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Perspektiven <strong>der</strong> Dorf- und Stadtentwicklung<br />

im ländlichen Raum des Kreises Steinfurt<br />

Empirische Analyse <strong>der</strong> Lebensverhältnisse<br />

in ausgewählten Ortsteilen<br />

Rudolf Grothues und Heinz Heineberg<br />

Steinfurt 2004


Rudolf Grothues und Heinz Heineberg<br />

Perspektiven <strong>der</strong> Dorf- und Stadtentwicklung<br />

im ländlichen Raum des Kreises Steinfurt<br />

Empirische Analyse <strong>der</strong> Lebensverhältnisse<br />

in ausgewählten Ortsteilen<br />

Untersuchung im Auftrag des Kreises Steinfurt<br />

Mit 87 Abbildungen und 20 Tabellen<br />

Steinfurt 2004


Herausgeber:<br />

Kreis Steinfurt<br />

– Der Landrat –<br />

Tecklenburger Str. 10<br />

48565 Steinfurt


Vorwort<br />

Zahlreiche Kommunen im ländlichen Raum haben in <strong>der</strong> ersten Nachkriegszeit<br />

und vor allem in den letzten beiden Jahrzehnten verstärkte Zuzüge<br />

von neuen Mitbürgern verzeichnen können, aber auch “bewältigen” müssen.<br />

Zwischenzeitlich gingen die Tendenzen eher in die an<strong>der</strong>e Richtung. Mangelnde<br />

Versorgungsangebote und geringe Beschäftigungsmöglichkeiten führten<br />

zu erheblichen Abwan<strong>der</strong>ungen aus den ländlich geprägten Grundzentren<br />

in die städtischen Mittel- und Oberzentren.<br />

Heute zählen die Kommunen in ländlichen Regionen Westdeutschlands,<br />

vor allem in Großstadtnähe, wie<strong>der</strong> zum bevorzugten Wohn- und Lebensraum.<br />

Die Nachfrage auch von Auswärtigen nach Wohnbauland kann teilweise<br />

kaum befriedigt werden. Weitere Bevölkerungszuwächse bedingen aber<br />

auch entsprechende Infrastruktureinrichtungen, <strong>der</strong>en Finanzierungen <strong>der</strong>zeit<br />

problematisch sind.<br />

Aber wie fühlen sich die Menschen? Wie entwickelt sich die Ortsgemeinschaft,<br />

wenn ständig neue Bewohner hinzukommen? Wo ist ihr Lebensmittelpunkt?<br />

Diese und weitere Fragen veranlassten den Schul-, Kultur- und Sportausschuss<br />

des Kreises Steinfurt, die vorliegende Untersuchung über die Situation<br />

in Städten und Gemeinden im ländlichen Raum des Kreisgebietes in Auftrag<br />

zu geben. Anfang 2002 begannen die Vorbereitungen für die zu Grunde<br />

liegenden Befragungen, die dann im Herbst des gleiches Jahres durchgeführt<br />

werden konnten.<br />

An dieser Stelle möchten wir uns beson<strong>der</strong>s bei den Mitarbeitern <strong>der</strong> Kreisverwaltung<br />

sowie den vier beteiligten Städten bedanken: beson<strong>der</strong>s bei Herrn<br />

Kreisdirektor Dr. Wolfgang Ballke, den Herren Kornelius Böking (†) und Reinhard<br />

Vogel vom Schul-, Kultur- und Sportamt des Kreises sowie den Bürgermeistern<br />

<strong>der</strong> Städte Hörstel, Herrn Heinz Hüppe, Horstmar, Herrn Robert<br />

Wenking, Ochtrup, Herrn Franz-Josef Melis und <strong>der</strong> Gemeinde Recke, Herrn<br />

Josef Plumpe. Sie haben uns mit Rat und Tat unterstützt sowie mit Materialien<br />

versehen. Unser Dank gilt zudem den örtlichen Vertretern <strong>der</strong> Presse, die<br />

immer für eine faire und unterstützende Berichterstattung sorgten. Wir danken<br />

vor allem auch den zahlreichen Haushalten, die unsere inhaltlich umfangreichen<br />

Erhebungen durch ihre Antwortbereitschaft unterstützt haben.<br />

Darüber hinaus geht unser Dank an die Studentischen Mitarbeiter des Projektes:<br />

Frau Andrea Bröker, Frau Maren Kolleck, Frau Pia Lülsdorf, Frau Frauke<br />

Nieland, Frau Ina Runge, Frau Nina Scholten, Herrn Florian Scheuer und<br />

Herrn David Teller (alle Befragungen und Dateneingabe) sowie Frau Heike<br />

Benecke und Frau Melanie Unger (grafische Darstellungen).<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

III


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

IV<br />

Mit dieser Untersuchung liegt nun eine umfangreiche, empirisch begründete<br />

analytische Darstellung <strong>der</strong> Lebensverhältnisse im ländlichen Raum des<br />

Kreises Steinfurt vor, die, unter Hinzuziehung auch weiterer Informationsquellen,<br />

Grundlage für eine weitsichtige und nachhaltige Fortentwicklung des<br />

Raumes geben kann.<br />

Münster, im Februar 2004<br />

Dipl.-Geogr. Rudolf Grothues Prof. Dr. Heinz Heineberg<br />

Verfasser <strong>der</strong> Untersuchung<br />

Dipl.-Geogr. Rudolf Grothues<br />

Wissenschaftlicher Referent <strong>der</strong><br />

Geographischen Kommission für Westfalen<br />

des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe<br />

Robert-Koch-Str. 26<br />

48149 Münster<br />

E-Mail: rudolf.grothues@lwl.org<br />

Prof. em. Dr. Heinz Heineberg<br />

Westfälische Wilhelms-Universität Münster<br />

Institut für Geographie<br />

zugleich: Vorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong><br />

Geographischen Kommission für Westfalen<br />

des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe<br />

Robert-Koch-Str. 26<br />

48149 Münster<br />

E-Mail: heinz.heineberg@lwl.org


Inhaltsverzeichnis<br />

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . III<br />

Inhaltsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . V<br />

Abbildungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . VII<br />

Tabellenverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . X<br />

1. Problemstellung und Zielsetzung <strong>der</strong> Untersuchung . . . . . 1<br />

2. Vorbemerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

2.1 Der Begriff des ländlichen Raumes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

2.2 Abgrenzung des ländlichen Raumes in Nordrhein-Westfalen . . 3<br />

2.3 Funktionen des ländlichen Raumes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />

2.4 Demographischer und sozialer Wandel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

2.5 Bevölkerungsentwicklung in Nordrhein-Westfalen . . . . . . . . . . . 5<br />

2.6 Einführung in den Untersuchungsraum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

3. Methodische Hinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10<br />

3.1 Auswahl und Merkmale <strong>der</strong> untersuchten Ortschaften . . . . . . . 10<br />

3.2 Umfrage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

3.2.1 Entwicklung des Fragebogens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

3.2.2 Stichprobe und Repäsentativität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

4. Soziodemographische Merkmale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

4.1 Geschlechterverteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

4.2 Altersgruppenverteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

4.3 Nationalität und Religionszugehörigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

4.4 Familienstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

4.5 Verteilung <strong>der</strong> Haushaltsgrößen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

4.6 Wohnformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

4.7 Anteile <strong>der</strong> im Ort Geborenen und <strong>der</strong> Zugezogenen . . . . . . . 24<br />

4.8 Wohndauer am Ort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

4.9 Schulabschlüsse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

5. Informationsverhalten <strong>der</strong> Bürgerinnen und Bürger . . . . . . 26<br />

6. Bevölkerungswan<strong>der</strong>ung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

6.1 Ziele <strong>der</strong> weggezogenen Haushaltsmitglie<strong>der</strong> . . . . . . . . . . . . . 33<br />

6.2 Gründe für den Wegzug . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

6.2 Potenzielle Gründe für einen Wegzug . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

6.4 Gründe für den Zuzug und Herkunftsorte . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />

7. Berufe, Tätigkeiten und Raumbeziehungen . . . . . . . . . . . . . 38<br />

7.1 Berufe und Tätigkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38<br />

7.2 Die wichtigsten Tätigkeitszielorte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

7.3 Berufspendler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />

7.4 Verkehrsmittelwahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />

7.5 Wichtigste Zielorte: Einkaufen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

7.6 Wichtigste Zielorte: Freizeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45<br />

7.7 Wichtigste Zielorte: Arztbesuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />

7.8 Wichtigste Zielorte: Facharztbesuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

V


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

VI<br />

8. Sozialgeographische Merkmale . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49<br />

8.1 Einkaufsverhalten im eigenen Ort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49<br />

8.2 Freizeitaktivitäten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />

8.2.1 Inanspruchnahme von Freizeitaktivitäten . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />

8.2.2 Freizeitverhalten im Ort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55<br />

8.3 Mitgliedschaft in Vereinen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58<br />

8.3.1 Verhältnis zwischen im Ort Geborenen und Zugezogenen<br />

in den Vereinen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58<br />

8.3.2 Geschlechterverhältnis in Vereinen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61<br />

8.4 Kriterien eines guten Gemeinschaftslebens . . . . . . . . . . . . . . . 63<br />

8.5 Integration in die „Dorfgemeinschaft“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66<br />

8.6 Einschätzung des “Lebensmittelpunktes” . . . . . . . . . . . . . . . . . 67<br />

9. Vergleiche <strong>der</strong> Lebensverhältnisse zwischen den<br />

untersuchten Ortsteilen und Gesamtkommunen . . . . . . . . 76<br />

9.1 Bevergern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70<br />

9.2 Horstmar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71<br />

9.3 Recke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72<br />

9.4 Welbergen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72<br />

9.5 Mittelwerte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73<br />

10. Vergleich <strong>der</strong> Einschätzungen des eigenen Ortsteils . . . . . 75<br />

11. Weitere Entwicklungstendenzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76<br />

12. Beurteilung von „Standortkriterien“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79<br />

12.1 Positive „Standortkriterien“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79<br />

12.1.1 Positive „Standortkriterien“ in Bevergern . . . . . . . . . . . . . . . . . 80<br />

12.1.2 Positive „Standortkriterien“ in Horstmar . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81<br />

12.1.3 Positive „Standortkriterien“ in Recke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81<br />

12.1.4 Positive „Standortkriterien“ in Welbergen . . . . . . . . . . . . . . . . . 82<br />

12.2 Negative „Standortkriterien“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84<br />

12.2.1 Negative „Standortkriterien“ in Bevergern . . . . . . . . . . . . . . . . . 84<br />

12.2.2 Negative „Standortkriterien“ in Horstmar . . . . . . . . . . . . . . . . . 85<br />

12.2.3 Negative „Standortkriterien“ in Recke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86<br />

12.2.4 Negative „Standortkriterien“ in Welbergen . . . . . . . . . . . . . . . . 86<br />

13. Zusammenfassung <strong>der</strong> Ergebnisse unter<br />

Berücksichtigung <strong>der</strong> Fragestellungen . . . . . . . . . . . . . . . . 92<br />

14. Ausblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 100<br />

15. Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103<br />

16. Anlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105<br />

16.1 Fragebogen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105<br />

16.2 Presseankündigungen (Auswahl) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113<br />

16.3 Begleitschreiben (Auswahl) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115


Abbildungsverzeichnis<br />

Abb. 1: Funktionen des ländlichen Raumes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />

Abb. 2: Prognostizierte Bevölkerungsentwicklung in NRW 2000-2015 . . . . . . 6<br />

Abb. 3: Prognostizierte Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Einwohner im Alter<br />

von 60 Jahren und älter in NRW 2000-2015 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

Abb. 4: Kreis Steinfurt – Zentralörtliche Glie<strong>der</strong>ung, Verkehrsnetz,<br />

sowie Lage <strong>der</strong> Untersuchungsorte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

Abb. 5: Foto von sechs <strong>der</strong> insgesamt acht studentischen Mitarbeiter,<br />

die die Befragungen vor Ort durchführten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

Abb. 6a: Nicht parzellenscharfe Verteilung <strong>der</strong> befragten Haushalte<br />

in Bevergern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

Abb. 6b: Nicht parzellenscharfe Verteilung <strong>der</strong> befragten Haushalte<br />

in Horstmar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

Abb. 6c: Nicht parzellenscharfe Verteilung <strong>der</strong> befragten Haushalte<br />

in Recke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

Abb. 6d: Nicht parzellenscharfe Verteilung <strong>der</strong> befragten Haushalte<br />

in Welbergen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

Abb. 7: Anzahl <strong>der</strong> befragten Haushalte und Personen in den<br />

untersuchten Orten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

Abb. 8: Altersgruppenverteilung in <strong>der</strong> Stichprobe im Vergleich<br />

zur amtlichen Statistik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

Abb. 9: Verteilung <strong>der</strong> Altersgruppen in den untersuchten Orten<br />

und in <strong>der</strong> amtlichen Statistik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

Abb. 10: Familienstand in den untersuchten Orten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

Abb. 11: Verheiratete Personen nach Altersklassen, unterschieden nach<br />

im Ort Geborenen und Zugezogenen in allen untersuchten Orten . . 22<br />

Abb. 12: Anteile <strong>der</strong> Haushaltsgrößen in den untersuchten Orten . . . . . . . . . . 23<br />

Abb. 13: Wohnformen in den untersuchten Orten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

Abb. 14: Anteile <strong>der</strong> Zugezogenen und <strong>der</strong> im Ort Geborenen an <strong>der</strong><br />

Gesamtbevölkerung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

Abb. 15: Wohndauer im Ort nach Altersklassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

Abb. 16: Schulabschlüsse, differenziert nach Zugezogenen und im Ort<br />

Geborenen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

Abb. 17: Information durch Lokalzeitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

Abb. 18: Information durch überregionale Tageszeitung . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

Abb. 19: Information durch Fernsehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28<br />

Abb. 20: Information durch Radio . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />

Abb. 21: Information durch das Internet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />

Abb. 22: Hauptinteressen <strong>der</strong> im Ort Geborenen und <strong>der</strong> Zugezogenen<br />

in <strong>der</strong> lokalen Presse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />

Abb. 23: Nutzung von Informationsmedien durch im Ort Geborene und<br />

Zugezogene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32<br />

Abb. 24: Gründe für einen potenziellen Wegzug aus den untersuchten Orten . 34<br />

Abb. 25: Gründe für den Zuzug in die untersuchten Orte in den untersuchten<br />

Orten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />

Abb. 26: Berufe und Tätigkeiten in den untersuchten Orten . . . . . . . . . . . . . . 38<br />

Abb. 27: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in den untersuchten<br />

Orten, im Kreis Steinfurt und im Land NRW am 30.06.2002 in % . . . 39<br />

Abb. 28: Berufstätigkeiten in den untersuchten Orten, differenziert nach<br />

Zugezogenen und im Ort Geborenen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

VII


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

VIII<br />

Abb. 29: Die wichtigsten Tätigkeitszielorte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />

Abb. 30: Berufspendler <strong>der</strong> untersuchten Orte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43<br />

Abb. 31: Verkehrsmittelwahl <strong>der</strong> Bevölkerung in den untersuchten Orten . . . . 43<br />

Abb. 32: Die wichtigsten Zielorte <strong>der</strong> Bewohner <strong>der</strong> untersuchten Orte<br />

zum Einkaufen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45<br />

Abb. 33: Die wichtigsten Zielorte <strong>der</strong> Bewohner <strong>der</strong> untersuchten Orte<br />

zur Freizeitgestaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46<br />

Abb. 34: Die wichtigsten Zielorte <strong>der</strong> Bewohner <strong>der</strong> untersuchten Orte<br />

zum Arztbesuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />

Abb. 35: Die wichtigsten Zielorte <strong>der</strong> Bewohner <strong>der</strong> untersuchten Orte<br />

zum Facharztbesuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48<br />

Abb. 36: Einkaufsverhalten <strong>der</strong> Bewohner <strong>der</strong> untersuchten Orte im<br />

eigenen Ort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49<br />

Abb. 37: Inanspruchnahme von Freizeitaktivitäten <strong>der</strong> Bewohner von<br />

Bevergern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50<br />

Abb. 38: Inanspruchnahme von Freizeitaktivitäten <strong>der</strong> Bewohner von<br />

Horstmar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />

Abb. 39: Inanspruchnahme von Freizeitaktivitäten <strong>der</strong> Bewohner von<br />

Recke . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52<br />

Abb. 40: Inanspruchnahme von Freizeitaktivitäten <strong>der</strong> Bewohner von<br />

Welbergen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />

Abb. 41: Inanspruchnahme von Freizeitaktivitäten <strong>der</strong> Bewohner von<br />

allen untersuchten Orten (Mittelwerte) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />

Abb. 42: Freizeitverhalten <strong>der</strong> Bewohner aller untersuchten Orte im Ort . . . . . 55<br />

Abb. 43: Mitgliedschaft <strong>der</strong> Bewohner aller untersuchten Orte in Vereinen . . . 56<br />

Abb. 44: Vereinsmitgliedschaften in den untersuchten Orten . . . . . . . . . . . . . . 57<br />

Abb. 45a: Vereinsmitgliedschaften <strong>der</strong> im Ort Geborenen und <strong>der</strong><br />

Zugezogenen in allen untersuchten Orten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59<br />

Abb. 45b: Vereinsmitgliedschaften nach weiblichen und männlichen<br />

Mitglie<strong>der</strong>n in allen untersuchten Orten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60<br />

Abb. 46: Vereinsmitgliedschaften in den untersuchten Orten . . . . . . . . . . . . . . 61<br />

Abb. 47: Vereinsmitgliedschaften in den allen untersuchten Orten nach<br />

Altersklassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61<br />

Abb. 48: Kriterium eines guten Gemeinschaftslebens:<br />

„Sich beim Einkaufen treffen“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63<br />

Abb. 49: Kriterium eines guten Gemeinschaftslebens:<br />

„den Wochenmarkt besuchen“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63<br />

Abb. 50: Kriterium eines guten Gemeinschaftslebens:<br />

„Arbeitskollegen, die am Ort wohnen“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 63<br />

Abb. 51: Kriterium eines guten Gemeinschaftslebens:<br />

„Man muss hier groß geworden sein“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64<br />

Abb. 52: Kriterium eines guten Gemeinschaftslebens:<br />

„Mitglied in Vereinen“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64<br />

Abb. 53: Kriterium eines guten Gemeinschaftslebens:<br />

„In <strong>der</strong> kirchlichen Gemeinschaft leben“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64<br />

Abb. 54: Kriterium eines guten Gemeinschaftslebens:<br />

„örtliche Freunde haben“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65<br />

Abb. 55: Kriterium eines guten Gemeinschaftslebens:<br />

„oft in Kneipen gehen“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65<br />

Abb. 56: Kriterium eines guten Gemeinschaftslebens:<br />

„öffentliche Veranstaltungen besuchen“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65


Abb. 57: Kriterium eines guten Gemeinschaftslebens:<br />

„Nachbarschaft pflegen“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66<br />

Abb. 58: Kriterium eines guten Gemeinschaftslebens:<br />

„sich anpassen“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66<br />

Abb. 59: Die wichtigsten und unwichtigsten Kriterien für ein<br />

gutes gemeinschaftliches Zusammenleben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66<br />

Abb. 60: Integration in die “Dorfgemeinschaft” in den untersuchten Orten . . . 67<br />

Abb. 61: Aufteilung <strong>der</strong> Befragten, die sich integriert fühlen,<br />

nach Zugezogenen und im Ort Geborenen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68<br />

Abb. 62: Angaben zum „Lebensmittelpunkt“ in den untersuchten Orten . . . . . 68<br />

Abb. 63: Angaben zum „Lebensmittelpunkt“ <strong>der</strong> Zugezogenen und<br />

<strong>der</strong> im Ort Geborenen in den untersuchten Orten . . . . . . . . . . . . . . . 69<br />

Abb. 64: Zustimmung zum „Lebensmittelpunkt“ (trifft zu und trifft etwas zu)<br />

<strong>der</strong> Zugezogenen und im Ort Geborenen in den untersuchten Orten 69<br />

Abb. 65: Bewertung <strong>der</strong> Lebensverhältnisse im Ortsteil Bevergern im<br />

Vergleich zur gesamten Kommune . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70<br />

Abb. 66: Bewertung <strong>der</strong> Lebensverhältnisse im Ortsteil Horstmar im<br />

Vergleich zur gesamten Kommune . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71<br />

Abb. 67: Bewertung <strong>der</strong> Lebensverhältnisse im Ortsteil Recke im<br />

Vergleich zur gesamten Kommune . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72<br />

Abb. 68: Bewertung <strong>der</strong> Lebensverhältnisse im Ortsteil Welbergen<br />

im Vergleich zur gesamten Kommune . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73<br />

Abb. 69: Bewertung <strong>der</strong> Lebensverhältnisse in allen untersuchten<br />

Ortsteilen im Vergleich zu allen gesamten Kommune (Mittelwerte) . . 74<br />

Abb. 70: Einschätzungen des eigenen Ortsteils . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75<br />

Abb. 71: Einschätzungen des eigenen Ortsteil durch Zugezogene und im Ort<br />

Geborene in allen untersuchten Orten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76<br />

Abb. 72: Entwicklungsvorstellungen <strong>der</strong> Bevölkerung in den untersuchten<br />

Orten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77<br />

Abb. 73: Entwicklungsvorstellungen <strong>der</strong> Bevölkerung in den untersuchten<br />

Orten, unterteilt nach im Ort Geborene und Zugezogenen . . . . . . . . 78<br />

Abb. 74: Positiv beurteilte „Standortkriterien“ in den untersuchten Orten<br />

(Mittelwerte) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79<br />

Abb. 75: Positiv beurteilte „Standortkriterien“ in Bevergern . . . . . . . . . . . . . . . 79<br />

Abb. 76: Positiv beurteilte „Standortkriterien“ in Horstmar . . . . . . . . . . . . . . . . 80<br />

Abb. 77: Positiv beurteilte „Standortkriterien“ in Recke . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82<br />

Abb. 78: Positiv beurteilte „Standortkriterien“ in Welbergen . . . . . . . . . . . . . . . 83<br />

Abb. 79: Negativ beurteilte „Standortkriterien“ in den untersuchten Orten<br />

(Mittelwerte) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84<br />

Abb. 80: Negativ beurteilte „Standortkriterien“ in Bevergern . . . . . . . . . . . . . . 85<br />

Abb. 81: Negativ beurteilte „Standortkriterien“ in Horstmar . . . . . . . . . . . . . . . 85<br />

Abb. 82: Negativ beurteilte „Standortkriterien“ in Recke . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86<br />

Abb. 83: Negativ beurteilte „Standortkriterien“ in Welbergen . . . . . . . . . . . . . . 87<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

IX


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

X<br />

Tabellenverzeichnis<br />

Tab. 1: Geschlechterverteilung in den untersuchten Orten im Vergleich<br />

zum Landesdurchschnitt in % . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

Tab. 2: Verteilung <strong>der</strong> Altersgruppen in den untersuchten Orten<br />

und in <strong>der</strong> amtlichen Statistik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

Tab. 3: Vergleich <strong>der</strong> Auslän<strong>der</strong>anteile nach LDS und in <strong>der</strong> Stichprobe . . . 20<br />

Tab. 4: Familienstand in den untersuchten Orten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

Tab. 5: Verteilung <strong>der</strong> Haushaltsgrößen in den untersuchten Orten . . . . . . . 23<br />

Tab. 6: Wohnformen in den untersuchten Orten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

Tab. 6: Wohndauer im Ort unterschieden nach Zugezogenen und im Ort<br />

Geborenen nach Altersklassen in % . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

Tab. 7: Schulabschlüsse in allen untersuchten Orten in % . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

Tab. 8: Information durch Medien innerhalb <strong>der</strong> Altersklassen in % . . . . . . . 30<br />

Tab. 9: Nutzung von Informationsmedien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31<br />

Tab. 10: Ziele <strong>der</strong> weggezogenen Haushaltsmitglie<strong>der</strong> aus den untersuchten<br />

Orten in % . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

Tab. 11: Gründe für den Zuzug in die untersuchten Orte in %<br />

(Mehrfachnennungen möglich) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />

Tab. 12: Bisherige Wohnorte <strong>der</strong> Zugezogenen in den untersuchten Orten . . 37<br />

Tab. 13: Positiv beurteilte „Standortkriterien“ in Bevergern . . . . . . . . . . . . . . . 80<br />

Tab. 14: Positiv beurteilte „Standortkriterien“ in Horstmar . . . . . . . . . . . . . . . . 81<br />

Tab. 15: Positiv beurteilte „Standortkriterien“ in Recke . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82<br />

Tab. 16: Positiv beurteilte „Standortkriterien“ in Welbergen . . . . . . . . . . . . . . . 83<br />

Tab. 17: Negativ beurteilte „Standortkriterien“ in Bevergern . . . . . . . . . . . . . . 88<br />

Tab. 18: Negativ beurteilte „Standortkriterien“ in Horstmar . . . . . . . . . . . . . . . 89<br />

Tab. 19: Negativ beurteilte „Standortkriterien“ in Recke . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90<br />

Tab. 20: Negativ beurteilte „Standortkriterien“ in Welbergen . . . . . . . . . . . . . . 91


1. Problemstellung und Zielsetzung<br />

<strong>der</strong> Untersuchung<br />

Die vom Kulturausschuss des<br />

Kreises Steinfurt in Auftrag gegebene<br />

<strong>Studie</strong> hat das Ziel, die Lebensverhältnisse<br />

und <strong>der</strong>en Entwicklung sowie<br />

Einschätzung in Dörfern und kleinen<br />

Städten im ländlichen Raum des<br />

Kreises zu untersuchen. Dies erfolgt<br />

anhand ausgewählter, repräsentativer<br />

Ortsteile.<br />

Konkret geht es dabei unter an<strong>der</strong>em<br />

um die gesellschaftlichen Verän<strong>der</strong>ungen<br />

in den Dörfern, die durch<br />

den starken Zuzug von Neubürgerinnen<br />

und Neubürgern in <strong>der</strong> Vergangenheit<br />

mit bedingt sind.<br />

Zum <strong>Studie</strong>ninhalt gehören etwa<br />

die Teilhabe am dörflichen Leben sowie<br />

die Beurteilung, inwieweit die<br />

Ortsteile bzw. Dörfer heute bzw. in<br />

Zukunft den Lebensmittelpunkt ihrer<br />

Bewohner darstellen.<br />

Von Bedeutung ist dabei auch die<br />

Erfassung <strong>der</strong> ökonomischen und kulturellen<br />

Verflechtungen sowie Austauschbeziehungen<br />

mit den umliegenden<br />

Mittel- und Oberzentren, die<br />

bekanntlich in starkem Maße auch<br />

hinsichtlich <strong>der</strong> Grundversorgung mit<br />

kleinen Gemeinden konkurrieren.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e stellt sich damit die<br />

generelle Frage nach den Perspektiven<br />

und Chancen für die Zukunft kleiner<br />

Gemeinden und Dörfer im Kreis<br />

Steinfurt sowie auch darüber hinaus.<br />

Für die kommunale Praxis ergibt sich<br />

daraus später die Frage: Was muss<br />

getan werden, um <strong>der</strong>en Perspektiven<br />

zu verbessern?<br />

Zusammenfassend stehen vor allem<br />

folgende Fragestellungen im Vor-<br />

<strong>der</strong>grund, die im Laufe dieser Untersuchung<br />

behandelt und beantwortet werden<br />

sollen:<br />

Welche allgemeinen demogra-<br />

1<br />

phischen Merkmale weist die<br />

Bevölkerung im ländlichen<br />

Raum, hier insbeson<strong>der</strong>e im<br />

Kreis Steinfurt, auf?<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

Welche ökonomischen und kulturellen<br />

Verflechtungen bestehen<br />

mit den umliegenden Zentren?<br />

Wie verhält sich die Bevölkerung<br />

in ihrer Freizeit?<br />

Wie ist das Vereinsleben strukturiert,<br />

und wie wichtig ist es für<br />

ein gemeinschaftliches Zusammenleben?<br />

Wie groß ist das Interesse <strong>der</strong><br />

Bevölkerung an lokalen Ereignissen?<br />

Wie sehen sich die Menschen<br />

als Teil <strong>der</strong> „Dorfgemeinschaft,”<br />

und wo sehen sie ihren „Lebensmittelpunkt“?<br />

Wie beurteilt die Bevölkerung<br />

ihren Ortsteil gegenüber <strong>der</strong> gesamten<br />

Kommune?<br />

Gibt es Verhaltensunterschiede<br />

zwischen Neubürgern/Neubürgerinnen<br />

und im Ort Aufgewachsenen?<br />

Wie soll sich <strong>der</strong> eigene Ortsteil<br />

nach Meinung <strong>der</strong> Bewohner<br />

weiterentwickeln?<br />

Wo werden die Vorteile, aber<br />

auch die Defizite <strong>der</strong> Siedlungen<br />

im ländlichen Raum gesehen?<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

1


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

2<br />

2. Vorbemerkungen<br />

2.1 Der Begriff des ländlichen<br />

Raumes<br />

Die Komplexität und die unterschiedlichsten<br />

Ausprägungen des<br />

ländlichen Raumes, aber auch die<br />

nicht einheitlichen Forschungsansätze<br />

haben bisher eine eindeutige und<br />

allgemein akzeptierte Definition dieses<br />

Terminus nicht zugelassen. Trotzdem<br />

lassen sich aber einige Strukturmerkmale<br />

des ländlichen Raumes<br />

identifizieren, die als signifikant bezeichnet<br />

werden können. Die geringeren<br />

Siedlungs-, Bebauungs-, Einwohner-,<br />

Arbeitsplatz- und Industriedichten<br />

sind für LIENAU (1995, S. 10)<br />

wesentliche Charakteristika.<br />

Obwohl die Bedeutung <strong>der</strong> Landund<br />

Forstwirtschaft zurückgegangen<br />

ist, überwiegt diese weiterhin in <strong>der</strong><br />

Flächenutzung gegenüber <strong>der</strong> Siedlungsfläche.<br />

Industriebetriebe sind<br />

meist klein und häufig nur mit nacho<strong>der</strong><br />

vorgelagerten Produktionen beschäftigt.<br />

Eine ausreichende Infrastruktur ist<br />

nur in Abhängigkeit vom städtischen<br />

Raum herzustellen (HENKEL 1999, S.<br />

30). Die soziale Struktur wird wesentlich<br />

bestimmt durch enge, überschaubare<br />

zwischenmenschliche Beziehungen.<br />

Zur groben Einordnung von ländlichen<br />

Siedlungen helfen die folgenden<br />

drei Hauptkategorien:<br />

- ländliche Siedlungen im eigentlichen<br />

Sinne (beson<strong>der</strong>s definiert<br />

durch eine einseitige wirtschaftliche<br />

Ausrichtung auf die Land- und<br />

Forstwirtschaft),<br />

- Siedlungen zwischen Stadt und<br />

Land (ergänzt um das Kriterium<br />

nicht ländlich o<strong>der</strong> teilweise stadtähnlich);<br />

typisch ist eine einseitige<br />

funktionale Ausrichtung, z. B. Gewerbeansiedlung<br />

o<strong>der</strong> Wohnsiedlungen,<br />

- Städte (nach SCHWARZ 1989).<br />

Da die Übergänge, vor allem ausgelöst<br />

durch die Verstädterungs- und<br />

Urbanisierungsprozesse <strong>der</strong> letzten<br />

Jahrzehnte, fließend sind, wird auch<br />

<strong>der</strong> Terminus Stadt-Land-Kontinuum<br />

herangezogen (HEINEBERG 2001).<br />

Kennzeichnend für den ländlichen<br />

Raum, wie er auch im Untersuchungsgebiet<br />

zu finden ist, sind zudem<br />

Verän<strong>der</strong>ungsprozesse im demographischen<br />

und sozialen Bereich.<br />

Dazu zählt die zunehmende Trennung<br />

von Wohn- und Arbeitsorten sowie<br />

die wachsende Loslösung vom<br />

Dorf. Beides lässt die Identifikation<br />

mit dem Ort geringer werden.<br />

Grundsätzlich ist auch eine große Abwan<strong>der</strong>ungsbereitschaft<br />

<strong>der</strong> jüngeren<br />

Generation(en) festzustellen.<br />

Aber es finden auch Prozesse<br />

statt, die von außen auf die ländlichen<br />

Siedlungen einwirken. So birgt<br />

<strong>der</strong> Fremdenverkehr ein noch nicht<br />

abschätzbares Entwicklungspotenzial.<br />

Durch Maßnahmen im Bereich <strong>der</strong><br />

Dorferneuerung, <strong>der</strong> Verbesserung<br />

<strong>der</strong> Versorgungsfunktion o<strong>der</strong> auch<br />

<strong>der</strong> besseren Verkehrserschließung<br />

ist eine neue, selbstbewusste Identität<br />

entstanden, die nicht nur den<br />

Einheimischen neue Entwicklungschancen<br />

bietet, son<strong>der</strong>n auch<br />

für Hinzuziehende (zumeist aus städtischen<br />

Regionen) von Interesse ist.<br />

Damit trägt auch seit Mitte <strong>der</strong><br />

1970er Jahre die Richtungsän<strong>der</strong>ung<br />

von <strong>der</strong> reinen Dorfsanierung zur


Dorferneuerung bzw. erhaltenden<br />

Dorferneuerung nun Früchte (HENKEL<br />

2001).<br />

Die Attraktivität <strong>der</strong> Dörfer steigt<br />

zumindest in <strong>der</strong> Nähe zu Verdichtungsräumen<br />

bzw. Großstädten wie<strong>der</strong><br />

an. Durch neue Informationstechnologien<br />

verlieren Entfernungen zu<br />

den Zentren an Bedeutung. Die<br />

Nachhaltigkeitsdebatte verleiht den<br />

ländlichen Siedlungen eine neue Attraktivität.<br />

Gleichzeitig wird für diese<br />

eine geringere Arbeitslosigkeit als in<br />

den Städten festgestellt und für die<br />

Zukunft erwartet (WIEßNER 1999). Damit<br />

können die Strukturprobleme als<br />

Folge <strong>der</strong> zurückgehenden Bedeutung<br />

<strong>der</strong> Land- und Forstwirtschaft in<br />

gewissem Maße aufgefangen werden.<br />

2.2 Abgrenzung des ländlichen<br />

Raumes in Nordrhein-Westfalen<br />

Die konkrete Grenzziehung zwischen<br />

ländlichen und verstädterten<br />

Räumen bleibt schwierig. Problematisch<br />

ist die Angrenzung durch die Negativdefinition<br />

„Ländlicher Raum =<br />

Gesamtraum - Verdichtungsräume“<br />

(HENKEL 1993, S. 27). Dieses Verfahren<br />

ist zu oberflächlich, um alle unterschiedlichen<br />

Ausprägungen sowohl<br />

<strong>der</strong> Verdichtungsräume als auch <strong>der</strong><br />

ländlichen Räume zu berücksichtigen.<br />

Außerdem werden Übergangsräume<br />

nicht eingebunden.<br />

Der Kreis Steinfurt wird in NRW in<br />

seiner Gänze als Gebiet mit einer<br />

überwiegend ländlichen Raumstruktur<br />

eingestuft. Im Landesentwicklungsplan<br />

(LEP) NRW (1995) gelten<br />

Gebiete mit weniger als 1 000 E./km 2<br />

als Gebiete mit überwiegend ländli-<br />

cher Raumstruktur. Bei mehr als<br />

1 000 E./km 2 und einer Mindestgröße<br />

von 50 km 2 wird von einer Ballungsrandzone<br />

gesprochen. Ballungskerne<br />

müssen mindestens 2 000 E./qkm<br />

aufweisen. Wenn diese Werte erreicht<br />

werden, ohne im o<strong>der</strong> nahe eines<br />

Ballungskerns zu liegen, spricht<br />

man in NRW von einem solitären Verdichtungsgebiet<br />

(Beispiel Stadt Münster).<br />

Als zusätzliches Merkmal wird<br />

jeweils auch die Arbeitsplatzdichte<br />

berücksichtigt. Diese Systematik findet<br />

seit <strong>der</strong> kommunalen Neuglie<strong>der</strong>ung<br />

in den 1970er Jahren ihre Anwendung.<br />

Seitdem hat sich die zentralörtliche<br />

Kategorisierung nur in einigen<br />

ganz wenigen Fällen verän<strong>der</strong>t.<br />

Auch neuere Untersuchungen, die<br />

z. B. Kenngrößen wie Siedlungsstruktur,<br />

Erreichbarkeit, Landwirtschaft sowie<br />

Natur und Landschaft für die Einteilung<br />

zu Grunde legen, kommen immer<br />

noch zu fast vergleichbaren Ergebnissen<br />

(ILS 2002b).<br />

Lediglich die Stadt Rheine würde<br />

nach Auswertung zahlreicher neuer<br />

Indikatoren Eigenschaften einer solitär<br />

gelegenen, nicht ländlich strukturierten<br />

Gemeinde aufweisen (ILS<br />

2002b).<br />

Trotz <strong>der</strong> zunehmenden Verstädterung<br />

in allen Teilen des Landes<br />

bleibt es aber in Nordrhein-Westfalen<br />

wegen <strong>der</strong> immer noch gravierenden<br />

Unterschiede bei <strong>der</strong> bisherigen Zweiteilung<br />

in ländliche und nichtländliche<br />

Räume.<br />

2.3 Funktionen des ländlichen<br />

Raumes<br />

Neben <strong>der</strong> Versorgung <strong>der</strong> eigenen<br />

Bevölkerung übernimmt <strong>der</strong> länd-<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

3


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

Abb. 1: Funktionen des ländlichen Raumes (nach HENKEL 1999, verän<strong>der</strong>t)<br />

