von 78 % in Horstmar bis zu 50 % in Recke. In Welbergen<br />
sind es – entsprechend <strong>der</strong> minimalen Einzelhandelsausstattung<br />
– nur 26 %.<br />
23» Den Wochenbedarf an Lebensmitteln kaufen die Horstmarer überwiegend<br />
im Ort (60 %), gefolgt von den Bewohnern von Recke mit 48 %. Nur<br />
20 % <strong>der</strong> Bevergerner und lediglich 2,7 % <strong>der</strong> Welbergener versorgen<br />
sich wöchentlich im Ort.<br />
24» Insgesamt wird in Bevergern und Welbergen deutlich weniger eingekauft<br />
als in den übrigen Orten; das betrifft vor allem die Sortimente Schuhe, Bekleidung<br />
und Uhren/Schmuck. In Recke wird noch aus allen genannten<br />
Einzelhandelsbranchen am meisten gekauft.<br />
25» Das allgemeine Freizeitverhalten wird geprägt durch einen hohen Anteil<br />
von Beschäftigungen, die zu Hause stattfinden, wie Gartenarbeit, Fernsehen,<br />
Lesen o<strong>der</strong> Computernutzung. In ländlichen Regionen sind Besuche<br />
in Museen, Theater, Kinos o<strong>der</strong> Konzerte im Allgemeinen von geringer<br />
Bedeutung, so auch in den untersuchten Ortsteilen. Große Zustimmung<br />
finden sportliche Aktivitäten und Besuche von Fest- und Kirmesveranstaltungen,<br />
was sich auch in einem hohen Anteil von Aktivitäten<br />
im eigenen Ort ausdrückt.<br />
26» Den größten Zuspruch bezüglich einer Mitgliedschaft haben in den untersuchten<br />
Orten die Sportvereine; immerhin 36 % sind in diesen Mitglied.<br />
Aber auch Schützenvereine (17 %) und Kegelvereine (13,5 %) finden<br />
ihre Anhänger. 12,3 % sind in einem kirchlichen Verein Mitglied, zuzüglich<br />
<strong>der</strong>er, die im Kolpingverein tätig sind (4,5 %).<br />
Die Aufteilung <strong>der</strong> Geschlechter in Bezug auf Mitgliedschaften ist insgesamt<br />
relativ ausgeglichen. Aber es gibt auch deutliche Differenzen: So<br />
überwiegen in Parteien, in den Kolping- und Schützenvereinen die Männer,<br />
während die Frauen bei den kirchlichen und den musisch orientierten<br />
Vereinen jeweils die Mehrheit stellen.<br />
27» In den meisten Vereinen überwiegen Mitglie<strong>der</strong>, die im Ort geboren sind.<br />
Allerdings gibt es auch Organisationen, in denen die Zugezogenen dominieren:<br />
För<strong>der</strong>vereine und politische Parteien, aber auch die kirchlichen<br />
Vereine/Frauengemeinschaften.<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
95
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
96<br />
28» Den höchsten Organisationsgrad gibt es in Horstmar. Hier sind mehr als<br />
70 % aller Befragten Mitglied in einem Verein.<br />
29» Mit zunehmendem Alter nehmen die Mitgliedschaften in einem Verein in<br />
<strong>der</strong> Regel zu. Allerdings gibt es im Alter von etwa 16-25 Jahren einen<br />
leichten Rückgang, dessen Begründung in beruflichen und privaten Umorientierungen<br />
zu suchen ist.<br />
30» Die wichtigsten Kriterien für ein gutes gemeinschaftliches Zusammenleben<br />
sind eine gute Nachbarschaft, Freunde, Anpassungsfähigkeit und<br />
<strong>der</strong> Besuch von öffentlichen Veranstaltungen. Aber auch Vereinsmitgliedschaften<br />
und die kirchliche Zugehörigkeit werden erwähnt.<br />
31» Nicht so wichtig sind Kneipen- und Wochenmarktbesuche, Arbeitskollegen<br />
vor Ort o<strong>der</strong> die Tatsache, dass man im Ort groß geworden sein<br />
muss.<br />
32» Knapp 90 % aller Befragten fühlen sich in die örtliche Gemeinschaft<br />
(„Dorfgemeinschaft“) integriert. Dabei ist die Zustimmung <strong>der</strong> im Ort Geborenen<br />
leicht höher als bei den Zugezogenen.<br />
Über 65 % sehen in ihrem Wohnort auch ihren „Lebensmittelpunkt“. Rd.<br />
20 % bestätigen das (zumindest) noch nicht. Nur 14 % verneinen diese<br />
Aussage. Erwartungsgemäß liegt die Zustimmung bei den im Ort Geborenen<br />
etwas höher, aber unwesentlich. Insgesamt trifft die Aussage auf<br />
alle gleichermaßen zu.<br />
33» Bei <strong>der</strong> Bewertung <strong>der</strong> Lebensverhältnisse schneiden die kleineren Ortsteile<br />
(Bevergern und Welbergen) bezüglich <strong>der</strong> Infrastrukturausstattung<br />
in <strong>der</strong> Regel etwas schlechter ab als die Gesamtkommune, wie beispielswiese<br />
bei den Verkehrsverhältnissen o<strong>der</strong> dem Angebot im ÖPNV.<br />
Auch Einkaufs- und Dienstleistungsangebote werden im eigenen Stadtteil<br />
negativer beurteilt. Gleiches gilt für Angebote in den Bereichen Freizeit,<br />
Kultur und Gesundheit. Allerdings überwiegt die positive Einschätzung<br />
dieser „Standortkriterien“, wenn <strong>der</strong> eigene Ortsteil <strong>der</strong> größte im<br />
Gemeindegebiet ist (Recke und Horstmar).<br />
Positiver als in <strong>der</strong> Gesamtkommune werden in den kleineren Ortsteilen<br />
das Gemeinschaftsgefühl sowie die Erholungs- und Umweltbedingungen<br />
angesehen. Auch wird das eigene Ortsbild besser bewertet.<br />
34» Insgesamt positiv werden die Umweltbedingungen, die Erholungsmöglichkeiten<br />
und das Immobilienangebot eingeschätzt. Auch Sport- und<br />
Freizeitmöglichkeiten sowie die Gesundheitsversorgung finden positive<br />
Zustimmung. Nur im befriedigenden Bereich liegen die Einkaufsmöglich-
keiten, <strong>der</strong> ÖPNV und das Kulturangebot. Beson<strong>der</strong>s negativ werden die<br />
beruflichen und weiterbildenden Bedingungen bewertet.<br />
35» Fast alle Befragten finden ihren eigenen Ortsteil attraktiv, naturverbunden,<br />
eher gemütlich und sehen ihn als ihren „Lebensmittelpunkt“, weniger<br />
als „reine Schlafstätte“ (wobei letzteres zumindest in Welbergen und<br />
Bevergern doch teilweise so gesehen wird). Während die Einwohner von<br />
Recke ihren Ort eher als mo<strong>der</strong>n charakterisieren, überwiegt in den übrigen<br />
Orten vielmehr die Kennzeichnung als traditionsgeprägt.<br />
Eine diesbezügliche Aufglie<strong>der</strong>ung nach Zugezogenen und im Ort Geborenen<br />
bringt keine statistisch signifikante Unterscheidung.<br />
36» Zukünftig sollten weitere Gewerbe- und Wohnbauflächen erschlossen<br />
werden. Das meinen zumindest die Einwohner von Bevergern, Horstmar<br />
und Recke. In Welbergen werden nur weitere Wohnbauflächen erwartet.<br />
Der Tourismus sollte in allen Orten geför<strong>der</strong>ten werden; diese For<strong>der</strong>ung<br />
findet vor allem in Horstmar starke Unterstützung.<br />
37» Beson<strong>der</strong>s positiv werden in allen untersuchten Orten die „Standortkriterien“<br />
Gesellschaft, Stadtbild und Umwelt angesehen. Insbeson<strong>der</strong>e in<br />
Horstmar und Welbergen wird das positive gesellschaftliche Klima herausgestellt.<br />
In Bevergern findet die intakte Umwelt zahlreiche Anhänger,<br />
und Recke überzeugt durch ein optimales schulisches Bildungsangebot.<br />
38» Hauptärgernisse sind die Verkehrsverhältnisse. Damit sind im Wesentlichen<br />
die schlechten Anbindungen an den ÖPNV und <strong>der</strong> starke Durchgangsverkehr<br />
durch die Ortschaften gemeint. Ebenfalls negativ beurteilt<br />
wird das Einzelhandelsangebot, und zwar vor allem im Bereich <strong>der</strong> kleineren<br />
Fachgeschäfte, beson<strong>der</strong>s bei Kleidung und Schuhen. Deutlich kritisiert<br />
wird zumindest teilweise auch das Freizeitangebot, vor allem für<br />
Kin<strong>der</strong> und Jugendliche.<br />
Fragestellungen<br />
Welche allgemeinen demographischen Merkmale weist die Bevöl-<br />
1<br />
kerung im ländlichen Raum, hier insbeson<strong>der</strong>e im Kreis Steinfurt,<br />
auf?<br />
Die Bevölkerung in den ländlichen Regionen des Kreises Steinfurt weist keine<br />
entscheidenden demographischen Unterscheidungsmerkmale gegenüber<br />
an<strong>der</strong>en ländlichen Räumen ähnlicher Lagesituation auf. Das Geschlechterverhältnis<br />
ist ausgeglichen, ebenso das Verhältnis zwischen im Ort Geborenen<br />
und Zugezogenen. Allerdings sind die Bewohner im Mittel jünger, sind zu-<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
97
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
98<br />
meist verheiratet und leben in größeren Familienverbänden. Man lebt fast ausschließlich<br />
in Einfamilienhäusern.<br />
2<br />
Welche ökonomischen und kulturellen Verflechtungen bestehen<br />
mit den umliegenden Zentren?<br />
Die nah gelegenen Mittelzentren sind vor allem Zielorte für Berufstätige und<br />
Schüler. Rd. 70 % aller Beschäftigten sind Auspendler, zumeist mit dem PKW.<br />
Dabei wird das Oberzentrum Münster deutlich stärker präferiert als Osnabrück,<br />
das – in Bezug auf die untersuchten Orte – zumeist nur von Recke aus<br />
angefahren wird.<br />
Außer <strong>der</strong> täglichen Versorgung mit Lebensmitteln und einigen kleineren<br />
Fachgeschäften bieten sich in Bevergern, Horstmar und Welbergen wenig<br />
Einkaufsmöglichkeiten für den längerfristigen Bedarf. Diesbezüglich schneidet<br />
Recke deutlich besser ab.<br />
Zum Einkaufen und für Besuche <strong>der</strong> Allgemeinärzte und Fachärzte benutzen<br />
die Einwohner zunächst die nah gelegenen Mittelzentren: Rheine, Steinfurt,<br />
Ibbenbüren sowie Ochtrup. Bei <strong>der</strong> Freizeitgestaltung werden wie<strong>der</strong>um weiter<br />
entfernt liegende Ziele angefahren, wie Bottrop und Münster.<br />
Die Kommunen im Kreis Steinfurt insgesamt sind Hauptempfänger für wegziehende<br />
Einwohner, aber auch Hauptquellgebiete für die zahlreichen Bewohner,<br />
die in die untersuchten Orte gezogen sind.<br />
3<br />
Wie verhält sich die Bevölkerung in ihrer Freizeit?<br />
Allgemein wird das Freizeitverhalten sehr von Aktivitäten bestimmt, die zu<br />
Hause erledigt werden. Weniger Bedeutung haben Aktivitäten, die mit einem<br />
Geldaufwand o<strong>der</strong> Distanzüberwindung verbunden sind.<br />
4 Wie ist das Vereinsleben strukturiert, und wie wichtig ist es für ein<br />
gemeinschaftliches Zusammenleben?<br />
Wichtigste Vereine vor Ort sind Sport-, Schützen- und Kegelvereine. Auch die<br />
kirchlichen Vereinigungen sind von großer Bedeutung. Eine Mitgliedschaft in<br />
zumindest einem Verein wird als ein wichtiges Kriterium für ein gutes gemeinschaftliches<br />
Zusammenleben angesehen. Das betrifft sowohl die „Einheimischen”<br />
als auch die Zugezogenen.<br />
5<br />
Wie groß ist das Interesse <strong>der</strong> Bevölkerung an lokalen Ereignissen?<br />
Wichtigste Themen sind die Lokalnachrichten, Familien-/Todesanzeigen und<br />
<strong>der</strong> Lokalsport. Das finden die Befragten vor allem in <strong>der</strong> lokalen Tageszeitung<br />
und beim Gespräch mit an<strong>der</strong>en („Mundpropaganda”).