4<br />

Agrarproduktion<br />

land- und forstwirtschaftliche<br />

Produkte; Pflege<br />

<strong>der</strong> Kulturlandschaft<br />

Erholung<br />

Pflege und Gestaltung<br />

<strong>der</strong> Erholungslandschaft<br />

„eigener Siedlungsund<br />

Lebensraum“<br />

Wohn-, Wirtschafts-<br />

und Freizeitraum für die<br />

ländliche<br />

Bevölkerung<br />

liche Raum auch Funktionen für den<br />

städtischen Raum: Erholung, Wohnen,<br />

Ökologie, Wasserschutz, aber<br />

auch für Verkehrseinrichtungen, Mülldeponien,<br />

Kraftwerke und militärische<br />

Einrichtungen (LIENAU 1995).<br />

Klassische Aufgaben des ländlichen<br />

Raumes waren und sind die<br />

Produktion von agrarischen Produkten<br />

und die Pflege <strong>der</strong> Kulturlandschaft<br />

(Abb.1). Aber durch die zunehmende<br />

industrielle Verarbeitung <strong>der</strong><br />

Rohstoffe und die Produktion von<br />

Nahrungsmitteln sowie die Verdrängung<br />

einheimischer Produkte durch<br />

ausländische geht diese Funktion<br />

deutlich zurück (PLANCK und ZICHE<br />

Ökologie<br />

Ökologisches Gleichgewicht, gesunde<br />

Umweltbedingungen; Natur-,<br />

Landschafts- und Gewässerschutz<br />

Wohnen<br />

Wohnbauflächen für die<br />

einheimische, aber auch<br />

hinzuziehende<br />

Bevölkerung<br />

Arbeiten<br />

Gewerbe, Kraftwerke, Entsorgung,<br />

Verkehr, Rohstoffe<br />

1979).<br />

Auch die Zurverfügungstellung<br />

von Arbeitsmöglichkeiten sowohl im<br />

mittelständischen Bereich als auch in<br />

<strong>der</strong> großindustriellen Fertigung o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Infrastruktur (z. B. Kraftwerke)<br />

kennzeichnen den ländlichen Raum<br />

schon seit längerer Zeit. Charakteristisch<br />

für die letzten Jahrzehnte ist,<br />

dass er auch Erholungs- und ökologische<br />

Aufgaben übernommen hat. Der<br />

ländliche Raum gilt heute als Ausgleichsraum<br />

für die Verdichtungsgebiete.<br />

Auch erst seit wenigen Jahrzehnten<br />

übernimmt <strong>der</strong> ländliche Raum<br />

die Funktion als Wohnraum für zuzie-


hende Bevölkerungsanteile (mit städtischen<br />

Lebensformen), die aber häufig<br />

überwiegend in den verstädterten<br />

Gebieten, d. h. vor allem in den Mittelund<br />

Großstädten, arbeiten.<br />

Alle diese externen (z. T. neuen)<br />

Faktoren wirken auf die bisherigen<br />

Strukturen und (traditionellen) Lebensverhältnisse<br />

und gefährden diese<br />

möglicherweise.<br />

2.4 Demographischer und sozialer<br />

Wandel<br />

Die demographische Entwicklung<br />

seit Mitte des 19. Jh.s war geprägt<br />

durch eine Landflucht in die neu entstandenen<br />

Industrie- und Ballungsgebiete.<br />

Hier fanden die Menschen oftmals<br />

einen Arbeitsplatz. Gleichzeitig<br />

blieb aber auch <strong>der</strong> Bevölkerungsdruck<br />

in den ländlichen Siedlungen wegen<br />

weiterhin hoher Geburtenraten und<br />

späterer starker Zuwan<strong>der</strong>ungen auf<br />

einem hohen Niveau (HENKEL 1999, S.<br />

45). Zwar hat sich dieser Trend bis heute<br />

reduziert, er wird aber grundsätzlich<br />

auch zukünftig bestehen bleiben.<br />

Die Abwan<strong>der</strong>ungen aus ländlichen<br />

Gebieten ziehen weitere demographische<br />

und soziale Verän<strong>der</strong>ungen,<br />

insbeson<strong>der</strong>e in den ländlichen<br />

Abwan<strong>der</strong>ungsgebieten, nach sich.<br />

So ist beispielsweise ein proportional<br />

übergroßer Anteil von männlichen<br />

Bewohnern zu registrieren, da<br />

Frauen häufiger keine Erwerbsmöglichkeiten<br />

vor Ort finden und daher<br />

verstärkt den Raum verlassen und in<br />

den Städten Arbeit suchen (HENKEL<br />

1999, S. 52). Auch ist eine Überalterung<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung spürbar, da insbeson<strong>der</strong>e<br />

arbeitsfähige und noch<br />

mobile Bewohner abwan<strong>der</strong>n.<br />

In vielen Regionen geht diese Entwicklung<br />

einher mit einem Verlust an<br />

ländlicher Identifikation und Lebensart.<br />

Das Brauchtum, die Mundarten o<strong>der</strong><br />

auch die ortsübliche Bauweise gehen<br />

verloren o<strong>der</strong> än<strong>der</strong>n ihre Ausprägung.<br />

Kennzeichnend ist somit häufig die<br />

wachsende soziale Loslösung vom<br />

Dorf, das heißt die Verringerung <strong>der</strong><br />

Identifikation <strong>der</strong> Bewohner mit ihrem<br />

angestammten Lebensraum.<br />

In jüngerer Zeit gibt es jedoch gewisse<br />

Gegenbewegungen, die häufig<br />

initiiert sind durch den Prozess <strong>der</strong><br />

Suburbanisierung (HEINEBERG 2003,<br />

S. 254–255). Nach langer Zeit <strong>der</strong><br />

Konzentration auf die Kernstädte tritt<br />

nun eine Dekonzentration <strong>der</strong> Bevölkerungs-<br />

und Wirtschaftsentwicklung<br />

in das nahe liegende Umland von<br />

Groß-, Mittel- und z. T. auch von<br />

Kleinstädten ein. Wenn diese Entwicklung<br />

noch einen Schritt weiter<br />

geht und die Dekonzentration bis in<br />

das weiter entfernte, noch ländliche<br />

Umland erfolgt, spricht man von Exurbanisierung<br />

(HEINEBERG 2001, S. 41).<br />

Gekennzeichnet wird dieser Status<br />

vor allem durch einen intensiven<br />

Pendlerverkehr, sowohl im beruflichen<br />

als auch im schulischen Bereich.<br />

Aus dieser grundlegenden Beschreibung<br />

ist abzuleiten, dass <strong>der</strong><br />

Untersuchungsraum sowohl exurbanen<br />

Räumen <strong>der</strong> Oberzentren Münster<br />

und Osnabrück, aber auch teilweise<br />

<strong>der</strong> suburbanen Zone, z. B. von<br />

Welbergen in Bezug auf Ochtrup, zugerechnet<br />

werden kann.<br />

2.5 Bevölkerungsentwicklung in<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Im Jahre 1973 lag die Bevölke-<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

5


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

6<br />

Abb. 2: Prognostizierte Bevölkerungsentwicklung in NRW 2000-2015<br />

rungszahl in NRW bei 17,2 Mio. Menschen.<br />

Bis 1985 fiel diese Zahl dann<br />

auf 16,7 Mio., um bis 1999 auf rd. 18<br />

Mio. anzusteigen. Diese Entwicklungen<br />

sind Ergebnis vor allem von Wan<strong>der</strong>ungen<br />

nach NRW, aber auch teilweise<br />

Ergebnis <strong>der</strong> natürlichen Bevölkerungsentwicklung.<br />

Verlierer sind eindeutig die Kernstädte<br />

<strong>der</strong> Verdichtungsgebiete mit<br />

den dann folgenden Anpassungspro-<br />

blemen, denn viele Infrastruktureinrichtungen<br />

werden nicht mehr ausreichend<br />

in Anspruch genommen. Die<br />

relativ stärksten Wan<strong>der</strong>ungsgewinne<br />

haben die Grundzentren, die etwas<br />

vom Verdichtungsraum entfernt, aber<br />

nicht zu abgelegen liegen (ILS 2002a,<br />

S. 4). So hat die Bevölkerung in den<br />

ländlichen Zonen Nordrhein-Westfalens<br />

von 1987 bis 1997 um 13 % zugenommen,<br />

während dieser Wert für


Abb. 3: Prognostizierte Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Einwohner im Alter von 60 Jahren und<br />

älter in NRW 2000-2015<br />

alle Oberzentren nur bei 4 % liegt.<br />

Neben <strong>der</strong> räumlichen Bevölkerungsdekonzentration<br />

erfolgt eine<br />

Dezentralisierung <strong>der</strong> Beschäftigung.<br />

Um 10 % sind die Arbeitsplätze von<br />

1987 bis 1997 in den ländlichen Zonen,<br />

um sogar 16 % in den Grundzentren<br />

angewachsen. Demgegenüber<br />

haben das Ruhrgebiet 5 % und<br />

die Oberzentren 3 % verloren (ILS<br />

2002a, S. 4).<br />

Die demographische Entwicklung<br />

ist in Deutschland seit den 1970er<br />

Jahren durch einen deutlichen Rückgang<br />

<strong>der</strong> Geburten geprägt. Diese<br />

Tendenz, die nur vereinzelt durch<br />

Zuwan<strong>der</strong>ungen aufgefangen worden<br />

ist, wird auch die Zukunft bestimmen.<br />

Dabei werden wegen <strong>der</strong><br />

hohen Abwan<strong>der</strong>ungen insbeson<strong>der</strong>e<br />

in Ostdeutschland die stärksten<br />

Auswirkungen zu spüren sein (KOCKS<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

7


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

8<br />

2003, S. II)<br />

Die Bevölkerung wird insgesamt<br />

weiter abnehmen, sie wird einen<br />

höheren Anteil alter Menschen aufweisen<br />

mit den entsprechenden For<strong>der</strong>ungen<br />

nach altersspezifischer Infrastruktur.<br />

Bei gleichzeitiger Internationalisierung<br />

<strong>der</strong> Gesamtbevölkerung<br />

steigt auch die Integrationsaufgabe.<br />

Auf Grundlage einer Prognose des<br />

Landesamtes für Statistik NRW wird<br />

die Zahl <strong>der</strong> Menschen im Land bis<br />

2040 auf 17 Mio. sinken. Dies erscheint<br />

wenig dramatisch, kann aber<br />

kleinräumig zu großen Schwierigkeiten<br />

führen. Insbeson<strong>der</strong>e für das<br />

Ruhrgebiet wird von einem weiteren<br />

Rückgang von bis zu 12 % bis 2015<br />

ausgegangen. Allerdings wird in den<br />

ländlichen Gebieten, aber auch für<br />

Oberzentren wie Aachen und Münster<br />

von leichten Steigerungen auszugehen<br />

sein.<br />

Für den untersuchten Kreis Steinfurt<br />

wird eine gesamte Zunahme bis<br />

zu 4 % angenommen, wobei die größten<br />

Zunahmen in den ländlich strukturierten<br />

Gemeinden und weniger in<br />

den Mittelstädten zu erwarten sind.<br />

Für den unmittelbar angrenzenden<br />

Kreis Coesfeld wird die höchste Steigerung<br />

im ganzen Land NRW von<br />

durchschnittlich über 8 % je Kommune<br />

vorhergesagt (Abb 2). Die Zuwächse<br />

erwachsen aber fast überall<br />

nur noch aus Wan<strong>der</strong>ungsgewinnen,<br />

nicht durch einen natürlichen Bevölkerungsanstieg.<br />

Für alle Regionen ähnlich wird<br />

aber zugleich die Tatsache einer deutlich<br />

älteren Bevölkerung prognostiziert.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e die Altersgruppen<br />

40-60 und über 60 werden anteilsmäßig<br />

erheblich wachsen. Die über<br />

60-Jährigen werden im Kreis Steinfurt<br />

zwischen 3 und 10 % zunehmen<br />

(Abb. 3), wobei sich in einzelnen<br />

Kommunen auch Werte deutlich darüber<br />

hinaus ergeben können.<br />

Gleichzeitig werden weiter rückläufige<br />

Haushaltsgrößen erwartet.<br />

Insgesamt wird für NRW eine Zunahme<br />

<strong>der</strong> Singlehaushalte von 23 % errechnet,<br />

während Haushalte mit drei<br />

und mehr Personen um 10 % zurückgehen<br />

werden.<br />

Für die ländlichen Regionen bedeuten<br />

diese Prognosen weiter ansteigende<br />

Einwohnerzahlen (allerdings<br />

geringer als bisher) bei zusätzlicher<br />

Reduzierung <strong>der</strong> Haushaltsgrößen.<br />

Das muss Auswirkungen auf<br />

die weitere Bauflächenausweisung sowie<br />

die Errichtung von Bildungs- und<br />

Versorgungs-, aber etwa auch von<br />

Altenbetreuungseinrichtungen haben.<br />

Gleichzeitig ist in den ländlichen Zonen<br />

auch mit einer Erhöhung des Berufspendlerverkehrs<br />

zu rechnen, und<br />

zwar vor allem mit dem privaten PKW.<br />

2.6 Einführung in den<br />

Untersuchungsraum<br />

Der Kreis Steinfurt existiert in seiner<br />

heutigen Ausprägung seit <strong>der</strong><br />

kommunalen Gebietsreform 1975, als<br />

die ehemaligen Kreise Steinfurt und<br />

Tecklenburg sowie Teile des Kreises<br />

Münster zusammengeschlossen wurden.<br />

Mit insgesamt 1 792 km 2 ist er<br />

<strong>der</strong> zweitgrößte Kreis in Nordrhein-<br />

Westfalen. Er grenzt an das Bundesland<br />

Nie<strong>der</strong>sachsen und liegt im Städtedreieck<br />

<strong>der</strong> Oberzentren Münster,<br />

Osnabrück und Enschede. Der ge-


l l<br />

samte Kreis wird im Landesentwicklungsplan<br />

NRW als Gebiet mit überwiegend<br />

ländlicher Raumstruktur ausgewiesen.<br />

Der überwiegende Teil <strong>der</strong><br />

rd. 435 000 Einwohner des Kreises ist<br />

katholisch, allerdings überwiegt in<br />

den Kommunen <strong>der</strong> ehemaligen Graf-<br />

474<br />

403<br />

70<br />

l l l<br />

l<br />

Gronau<br />

(Westf.)<br />

32<br />

31<br />

2<br />

l<br />

474<br />

30<br />

l l l l l l l l<br />

Bad<br />

Bentheim<br />

403<br />

30<br />

Nordhorn<br />

Heek<br />

Legden<br />

54<br />

3<br />

31<br />

213<br />

Schüttorf<br />

OCHTRUP<br />

Metelen<br />

Schöppingen<br />

Rosendahl<br />

70<br />

Billerbeck<br />

Zentralörtliche Glie<strong>der</strong>ung<br />

(Kreis Steinfurt)<br />

nach LEP NRW 1995 (Teil A)<br />

29<br />

4<br />

l<br />

Ems- Ems-<br />

büren<br />

l l<br />

l<br />

l l<br />

l<br />

499<br />

70<br />

Neuenkirchen<br />

70<br />

Wettringen<br />

Welbergen<br />

54<br />

Horstmar<br />

Mittelzentrum in einem<br />

Gebiet mit überwiegend<br />

ländl. Raumstruktur<br />

Grundzentrum in einem<br />

Gebiet mit überwiegend<br />

ländl. Raumstruktur<br />

6<br />

Salz- Salz-<br />

bergen<br />

Horstmar<br />

l l l l l l l l l<br />

RHEINE<br />

STEINFURT<br />

Laer<br />

54<br />

7<br />

schaft Tecklenburg die evangelische<br />

Konfessionszugehörigkeit.<br />

Naturräumlich wird das Kreisgebiet<br />

durch das flachwellige Relief <strong>der</strong><br />

Westfälischen Tieflandsbucht als Teil<br />

des Norddeutschen Tieflandes charakterisiert.<br />

Im Osten ragt mit dem<br />

Altenberge<br />

Havixbeck<br />

1 74<br />

51<br />

214<br />

Freren<br />

Spelle<br />

8<br />

l l l l l l l l l l l l l l l l<br />

Ems<br />

481<br />

475<br />

EMSDETTEN<br />

Nordwalde<br />

9<br />

Hörstel<br />

Bevergern<br />

77<br />

54<br />

10<br />

l<br />

219<br />

l l<br />

l<br />

Saerbeck<br />

MÜNSTER<br />

Hopsten<br />

Dortmund-<br />

GREVEN<br />

481<br />

l l l l l l l l l l<br />

Recke<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

Mittellandkanal<br />

l l l ll l l l l l l l l l l l<br />

IBBENBÜREN<br />

1<br />

219<br />

Ems- Kanal<br />

Verkehrsnetz<br />

Bundesautobahn mit Nr.<br />

und Anschlussstelle<br />

Bundesstraße mit Nr.<br />

Sonstige klassifizierte Straße<br />

Bahnlinie<br />

mit Fernverkehr<br />

ohne Fernverkehr<br />

0 2 4 6<br />

76<br />

Recke<br />

11<br />

74<br />

Ladbergen<br />

51<br />

Mettingen<br />

12<br />

Telgte<br />

30<br />

218<br />

Neuenkirchen<br />

Tecklenburg<br />

73<br />

Westerkappeln<br />

LENGERICH<br />

Lotte<br />

13<br />

475<br />

Ostbevern<br />

72 14<br />

68<br />

71<br />

Hagen<br />

a.T.W.<br />

Lienen<br />

Bramsche<br />

l l l l l<br />

l l<br />

51<br />

218<br />

Wallen- Wallen-<br />

horst<br />

70<br />

68<br />

475<br />

Sassenberg<br />

1<br />

OSNABRÜCK<br />

15<br />

16<br />

Hasbergen<br />

Georgs- Georgsmarien<br />

hütte<br />

Bad Iburg<br />

Glandorf<br />

Grenzen<br />

Staat<br />

Land<br />

Kreis<br />

Gemeinde<br />

Kreis Steinfurt<br />

Horstmar Untersuchungsort<br />

8 10 km Entwurf und Kartographie:<br />

Geographische Kommission für Westfalen<br />

Abb. 4: Kreis Steinfurt – Zentralörtliche Glie<strong>der</strong>ung, Verkehrsnetz, sowie Lage <strong>der</strong> Untersuchungsorte<br />

68<br />

17<br />

9<br />

67


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

10<br />

Teutoburger Wald und dem Schafberg<br />

ein Mittelgebirgssporn in das<br />

Kreisgebiet hinein.<br />

Weite Teile des Kreisgebietes werden<br />

landwirtschaftlich genutzt. Im Bereich<br />

<strong>der</strong> Rohstoffgewinnung sind nach<br />

<strong>der</strong> Aufgabe <strong>der</strong> Erzgewinnung (Blei<br />

und Zink) nur noch <strong>der</strong> Kalkabbau in<br />

Lengerich und Brochterbeck sowie insbeson<strong>der</strong>e<br />

die För<strong>der</strong>ung von Anthrazitkohle<br />

in Ibbenbüren von Bedeutung.<br />

Basierend auf den Flachsanbau<br />

im Tieflandsbereich entwickelte sich<br />

fast überall die Textilindustrie und<br />

wurde zu einem sehr bedeutenden<br />

Wirtschaftszweig im Kreis Steinfurt.<br />

Allerdings führten die Auslandskonkurrenz,<br />

Spezialisierung und Produktionsverlagerungen<br />

in den 1970er<br />

Jahren zu einer – bis heute noch nicht<br />

ganz überwundenen – Strukturkrise.<br />

Während 1980 noch 18 000 Industriebeschäftigte<br />

in <strong>der</strong> Textilindustrie arbeiteten,<br />

waren es 2000 nur noch<br />

7 000, bei drastischen Umsatzrückgängen<br />

(IHK 2000).<br />

Obwohl zwischenzeitlich an<strong>der</strong>e<br />

Industriebereiche (Maschinenbau, Automobil-,<br />

Gummi- und Kunststoffindustrie)<br />

im Rahmen des Strukturwandels<br />

an Bedeutung gewinnen konnten, ist<br />

die Beschäftigung im sekundären<br />

Sektor insgesamt zurückgegangen.<br />

Aufgefangen wurde <strong>der</strong> negative<br />

Trend durch zahlreiche Betriebe aus<br />

dem Dienstleistungssektor, dabei beson<strong>der</strong>s<br />

aus dem Bereich Verkehr<br />

und Nachrichtenübermittlung. Hier sei<br />

auf die Konzentration von Logistikund<br />

Transportunternehmen im Kreisgebiet<br />

sowie auf die positiven Impulse<br />

des wichtigen Internationalen Verkehrsflughafen<br />

Münster/Osnabrück,<br />

<strong>der</strong> im Bereich Ladbergen/Greven gelegen<br />

ist, verwiesen.<br />

Insgesamt erscheint <strong>der</strong> Kreis<br />

Steinfurt positiv aufgestellt. Bei zahlreichen<br />

statistischen Kennziffern, wie<br />

z. B. <strong>der</strong> relativ geringen Arbeitslosigkeit,<br />

übernimmt <strong>der</strong> Kreis vor<strong>der</strong>ste<br />

Plätze auf Landesebene. In einer<br />

Ende 2003 erstellten <strong>Studie</strong> mit wirtschaftsbezogene<br />

Standortkriterien<br />

über die 31 Mittelzentren des Regierungsbezirkes<br />

Münster (IHK Nord-<br />

Westfalen 2003) belegen Greven<br />

(Platz 1) und Emsdetten (3) Spitzenpositionen<br />

sowie Ibbenbüren (9), Lengerich<br />

(10), Ochtrup (12) und Rheine<br />

(14) gute Plätze im Mittelfeld.<br />

Auch die Anbindung an das überregionale<br />

Straßennetz mit <strong>der</strong> A 1, A<br />

43 und <strong>der</strong> A 31 (Nord-Süd-Verbindungen)<br />

sowie <strong>der</strong> A 30 in Richtung<br />

<strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lande, aber auch die Erschließung<br />

durch Wasserstraßen<br />

(Mittelland- und Dortmund-Ems-Kanal)<br />

bieten für weitere Entwicklungen<br />

gute Grundlagen.<br />

Bei <strong>der</strong> insgesamt durchaus positiven<br />

Stellung des Kreises verwun<strong>der</strong>t<br />

die stetige Zunahme an Einwohnern<br />

nicht (1987: 378 000; 1992: 402 000;<br />

2003: 435 000). Dabei lassen sich<br />

auch Sub- und Exurbanisierungstendenzen<br />

<strong>der</strong> nahe gelegenen Oberzentren<br />

feststellen. Profitiert haben davon<br />

überdurchschnittlich die kleineren<br />

Kommunen, während sich die wirtschaftliche<br />

Entwicklung vorwiegend in<br />

den Mittelzentren konzentrierte.<br />

3. Methodische Hinweise<br />

3.1 Auswahl und Merkmale <strong>der</strong><br />

untersuchten Ortschaften<br />

Eine Totaluntersuchung aller Dör-


fer und Städte im Kreis Steinfurt<br />

schied aus Zeit- und Kostengründen<br />

von vornherein aus.<br />

In Absprache mit <strong>der</strong> Kreisverwaltung<br />

und dem Kreiskulturausschuss<br />

wurden vier Gemeinde- bzw. städtische<br />

Ortsteile als <strong>Studie</strong>nobjekte<br />

ausgewählt, die in mehrfacher Hinsicht<br />

die Gesamtheit kleiner Dörfer<br />

und Städte des Kreises repräsentieren.<br />

Der Ortsteil Bevergern <strong>der</strong> Stadt<br />

Hörstel hat rd. 4 300 Einwohner. Er<br />

weist einen gewachsenen historischen<br />

Ortskern auf und liegt zentral<br />

im Kreisgebiet. Aufgrund <strong>der</strong> größeren<br />

Entfernungen zu den Oberzentren<br />

Münster und Osnabrück erscheint<br />

Bevergern weniger durch diese<br />

als eventuell mehr durch die Mittelzentren<br />

Rheine und Ibbenbüren beeinflusst.<br />

Der Ortsteil steht auch repräsentativ<br />

für diejenigen Kommunen,<br />

die ihre Erholungsfunktion in den<br />

Vor<strong>der</strong>grund weiterer Entwicklungen<br />

gestellt haben, obwohl sie gleichzeitig<br />

das große Traditionsbewusstsein <strong>der</strong><br />

Bevölkerung weiterhin pflegen wollen.<br />

1975 wurde die ehemalige Stadt<br />

Bevergern mit den früheren Gemeinden<br />

Dreierwalde, Hörstel und Riesenbeck<br />

zusammengeschlossen. Heute<br />

wohnen in <strong>der</strong> Stadt Hörstel insgesamt<br />

rd. 20 000 Einwohner. Im Landesentwicklungsplan<br />

NRW wird Hörstel<br />

als Grundzentrum ausgewiesen.<br />

Bevergern wurde in <strong>der</strong> zweiten<br />

Hälfte des 14. Jh.s vom Tecklenburger<br />

Grafen als Grenzfestung gegenüber<br />

dem Bischof von Münster errichtet.<br />

Nach dem Bau <strong>der</strong> Burg erhielt<br />

Bevergern 1366 Stadtrechte. 1680<br />

wurde die Burg geschleift, <strong>der</strong> Amts-<br />

sitz ging verloren, und Bevergern<br />

blieb lange Zeit eine Ackerbürgerstadt,<br />

in <strong>der</strong> noch spät im 19. Jh. zahlreiche<br />

Landwirtschafts- und Gartenbaubetriebe<br />

ansässig waren und teilweise<br />

noch sind. Als Ende des 19.<br />

Jh.s <strong>der</strong> Dortmund-Ems-Kanal gebaut<br />

wurde, kamen erste industriell<br />

geprägte Arbeitsweisen in die Stadt<br />

(Stadt Bevergern 1966). Zwar erstreckt<br />

sich <strong>der</strong> Kanal nur 2,7 km auf<br />

dem Stadtgebiet, doch brachte er damals<br />

während <strong>der</strong> Bauarbeiten zahlreiche<br />

Arbeitsplätze mit sich, während<br />

heute nur noch wenige am Kanal Beschäftigung<br />

finden.<br />

Die „Historische Altstadt Bevergern”<br />

ist als Denkmalschutzbereich<br />

festgeschrieben und besitzt mit ihrer<br />

engen Bauweise und den zahlreichen<br />

Denkmälern und erhaltenswerten Gebäuden<br />

eine hohe Attraktivität im Bereich<br />

des Kurzzeittourismus. Dazu<br />

zählen u. a. das Heimathaus mit seiner<br />

geschichtlichen Sammlung zu<br />

den Themen Brauchtum und Handwerk<br />

sowie das historische Ensemble<br />

von Fachwerkhäusern um den Kirchplatz.<br />

Bevergern hat innerhalb <strong>der</strong><br />

mehrpoligen Stadt Hörstel die Funktion<br />

<strong>der</strong> Erholung und <strong>der</strong> Ruhe übernommen.<br />

Seit Abschluss <strong>der</strong> Ortskernsanierung<br />

Ende <strong>der</strong> 1980erJahre<br />

hat Bevergern wie<strong>der</strong> an dem Wettbewerb<br />

„Unser Dorf soll schöner werden”<br />

teilgenommen und zahlreiche<br />

erste Preise errungen, darunter 1991<br />

auch die Goldmedaille auf Bundesebene<br />

(Stadt Hörstel 2000).<br />

Große Bedeutung für die freizeitwirtschaftliche<br />

Entwicklung wird das<br />

Thema „Wasser” haben, denn mit<br />

dem Zusammentreffen von Dort-<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

11


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

12<br />

mund-Ems-Kanal und Mittellandkanal<br />

(„Nasses Dreieck”) sowie dem Torfmoorsee<br />

im Stadtgebiet besitzt Hörstel<br />

eine beson<strong>der</strong>s hohe Attraktivität.<br />

Aber auch die Entwicklung im industriellen<br />

und gewerblichen Bereich<br />

soll weiterbetrieben werden. Dabei<br />

wird vor allem auf die gute Infrastruktur<br />

und die verkehrsgünstige Lage<br />

hingewiesen (Weka-Verlag 2000).<br />

Der Ortsteil Horstmar als Mittelpunkt<br />

<strong>der</strong> im Kreis kleinsten Kommune<br />

mit Stadtrecht hat eine Größe von<br />

rd. 4 500 Einwohnern. Von beson<strong>der</strong>er<br />

Bedeutung für die Auswahl war einerseits<br />

die Nähe zum Oberzentrum<br />

Münster. Damit steht Horstmar einerseits<br />

repräsentativ für die im südlichen<br />

Kreisgebiet gelegenen Kommunen,<br />

die durch starke (exurbane) Beziehungen<br />

zum Oberzentrum Münster<br />

gekennzeichnet sind. An<strong>der</strong>erseits<br />

lässt das in Horstmar intensiv durchgeführte<br />

Stadterneuerungsprogramm<br />

erhebliche Auswirkungen auf die Lebensqualität<br />

<strong>der</strong> Bewohner bzw. auch<br />

auf die Identifikation <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

mit ihrer Stadt erwarten.<br />

Horstmar liegt ca. 30 km vom<br />

Oberzentrum Münster entfernt an den<br />

Ausläufern <strong>der</strong> Baumberge. Die<br />

Stadt, die seit dem 13. Jh. Stadtrechte<br />

besitzt, setzt sich vor allem aus den<br />

Stadtteilen Horstmar und Leer (ca.<br />

2 500 Einwohner) zusammen, wobei<br />

<strong>der</strong> Siedlungsschwerpunkt Horstmar<br />

etwas dezentral im südlichen Stadtgebiet<br />

liegt. Horstmar wird im Landesentwicklungsplan<br />

NRW als<br />

Grundzentrum ausgewiesen.<br />

Horstmar war Verwaltungssitz des<br />

fürstbischöflichen Amtes Horstmar, eines<br />

<strong>der</strong> größten des Bischofs von<br />

Münster. Folge war <strong>der</strong> wehrhafte<br />

Ausbau des Ortes. Von den insgesamt<br />

acht repräsentativen Burgmannshöfen<br />

sind heute noch vier erhalten.<br />

Die Burg wurde 1635 zerstört.<br />

Horstmar nennt sich heute „Stadt <strong>der</strong><br />

Burgmannshöfe”, was <strong>der</strong> Stadt ein<br />

positives touristisches Alleinstellungsmerkmal<br />

verleiht. Neben zahlreichen<br />

Baudenkmälern, wie dem Alten Rathaus,<br />

fällt in Horstmar <strong>der</strong> fast quadratische<br />

Altstadtgrundriss von 350 x<br />

350 m Seitenlänge auf.<br />

Auch Horstmar war lange Zeit<br />

durch die Textilindustrie geprägt. Textilkrise<br />

und Kostenreduzierungen<br />

führten zu Schließungen und Produktionsverlagerungen.<br />

Bis 1985 war<br />

eine Strumpffabrik mit dem bekannten<br />

Markenartikel „Nur die” in Horstmar<br />

ansässig. Heute ist <strong>der</strong> größte Arbeitgeber<br />

<strong>der</strong> Anhänger- und Fahrzeughersteller<br />

Schmitz.<br />

Anfang <strong>der</strong> 1970er Jahre leitete<br />

die Stadt mit großen eigenen finanziellen<br />

Mitteln sowie För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong>n des<br />

Landes eine umfangreiche und intensive<br />

Altstadtsanierung ein. Ziele waren<br />

u. a. <strong>der</strong> denkmalpflegerische Erhalt<br />

<strong>der</strong> historischen Bausubstanz,<br />

die Stadtbildpflege und die Steigerung<br />

<strong>der</strong> Attraktivität des historischen<br />

Stadtkerns bezüglich <strong>der</strong> Aufenthaltsund<br />

Wohnqualität sowie die Sicherung<br />

als Einzelhandelsstandort (Stadt<br />

Horstmar 1992). Seitdem 1996 die<br />

letzten Maßnahmen abgeschlossen<br />

werden konnten, zeigt sich die Stadt<br />

heute als Einheit von Tradition und<br />

Mo<strong>der</strong>ne.<br />

Der Ortsteil Recke <strong>der</strong> Gemeinde<br />

Recke ist mit seinen rd. 5 500 Einwohnern<br />

vergleichbar groß. Er ist ei-


ner von drei Ortsteilen, wobei Recke<br />

mit Abstand <strong>der</strong> Größte ist. Er liegt im<br />

Nordteil des Kreises nahe <strong>der</strong> Grenze<br />

zu Nie<strong>der</strong>sachsen und dem Oberzentrum<br />

Osnabrück. Damit steht Recke<br />

repräsentativ für die Wechselbeziehungen<br />

zwischen den im Norden des<br />

Kreises gelegenen Kommunen und<br />

dem angrenzenden Bundesland.<br />

Recke ist ein Grundzentrum (Landesentwicklungsplan<br />

NRW).<br />

Die seit dem 12. Jh. in Recke herrschenden<br />

Grundherren von Horstmar<br />

schenkten 1189 dem Bischof von<br />

Osnabrück eine Kirche und weiteren<br />

Grundbesitz. Dieses Jahr wird als Geburtsjahr<br />

<strong>der</strong> Gemeinde Recke angesehen.<br />

Später regierten die Grafen<br />

von Tecklenburg. Die Grafschaft ging<br />

dann an Preußen und gehörte seit<br />

1818 zum Kreis Tecklenburg. Eine<br />

ungeliebte Amtsverbindung mit Mettingen<br />

wurde 1951 aufgelöst, und<br />

1975 kam Recke dann zum Kreis<br />

Steinfurt.<br />

Nachdem die wirtschaftliche<br />

Struktur lange Zeit von landwirtschaftlichen<br />

Tätigkeiten dominiert<br />

wurde, konnten auch in den letzten<br />

Jahrzehnten positive Ansiedlungen im<br />

industriellen und gewerblichen Bereich<br />

verzeichnet werden. Trotzdem<br />

ist Recke eine Auspendlergemeinde,<br />

mit Pendlerströmen zumeist in Richtung<br />

des Oberzentrums Osnabrück,<br />

aber auch nach Ibbenbüren zur<br />

Preussag-Zeche. Recke bietet mittlerweile<br />

auch touristische Anziehungspunkte,<br />

wie z. B. das Heimat- und<br />

Korbmuseum.<br />

Für eine Gemeinde dieser Größe<br />

ist das außerordentlich gute Schulangebot<br />

erwähnenswert. Es sind alle<br />

Schulformen vorhanden, wobei die<br />

Realschule und das Gymnasium vom<br />

Bistum Münster getragen und verwaltet<br />

werden. Damit besitzt die Gemeinde<br />

Recke eine hohe Attraktivität für<br />

Hinzuziehende, was auch schon in<br />

den letzten Jahrzehnten gemessen<br />

werden konnte (POESCHEL 1994). Der<br />

Siedlungsschwerpunkt <strong>der</strong> Gesamtgemeinde<br />

ist <strong>der</strong> Ortsteil Recke.<br />

Schon 1975 sollte die Bedeutung<br />

durch die Planung des sogenannten<br />

Dienstleistungszentrums (in dem heute<br />

auch das Rathaus ansässig ist) unterstrichen<br />

werden.<br />

Der Ortsteil Welbergen <strong>der</strong> Stadt<br />

Ochtrup ist mit seinen lediglich rd.<br />

1 200 Einwohnern unter den untersuchten<br />

Orten <strong>der</strong> kleinste und damit<br />

auch infrastrukturell am geringsten<br />

ausgestattet. Er stellt ein „klassisches<br />

Dorf“ mit einer traditionsbewussten<br />

Bevölkerung dar. Die eingeschränkte<br />

verkehrliche Anbindung (ÖPNV) lässt<br />

für das Dorf eine relative Eigenentwicklung<br />

erwarten. Welbergen repräsentiert<br />

damit eine Dorfentwicklung<br />

mit vermuteter relativ geringer Außenwirkung,<br />

aber beson<strong>der</strong>s deutlicher<br />

Identifikation <strong>der</strong> Bewohner mit ihrem<br />

Ort.<br />

Das 1969 nach Ochtrup eingemeindete<br />

Welbergen verdankt seinen<br />

Bekanntheitsgrad vor allem <strong>der</strong> namentlichen<br />

Verbindung zu einem <strong>der</strong><br />

bedeutendsten Baudenkmäler <strong>der</strong><br />

Region, <strong>der</strong> Wasserburg Haus Welbergen.<br />

Sie ist nicht nur Ziel von Touristen<br />

und Kunstkennern, son<strong>der</strong>n sie<br />

dient auch <strong>der</strong> Heimatpflege und ist<br />

Sitz einer nie<strong>der</strong>ländischen Stiftung,<br />

die die beson<strong>der</strong>en Beziehungen zwischen<br />

Deutschland und den Nie<strong>der</strong>-<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

13


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

14<br />

landen pflegt.<br />

Die Gründung <strong>der</strong> Pfarrei Welbergen<br />

ist für das Jahr 1151 nachweisbar.<br />

Die Gründung <strong>der</strong> Burg ist nicht<br />

exakt datierbar. Zwar gibt es schon<br />

1282 erste Hinweise auf die Herren<br />

von Welbergen, doch erst für 1313<br />

auf ein befestigtes Haus Welbergen<br />

(REIMANN 2001, S. 278). Allerdings<br />

gibt es seit 1330 keine Erwähnungen<br />

auf ein Geschlecht <strong>der</strong>er von Welbergen<br />

mehr.<br />

Bis Anfang des 19. Jh.s war<br />

Ochtrup Zentrum des Töpfereihandwerkes,<br />

bis es ab 1854 einen industriellen<br />

Aufschwung durch die Textilindustrie<br />

erlebte (NOLTING 1994). Nachdem<br />

in den 1960er Jahren die Textilkrise<br />

auch Ochtrup erreicht hatte,<br />

musste durch Neuausrichtung <strong>der</strong><br />

Betriebe, aber auch durch den allgemeinen<br />

Strukturwandel die wirtschaftliche<br />

Struktur <strong>der</strong> Stadt angepasst<br />

werden.<br />

Das Dorf Welbergen, welches in<br />

<strong>der</strong> Vergangenheit vor allem durch die<br />

landwirtschaftliche Produktion geprägt<br />

wurde, zeigt sich heute überwiegend<br />

als Wohnstandort in einer<br />

landschaftlich reizvollen Umgebung.<br />

In <strong>der</strong> vorliegenden <strong>Studie</strong> werden<br />

die vier ausgewählten Ortsteile nicht<br />

völlig isoliert, son<strong>der</strong>n - je nach Untersuchungsaspekt<br />

- auch im Zusammenhang<br />

mit <strong>der</strong> jeweiligen Gesamtkommune<br />

betrachtet.<br />

3.2 Umfrage<br />

3.2.1 Entwicklung des Fragebogens<br />

In Anlehnung an Untersuchungen,<br />

die vor allem mit sozialwissenschaftlichen<br />

Inhalten durchgeführt wurden,<br />

ist ein Fragebogen mit insgesamt 27<br />

Fragen entwickelt worden (siehe Anlage<br />

16.1). Nach einem Pre-Test wurde<br />

<strong>der</strong> teilstandardisierte Fragebogen<br />

noch in Bezug auf kleinere Unverständlichkeiten<br />

verän<strong>der</strong>t. Vorher<br />

wurden die Interviewer geschult und<br />

in die Fragen eingewiesen. In vorab<br />

durchgeführten Gesprächen mit den<br />

Bürgermeistern und Verantwortlichen<br />

vor Ort konnten noch einige weitere<br />

Fragestellungen berücksichtigt werden,<br />

z. B. zur vermeintlichen Aussiedlerproblematik;<br />

letztere hat sich allerdings<br />

als irrelevant herausgestellt.<br />

Ansprechpartner bei den Befragungen<br />

war jeweils ein(e) Erwachsene(r)/junge(r)<br />

Erwachsene(r) pro<br />

Haushalt, durch den (die) dann die<br />

ganze Familie erfasst wurde. Die Befragung<br />

war zuvor mit Text und Bild in<br />

<strong>der</strong> Lokalpresse angekündigt worden<br />

(siehe Anlage 16.2). Die Interviewer<br />

wurden mit einem Empfehlungsschreiben<br />

sowohl des Instituts für<br />

Geographie <strong>der</strong> Westfälischen Wilhelms-Universität<br />

zu Münster als<br />

auch <strong>der</strong> entsprechenden Bürgermeister<br />

ausgestattet; letztere haben sich<br />

allesamt als sehr hilfsbereit erwiesen<br />

(siehe Anlage 16.3). Darüber hinaus<br />

wurde die Untersuchung in den Orten<br />

auch durch die „Mund-zu-Mund“-Werbung<br />

gut bekannt.<br />

Die Befragungen wurden in den<br />

Monaten September bis November<br />

2002 durchgeführt. Im Tagesverlauf<br />

wurde von ca. 9 Uhr morgens bis 18<br />

Uhr abends jede Tageszeit gewählt.<br />

Auch am Samstag wurden Interviews<br />

durchgeführt. So wurden auch arbeitende<br />

Menschen in die Untersuchung<br />

einbezogen. Ein Interview dauerte


Abb. 5: Foto von sechs <strong>der</strong> insgesamt acht studentischen Mitarbeiter, die die<br />