6 Wie sehen sich die Menschen als Teil <strong>der</strong> „Dorfgemeinschaft“, und<br />
wo sehen sie ihren „Lebensmittelpunkt“?<br />
Fast 90 % sehen sich als integriert in die „Dorfgemeinschaft“ an, und 65 %<br />
sehen in ihren Wohnorten auch den „Lebensmittelpunkt“.<br />
Wie beurteilt die Bevölkerung ihren Ortsteil gegenüber <strong>der</strong> gesam-<br />
7<br />
ten Kommune?<br />
Zumeist wird <strong>der</strong> eigene kleinere Ortsteil in Bezug auf die Gesamtkommune<br />
im Bereich <strong>der</strong> Infrastrukturausstattung negativer beurteilt (Einkaufen, Gesundheitsversorgung,<br />
ÖPNV usw.), dagegen besser in Bezug auf die weichen<br />
Standortfaktoren wie Umwelt- und Erholungsbedingungen. Bei den größeren<br />
Ortsteilen überwiegt die positive Einschätzung im Vergleich zum gesamten<br />
Gemeindegebiet bei fast allen Standortindikatoren.<br />
8<br />
Gibt es Verhaltensunterschiede zwischen Neubürgern und im Ort<br />
Geborenen?<br />
Nein. Zwar gibt es einige Aussagen, die differieren, z. B. sind im Ort Geborene<br />
eher in Vereinen organisiert als Zugezogene, doch sind diese Unterschiede<br />
relativ gering und statistisch nicht signifikant. Auch bei den subjektiven Bewertungen<br />
zu den Standortkriterien o<strong>der</strong> den Zukunftschancen <strong>der</strong> Kommunen<br />
weichen die Bewertungen kaum voneinan<strong>der</strong> ab. Zumindest nach einigen<br />
Jahren <strong>der</strong> Ortszugehörigkeit sind keine signifikanten Unterschiede auszumachen.<br />
9<br />
Wie soll sich <strong>der</strong> eigene Ortsteil nach Meinung <strong>der</strong> Bewohner weiterentwickeln?<br />
Die überwiegende Mehrheit <strong>der</strong> Befragten wünscht sich eine Weiterentwicklung<br />
<strong>der</strong> Gewerbe- und Wohnbauflächen sowie im touristischen Angebot.<br />
Deutlich ist aber auch <strong>der</strong> Wunsch nach angepasster und nachhaltiger Entwicklung,<br />
bei <strong>der</strong> auch das Traditionelle unterstützt wird. Wenn eher die mo<strong>der</strong>ne<br />
Komponente gestärkt werden soll, trifft das vor allem auf Recke zu.<br />
Wo werden die Vorteile, aber auch die Defizite <strong>der</strong> Siedlungen im<br />
10<br />
ländlichen Raum gesehen?<br />
Als absolut positive „Standortkriterien“ werden in allen untersuchten Orten die<br />
intakte Gesellschaft sowie das gute Stadt- bzw. Ortsbild und die Umweltbedingungen<br />
genannt. Für Recke ist das gute Schulangebot herauszuheben.<br />
Beson<strong>der</strong>s negativ werden vor allem die schlechte ÖPNV-Anbindung und <strong>der</strong><br />
starke Durchgangsverkehr in den Ortszentren beurteilt. Auch auf das unzureichende<br />
Freizeit- und Kulturangebot für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche muss hingewiesen<br />
werden.<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
99
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
100<br />
14. Ausblick<br />
Die Kommunen im ländlichen<br />
Raum haben an Zuversicht und damit<br />
an Selbstbewusstsein gewonnen.<br />
Frühere Befürchtungen, <strong>der</strong> ländliche<br />
Raum könnte durch die starke Abwan<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> Menschen (vor allem<br />
<strong>der</strong> Arbeitsfähigen) in die Stadtregionen<br />
„ausbluten“, haben sich für das<br />
Untersuchungsgebiet des Kreises<br />
Steinfurt nicht bewahrheitet. Dagegen<br />
hat <strong>der</strong> ländliche Raum durch die<br />
Nachhaltigkeitsdebatte, die ökologische<br />
Orientierung, aber auch durch<br />
aufgestockte För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong> zur Dorferneuerung<br />
und Dorfentwicklung an<br />
neuer Attraktivität gewonnen, beson<strong>der</strong>s<br />
für junge Familien (vermehrt<br />
aber auch für Ruheständler), aus verstädterten<br />
Regionen. Die Zufriedenheit<br />
<strong>der</strong> Bewohner mit ihrem Wohnort<br />
ist in Kleinstädten in Westdeutschland<br />
am größten (GATZWEILER u. a. 2003, S.<br />
563). Unterstützt wird dieser „Emanzipationsprozess”<br />
des ländlichen<br />
Raumes durch die mo<strong>der</strong>nen technischen<br />
Kommunikationsmöglichkeiten<br />
und die allgemein zugenommene Mobilität<br />
<strong>der</strong> Bevölkerung, die räumliche<br />
Entfernungen unwichtiger werden<br />
lassen.<br />
Die deutlich gestiegenen Einwohnerzahlen<br />
haben auch in einigen<br />
Bereichen zu verbesserten Versorgungsmöglichkeiten<br />
geführt. So haben<br />
größere Lebensmittelketten und<br />
Discounter auch die Grundzentren als<br />
Absatzgebiete entdeckt. Gleichzeitig<br />
kommt es immer wie<strong>der</strong> zu<br />
Schließungen von wichtigen, aber unrentablen<br />
Einrichtungen, wie z. B. <strong>der</strong><br />
Post o<strong>der</strong> Kreditinstituten. Hier gilt es<br />
zukünftig intelligente Lösung für einen<br />
gemeinsamen Fortbestand zu finden,<br />
wie mit Postagenturen in Supermärkten<br />
schon geschehen.<br />
Ein wichtiges grundlegendes Ergebnis<br />
<strong>der</strong> vorliegenden <strong>Studie</strong> ist,<br />
dass die Bewohner <strong>der</strong> untersuchten<br />
Orte, und das gilt sicherlich auch für<br />
die vergleichbaren Kommunen im<br />
Kreis Steinfurt, mit den meisten Lebensverhältnissen<br />
sehr zufrieden<br />
sind. Sie kennen zwar die<br />
Schwächen, z. B. in <strong>der</strong> Versorgung<br />
vor allem mit langfristigen Gütern, mit<br />
Arbeitsplätzen, mit Kultur- und Freizeitangeboten,<br />
aber sie fühlen sich<br />
wohl und wünschen, wenn überhaupt,<br />
eine angepasste und nachhaltige<br />
Weiterentwicklung. Sie haben vorhandene<br />
Defizite entwe<strong>der</strong> akzeptiert<br />
o<strong>der</strong> haben den Wohnort als Zugezogene<br />
explizit nach eigenen Vorstellungen<br />
ausgesucht und kannten die<br />
örtlichen Verhältnisse meist schon vor<br />
dem Zuzug.<br />
Die Ausstattung des Wohnortes<br />
mit Versorgungseinrichtungen spielt<br />
bei <strong>der</strong> Beurteilung <strong>der</strong> eigenen Lebensverhältnisse<br />
demnach eine untergeordnete<br />
Rolle. Diese Defizite<br />
werden durch eine höhere Mobilität<br />
ausgeglichen, zu <strong>der</strong> man heute in<br />
<strong>der</strong> Lage (hoher PKW-Besatz je Familie)<br />
und auch bereit ist. Dabei sind<br />
die Menschen zunächst auf die nahe<br />
gelegenen Mittelzentren und weniger<br />
auf die Oberzentren orientiert.<br />