Befragungen vor Ort durchführten<br />

etwa 30-45 Minuten. Die Interviews<br />

wurden fast ausschließlich in den<br />

Wohnräumen und damit in „ruhiger“<br />

Atmosphäre durchgeführt. Nur in wenigen<br />

Fällen wurde die Haustürschwelle<br />

nicht überschritten. Insgesamt<br />

war eine außerordentliche hohe<br />

Bereitschaft <strong>der</strong> Bewohner zur Mitarbeit<br />

festzustellen, allerdings wurden<br />

auch einige Interviews aus Zeitmangel<br />

(fast <strong>der</strong> einzige Grund) von vornherein<br />

abgelehnt.<br />

In Bevergern, Horstmar und<br />

Recke wurde bei den Befragungen jeweils<br />

eine Quote von gut jedem zehnten<br />

Haushalt erreicht, in Welbergen<br />

von jedem vierten, um die Stichprobe<br />

für diesen Ort auf eine Anzahl zu heben,<br />

welche die Repräsentativität gewährleistet.<br />

Dazu zählten die Intervie-<br />

wer die Häuser bzw. Wohnungen<br />

dementsprechend ab. Bei Nichtzustandekommen<br />

einer Haushaltsbefragung<br />

wurde das nächste Objekt gewählt.<br />

Mit Unterstützung eines textlichen<br />

Straßenverzeichnisses konnte insgesamt<br />

eine quasi „flächendeckende”<br />

Erfassung <strong>der</strong> Haushalte erreicht werden.<br />

Die Abbildungen 6a-6d verdeutlichen<br />

die grafischen Verteilungen <strong>der</strong><br />

befragten Haushalte, allerdings aus<br />

Datenschutzgründen nicht parzellenscharf,<br />

son<strong>der</strong>n es wird jeweils nur die<br />

Anzahl <strong>der</strong> Befragungen in den einzelnen<br />

Straßen wie<strong>der</strong>gegeben. Die<br />

Lage <strong>der</strong> Punkte spiegelt also nicht<br />

das jeweilige Haus, son<strong>der</strong>n lediglich<br />

die Straßenzugehörigkeit wi<strong>der</strong>. Trotzdem<br />

zeigen die Abbildungen die opti-<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

15


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

16<br />

0 200 400 m<br />

0 200 400 m<br />

Abb. 6a: Nicht parzellenscharfe Verteilung <strong>der</strong> befragten Haushalte in Bevergern<br />

© Geobasisdaten: Kreis Steinfurt -<br />

Vermessungs- und Katasteramt -, ST/122/2003<br />

© Geobasisdaten: Kreis Steinfurt -<br />

Vermessungs- und Katasteramt -, ST/122/2003<br />

Abb. 6b:<br />

Nicht parzellenscharfe<br />

Verteilung <strong>der</strong> befragten<br />

Haushalte in Horstmar


Abb. 6c:<br />

Nicht parzellenscharfe Verteilung <strong>der</strong><br />

befragten Haushalte in Recke<br />

0 200 400 m<br />

© Geobasisdaten: Kreis Steinfurt -<br />

Vermessungs- und Katasteramt -, ST/122/2003<br />

0 200 400 m<br />

© Geobasisdaten: Kreis Steinfurt -<br />

Vermessungs- und Katasteramt -, ST/122/2003<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

Abb. 6d: Nicht parzellenscharfe Verteilung <strong>der</strong> befragten<br />

Haushalte in Welbergen<br />

17


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

100 %<br />

18<br />

80 %<br />

60 %<br />

40 %<br />

20 %<br />

0 %<br />

63 259<br />

217<br />

150<br />

151<br />

Haushalte Personen<br />

Abb. 7: Anzahl <strong>der</strong> befragten Haushalte und Personen in den<br />

untersuchten Orten<br />

male räumliche Verteilung <strong>der</strong> befragten<br />

Haushalte in je<strong>der</strong> <strong>der</strong> vier untersuchten<br />

Gemeinden und verdeutlichen<br />

die Repräsentativität <strong>der</strong> empirischen<br />

Untersuchung.<br />

Bei dem Vergleich <strong>der</strong> erhobenen<br />

Spezifika <strong>der</strong> Stichprobe und <strong>der</strong> Angaben<br />

zur Grundgesamtheit stellt sich<br />

heraus, dass es eine hohe Übereinstimmung,<br />

und wenn abweichend,<br />

dann im Toleranzbereich, gibt. Die<br />

Repräsentativität ist auf grund des<br />

Umfangs <strong>der</strong> Stichprobe gewährleistet.<br />

Die Befragung durch Interviewer<br />

(Verzicht auf eigenhändige Ausfüllung)<br />

hatte den Vorteil, dass es keine<br />

unvollständigen Fragebögen gab.<br />

Verständnisprobleme konnten im persönlichen<br />

Gespräch geklärt werden.<br />

Großes Interesse haben auch die offenen<br />

Fragen am Ende des Bogens<br />

ausgelöst.<br />

3.2.2 Stichprobe und Repräsentativität<br />

Zum Befragungszeitpunkt lebten<br />

in den zu untersuchenden Ortsteilen,<br />

nach örtlichen Angaben, rd. 15 000<br />

Einwohner: je rd. 4 500 in Horstmar<br />

und Bevergern, 5 000 in Recke und<br />

1 000 in Welbergen.<br />

Insgesamt wurden 581 Haushalte<br />

befragt, durch die 1 937 Personen erfasst<br />

wurden (Abb. 7).<br />

In Bevergern wurden 151 Haushalte<br />

besucht, in Horstmar 150, in<br />

Recke 217 und in Welbergen 63. Insgesamt<br />

beteiligten sich damit rd. 12 %<br />

aller Haushalte an <strong>der</strong> Befragung. In<br />

Bevergern wurden 501 Personen erfasst,<br />

in Horstmar 459. Im größten<br />

Ortsteil <strong>der</strong> <strong>Studie</strong>, in Recke, wurden<br />

718 Personen und in dem wesentlich<br />

kleineren Dorf Welbergen 259 in die<br />

Befragung einbezogen.<br />

Wegen <strong>der</strong> relativ großen Anzahl<br />

nach dem Zufallsprinzip ausgewählter<br />

und befragter Haushalte (rd. 12 %)<br />

mit darin lebenden Personen, aber<br />

auch vor allem aufgrund <strong>der</strong> großen<br />

Übereinstimmungen mit vergleichbaren<br />

amtlichen statistischen Daten für<br />

die jeweiligen Gemeinden (z. B. Ge-<br />

Bevergern Horstmar Recke Welbergen Gesamt<br />

männlich 50,0 51,8 49,3 49,4 50,1<br />

weiblich 50,0 48,1 50,7 50,6 49,9<br />

weiblich<br />

(nach LDS)<br />

718<br />

459<br />

501<br />

63<br />

Welbergen<br />

Recke<br />

Horstmar<br />

Bevergern<br />

absolute<br />

Werte<br />

Insgesamt:<br />

581 Haushalte<br />

1937 Personen<br />

Quelle: eigene Erhebungen<br />

Grafik: Melanie Unger<br />

Hörstel 50,1 50,1 49,9 Ochtrup 50,3 51,3<br />

Tab. 1: Geschlechterverteilung in den untersuchten Orten im Vergleich zum<br />

Landesdurchschnitt in % (n = 1928)


%<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

9,4 8,1<br />

18,3<br />

17,2<br />

8,2<br />

7,9<br />

4,1<br />

schlechterverhältnis und Altersgruppenverteilung)<br />

kann von einer hohen<br />

Repräsentativität <strong>der</strong> Befragung ausgegangen<br />

werden.<br />

5,5<br />

31,6<br />

29,8<br />

17,6<br />

15,1<br />

4. Soziodemographische<br />

Merkmale<br />

4.1 Geschlechterverteilung<br />

In Bezug auf die Geschlechteran-<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

14,8<br />

12,8<br />

< 6 6 bis < 18 18 bis < 25 25 bis < 30 30 bis < 50 50 bis < 65 > 65<br />

Altersgruppen<br />

Stichprobe Mittelwerte LDS 01.01.2002<br />

Abb. 8: Altersgruppenverteilung in <strong>der</strong> Stichprobe im Vergleich zur amtlichen Statistik<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Bevergern Horstmar Recke Welbergen alle Orte NRW<br />

01.01.02<br />

< 6 6 bis < 18 18 bis < 25 25 bis < 30 30 bis < 50 50 bis < 65 > 65<br />

Quelle: eigene Erhebungen; Grafik: Heike Benecke<br />

Quelle: eigene Erhebungen; Grafik: Heike Benecke<br />

Abb. 9: Verteilung <strong>der</strong> Altersgruppen in den untersuchten Orten und in <strong>der</strong> amtlichen Statistik<br />

19


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

20<br />

Stichprobe<br />

Bevergern<br />

Stichprobe<br />

Horstmar<br />

teile <strong>der</strong> Befragten in den untersuchten<br />

Orten herrscht eine fast optimale<br />

Ausgeglichenheit vor (Tab. 1).<br />

Während sich in Bevergern die<br />

männlichen und weiblichen Befragten<br />

mit 50,0% genau die Waage halten,<br />

überwiegen in Horstmar leicht die<br />

Männer: 51,8% männlich und 48,1 %<br />

weiblich. In Recke und Welbergen<br />

gibt es wie<strong>der</strong>um einen geringen<br />

weiblichen Überhang: Recke 50,7 %<br />

Frauen, 49,3 % Männer sowie Welbergen<br />

50,6 % Frauen und 49,4 %<br />

Männer. Damit trifft die Stichprobe in<br />

hohem Maße vergleichbare Statistikergebnisse<br />

(LDS Frauenanteil 2001:<br />

Hörstel 50,1%, Recke 49,9%,<br />

Ochtrup 50,3%, Horstmar 50,1%). Im<br />

Landesdurchschnitt beträgt <strong>der</strong> Anteil<br />

<strong>der</strong> Frauen 51,3%, d. h. in <strong>der</strong> ländli-<br />

LDS 2002 Stichprobe 2002<br />

Ochtrup 6,2 Welbergen 0,0<br />

Horstmar 4,9 Horstmar 2,4<br />

Recke 3,4 Recke 2,0<br />

Hörstel 3,7 Bevergern 3,4<br />

Land NRW 11,0 Durchschnitt 2,3<br />

Kreis Steinfurt 5,8<br />

Stichprobe<br />

Recke<br />

Stichprobe Stichprobe<br />

Welbergen alle Orte<br />

Tab. 3: Vergleich <strong>der</strong> Auslän<strong>der</strong>anteile nach LDS und in <strong>der</strong><br />

Stichprobe<br />

NRW<br />

01.01.<br />

2002<br />

unter 6 8,2 8,7 10,7 10,0 9,4 8,1<br />

6-unter 18 18,2 17,6 18,7 18,5 18,3 17,2<br />

18-unter 25 8,2 7,2 7,7 9,7 8,2 7,9<br />

25-unter 30 4,2 4,4 3,1 4,6 4,1 5,5<br />

30-unter 50 30,7 28,3 31,1 29,0 29,8 31,6<br />

50-unter 65 18,8 18,1 16,0 17,4 17,6 15,1<br />

65 und mehr 11,8 15,7 12,8 10,8 12,8 14,8<br />

Tab. 2: Verteilung <strong>der</strong> Altersgruppen in den untersuchten Orten<br />

und in <strong>der</strong> amtlichen Statistik<br />

chen Region sind die Geschlechterverhältnisse<br />

relativ ausgeglichen.<br />

Für den Untersuchungsraum bedeutet<br />

das, dass es we<strong>der</strong> durch Abwan<strong>der</strong>ungen<br />

noch durch den verstärkten<br />

Zuzug <strong>der</strong> letzten Jahre gravierende<br />

Verän<strong>der</strong>ungen im Geschlechterproporz<br />

gegeben hat.<br />

4.2 Altersgruppenverteilung<br />

Der Vergleich <strong>der</strong> Altersgruppen in<br />

allen Orten <strong>der</strong> Stichprobe mit den Ergebnissen<br />

des Landesamtes für Datenverarbeitung<br />

und Statistik zeigt die<br />

hohe Übereinstimmung mit den offiziellen<br />

Zahlen, die aber nur für die Gesamtkommunen<br />

(nicht für die in dieser<br />

<strong>Studie</strong> untersuchten Ortsteile)<br />

vorliegen (Abb. 8). Der Vergleich <strong>der</strong><br />

Einzelergebnisse ergibt jedoch, dass<br />

die Abweichungen nicht gravierend<br />

sind. Damit wird die Repräsentativität<br />

<strong>der</strong> Untersuchung abermals bestätigt.<br />

Insgesamt zeigt sich in den <strong>Studie</strong>norten<br />

ein etwas jüngerer Bevölkerungsaufbau<br />

als in städtischen Regionen.<br />

Die Überalterung ist vor allem ein<br />

Problem in den Städten, während in<br />

ländlichen Regionen eine größere Zahl<br />

von Kin<strong>der</strong>n pro Haushalt den Altersdurchschnitt<br />

senkt.<br />

Auch die Vergleiche <strong>der</strong> Altersgruppen<br />

in den vier Orten mit entsprechenden<br />

Zahlen des Landesamtes<br />

für Datenverarbeitung und Statistik<br />

LDS (diesbezüglich aber jeweils<br />

für die Gesamtkommune) zeigen eine<br />

hohe Übereinstimmung (vgl. Abb. 9 u.<br />

Tab. 2). Leicht auffallende Abweichungen,<br />

wie z. B. zwischen dem<br />

Umfrageergebnis in Welbergen und<br />

<strong>der</strong> Datenlage des LDS für die Stadt<br />

Ochtrup (Abb. 9), sind in <strong>der</strong> unter-


schiedlichen Gesamtheit zu sehen:<br />

Der größere Anteil <strong>der</strong> jüngeren Bevölkerung<br />

in Welbergen ergibt sich<br />

vor allem durch die durchschnittlich<br />

größere Kin<strong>der</strong>zahl je Haushalt. Ein<br />

etwas älterer Bevölkerungsdurchschnitt<br />

ist in Horstmar zu erkennen,<br />

<strong>der</strong> aber hohe Übereinstimmungen<br />

mit dem Landesdurchschnitt aufweist.<br />

Insgesamt ist jedoch eine für den<br />

ländlichen Raum typische jüngere Bevölkerungszusammensetzungerkennbar.<br />

4.3 Nationalität und<br />

Religionszugehörigkeit<br />

Der Anteil <strong>der</strong> Deutschen innerhalb<br />

<strong>der</strong> Stichprobe liegt bei 97,7 %,<br />

während an<strong>der</strong>e Nationalitäten insgesamt<br />

lediglich 2,3 % umfassen.<br />

Damit liegt <strong>der</strong> Wert etwas unter den<br />

entsprechenden LDS-Werten zum<br />

Auslän<strong>der</strong>anteil. Eine Erklärung<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Quelle: eigene Erhebungen; Grafik: Heike Benecke<br />

dafür ist, dass eine ausländische Familie<br />

eher zur Auskunftsverweigerung<br />

tendiert. Diesbezügliche Gründe<br />

sind sicherlich sprachliche Probleme,<br />

aber auch die häufige Abwesenheit<br />

des männlichen „Haushaltsvorstandes“,<br />

ohne den in diesen Familien<br />

eine Befragung oft kaum<br />

durchzuführen war.<br />

Insgesamt dominiert mit 85,4 %<br />

<strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Katholiken an <strong>der</strong> Stichprobe.<br />

10,5 % sind evangelisch, und<br />

4,1 % machten keine Angaben bzw.<br />

stuften sich unter an<strong>der</strong>e ein.<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

Bevergern Horstmar Recke Welbergen Mittel<br />

Verheiratet 53,1 53,2 51,7 52,5 52,6<br />

Eheähnliche<br />

Gemeinschaft<br />

1,0 0,4 1,3 0,0 0,7<br />

Geschieden 1,0 0,0 1,1 0,0 0,5<br />

Verwitwet 2,8 5,0 3,5 2,7 4,0<br />

Ledig 41,7 39,7 42,2 44,4 42,0<br />

Tab. 4: Familienstand in den untersuchten Orten<br />

Bevergern Horstmar Recke Welbergen Mittel<br />

Verheiratet<br />

Eheähnliche<br />

Gemeinschaft<br />

Abb. 10: Familienstand in den untersuchten Orten<br />

Geschieden Verwitwet Ledig<br />

21


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

% 100<br />

22<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1,0<br />

11,3<br />

77,7<br />

91,7<br />

68,8<br />

60,4<br />

3,5<br />

40,0<br />

93,6<br />

92,9<br />

im Ort Geborene Zugezogene<br />

n=604 n=785<br />

18 bis < 25 25 bis < 30<br />

50 bis < 65<br />

über 65<br />

76,6<br />

82,5<br />

30 bis < 50<br />

Mittelwert<br />

Abb. 11:Verheiratete Personen nach Altersklassen, unterschieden<br />

nach im Ort Geborenen und Zugezogenen in allen<br />

untersuchten Orten<br />

4.4 Familienstand<br />

Gut die Hälfte aller Befragten ist<br />

verheiratet. Der Anteil <strong>der</strong> Ledigen<br />

(darunter fallen auch Kin<strong>der</strong> und Jugendliche)<br />

liegt bei etwa 40 %. Zwischen<br />

2,8 und 5 % sind verwitwet. Die<br />

Zahlen <strong>der</strong> eheähnlichen Gemeinschaften,<br />

aber auch <strong>der</strong> Geschiedenen,<br />

betragen jeweils knapp 1 %.<br />

Unterscheidet man nun die Verheirateten<br />

nach im Ort Geborenen<br />

und Zugezogenen sowie nach Altersklassen<br />

(Abb. 11), fällt das folgende<br />

interessante Ergebnis auf: Die Zugezogenen<br />

sind wesentlich früher verheiratet<br />

als die im Ort Geborenen.<br />

Quelle: eigene Erhebungen; Grafik: Rudolf Grothues<br />

Berücksichtigt sind hierbei nur Personen<br />

ab 18 Jahren, also im „heiratsfähigen“<br />

Alter. In <strong>der</strong> Altersklasse 25<br />

bis unter 30 Jahren sind schon 40 %<br />

<strong>der</strong> Zugezogenen verheiratet, während<br />

es bei den im Ort Geborenen nur 11,3<br />

% sind. Auch bei den 30- bis unter 50-<br />

Jährigen ist <strong>der</strong> Anteil bei den Zugezogenen<br />

(93,6%) gegenüber den im<br />

Ort Geborenen (77,7 %) deutlich<br />

höher. Erst ab rd. 50 Jahren Lebensalter<br />

nivellieren sich die Werte auf je<br />

gut 90 %.<br />

Insgesamt lässt sich festhalten,<br />

dass <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Verheirateten in<br />

<strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Zugezogenen wesentlich<br />

höher ist als bei den im Ort<br />

Geborenen. Im Durchschnitt sind<br />

82,5 % <strong>der</strong> Zugezogenen heute verheiratet,<br />

aber nur 60,4 % <strong>der</strong> im Ort<br />

Geborenen. Das liegt weniger an <strong>der</strong><br />

Tatsache, dass im Ort Geborene seltener<br />

Partner finden, son<strong>der</strong>n dass innerhalb<br />

<strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Zugezogenen<br />

die Paare einen wesentlich größeren<br />

Anteil haben.<br />

Der Umzug in einen an<strong>der</strong>en Ort,<br />

oft mit dem Wunsch <strong>der</strong> Familiengründung<br />

und großzügigerer Wohnbedingungen<br />

verbunden, ist häufig<br />

Ergebnis einer dauerhaften Partnerschaft<br />

bzw. einer Heirat.<br />

Diese Tatsache gilt es bei kommunalen<br />

und gesellschaftlich-kulturellen<br />

Angeboten zu berücksichtigen. Neubürger<br />

treten in <strong>der</strong> Öffentlichkeit stärker<br />

als Verheiratete o<strong>der</strong> als Paar auf<br />

und deshalb müssen Angebote die<br />

Möglichkeit beinhalten, dass sie auch<br />

von Paaren zusammen besucht werden<br />

können. Angebote für Singles finden<br />

bei <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Zugezogenen<br />

eher wenig Interesse.


4.5 Verteilung <strong>der</strong> Haushaltsgrößen<br />

Die Verteilung <strong>der</strong> Haushaltsgrößen<br />

ist in den vier Untersuchungsorten<br />

relativ gleichartig (vgl. Tab. 5 u.<br />

Abb. 12). Den größten Anteil in allen<br />

Orten haben die Haushalte mit 4 Personen.<br />

Relativ identisch (bei knapp<br />

20 %) sind die Anteile <strong>der</strong> 2-, 3- und 5-<br />

Personen-Haushalte. Single-Haushalte<br />

finden sich in den Ergebnissen<br />

kaum, lediglich Horstmar weist hier<br />

mit 4,4 % mehr als den Durchschnitt<br />

auf. Neben dem Grund, dass Einpersonen-Haushalte<br />

vermehrt in Städten,<br />

vor allem in Großstädten, bestehen,<br />

beinhaltet das Ergebnis sicherlich<br />

auch zum Teil den Tatbestand,<br />

dass Singles häufig den ganzen Tag<br />

unterwegs sind und daher bei den befragten<br />

Personen unterrepräsentiert<br />

sein können.<br />

Eine leicht überdurchschnittliche<br />

Tendenz zu größeren Haushalten ist<br />

in Welbergen anzutreffen. 20,8 % für<br />

6-Personen- und 13,5 % für sogar 7-<br />

Personen-Haushalte verdeutlichen<br />

auch die Tatsache, dass in ausgesprochen<br />

ländlichen Orten und Regionen<br />

immer noch mehrere Generationen<br />

unter einem Dach leben.<br />

4.6 Wohnformen<br />

Gerade in den ländlich geprägten<br />

Orten ist das eigene Haus die häufigste<br />

Wohnungsform, und das mit einem<br />

sehr großen Abstand zu an<strong>der</strong>en<br />

Wohnungstypen. Während <strong>der</strong> Anteil<br />

in Recke noch 82,5 % beträgt, macht<br />

er in Bevergern 88,0 %, in Horstmar<br />

90,0 % und in Welbergen sogar<br />

98,5 % aus (vgl. Tab. 6 u. Abb. 13).<br />

Mietwohnungen wurden in Welber-<br />

Haushaltsmitglie<strong>der</strong><br />

100 %<br />

80 %<br />

60 %<br />

40 %<br />

20 %<br />

0 %<br />

Quelle: eigene Erhebungen<br />

1 2 3 4 5 6 7<br />

gen, wie auch Eigentumswohnungen,<br />

in <strong>der</strong> Befragung nicht erfasst bzw.<br />

waren in <strong>der</strong> statistischen Grundgesamtheit<br />

nicht vorhanden. In <strong>der</strong><br />

Rangfolge folgen nach dem Eigenheim<br />

das gemietete Haus (1,5-8,8 %)<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

Bevergern Horstmar Recke Welbergen<br />

1 1,8 4,4 2,4 0,4<br />

2 17,2 18,3 15,3 6,9<br />

3 18,0 17,6 18,4 16,2<br />

4 31,9 33,1 32,3 24,7<br />

5 20,0 18,5 22,3 17,4<br />

6 8,4 6,5 8,4 20,8<br />

7 2,8 1,5 1,0 13,5<br />

Tab. 5: Verteilung <strong>der</strong> Haushaltsgrößen in den untersuchten<br />

Orten<br />

Personen<br />

pro Haushalt<br />

Welbergen<br />

Recke<br />

Horstmar<br />

Bevergern<br />

Grafik: Melanie Unger<br />

Abb. 12: Anteile <strong>der</strong> Haushaltsgrößen in den untersuchten Orten<br />

Bevergern Horstmar Recke Welbergen<br />

Mietwohnung 3,6 3,3 7,7 0,0<br />

gemietetes<br />

Haus<br />

Eigentumswohnung<br />

6,6 5,0 8,8 1,5<br />

1,8 1,7 1,1 0,0<br />

eigenes Haus 88,0 90,0 82,5 98,5<br />

Tab. 6: Wohnformen in den untersuchten Orten<br />

23


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

24<br />

100 %<br />

80 %<br />

60 %<br />

40 %<br />

20 %<br />

0 %<br />

Bevergern<br />

Horstmar<br />

Recke<br />

und die Mietwohnung (bis 7,7 %). Keine<br />

Bedeutung haben in diesen Orten<br />

Eigentumswohnungen.<br />

4.7 Anteile <strong>der</strong> im Ort Geborenen<br />

und <strong>der</strong> Zugezogenen<br />

Die Anteile von im Ort Geborenen<br />

und Zugezogenen bilden fast jeweils<br />

die Hälfte aller Befragten, mit kleinen<br />

Vorteilen <strong>der</strong> im Ort Geborenen: So liegen<br />

die Mittelwerte bei 52,8 % <strong>der</strong> im<br />

Ort Geborenen und 47,2 % <strong>der</strong> Zugezogenen<br />

(Abb. 14). Während in Bevergern<br />

und Recke die Anteile fast jeweils<br />

identisch die Hälfte betragen, ist <strong>der</strong><br />

Vorsprung <strong>der</strong> im Ort Geborenen in<br />

Welbergen und in Horstmar deutlicher<br />

und beträgt bis zu rd. 15 %-Punkte.<br />

4.8 Wohndauer am Ort<br />

Wichtig für den Grad <strong>der</strong> Integration<br />

<strong>der</strong> Bewohner ist auch die Wohndauer<br />

am Ort, und zwar unabhängig<br />

von <strong>der</strong> Tatsache, ob man im Ort geboren<br />

wurde o<strong>der</strong> zugezogen ist. Bei<br />

den bis zu sechs Jahren im Ort Lebenden<br />

weist <strong>der</strong> Ortsteil Recke einen<br />

Welbergen<br />

Abb. 13: Wohnformen in den untersuchten Orten<br />

eigenes Haus<br />

Eigentumswohnung<br />

gemietetes Haus<br />

Mietwohnung<br />

Quelle: eigene Erhebungen<br />

Grafik: Melanie Unger<br />

beson<strong>der</strong>s hohen, überdurchschnittlichen<br />

Wert auf, d. h. hier sind in den<br />

letzten sechs Jahren nicht nur viele<br />

Geburten zu registrieren gewesen,<br />

son<strong>der</strong>n auch - und wohl vor allem -<br />

eine starke Zuzugsbewegung. Bei<br />

den an<strong>der</strong>en Jahresklassen zählt<br />

Recke eher zu den unterdurchnittlichen.<br />

Gleiches gilt auch für Welbergen,<br />

allerdings mit <strong>der</strong> Ausnahme,<br />

dass hier beson<strong>der</strong>s viele Menschen<br />

seit 21 bis zu 40 Jahren im Ort leben.<br />

Die generelle Wohndauer am Ort<br />

ist mit entscheidend für die Integrationsbereitschaft<br />

und damit auch für<br />

das Zufriedenheitsgefühl im und die<br />

Identifikation mit dem Ort.<br />

Zugezogene wohnen naturgemäß<br />

noch nicht so lange am Ort wie die<br />

Menschen, die dort geboren sind. Tab.<br />

6 und Abb. 15 zeigen diesbezüglich<br />

die Differenzen. Die Zugezogenen dominieren<br />

vor allem die Bevölkerungsgruppen,<br />

die noch nicht so lange im<br />

Ort wohnen, während nur wenige seit<br />

41 bis 70 Jahren im Ort ansässig sind.<br />

So gut wie keiner <strong>der</strong> Zugezogenen


% % 40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

% % 20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

49,8<br />

50,2<br />

Bevergern Horstmar<br />

43,3<br />

56,7<br />

wohnt länger als 71 Jahre im Ort. Hier<br />

dominieren verständlicherweise die im<br />

Ort Geborenen.<br />

In Recke ist in den letzten Jahren<br />

eine überdurchschnittlich große Anzahl<br />

von Menschen hinzugezogen.<br />

Gleichzeitig fallen die Anteile <strong>der</strong> Bewohner<br />

in Recke mit Wohndauern<br />

%<br />

40 % %<br />

40 %<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

%<br />

20 %<br />

Welbergen Mittelwerte<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

zwischen 7 und 20 Jahren deutlich<br />

unter die <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Orte.<br />

Ein großes Potenzial an Zugezogenen,<br />

die zwischen 41 und 70 Jahren<br />

am Ort leben, weist Welbergen<br />

auf (16,4 %). Nur wenig mehr<br />

(18,1 %) <strong>der</strong> im Ort Geborenen sind<br />

schon seit dieser Zeit in Welbergen<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Recke<br />

%<br />

20<br />

Abb. 14: Anteile <strong>der</strong> Zugezogenen und <strong>der</strong> im Ort Geborenen an <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung<br />

% 35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

21,1<br />

10,0<br />

21,0<br />

0-6 Jahre 7-10 Jahre 11-20 Jahre 21-40 Jahre 41-70 Jahre 71 und länger<br />

Quelle: eigene Erhebungen Bevergern Horstmar Recke Welbergen Mittelwert<br />

Grafik: Rudolf Grothues<br />

Abb. 15: Wohndauer im Ort nach Altersklassen<br />

42,7<br />

57,3<br />

47,2<br />

52,8<br />

27,5<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

16,9<br />

49,7<br />

50,3<br />

Zugezogene<br />

im Ort Geborene<br />

3,4<br />

Quelle: eigene Erhebungen; Grafik: Rudolf Grothues<br />

25


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

Wie lange leben alle Bewohner schon im Ort?<br />

26<br />

Bevergern Horstmar Recke Welbergen<br />

0-3 Jahre 10,1 7,2 14,4 10,6<br />

4-6 Jahre 6,7 10,0 13,0 9,1<br />

7-10 Jahre 11,9 11,1 8,3 9,4<br />

11-20 Jahre 23,2 21,4 19,9 18,9<br />

21-40 Jahre 29,0 27,0 25,6 30,3<br />

41-70 Jahre 16,3 18,7 16,0 17,3<br />

71 und länger 2,8 4,6 2,8 4,3<br />

Wie lange leben die Zugezogenen schon im Ort?<br />

Bevergern Horstmar Recke Welbergen<br />

0-3 Jahre 13,4 7,7 21,7 9,1<br />

4-6 Jahre 6,5 13,3 15,2 14,5<br />

7-10 Jahre 15,4 11,7 5,9 10,9<br />

11-20 Jahre 28,3 25,5 19,4 15,5<br />

21-40 Jahre 29,1 32,1 29,6 32,7<br />

41-70 Jahre 7,3 9,7 7,9 16,4<br />

71 und länger 0,0 0,0 0,3 0,9<br />

Wie lange leben die im Ort Geborenen schon im Ort?<br />

Bevergern Horstmar Recke Welbergen<br />

0-3 Jahre 6,8 6,8 7,2 11,8<br />

4-6 Jahre 6,8 7,6 10,9 4,9<br />

7-10 Jahre 8,4 10,6 10,6 8,3<br />

11-20 Jahre 18,1 18,3 20,3 21,5<br />

21-40 Jahre 28,9 23,2 21,7 28,5<br />

41-70 Jahre 25,3 25,5 24,0 18,1<br />

71 und länger 5,6 8,0 5,3 6,9<br />

Tab. 6: Wohndauer im Ort unterschieden nach Zugezogenen<br />

und im Ort Geborenen nach Altersklassen in %<br />

wohnhaft. Rechnet man diesen Zeitraum<br />

zurück, wird man die Erklärung<br />

in einem hohen Anteil an Zuwan<strong>der</strong>ern<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg zu<br />

suchen haben.<br />

Hochschulabschluss<br />

Abitur Fachhochschulreife/mittlere<br />

Reife<br />

4.9 Schulabschlüsse<br />

Die Anteile <strong>der</strong> Schulabschlüsse<br />

bei den befragten Personen (Tab. 7)<br />

unterscheiden sich kaum von Orten<br />

und Städten vergleichbarer Größe im<br />

ländlichen Raum. Dabei nehmen mit<br />

48 % die Hauptschul- bzw. Volksschulabschlüsse<br />

den größten Prozentsatz<br />

ein. Es folgen mit 18 % die<br />

Personen, die einen Realschulabschluss<br />

besitzen, sowie 17 % mit<br />

Fachhochschulreife/mittlerer Reife.<br />

Der Anteil <strong>der</strong> Abiturienten liegt bei<br />

12% und <strong>der</strong>jenigen <strong>der</strong> Hochschulabsolventen<br />

immerhin bei 5 %.<br />

Hochschulabsolventen besitzen<br />

ihren größten Anteil unter den Zugezogenen<br />

(Abb. 16): Während aus dieser<br />

Gruppe 6,2 % einen Hochschulabschluss<br />

haben, besitzen diesen nur<br />

3,5 % <strong>der</strong> im Ort Geborenen; auf die<br />

letztgenannte Gruppe entfallen dafür<br />

jedoch leicht erhöhte Anteile an Abiturienten,<br />

aber auch an Realschulabgängern.<br />

Überdurchschnittlich viele<br />

Zugezogene (50,1 %) haben dagegen<br />

einen Haupt- bzw. Volksschulabschluss.<br />

Daher lässt sich abschließend<br />

keine eindeutige Präferenz<br />

im Bereich <strong>der</strong> Schulabschlüsse<br />

für eine <strong>der</strong> beiden Bevölkerungsgruppen<br />

(Zugezogene o<strong>der</strong> im Ort<br />

Geborene) feststellen.<br />

5. Informationsverhalten <strong>der</strong><br />

Bürgerinnen und Bürger<br />

Von großem Interesse für die ge-<br />

Realschulabschluss<br />

Hauptschul-/Volksschulabschluss<br />

5,1 11,5 16,8 17,8 48,8<br />

Tab. 7: Schulabschlüsse in allen untersuchten Orten in %


% 60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

genwärtige und zukünftige Informationspolitik<br />

von Verwaltung, Organisationen<br />

o<strong>der</strong> auch Vereinen ist die Frage,<br />

wie sich die Bevölkerung informiert.<br />

Hauptinformationsmedium, vor<br />

allem für lokale Nachrichten, ist (im-<br />

%<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Hochschulabschluss<br />

mer noch) die Lokalzeitung. Die Abbildung<br />

17 zeigt den deutlichen Anstieg<br />

des Interesses mit zunehmendem<br />

Alter.<br />

Die allgemeine Information durch<br />

eine überregionale Tageszeitung<br />

1-6 7-15 16-20 21-25 26-30 31-40 41-50 51-65 > 66<br />

Quelle: eigene Erhebungen<br />

Grafik Heike Benecke<br />

11,2<br />

5,0<br />

2,7<br />

6,2 3,5 10,0 12,9 16,5 16,3 14,6 20,6 50,1 43,9 2,6 2,8<br />

Abitur Fachhochreife/mittlere<br />

Reife<br />

Zugezogene im Ort Geborene<br />

n=1378, davon 772 Zugezogene und 606 im Ort Geborene<br />

Abb. 17: Information durch Lokalzeitung<br />

Realschulabschluss<br />

17,3<br />

Haupt-/Volksschulabschluss<br />

Mittelwert<br />

häufig selten nie<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

47,4<br />

ohne<br />

Abschluss<br />

Quelle: eigene Erhebungen<br />

Grafik: Heike Benecke<br />

Abb. 16: Schulabschlüsse, differenziert nach Zugezogenen und im Ort Geborenen<br />

16,4<br />

Alter<br />

27


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

28<br />

(Abb. 18) spielt eine nur untergeordnete<br />

Rolle und findet in <strong>der</strong> Altersgruppe<br />

41-50 Jahre mit 19 % häufiger<br />

und 19 % seltener Nutzung ihren<br />

Höhepunkt.<br />

Das Fernsehen hat schon für die<br />

Alterklasse 7-15 Jahre eine große Bedeutung<br />

und bleibt mit zunehmendem<br />

Alter fast unverän<strong>der</strong>lich (Abb. 19).<br />

Gleiches gilt zwar auch für die Information<br />

durch das Radio, allerdings<br />

%<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Abb. 18: Information durch überregionale Tageszeitung<br />

%<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

auf einem etwas geringerem Niveau<br />

(Abb. 20).<br />

Im Gegensatz zu den schon beschriebenen<br />

Informationsmedium<br />

weist das Internet noch keine flächendeckende<br />

Verbreitung auf, so dass<br />

ein größerer Anteil <strong>der</strong> befragten Bewohner,<br />

die dieses Medium nicht nutzen,<br />

zu erwarten war (Abb. 21). Trotzdem<br />

sind die Werte <strong>der</strong> Anwen<strong>der</strong><br />

z. T. überraschend hoch: in den Al-<br />

1-6 7-15 16-20 21-25 26-30 31-40 41-50 51-65 > 66<br />

Quelle: eigene Erhebungen<br />

Grafik Heike Benecke<br />

1-6 7-15 16-20 21-25 26-30 31-40 41-50 51-65 > 66<br />

Quelle: eigene Erhebungen<br />

Grafik Heike Benecke<br />

Abb. 19: Information durch Fernsehen<br />

häufig selten nie<br />

häufig selten nie<br />

Alter<br />

Alter


tersgruppen 16-20 und 21-25 nutzen<br />

rd. 75 % das Internet häufig o<strong>der</strong> selten<br />

zur persönlichen Information.<br />

Aber auch bis zu einem Alter von<br />

etwa 50 Jahren gebrauchen rd. 50 %<br />

<strong>der</strong> Befragten das Internet. Wie zu erwarten<br />

war, nimmt die Anwendungsbereitschaft<br />

aber mit zunehmendem<br />

Alter ab; trotzdem sind es z. B. immerhin<br />

noch rd. 30 % auch <strong>der</strong> 51-65-<br />

Jährigen, die sich dieses Mediums<br />

%<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

%<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

bedienen.<br />

Bezogen auf die lokale Informationspolitik<br />

zeigen die Umfrageergebnisse,<br />

dass <strong>der</strong> effektivste Weg zur Information<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung immer<br />

noch die Tagespresse ist, wenn auch<br />

das Internet und mit Abstrichen das<br />

Radio (bei lokaler Orientierung) mittlerweile<br />

sinnvolle Ergänzungen sind.<br />

Da sich die Verbreitungsdichte des<br />

Internets in Zukunft auf alle Bevölke-<br />

1-6 7-15 16-20 21-25 26-30 31-40 41-50 51-65 > 66<br />

Quelle: eigene Erhebungen<br />

Grafik Heike Benecke<br />

Abb. 20: Information durch Radio<br />

1-6 7-15 16-20 21-25 26-30 31-40 41-50 51-65 > 66<br />

Quelle: eigene Erhebungen<br />

Grafik Heike Benecke<br />

Abb. 21: Information durch das Internet<br />

häufig selten nie<br />

häufig selten nie<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

Alter<br />

Alter<br />

29


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

30<br />

Lokale Tageszeitung<br />

häufig<br />

selten<br />

nie<br />

Überreg. Tageszeitung<br />

häufig<br />

selten<br />

nie<br />

Internet<br />

häufig<br />

selten<br />

nie<br />

Radio<br />

häufig<br />

selten<br />

nie<br />

Fernsehen<br />

häufig<br />

selten<br />

nie<br />

1-6<br />

9,0<br />

1,8<br />

89,2<br />

1-6<br />

1,8<br />

0,0<br />

98,2<br />

1-6<br />

3,6<br />

0,9<br />

95,5<br />

1-6<br />

25,4<br />

7,0<br />

67,5<br />

1-6<br />

36,0<br />

16,7<br />

47,4<br />

7-15<br />

45<br />

19,5<br />

35,5<br />

7-15<br />

6,6<br />

5,0<br />

88,4<br />

7-15<br />

37<br />

14,5<br />

48,5<br />

7-15<br />

65,7<br />

15,1<br />

19,2<br />

7-15<br />

81,0<br />

13,8<br />

5,2<br />

16-20<br />

71,9<br />

11,9<br />

16,3<br />

16-20<br />

13,1<br />

75,9<br />

13,9<br />

10,2<br />

16-20<br />

89,9<br />

rungsgruppen und Altersklassen ausdehnen<br />

wird, müssen hier die entsprechenden<br />

Maßnahmen frühzeitig<br />

ergriffen werden. Dazu zählt u. a. <strong>der</strong><br />

Aufbau eines internetbasierten Bürgerinformationssystems,<br />

welches<br />

z. B. digitale Formulare anbietet, aber<br />

auch sämtliche Informationen über<br />

den Ort, die Politik und die Verwaltung<br />

beinhaltet. Nebenbei gilt das Internet<br />

als eine sehr kostengünstige Informationsplattform.<br />

Dadurch können z. B.<br />

im Bereich <strong>der</strong> lokalen amtlichen Bekanntmachungen<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Touristeninformationen<br />

auch Kostenein-<br />

7,7<br />

79,2<br />

16-20<br />

59,6<br />

11,8<br />

28,7<br />

16-20<br />

9,4<br />

0,7<br />

21-25<br />

80<br />

15,6<br />

4,4<br />

21-25<br />

11,5<br />

10,3<br />

78,2<br />

21-25<br />

67,4<br />

7,6<br />

25,0<br />

21-25<br />

77,2<br />

8,7<br />

14,1<br />

21-25<br />

92,4<br />

7,6<br />

0,0<br />

26-30<br />

88,7<br />

26-30<br />

15,5<br />

14,1<br />

70,4<br />

26-30<br />

50,0<br />

18,1<br />

31,9<br />

26-30<br />

69,4<br />

16,7<br />

13,9<br />

26-30<br />

86,1<br />

Tab. 8: Information durch Medien innerhalb <strong>der</strong> Altersklassen in %<br />

7,0<br />

4,2<br />

9,7<br />

4,2<br />

31-40<br />

89,1<br />

2,9<br />

8,0<br />

31-40<br />

14,6<br />

12,3<br />

73,2<br />

31-40<br />

35,6<br />

20,6<br />

43,8<br />

31-40<br />

82,8<br />

12,0<br />

5,2<br />

31-40<br />

87,3<br />

12,4<br />

0,3<br />

41-50<br />

93,8<br />

2,2<br />

4,0<br />

41-50<br />

19,0<br />

19,0<br />

62,0<br />

41-50<br />

38,8<br />

18,6<br />

42,6<br />

41-50<br />

82,6<br />

13,7<br />

3,7<br />

41-50<br />

89<br />

11,0<br />

0,0<br />

51-65<br />

97<br />

0,9<br />

2,1<br />

51-65<br />

16,5<br />

14,6<br />

68,9<br />

51-65<br />

20,6<br />

10,1<br />

69,3<br />

51-65<br />

75,4<br />

16,5<br />

8,1<br />

51-65<br />

92,5<br />

6,6<br />

0,9<br />

> 66<br />

89,2<br />

4,1<br />

6,8<br />

> 66<br />

17,1<br />

15,7<br />

67,3<br />

> 66<br />

2,3<br />

3,7<br />

94<br />

> 66<br />

73,4<br />

17<br />

9,6<br />

> 66<br />

92,2<br />

3,7<br />

4,1<br />

sparungen erzielt werden.<br />

Betrachtet man nun die Hauptinteressen<br />

<strong>der</strong> Bürgerinnen und Bürger<br />

in <strong>der</strong> lokalen Presse, auch aufgeteilt<br />

nach im Ort Geborenen und Zugezogenen,<br />

so überwiegen mit Abstand<br />

die lokalen Nachrichten (vgl. Abb. 22).<br />

Dabei geben die Zugezogenen mit<br />

69,6 % sogar ein etwas größeres Interesse<br />

an als die im Ort Geborenen<br />

mit 60,0 %. Mit Ausnahme von Vereinsnachrichten<br />

dokumentieren die<br />

Zugezogenen ein leicht höheres Interesse<br />

am lokalen Geschehen als<br />

die im Ort Geborenen.


%<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

60,0<br />

69,6<br />

28,5<br />

29,5<br />

Abb. 22: Hauptinteressen <strong>der</strong> im Ort Geborenen und <strong>der</strong> Zugezogenen in <strong>der</strong> lokalen Presse<br />

Wichtigstes Kommunikationsmittel<br />

für örtliche Themen ist mit großem<br />

Abstand die lokale Tageszeitung (Tab.<br />

9). Lokalzeitungen sind nicht nur weit<br />

verbreitet, son<strong>der</strong>n den Tageszeitungen<br />

wird auch am meisten Kompetenz<br />

zugesprochen. Nicht unterschätzen<br />

darf man allerdings die sog.<br />

„Mundpropaganda“. Rd. 2/3 aller Befragten<br />

informierten sich auch durch<br />

Gespräche mit Mitbürgern und Fami-<br />

lienangehörigen. Die Zahl <strong>der</strong>er, die<br />

sich nicht für lokale Themen interessieren<br />

o<strong>der</strong> es dem reinen Zufall überlassen,<br />

ist relativ gering.<br />

Die Tatsache, dass sich Zugezogene<br />

etwas mehr für das lokale Geschehen<br />

interessieren, verdeutlicht auch die<br />

nächste Grafik (Abb. 23). Bei <strong>der</strong> Frage<br />

nach den genutzten Informationsmedien<br />

werden insbeson<strong>der</strong>e die lokale<br />

Tageszeitung sowie Gespräche<br />

Bevergern Horstmar Recke Welbergen<br />

Lokale Tageszeitung 74,3 75,4 70,3 56,4<br />

Anzeigenblatt 16,0 20,3 15,6 3,9<br />

Komm. Broschüren/Aushänge 25,9 20,5 8,4 2,3<br />

Veranstaltungskalen<strong>der</strong>/Programmhefte 20,2 27,5 18,8 18,5<br />

Gespräche 69,3 71,2 64,8 64,9<br />

Radio u. Internet 1,0 1,1 0,4 0,0<br />

Kirchl. Veröffentl. Kirchenzeitung 0,0 0,7 0,4 7,7<br />

Eher zufällig 4,6 16,1 6,8 0,4<br />

Kein Interesse 2,2 0,9 0,6 0,8<br />

Tab. 9: Nutzung von Informationsmedien<br />

21,1 20,3<br />

Lokalnachrichten Lokalsport Vereinsnachrichten<br />

im Ort<br />

geboren<br />

17,1<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

zugezogen<br />

22,4<br />

Verkaufsanzeigen<br />

31,8<br />

38,5<br />

Familien- und<br />

Todesanzeigen<br />

Quelle: eigene Erhebungen; Grafik: Rudolf Grothues<br />

31


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

%<br />

Abb. 23: Nutzung von Informationsmedien durch im Ort Geborene und Zugezogene<br />

32<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

68,7<br />

73,5<br />

Lokale Tageszeitung<br />

12,0<br />

18,9<br />

14,7 15,4<br />

Anzeigenblatt kommunale<br />

Informationen<br />

im Ort<br />

geboren<br />

mit Mitbürgern und Familienangehörigen<br />

angegeben. Aber auch Veranstaltungskalen<strong>der</strong>,<br />

Anzeigenblätter und<br />

kommunale Informationsbroschüren<br />

bzw. Aushänge werden genannt.<br />

zugezogen<br />

22,5<br />

20,3<br />

Veranstaltungskalen<strong>der</strong><br />

61,7<br />

Gespräche<br />

74,3<br />

Auffallend ist aber doch, dass die<br />

Zugezogenen jedes einzelne Informationsmedium<br />

etwas intensiver als<br />

diejenigen nutzen, die schon immer<br />

im Ort wohnen.<br />

Quelle: eigene Erhebungen; Grafik: Rudolf Grothues


6. Bevölkerungswan<strong>der</strong>ung<br />

6.1 Ziele <strong>der</strong> weggezogenen<br />

Haushaltsmitglie<strong>der</strong><br />

Von insgesamt 266 Angaben <strong>der</strong><br />

Befragten zu den Zielen <strong>der</strong> weggezogenen<br />

Haushaltsmitglie<strong>der</strong> ist <strong>der</strong><br />

größte Anteil von 36,5% im Kreisgebiet<br />

geblieben. Danach folgt mit<br />

15,4% die Stadt Münster. Weitere<br />

Zielgebiete sind Norddeutschland und<br />

das Rheinland sowie das Ruhrgebiet.<br />

Deutliche Fortzüge gab es auch in<br />

Richtung Osnabrück (Stadt und<br />

Kreis). Danach fallen die Prozentwerte<br />

auf ein so geringes Niveau (unter<br />

2 %), dass weitere Nennungen wenig<br />

signifikant sind.<br />

6.2 Gründe für den Wegzug<br />

Hauptgrund für den Wegzug von<br />

Haushaltsmitglie<strong>der</strong>n (n=317), wobei<br />

es sich hierbei zumeist um junge Erwachsene<br />

handelt, war <strong>der</strong> Beruf<br />

bzw. die Beschäftigung mit 41 %, nur<br />

knapp gefolgt von privaten Gründen<br />

mit 40,7 %. 15,8% aller verliessen<br />

ihre angestammte Heimat, um in an<strong>der</strong>en<br />

Städten zu studieren. Die meisten<br />

zog es in die nahe gelegene Universitätsstadt<br />

Münster. Zu Ausbildungszwecken<br />

verließen nur knapp<br />

2% aller Weggezogenen ihre Heimat.<br />

Das relativ junge Alter <strong>der</strong> Betroffenen<br />

und die damit noch nicht ausgeprägte<br />

Mobilität waren die Gründe für diese<br />

sehr geringe Anzahl.<br />

6.3 Potenzielle Gründe für einen<br />

Wegzug<br />

Neben den schon Weggezogenen<br />

konnten in <strong>der</strong> Befragung insgesamt<br />

177 Personen ermittelt werden, die<br />

Zielregion %<br />

Kreis Steinfurt 36,5<br />

Münster 15,4<br />

Norddeutschland 8,3<br />

Rheinland 7,5<br />

Ruhrgebiet 5,6<br />

Kreis/Stadt Osnabrück 4,5<br />

Ostwestfalenlippe 3,0<br />

Bayern 3,0<br />

Baden-Würtemberg 2,6<br />

Kreis Coesfeld 1,9<br />

Ausland 1,9<br />

Kreis Borken 1,5<br />

Ostdeutschland 1,5<br />

Hessen 1,5<br />

Kreis Warendorf 1,1<br />

Kreis Grafschaft Bentheim 1,1<br />

nicht lokalisierbar 0,8<br />

Nie<strong>der</strong>lande 0,8<br />

Rheinland-Pfalz 0,8<br />

Südwestfalen 0,4<br />

Saarland 0,4<br />

schon einmal an einen Wegzug gedacht<br />

hatten (Abb. 24). Die Zahlen für<br />

die Orte sind diesbezüglich durchaus<br />

unterschiedlich: So haben 10,4 % aller<br />

Befragten in Bevergern schon einmal<br />

einen Fortzug in Erwägung gezogen,<br />

13,1 % in Horstmar, aber nur<br />

7,0 % in Recke und 5,8 % in Welbergen.<br />

Während die damit zum Ausdruck<br />

gebrachte relativ große Zufriedenheit<br />

mit dem Wohnort Welbergen<br />

auf Grund auch an<strong>der</strong>er Befragungsergebnisse<br />

wenig überrascht, erscheint<br />

die relativ geringe Abwan<strong>der</strong>ungsbereitschaft<br />

in Recke auffallend.<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

n=266<br />

Tab. 10: Ziele <strong>der</strong> weggezogenen Haushaltsmitglie<strong>der</strong><br />

aus den untersuchten<br />

Orten in %<br />

33


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

34<br />

Arbeitsplätze<br />

private Kontakte<br />

Wohnsituation<br />

Familie<br />

Ausbildung<br />

Freizeit<br />

Soziale Kontrolle/<br />

Nachbarschaft<br />

Eine Differenzierung in Bezug auf<br />

die Zugehörigkeit zum Ort ergibt keine<br />

relevanten Unterschiede: 10 % <strong>der</strong><br />

Zugezogenen haben sich schon einmal<br />

Gedanken über einen Wegzug<br />

gemacht; dem stehen 8,5 % <strong>der</strong> im<br />

Ort Geborenen gegenüber.<br />

Der wichtigste Grund für einen<br />

Wegzug wäre in Bezug auf den Arbeitsplatz<br />

zu sehen: dieses Motiv wurde<br />

in 31,2 % aller Nennungen angegeben.<br />

Mit 22,3 % folgen private Kontakte.<br />

Beide Werte sind die Umkehr<br />

<strong>der</strong> Antworten nach den Zuzugsgründen<br />

(vgl. Abb. 25).<br />

12,7 % <strong>der</strong> Gründe beziehen sich<br />

auf die Wohnsituation. Nicht je<strong>der</strong> ist<br />

private o<strong>der</strong><br />

familiäre Gründe<br />

Arbeitsmöglichkeiten<br />

Grundstücksangebot<br />

Immobilienangebot<br />

Umweltbedingungen<br />

Freizeit- und<br />

Bildungsmöglichkeiten<br />

Verkehrsanbindung<br />

2,7<br />

4,0<br />

2,9<br />

2,7<br />

7,0<br />

6,4<br />

Quelle: eigene Erhebungen; n=885; Grafik: Heike Benecke<br />

8,9<br />

0 10 20 30 40<br />

Quelle: eigene Erhebungen; n=177; Grafik: Heike Benecke<br />

%<br />

12,5<br />

11,3<br />

9,9<br />

12,7<br />

mit den aktuellen Wohnverhältnissen<br />

zufrieden. Auch fehlende Freizeitmöglichkeiten<br />

und Ausbildungsstellen<br />

wurden als weitere Beweggründe genannt.<br />

Die für den ländlichen Raum<br />

typische soziale Kontrolle durch eine<br />

enge Nachbarschaft spielt mit nur<br />

2,7 % aller Nennungen eine unbedeutende<br />

Rolle.<br />

Die häufig getroffene Aussage,<br />

dass in kleineren Orten durch die soziale<br />

Kontrolle, insbeson<strong>der</strong>e <strong>der</strong><br />

Nachbarschaft, eine größere Abwan<strong>der</strong>ungsbereitschaft<br />

existiert, kann<br />

somit in Bezug auf die vier Untersuchungsorte<br />

im Kreis Steinfurt nicht<br />

bestätigt werden.<br />

51,9<br />

0 10 20 30 40 50 60<br />

%<br />

Abb. 25: Gründe für den Zuzug in die untersuchten Orte<br />

22,3<br />

Abb. 24: Gründe für einen potenziellen Wegzug aus den untersuchten Orten<br />

31,2


6.4 Gründe für den Zuzug und<br />

Herkunftsorte<br />

Die Motive für Bevölkerungswan<strong>der</strong>ungen<br />

sind in <strong>der</strong> Regel vielschichtig<br />

(Tab. 11). Einen Grund gibt<br />

es nur selten, deshalb taten sich die<br />

Bewohner in diesem Punkt <strong>der</strong> Beantwortung<br />

etwas schwerer, trotz <strong>der</strong><br />

Möglichkeit von Mehrfachnennungen<br />

im Fragebogen. Die tatsächliche Abwan<strong>der</strong>ungsentscheidung<br />

vom vorherigen<br />

Wohnort ist häufig ein Mix aus<br />

mehreren, häufig unterschiedlichen<br />

Gründen, die aber in einer Befragung<br />

dieser Art nicht sämtlich hinterfragt<br />

werden können. Insgesamt beziehen<br />

sich 885 Einzelnennungen auf Wan<strong>der</strong>ungsmotive,<br />

wobei Mehrfachnen-<br />

nungen möglich waren.<br />

Hauptgründe für die Zuwan<strong>der</strong>ung<br />

waren mit rd. 52 % private o<strong>der</strong> familiäre<br />

Gründe. Darunter sind u. a. Eheschließungen<br />

und Familienzusammenführungen<br />

zu verstehen. Hier<br />

weist Welbergen einen beson<strong>der</strong>s hohen<br />

Wert auf, <strong>der</strong> aber vor allem auf<br />

fehlende weitere Gründe, wie Arbeitsplatzversorgung,<br />

zurückzuführen ist.<br />

Die Anteile <strong>der</strong>jenigen, die ihren Zuzug<br />

durch bessere Arbeitsmöglichkeiten<br />

begründeten, schwankt zwischen<br />

rd. 10 und 20 % (Mittel 12,5 %). Weitere<br />

materielle Gründe sind Grundstücks-<br />

und Immobilienangebote, <strong>der</strong>en<br />

Anteile bei jeweils rd. 10 % liegen.<br />

Der Wunsch nach einem Eigenheim -<br />

Bevergern Horstmar Recke Welbergen Gesamt<br />

Grundstücksangebot 13,8 8,6 12,3 5,6 11,3<br />

Immobilienangebot 10,9 9,1 10,0 8,9 9,9<br />

Arbeitsmöglichkeiten 10,0 21,7 12,9 0,0 12,5<br />

Private o<strong>der</strong> familiäre<br />

Gründe<br />

45,6 50,9 50,4 76,7 51,9<br />

Verkehrsanbindung 4,6 3,4 1,3 2,2 2,7<br />

Geringe Kriminalität 1,3 0,6 0,8 0,0 0,8<br />

Guter Gemeinsinn 0,8 0,6 0,8 5,6 1,2<br />

Gute Freizeit- u. Bildungsmöglichkeiten<br />

5,9 0,6 2,9 0,0 2,9<br />

Umweltbedingungen 5,0 1,1 5,2 1,1 4,0<br />

Vertriebenenaufnahme 0,4 1,1 2,1 0,0 1,2<br />

Zufall 1,7 2,3 1,3 0,0 1,5<br />

Anzahl n 239 175 381 90 885<br />

Tab. 11: Gründe für den Zuzug in die untersuchten Orte in % (Mehrfachnennungen möglich)<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

35


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

36<br />

stark beeinflusst durch die günstigen<br />

Immobilienverhältnisse im ländlichen<br />

Raum - war für viele Befragte ein<br />

wichtiger Grund für die Zuwan<strong>der</strong>ungen.<br />

So genannte „immaterielle Gründe“<br />

(nach SCHWARZ 1969) o<strong>der</strong> „weiche<br />

Standortvorteile“ spielten bei <strong>der</strong><br />

Begründung des Zuzugs eine untergeordnete<br />

Rolle. Von Bedeutung sind<br />

diesbezüglich lediglich die guten Umweltbedingungen,<br />

aber auch Freizeitund<br />

Bildungsmöglichkeiten in den vier<br />

Orten sowie die Verkehrsanbindung.<br />

Insgesamt lässt sich festhalten,<br />

dass die Hauptmotive zum Zuzug in<br />

die Orte eher wohnungsorientiert<br />

sind, d. h. dass es sich dabei weniger<br />

um durch Arbeitsplatzverän<strong>der</strong>ungen<br />

ausgelöste Wan<strong>der</strong>ungen handelt.<br />

Bei <strong>der</strong> ortsspezifischen Betrachtung<br />

von Zuwan<strong>der</strong>ungen ist<br />

zunächst zu berücksichtigen, dass in<br />

dieser Untersuchung <strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>ungsbegriff<br />

<strong>der</strong> amtlichen Statistik<br />

um die innerörtliche Wan<strong>der</strong>ung (statistisch<br />

auch als Umzüge bezeichnet)<br />

ergänzt wird. Nicht nur das Überschreiten<br />

von Gemeindegrenzen findet<br />

somit seinen Nie<strong>der</strong>schlag, son<strong>der</strong>n<br />

in Bevergern und Welbergen<br />

auch das Überschreiten <strong>der</strong> Ortsteilgrenzen<br />

(vgl. im Folgenden Tab. 12).<br />

In Bevergern fällt <strong>der</strong> große Zuzug<br />

aus <strong>der</strong> Stadt Rheine mit 34,1 % auf,<br />

aber auch aus dem Mittelzentrum<br />

Ibbenbüren kommen immerhin 11,0<br />

%. Hier zeigt sich zweifelsohne die relative<br />

Nähe <strong>der</strong> beiden Mittelstädte zu<br />

Bevergern. Knapp 20 % <strong>der</strong> Einwohner<br />

Bevergerns stammen aus den<br />

übrigen Stadtteilen Hörstels.<br />

In Horstmar kommen 16,4 % aus<br />

Steinfurt und 14,5 % aus Münster.<br />

Dies ist ein typisches Zeichen <strong>der</strong> Bevölkerungsrandverlagerung<br />

aus diesen<br />

beiden Mittel- bzw. Großstadtzentren,<br />

was häufig mit Suburbanisierung<br />

(in diesem Falle besser<br />

Exurbanisierung) bezeichnet wird.<br />

Dieses trifft auch auf das Mittelzentrum<br />

Rheine zu, aus dem 6,1 % stammen.<br />

Auffallend ist, dass mit 6,1 % ein<br />

auch relativ starker Zuzug aus Schöppingen<br />

festzustellen ist, welches von<br />

<strong>der</strong> Größenstruktur mit Horstmar vergleichbar<br />

ist.<br />

Die Nähe zu Ibbenbüren sowie<br />

Stadt und Kreis Osnabrück führt zu<br />

verstärkten Zuzügen nach Recke.<br />

Auch aus Hopsten kommt ein beträchtlicher<br />

Anteil.<br />

In Welbergen kommen rd. 30 %<br />

aus Ochtrup; hier wird eine relativ<br />

starke innergemeindliche Wan<strong>der</strong>ung<br />

deutlich. Auch aus dem nahe gelegenen<br />

Wettringen stammen noch<br />

20,5 % aller Bewohner des Dorfes.<br />

Stark vertreten ist auch das Ruhrgebiet<br />

mit 9,6 % an Zuzügen. Damit ist<br />

dieser Wert etwa doppelt so hoch wie<br />

in den an<strong>der</strong>en Orten, die aber zum<br />

Teil auch wesentlich weiter entfernt<br />

liegen.


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

Bevergern Horstmar Recke Welbergen<br />

% % % %<br />

Rheine 34,1 Steinfurt 16,4 Ibbenbüren 18,4 Ochtrup 30,1<br />

Hörstel 19,8 Münster 14,5 Kreis Osnabrück 10,9 Wettringen 20,5<br />

Ibbenbüren 11,0 Rheine 6,1 Hopsten 9,6 Ruhrgebiet 9,6<br />

Rheinland 4,9 Schöppingen 6,1 Mettingen 7,8 Metelen 7,2<br />

Münster 4,4 Laer 4,8 Recke 7,2 Neuenkirchen 7,2<br />

ehem. Russland 3,8 Billerbeck 4,8 Norddeutschland 7,2 Steinfurt 7,2<br />

Ruhrgebiet 3,3 Rheinland 4,8 Ostdeutschland 5,5 Altenberge 3,6<br />

Emsdetten 2,2 Ruhrgebiet 4,2 Ruhrgebiet 4,1 Rheinland 3,6<br />

Norddeutschland 2,2 Norddeutschland 3,6 ehem. Russland 4,1 Coesfeld 2,4<br />

Gronau 1,6 Polen 3,6 Polen 3,1 Horstmar 1,2<br />

Kreis Osnabrück 1,6 Ascheberg 3,0 Rheine 2,4 Ibbenbüren 1,2<br />

Everswinkel 2,4 Rheinland 2,4 Laer 1,2<br />

Südwestfalen 2,4 ehem. Jugoslawien 2,4 Vreden 1,2<br />

Havixbeck 2,4 Hörstel 2,0 Warendorf 1,2<br />

Horstmar 1,8 Münster 2,0 Havixbeck 1,2<br />

Metelen 1,8 Münster 1,2<br />

Anzahl n 182 165 293 83<br />

Tab. 12: Bisherige Wohnorte <strong>der</strong> Zugezogenen in den untersuchten Orten<br />

(Da insgesamt für alle Orte lediglich 40 Personen als Spätaussiedler erkennbar in die Untersuchung eingegangen sind, sind weitere statistische<br />

Untersuchungen dieser kleinen Gruppe wenig sinnvoll. Wie<strong>der</strong>gegeben sind nur Angaben > 1,0 %)<br />

37


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

38<br />

7. Berufe, Tätigkeiten und<br />

Raumbeziehungen<br />

7.1 Berufe und Tätigkeiten<br />

In allen Orten überwiegt die Gruppe<br />

<strong>der</strong> Angestellten. Da aber in <strong>der</strong><br />

Frage nach dem „Beruf” (s. Fragebogen<br />

Nr. 8) nicht nur die beruflichen<br />

Tätigkeiten, son<strong>der</strong>n auch die Situation<br />

<strong>der</strong> ganzen Familie abgefragt wurde,<br />

weisen insbeson<strong>der</strong>e die Gruppen<br />

<strong>der</strong> Rentner, Schüler und Hausfrauen/Hausmänner<br />

relativ hohe Anteile<br />

auf (Abb. 26). Vor den Angestellten<br />

und Beamten im öffentlichen<br />

Sonst. Angestellte(r)<br />

Schüler(in)<br />

Rentner(in)<br />

Hausfrau/Hausmann<br />

Arbeiter(in)<br />

Angestellte(r)/Beamte(r)<br />

im öffentl. Dienst<br />

Kin<strong>der</strong>gartenkind<br />

Selbstständige(r)/<br />

Freiberufler(in)<br />

Auszubildende(r)<br />

Student(in)<br />

nicht erwerbstätig/<br />

arbeitslos<br />

Wehrdienst/<br />

Zivildienst<br />

Quelle: eigene Erhebungen<br />

Grafik: Heike Benecke<br />

5,0<br />

3,5<br />

2,8<br />

3,4<br />

2,8 3,5<br />

4,6<br />

2,6<br />

1,5<br />

3,4<br />

2,4<br />

2,7<br />

1,8<br />

3,1<br />

2,4<br />

1,5<br />

1,9<br />

1,3<br />

1,1<br />

2,0<br />

0,2<br />

0,3<br />

0,2<br />

0,2<br />

6,9<br />

7,5<br />

4,4<br />

7,8<br />

5,2 6,8<br />

4,6<br />

3,8<br />

5,9<br />

6,8<br />

3,6<br />

2,3<br />

3,9<br />

3,5<br />

4,0<br />

Dienst sowie den Freiberuflern sind<br />

auch die Arbeiter noch deutlich vertreten.<br />

Während die Anteile <strong>der</strong> Arbeiter in<br />

Bevergern und Recke mit 7,8 bzw.<br />

7,5 % fast identisch sind, in Welbergen<br />

mit 6,9 % nur leicht darunter liegen,<br />

fallen die 4,4 % in Horstmar als<br />

deutlich unterdurchschnittlich auf.<br />

Das spiegelt sich dementsprechend<br />

in den weiteren Tätigkeitsfel<strong>der</strong>n wi<strong>der</strong>.<br />

Mit 24 % an sonstigen Angestellten<br />

besitzt Horstmar den weitaus<br />

höchsten Prozentwert, und auch <strong>der</strong><br />

10,1<br />

11,6<br />

10,2<br />

8,5<br />

10,6<br />

14,3<br />

21,2<br />

19,3<br />

20,5<br />

18,9<br />

19,8<br />

20,0<br />

17,4 19,1<br />

17,3<br />

17,5<br />

21,1<br />

0 5 10 15 20 25 30<br />

Bevergern<br />

Horstmar<br />

Recke<br />

Welbergen<br />

6,8 Mittelwert<br />

%<br />

Abb. 26: Berufe und Tätigkeiten in den untersuchten Orten<br />

15,2<br />

20,6<br />

24,0


100 %<br />

90 %<br />

80 %<br />

70 %<br />

60 %<br />

50 %<br />

40 %<br />

30 %<br />

20 %<br />

10 %<br />

0 %<br />

25,6<br />

20,3<br />

9,4<br />

41,4<br />

3,2<br />

33,6<br />

11,6<br />

Anteil <strong>der</strong> Beamten bzw. <strong>der</strong> Angestellten<br />

im öffentlichen Dienst ist mit<br />

5,9 % überdurchschnittlich. Horstmar<br />

zeigt sich damit als ein Ortsteil mit hohen<br />

Anteilen von Angestellten, was<br />

insbeson<strong>der</strong>e aus <strong>der</strong> Nähe zum<br />

Oberzentrum Münster und vor allem<br />

auch zum Mittelzentrum Steinfurt mit<br />

jeweils großen Anteilen an Beschäftigungen<br />

im Dienstleistungsbereich resultiert<br />

(Auspendler). Gleichzeitig<br />

weist Horstmar auch einen relativ hohen<br />

Anteil an Rentnern auf. Mit über<br />

21 % liegt <strong>der</strong> Ort deutlich über dem<br />

Durchschnitt von 17,3 %, <strong>der</strong> wie<strong>der</strong>um<br />

von allen an<strong>der</strong>en Orten unterschritten<br />

wird.<br />

Ein Blick auf die Anteile <strong>der</strong> sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten,<br />

erhoben durch das Landesamt für<br />

Datenverarbeitung und Statistik (Abb.<br />

9,2<br />

43,2<br />

2,4<br />

Hörstel Horstmar Recke Ochtrup Kreis<br />

Steinfurt<br />

Land- und Forstwirtschaft<br />

Quelle: LDS 30.06.2002; Grafik: Rudolf Grothues<br />

Verarbeitendes<br />

Gewerbe<br />

36,7<br />

26,1<br />

8,5<br />

25,5<br />

3,2<br />

Baugewerbe<br />

27,7<br />

23,8<br />

10,6<br />

36,1<br />

1,8<br />

Handel, Gastgewerbe,<br />

Verkehr<br />

31,5<br />

26,6<br />

27), zeigt, dass die Beschäftigung in<br />

<strong>der</strong> Land- und Forstwirtschaft heute<br />

statistisch eine sehr geringe Rolle<br />

spielt. Die Anteile im verarbeitenden<br />

Gewerbe differieren je nach Ort zum<br />

Teil deutlich. So gibt es insbeson<strong>der</strong>e<br />

in Hörstel und Hostmar eine überdurchschnittlich<br />

hohe Beschäftigung<br />

in diesem Wirtschaftszweig. In allen<br />

untersuchten Orten ist auch <strong>der</strong> Anteil<br />

<strong>der</strong> Beschäftigten im Baugewerbe<br />

teilweise deutlich höher als im Kreisdurchschnitt<br />

o<strong>der</strong> auf Landesebene.<br />

Diesbezüglich besteht ein Zusammenhang<br />

mit <strong>der</strong> mittelständisch geprägten<br />

Unternehmensstruktur im<br />

ländlichen Raum.<br />

Als ein typisches Beispiel einer<br />

Gemeinde auf dem Weg in die sogenannte<br />

Dienstleistungsgesellschaft ist<br />

Recke anzuführen. Hier liegt <strong>der</strong> An-<br />

7,7<br />

30,0<br />

1,2<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

NRW<br />

40,6<br />

24,0<br />

5,9<br />

26,8<br />

0,8<br />

sonstige<br />

Dienstleistungen<br />

Abb. 27: Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in den untersuchten Orten, im Kreis<br />