Ein interessantes Ergebnis <strong>der</strong><br />
Untersuchung ist auch, dass es zwischen<br />
im Ort Geborenen und Zugezogenen<br />
keine signifikanten Gegensätze<br />
bezüglich <strong>der</strong> Einschätzungen<br />
ihrer Lebensverhältnisse am Ort
gibt. Beide Seiten scheinen eine gleichermaßen<br />
hohe Integrationsbereitschaft<br />
zu besitzen, was potenzielle<br />
Unterschiede nach einer kurzen Zeit<br />
ausgleicht.<br />
Für das allgemein gute gesellschaftliche<br />
Zusammenleben wird von<br />
einem Großteil <strong>der</strong> Befragten die Bedeutung<br />
des Vereinswesens hervorgehoben.<br />
Über 70 % <strong>der</strong> Befragten<br />
sind in Vereinen organisiert. Vereine<br />
reichen in jeden Teil des Gemeinwesens.<br />
Das Vereinswesen gilt es zu<br />
pflegen und noch weiter auszubauen,<br />
auch angesichts <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit knappen<br />
öffentlichen Finanzmittel, denn Vereinsarbeit<br />
ist zumeist ehrenamtlich, in<br />
den untersuchten Orten sogar in beson<strong>der</strong>em<br />
Maße im Vergleich zu<br />
größeren Städten. Jede Investition in<br />
die örtlichen Vereine wird den Standortfaktor<br />
„Gemeinschaft” weiter för<strong>der</strong>n.<br />
Ein beson<strong>der</strong>s großer Anteil <strong>der</strong><br />
Bevölkerung sieht sich als in die örtliche<br />
Gemeinschaft integriert an und<br />
sieht auch im Ort seinen „Lebensmittelpunkt“.<br />
Es kann auch ein großes Interesse<br />
festgestellt werden, sich an<br />
den örtlichen Geschehnissen zu beteiligen.<br />
Für eine aktive Bürgerbeteiligung<br />
ist es von elementarer Bedeutung,<br />
dass es ausreichende Informationen<br />
durch lokale Medien gibt. Hier ist insbeson<strong>der</strong>e<br />
die lokale Tageszeitung zu<br />
nennen, <strong>der</strong>en Lokalredaktionen trotz<br />
allgemeiner Pressekonzentration erhalten<br />
bleiben müssen. Allerdings haben<br />
Politik und Verwaltung diesbezüglich<br />
keine direkten Einflussmöglichkeiten.<br />
Nach dem Wegfall bzw. <strong>der</strong> Redu-<br />
zierung von ehemaligen Kommunikationsorten<br />
wie dem „Tante-Emma-Laden“,<br />
dem Wirtshaus o<strong>der</strong> auch dem<br />
Kirchplatz muss über neue Möglichkeiten<br />
<strong>der</strong> Kommunikation und <strong>der</strong> Interaktion<br />
nachgedacht werden. Das<br />
können z. B. verkehrsberuhigte Flächen<br />
sein, die als Treffpunkte ausgestaltet<br />
werden (mit Sitzgelegenheiten),<br />
aber auch allen Bewohnern offenstehende<br />
Räumlichkeiten für organisierte<br />
Treffen. Auch stellen Dorfo<strong>der</strong><br />
Stadtfeste, die von einer breiten<br />
Öffentlichkeit getragen werden, ideale<br />
Begegnungs- und Integrationsmöglichkeiten<br />
dar.<br />
Eine eigenständige Entwicklung<br />
mit einer regionalen Identität und einem<br />
dörflichen Selbstbewusstsein<br />
för<strong>der</strong>t die allgemeine Zufriedenheit<br />
<strong>der</strong> Bewohner mit den Lebensverhältnissen.<br />
Der wichtigen Freizeitfunktion<br />
des ländlichen Raumes kommt diesbezüglich<br />
eine wichtige Rolle zu. Dabei<br />
sollen die Bewohner intensiv in die<br />
Diskussionen eingebunden werden.<br />
Das kann z. B. über eine Dorf- o<strong>der</strong><br />
Ortsmarketinginitiative bzw. in Form<br />
eines lokalen Agenda-Prozesses geschehen.<br />
Gerade hier wirkt sich die<br />
Bereitschaft zur Eigeninitiative <strong>der</strong><br />
Bevölkerung positiv aus. Die Untersuchung<br />
zeigt auch auf, dass diese Bereitwilligkeit<br />
zur Mitwirkung vorhanden<br />
ist, und zwar sowohl bei denen,<br />
die im Ort geboren als auch bei denen,<br />
die im Laufe <strong>der</strong> Zeit zugezogen<br />
sind.<br />
Deutlicher Handlungsbedarf besteht<br />
auch weiterhin im Bereich <strong>der</strong><br />
Verkehrssituation. Die zunehmende<br />
Individualmotorisierung und notwendige<br />
Mobilität führen bei zunehmen-<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
101
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
102<br />
<strong>der</strong> Einwohnerzahl insbeson<strong>der</strong>e auf<br />
den Hauptverkehrsstraßen, die auch<br />
häufig noch direkt durch den Ort verlaufen,<br />
zu Verhältnissen, die die Menschen<br />
so nicht ertragen wollen.<br />
Hier schließt sich insgesamt die<br />
Diskussion an, wie viele Menschen<br />
die ländliche Infrastruktur aufnehmen<br />
kann und wann weitere Investitionen<br />
nötig sind und wer diese finanziert.<br />
Kann möglicherweise die <strong>der</strong>zeit breite<br />
Zustimmung zu den teilweise eingeschränkten<br />
Möglichkeiten vor Ort in<br />
Ablehnung umschlagen, wenn noch<br />
mehr Menschen die örtlichen Infrastrukturangebote<br />
nutzen wollen?<br />
In den nächsten Jahren werden<br />
weitere Zuzüge zu erwarten sein; das<br />
verdeutlichen die Bevölkerungsprognosen.<br />
Aber es muss auch auf die<br />
zunehmende Alterung <strong>der</strong> Bevölkerung<br />
reagiert werden, und zwar in vielen<br />
Bereichen, wie <strong>der</strong> Gesundheitsund<br />
Altenversorgung o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Einkaufs-<br />
und sonstigen Dienstleistungsangebote.<br />
Insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> Gesundheits-<br />
versorgung muss auch an neue Formen<br />
wie Gemeinschaftspraxen,<br />
Ärztehäuser o<strong>der</strong> Sozialstationen mit<br />
ärztlichen Behandlungsmöglichkeiten<br />
gedacht werden, um eine breite Versorgung<br />
auch zukünftig zu sichern.<br />
Ein Großteil <strong>der</strong> Befragten hat sich<br />
auch für eine zusätzliche Ausweisung<br />
von Bauland ausgesprochen. Die Bereitschaft<br />
zu einem weiteren Bevölkerungszuwachs<br />
ist demnach gegeben.<br />
Das sollte aber nicht die Naturverbundenheit<br />
<strong>der</strong> Menschen und die Erholungsfunktion<br />
<strong>der</strong> Landschaft beeinträchtigen.<br />
Gleiches gilt auch für<br />
eine stärkere touristische Entwicklung<br />
<strong>der</strong> Orte.<br />
Die Stärke des untersuchten<br />
Raumes liegt insbeson<strong>der</strong>e im ausgeprägten<br />
Gemeinschaftssinn und in<br />
<strong>der</strong> Bereitschaft zur aktiven Mitwirkung<br />
und Mitgestaltung des jeweiligen<br />
Wohnortes. Das ist zum einen<br />
eine große Chance, zum an<strong>der</strong>en<br />
auch Verantwortung und Aufgabe für<br />
alle Beteiligten des öffentlichen Lebens.
15. Literatur<br />
BAT-Institut (2003): Freizeit-Monitor 2003:<br />
Was weniger kostet gewinnt an Wert!. Hamburg<br />
Gatzweiler, Hans-Peter; Meyer, Katrin; Milbert,<br />
Antonia (2003): Schrumpfende Städte<br />
in Deutschland? Fakten und Trends. In: Bundesamt<br />
für Bauwesen und Raumordnung<br />
(Hg.): Stadtumbau. Bonn, S. 557–574 (= Informationen<br />
zur Raumentwicklung Heft<br />
10/11, 2003)<br />
Gemeinde Recke (2001): 50 Jahre selbständige<br />
Gemeinde Recke. Mit Beiträgen von<br />
Werner Frese und Josef Plumpe. Recke<br />
Gesellschaft für Konsumforschung (GfK)<br />
(1990): Markt- und Standortgutachten für die<br />
Stadt Horstmar. Nürnberg<br />
Goldt, Christoph (Hg.) (2001): 850 Jahre<br />
Welbergen. Portrait eines Dorfes im Münsterland.<br />
Borken<br />
Heineberg, Heinz (2001): Grundriss Allgemeine<br />
Geographie: Stadtgeographie. 2. Aufl.<br />
Pa<strong>der</strong>born (UTB 2166)<br />
Heineberg, Heinz (2003): Grundriss Allgemeine<br />
Geographie: Einführung in die Anthropogeographie/Humangeographie.<br />
Pa<strong>der</strong>born<br />
(= UTB 2445)<br />
Henkel, Gerhard (1999): Der Ländliche<br />
Raum. 3. Aufl. Stuttgart (= Teubner <strong>Studie</strong>nbücher<br />
<strong>der</strong> Geographie)<br />
Henkel, Gerhard (2001): Zwanzig Jahre geographische<br />
Dorfforschung. In: Halle, Uta;<br />
Huismann, Frank; Linde, Roland (Hg.): Dörfliche<br />
Gesellschaft und dörfliche Siedlung.<br />
Bielefeld, S. 341-361<br />
Industrie- und Handelskammer IHK<br />
NordWestfalen (2000): Standortprofil Kreis<br />
Steinfurt. Münster<br />
Industrie- und Handelskammer IHK<br />
NordWestfalen (2003): Mittelzentren in<br />
Nord-Westfalen. Positionsbestimmung im<br />
Standortwettbewerb. Münster<br />
Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung<br />
(ILS) (Hg.) (2002a): Beiratsbericht<br />
„Demographische Entwicklung -<br />
Schrumpfende Stadt. Dortmund<br />
Institut für Landes- und Stadtentwick-<br />
lungsforschung (ILS) (Hg.) (2002b): Abgrenzung<br />
des ländlichen Raumes in Nordrhein-Westfalen.<br />
Dortmund<br />
Institut für Sicherheits- und Präventionsforschung<br />
e.V. ISIP im Auftrag <strong>der</strong> Stiftung<br />
Kriminalprävention Münster-Hiltrup: Sicherheitsanalyse<br />
Kreis Steinfurt, hier: Hörstel.<br />
Hamburg 2000<br />
Junker und Kruse Planungsbüro (2000):<br />
Einzelhandelsstrukturgutachten und Einzelhandelskonzept<br />
Ochtrup im Auftrag <strong>der</strong> Stadt<br />
Ochtrup. Dortmund<br />
Kaufkraftanalyse für die Gemeinde Recke<br />
(2001): Hausarbeit im Fachbereich Wirtschaft<br />
<strong>der</strong> Fachhochschule Osnabrück. Bearbeitet<br />
von Hartmut Fackler, Jessica Krutwig und<br />
Thomas Heupke. Osnabrück<br />
Kocks, Martina (2003): Der demographische<br />
Wandel in Deutschland und Europa. In: Bundesamt<br />
für Bauwesen und Raumordnung<br />
(Hg.): Demographischer Wandel und Infrastruktur<br />
im ländlichen Raum - von europäischen<br />
Erfahrungen lernen?. Bonn, S. I-VI (=<br />
Informationen zur Raumentwicklung Heft 12,<br />
2003)<br />
Kolpingfamilie Langenhorst-Welbergen<br />
(Hg.) (2002): Offen für die Welt - das ist Kolping.<br />
Festschrift 50 Jahre Kolpingfamilie Langenhorst-Welbergen.<br />
Borken<br />
Kreis Steinfurt (Hg.) (1989): Der Kreis Steinfurt.<br />
Stuttgart<br />
Kreis Steinfurt, Der Landrat, Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung<br />
(Hg.) (2002): Wirtschaft Aktuell.<br />
Schwerpunkte Nordwalde und Horstmar.<br />
Steinfurt<br />
Landesamt für Datenverarbeitung und<br />
Statistik NRW (Hg.) (2003a): Datenspektrum<br />
für die Orte Hörstel, Horstmar, Ochtrup und<br />
Recke. Düsseldor<br />
Landesamt für Datenverarbeitung und<br />
Statistik NRW (Hg.) (2003b): Die Gemeinden<br />
in Nordrhein-Westfalen. Düsseldorf<br />
Lienau, Cay (1995): Die Siedlungen des<br />
ländlichen Raumes. 2. Aufl. Braunschweig<br />
Meschede, Winfried u.a. (1999): Geschäftsstandorte<br />
und Einkaufsverhalten <strong>der</strong> Bevölkerung<br />
in <strong>der</strong> Stadt Hörstel. Strukturgutachten<br />
im Auftrag <strong>der</strong> Stadt Hörstel. Hörstel<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
103
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
104<br />
Nolting, Manfred (1994): Stadt Ochtrup. In:<br />
Mayr, Alois; Stonjek, Diether; Temlitz,<br />
Klaus (Hg.): Der Kreis Steinfurt. Münster, S.<br />
137–148 (= Städte und Gemeinden Bd. 1)<br />
Pelzer, Friedhelm (1994): Stadt Horstmar.<br />
In: Mayr, Alois; Stonjek, Diether; Temlitz,<br />
Klaus (Hg.): Der Kreis Steinfurt. Münster, S.<br />
47–56 (= Städte und Gemeinden Bd. 1)<br />
Planck, Ulrich u. Joachim Ziche (1979):<br />
Land- und Agrarsoziologie. Stuttgart<br />
Poeschel, Hans-Claus (1994): Gemeinde<br />
Recke. In: Mayr, Alois; Stonjek, Diether;<br />
Temlitz, Klaus (Hg.): Der Kreis Steinfurt.<br />
Münster, S. 149–156 (= Städte und Gemeinden<br />
Bd. 1)<br />
Reimann, Norbert (2001): Haus Welbergen.<br />
In: Goldt, Christoph (Hg.) (2001): 850 Jahre<br />
Welbergen. Portrait eines Dorfes im Münsterland.<br />
Borken, S. 277–296<br />
Schwarz, Gabriele (1989): Allgemeine Siedlungsgeographie.<br />
4. Aufl. Berlin<br />
Schwarz, Karl (1969): Analyse <strong>der</strong> räumlichen<br />
Bevölkerungsbewegung. Hannover (=<br />
Veröffentlichungen <strong>der</strong> Akademie für Raumforschung<br />
und Landesplanung: Abhn 58)<br />
Stadt Bevergern (Hg.) (1983 2 ): Bevergern -<br />
Geschichte und Geschichten um eine alte<br />
Stadt. Hörstel-Riesenbeck<br />
Stadt Hörstel (Hg.) (o.J.): Stadt Hörstel: Bevergern,<br />
Dreierwalde, Hörstel und Riesen-<br />
beck im Tecklenburger Land. Hörstel<br />
Stadt Horstmar (Hg.) (1992): Altstadt Horstmar.<br />
Erhalten-Gestalten-Erneuern. Coesfeld<br />
Stadt Horstmar (Hg.) (2000): Geschichte erleben.<br />
Horstmar - Stadt <strong>der</strong> Burgmannshöfe<br />
mitten im Münsterland. Nordhorn<br />
Stadt Hörstel (Hg.) (2000): 25 Jahre Hörstel<br />
1975-2000. Hörstel<br />