Steinfurt und im Land NRW am 30.06.2002 in %<br />

39


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

40<br />

% 60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

14,6<br />

45,15<br />

14,72 14,44 40,92 51,07 10,71 11,50 8,22 6,68 25,43 16,63<br />

Arbeiter(in) Angestellte(r) Angest. Öffentl.<br />

Dienst/ Beamte(r) Selbständige(r)/<br />

Freiberufler(in)<br />

Zugezogene im Ort Geborene<br />

n=1378, davon 772 Zugezogene und 606 im Ort Geborene<br />

teil <strong>der</strong> Beschäftigten im verarbeitenden<br />

Gewerbe nur bei 25,5% und im<br />

Dienstleistungssektor insgesamt<br />

schon bei über 60 % und kommt damit<br />

dem Landesdurchschnitt am<br />

nächsten. Diese Arbeitsplätze werden<br />

aber nicht nur im Ort, son<strong>der</strong>n auch<br />

außerhalb davon aufgesucht (Berufspendler).<br />

Eine weitere statistische Differenzierung<br />

<strong>der</strong> beruflichen Tätigkeiten ergibt,<br />

dass die Anteile, bezogen auf<br />

Zugezogene und im Ort Geborene,<br />

bei den Arbeitern, den Beschäftigten<br />

im öffentlichen Dienst und den Selbstständigen<br />

fast gleich hoch sind (Abb.<br />

28). Bei den an<strong>der</strong>en Angestellten<br />

überwiegen die im Ort Geborenen mit<br />

rd. 10 % Differenz. Interessant ist<br />

auch <strong>der</strong> um rd. 10 % größere Anteil<br />

<strong>der</strong> Hausfrauen/Hausmänner bei den<br />

Zugezogenen. Ein großer Teil <strong>der</strong><br />

Hinzuziehenden sind junge Familien<br />

Mittelwert<br />

Hausfrau/<br />

Hausmann<br />

Quelle: eigene Erhebungen<br />

Grafik: Heike Benecke<br />

Abb. 28: Berufstätigkeiten in den untersuchten Orten, differenziert nach Zugezogenen und<br />

im Ort Geborenen<br />

11,04<br />

7,58<br />

21,63<br />

mit kleinen Kin<strong>der</strong>n, bei denen ein Elternteil<br />

(zumeist die Frau) situationsbedingt<br />

zu Hause bleiben muss.<br />

7.2 Die wichtigsten Tätigkeitszielorte<br />

Die Anteile <strong>der</strong> Befragten, die im<br />

Ort ihre Tätigkeiten ausüben, sind im<br />

allgemeinen relativ hoch. Diese müssen<br />

aber dadurch relativiert werden,<br />

dass sich darunter auch Schüler <strong>der</strong><br />

örtlichen Schulen sowie Kin<strong>der</strong>gartenkin<strong>der</strong><br />

befinden. Betrachtet werden<br />

hier nur die wichtigsten Ziele, wobei<br />

Anteile unter 2 % eher als geringfügig<br />

zu bewerten sind (Abb. 29). Daher<br />

soll darauf nicht näher eingegangen<br />

werden.<br />

Immerhin 23,2 % <strong>der</strong> Befragten<br />

üben ihre Tätigkeit innerhalb Bevergerns<br />

aus und 14,3 % im Ortsteil Hörstel.<br />

Dadurch wird die relativ große<br />

Bedeutung <strong>der</strong> Tätigkeiten vor Ort für


e<br />

die Einschätzung nach dem Lebensmittelpunkt<br />

deutlich. Beson<strong>der</strong>e Bezugsorte<br />

für Bevergern sind die beiden<br />

Mittelzentren Rheine und Ibbenbüren.<br />

Mit Anteilen von 18,5 % und<br />

16,2 % pendeln täglich verhältnismäßig<br />

viele Bewohner in diese Städte.<br />

Hauptgründe sind <strong>der</strong> Bedeutungsüberschuss<br />

im Bereich des Arbeitsplatzangebotes<br />

und <strong>der</strong> schulischen<br />

Bildung sowie die relativ geringe<br />

Entfernung zu diesen Mittelzentren<br />

Emmen<br />

(rd. 10 km nach Rheine und 12 km<br />

nach Ibbenbüren). Bevergern liegt<br />

Meppen<br />

etwa in <strong>der</strong> Mitte zwischen Rheine<br />

Twist<br />

Haselünne<br />

und Ibbenbüren. Mit rd. 46 km befindet<br />

sich das Oberzentrum Münster in<br />

Geeste<br />

einer Entfernung, die nur noch von<br />

6,4 % <strong>der</strong> Befragten täglich überwunden<br />

Neuenhaus wird. Zwar ist das weitere Ober-<br />

Lingen (Ems)<br />

zentrum Osnabrück über die Auto-<br />

Denekamp<br />

um<br />

4,3<br />

Nordhorn<br />

Wietmarschen<br />

35,2<br />

2,0<br />

4,2<br />

14,8<br />

Emsbüren<br />

4,9<br />

39,9<br />

16,2<br />

2,0<br />

22,4<br />

2,4<br />

2,8<br />

2,0<br />

Lengerich<br />

Freren<br />

18,5<br />

Abb. 29: Die wichtigsten Tätigkeitszielorte<br />

2,1<br />

2,7<br />

16,6<br />

14,3<br />

bahn und mit rd. 38 km deutlich<br />

schneller zu erreichen, doch ist <strong>der</strong><br />

Anteil mit 2,9 % weniger als die Hälfte<br />

im Vergleich zu Münster. Bevergern<br />

ist demnach wesentlich mehr in Richtung<br />

Münster ausgerichtet als nach<br />

Osnabrück.<br />

Innerhalb <strong>der</strong> Stadt Horstmar gehen<br />

39,9 % ihre Tätigkeit im Ortsteil<br />

Horstmar selbst nach, <strong>der</strong> damit diesbezüglich<br />

eine hohe Lebensmittelpunktfunktion<br />

aufweist. Immerhin<br />

(Oldenbg.)<br />

16,6 % orientieren<br />

Essen<br />

Löningensich<br />

(Oldenbg.) aber jeden Tag<br />

nach Münster und<br />

Herzlake<br />

nehmen dabei eine<br />

Dinklage<br />

Strecke von rd. 30<br />

Artland<br />

km auf sich. Als<br />

wichtigster Zielort<br />

Fürstenau<br />

kristallisiert sich<br />

Holdorf<br />

Bersenbrück Steinfurt mit zu-<br />

10,6<br />

23,2<br />

3,8<br />

6,4<br />

2,1<br />

Hopsten<br />

2,1<br />

16,2<br />

56,5<br />

11,0<br />

3,9<br />

Neuenkirchen<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

Bramsche<br />

2,9<br />

4,6<br />

Bakum<br />

Die wichtigsten<br />

Tätigkeitszielorte<br />

für Bevergern (in %)<br />

Hörstel-<br />

Bevergern 23,2<br />

Rheine 18,5<br />

Ibbenbüren 16,2<br />

Hörstel 14,3<br />

Münster<br />

Hörstel-<br />

6,4<br />

Riesenbeck 3,8<br />

Osnabrück 2,9<br />

Emsdetten<br />

Hörstel-<br />

1,6<br />

Dreierwalde 1,3<br />

Lengerich 1,0<br />

Saerbeck 1,0<br />

Die wichtigsten<br />

Tätigkeitszielorte<br />

für Horstmar (in %)<br />

Loh<br />

(Old Horstmar 39,9<br />

Steinfurt 22,3<br />

Stein<br />

feld Münster 16,6<br />

(Olde<br />

Altenberge 2,4<br />

Laer 2,0<br />

D Nordwalde 2,0<br />

Schöppingen 2,0<br />

Neuen-<br />

Greven 1,0<br />

kirchen<br />

(Oldenbg.)<br />

Neuenkirchen-<br />

B<br />

St. Arnold 1,0<br />

Recke<br />

Spelle<br />

Schüttorf<br />

Oldenzaal<br />

Losser<br />

Bad Bentheim<br />

Salzbergen<br />

Hörstel<br />

Wallenhorst<br />

WesterkappelnMet-<br />

Lotte<br />

tingen<br />

Belm<br />

Die wichtigsten<br />

Tätigkeitszielorte<br />

für Recke (in %)<br />

Recke 56,5<br />

NeuenWetkirchentringen<br />

Langenhorst<br />

Ochtrup<br />

Gronau<br />

Welbergen<br />

(Westf.)<br />

Metelen<br />

Heek<br />

Steinfurt<br />

Horst-<br />

Ahaus Schöppingen mar<br />

Rheine<br />

Emsdetten<br />

Nordwalde<br />

Bevergern<br />

Ibbenbüren<br />

Riesenbeck<br />

Tecklenburg<br />

Saerbeck<br />

Lengerich<br />

Greven Ladbergen<br />

Biss<br />

Osnabrück<br />

HasbergenGeorgs-<br />

Hagen marien<br />

a.T.W. hütte<br />

Bad<br />

Lienen Iburg Hilter<br />

a.T.W.<br />

Bad Laer<br />

Ibbenbüren<br />

Osnabrück<br />

Mettingen<br />

Rheine<br />

Hopsten<br />

Hörstel<br />

Münster<br />

Lengerich<br />

Dortmund<br />

11,0<br />

4,6<br />

3,9<br />

2,7<br />

2,1<br />

2,1<br />

2,1<br />

1,4<br />

1,1<br />

Legden<br />

Rosendahl<br />

Laer Altenberge<br />

Ostbevern<br />

Glandorf<br />

Bad<br />

Rothenfelde<br />

Versmold<br />

Greven<br />

Lingen<br />

0,9<br />

0,9<br />

Gescher<br />

Coesfeld<br />

Billerbeck<br />

Havixbeck<br />

Telgte<br />

SassenbergHarsewinkel<br />

Quelle: eigene Erhebungen<br />

Grafik: Rudolf Grothues<br />

Nottuln<br />

Münster Everswinkel<br />

Warendorf<br />

Beelen<br />

41


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

Die wichtigsten<br />

Tätigkeitszielorte<br />

für Welbergen<br />

(in %)<br />

Ochtrup<br />

Ochtrup-<br />

35,2<br />

Welbergen 14,8<br />

Steinfurt 16,2<br />

Münster 10,6<br />

Wettringen<br />

Ochtrup-<br />

4,9<br />

Langenhorst 4,2<br />

Rheine 2,8<br />

Metelen 1,4<br />

Neuenkirchen 1,4<br />

Borken 1,4<br />

42<br />

sammen 21,3 % aller Befragten heraus.<br />

Mit rd. 10 km Entfernung ist dieses<br />

Mittelzentrum von Horstmar aus<br />

gut zu erreichen. Die oberzentrale<br />

Ausrichtung von Horstmar besteht<br />

eindeutig in Bezug auf Münster.<br />

Über die Hälfte <strong>der</strong> Befragten<br />

(56,5 %) in Recke bleibt im Ort, um zu<br />

arbeiten, zur Schule zu gehen o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e<br />

Tätigkeiten auszuüben. Damit<br />

verfügt Recke über den höchsten Anteil<br />

einer „Binnenorientierung” bei den<br />

Tätigkeiten seiner Bewohner. 11 % suchen<br />

das rd. 12 km entfernte Mittelzentrum<br />

Ibbenbüren auf, und nur 4,6<br />

% orientieren sich auf Osnabrück, welches<br />

in rd. 33 km Entfernung liegt. Mit<br />

lediglich 2,1 % ist die Ausrichtung auf<br />

das relativ weit entfernt gelegene<br />

Oberzentrum Münster zu vergleichen<br />

mit <strong>der</strong>jenigen auf Hopsten o<strong>der</strong> Hörstel.<br />

Neben <strong>der</strong> deutlichen Orientierung<br />

auf Ibbenbüren ist Recke somit<br />

wesentlich abgeschwächter auf Osnabrück<br />

(4,6 %) bezogen.<br />

Die Welbergener sind eindeutig<br />

vor allem auf den Hauptort Ochtrup<br />

(rd. 35 %) orientiert, gefolgt vom eigenen<br />

Stadtteil (rd. 15 %). Ca. 16 %<br />

fahren täglich in das rd. 10 km entfernte<br />

Steinfurt, und rd. 40 km nehmen<br />

die ca. 11 % <strong>der</strong> Befragten auf<br />

sich, die täglich nach Münster pendeln.<br />

Eine geringe Bedeutung für<br />

Welbergen hat das Mittelzentrum<br />

Rheine mit 2,8 %, und keine Orientierung<br />

gibt es verständlicherweise zum<br />

relativ weit (rd. 70 km) entfernt gelegenen<br />

Oberzentrum Osnabrück.<br />

Trotz beträchtlichen größeren Entfernung<br />

nach Münster ist eindeutig eine<br />

Ausrichtung auf dieses Oberzentrum<br />

zu erkennen.<br />

7.3 Berufspendler<br />

Die Anteile <strong>der</strong> Pendler an allen Berufstätigen<br />

ist zwangsläufig relativ groß,<br />

da das Angebot an Arbeitsplätzen im<br />

jeweiligen Ort im sog. ländlichen Raum<br />

beschränkt ist (vgl. Abb. 31).<br />

Den höchsten Anteil <strong>der</strong> untersuchten<br />

Ortsteile weist Welbergen<br />

auf: 88,7 % aller Berufstätigen fahren<br />

zur Beschäftigung entwe<strong>der</strong> nach<br />

Ochtrup o<strong>der</strong> noch darüber hinaus.<br />

Außerhalb <strong>der</strong> Landwirtschaft sind in<br />

Welbergen nur sehr wenige Arbeitsplätze<br />

vorhanden.<br />

Aus Bevergern fahren 72,1 % aller<br />

Berufstätigen zum Arbeiten nach<br />

außerhalb, in Horstmar sind es<br />

69,5 % und in Recke immer noch<br />

62,1 %. Insgesamt liegt <strong>der</strong> Mittelwert<br />

für die untersuchten Orte bei 70,2%.<br />

Durch die verstärkte Technisierung<br />

und Rationalisierung, insbeson<strong>der</strong>e<br />

nach dem Zweiten Weltkrieg,<br />

sind viele Arbeitsplätze in <strong>der</strong> Landwirtschaft<br />

und in <strong>der</strong> gewerblichen<br />

Wirtschaft weggefallen. Nur teilweise<br />

konnten diese im ländlichen Raum<br />

durch neue Ansiedlungen ausgeglichen<br />

werden (HENKEL 1999, S. 189).<br />

Weitere Entwicklungspotenziale<br />

werden <strong>der</strong>zeit im Ausbau des Tourismus<br />

gesehen. Hier könnte <strong>der</strong> ländliche<br />

Raum deutliche Beschäftigungszuwächse<br />

erzielen. Das erfor<strong>der</strong>t<br />

aber eine qualitative Begleitung und<br />

Entwicklung.<br />

7.4 Verkehrsmittelwahl<br />

Wichtigste Gründe <strong>der</strong> Menschen,<br />

sich tagtäglich fortzubewegen, sind<br />

im allgemeinen Pendlerverkehre,<br />

ausgelöst durch das Aufsuchen des<br />

Arbeitsplatzes o<strong>der</strong> von Bildungsein-


ichtungen, sowie Einkaufs- und Versorgungsverkehre.Hauptfortbewegungsmittel<br />

ist im Untersuchungsgebiet<br />

<strong>der</strong> PKW, was für ländliche Regionen<br />

typisch ist (Abb. 30). Der<br />

durchschnittliche Anteil liegt bei rd. 50<br />

%. Im Vergleich <strong>der</strong> Orte zueinan<strong>der</strong><br />

fallen aber doch einige Differenzen<br />

auf: So ist <strong>der</strong> Prozentwert im ÖPNV<br />

in Recke mit 3,9 % auffallend gering,<br />

was sicherlich z. T. auch auf die große<br />

Bedeutung des Fahrrades als Verkehrsmittel<br />

zurückzuführen ist. Dieser<br />

Anteil ist wie<strong>der</strong>um so hoch, weil<br />

Recke die einzige Gemeinde ist, die<br />

alle Schulformen anbietet und damit<br />

kaum Schüler die Gemeindegrenze<br />

verlassen müssen.<br />

Einen relativ hohen Wert an<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Quelle: eigene Erhebungen; Grafik: Heike Benecke<br />

100 %<br />

80 %<br />

60 %<br />

40 %<br />

20 %<br />

0 %<br />

72,1<br />

69,5<br />

Fußgängern weist Horstmar auf,<br />

während <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> PKW-Fahrer<br />

hier gegenüber den an<strong>der</strong>en untersuchten<br />

Orten am geringsten ist.<br />

Gründe sind u. a. ein breites Angebot<br />

an Arbeitsplätzen im Ort (s. Kap. 7.2<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

62,1<br />

88,7<br />

70,2<br />

Bevergern Horstmar Recke Welbergen Mittel<br />

Abb. 30: Berufspendler <strong>der</strong> untersuchten Orte<br />

Bevergern Horstmar Recke Welbergen Mittel<br />

PKW ÖPNV Fahrrad zu Fuß Motorrad/ Moped<br />

Verkehrsmittel Bevergern Horstmar Recke Welbergen Gesamt<br />

PKW 56,2 40,6 44,7 59,4 48,4<br />

Motorrad/Moped 1,3 2,0 0,5 0,7 1,1<br />

Öffentl. Personenverkehr 19,5 24,6 3,9 23,9 15,5<br />

Fahrrad 16,6 14,0 42,6 8,0 24,6<br />

zu Fuß 6,5 18,8 8,3 8,0 10,4<br />

Abb. 31: Verkehrsmittelwahl <strong>der</strong> Bevölkerung in den untersuchten Orten<br />

Berufspendler*<br />

nein<br />

ja<br />

* incl. Auszubildende<br />

und <strong>Studie</strong>rende<br />

Quelle: eigene Erhebungen<br />

Grafik: Rudolf Grothues<br />

43


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

44<br />

zu den Tätigkeitszielen), aber auch an<br />

Einkaufsmöglichkeiten. Horstmar besitzt<br />

die höchsten Eigenversorgungswerte<br />

im Bereich <strong>der</strong> Lebensmittel sowohl<br />

beim täglichen als auch beim<br />

wöchentlichen Bedarf (s. Kap. 8.1<br />

Einkaufsverhalten).<br />

Einen geringen Anteil am Fußgängerverkehr<br />

besitzt Welbergen: Hier<br />

zeigt sich in dem kleinen Ortsteil wegen<br />

<strong>der</strong> großen Distanzen zu an<strong>der</strong>en<br />

Beschäftigungs- und Versorgungsorten<br />

die Notwendigkeit, fast für jeden<br />

Fall den PKW o<strong>der</strong> den ÖPNV zu benutzen.<br />

Das mobile Leben in den untersuchten<br />

Orten ist im wesentlichen<br />

durch den PKW bestimmt. Angebote<br />

im ÖPNV werden nur marginal, zumeist<br />

von Schülerinnen und Schülern,<br />

genutzt.<br />

Zur Bewältigung <strong>der</strong> allgemeinen<br />

Grundbedürfnisse sind die Menschen<br />

bereit, aber auch gezwungen, weite<br />

Wege zu überwinden.<br />

Für die Kommunen stellt sich hier<br />

aber auch die Aufgabe, die wachsenden<br />

Verkehrsströme aufzufangen und<br />

zu bewältigen. Dabei dürfen gewachsene,<br />

das Stadtbild prägende,<br />

Straßenverläufe und Straßenquerschnitte,<br />

ökologische Ansprüche, aber<br />

auch Funktionen <strong>der</strong> Naherholung<br />

nicht außer Acht gelassen werden.<br />

7.5 Wichtigste Zielorte:<br />

Einkaufen<br />

Die wichtigsten Einkaufsorte für die<br />

Welbergener sind Ochtrup und die<br />

Nachbargemeinde Wettringen. Nur wenige<br />

fahren weiter wie z. B. nach Rheine,<br />

Steinfurt und Münster (Abb. 32).<br />

Die Bewohner von Horstmar sind<br />

deutlich auf das benachbarte Mittelzentrum<br />

Steinfurt und auf das weiter<br />

entfernt gelegene Oberzentrum<br />

Münster ausgerichtet. Das wird auch<br />

von einem 1990 durchgeführten<br />

Markt- und Standortgutachten <strong>der</strong><br />

GFK bestätigt. Demnach fuhren<br />

schon damals 20 % aller Befragten<br />

einmal wöchentlich nach Steinfurt<br />

zum Einkaufen, fast zwei Drittel einmal<br />

im Monat (GFK 1990, S. 20).<br />

Für die Einwohner von Bevergern<br />

sind die Haupteinkaufsziele Hörstel<br />

und Rheine, aber auch Ibbenbüren<br />

mit immerhin noch 17 %. Seit einigen<br />

Jahren hat <strong>der</strong> Stadtteil Hörstel sein<br />

Angebot im Bereich des Einzelhandels<br />

deutlich steigern können und damit<br />

die bis dahin bessere Ausstattung<br />

in Riesenbeck abgelöst (STONJEK<br />

1994). Immerhin erreicht Hörstel heute<br />

im kurzfristigen Sektor ein oberes<br />

grundzentrales Niveau, während Bevergern<br />

und die übrigen Stadtteile lediglich<br />

Zentren auf mittlerer Ebene<br />

besitzen (MESCHEDE 1999). Nur 4 %<br />

<strong>der</strong> Bevergerner fahren regelmäßig<br />

nach Münster zum Einkaufen, fast<br />

ebenso viele (3,5 %) nach Osnabrück.<br />

Wesentlich stärker auf Osnabrück<br />

ausgerichtet ist Recke; zu diesem<br />

Oberzentrum fahren zum Einkaufen<br />

immerhin noch 25,4 % aller Betroffenen.<br />

Allerdings dominiert für Recke<br />

mit über 50 % <strong>der</strong> Zielort Ibbenbüren,<br />

was auch eine Kaufkraftanalyse <strong>der</strong><br />

Fachhochschule Osnabrück (Fachbereich<br />

Wirtschaft) aus dem Jahre 2001<br />

bestätigt.<br />

Insgesamt gesehen sind die wichtigsten<br />

Zielorte zum Einkaufen Rheine,<br />

Ibbenbüren und Steinfurt, mit


deutlichem Abstand auch Münster,<br />

vor allem durch die Bewohner Horstmars,<br />

sowie Osnabrück, hier allerdings<br />

nur für die Einwohner von<br />

Recke und Bevergern.<br />

7.6 Wichtigste Zielorte:<br />

Freizeit<br />

Während die Ziele zur Freizeitgestaltung<br />

<strong>der</strong> Welbergener recht weitläufig<br />

gestreut sind, konzentrieren<br />

sich die Horstmarer eher auf die Städte<br />

Steinfurt und Münster (Abb. 33).<br />

Die Welbergener fahren zu einem<br />

deutlichen Anteil nicht nur über die<br />

Staatsgrenze nach Enschede, son<strong>der</strong>n<br />

auch nach Münster und sogar<br />

Denekamp<br />

um<br />

Neuenhaus<br />

Nordhorn<br />

Lingen (Ems)<br />

Wietmarschen<br />

44,7<br />

Emsbüren<br />

50,3<br />

Lengerich<br />

Freren<br />

Bottrop (u. a. zur Warner Brothers<br />

Movie World in Bottrop-Kirchhellen<br />

und zum Alpine-Center).<br />

Auch die Bevergerner betreiben<br />

ihre Freizeitaktivitäten eher in <strong>der</strong><br />

Nähe, zumeist in Ibbenbüren und<br />

Rheine, ein kleiner Teil auch in Münster<br />

und Horstmar.<br />

Die Einwohner von Recke fahren<br />

zu fast 40 % nach Ibbenbüren, aber<br />

auch mit 16 % nach Osnabrück, welches<br />

demgegenüber für keine <strong>der</strong><br />

drei an<strong>der</strong>en Untersuchungsorte eine<br />

Freizeitbedeutung hat. Diesbezüglich<br />

wird Münster wesentlich deutlicher<br />

präferiert; vor allem von den Horstmarern,<br />

für die Münster (38,1 %) vor<br />

Hopsten<br />

Fürstenau<br />

Neuenkirchen<br />

Bersenbrück<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

Bramsche<br />

Holdorf<br />

Neuenkirchen<br />

(Oldenbg.)<br />

Steinfeld<br />

(Olden<br />

e<br />

Spelle<br />

Recke<br />

Schüttorf<br />

Bevergern<br />

Olden-<br />

Wallenhorst<br />

MetWester- Belm Rheine 35,7<br />

zaal<br />

Salzbergen<br />

tingenkappeln Hörstel 35,4<br />

Losser<br />

Hörstel<br />

Lotte<br />

Ibbenbüren 17,0<br />

Bad Bentheim<br />

Münster 4,0<br />

Bevergern<br />

Osnabrück 3,5<br />

WetNeuen-<br />

Bissen<br />

tringenkirchen<br />

Ibbenbüren<br />

Osnabrück<br />

Has-<br />

Hostmar<br />

Tecklenburg bergen<br />

Ochtrup<br />

Rheine<br />

Steinfurt 50,3<br />

Georgs-<br />

Gronau Welbergen<br />

Hagen marien<br />

Münster 31,5<br />

(Westf.)<br />

Emsdetten Saerbeck<br />

a.T.W. hütte<br />

Nordwalde 5,2<br />

Lengerich<br />

Metelen Steinfurt<br />

Hilter Rheine 3,7<br />

Heek<br />

Bad a.T.W.<br />

Schöppingen 2,8<br />

Lienen Iburg<br />

Ahaus<br />

Horst-<br />

Schöppingen marNord-<br />

Greven Ladbergen<br />

Bad Laer<br />

Recke<br />

BIbbenbüren<br />

51,3<br />

Legden<br />

Rosendahl<br />

Laer<br />

walde<br />

Altenberge<br />

Ostbevern<br />

Glandorf<br />

Bad<br />

Rothenfelde<br />

Versmold<br />

Osnabrück<br />

Rheine<br />

Münster<br />

Spelle-Schapen<br />

25,4<br />

12,9<br />

2,5<br />

2,3<br />

Billerbeck<br />

Havixbeck<br />

Gescher<br />

Coesfeld<br />

Nottuln<br />

Quelle: eigene Erhebungen<br />

Grafik: Rudolf Grothues<br />

Münster<br />

Telgte<br />

Everswinkel<br />

SassenbergHarsewinkel<br />

Warendorf<br />

Beelen<br />

Welbergen<br />

Ochtrup 44,7<br />

Wettringen 37,7<br />

Rheine 6,5<br />

Steinfurt 4,5<br />

Münster 3,0<br />

Gronau 2,0<br />

2,0<br />

2,8<br />

37,7<br />

4,5<br />

2,5<br />

6,5<br />

3,7<br />

5,2<br />

35,7<br />

12,9<br />

31,5<br />

35,4<br />

3,0<br />

4,0<br />

Abb. 32: Die wichtigsten Zielorte <strong>der</strong> Bewohner <strong>der</strong> untersuchten Orte zum Einkaufen<br />

3,0<br />

17,0<br />

51,3<br />

3,9<br />

25,4<br />

Da<br />

Bo<br />

Die wichtigsten<br />

Zielorte zum<br />

Einkaufen in %<br />

(ab 2%)<br />

45


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

46<br />

Steinfurt (35,5 %) das wichtigste Freizeitziel<br />

ist.<br />

Das nie<strong>der</strong>ländische Enschede, als<br />

weitere Stadt mit oberzentraler Bedeutung,<br />

wird nur von Teilen <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

aus Welbergen und Horstmar angefahren.<br />

Für die weiter entfernt gelegenen<br />

Ortschaften Bevergern und Recke<br />

spielt Enschede in Bezug auf Freizeitaktivitäten<br />

<strong>der</strong> Befragten keine Rolle.<br />

Insgesamt ist keine relevante Konzentration<br />

bezüglich <strong>der</strong> Freizeitschwerpunkte<br />

festzustellen.<br />

7.7 Wichtigste Zielorte:<br />

Arztbesuch<br />

Die meisten Arztbesuche finden in<br />

Die wichtigsten<br />

Zielorte zur Freielsen<br />

zeitgestaltung in %<br />

Neuenhaus<br />

Lingen (Ems)<br />

Wietmarschen<br />

(ab 3%)<br />

Papenburg<br />

Bevergern<br />

Nordhorn<br />

Ibbenbüren 25,7<br />

Rheine<br />

Hörstel<br />

Hörstel-<br />

Riesenbeck<br />

24,3<br />

Dene-<br />

20,3 kampOotmarsum<br />

8,8<br />

Emsbüren<br />

Münster<br />

Horstmar<br />

Mettingen<br />

4,7<br />

erselo<br />

3,4<br />

2,7<br />

Oldenzaal<br />

Schüttorf<br />

Salzbergen<br />

Losser<br />

Hostmar<br />

Bad Bentheim<br />

Münster 38,1<br />

Steinfurt<br />

Rheine<br />

35,5<br />

7,6<br />

nschede<br />

WettringenNeuenkirchen<br />

Enschede 5,1<br />

Langenhorst<br />

Ochtrup<br />

Recke<br />

Ibbenbüren<br />

Osnabrück<br />

39,6<br />

16,1<br />

Gronau<br />

(Westf.)<br />

Heek<br />

Welbergen<br />

Metelen Steinfurt<br />

Tecklenburg 5,7<br />

Münster<br />

Rheine<br />

5,2<br />

4,8 Ahaus<br />

Horst-<br />

Schöppingen mar<br />

Mettingen<br />

Fürstenau<br />

Papenburg<br />

3,9<br />

3,5<br />

3,0<br />

Legden<br />

Rosendahl<br />

Laer<br />

Welbergen<br />

Ochtrup 29,2<br />

Billerbeck<br />

Wettringen<br />

Münster<br />

Rheine<br />

Ochtrup-<br />

Langenhorst<br />

Gronau<br />

13,9 dlohn<br />

12,4<br />

10,2<br />

5,8<br />

5,8<br />

Gescher<br />

Coesfeld<br />

Nottuln<br />

Quelle: eigene Erhebungen<br />

Grafik: Rudolf Grothues<br />

Bottrop<br />

Bottrop 5,1<br />

Dülmen<br />

Enschede<br />

Metelen<br />

4,4 Heiden<br />

3,6<br />

Reken<br />

Enschede<br />

5,1<br />

4,4<br />

5,8<br />

29,2<br />

5,8<br />

3,6<br />

13,9<br />

3,4<br />

5,1<br />

3,0<br />

35,5<br />

Spelle<br />

10,2<br />

7,6<br />

Rheine<br />

unmittelbarer Nähe des jeweiligen<br />

Wohnortes statt (Abb. 34). Für den<br />

normalen Besuch eines Allgemeinmediziners<br />

nimmt die Bevölkerung<br />

nur ungern eine weite Distanz in Kauf.<br />

Auffällige Anteile außergemeindlicher<br />

ärztlicher Versorgung sind aber<br />

u .a. für Horstmar mit dem Zielort<br />

Oberzentrum Münster festzustellen.<br />

Die Bevergerner verteilen sich in Bezug<br />

auf ihre Arztbesuche zu rd. 50 %<br />

auf Rheine und zu gleichen Anteilen<br />

auf Riesenbeck, Hörstel und Ibbenbüren.<br />

Die meisten Welbergener bleiben<br />

beim Arztbesuch in ihrem Stadtgebiet,<br />

und nur 30 % suchen Wettringen<br />

auf. Aus Recke fahren zur ärztli-<br />

Hopsten<br />

Recke<br />

Emsdetten Saerbeck<br />

Nordwalde<br />

Altenberge<br />

Havixbeck<br />

Senden<br />

Freren<br />

24,3<br />

Bevergern<br />

4,8<br />

38,1<br />

Fürstenau<br />

20,3<br />

Hörstel<br />

Ibbenbüren<br />

Riesenbeck<br />

Tecklenburg<br />

12,4<br />

Steinbeck<br />

8,8<br />

Greven<br />

4,7<br />

5,2<br />

Münster<br />

Fürstenau<br />

3,5<br />

25,7<br />

39,6<br />

Westerkappeln<br />

Wallenhorst Belm<br />

Mettingen<br />

Lotte<br />

3,9<br />

Ladbergen<br />

Lengerich<br />

Ostbevern<br />

Telgte<br />

5,7<br />

Everswinkel<br />

Sendenhorst<br />

Neuenkirchen<br />

Bersenbrück<br />

Bramsche<br />

Osnabrück<br />

Hasbergen<br />

Hagen<br />

a.T.W.<br />

Lienen<br />

Glandorf<br />

Sassenberg<br />

Warendorf<br />

16,1<br />

Georgsmarienhütte<br />

Bad<br />

Iburg<br />

Bad Laer<br />

Ennigerloh<br />

Bad<br />

Rothenfelde<br />

Versmold<br />

Harsewinkel<br />

Beelen<br />

Holdorf<br />

Neuenkirchen<br />

(Oldenbg.)<br />

Hilter<br />

a.T.W.<br />

Abb. 33: Die wichtigsten Zielorte <strong>der</strong> Bewohner <strong>der</strong> untersuchten Orte zur Freizeitgestaltung<br />

Oelde<br />

(Oldenbg.)<br />

Damme<br />

Bohmte<br />

Bissendorf<br />

Ba<br />

Borgholzhausen<br />

Ha<br />

(We<br />

Ste<br />

M<br />

Rheda<br />

Wiedenbr


en<br />

DenekampOotmarsum<br />

elo<br />

chede<br />

hn<br />

chen Versorgung die meisten nach Ibbenbüren<br />

und Mettingen, aber auch<br />

<strong>der</strong> Anteil von knapp 10 % in Richtung<br />

Osnabrück ist von Bedeutung. Immerhin<br />

4,3 % fahren von Recke nach<br />

Gronau und „überspringen” damit sogar<br />

die Kreisstadt Steinfurt. Wahrscheinlich<br />

gibt es hier einen beson<strong>der</strong>en<br />

Bezug zu einer o<strong>der</strong> mehreren<br />

Arztpraxen, <strong>der</strong> aber an dieser Stelle<br />

nicht erklärt werden kann.<br />

Insgesamt ist eine deutliche Konzentration<br />

auf einen o<strong>der</strong> einige wenige<br />

Standorte nicht erkennbar, was<br />

aber <strong>der</strong> gewünschten flächendeckenden<br />

Verteilung von Allgemeinmedizinern<br />

entsprechend ist. Dass größere<br />

Städte in Bezug auf die ärztliche Ver-<br />

Neuenhaus<br />

Oldenzaal<br />

Losser<br />

4,3<br />

Gronau<br />

(Westf.)<br />

Ahaus<br />

Gescher<br />

Heek<br />

52,6<br />

Nordhorn<br />

Legden<br />

Lingen (Ems)<br />

Wietmarschen<br />

Bad Bentheim<br />

Schöppingen<br />

Coesfeld<br />

Schüttorf<br />

12,0<br />

Neuenkirchen<br />

Metelen Steinfurt<br />

Rosendahl<br />

Emsbüren<br />

30,1<br />

Langenhorst<br />

Ochtrup<br />

Welbergen<br />

Quelle: eigene Erhebungen<br />

Grafik: Rudolf Grothues<br />

Wettringen<br />

Horstmar<br />

Billerbeck<br />

Salzbergen<br />

28,1<br />

Laer<br />

Nottuln<br />

39,1<br />

Spelle<br />

6,3<br />

sorgung mehr Besucher aufweisen, ist<br />

selbstredend. Im Gegensatz zu Osnabrück<br />

schneidet Münster insgesamt<br />

etwas besser ab, da Osnabrück hinsichtlich<br />

<strong>der</strong> vier Untersuchungsorte<br />

fast ausschließlich nur von Patienten<br />

aus Recke aufgesucht wird.<br />

7.8 Wichtigste Zielorte:<br />

Facharztbesuch<br />

Auf den ersten Blick konzentrieren<br />

sich Facharztbesuche eher in den<br />

Ober- und Mittelzentren, allerdings<br />

werden auch in einigen kleineren Zielorten<br />

Besuche registriert, z. B. in Havixbeck<br />

und Laer, was auf den Sitz<br />

bekannter Fachärzte schließen lässt<br />

(Abb. 35).<br />

Hopsten<br />

Recke<br />

Emsdetten Saerbeck<br />

Nordwalde<br />

Altenberge<br />

Havixbeck<br />

Lengerich<br />

49,1<br />

Rheine<br />

Freren<br />

Bevergern<br />

2,6<br />

21,9<br />

Fürstenau<br />

15,8<br />

Hörstel<br />

Steinbeck<br />

14,0<br />

Ibbenbüren<br />

Riesenbeck<br />

Tecklenburg<br />

Greven<br />

Münster<br />

Fürstenau<br />

5,1<br />

2,6<br />

17,5<br />

35,9<br />

28,2<br />

Westerkappeln<br />

Wallenhorst Belm<br />

Mettingen<br />

Lotte<br />

Ladbergen<br />

Lengerich<br />

Ostbevern<br />

Telgte<br />

Neuenkirchen<br />

5,1<br />

Everswinkel<br />

Bersenbrück<br />

Lienen<br />

Glandorf<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

Bramsche<br />

Osnabrück<br />

HasbergenGeorgs-<br />

Hagen marien<br />

a.T.W. hütte<br />

Sassenberg<br />

Warendorf<br />

9,4<br />

Bad<br />

Iburg<br />

Bad Laer<br />

Bad<br />

Rothenfelde<br />

Versmold<br />

Harsewinkel<br />

Beelen<br />

Abb. 34: Die wichtigsten Zielorte <strong>der</strong> Bewohner <strong>der</strong> untersuchten Orte zum Arztbesuch<br />

Holdorf<br />

Neuenkirchen<br />

(Oldenbg.)<br />

3,4<br />

Hilter<br />

a.T.W.<br />

(Olden<br />

Da<br />

Bo<br />

Die wichtigsten<br />

Zielorte zum<br />

Arztbesuch in %<br />

(ab 2%)<br />

Bevergern<br />

Rheine 49,1<br />

Ibbenbüren 17,5<br />

Hörstel 15,8<br />

Hörstel-<br />

Riesenbeck 14,0<br />

Hostmar<br />

Bisse<br />

Steinfurt 39,1<br />

Laer 28,1<br />

Münster 21,9<br />

Altenberge 6,3<br />

Recke<br />

Ibbenbüren 35,9<br />

Mettingen 28,2<br />

Osnabrück 9,4<br />

BRecke-Steinbeck<br />

5,1<br />

Neuenkirchen-<br />

Voltlage 5,1<br />

Gronau 4,3<br />

Hilter 3,4<br />

Rheine 2,6<br />

Fürstenau 2,6<br />

Welbergen<br />

Ochtrup 52,6<br />

Wettringen 30,1<br />

Ochtrup-<br />

Langenhorst 12,0<br />

47


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

Die wichtigsten<br />

Zielorte zum Facharztbesuch<br />

in %<br />

(ab 2%)<br />

Bevergern<br />

Rheine 53,1<br />

Ibbenbüren 35,1<br />

Hörstel 4,8<br />

Münster 2,1<br />

Hostmar<br />

Steinfurt 52,4<br />

Münster 27,1<br />

Rheine 3,6<br />

Coesfeld 2,6<br />

Ahaus 2,3<br />

Havixbeck 2,3<br />

Recke<br />

Ibbenbüren 47,5<br />

Mettingen 22,2<br />

Osnabrück 17,4<br />

Rheine 6,2<br />

Welbergen<br />

Ochtrup 40,3<br />

Steinfurt 32,0<br />

Gronau 11,9<br />

Rheine 3,7<br />

Gronau-Epe 2,9<br />

Laer 2,5<br />

48<br />

Beson<strong>der</strong>s die Mittelzentren Steinfurt,<br />

Rheine und Ibbenbüren weisen<br />

hohe Besucheranteile von Facharztpraxen<br />

auf, während das Oberzentrum<br />

Münster nach den Befragungen<br />

in den vier Untersuchungsorten Facharztpatienten<br />

nur aus Horstmar sowie<br />

einen kleinen Anteil aus Bevergern<br />

versorgt. Nach Osnabrück fahren nur<br />

Einwohner aus Recke.<br />

Auf Grund <strong>der</strong> geringeren Anzahl<br />

von Fachärzten ist auch die Zahl <strong>der</strong><br />

Zielorte im Gegensatz zu den an<strong>der</strong>en<br />

Befragungszielen kleiner.<br />

Insgesamt wird deutlich, dass sowohl<br />

für Einkaufs- und Freizeitaktivitäten<br />

als auch für Arzt- und Facharztbesuche<br />

ein Kräftespiel von Auf-<br />

Denekamp<br />

um<br />

e<br />

Oldenzaal<br />

Losser<br />

2,3<br />

Neuenhaus<br />

14,8<br />

Gronau<br />

(Westf.)<br />

Ahaus<br />

Heek<br />

Legden<br />

Lingen (Ems)<br />

Wietmarschen<br />

40,3<br />

Nordhorn<br />

Bad Bentheim<br />

Ochtrup<br />

Schüttorf<br />

Schöppingen<br />

Neuenkirchen<br />

Metelen Steinfurt<br />

Rosendahl<br />

Laer<br />

wand (hier Entfernungen bzw. zeitliche<br />

Distanzen) und Attraktivität des<br />

Zieles zu Grunde liegt. Dementsprechend<br />

werden mit zunehmen<strong>der</strong> Entfernung<br />

bzw. mit sinken<strong>der</strong> Attraktivität<br />

im Angebot die Besuchsanteile<br />

geringer.<br />

Aber es werden auch einige an<strong>der</strong>e<br />

(zunächst nicht erwartete) Ergebnisse<br />

deutlich: z. B. hat Mettingen für<br />

die Einwohner von Recke in fast allen<br />

untersuchten Bereichen eine beson<strong>der</strong>e<br />

Bedeutung. Ähnliches gilt für<br />

Wettringen im Falle von Welbergen.<br />

Das breiteste Besucherspektrum<br />

weist das Mittelzentrum Rheine auf.<br />

Es hat hinsichtlich <strong>der</strong> fachärztlichen<br />

Versorgung ein relativ großes Ein-<br />

Hopsten<br />

Recke<br />

Emsdetten Saerbeck<br />

Nordwalde<br />

Altenberge<br />

Billerbeck<br />

Gescher<br />

Havix-<br />

Coesfeld<br />

beck<br />

Nottuln<br />

Quelle: eigene Erhebungen<br />

Grafik: Rudolf Grothues<br />

2,6<br />

Emsbüren<br />

Wettringen<br />

Welbergen<br />

Horstmar<br />

Salzbergen<br />

32,0<br />

2,5<br />

52,4<br />

2,3<br />

Spelle<br />

3,7<br />

3,6<br />

Lengerich<br />

53,1<br />

Rheine<br />

Freren<br />

Bevergern<br />

6,2<br />

27,1<br />

4,8<br />

2,1<br />

Hörstel<br />

Greven<br />

Münster<br />

Fürstenau<br />

35,1<br />

47,5<br />

22,2<br />

Ibbenbüren<br />

Westerkappeln<br />

Wallenhorst Belm<br />

Mettingen<br />

Lotte<br />

Tecklenburg<br />

Ladbergen<br />

Lengerich<br />

Ostbevern<br />

Telgte<br />

Neuenkirchen<br />

Everswinkel<br />

Bersenbrück<br />

Bramsche<br />

Osnabrück<br />

HasbergenGeorgs-<br />

Hagen marien<br />

a.T.W. hütte<br />

Lienen<br />

Glandorf<br />

Sassenberg<br />

Warendorf<br />

18,7<br />

Bad<br />

Iburg<br />

Bad Laer<br />

Bad<br />

Rothenfelde<br />

Versmold<br />

Harsewinkel<br />

Beelen<br />

Holdorf<br />

Neuenkirchen<br />

(Oldenbg.)<br />

Hilter<br />

a.T.W.<br />

Abb. 35: Die wichtigsten Zielorte <strong>der</strong> Bewohner <strong>der</strong> untersuchten Orte zum Facharztbesuch<br />