Stonjek, Diether (1994): Stadt Hörstel. In:<br />
Mayr, Alois; Stonjek, Diether; Temlitz,<br />
Klaus (Hg.): Der Kreis Steinfurt. Münster, S.<br />
33–40 (= Städte und Gemeinden Bd. 1)<br />
Stonjek, Diether (1994): Der Kreis Steinfurt.<br />
In: Mayr, Alois; Stonjek, Diether; Temlitz,<br />
Klaus (Hg.): Der Kreis Steinfurt. Münster, S.<br />
1–6 (= Städte und Gemeinden Bd. 1)<br />
Thiesing, Simone (1997): Der Einzelhandel<br />
<strong>der</strong> Stadt Hörstel. Diplomarbeit am Institut für<br />
Geographie <strong>der</strong> Westf. Wilhelms-Universität<br />
Münster<br />
Verkehrsverein Hörstel e.V. (Hg.) (2002):<br />
Stadt Hörstel. Hörstel<br />
Weka-Verlag (2000): Stadt Hörstel. Wirtschaftsstandort<br />
mit Perspektive für erfolgreiche<br />
Unternehmen. Mering<br />
Wießner, Reinhard (1999): Ländliche Räume<br />
in Deutschland. Strukturen und Probleme<br />
im Wandel. In: Geographische Rundschau<br />
51, H. 6, S. 300-304
16. Anlagen<br />
16.1 Fragebogen<br />
Westfälische Wilhelms-Universität Münster<br />
Institut für Geographie<br />
Prof. Dr. Heinz Heineberg<br />
Stadt- und Regionalentwicklung<br />
Wiss. Referent Rudolf Grothues<br />
Geographische Kommission für Westfalen<br />
Perspektiven <strong>der</strong> Dorf- und Stadtentwicklung im<br />
ländlichen Raum des Kreises Steinfurt<br />
Fragebogen Seite 1<br />
Robert-Koch-Str. 26 - 48149 Münster - Tel.: 0251 8333901 - E-Mail: r.grothues@lwl.org<br />
Haushaltsbefragung<br />
Herbst 2002<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
105
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
106<br />
Haushaltsbefragung:<br />
Perspektiven <strong>der</strong> Dorf- und Stadtentwicklung im ländlichen Raum des Kreises Steinfurt<br />
Im Auftrag des Kreises Steinfurt erarbeitet das Institut für Geographie <strong>der</strong> WWU in<br />
Münster eine <strong>Studie</strong>, die das Zusammenleben in Ihrer Gemeinde untersuchen soll.<br />
Für diese <strong>Studie</strong> befragen wir Haushalte in den Ortsteilen Recke, Horstmar, Bevergern<br />
und Welbergen (SIE HABEN DAVON VIELLEICHT IN DER ZEITUNG GELESEN).<br />
Ich möchte Sie bitten, mir einige Fragen zu beantworten.<br />
Sie können hierbei sicher sein, dass Ihre Angaben völlig anonym behandelt und ausschließlich<br />
zu statistischen Zwecken verwendet werden.<br />
● 1. Zuerst würde ich gerne von Ihnen wissen, wie viele Personen in Ihrem Haushalt ständig leben? �<br />
● 2. In welcher Art von Wohnung bzw. Haus leben Sie?<br />
Mietwohnung gemietetes Haus Eigentumswohnung eigenes Haus Sonstiges ...<br />
� � � �<br />
● 3. Wie alt sind die einzelnen Haushaltsmitglie<strong>der</strong> und welches Geschlecht haben sie? Familienstand?<br />
(Unbedingt die Reihenfolge im gesamten Fragebogen beibehalten und den Interviewpartner markieren ❍ !)<br />
Alter Person 1 ❍ Person 2 ❍ Person 3 ❍ Person 4 ❍ Person 5 ❍ Person 6 ❍<br />
Bitte Alter eintragen!<br />
� � � � � �<br />
Geschlecht<br />
männlich � � � � � �<br />
weiblich � � � � � �<br />
verheiratet eheähnliche Gemeinschaft geschieden verwitwet ledig Sonstiges ...<br />
� � � � �<br />
● 4. Gibt es Haushaltsmitglie<strong>der</strong>, die nicht mehr in diesem Ortsteil wohnen.<br />
Wenn ja, wohin und warum sind sie weggezogen?<br />
Ort/Stadt<br />
(bitte eintragen)<br />
Ausbildung �<br />
Studium �<br />
Beruf �<br />
Bundeswehr/Zivildienst �<br />
privat �<br />
Sonstiges (bitte eintragen)<br />
Ort/Stadt<br />
(bitte eintragen)<br />
Ausbildung �<br />
Studium �<br />
Beruf �<br />
Bundeswehr/Zivildienst �<br />
privat �<br />
Sonstiges (bitte eintragen)<br />
● 5. Welche Schulabschlüsse haben die Haushaltsmitglie<strong>der</strong>?<br />
Ort/Stadt<br />
(bitte eintragen)<br />
Ausbildung �<br />
Studium �<br />
Beruf �<br />
Bundeswehr/Zivildienst �<br />
privat �<br />
Sonstiges (bitte eintragen)<br />
Schulabschluss Person 1 Person 2 Person 3 Person 4 Person 5 Person 6<br />
Hochschulabschluss � � � � � �<br />
Abitur � � � � � �<br />
Fachhochschulreife/mittlere Reife � � � � � �<br />
Realschulabschluss � � � � � �<br />
Hauptschulabschluss/Volksschulabschluss � � � � � �<br />
ohne Abschluss � � � � � �<br />
Fragebogen Seite 2
● 6. Welche Staatsangehörigkeit haben Sie?<br />
Person 1 Person 2 Person 3 Person 4 Person 5 Person 6<br />
deutsch � � � � � �<br />
an<strong>der</strong>e Nationalität (eintragen)<br />
● 7. Welcher Religionsgemeinschaft gehören Sie an ?<br />
Person 1 Person 2 Person 3 Person 4 Person 5 Person 6<br />
röm.-kath. � � � � � �<br />
evang.<br />
an<strong>der</strong>e Religion (eintragen)<br />
� � � � � �<br />
● 8. Welche Tätigkeit o<strong>der</strong> welchen Beruf üben die einzelnen Haushaltsmitglie<strong>der</strong> aus?<br />
Tätigkeit Person 1 Person 2 Person 3 Person 4 Person 5 Person 6<br />
Arbeiter(in) � � � � � �<br />
Angestellte(r)/ � � � � � �<br />
Angestellte(r) Öffentl. Dienst/Beamte(r) � � � � � �<br />
Selbständige(r)/Freiberufler(in) � � � � � �<br />
Hausfrau/Hausmann � � � � � �<br />
Kin<strong>der</strong>gartenkind � � � � � �<br />
Schüler(in) � � � � � �<br />
Auszubildende(r) � � � � � �<br />
Student(in) � � � � � �<br />
Wehrdienst/Zivildienst � � � � � �<br />
Renter(in) � � � � � �<br />
nicht erwerbstätig/arbeitslos � � � � � �<br />
● 9. Wo befinden sich Arbeits-/Ausbildungsplatz, Schule, Kin<strong>der</strong>garten <strong>der</strong> einzelnen Haushaltsmitglie<strong>der</strong> und<br />
welches Verkehrsmittel wird gewählt? (ohne Rentner)<br />
Person 1 Person 2 Person 3 Person 4 Person 5 Person 6<br />
Gemeinde/Ortsteil<br />
(bitte eintragen)<br />
............................ ............................ ............................ ............................ ............................ ............................<br />
PKW � � � � � �<br />
Motorrad/Moped � � � � � �<br />
Öffentl. Personenverkehr � � � � � �<br />
Fahrrad � � � � � �<br />
zu Fuß � � � � � �<br />
● 10. Fahren Sie bzw. die Mitglie<strong>der</strong> dieses Haushaltes zum Einkaufen, für Freizeitaktivitäten und Arztbesuche<br />
auch nach außerhalb und welche Gemeinde ist dabei Hauptzielort ?<br />
Hauptzielorte eintragen! ...<br />
Mehrfachnennungen möglich<br />
Einkaufen<br />
Freizeit<br />
Arztbesuche allgemein<br />
Facharztbesuche<br />
Fragebogen Seite 3<br />
Person 1 Person 2 Person 3 Person 4 Person 5 Person 6<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
107
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
108<br />
● 11. Welche Waren kauft Ihre Familie bevorzugt hier in diesem Ortsteil? Mehrfachnennungen möglich<br />
Person 1 Person 2 Person 3 Person 4 Person 5 Person 6<br />
Lebensmittel Tagesbedarf � � � � � �<br />
Lebensmittel Wochenbedarf � � � � � �<br />
Bekleidung/Le<strong>der</strong>waren � � � � � �<br />
Schuhe � � � � � �<br />
Sport-/Hobby-Artikel � � � � � �<br />
Haushaltswaren � � � � � �<br />
Bücher/Schreibwaren � � � � � �<br />
Spielwaren � � � � � �<br />
elektr. Haushaltsgroßgeräte � � � � � �<br />
Unterhaltungselektronik<br />
(Computer, TV, Video)<br />
� � � � � �<br />
Uhren, Schmuck � � � � � �<br />
Möbel � � � � � �<br />
Heimwerker-Artikel � � � � � �<br />
● 12. Welche Freizeitmöglichkeiten nutzen Sie und wie oft und wo üben Sie diese überwiegend aus?<br />
Person 1 Person 2 Person 3 Person 4 Person 5 Person 6<br />
häufig<br />
selten<br />
nie<br />
im Ortsteil / Dorf<br />
häufig<br />
selten<br />
nie<br />
häufig<br />
selten<br />
nie<br />
häufig<br />
selten<br />
nie<br />
häufig<br />
selten<br />
nie<br />
häufig<br />
selten<br />
nie<br />
Essen gehen � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />
Kneipe/Cafe � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />
Sport � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />
Kegeln � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />
Theater � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />
Feste, Kirmes � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />
Disco / Tanzen � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />
Kino � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />
Pfarrheim / Jugendheim � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />
Konzerte � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />
Museum � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />
Spazierengehen/Wan<strong>der</strong>n � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />
Musizieren / Singen � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />
Lesen � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />
Fernsehen � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />
mit Computer beschäftigen � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />
zu Hause / im Garten bleiben � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />
Weiterbildung � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />
Fragebogen Seite 4<br />
im Ortsteil / Dorf<br />
im Ortsteil / Dorf<br />
im Ortsteil / Dorf<br />
im Ortsteil / Dorf<br />
im Ortsteil / Dorf
● 13. In welchen Vereinen o<strong>der</strong> Bürgerinitiativen hier im Ortsteil sind Sie Mitglied?<br />
Person 1 Person 2 Person 3 Person 4 Person 5 Person 6<br />
Schützenverein � � � � � �<br />
Partei � � � � � �<br />
Heimatverein � � � � � �<br />
Musikverein � � � � � �<br />
Chor/Gesangsverein � � � � � �<br />
Kegelverein � � � � � �<br />
Sport/Freizeit � � � � � �<br />
Karnevalsverein � � � � � �<br />
Sozialer Verein � � � � � �<br />
Kirchlicher Verein � � � � � �<br />
Gewerkschaft � � � � � �<br />
Kolping � � � � � �<br />
Seniorengemeinschaft � � � � � �<br />
Zuchtverein (Kaninchen, Tauben, Imker u.a.) � � � � � �<br />
För<strong>der</strong>verein � � � � � �<br />
ökolog. Verein � � � � � �<br />
landw. Verein � � � � � �<br />
Feuerwehr � � � � � �<br />
Gewerbe-/Wirtschaft � � � � � �<br />
Bürgerinitiative � � � � � �<br />
Sonstiges (bitte eintragen!)<br />
● 14. Wie häufig nutzen Sie folgende Medien zur persönlichen Information?<br />
Person 1 Person 2 Person 3 Person 4 Person 5 Person 6<br />
Lokalzeitung � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />
überreg. Tageszeitung � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />
Internet � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />
Radio � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />
Fernsehen � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />
● 15. Wie informieren Sie sich über das Geschehen in Ihrem Ortsteil? Mehrfachnennungen möglich!<br />
Person 1 Person 2 Person 3 Person 4 Person 5 Person 6<br />
Lokale Tageszeitung � � � � � �<br />
Anzeigenblatt � � � � � �<br />
kommunale / städtische Infobroschüre � � � � � �<br />
Veranstaltungskalen<strong>der</strong> � � � � � �<br />
Gespräche mit Mitbürgern � � � � � �<br />
eher zufällig � � � � � �<br />
Sonstiges (bitte eintragen!)<br />
häufig<br />
selten<br />
nie<br />
häufig<br />
selten<br />
nie<br />
häufig<br />
selten<br />
nie<br />
häufig<br />
selten<br />
nie<br />
häufig<br />
selten<br />
nie<br />
gar nicht, da kein Interesse � � � � � �<br />
● 16. Welche Themen interessieren Sie in <strong>der</strong> lokalen Presse am meisten? Mehrfachnennungen möglich<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
häufig<br />
selten<br />
nie<br />
Person 1 Person 2 Person 3 Person 4 Person 5 Person 6<br />
Lokalnachrichten/Lokalpolitik � � � � � �<br />
Lokalsport � � � � � �<br />
Vereinsnachrichten � � � � � �<br />
Verkaufsanzeigen � � � � � �<br />
Familiennachrichten/Todesanzeigen � � � � � �<br />
Fragebogen Seite 5<br />
109
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
110<br />
● 17. Seit wann wohnen Sie schon in diesem Ortsteil?<br />
seit dem Jahr ...<br />
Abhängig von <strong>der</strong> Antwort auf Frage 18 auszufüllen!<br />
Person 1 Person 2 Person 3 Person 4 Person 5 Person 6<br />
� � � � � �<br />
weiter mit 18.<br />
seit <strong>der</strong> Geburt � � � � � � weiter mit 20.<br />
● 18. Bitte nennen Sie den Namen des<br />
früheren Wohnortes!<br />
Gemeinde/Ort<br />
event. Ortsteil<br />