(Olden<br />

Da<br />

Bo<br />

Bissen<br />

B


zugsgebiet und weist lediglich im Bereich<br />

<strong>der</strong> Allgemeinmediziner geringere<br />

Besucheranteile auf.<br />

8. Sozialgeographische<br />

Merkmale in den Orten<br />

8.1 Einkaufsverhalten im eigenen<br />

Ort<br />

Die Befriedigung des täglichen<br />

und auch wöchentlichen Lebensmittelbedarfes<br />

ist das wichtigste Einkaufsverhalten<br />

in allen Orten (vgl. Abb.<br />

36.). Beson<strong>der</strong>s in Horstmar und Bevergern<br />

erledigen die Bewohner ihre<br />

Lebensmittel<br />

Tagesbedarf<br />

Lebensmittel<br />

Wochenbedarf<br />

Bücher/<br />

Schreibwaren<br />

Schuhe<br />

Bekleidung/<br />

Le<strong>der</strong><br />

Uhren/<br />

Schmuck<br />

Haushaltsw.<br />

Heimwerkerbedarf<br />

elektr.<br />

Großgeräte<br />

Unterhalt.elektronik<br />

Sport/<br />

Hobby<br />

Möbel<br />

Spielwaren<br />

Quelle: eigene Erhebungen<br />

Grafik: Rudolf Grothues<br />

2,7<br />

2,0<br />

3,5<br />

4,0<br />

2,4<br />

0,8<br />

3,2<br />

3,8<br />

2,6<br />

3,1<br />

5,8<br />

3,7<br />

0,2<br />

2,3<br />

4,6<br />

1,7<br />

0,6<br />

9,6<br />

11,9<br />

8,9<br />

8,6<br />

5,0<br />

1,4<br />

8,6<br />

8,7<br />

8,5<br />

15,9<br />

14,4<br />

12,9<br />

16,8<br />

15,3<br />

20,4<br />

22,3<br />

19,4<br />

19,1<br />

21,7<br />

21,2<br />

21,9<br />

25,9<br />

29,1<br />

37,7<br />

32,0<br />

39,1<br />

täglichen Einkäufe am Ort. In Recke<br />

sind es immer noch rd. 50 %. Aber<br />

auch 25,9 % <strong>der</strong> Welbergener versorgen<br />

sich täglich mit Lebensmitteln vor<br />

Ort, den wöchentlichen Einkauf erledigen<br />

sie jedoch dort nur zu einem<br />

sehr geringen Anteil (2,7 %). Letzteres<br />

macht aber immer noch rd. die<br />

Hälfte <strong>der</strong> Einwohner von Horstmar<br />

und Recke. Bei den weiteren Sortimenten<br />

gehen die Anteilswerte recht<br />

deutlich zurück. Lediglich Recke weist<br />

in vielen Einkaufsbereichen überdurchschnittlich<br />

hohe Werte auf: Ein<br />

41,4<br />

47,9<br />

47,9<br />

58,6<br />

50,1<br />

0 20 40 60 80 100<br />

Bevergern<br />

Horstmar<br />

Recke<br />

Welbergen<br />

6,8 Mittelwert<br />

%<br />

Abb. 36: Einkaufsverhalten <strong>der</strong> Bewohner <strong>der</strong> untersuchten Orte im eigenen Ort<br />

60,6<br />

69,9<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

78,2<br />

49


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

50<br />

großer Anteil <strong>der</strong> Bewohner kauft in<br />

zahlreichen Einzelhandelssegmenten<br />

am Ort ein. Ein überaus hoher Anteil<br />

von Schuheinkäufen wird in Horstmar<br />

erledigt.<br />

Insgesamt wird in Bevergern und<br />

Welbergen deutlich weniger im eigenen<br />

Ort gekauft als im Durchschnitt<br />

aller vier Orte. Welbergen besitzt<br />

außer einem kleinen Lebensmittelmarkt<br />

keine weiteren Versorgungseinrichtungen<br />

des Einzelhandels. Daher<br />

müssen die Bürgerinnen und Bürger<br />

an<strong>der</strong>e Einkaufsorte für weitere<br />

Erledigungen aufsuchen.<br />

Zu Hause / Garten<br />

Computer<br />

Fernsehen<br />

Lesen<br />

Musik / Singen<br />

Spazieren<br />

Weiterbildung<br />

Museum<br />

Konzerte<br />

Pfarrjugendheim<br />

Kino<br />

Disco / Tanzen<br />

Feste / Kirmes<br />

Theater<br />

Kegeln<br />

Sport<br />

Kneipe / Café<br />

Essen gehen<br />

Quelle: eigene Erhebungen<br />

Grafik:: Heike Benecke<br />

2,3<br />

17,9 5,9 76,2<br />

9,4 13,0 77,6<br />

4,2 15,4 80,4<br />

16,5 10,1 73,4<br />

7,6 14,8 77,6<br />

4,4 26,5 69,1<br />

13,5 8,9 77,7<br />

Mittlere Deckungsgrade besitzen<br />

die Sortimente <strong>der</strong> Unterhaltungselektronik,<br />

<strong>der</strong> elektrischen Großgeräte<br />

und des Heimwerkerbedarfs. Allerdings<br />

beruhen diese Ergebnisse vor<br />

allem auf einer hohen Bindungsquote<br />

in Recke, wo z. B. jedes fünfte elektrische<br />

Großgerät am Ort gekauft wird.<br />

Dies ist ein Ergebnis, welches für eine<br />

Gemeinde dieser Größenordnung<br />

nicht zu erwarten war.<br />

Die Sortimente mit den geringsten<br />

lokalen Deckungsgraden sind Spielwaren,<br />

Möbel sowie Sport- und Hobbyartikel.<br />

75,8 15,3 8,9<br />

46,3 17,4 36,4<br />

72,3 23,2<br />

59,6 19,3 21,1<br />

68,5 18,1 13,4<br />

26,3 71,4<br />

15,4 35,1 49,4<br />

19,7 53,1 27,3<br />

56,7 8,2 35,2<br />

9,7 40,2 50,1<br />

14,4 57,9 27,8<br />

0 20 40 60 80<br />

häufig selten nie<br />

Abb. 37: Inanspruchnahme von Freizeitaktivitäten <strong>der</strong> Bewohner von Bevergern<br />

4,5<br />

100%


8.2 Freizeitaktivitäten<br />

8.2.1 Inanspruchnahme von Freizeitaktivitäten<br />

Das Freizeitverhalten <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

hat in den letzten Jahrzehnten<br />

einen deutlichen Wandel erlebt.<br />

Nachdem in den letzten Jahrzehnten<br />

die Freizeitaktivitäten immer auch von<br />

neuen technischen Entwicklungen<br />

bestimmt wurden (Telefonieren,<br />

Schallplatten, CD, Fernsehen, Computer),<br />

ist <strong>der</strong> Freizeitkonsument heute<br />

einer Gratwan<strong>der</strong>ung ausgesetzt<br />

zwischen einer zunehmenden Anzahl<br />

von Angeboten einerseits und einer<br />

Zu Hause / Garten<br />

Computer<br />

Fernsehen<br />

Lesen<br />

Musik / Singen<br />

Spazieren<br />

Weiterbildung<br />

Museum<br />

Konzerte<br />

Pfarrjugendheim<br />

Kino<br />

Disco / Tanzen<br />

Feste / Kirmes<br />

Theater<br />

Kegeln<br />

Sport<br />

Kneipe / Café<br />

Essen gehen<br />

Quelle: eigene Erhebungen<br />

Grafik: Heike Benecke<br />

4,0 6,9 89,1<br />

14,2 67,8<br />

Verknappung von Zeit und Geld an<strong>der</strong>erseits<br />

(BAT-Institut 2003). Er teilt<br />

sich seine Freizeit differenzierter und<br />

überlegter ein. Insgesamt werden<br />

heute Freizeitbeschäftigungen mit<br />

entspannendem Charakter bevorzugt.<br />

Dazu zählt u. a. auch wie<strong>der</strong> das<br />

Lesen, aber auch das Faulenzen und<br />

Nichtstun (ebd.). Nachgelassen haben<br />

Beschäftigungen, die mit Geldausgeben<br />

verbunden sind, z. B. Kino-,<br />

Kneipen- und Diskothekenbesuche.<br />

Ein Großteil <strong>der</strong> Freizeitaktivitäten<br />

geschieht auch in den befragten Orten<br />

zu Hause (vgl. im Folgenden<br />

71,6 12,8 15,6<br />

44,2 18,0 37,8<br />

11,7 11,9 76,4<br />

75,2 20,6 4,2<br />

60,4 20,7 18,9<br />

17,7 7,8 74,5<br />

63,2 20,9 15,8<br />

13,0 14,5 72,5<br />

9,4 21,6 69,0<br />

6,5 35,3 58,1<br />

15,4 37,0 47,7<br />

18,8 46,4 34,9<br />

5,4 28,0 66,6<br />

27,7 7,3 65,0<br />

46,2 11,7 42,1<br />

16,4 44,1 39,6<br />

0 20 40 60 80<br />

häufig selten nie<br />

Abb. 38: Inanspruchnahme von Freizeitaktivitäten <strong>der</strong> Bewohner von Horstmar<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

18,1<br />

100%<br />

51


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

52<br />

Abbn. 37-40). Neben dem allgemeinen<br />

„zu Hause bleiben“ incl. Gartenarbeit<br />

ist das Fernsehen die am häufigsten<br />

angegebene Aktivität.<br />

Dem beschriebenen Trend zum<br />

Lesen folgen auch die untersuchten<br />

Orte: Die Werte <strong>der</strong> Befragten, die<br />

häufig lesen, schwanken zwischen rd.<br />

53 bis 60 %, <strong>der</strong>jenigen, die selten lesen,<br />

immerhin noch zwischen 20 und<br />

27 %. Nur rd. 20 % aller Personen lesen<br />

laut eigener Aussage nie.<br />

Ein Durchschnitt von rd. 64 % <strong>der</strong><br />

Befragten nutzt die hervorragenden<br />

Bedingungen <strong>der</strong> Region zum häufi-<br />

Zu Hause / Garten<br />

Computer<br />

Fernsehen<br />

Lesen<br />

Musik / Singen<br />

Spazieren<br />

Weiterbildung<br />

Museum<br />

Konzerte<br />

Pfarrjugendheim<br />

Kino<br />

Disco / Tanzen<br />

Feste / Kirmes<br />

Theater<br />

Kegeln<br />

Sport<br />

Kneipe / Café<br />

Essen gehen<br />

Quelle: eigene Erhebungen<br />

Grafik: Heike Benecke<br />

9,6 10,8 79,6<br />

4,4 18,3 77,3<br />

9,2 13,2 77,6<br />

gen Spazierengehen. Gut 20 % gehen<br />

dieser Beschäftigung selten<br />

nach.<br />

Der Einzug des Computers in die<br />

privaten Haushalte ist mittlerweile<br />

größtenteils vollzogen. Rd. 40 % <strong>der</strong><br />

Befragten nutzen diesen häufig und<br />

17 % selten in ihrer Freizeit.<br />

Deutlich geringe Werte finden Aktivitäten<br />

im kulturellen Bereich. Das ist<br />

nicht nur im allgemeinen überall so,<br />

son<strong>der</strong>n hängt natürlich auch von fehlenden<br />

Einrichtungen ab. Da häufig<br />

kein Museum, Theater o<strong>der</strong> Konzertsaal<br />

vor Ort existiert, bedarf <strong>der</strong> Be-<br />

72,7 13,4 13,9<br />

37,0 15,7 47,3<br />

6,5 20,0 73,5<br />

3,3 23,6 73,2<br />

73,8 20,9 5,3<br />

53,4 27,4 19,1<br />

17,2 6,4 76,4<br />

58,4 23,1 18,5<br />

3,9 26,7 69,4<br />

6,5 43,8 49,8<br />

21,1 62,2 16,7<br />

19,7 4,0 76,3<br />

43,6 13,5 42,9<br />

11,5 46,2 42,4<br />

15,7 60,8 23,5<br />

0 20 40 60 80<br />

häufig selten nie<br />

Abb. 39: Inanspruchnahme von Freizeitaktivitäten <strong>der</strong> Bewohner von Recke<br />

100%


such dieser Einrichtungen einer Fahrt<br />

in die anbietenden Zentren, und das<br />

bedingt einen deutlich höheren zeitlichen<br />

und organisatorischen Aufwand.<br />

Daher wird im Gegensatz zu größeren<br />

Städten in den untersuchten Orten<br />

häufiger auf einen Besuch verzichtet.<br />

Hinzu kommt die oben beschriebene<br />

finanzielle Zurückhaltung.<br />

Addiert man häufiges und seltenes<br />

Nutzen dieser Einrichtungen zusammen,<br />

besuchen aber immerhin noch<br />

rd. 30 % <strong>der</strong> Einwohner Theater- und<br />

Konzertveranstaltungen, rd. 20 % Museen.<br />

Zu Hause / Garten<br />

Computer<br />

Fernsehen<br />

Lesen<br />

Musik / Singen<br />

Spazieren<br />

Weiterbildung<br />

Museum<br />

Konzerte<br />

Pfarrjugendheim<br />

Kino<br />

Disco / Tanzen<br />

Feste / Kirmes<br />

Theater<br />

Kegeln<br />

Sport<br />

Kneipe / Café<br />

Essen gehen<br />

Quelle: eigene Erhebungen<br />

Grafik: Heike Benecke<br />

2,7<br />

2,7<br />

1,4<br />

18,8 3,6 77,6<br />

9,0 13,0 78,0<br />

Da viele Einwohner Mitglied in einem<br />

Sportverein sind, wird diese Aktivität<br />

insgesamt auch relativ häufig<br />

ausgeübt. Gut 60 % sehen Sport als<br />

eine ihrer Freizeitaktivitäten an.<br />

Insgesamt besteht ein recht<br />

großes Interesse daran, Feste und<br />

Kirmesveranstaltungen zu besuchen.<br />

Nur rd. 30 % sehen darin keine Freizeitbeschäftigung.<br />

Die an<strong>der</strong>en gehen<br />

mehr o<strong>der</strong> weniger oft dorthin.<br />

Das unterstreicht die Bedeutung, die<br />

diese Art von Veranstaltungen auch<br />

für die allgemeine Zufriedenheit und<br />

die Identifikation <strong>der</strong> Bewohner mit<br />

25,8 71,6<br />

14,1 15,1 70,8<br />

25,0 73,6<br />

12,2 5,0 82,9<br />

85,3 3,1 11,6<br />

41,2 19,3 39,5<br />

77,9 15,2 6,9<br />

59,3 19,9 20,8<br />

71,3 15,9 12,8<br />

27,6 69,8<br />

21,6 12,8 65,5<br />

18,6 30,7 50,7<br />

45,7 35,5 18,8<br />

45,4 5,8 48,9<br />

21,7 37,0 41,4<br />

17,5 51,1 31,4<br />

0 20 40 60 80<br />

häufig selten nie<br />

Abb. 40: Inanspruchnahme von Freizeitaktivitäten <strong>der</strong> Bewohner von Welbergen<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

100%<br />

53


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

54<br />

dem jeweiligen Heimatort hat.<br />

Etwa je<strong>der</strong> vierte Einwohner geht<br />

regelmäßig Kegeln, in Horstmar sogar<br />

je<strong>der</strong> dritte. Mehr als die Hälfte aller<br />

Einwohner besucht häufig o<strong>der</strong> zumindest<br />

selten eine Kneipe o<strong>der</strong> ein<br />

Café, und noch mehr (rd. 75 %) gehen<br />

regelmäßig außerhalb <strong>der</strong> eigenen<br />

Wohnung zum Essen. Insgesamt<br />

erscheint daher in jedem Ort eine<br />

rege Nachfrage nach Restaurationsbetrieben<br />

zu bestehen.<br />

Vergleicht man die Ergebnisse <strong>der</strong><br />

vier untersuchten Ortschaften (Abb.<br />

Zu Hause / Garten<br />

Computer<br />

Fernsehen<br />

Lesen<br />

Musik / Singen<br />

Spazieren<br />

Weiterbildung<br />

Museum<br />

Konzerte<br />

Pfarrjugendheim<br />

Kino<br />

Disco / Tanzen<br />

Feste / Kirmes<br />

Theater<br />

Kegeln<br />

Sport<br />

Kneipe / Café<br />

Essen gehen<br />

Quelle: eigene Erhebungen<br />

Grafik: Heike Benecke<br />

41), fällt u. a. auf, dass <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong><br />

Bewohner, <strong>der</strong> gerne zu Hause bleibt<br />

und dort einer Beschäftigung nachgeht,<br />

in Welbergen deutlich größer ist<br />

als in den drei übrigen Orten.<br />

Auch die Nutzung des Pfarrjugendheimes<br />

ist in Welbergen am<br />

größten, während <strong>der</strong> entsprechende<br />

Wert für Horstmar deutlich unter dem<br />

Durchschnitt liegt.<br />

Insgesamt betrachtet ist die Intensität<br />

<strong>der</strong> Freizeitaktivitäten in den vier<br />

Ortschaften sehr homogen und ausgeglichen.<br />

Auffallende Unterschiede<br />

41,7 17,1 41,2<br />

57,4 22,7 19,8<br />

17,7 6,3 76,0<br />

63,7 20,4 15,8<br />

10,3 12,5 77,3<br />

11,8 11,3 77,0<br />

9,0 16,1 74,9<br />

74,9 12,5 12,8<br />

5,4 19,6 75,1<br />

74,3 20,6 5,0<br />

4,0 28,5 67,5<br />

12,5 38,2 49,3<br />

23,4 52,7 23,9<br />

5,5 25,5 70,6<br />

19,0 6,2 74,9<br />

47,8 10,7 43,5<br />

13,2 42,9 43,5<br />

15,2 60,5 24,3<br />

0 20 40 60 80<br />

häufig selten nie<br />

Abb. 41: Inanspruchnahme von Freizeitaktivitäten <strong>der</strong> Bewohner von allen untersuchten<br />

Orten (Mittelwerte)<br />

100%


sind statistisch kaum nachzuweisen.<br />

8.2.2 Freizeitverhalten im Ort<br />

Die Abbildung 42 zeigt die Anteile<br />

Zu Hause / Garten<br />

Computer<br />

Fernsehen<br />

Lesen<br />

Musik / Singen<br />

Spazieren<br />

Weiterbildung<br />

Museum<br />

Konzerte<br />

Pfarrjugendheim<br />

Kino<br />

Disco / Tanzen<br />

Feste / Kirmes<br />

Theater<br />

Kegeln<br />

Sport<br />

Kneipe / Café<br />

Essen gehen<br />

Quelle: eigene Erhebungen<br />

Grafik: Heike Benecke<br />

<strong>der</strong> Aktivitäten, die häufig o<strong>der</strong> auch<br />

selten im Ort wahrgenommen werden.<br />

Eine Unterscheidung in „häufig<br />

im Ort” und „selten im Ort” bringt al-<br />

0 20 40 60 80 100 %<br />

Häufig<br />

Selten<br />

Bevergern Horstmar Recke Welbergen<br />

Abb. 42: Freizeitverhalten <strong>der</strong> Bewohner aller untersuchten Orte im Ort<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

55


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

Quelle: eigene Erhebungen (n = 2368); Grafik: Rudolf Grothues<br />

56<br />

lerdings keine wesentlichen Unterschiede,<br />

denn in ihrer Gesamtheit<br />

weisen die einzelnen Freizeitaktivitäten<br />

hohe Übereinstimmung auf.<br />

Häufigste Aktivität ist in allen Orten<br />

das Fernsehen mit sehr ähnlichen Anteilen<br />

wie das Lesen. Ebenfalls einen<br />

großen Anteil an <strong>der</strong> Freizeitgestaltung<br />

hat das allgemeine zu Hause<br />

bleiben, u. a. mit einer Beschäftigung<br />

im eigenen Garten. Knapp 60 % <strong>der</strong><br />

Befragten gehen vor allem im eigenen<br />

Ort spazieren.<br />

Die Anteile <strong>der</strong> Besuche kultureller<br />

Einrichtungen wie Museum, Kino<br />

o<strong>der</strong> Konzert im eigenen Ort sind verschwindend<br />

gering, was vor allem<br />

daran liegt, dass es diese Einrichtun-<br />

Sport/Freizeit<br />

Schützenverein 17,0<br />

Kegelverein 13,5<br />

Kirchlicher Verein/Frauengemeinschaft 12,3<br />

Heimatverein/Kulturverein/Verkehrsverein 7,7<br />

Chor/Gesangsverein 6,2<br />

Sozialer Verein, Berhin<strong>der</strong>tenverein<br />

Kolping 4,5<br />

Musikverein/Tanzgruppe/Musikgruppe 4,2<br />

För<strong>der</strong>verein 3,5<br />

Karnevalsverein 2,5<br />

Feuerwehr<br />

Seniorengemeinschaft 1,5<br />

Gewerkschaft 1,2<br />

Gewerbe/Wirtschaft<br />

Partei 3,5<br />

landwirtschaftl. Verein 1,1<br />

0,5<br />

Jagd-, Angelverein, Hegering 0,5<br />

Zuchtverein 0,5<br />

ökolog. Verein 0,3<br />

Bürgerinitiative 0,2<br />

Sonstige Vereine 0,3<br />

Abb. 43: Mitgliedschaft <strong>der</strong> Bewohner aller untersuchten Orte in Vereinen<br />

1,7<br />

2,8<br />

gen nur vereinzelt gibt.<br />

Einen relativ hohen Besuchswert<br />

in den eigenen Orten besitzen Feste<br />

und Kirmesveranstaltungen. Allerdings<br />

zeigt sich auch, dass insbeson<strong>der</strong>e<br />

die Bewohner von Recke mit<br />

über 60 % ihre eigenen Veranstaltungen<br />

im Ort besuchen. Diese Zustimmung<br />

ist in Welbergen und Horstmar<br />

jeweils weniger bedeutend. In Bevergern<br />

ist <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Menschen, die<br />

am Ort ein Fest o<strong>der</strong> die Kirmes besuchen,<br />

am geringsten.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e die Welbergener<br />

besuchen „zum Essen gehen” o<strong>der</strong><br />

für einen Kneipenbesuch gerne an<strong>der</strong>e<br />

Orte auf. Auffälligerweise gilt<br />

dies auch für sportliche Aktivitäten,<br />

0 5 10 15 20 25 30 35 %<br />

36,0


%<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

40,1<br />

41,6<br />

0<br />

Sport/Freizeit<br />

%<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

%<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Kolping<br />

%<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Partei<br />

7,6<br />

34,7<br />

22,0<br />

0<br />

Kirchl. Verein/Frauengem.<br />

2,8<br />

5,0<br />

9,8<br />

%<br />

40<br />

Bevergern Horstmar Recke Welbergen<br />

da das Vereinsspektrum direkt im Ort<br />

verständlicherweise sehr bescheiden<br />

ist. Hier zeigen sich deutliche<br />

4,4<br />

3,9<br />

16,7<br />

5,2<br />

2,9<br />

30<br />

20<br />

10<br />

16,8<br />

25,5<br />

0<br />

Schützenverein<br />

%<br />

20<br />

%<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

%<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

6,8<br />

30,5<br />

0<br />

Heimat-/Kultur-/Verkehrsver.<br />

0<br />

Musikver./Tanz-/Musikgruppe<br />

0<br />

Sozialer Verein/Behin<strong>der</strong>te<br />

Abb. 44: Vereinsmitgliedschaften in den untersuchten Orten<br />

13,5<br />

6,6<br />

1,5<br />

15<br />

10<br />

5<br />

10,6<br />

2,6<br />

2,8<br />

11,8<br />

4,4<br />

3,5<br />

5,2<br />

5,2<br />

2,5<br />

1,9<br />

4,2<br />

2,3<br />

Entwicklungspotenziale bezüglich<br />

zukünftiger Planungen und Aktivitäten<br />

vor Ort.<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

%<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

7,4<br />

0<br />

Kegelverein<br />

%<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

%<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

%<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

5,6<br />

0<br />

Karneval<br />

22,7<br />

0<br />

För<strong>der</strong>verein<br />

14,6<br />

0<br />

Chor/Gesangverein<br />

2,4<br />

7,4<br />

4,6<br />

5,4<br />

4,2<br />

5,8<br />

7,3<br />

3,1<br />

3,5<br />

2,2<br />

1,5<br />

1,9<br />

Quelle: eigene Erhebungen; Grafik: Rudolf Grothues<br />

57


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

58<br />

8.3 Mitgliedschaft in Vereinen<br />

Von den insgesamt 1 937 Befragten<br />

in allen untersuchten Orten wurden<br />

insgesamt 2 368 Vereinsmitgliedschaften<br />

angegeben, d. h. im Durchschnitt<br />

besitzt ein Befragter 1,23 Mitgliedschaften.<br />

Wichtigste Vereine sind diejenigen<br />

aus dem Bereich Sport und Freizeit;<br />

immerhin 36 % aller sind hier Mitglied.<br />

Mit deutlichem Abstand folgen die<br />

Schützenvereine mit 17 % und die Kegelvereine<br />

mit 13,5 % (vgl. Abb. 43).<br />

12,3 % <strong>der</strong> Befragten sind Mitglied<br />

in einem kirchlichen Verein, darunter<br />

auch die Frauengemeinschaften. Diesem<br />

Bereich kann man auch die 4,5<br />

% hinzurechnen, die im Kolpingverein<br />

engagiert sind. In ihm sind vor allem<br />

die katholischen männlichen Einwohner<br />

aktiv (Kolpingfamilie Langenhorst-<br />

Welbergen 2002).<br />

7,7 % sind Mitglied in einem Heimat-,<br />

Kultur- o<strong>der</strong> Verkehrsverein.<br />

Chöre (6,2 %) und Musikvereine,<br />

Tanz- und Musikgruppen (4,2 %) folgen<br />

in <strong>der</strong> Rangliste.<br />

Mit 3,5 % liegen die Mitgliedschaften<br />

in För<strong>der</strong>vereinen und in den politischen<br />

Parteien gleichauf. Hingewiesen<br />

sei auch noch auf die sozialen<br />

Vereine mit 2,8 % und den Karnevalsverein<br />

mit 2,5 %. Alle weiteren<br />

sind <strong>der</strong> Abbildung 43 zu entnehmen,<br />

allerdings sind <strong>der</strong>en Anteile <strong>der</strong>art<br />

gering, dass eine statistisch signifikante<br />

Aussage nicht möglich ist.<br />

Wenn man die 12 wichtigsten Vereine<br />

nun nach den vier untersuchten<br />

Orten differenziert, sind weitere Auffälligkeiten<br />

festzustellen (Abb. 44).<br />

Der Anteil <strong>der</strong> Mitglie<strong>der</strong> in Sport-<br />

und Freizeitvereinen beträgt in Welbergen<br />

mit 22 % nur rd. die Hälfte gegenüber<br />

den an<strong>der</strong>en Orten (z. B. Horstmar<br />

mit 41,6 %). Hier zeigt sich die etwas<br />

jüngere Altersstruktur des Ortes.<br />

Schützenvereine spielen in allen<br />

Orten eine Rolle, vor allem in Welbergen<br />

(30,5 %) und Horstmar (25,5 %);<br />

allerdings fällt Recke mit einem sehr<br />

geringen Anteil von nur 6,8 % auf.<br />

Auch Bevergern weist nicht einen ganz<br />

so hohen Prozentsatz wie Welbergen<br />

und Horstmar auf. Dafür besitzt Bevergern<br />

den höchsten Anteil bei den Kegelvereinen:<br />

Fast je<strong>der</strong> vierte Einwohner<br />

ist Mitglied in einem Kegelverein,<br />

während es in Welbergen und Horstmar<br />

nicht einmal je<strong>der</strong> zehnte ist.<br />

Heimat-, Kultur- und Verkehrsvereine<br />

spielen mit 10,6 % in Bevergern<br />

und 11,8 % in Horstmar eine durchaus<br />

bemerkenswerte Rolle, während<br />

sie mit 5,2 % in Recke und nur 1,9 %<br />

in Welbergen weniger wichtig sind.<br />

Im Bereich <strong>der</strong> kirchlichen Organisationen<br />

weisen Recke und Welbergen<br />

höhere Werte als Bevergern und<br />

Horstmar auf. Musikvereine und Chöre<br />

sind überall relativ gleichmäßig vertreten.<br />

Die Mitgliedschaft in politischen<br />

Parteien ist in Bevergern immerhin<br />

bei 5 % <strong>der</strong> Befragten gegeben,<br />

verringert sich dann aber bis auf<br />

1,5 % in Welbergen.<br />

8.3.1 Verhältnis zwischen im Ort<br />

Geborenen und Zugezogenen<br />

in den Vereinen<br />

Interessant für die Integration bzw.<br />

Integrationsbereitschaft durch die Mitgliedschaft<br />

in Vereinen ist die Aufteilung<br />

<strong>der</strong> Ergebnisse nach im Ort geborenen<br />

und zugezogenen Vereins-


mitglie<strong>der</strong>n (Abb. 45a).<br />

In den 12 wichtigsten Vereinen<br />

überwiegt z.T. recht deutlich <strong>der</strong> Anteil<br />

% % 40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

0<br />

Sport/Freizeit Schützenverein<br />

% % 20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

20<br />

10<br />

<strong>der</strong> im Ort Geborenen. Die größten<br />

Anteile sind im Bereich Sport und<br />

Freizeit, Karneval und Musikverei-<br />

%<br />

40 % %<br />

40 %<br />

30<br />

%<br />

20 %<br />

15<br />

10<br />

5<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

0<br />

Kegelverein<br />

0<br />

0<br />

0<br />

Kirchl. Verein/Frauengem. Heimat-/Kultur-/Verkehrsver. 37,1<br />

Chor/Gesangverein<br />

% % 20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

%<br />

20 %<br />

15<br />

10<br />

5<br />

Abb. 45a: Vereinsmitgliedschaften <strong>der</strong> im Ort Geborenen und <strong>der</strong> Zugezogenen in allen Untersuchten Orten<br />

30<br />

20<br />

10<br />

%<br />

20 %<br />

0<br />

0<br />

0<br />

Kolping Musikver./Tanz-/Musikgruppe För<strong>der</strong>verein<br />

% % 20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

62,9<br />

52,7<br />

47,3<br />

61,4<br />

56,1<br />

37,1<br />

38,6<br />

43,9<br />

10<br />

5<br />

15<br />

10<br />

5<br />

%<br />

20 %<br />

0<br />

0<br />

0<br />

Partei Sozialer Verein/Behin<strong>der</strong>te Karneval<br />

15<br />

10<br />

%<br />

20 % %<br />

20 %<br />

15<br />

62,9<br />

75,6<br />

61,9<br />

56,1<br />

38,1<br />

43,9<br />

48,1<br />

51,9<br />

24,4<br />

Zugezogene im Ort Geborene<br />

5<br />

15<br />

10<br />

5<br />

61,4<br />

66,7<br />

55,2<br />

46,2<br />

53,8<br />

44,8<br />

38,6<br />

33,3<br />

Quelle: eigene Erhebungen; Grafik: Rudolf Grothues<br />

59


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

60<br />

% % 40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

ne/Tanz-/Musikgruppe erkennbar.<br />

Auch <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> entsprechenden<br />

Mitglie<strong>der</strong> im Kolpingverein ist we-<br />

0<br />

0<br />

Sport/Freizeit Schützenverein<br />

% % 20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

%<br />

40 % %<br />

40 %<br />

30<br />

20<br />

10<br />

%<br />

20 %<br />

15<br />

10<br />

5<br />

sentlich höher. Interessant ist aber<br />

auch, dass in kirchlichen Vereinen/<br />

Frauengemeinschaften <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong><br />

0<br />

Kegelverein<br />

0<br />

0<br />

0<br />

Kirchl. Verein/Frauengem. Heimat-/Kultur-/Verkehrsver. 37,1<br />

Chor/Gesangsverein<br />

% % 20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

%<br />

20 %<br />

15<br />

10<br />

5<br />

Abb. 45b: Vereinsmitgliedschaften nach weiblichen und männlichen Mitglie<strong>der</strong>n in allen untersuchten Orten<br />

30<br />

20<br />

10<br />

%<br />

20 %<br />

0<br />

0<br />

0<br />

Kolping Musikver./Tanz-/Musikgruppe För<strong>der</strong>verein<br />

% % 20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

64,3<br />

63,2<br />

54,0<br />

54,0<br />

46,0<br />

35,7<br />

46,0<br />

36,8<br />

10<br />

5<br />

15<br />

10<br />

5<br />

%<br />

20 %<br />

0<br />

0<br />

0<br />

Partei Sozialer Verein/Behin<strong>der</strong>te Karneval<br />

15<br />

10<br />

%<br />

20 % %<br />

20 %<br />

15<br />

73,8<br />

52,3<br />

62,953,1<br />

53,7<br />

47,7<br />

46,9<br />

46,3<br />

26,2<br />

weibliche Mitglie<strong>der</strong> männliche Mitglie<strong>der</strong><br />

5<br />

15<br />

10<br />

5<br />

51,0<br />

49,0<br />

57,5<br />

47,9<br />

54,2<br />

42,5<br />

52,1<br />

45,8<br />

Quelle: eigene Erhebungen; Grafik: Rudolf Grothues


Zugezogenen größer ist als <strong>der</strong> im Ort<br />

Geborenen. Gleiches gilt, noch verstärkt,<br />

in Bezug auf die politischen<br />

Parteien und vor allem die För<strong>der</strong>vereine.<br />

Gerade in beiden letzten Organisationsformen<br />

scheinen sich Zugezogene<br />

ganz beson<strong>der</strong>s zu engagieren.<br />

Erwartungsgemäß sind sie in den<br />

„traditionelleren” Vereinen deutlich<br />

unterrepräsentiert.<br />

8.3.2 Geschlechterverhältnis in<br />

den Vereinen<br />

An dieser Stelle sei auch auf das<br />

Geschlechterverhältnis innerhalb <strong>der</strong><br />

Vereine hingewiesen (Abb. 45b). Die<br />

Vereine mit dem größten männlichen<br />

Anteil sind die Schützenvereine und<br />

politischen Parteien. Aber auch im<br />

Kolpingverein und in den Sport- und<br />

Heimatvereinen haben die Männer<br />

ein Übergewicht. Frauen haben<br />

mehrheitliche Anteile in musikalischen<br />

Vereinen und in kirchlichen Organisationen,<br />

insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> eigenen<br />

kirchlichen Frauengemeinschaft.<br />

Ein leichter Vorsprung des weiblichen<br />

Anteils ist auch in den sozialen<br />

Vereinen und den Karnevalsvereinen<br />

100 %<br />

80 %<br />

60 %<br />

40 %<br />

20 %<br />

38,6<br />

0 %<br />

Jahre < 6<br />

70,8<br />

7-15<br />

58,7<br />

16-20<br />

51,5<br />

21-25<br />

60,0<br />

26-30<br />

100 %<br />

80 %<br />

60 %<br />

40 %<br />

20 %<br />

0 %<br />

61,9<br />

70,8<br />

Bevergern Horstmar Recke Welbergen Mittel<br />

festzustellen.<br />

Kegelvereine haben insgesamt die<br />

homogenste Mitgliedschaft: Hier sind<br />

die Anteile <strong>der</strong> Frauen und <strong>der</strong> Männ<strong>der</strong><br />

mit 51 bzw. 49 % fast identisch.<br />

Die Anteile <strong>der</strong> Vereinsmitgliedschaften<br />

in den untersuchten Orten<br />

schwanken zwischen 61 und 71 % (vgl.<br />

Abb. 46). Im Durchschnitt sind 63,8 %<br />

aller Befragten einschließlich aller Personen<br />

in den Haushalten Mitglied in<br />

mindestens einem Verein. Dabei sind<br />

die Anteile in Bevergern, Recke und<br />

Welbergen mit 61,9 %, 61,7 % und<br />

61,0 % so gut wie identisch. Nur in<br />

Horstmar wird ein mit 70,8 % über-<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

61,7<br />

61,0<br />

63,8<br />

Mitglied in<br />

einem Verein<br />

nein<br />

ja<br />

Quelle: eigene Erhebungen<br />

Grafik: Rudolf Grothues<br />

Abb. 46: Vereinsmitgliedschaften in den untersuchten Orten<br />

64,1<br />

67,2<br />

31-40 41-50<br />

51-65<br />

Abb. 47: Vereinsmitgliedschaften in allen untersuchten Orten nach Altersklassen<br />

70,3<br />

71,0<br />

> 66<br />

63,8<br />

Mitglied in<br />

einem Verein<br />

nein<br />

ja<br />

63,8 Mittel<br />

Quelle: eigene Erhebungen<br />

Grafik: Rudolf Grothues<br />

61


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

62<br />

durchschnittlicher Wert erreicht.<br />

Differenziert nach Altersklassen<br />

ergibt sich für alle vier Orte zusammen<br />

folgendes Bild (Abb. 47): In den<br />

ersten sechs Jahren ist nur rd. jedes<br />

dritte Kind in einem Verein. In <strong>der</strong> Altersgruppe<br />

von 7-15 Jahren schnellt<br />

dieser Wert auf 70,8 % hoch. Dies betrifft<br />

die aktivsten Jahre in <strong>der</strong> Kindheitsentwicklung.<br />

In den Altersklassen<br />

16-20 und 21-25 gehen die<br />

Anteilswerte wie<strong>der</strong> zurück (auf 58,7<br />

bzw. 51,5 %). Zu dieser Zeit stehen<br />

die Menschen durch Ausbildung und<br />

Familienplanung wohl für ein aktives<br />

Vereinsleben nur eingeschränkt zur<br />

Verfügung.<br />

Das nimmt aber mit zunehmendem<br />

Alter wie<strong>der</strong> stetig zu. In <strong>der</strong> Altersklasse<br />

51-65 Jahre sind über<br />

70 % in Vereinen organisiert und die<br />

Einwohner über 66 Jahre zu 71 %.<br />

Im höheren Alter haben die Menschen<br />

wie<strong>der</strong> mehr Zeit für ein Vereinshobby.<br />

Insgesamt sind knapp<br />

68 % aller Männer und rd. 60 % aller<br />

Frauen Mitglied in einem Verein.<br />

94,4 % aller Vereinsmitglie<strong>der</strong><br />

fühlen sich in die „Dorfgemeinschaft“<br />

integriert; von den Befragten, die nicht<br />

in einem Verein sind, sind es nur<br />

76,5 %. Die Vereinszugehörigkeit unterstützt<br />

also die Integration in die Gemeinschaft<br />

ganz deutlich. Ähnlich,<br />

aber nicht ganz so deutlich, ist die Unterscheidung<br />

bei <strong>der</strong> Frage in Bezug<br />

auf den Lebensmittelpunkt: 68 % aller<br />

Vereinsmitglie<strong>der</strong> bezeichnen den jeweiligen<br />

Ort als ihren Lebensmittelpunkt,<br />

Nichtmitglie<strong>der</strong> bejahen diese<br />

Aussage nur zu 60,4 %.<br />

58,1 % aller Vereinsmitglie<strong>der</strong> sind<br />

im Ort geboren und nur 41,9 % sind<br />

zugezogen. Damit liegt <strong>der</strong> Wert <strong>der</strong><br />

Zugezogenen noch unter dem Mittelwert<br />

in <strong>der</strong> gesamten Bürgerschaft<br />

von 47,2 %. Hinzugezogene benötigen<br />

demnach etwas mehr Zeit, um einem<br />

Verein beizutreten, und das sorgt<br />

insgesamt für einen etwas geringeren<br />

Organisationsgrad dieser Bevölkerungsgruppe.<br />

Der größte Teil <strong>der</strong> Vereinsmitglie<strong>der</strong><br />

hat einen Haupt- o<strong>der</strong> Volksschulabschluss<br />

(47,4 %), gefolgt von ehemaligen<br />

Realschülern (18,8 %) und<br />

Absolventen <strong>der</strong> Fachhochschulreife/mittlere<br />

Reife (17,2 %). 10,5 % haben<br />

das Abitur und nur 4,3 % einen<br />

Hochschulabschluss. Diese Werte<br />

stimmen in hohem Maße auch mit<br />

denjenigen innerhalb <strong>der</strong> Gesamtbevölkerung<br />

überein.<br />

Die Anteile in den Schulabschlussgruppen<br />

sind aber sehr homogen:<br />

56,5 % aller Hochschulabsolventen<br />

und 61,9 % <strong>der</strong> Abiturienten sind in<br />

Vereinen Mitglied, Befragte mit Fachhochschulreife/mittlerer<br />

Reife zu 69,2<br />

%. Den höchsten Wert weisen die Realschulabsolventen<br />

mit 71,7 % auf.<br />

Dagegen sind wie<strong>der</strong>um nur 66 % aller<br />

Haupt- und Volksschüler Mitglied<br />

in einem Verein.<br />

Grundsätzlich schwanken die Anteile<br />

damit lediglich zwischen 56 und<br />

72 %; d.h., jeweils deutlich mehr als<br />

die Hälfte aller Befragten ist Mitglied<br />

in Vereinen. Die Bereitschaft zu einer<br />

Vereinszugehörigkeit ist demnach nur<br />

marginal mit <strong>der</strong> schulischen Ausbildung<br />

in Verbindung zu bringen. Und<br />

da es überall ein breites Vereinsspektrum<br />

gibt, ist grundsätzlich auch für jeden<br />

etwas dabei. Und das wird auch<br />

genutzt, wie die Zahlen beweisen.