event. Land<br />
Spätaussiedler ? �<br />
● 19. Wenn Sie nicht schon immer hier wohnen, warum<br />
ist Ihre Familie hierher gezogen? Mehrfachnennungen<br />
möglich<br />
Interviewpartner<br />
günstige Baulandpreise �<br />
günstige Baupreise �<br />
gute Arbeitsmöglichkeiten �<br />
Private o<strong>der</strong> familiäre Gründe �<br />
gute Verkehrsanbindung �<br />
geringe Kriminalität �<br />
guter Gemeinsinn �<br />
gute Freizeitmöglichkeiten �<br />
gute Umweltbedingungen �<br />
Sonstiges (bitte eintragen!)<br />
● 20. Würden Sie sich bzw. Ihre Familienmitglie<strong>der</strong> als in die örtliche Gemeinschaft integriert ansehen?<br />
Person 1 Person 2 Person 3 Person 4 Person 5 Person 6<br />
ja � � � � � �<br />
nein � � � � � �<br />
noch nicht � � � � � �<br />
kein Interesse daran � � � � � �<br />
weiß nicht � � � � � �<br />
● 21. Hatten o<strong>der</strong> haben Sie bzw. Ihre Familie schon konkrete<br />
Pläne aus diesem Ortsteil wegzuziehen?<br />
Interviewpartner<br />
ja � weiter mit 22.<br />
nein � weiter mit 23.<br />
weiß nicht, bzw. nur Teile <strong>der</strong> Familie � weiter mit 22.<br />
● 22. Was könnten bzw. waren mögliche Gründe für einen Wegzug sein? Mehrfachnennungen möglich<br />
Person 1 Person 2 Person 3 Person 4 Person 5 Person 6<br />
Arbeitsplätze � � � � � �<br />
Ausbildung � � � � � �<br />
Umwelt � � � � � �<br />
Familie � � � � � �<br />
Preisniveau <strong>der</strong> Lebenshaltungskosten � � � � � �<br />
Freizeit � � � � � �<br />
Wohnsituation � � � � � �<br />
private Kontakte � � � � � �<br />
soziale Kontrolle im Ortsteil � � � � � �<br />
Sonstiges (bitte eintragen!)<br />
� � � � � �<br />
Fragebogen Seite 6
Hinweis: Die nun folgenden Fragen beziehen sich nur noch auf den Interviewpartner. Wenn eine weitere Person<br />
anwesend ist, bitte einen weiteren Fragebogen benutzen und die Zusammengehörigkeit notieren.<br />
● 23. Wie beurteilen Sie Ihre Stadt bzw. Gemeinde und den Ortsteil in dem Sie leben?<br />
gesamte Stadt/Gemeinde Ortsteil/Dorf<br />
gut befriedigend schlecht gut befriedigend schlecht<br />
Verkehrsverhältnisse � � � � � �<br />
Öffentl. Personennahverkehr ÖPNV � � � � � �<br />
Parkplatzangebot � � � � � �<br />
Umweltbedingungen � � � � � �<br />
Immobilienangebot (Wohnen, Grundstücke) � � � � � �<br />
Ortsbild / Stadtgestaltung � � � � � �<br />
Einkaufsmöglichkeiten � � � � � �<br />
Dienstleistungsangebot (z.B. Schnei<strong>der</strong>ei, Friseur, Notar ...) � � � � � �<br />
Gesundheitsversorgung (z.B. Ärzte, Pflege ...) � � � � � �<br />
Freizeit-, Sportangebot � � � � � �<br />
Kulturangebot � � � � � �<br />
Angebote für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche � � � � � �<br />
Arbeitsmöglichkeiten � � � � � �<br />
Berufl. Aufstiegsmöglichkeiten � � � � � �<br />
Bildungsmöglichkeiten � � � � � �<br />
Erholungsmöglichkeiten � � � � � �<br />
Gemeinschaftsgefühl � � � � � �<br />
Sonstiges (bitte eintragen!) � � � � � �<br />
● 24. Was ist Ihrer Meinung nach beson<strong>der</strong>s wichtig für ein gutes, gemeinschaftliches Zusammenleben in Ihrem<br />
Ortsteil?<br />
trifft zu trifft etwas zu trifft nicht zu<br />
sich beim Einkaufen treffen � � �<br />
Wochenmarkt besuchen � � �<br />
Arbeitskollegen, die auch am Ort wohnen � � �<br />
man muss hier groß geworden sein � � �<br />
Mitglied in Vereinen sein � � �<br />
in <strong>der</strong> kirchlichen Gemeinschaft leben � � �<br />
örtliche Freunde haben � � �<br />
oft in Kneipen gehen � � �<br />
öffentliche Veranstaltungen besuchen � � �<br />
Nachbarschaft pflegen � � �<br />
sich anpassen � � �<br />
Sonstiges (bitte eintragen!) � � �<br />
Fragebogen Seite 7<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
111
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
112<br />
● 25. Wie sehen Sie Ihren Ortsteil?<br />
Vielen Dank für dieses Interview!<br />
Bemerkungen des Interviewers:<br />
trifft zu trifft etwas zu trifft nicht zu<br />
attraktiv � � �<br />
mo<strong>der</strong>n � � �<br />
traditionsbewußt / historisch � � �<br />
eher als reine “Schlafstätte” � � �<br />
als Lebensmittelpunkt � � �<br />
als vorübergehenden Wohnort � � �<br />
naturverbunden � � �<br />
sehr aktive Einwohnerschaft � � �<br />
eher gemütlich � � �<br />
Sonstiges (bitte eintragen!) � � �<br />
● 26. Wie sollte sich Ihr Ortsteil weiterentwickeln?<br />
ja nein weiß nicht<br />
weitere Gewerbeflächen für kleine o<strong>der</strong> mittelständische Betriebe � � �<br />
den Tourismus weiter för<strong>der</strong>n � � �<br />
weitere Wohnbauflächen, damit <strong>der</strong> Ort weiter wächst � � �<br />
nach außen beson<strong>der</strong>s das Traditionelle herausstellen � � �<br />
eher ein mo<strong>der</strong>nes Image aufbauen � � �<br />
Sonstiges (bitte eintragen!) � � �<br />
● 27. Was vermissen Sie in Ihrem Ortsteil ganz beson<strong>der</strong>s o<strong>der</strong> was finden Sie beson<strong>der</strong>s gut?<br />
Interviewer:<br />
Ort:<br />
Datum:<br />
Fragebogennr.:<br />
Ankreuzen des Interviewpartners nicht vergessen!<br />
Fragebogen Seite 8
16.2 Presseankündigungen (Auswahl)<br />
Ankündigung <strong>der</strong> Befragung in Bevergern (Ibbenbürener Vereinszeitung 03.09.2002)<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
113
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
Ankündigung <strong>der</strong> Befragung in Welbergen (Tageblatt für den Kreis Steinfurt/Ochtruper Anzeiger 05.10.2002)<br />
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16.3 Begleitschreiben<br />
DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
Begleitschreiben <strong>der</strong> Stadt- und Gemeindeverwaltungen für die Interviewer (Beispiel Hörstel für Bevergern)<br />
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DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
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DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />
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