8.4 Kriterien eines guten<br />

Gemeinschaftslebens<br />

Auf die Frage nach wichtigen Kriterien<br />

eines guten, gemeinschaftlichen<br />

Zusammenlebens haben die<br />

Befragten in <strong>der</strong> Regel sehr homogen,<br />

teilweise allerdings auch abweichend<br />

geantwortet, was auf einige<br />

ortsspezifische Unterscheidungen<br />

schließen lässt.<br />

„Sich beim Einkaufen treffen”<br />

empfindet die deutliche Mehrheit von<br />

über 60 % als beson<strong>der</strong>s wichtig; rd.<br />

20 % sagen, dass das zumindest etwas<br />

zutrifft. In den untersuchten Orten<br />

wurde diesbezüglich sehr ähnlich<br />

geantwortet (Abb. 48).<br />

An<strong>der</strong>s sieht dies bei dem Kriterium<br />

des Wochenmarktbesuches aus<br />

(Abb. 49). Über 90 % <strong>der</strong> Bevergerner<br />

als auch <strong>der</strong> Welbergener sagen,<br />

dass das nicht wichtig ist. In Horstmar<br />

und Recke sind die Anteile ausgeglichener.<br />

Für rd. 45 % ist <strong>der</strong> Wochenmarktbesuch<br />

wichtig, und immerhin<br />

für rd. 20 % trifft diese Aussage noch<br />

etwas zu. Da in Bevergern und Welbergen<br />

keine Wochenmärkte stattfinden,<br />

werden diese auch nicht als<br />

wichtig für ein gutes, gemeinschaftliches<br />

Zusammenleben angesehen.<br />

Eine knappe Mehrheit aller Befragten<br />

sieht auch mögliche Kontakte<br />

mit Arbeitskollegen, die vor Ort wohnen,<br />

als nicht so wichtig an (Abb. 50).<br />

Man scheint sich Bekannte und<br />

Freunde eher auch aus an<strong>der</strong>en Kreisen<br />

zu suchen als nur unter den Arbeitskollegen.<br />

Ebenfalls etwa die Hälfte schätzt<br />

auch die Tatsache, dass man im Ort<br />

geboren sein muss, als nicht wichtig<br />

ein (Abb. 51). Für ein Viertel <strong>der</strong> Be-<br />

%<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

%<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

61,6<br />

1,5<br />

24,7<br />

5,3<br />

13,7<br />

93,2<br />

62,8<br />

45,1<br />

22,1<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

15,2<br />

Bevergern Horstmar Recke Welbergen<br />

46,1<br />

66,2<br />

17,4 16,4<br />

trifft zu trifft etwas zu trifft nicht zu<br />

Quelle: eigene Erhebungen Grafik: Heike Benecke<br />

31,9 32,4<br />

22,9 21,6<br />

63,5<br />

Abb. 48: Kriterium eines guten Gemeinschaftslebens:<br />

„Sich beim Einkaufen treffen“<br />

Bevergern Horstmar Recke Welbergen<br />

trifft zu trifft etwas zu trifft nicht zu<br />

Quelle: eigene Erhebungen Grafik: Heike Benecke<br />

Abb. 49: Kriterium eines guten Gemeinschaftslebens:<br />

„den Wochenmarkt besuchen“<br />

%<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

23,1 23,1<br />

53,8 53,2<br />

28,4<br />

18,4<br />

48,2<br />

14,3<br />

3,4<br />

0,0<br />

33,9<br />

22,2<br />

96,6<br />

Bevergern Horstmar Recke Welbergen<br />

10,1<br />

41,7<br />

trifft zu trifft etwas zu trifft nicht zu<br />

Quelle: eigene Erhebungen Grafik: Heike Benecke<br />

Abb. 50: Kriterium eines guten Gemeinschaftslebens:<br />

„Arbeitskollegen, die am Ort wohnen“<br />

19,4<br />

46,8<br />

63


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

64<br />

%<br />

60<br />

40<br />

20<br />

%<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

59,2<br />

20,4 20,4<br />

69,2<br />

15,1 15,8<br />

54,8<br />

74,6<br />

Bevergern Horstmar Recke Welbergen<br />

trifft zu trifft etwas zu trifft nicht zu<br />

Quelle: eigene Erhebungen Grafik: Heike Benecke<br />

20,0<br />

25,2<br />

Abb. 52: Kriterium eines guten Gemeinschaftslebens:<br />

„Mitglied in Vereinen“<br />

%<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

0<br />

25,9<br />

39,2<br />

31,1<br />

53,1<br />

31,1<br />

29,7<br />

31,3<br />

48,6<br />

23,8<br />

20,8<br />

44,9<br />

30,6<br />

17,6 18,6<br />

Bevergern Horstmar Recke Welbergen<br />

51,7<br />

20,6<br />

63,8<br />

27,8<br />

31,7<br />

trifft zu trifft etwas zu trifft nicht zu<br />

Quelle: eigene Erhebungen Grafik: Heike Benecke<br />

Abb. 51: Kriterium eines guten Gemeinschaftslebens:<br />

„Man muss hier groß geworden sein“<br />

60,3<br />

17,5<br />

Bevergern Horstmar Recke Welbergen<br />

trifft zu trifft etwas zu trifft nicht zu<br />

Quelle: eigene Erhebungen Grafik: Heike Benecke<br />

Abb. 53: Kriterium eines guten Gemeinschaftslebens:<br />

„In <strong>der</strong> kirchlichen Gemeinschaft leben“<br />

15,9<br />

27,0<br />

52,4<br />

7,9<br />

12,7<br />

fragten ist dieser Sachverhalt schon<br />

bedeutend, für ein weiteres Viertel<br />

zumindest etwas. Das unterstreicht<br />

die Vermutung, dass Zugezogene,<br />

wenn sie sich integrieren möchten,<br />

immer auch eine Chance für das Gemeinschaftsleben<br />

im Ort haben und<br />

nicht von vorneherein ausgeschlossen<br />

werden.<br />

Dazu ist aber eine Mitgliedschaft<br />

in einem Verein von großer Bedeutung.<br />

Für etwa 60 % ist das sehr wichtig,<br />

und für rd. 20 % trifft das zumindest<br />

etwas zu (Abb. 52). Dabei ist <strong>der</strong><br />

Anteil <strong>der</strong> Zustimmung zu dieser Aussage<br />

z. B. in Welbergen sogar noch<br />

um rd. 20%-Punkte höher als in<br />

Recke.<br />

Wichtig kann auch die Beteiligung<br />

am kirchlichen Leben sein. 40 % in<br />

Bevergern bis zu 60 % in Welbergen<br />

stimmen diesem Kriterium zu und rd.<br />

25 % zumindest noch etwas (Abb.<br />

54).<br />

Um sich in einer Gemeinschaft<br />

wohl zu fühlen, sind Freunde ganz<br />

wichtig. Das bestätigen die Befragten<br />

eindeutig (Abb. 55). Nur knapp 5 %<br />

halten Freunde für nicht wichtig und<br />

stimmen demnach nicht zu.<br />

Von nicht so großer Bedeutung<br />

sind Kneipenbesuche. Das hat sich<br />

sicherlich auch in den letzten Jahrzehnten<br />

verän<strong>der</strong>t. Während in <strong>der</strong><br />

Vergangenheit Kneipen häufig auch<br />

eine Informationsbörse darstellten,<br />

bieten sich heute zahlreiche an<strong>der</strong>e<br />

Medien und Möglichkeiten an. Noch<br />

am ehesten trifft die Aussage „Kneipenbesuche<br />

sind wichtig“ auf den<br />

Ortsteil Welbergen zu (Abb. 55). Hier<br />

stimmen rd. 50 % zu bzw. etwas zu,<br />

während die Ergebnisse in Bezug auf


die an<strong>der</strong>en Orte zwischen rd. 30 und<br />

40 % liegen.<br />

Große Bedeutung hat das Kriterium<br />

„an öffentlichen Veranstaltungen<br />

teilnehmen” (Abb. 56). Man muss also<br />

mitmachen und die Gelegenheiten<br />

zum Kennenlernen nutzen.<br />

Die höchste Zustimmung erhält<br />

das Kriterium <strong>der</strong> guten Nachbarschaft<br />

(Abb. 57). Sie ist auch in <strong>der</strong><br />

heutigen Zeit in kleineren Orten von<br />

großer Bedeutung, und nur <strong>der</strong>jenige<br />

wird sich im Allgemeinen im Dorf<br />

wohlfühlen, <strong>der</strong> auch gute nachbarschaftliche<br />

Kontakte pflegt.<br />

Bei allem gilt natürlich auch die<br />

Bereitschaft zur Anpassung, obwohl<br />

rd. 20 % dem nur bedingt zustimmen<br />

und immerhin knapp 10 % aller Befragten<br />

angeben, dass sie eine Anpassung<br />

für ein gutes, gemeinschaftliches<br />

Zusammenleben nicht als ein<br />

sehr wichtiges Kriterium ansehen<br />

(Abb. 58). Das unterstreicht die These,<br />

dass die Toleranzgrenze in <strong>der</strong><br />

mo<strong>der</strong>nen Zeit durchaus etwas höher<br />

angelegt wird und auch in kleineren<br />

Ortschaften akzeptiert wird, dass es<br />

Menschen gibt, die nicht bereit sind,<br />

sich vollständig anzupassen. Allerdings<br />

sieht die große Mehrheit dieses<br />

immer noch nicht so.<br />

Zusammenfassend ist festzustellen,<br />

dass für ein gutes, gemeinschaftliches<br />

Zusammenleben beson<strong>der</strong>s<br />

Nachbarn und Freunde wichtig sind.<br />

Eine gewisse Bereitschaft zur Anpassung<br />

muss vorhanden sein. Man sollte<br />

öffentliche Veranstaltungen besuchen<br />

und im Ort einkaufen. Wichtig<br />

sind auch eine Vereinszugehörigkeit<br />

und die Teilnahme am kirchlichen Leben.<br />

%<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

82,9<br />

89,0<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

93,8<br />

11,6<br />

5,5 6,8<br />

4,1 3,3 2,8<br />

88,9<br />

Bevergern Horstmar Recke Welbergen<br />

trifft zu trifft etwas zu trifft nicht zu<br />

Quelle: eigene Erhebungen Grafik: Heike Benecke<br />

Abb. 54: Kriterium eines guten Gemeinschaftslebens:<br />

„örtliche Freunde haben“<br />

%<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

15,8<br />

11,6<br />

72,6<br />

14,4<br />

27,4<br />

58,2<br />

Bevergern Horstmar Recke Welbergen<br />

trifft zu trifft etwas zu trifft nicht zu<br />

Quelle: eigene Erhebungen Grafik: Heike Benecke<br />

8,6<br />

21,1<br />

70,3<br />

Abb. 55: Kriterium eines guten Gemeinschaftslebens:<br />

„oft in Kneipen gehen“<br />

%<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

65,7<br />

22,4<br />

11,9<br />

73,8<br />

20,0<br />

6,2<br />

63,0<br />

6,3<br />

25,4 25,4<br />

68,3<br />

24,0 23,8<br />

13,0<br />

4,8<br />

49,2<br />

Bevergern Horstmar Recke Welbergen<br />

trifft zu trifft etwas zu trifft nicht zu<br />

Quelle: eigene Erhebungen Grafik: Heike Benecke<br />

Abb. 56: Kriterium eines guten Gemeinschaftslebens:<br />

„öffentliche Veranstaltungen besuchen“<br />

7,9<br />

65


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

%<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

90,6<br />

6,7<br />

94,6 93,9 96,8<br />

2,7 4,1<br />

4,2<br />

1,4 1,9 3,2 0,0<br />

Bevergern Horstmar Recke Welbergen<br />

trifft zu trifft etwas zu trifft nicht zu<br />

Quelle: eigene Erhebungen Grafik: Heike Benecke<br />

Abb. 57: Kriterium eines guten Gemeinschaftslebens:<br />

„Nachbarschaft pflegen“<br />

%<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

69,9<br />

20,5<br />

9,6<br />

72,1<br />

19,0<br />

8,8<br />

77,1<br />

18,2 17,5<br />

Bevergern Horstmar Recke Welbergen<br />

trifft zu trifft etwas zu trifft nicht zu<br />

Quelle: eigene Erhebungen Grafik: Heike Benecke<br />

4,7<br />

73,0<br />

Abb. 58: Kriterium eines guten Gemeinschaftslebens:<br />

„sich anpassen“<br />

kirchliche Gemeinschaft<br />

Mitglied in Vereinen sein<br />

beim Einkaufen treffen<br />

öffentl. Veranstaltungen<br />

besuchen<br />

sich anpassen<br />

örtliche Freunde haben<br />

Nachbarschaft pflegen<br />

Arbeitskollgegen, die<br />

am Ort wohnen<br />

Wochenmarkt<br />

besuchen<br />

man muss hier groß<br />

geworden sein<br />

oft in Kneipen gehen<br />

0 20 40 60 80 100<br />

%<br />

Quelle: eigene Erhebungen<br />

Grafik: Heike Benecke Wichtig Unwichtig<br />

Abb. 59: Die wichtigsten und unwichtigsten Kriterien für ein gutes<br />

gemeinschaftliches Zusammenleben<br />

66<br />

48,6<br />

48,4<br />

54,1<br />

54,9<br />

61,8<br />

63,8<br />

67,1<br />

65,4<br />

73,5<br />

9,5<br />

89,2<br />

93,5<br />

Als relativ unwichtig angesehen<br />

werden Kneipen- und Wochenmarktbesuche.<br />

Man muss nicht im Ort geboren<br />

sein und nicht unbedingt auch<br />

Arbeitskollegen im Ort haben, um sich<br />

in <strong>der</strong> Gemeinschaft <strong>der</strong> Bewohner<br />

wohl zu fühlen.<br />

8.5 Integration in die<br />

„Dorfgemeinschaft”<br />

Im Durchschnitt sehen sich 88,1%<br />

aller Befragen als in die Gemeinschaft<br />

integriert an, wobei <strong>der</strong> niedrigste<br />

Wert mit 86,1 % für Recke und <strong>der</strong><br />

höchste mit 91,5 % für Horstmar gilt<br />

(Abb. 60). Rund 5 % verneinen diese<br />

Frage, wobei zu berücksichtigen ist,<br />

dass Personen mit einer nicht bejahenden<br />

Antwort auch ihre eigene Integrationsbereitschaft<br />

in Frage stellen,<br />

so dass sicherlich viele die Frage<br />

positiv beantworteten, obwohl eine<br />

wirkliche Integration nicht o<strong>der</strong> noch<br />

nicht erreicht wurde.<br />

Teilt man die Personen, die sich in<br />

die örtliche Gemeinschaft integriert<br />

fühlen, auf in die Gruppe <strong>der</strong> Zugezogenen<br />

und <strong>der</strong> im Ort Geborenen, so<br />

fällt auf, dass <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> „Integrierten“<br />

innerhalb <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> im Ort<br />

Geborenen im Mittel 10 %-Punkte<br />

höher liegt, in Horstmar und Welbergen<br />

sogar fast 20 %-Punkte, während<br />

die Differenzen für Bevergern und<br />

Recke bei rd. 5 %-Punkten liegen<br />

(Abb. 61). Hauptgrund ist die in diesen<br />

beiden Orten größere relative Anzahl<br />

von Zugezogenen, so dass sich<br />

hier <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> nicht „Integrierten“<br />

schon rein rechnerisch erhöht.<br />

Fazit: Insgesamt kann festgehalten<br />

werden, dass das Gefühl <strong>der</strong> Integration<br />

in einem etwas höheren Maße


ei den im Ort Geborenen ausgeprägt<br />

ist. Trotzdem erscheint <strong>der</strong> Abstand<br />

zu den Zugezogenen als insgesamt<br />

relativ gering. Das Gefühl integriert zu<br />

sein, ist somit relativ unabhängig von<br />

<strong>der</strong> Tatsache, ob jemand im Ort geboren<br />

o<strong>der</strong> zugezogen ist.<br />

8.6 Einschätzung des „Lebensmittelpunktes“<br />

Die überwältigende Mehrheit <strong>der</strong><br />

Befragten sieht in ihrem Ortsteil auch<br />

ihren „Lebensmittelpunkt“ (Abb. 62).<br />

Zwar variieren die Ergebnisse von<br />

58,8 % Zustimmung in Horstmar bis<br />

76,2 % in Welbergen, doch bleibt das<br />

Ergebnis eindeutig. Für rd. 20 % in<br />

%<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

86,4<br />

5,7 4,5 2,0 1,4<br />

91,5<br />

4,8<br />

2,0 1,1 0,7<br />

Bevergern, Horstmar und Recke und<br />

rd. 11 % in Welbergen trifft diese Aussage<br />

immer noch etwas zu. Nur<br />

12,3 % in Recke, 12,7 % in Welbergen,<br />

14,4 % in Bevergern und 17,6 %<br />

in Horstmar sehen ihren Ort nicht als<br />

„Lebensmittelpunkt“ an. Insgesamt ist<br />

die Zustimmung in Welbergen am positivsten<br />

und in Horstmar etwas verhaltener.<br />

Die Abbildung 63 zeigt die Addition<br />

<strong>der</strong> zustimmenden Ergebnisse (trifft<br />

zu und trifft etwas zu) auf die Frage<br />

nach dem „Lebensmittelpunkt“. Zwar<br />

überwiegt in fast allen Orten <strong>der</strong> Anteil<br />

<strong>der</strong> im Ort Geborenen, doch sind die<br />

Differenzen so gering, dass man an<br />

86,1<br />

5,5 4,8<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

Bevergern Horstmar Recke Welbergen Mittel<br />

ja nein noch nicht kein Interesse weiß nicht<br />

90,8<br />

1,6 2,0 2,4 4,0 2,8<br />

Abb. 60: Integration in die „Dorfgemeinschaft“ in den untersuchten Orten<br />

Quelle: eigene Erhebungen; n=1905, davon Bevergern 491, Horstmar 457, Recke 707 und Welbergen 250; Grafik: R. Grothues<br />

0,0<br />

88,1<br />

5,0 3,9 1,7 1,3<br />

67


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

100 %<br />

68<br />

80 %<br />

60 %<br />

40 %<br />

20 %<br />

53,2<br />

59,3<br />

53,0<br />

Befragte, die<br />

sich integriert<br />

fühlen<br />

Zugezogene<br />

im Ort<br />

Geborene<br />

0 %<br />

Bevergern Horstmar Recke Welbergen Mittel<br />

Quelle: eigene Erhebungen, n=1001, davon Bevergern 486, Horstmar 457, Recke 703 und Welbergen 248;<br />

Grafik: Rudolf Grothues<br />

Abb. 61: Aufteilung <strong>der</strong> Befragten, die sich integriert fühlen,<br />

nach Zugezogenen und im Ort Geborenen in den<br />

untersuchten Orten<br />

59,6<br />

55,5<br />

dieser Stelle feststellen kann, dass<br />

sich auch Zugezogene zumindest im<br />

Laufe <strong>der</strong> Wohndauer mit dem Ort<br />

identifizieren und auch zu ihrem „Lebensmittelpunkt“<br />

erklären. Der höchste<br />

Anteil <strong>der</strong> im Ort Geborenen, die<br />

%<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

63,7<br />

21,9<br />

14,4<br />

58,8<br />

23,6<br />

17,6<br />

68,4<br />

19,3<br />

auch hier ihren Mittelpunkt sehen,<br />

kommt - kaum überraschend - aus<br />

Welbergen. Das unterstreicht noch<br />

einmal die Tatsache, dass sich die<br />

Menschen gerade in kleineren und<br />

überschaubareren Einheiten wohl<br />

fühlen können. Aber auch in den an<strong>der</strong>en<br />

Orten sind die Ergebnisse sehr<br />

positiv und sogar noch homogener<br />

als in Welbergen, wenn auch auf etwas<br />

geringerem Niveau.<br />

Differenziert man die Ergebnisse<br />

zum „Lebensmittelpunkt“ nach dem<br />

Status Zugezogener o<strong>der</strong> im Ort Geborener<br />

in Bezug auf die untersuchten<br />

Ortsteile, so ergeben sich interessante<br />

Sachverhalte. Zwar liegen die<br />

Mittelwerte in relativer Nähe zueinan<strong>der</strong>,<br />

doch ist z. B. die Zustimmung,<br />

den Ort als „Lebensmittelpunkt“ zu<br />

sehen, in Bevergern und Horstmar<br />

Bevergern Horstmar Recke Welbergen Mittel<br />

trifft zu trifft etwas zu trifft nicht zu<br />

Quelle: eigene Erhebungen; n=569, davon Bevergern 146, Horstmar 148, Recke 212 und Welbergen 63; Grafik: Rudolf Grothues<br />

12,3<br />

76,2<br />

11,1<br />

12,7<br />

Abb. 62: Angaben zum „Lebensmittelpunkt“ in den untersuchten Orten<br />

65,6<br />

20,2<br />

14,2


%<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

61,0<br />

69,6<br />

23,0<br />

19,6<br />

16,0<br />

10,9<br />

50,6<br />

70,5<br />

27,6<br />

18,0<br />

21,8<br />

Quelle: eigene Erhebungen; n=569, davon Bevergern 146, Horstmar 148, Recke 212 und Welbergen 63; Grafik: Rudolf Grothues<br />

bei den im Ort Geborenen deutlich<br />

höher als bei den Zugezogenen,<br />

während in Recke und auch Welbergen<br />

die Zustimmung bei den Zugezogenen<br />

höher ist.<br />

Insgesamt betrachtet gibt es eine<br />

deutliche Zustimmung, den jeweiligen<br />

Ort auch als „Lebensmittelpunkt“ zu<br />

betrachten, wenn auch rd. 20 % noch<br />

unentschlossen sind und diese Aussage<br />

als nur etwas zutreffend bezeichnen.<br />

Zwar bestehen ortsspezifische<br />

Unterschiede zwischen Zugezogenen<br />

und im Ort Geborenen, doch<br />

kann man insgesamt von einer allgemein<br />

hohen Zustimmung sprechen.<br />

Im Mittelwert sehen die im Ort Geborenen<br />

diesen etwas mehr als ihren<br />

„Lebensmittelpunkt“ an, die Differen-<br />

zen sind aber statistisch wenig signifikant<br />

(Abb. 64).<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

Bevergern Horstmar Recke Welbergen Mittel<br />

trifft zu trifft etwas zu trifft nicht zu<br />

11,5<br />

70,7<br />

63,9<br />

17,9<br />

22,2<br />

11,4<br />

13,9<br />

78,9<br />

72,0<br />

2,6<br />

24,0<br />

18,4<br />

4,0<br />

Zugezogene<br />

64,1<br />

68,1<br />

20,0<br />

20,6<br />

15,9<br />

11,3<br />

im Ort Geborene<br />

Abb. 63: Angaben zum „Lebensmittelpunkt“ <strong>der</strong> Zugezogenen und <strong>der</strong> im Ort Geborenen in den untersuchten<br />

Orten<br />

%<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

84,0<br />

89,1<br />

78,2<br />

88,5 88,6 86,1<br />

96,0<br />

0<br />

Bevergern Horstmar Recke Welbergen<br />

zugezogen im Ort geboren<br />

Quelle: eigene Erhebungen Grafik: Heike Benecke<br />

Abb. 64: Zustimmung zum „Lebensmittelpunkt“ (trifft zu und trifft<br />

etwas zu) <strong>der</strong> Zugezogenen und im Ort Geborenen in<br />

den untersuchten Orten<br />

81,6<br />

69


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

70<br />

Verkehrsverhältnisse<br />

ÖPNV<br />

Parkplatzangebot<br />

Umweltbedingungen<br />

Immobilienangebot<br />

Ortsbild<br />

Einkaufsmöglichkeiten<br />

Dienstleistungsangebot<br />

Gesundheitsversorgung<br />

Freizeit/Sportangebot<br />

Kulturangebot<br />

Ang. Kin<strong>der</strong>/Jugendl.<br />

Arbeitsmöglichkeiten<br />

Berufl. Aufstiegsmögl.<br />

Bildungsmöglichkeiten<br />

Erholungsmöglichkeiten<br />

Gemeinschaftsgefühl<br />

Quelle: eigene Erhebungen<br />

Grafik: Heike Benecke<br />

9. Vergleiche <strong>der</strong> Lebensverhältnisse<br />

zwischen den<br />

untersuchten Ortsteilen<br />

und Gesamtkommunen<br />

Ein wichtiger Aspekt <strong>der</strong> Beurteilung<br />

<strong>der</strong> Lebensverhältnisse ist die Unterscheidung<br />

zwischen dem eigenen<br />

Ortsteil, in dem man wohnt, und <strong>der</strong><br />

(übrigen) Gesamtkommune, in <strong>der</strong><br />

man ebenfalls schnell Besorgungen<br />

erledigen kann. Sicherlich spielen dabei<br />

auch die Größenverhältnisse zwischen<br />

dem jeweiligen Ortsteil und <strong>der</strong><br />

Gesamtkommune eine Rolle.<br />

Die Befragten sollten eine Bewertung<br />

verschiedener Aspekte aus un-<br />

Bevergern<br />

schlecht befriedigend gut<br />

Kommune Ortsteil<br />

Abb. 65: Bewertung <strong>der</strong> Lebensverhältnisse im Ortsteil<br />

Bevergern im Vergleich zur gesamten Kommune<br />

terschiedlichen Bereichen vornehmen,<br />

die als Indikatoren für einen<br />

kommunalen Vergleich dienen können.<br />

Um nun eine Vergleichbarkeit<br />

<strong>der</strong> Antworten herbeizuführen, wurden<br />

die Bewertungen gewichtet (gut,<br />

befriedigend, schlecht) und <strong>der</strong>en Mittelwerte<br />

berechnet. Diese sind dann<br />

Grundlage für den Linienverlauf in<br />

den folgenden Abbildungen.<br />

9.1 Bevergern<br />

Für Bevergern, als relativ gleichberechtigter<br />

Ortsteil gegenüber den<br />

an<strong>der</strong>en innerhalb <strong>der</strong> Stadt Hörstel,<br />

verlaufen die beiden Kurven relativ<br />

parallel (Abb. 65).<br />

Als beson<strong>der</strong>s positiv für die Lebensverhältnisse<br />

werden sowohl für<br />

Hörstel als auch für den Ortsteil Bevergern<br />

die Umweltbedingungen und<br />

Erholungsmöglichkeiten, das Freizeitbzw.<br />

Sportangebot und die Gesundheitsversorgung<br />

angesehen. Aber<br />

auch die allgemeinen Verkehrsverhältnisse<br />

und speziell die Parkmöglichkeiten<br />

werden relativ positiv beurteilt.<br />

Eine hohe Zustimmung ergibt<br />

sich auch für das Immobilienangebot<br />

sowie für die Beurteilung des Ortsbildes<br />

und des Gemeinschaftsgefühls.<br />

Nur als befriedigend werden das<br />

Kulturangebot sowie die Angebote für<br />

Jugendliche und Kin<strong>der</strong> bewertet.<br />

Schon im Jahr 2000 wurde bei einer<br />

vergleichbaren Befragung das Angebot<br />

für Jugendliche in Bevergern<br />

deutlich schlechter eingeschätzt als in<br />

den übrigen Stadtteilen (ISIP 2000).<br />

Die schlechteste Beurteilung bekommen<br />

die Faktoren, die unter dem<br />

Begriff Arbeiten und Weiterbildung zusammengefasst<br />

werden können.


Deutlichster Unterschied in Bezug<br />

auf die Lebensverhältnisse besteht hinsichtlich<br />

<strong>der</strong> Einkaufsmöglichkeiten.<br />

Diesbezüglich wird Bevergern als Ortsteil<br />

erheblich schlechter bewertet als<br />

Hörstel insgesamt. Auch <strong>der</strong> Anschluss<br />

an den ÖPNV wird für Hörstel insgesamt<br />

besser eingeschätzt als für Bevergern,<br />

wobei allerdings im Rahmen<br />

<strong>der</strong> Lebensverhältnisse <strong>der</strong> ÖPNV nur<br />

als befriedigend bewertet wird.<br />

Zu einer positiveren Einschätzung<br />

gegenüber <strong>der</strong> Gesamtstadt kommt es<br />

bei <strong>der</strong> Betrachtung des Ortsbildes:<br />

dieses wird in Bevergern besser beurteilt<br />

als in Hörstel. Auch werden die Erholungsmöglichkeiten<br />

und das Gemeinschaftsgefühl<br />

im Ortsteil Bevergern<br />

positiver beurteilt.<br />

9.2 Horstmar<br />

Die Linienverläufe für den Ortsteil<br />

Horstmar sowie für die gesamte Stadt<br />

Horstmar sind fast decklungsgleich<br />

(vgl. Abb. 66). Die Lebensverhältnisse<br />

werden recht übereinstimmend beurteilt,<br />

was aber nicht sehr überrascht, da<br />

beide Raumeinheiten fast deckungsgleich<br />

sind, denn Horstmar ist bei weitem<br />

<strong>der</strong> größte Teil <strong>der</strong> Gesamtstadt.<br />

Wie schon in Bevergern werden<br />

auch in Horstmar insbeson<strong>der</strong>e die<br />

Indikatoren, die die berufliche Situation<br />

wi<strong>der</strong>spiegeln, relativ negativ beurteilt.<br />

Das schlechteste Ergebnis ergibt<br />

sich in Bezug auf die beruflichen<br />

Aufstiegsmöglichkeiten.<br />

Beson<strong>der</strong>s positiv beurteilen die<br />

Bürgerinnen und Bürgern von Horstmar<br />

dagegen die Umweltbedingungen,<br />

gefolgt von dem ÖPNV-Angebot,<br />

<strong>der</strong> Gesundheitsversorgung, dem Gemeinschaftsgefühl<br />

und den Erho-<br />

lungsmöglichkeiten. Ähnlich wie in Bevergern<br />

wird in Horstmar auch das (historisch<br />

geprägte und durch Stadterhaltungsmaßnahmen<br />

gepflegte) Ortsbild<br />

als gut beurteilt. Als gut werden auch<br />

das Dienstleistungs- sowie das Freizeit-<br />

und Sportangebot bewertet.<br />

Im befriedigenden Bereich liegen<br />

die Beurteilungen <strong>der</strong> Verkehrsverhältnisse,<br />

<strong>der</strong> Einkaufsmöglichkeiten,<br />

des Kulturangebotes und des Angebotes<br />

für Jugendliche und Kin<strong>der</strong>. Im<br />

Vergleich zu Bevergern wird in Horstmar<br />

<strong>der</strong> Verkehr allgemein insgesamt<br />

schlechter bewertet, das ÖPNV-Angebot<br />

demgegenüber deutlich positiver.<br />

Eine schlechte Beurteilung erhal-<br />

Verkehrsverhältnisse<br />

ÖPNV<br />

Parkplatzangebot<br />

Umweltbedingungen<br />

Immobilienangebot<br />

Ortsbild<br />

Einkaufsmöglichkeiten<br />

Dienstleistungsangebot<br />

Gesundheitsversorgung<br />

Freizeit/Sportangebot<br />

Kulturangebot<br />

Ang. Kin<strong>der</strong>/Jugendl.<br />

Arbeitsmöglichkeiten<br />

Berufl. Aufstiegsmögl.<br />

Bildungsmöglichkeiten<br />

Erholungsmöglichkeiten<br />

Gemeinschaftsgefühl<br />

Quelle: eigene Erhebungen<br />

Grafik: Heike Benecke<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

Horstmar<br />

schlecht befriedigend gut<br />

Kommune Ortsteil<br />

Abb. 66: Bewertung <strong>der</strong> Lebensverhältnisse im Ortsteil Horstmar<br />

im Vergleich zur gesamten Kommune<br />

71


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

72<br />

Verkehrsverhältnisse<br />

ÖPNV<br />

Parkplatzangebot<br />

Umweltbedingungen<br />

Immobilienangebot<br />

Ortsbild<br />

Einkaufsmöglichkeiten<br />

Dienstleistungsangebot<br />

Gesundheitsversorgung<br />

Freizeit/Sportangebot<br />

Kulturangebot<br />

Ang. Kin<strong>der</strong>/Jugendl.<br />

Arbeitsmöglichkeiten<br />

Berufl. Aufstiegsmögl.<br />

Bildungsmöglichkeiten<br />

Erholungsmöglichkeiten<br />

Gemeinschaftsgefühl<br />

Quelle: eigene Erhebungen<br />

Grafik: Heike Benecke<br />

ten – wie in Bevergern – die Arbeitssowie<br />

die beruflichen Aufstiegs- und<br />

die Bildungsmöglichkeiten.<br />

9.3 Recke<br />

Ähnlich positiv wie für Bevergern<br />

und Horstmar werden von <strong>der</strong> Ortsbevölkerung<br />

in Recke das Gemeinschaftsgefühl,<br />

die Umweltbedingungen<br />

und die Erholungsmöglichkeiten<br />

eingestuft (Abb. 67). Auch das ÖPNVund<br />

das Parkplatzangebot ist nach<br />

Meinung <strong>der</strong> Betroffenen gut,<br />

während die Verkehrsverhältnisse nur<br />

eine befriedigende Bewertung erhalten.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e bezogen auf den<br />

Ortsteil Recke werden auch das<br />

Recke<br />

schlecht befriedigend gut<br />

Kommune Ortsteil<br />

Abb. 67: Bewertung <strong>der</strong> Lebensverhältnisse im Ortsteil Recke im<br />

Vergleich zur gesamten Kommune<br />

Dienstleistungsangebot und die Einkaufsmöglichkeiten<br />

positiv eingeschätzt.<br />

Im Gegensatz zu Bevergern und<br />

Horstmar fallen für Recke doch deutlichere<br />

Unterschiede in den Beurteilungen<br />

auf. Insgesamt kann man von<br />

einem recht positiven Bewertungsspektrum<br />

für den Ortsteil Recke sprechen.<br />

Das liegt vor allem an seiner<br />

Größe: Recke ist <strong>der</strong> mit Abstand<br />

größte Ortsteil, und deshalb konzentrieren<br />

sich hier auch zahlreiche kommunale<br />

Angebote, z. B. die bessere<br />

Ausstattung im Bereich <strong>der</strong> Kultur<br />

o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Freizeitgestaltung.<br />

Die Verkehrsverhältnisse werden<br />

für die Gesamtkommune positiver eingeschätzt<br />

als nur für den Ortsteil. Gleiches<br />

gilt z. B. auch für das Ortsbild.<br />

Die Gesamtkommune schneidet hier<br />

besser ab, was sicherlich auch auf die<br />

noch existierenden dörflichen Strukturen,<br />

u. a. <strong>der</strong> Ortsteile Steinbeck und<br />

Obersteinbeck, zurückzuführen ist.<br />

Entsprechend den schon bekannten<br />

Ergebnissen aus Bevergern und<br />

Horstmar überraschen die schlechten<br />

Bewertungen im Bereich <strong>der</strong> Arbeitsbzw.<br />

beruflichen Aufstiegsmöglichkeiten<br />

nicht.<br />

9.4 Welbergen<br />

Die deutlichsten Unterschiede bei<br />

<strong>der</strong> Bewertung <strong>der</strong> Lebensverhältnisse<br />

ergeben sich erwartungsgemäß<br />

für Welbergen, da hier auch <strong>der</strong> größte<br />

Unterschied bezüglich Bevölkerungszahl,<br />

Wirtschaftskraft, Versorgungs-<br />

und beruflichem Angebot existiert<br />

(Abb. 68).<br />

Als sehr negativ wird auch hier die<br />

Arbeitssituation bewertet. Es ist das


schlechteste Ergebnis aller vier Ortschaften.<br />

Wesentlich negativer als in <strong>der</strong> Gesamtstadt<br />

wird auch die Versorgung<br />

im Einzelhandel, in <strong>der</strong> Gesundheitsversorgung,<br />

im Kulturangebot und mit<br />

an<strong>der</strong>en Dienstleistungen, wie Kulturund<br />

Sportangebot, gesehen.<br />

Demgegenüber stehen die positiven<br />

Ergebnisse in Bezug auf das<br />

Ortsbild, das Parkplatzangebot, die<br />

Erholungsmöglichkeiten und das Gemeinschaftsgefühl.<br />

Die Versorgung im ÖPNV wird für<br />

Ochtrup insgesamt als befriedigend,<br />

für Welbergen speziell als schlecht<br />

bewertet.<br />

Insgesamt zeichnet sich Welbergen<br />

durch sehr positive Einschätzungen<br />

des Gemeinschaftsgefühls und<br />

des Ortsbildes aus. Auch die Umweltbedingungen,<br />

die Verkehrsverhältnisse<br />

und das Immobilienangebot werden<br />

als „gut” beurteilt.<br />

Als befriedigend stellen sich die<br />

Freizeit- und Sportangebote und die<br />

Angebote für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />

dar sowie die Einkaufsmöglichkeiten,<br />

zumindest so lange, wie <strong>der</strong> eine<br />

noch bestehende Lebensmittelladen<br />

weiter existiert.<br />

Schlecht eingeschätzt werden die<br />

- auch in den an<strong>der</strong>en Orten negativ<br />

beurteilten - Arbeits- und Bildungsmöglichkeiten.<br />

9.5 Mittelwerte<br />

Wenn man nun bei <strong>der</strong> Einschätzung<br />

<strong>der</strong> Lebensverhältnisse den Mittelwert<br />

betrachtet, <strong>der</strong> beispielhaft für<br />

die Städte und Gemeinden des ländlichen<br />

Raumes im Kreis Steinfurt steht,<br />

fällt zunächst <strong>der</strong> relativ parallele Ver-<br />

lauf <strong>der</strong> beiden Linien auf, wobei allerdings<br />

die Verhältnisse im eigenen<br />

Ortsteil öfter negativer bewertet werden<br />

als für die jeweilige Gesamtkommune<br />

(Abb. 69).<br />

Dabei sind vor allem die Verkehrsverhältnisse,<br />

die Arbeitsbedingungen<br />

und Einkaufsmöglichkeiten zu benennen.<br />

Die größten Differenzen gibt es in<br />

<strong>der</strong> Gesundheitsversorgung und im<br />

übrigen Dienstleistungsangebot. Diese<br />

Ergebnisse überraschen in ihren Tendenzen<br />

nicht, da zu erwarten ist, dass<br />

die jeweils größere Raumeinheit immer<br />

über ein kompletteres Angebot verfügt.<br />

Ebenso wenig überrascht <strong>der</strong> jeweilige<br />

höhere Wert für die eigenen<br />

Verkehrsverhältnisse<br />

ÖPNV<br />

Parkplatzangebot<br />

Umweltbedingungen<br />

Immobilienangebot<br />

Ortsbild<br />

Einkaufsmöglichkeiten<br />

Dienstleistungsangebot<br />

Gesundheitsversorgung<br />

Freizeit/Sportangebot<br />

Kulturangebot<br />

Ang. Kin<strong>der</strong>/Jugendl.<br />

Arbeitsmöglichkeiten<br />

Berufl. Aufstiegsmögl.<br />

Bildungsmöglichkeiten<br />

Erholungsmöglichkeiten<br />

Gemeinschaftsgefühl<br />

Quelle: eigene Erhebungen<br />

Grafik: Heike Benecke<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

Welbergen<br />

schlecht befriedigend gut<br />

Kommune Ortsteil<br />

Abb. 68: Bewertung <strong>der</strong> Lebensverhältnisse im Ortsteil<br />

Welbergen im Vergleich zur gesamten Kommune<br />

73


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

74<br />

Verkehrsverhältnisse<br />

ÖPNV<br />

Parkplatzangebot<br />

Umweltbedingungen<br />

Immobilienangebot<br />

Ortsbild<br />

Einkaufsmöglichkeiten<br />

Dienstleistungsangebot<br />

Gesundheitsversorgung<br />

Freizeit/Sportangebot<br />

Kulturangebot<br />

Ang. Kin<strong>der</strong>/Jugendl.<br />

Arbeitsmöglichkeiten<br />

Berufl. Aufstiegsmögl.<br />

Bildungsmöglichkeiten<br />

Erholungsmöglichkeiten<br />

Gemeinschaftsgefühl<br />

Quelle: eigene Erhebungen<br />

Grafik: Heike Benecke<br />

Ortsteile bei den Faktoren Gemeinschaftsgefühl<br />

und Ortsbild.<br />

Festzuhalten bleibt aber auch,<br />

dass die Bewertung <strong>der</strong> beiden<br />

Raumeinheiten Ortsteil und Gesamtkommune<br />

zumeist recht gleichförmig<br />

verläuft. Drastisch auffallende Differenzen<br />

bleiben insgesamt betrachtet<br />

aus und lassen auf eine relativ gleichförmige<br />

Austattung und Entwicklung<br />

<strong>der</strong> Kommunen im Vergleich zu den in<br />

die Untersuchung einbezogenen<br />

Ortsteilen schließen.<br />

Im Einzelnen betrachtet wies lediglich<br />

<strong>der</strong> sehr kleine Ortsteil Welbergen<br />

- im Gegensatz zur zugehöri-<br />

Mittelwerte<br />

schlecht befriedigend gut<br />

Kommune Ortsteil<br />

Abb. 69: Bewertung <strong>der</strong> Lebensverhältnisse in allen untersuchten<br />

Ortsteilen im Vergleich zu den jeweiligen<br />

Gesamtkommunen (Mittelwerte)<br />

gen Stadt Ochtrup - deutliche Bewertungsunterschiede<br />

auf, die sich aber<br />

wohl im allgemeinen allein durch den<br />

Größenunterschied erklären lassen.<br />

Bei den größeren Ortsteilen Bevergern,<br />

Horstmar und Recke finden sich<br />

die bemerkbaren Differenzen nur vereinzelt,<br />

selten in größeren Bereichen,<br />

wie z. B. bei den Einkaufsmöglichkeiten<br />

in Bevergern, für die die Stadt<br />

Hörstel wesentlich besser eingeschätzt<br />

wird.<br />

Insgesamt fällt <strong>der</strong> Untersuchungsraum<br />

durch eine sehr positive<br />

Einschätzung des Gemeinschaftsgefühls,<br />

<strong>der</strong> Erholungs- und Umweltbedingungen,<br />

<strong>der</strong> jeweiligen Ortsbil<strong>der</strong><br />

und des Freizeit- und Sportangebotes<br />

auf. Für die ländliche Region<br />

kennzeichnend werden auch die<br />

Parkplatzangebote und das Immobilienangebot<br />

positiv eingeschätzt.<br />

Als befriedigend werden insgesamt<br />

die Verkehrsverhältnisse, das<br />

ÖPNV-Angebot sowie die Kulturangebote<br />

und die Angebote für Kin<strong>der</strong> und<br />

Jugendliche eingestuft. Die Beurteilungen<br />

<strong>der</strong> Einkaufsmöglichkeiten sowie<br />

des Gesundheits- und des übrigen<br />

Dienstleistungsangebotes liegen<br />

im befriedigenden bis guten Bereich.<br />

Insgesamt ist hier eine zufriedenstellende<br />

Einschätzung zu erkennen.<br />

Als völlig unbefriedigend werden<br />

im Untersuchungsraum die Möglichkeiten<br />

im Bereich Arbeiten und Bildung<br />

bewertet. Beson<strong>der</strong>s schlecht<br />

schneiden dabei die Chancen eines<br />

beruflichen Aufstieges ab. Hier liegen<br />

die deutlichsten Defizite bei <strong>der</strong> Beurteilung<br />

<strong>der</strong> Lebensverhältnisse.


10. Vergleich <strong>der</strong> Einschätzungen<br />

des eigenen<br />

Ortsteils<br />

Insgesamt betrachtet erscheinen<br />

die Einschätzungen des eigenen<br />

Ortsteils homogen. Die Linienverläufe<br />

sind relativ parallel (Abb. 70).<br />

Bei einigen Kriterien fallen aber<br />

auch deutliche Unterschiede auf. Insbeson<strong>der</strong>e<br />

<strong>der</strong> Ortsteil Recke setzt<br />

sich dabei bezüglich einiger Einschätzungen<br />

ab. Während sich Bevergern,<br />

Horstmar und Welbergen eher als traditionsbewusst<br />

klassifizieren, schätzen<br />

sich die Einwohner von Recke<br />

mo<strong>der</strong>ner und weniger traditionsbewusst<br />

ein.<br />

Konfrontiert mit <strong>der</strong> Aussage, man<br />

sehe den Ort eher als „reine Schlafstätte”,<br />

führt dies bei den meisten Befragten<br />

zur strikten Ablehnung. Allerdings<br />

wird von den Einwohnern Horstmars<br />

und beson<strong>der</strong>s von Welbergen<br />

angegeben, dass diese Aussage doch<br />

zumindest etwas zutrifft.<br />

Insgesamt fällt somit einerseits<br />

auf, dass alle Befragten sich bzw. ihre<br />

jeweiligen Wohnorte als traditionell<br />

und weniger mo<strong>der</strong>n ausgerichtet sehen.<br />

Die Aussage, eine „reine Schlafstätte”<br />

zu sein, wird zumindest teilweise<br />

anerkannt.<br />

Ein Großteil <strong>der</strong> Bevölkerung sieht<br />

ihren Ortsteil wirklich als „Lebensmittelpunkt“<br />

und bei weitem nicht als<br />

„vorübergehenden Wohnort“. Damit<br />

werden Aussagen zur hohen Verbundenheit<br />

und Zufriedenheit mit den<br />

Ortsteilen bestätigt.<br />

Der ländlichen Lage angemessen<br />

beurteilen größere Teile <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

ihren Ortsteil als sehr naturver-<br />

bunden und eher gemütlich.<br />

Auch dass es sich um eine jeweils<br />

aktive Einwohnerschaft handelt, wird<br />

von allen mit ähnlich hoher Zustimmung<br />

gesehen.<br />

Eine weitere Differenzierung (Abb.<br />

71) zeigt das Einschätzungsverhalten,<br />

aufgeteilt in im Ort Geborene und<br />

Zugezogene in allen untersuchten Orten.<br />

Der Linienverlauf zeigt nur unwesentliche<br />

Differenzen, was darauf<br />

schließen lässt, dass es in dieser Frage<br />

keine bedeutenden statistischen<br />

Unterschiede zwischen diesen beiden<br />

Gruppen gibt.<br />

Die etwas höhere Zustimmung <strong>der</strong><br />

Zugezogenen, dass es sich um eine<br />

„reine Schlafstätte” handelt, erscheint<br />

wenig überraschend, da es immer ei-<br />

Quelle: eigene Erhebungen<br />

Grafik: Heike Benecke<br />

Attraktiv<br />

Mo<strong>der</strong>n<br />

Traditionsbewusst/<br />

historisch<br />

Eher als<br />

„reine Schlafstätte”<br />

Als Lebensmittelpunkt<br />

Als vorübergehen<strong>der</strong><br />

Wohnort<br />

Naturverbunden<br />

Sehr aktive<br />

Einwohnerschaft<br />

Eher gemütlich<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

trifft nicht zu trifft etwas zu trifft zu<br />

Bevergern<br />

Horstmar<br />

Abb. 70: Einschätzungen des eigenen Ortsteils<br />

Recke<br />

Welbergen<br />

75


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

Quelle: eigene Erhebungen<br />

Grafik: Heike Benecke<br />

76<br />

Attraktiv<br />

Mo<strong>der</strong>n<br />

Traditionsbewusst/<br />

historisch<br />

Eher als<br />

„reine Schlafstätte”<br />

Als Lebensmittelpunkt<br />

Als vorübergehen<strong>der</strong><br />

Wohnort<br />

Naturverbunden<br />

Sehr aktive<br />

Einwohnerschaft<br />

Eher gemütlich<br />

trifft nicht zu trifft etwas zu trifft zu<br />

im Ort Geborene<br />

Zugezogene<br />

Abb. 71: Einschätzung des eigenen Ortsteil durch Zugezogene<br />

und im Ort Geborene<br />

nen Teil <strong>der</strong> Bevölkerung gibt, <strong>der</strong><br />

eine hohe Bereitschaft zur Mobilität<br />

und damit zum Fortziehen besitzt.<br />

Auch ist die Zustimmung, den Ort als<br />

Lebensmittelpunkt zu sehen, nicht so<br />

groß. In diesem Zusammenhang<br />

überrascht auch nicht die Tatsache,<br />

dass Zugezogene die Einwohnerschaft<br />

nicht ganz so aktiv einschätzen<br />

wie die im Ort Geborenen.<br />

Insgesamt bleibt festzuhalten,<br />

dass es keine auffälligen Unterschiede<br />

zwischen „Einheimischen“ und Zugezogenen<br />

in <strong>der</strong> Einschätzung dem<br />

jeweils eigenen Ortsteil gegenüber<br />

und in den Einstellungen <strong>der</strong> jeweiligen<br />

Bewohner gibt.<br />

Hohe Zustimmung haben die Aussagen<br />

zur Gemütlichkeit im Ort, zu ei-<br />

ner aktiven Einwohnerschaft, zum<br />

Traditionsbewusstsein und zur Naturverbundenheit.<br />

Alle sehen ihren jeweiligen<br />

Ortsteil auch als attraktiv an.<br />

Allerdings wird den jeweiligen Orten<br />

ein mo<strong>der</strong>nes Image abgesprochen.<br />

Die meisten Befragten sehen ihren<br />

Ort wirklich als Lebensmittelpunkt an,<br />

nur ein kleiner Teil stuft den Wohnort<br />

nur als vorübergehend ein. Auch die<br />

Beurteilung als „reine Schlafstätte“<br />

findet keine Zustimmung.<br />

Übereinstimmung gibt es auch bei<br />

<strong>der</strong> Beurteilung <strong>der</strong> Mo<strong>der</strong>nität im Ort.<br />

11. Weitere Entwicklungstendenzen<br />

Ein wichtiger Aspekt für eine<br />

erfolgreiche Weiterentwicklung eines<br />

Ortes ist die gleichzeitige Akzeptanz<br />

dieser Entwicklung durch die Bevölkerung.<br />

Deshalb findet diese Frage<br />

ein beson<strong>der</strong>es Interesse. Abb. 72<br />

zeigt die Ergebnisse in Bezug auf die<br />

Frage, in welche Richtung sich <strong>der</strong><br />

Ort entwickeln soll.<br />

Die Ausweisung weiterer Gewerbeflächen<br />

wird in den Orten Bevergern,<br />

Horstmar und Recke deutlich<br />

begrüßt, während die Resonanz in<br />

Welbergen mit nur 34,9 % relativ verhalten<br />

ist.<br />

In Bezug auf die Wohnbauflächen<br />

gehen die Ergebnisse nicht so weit<br />

auseinan<strong>der</strong>, allerdings lässt sich für<br />

Bevergern eine etwas reduzierte Akzeptanz<br />

feststellen. Dabei muss allerdings<br />

bedacht werden, dass ein weiterer<br />

Einwohnerzuwachs auch mit zusätzlichem<br />

Druck auf die bestehenden<br />

Infrastruktureinrichtungen verbunden<br />

ist, und die wollen zunächst finanziert


sein (Gemeinde Recke 2001).<br />

Mit dem Stichwort „Tourismusför<strong>der</strong>ung“<br />

können sich alle Einwohnerinnen<br />

und Einwohner gut anfreunden.<br />

Überdurchschnittlich positiv wird<br />

das in Horstmar gesehen. In Recke<br />

trifft in etwa <strong>der</strong> Mittelwert von 73,4 %<br />

Zustimmung, während die Befragten<br />

in Bevergern und beson<strong>der</strong>s in Welbergen<br />

einer Ausweitung des Tourismus<br />

nicht ganz so positiv gegenüber<br />

stehen.<br />

Im Bereich des eigenen Images<br />

stellt Recke eine Beson<strong>der</strong>heit dar:<br />

Die Bewohnerinnen und Bewohner<br />

würden ihre Gemeinde eher unter ein<br />

mo<strong>der</strong>nes Images gesetzt wissen,<br />

während in Bevergern, Horstmar und<br />

Welbergen vielmehr die Stärkung des<br />

Traditionellen favorisiert wird.<br />

% 90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

74,2<br />

88,6<br />

82,3<br />

34,9<br />

76,6<br />

Weitere Gewerbeflächen<br />

Bevergern<br />

n = 150<br />

66,9<br />

86,6<br />

73,1<br />

58,7<br />

Tourismus<br />

för<strong>der</strong>n<br />

Horstmar<br />

n = 148<br />

73,4<br />

Um diesen Ergebnissen gerecht<br />

zu werden, sollten z. B. bei zukünftigen<br />

Bauprojekten o<strong>der</strong> Baugebieten,<br />

die das optische Erscheinungsbild <strong>der</strong><br />

Orte beeinflussen könnten, die Wünsche<br />

und Vorstellungen <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

verstärkt berücksichtigt werden.<br />

Wenn auch die grobe Ausrichtung<br />

übereinstimmt, so gibt es doch bei <strong>der</strong><br />

einzelnen Beurteilung <strong>der</strong> Kriterien<br />

durch im Ort Geborene und Zugezogene<br />

z.T. relativ auffällige Unterschiede<br />

(Abb. 73).<br />

Bei einer möglichen weiteren Ausweisung<br />

von Gewerbe-, aber auch<br />

Wohnbauflächen ist die Zustimmung<br />

bei den Bewohnern, die im Ort groß<br />

geworden sind, z.T. erheblich größer.<br />

Das lässt darauf schließen, dass diese<br />

Personen diese Bereiche eher als<br />

43,3<br />

65,5<br />

54,6<br />

58,7<br />

Weitere Wohnbauflächen<br />

Recke<br />

n = 215<br />

Abb. 72: Entwicklungsvorstellungen <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

54,9<br />

69,5<br />

73,3<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

44,7<br />

66,7<br />

Traditionelles<br />

herausstellen<br />

Welbergen<br />

n = 63<br />

60,9<br />

31,1<br />

31,8<br />

55,6<br />

30,2<br />

Mo<strong>der</strong>nes<br />

Image<br />

40,3<br />

Mittelwert<br />

Quelle: eigene Erhebungen; Grafik: Rudolf Grothues<br />

77


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

78<br />

% 90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Weitere Gewerbeflächen<br />

Bevergern<br />

n = 150<br />

Tourismus<br />

för<strong>der</strong>n<br />

Horstmar<br />

n = 148<br />

Weitere Wohnbauflächen<br />

Recke<br />

n = 213<br />

defizitär ansehen, während Personen,<br />

die im Laufe <strong>der</strong> Zeit hinzugezogen<br />

sind, mit den <strong>der</strong>zeitigen Verhältnissen<br />

eher zufrieden sind, ja eine weitere<br />

Ausdehnung des Ortes deutlicher<br />

ablehnen. Ein Hauptgrund für dieses<br />

Ergebnis ist in <strong>der</strong> bewussten Entscheidung<br />

zu sehen, in diese Orte zu<br />

ziehen. Schon zu diesem Zeitpunkt<br />

muss eine gewisse Zufriedenheit bestanden<br />

haben, denn sonst wäre man<br />

erst gar nicht zugezogen. Gleichzeitig<br />

sorgt aber <strong>der</strong> eigene Erfahrungshorizont<br />

dafür, dass man sich gegen eine<br />

Entwicklung ausspricht, <strong>der</strong>en Ende<br />

Traditionelles<br />

herausstellen<br />

Welbergen<br />

n = 63<br />

im Ort<br />

geboren<br />

Mo<strong>der</strong>nes<br />

Image<br />

Zugezogen<br />

Abb. 73: Entwicklungsvorstellungen <strong>der</strong> Bevölkerung in den untersuchten Orten unterteilt nach im Ort<br />

Geborenen und Zugezogenen<br />

Quelle: eigene Erhebungen; Grafik: Rudolf Grothues<br />

nicht absehbar ist.<br />

Lediglich in Welbergen möchte<br />

eine größere Zahl <strong>der</strong> Zugezogenen<br />

weitere Gewerbeflächen ausgewiesen<br />

sehen.<br />

Auch im Bereich <strong>der</strong> Tourismusför<strong>der</strong>ung<br />

ist die Zustimmung bei den im<br />

Ort Geborenen etwas größer als bei<br />

den Zugezogenen. Bei <strong>der</strong> Imageeinschätzung<br />

sind die Verhältnisse relativ<br />

ausgeglichen, wobei die im Ort Geborenen<br />

eine etwas traditionellere Ausrichtung<br />

wünschen, teilweise aber sogar,<br />

wie in Horstmar, auch einen mo<strong>der</strong>nen<br />

Charakter herausstellen wollen.


12. Beurteilung von „Standortkriterien“<br />

12.1 Positive „Standortkriterien“<br />

Mit dem letzten Punkt des Fragebogens<br />

wurden die Befragten aufgefor<strong>der</strong>t,<br />

Kriterien, die sie im Ort vermissen,<br />

und diejenigen, die sie als beson<strong>der</strong>s<br />

gut beurteilen, zu benennen.<br />

Von dieser Möglichkeit ist ausgiebig<br />

Gebrauch gemacht worden.<br />

Die meisten positiven Nennungen<br />

(35 %) beziehen sich im Durchschnitt<br />

<strong>der</strong> untersuchten Orte auf die guten<br />

%<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

0,3<br />

Arbeit<br />

4,7<br />

Einzelhandel<br />

5,7<br />

Verkehr<br />

9,1<br />

Kultur<br />

gesellschaftlichen Bedingungen (Abb.<br />

74). Darunter sind u. a. eine gute<br />

„Dorfgemeinschaft” o<strong>der</strong> ein gutes<br />

Vereinsleben zu verstehen. Ebenfalls<br />

recht positiv werden das allgemeine<br />

Stadtbild (15,1 %) und die Umweltbedingungen<br />

(17,0 %) herausgehoben.<br />

Diese sogenannten weichen Standortfaktoren<br />

bestimmen ganz wesentlich<br />

die allgemeine positive Einstellung<br />

zum eigenen Wohnort. Dazu<br />

zählen auch noch das Freizeit- und<br />

Kulturangebot mit 10,4 bzw. 9,1 % aller<br />

Nennungen.<br />

10,4<br />

Freizeit<br />

1,9<br />

Dienstleistung<br />

35,0<br />

Gesellschaft<br />

15,1<br />

Stadtbild<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

17,0<br />

Umwelt<br />

Abb. 74: Positiv beurteilte „Standortkriterien“ in den untersuchten Orten (Mittelwerte)<br />

% 60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

0,0<br />

Arbeit<br />

3,3<br />

Einzelhandel<br />

4,4<br />

Verkehr<br />

2,2<br />

Kultur<br />

6,7<br />

Freizeit<br />

0,0<br />

Dienstleistung<br />

Abb. 75: Positiv beurteilte „Standortkriterien“ in Bevergern<br />

35,6<br />

Gesellschaft<br />

21,1<br />

Stadtbild<br />

25,6<br />

Umwelt<br />

Quelle: eigene Erhebungen; Grafik: Rudolf Grothues; n=317<br />

Quelle: eigene Erhebungen; Grafik: Rudolf Grothues; n=90<br />

79


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

Kriterium %<br />

Einzelhandel - allgemein 1,1<br />

Einzelhandel - Lebensmittelversorgung 1,1<br />

Einzelhandel - Blumenladen 1,1<br />

Verkehr - allgemein 1,1<br />

Verkehr - gutes Radwegenetz 1,1<br />

Verkehr - zentrale Lage 2,2<br />

Kultur - Bildung 1,1<br />

Kultur - Stadtfest/Kirmes 1,1<br />

Freizeit - Erholungsmöglichkeiten 5,6<br />

Freizeit - Angebot für Kin<strong>der</strong> 1,1<br />

Gesellschaft - gutes Zusammenleben/Dorfgemeinschaft 23,3<br />

Gesellschaft - Bürgerengagement 2,2<br />

Gesellschaft - Nachbarschaft 1,1<br />

Gesellschaft - gutes Vereinsleben 4,4<br />

Gesellschaft - familiäre Umgebung 2,2<br />

Gesellschaft - man wird in Ruhe gelassen 1,1<br />

Gesellschaft - Tradition 1,1<br />

Stadtbild - allgemein 4,4<br />

Stadtbild - historischer Ortskern 10,0<br />

Stadtbild - dörflicher Charakter 2,2<br />

Stadtbild - viel Atmosphäre 1,1<br />

Stadtbild - gemütlich 2,2<br />

Stadtbild - Einschränkungen sind verträglich 1,1<br />

Umwelt - allgemein 1,1<br />

Umwelt - schöne Landschaft 7,8<br />

Umwelt - naturnah 12,2<br />

Umwelt - ruhig/gemütlich 4,4<br />

Sonstiges - regelmäßige Kirchenbesuche 1,1<br />

Gesamt (n=90) 100,0<br />

Tab. 13: Positiv beurteilte „Standortkriterien“ in Bevergern<br />

80<br />

Die Verkehrsverhältnisse, die im<br />

Gegensatz zu großstädtischem Verkehr<br />

weniger belastend sind, betref-<br />

% 60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

0,0<br />

Arbeit<br />

2,4<br />

Einzelhandel<br />

5,9<br />

Verkehr<br />

8,2<br />

Kultur<br />

fen immerhin noch 5,7 % aller Angaben.<br />

Aber auch <strong>der</strong> Einzelhandel wird<br />

noch zu 4,7 % als positives Standortkriterium<br />

genannt. Insgesamt ist festzustellen,<br />

dass die Befragten gegenüber<br />

ihrem Wohnort vor allem<br />

durch gute persönliche Kontakte (Kriterium<br />

Gesellschaft) ein positives Verhältnis<br />

haben.<br />

12.1.1 Positive „Standortkriterien“<br />

in Bevergern<br />

Die im Durchschnitt schon beschriebene<br />

Tendenz zu weichen<br />

Standortfaktoren zeigt sich deutlich<br />

auch in Bevergern (Abb. 75 und Tab.<br />

13). 35,4 % aller positiven Nennungen<br />

beziehen sich auf Kriterien aus<br />

dem Bereich Gesellschaft. Deutlich<br />

über dem Mittelwert für alle Orte liegen<br />

die Angaben zum Stadtbild mit<br />

21,1 % und zu den Umweltbedingungen<br />

mit 25,6 %. Damit sind mit diesen<br />

drei Faktoren schon über 85 % aller<br />

Nennungen beschrieben. Beson<strong>der</strong>s<br />

häufig wurden dabei die gute Dorfgemeinschaft<br />

(23,3 %), <strong>der</strong> historische<br />

Ortskern (10,0 %) und die naturnahe<br />

9,4<br />

Freizeit<br />

1,2<br />

Dienstleistung<br />

Abb. 76: Positiv beurteilte „Standortkriterien“ in Horstmar<br />

40,0<br />

Gesellschaft<br />

12,9<br />

Stadtbild<br />

18,8<br />

Umwelt<br />

Quelle: eigene Erhebungen; Grafik: Rudolf Grothues; n=85


Umwelt (12,2 %) angegeben (Tab.<br />

13).<br />

Weniger positiv sehen die Bevergerner<br />

das Freizeitangebot mit 6,7 %<br />

und das Kulturangebot mit lediglich<br />

2,2 % aller Nennungen.<br />

Überhaupt keine positive Nennungen<br />

bezogen sich auf die Kriterien Arbeit<br />

und Dienstleistung. Diesbezüglich<br />

sind für Bevergern die größten<br />

Defizite zu erwarten.<br />

12.1.2 Positive „Standortkriterien“<br />

in Horstmar<br />

In Horstmar bezogen sich 42,5 %<br />

aller positiven Nennungen auf den gesellschaftlichen<br />

Bereich (Abb. 76 und<br />

Tab. 14). Darunter werden als beson<strong>der</strong>s<br />

gut die „Dorfgemeinschaft” (28,2<br />

%) und die Nachbarschaft (5,9 %)<br />

eingestuft. Nicht so häufig genannt<br />

wurden, im Gegensatz zu Bevergern,<br />

die Faktoren Stadtbild und Umwelt.<br />

Allerdings betrafen immerhin 7,1 %<br />

aller positiven Nennungen den historischen<br />

Ortskern, <strong>der</strong> vor einigen Jahren<br />

aufwändig saniert wurde.<br />

Die Beurteilung des Freizeit- und<br />

Kulturangebotes liegt etwa im Durchschnitt<br />

aller befragten Orte. Bei <strong>der</strong><br />

Bewertung <strong>der</strong> Umwelltbedingungen<br />

wird vor allem die Naturnähe positiv<br />

herausgestellt.<br />

Auch in Horstmar wird dem Bereich<br />

<strong>der</strong> Arbeitsbedingungen (keine<br />

Nennung) und dem Dienstleistungsangebot<br />

(1,2 %) keine positive Ausprägung<br />

beigemessen.<br />

12.1.3 Positive „Standortkriterien“<br />

in Recke<br />

Die Anteile <strong>der</strong> einzelnen Standortkriterien,<br />

die positiv beurteilt wer-<br />

den, sind in Recke etwas gleichmäßiger<br />

verteilt (Abb. 77 und Tab. 15). Mit<br />

jeweils 20,7 % sind die Kultur und die<br />

Freizeit die am meisten genannten<br />

positiven Kriterien. Bei <strong>der</strong> Kultur ist<br />

es fast ausschließlich das beson<strong>der</strong>s<br />

gut eingeschätzte Bildungsangebot in<br />

Recke (19,5 % aller Nennungen). Damit<br />

wird den überdurchschnittlich guten<br />

Schulangeboten Rechnung getragen.<br />

Im Bereich <strong>der</strong> Freizeitmöglichkeiten<br />

wurden vor allem die Sporteinrichtungen<br />

genannt.<br />

Nicht so positiv wird in Recke <strong>der</strong><br />

gesellschaftliche Bereich beurteilt. So<br />

wird eine gute „Dorfgemeinschaft” nur<br />

in 6,9 % aller Fälle genannt. Hier deutet<br />

sich schon an, dass in Recke, als<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

Kriterium %<br />

Einzelhandel - Discounter vorhanden 1,2<br />

Einzelhandel - Lebensmittelversorgung 1,2<br />

Verkehr - allgemein 2,4<br />

Verkehr - ÖPNV 1,2<br />

Verkehr - zentrale Lage 1,2<br />

Verkehr - Kreisverkehr 1,2<br />

Kultur - allgemein 5,9<br />

Kultur - Stadtfest/Kirmes 2,4<br />

Freizeit - Erholungsmöglichkeiten 1,2<br />

Freizeit - Angebot für Kin<strong>der</strong> 5,9<br />

Freizeit - Sporteinrichtungen 1,2<br />

Freizeit - touristisches Angebot 1,2<br />

Dienstleistungen - ärztliche Versorgung 1,2<br />

Gesellschaft - gutes Zusammenleben/Dorfgemeinschaft 28,2<br />

Gesellschaft - Nachbarschaft 5,9<br />

Gesellschaft - gutes Vereinsleben 1,2<br />

Gesellschaft - gute Verwaltung/Politik 2,4<br />

Gesellschaft - Tradition 2,4<br />

Stadtbild - allgemein 2,4<br />

Stadtbild - historischer Ortskern 7,1<br />

Stadtbild - dörflicher Charakter 1,2<br />

Stadtbild - viel Atmosphäre 1,2<br />

Stadtbild - gute Infrastruktur 1,2<br />

Umwelt - frische Luft und Ruhe 1,2<br />

Umwelt - schöne Landschaft 3,5<br />

Umwelt - naturnah 10,6<br />

Umwelt - ruhig/gemütlich 3,5<br />

Sonstiges - allg. Zufriedenheit 1,2<br />

Gesamt (n = 85)<br />

Tab. 14: Positiv beurteilte „Standortkriterien“ in Horstmar<br />

100,0<br />

81


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

82<br />

% 60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1,1<br />

Arbeit<br />

9,2<br />

Einzelhandel<br />

6,9<br />

Verkehr<br />

20,7<br />

Kultur<br />

20,7<br />

Freizeit<br />

Abb. 77: Positiv beurteilte „Standortkriterien“ in Recke<br />

Kriterium %<br />

Arbeit - Ausbildung 1,1<br />

Einzelhandel - allgemein 5,7<br />

Einzelhandel - Lebensmittelversorgung 3,4<br />

Verkehr - allgemein 1,1<br />

Verkehr - gutes Radwegenetz 2,3<br />

Verkehr - ÖPNV 1,1<br />

Verkehr - zentrale Lage 2,3<br />

Kultur - Bildung 19,5<br />

Kultur - Stadtfest/Kirmes 1,1<br />

Freizeit - allgemein 2,3<br />

Freizeit - Erholungsmöglichkeiten 4,6<br />

Freizeit - Angebot für Kin<strong>der</strong> 3,4<br />

Freizeit - Spielplätze 1,1<br />

Freizeit - Sporteinrichtungen 9,2<br />

Dienstleistungen - ärztliche Versorgung 3,4<br />

Dienstleistungen - Sonnenstudio/Kosmetik 1,1<br />

Dienstleistungen - Fitnessstudio 1,1<br />

Gesellschaft - allgemein 1,1<br />

Gesellschaft - gutes Zusammenleben/Dorfgemeinschaft 6,9<br />

Gesellschaft - Bürgerengagement 1,1<br />

Gesellschaft - geringe Kriminalität 2,3<br />

Gesellschaft - Nachbarschaft 4,6<br />

Gesellschaft - Tradition 1,1<br />

Stadtbild - allgemein 5,7<br />

Stadtbild - gemütlich 1,1<br />

Stadtbild - gute Infrastruktur 3,4<br />

Umwelt - schöne Landschaft 1,1<br />

Umwelt - naturnah 4,6<br />

Umwelt - ruhig/gemütlich 2,3<br />

Gesamt (n = 87)<br />

Tab. 15: Positiv beurteilte „Standortkriterien“ in Recke<br />

100,0<br />

5,7<br />

Dienstleistung<br />

17,2<br />

Gesellschaft<br />

10,3<br />

Stadtbild<br />

Umwelt<br />

größte <strong>der</strong> untersuchten Gemeinden,<br />

<strong>der</strong> gesellschaftliche und nachbarschaftliche<br />

Zusammmenhalt nicht so<br />

weit ausgeprägt ist wie in den an<strong>der</strong>en<br />

Orten.<br />

Auch die Umweltbedingungen<br />

werden mit 8 % aller Nennungen nicht<br />

so positiv eingestuft. Dafür schneidet<br />

in Recke <strong>der</strong> Einzelhandel besser ab:<br />

Immerhin 9,2 % aller Nennungen bewerten<br />

diesen als positives Standortkriterium.<br />

Mit 5,7 % wird auch <strong>der</strong> Bereich<br />

<strong>der</strong> Dienstleistungen als relevant<br />

erwähnt.<br />

12.1.4 Positive „Standortkriterien“<br />

in Welbergen<br />

Das gesellschaftliche Zusammenleben<br />

wird in Welbergen erwartungsgemäß<br />

am positivsten eingeschätzt<br />

(Abb. 78 und Tab. 16). 54,5 % aller<br />

Nennungen gaben dieses an. Darunter<br />

findet mit 30,9 % aller Angaben die<br />

gute „Dorfgemeinschaft” den größten<br />

Anteil. Positiv beurteilt werden auch<br />

das gute Vereinsleben (9,1 %) und<br />

die gute Nachbarschaft (7,3).<br />

Obwohl <strong>der</strong> eigentliche Ortskern<br />

8,0<br />

Quelle: eigene Erhebungen; Grafik: Rudolf Grothues; n=87


% 60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

0,0<br />

Arbeit<br />

3,6<br />

Einzelhandel<br />

Verkehr<br />

von Welbergen wenig ausgeprägt ist,<br />

wird das Ortsbild insgesamt doch<br />

deutlich positiv beurteilt.<br />

Überraschend unter dem Mittelwert<br />

liegen die Nennungen bezüglich<br />

<strong>der</strong> Umweltbedingungen mit 14,5 %.<br />

Keine positiven Nennungen erfahren<br />

die Kriterien Arbeits- und Dienstleistungsangebot.<br />

Außerdem werden<br />

das Kultur- und Freizeitangebot kaum<br />

positiv erwähnt.<br />

Insgesamt überzeugt gerade Welbergen<br />

die Bewohner durch ein gutes<br />

gesellschaftliches Zusammenleben.<br />

Das trifft aber auch auf Bevergern und<br />

Horstmar zu. In Recke wird die positive<br />

Wertschätzung durch mehrere Kriterien<br />

ausgelöst, die sich teilweise<br />

schon aus dem etwas städtischeren<br />

Angebot herleiten lassen.<br />

5,5<br />

3,6<br />

Kultur<br />

1,8<br />

Freizeit<br />

0,0<br />

Dienstleistung<br />

Abb. 78: Positiv beurteilte „Standortkriterien“ in Welbergen<br />

54,5<br />

Gesellschaft<br />

16,4<br />

Stadtbild<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

14,5<br />

Umwelt<br />

Kriterium %<br />

Einzelhandel - Lebensmittelversorgung 3,6<br />

Verkehr - allgemein 5,5<br />

Kultur - Bildung 1,8<br />

Kultur - Stadtfest/Kirmes 1,8<br />

Freizeit - Erholungsmöglichkeiten 1,8<br />

Gesellschaft - gutes Zusammenleben/Dorfgemeinschaft 30,9<br />

Gesellschaft - Bürgerengagement 1,8<br />

Gesellschaft - geringe Kriminalität 1,8<br />

Gesellschaft - Nachbarschaft 7,3<br />

Gesellschaft - gutes Vereinsleben 9,1<br />

Gesellschaft - Tradition 3,6<br />

Stadtbild - allgemein 3,6<br />

Stadtbild - historischer Ortskern 7,3<br />

Stadtbild - dörflicher Charakter 5,5<br />

Umwelt - frische Luft und Ruhe 1,8<br />

Umwelt - schöne Landschaft 7,3<br />

Umwelt - naturnah 1,8<br />

Umwelt - ruhig/gemütlich 3,6<br />

Gesamt (n = 55)<br />

Tab. 16: Positiv beurteilte „Standortkriterien“ in Welbergen<br />

100,0<br />

Quelle: eigene Erhebungen; Grafik: Rudolf Grothues; n=55<br />

83


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

84<br />

12.2 Negative „Standortkriterien“<br />

Die Auffor<strong>der</strong>ung in <strong>der</strong> letzten<br />

Frage, anzugeben, was einem nicht<br />

gefällt, ist ebenfalls ausgiebig genutzt<br />

worden. Insgesamt wurden 822 negative<br />

Nennungen verzeichnet (Abb.<br />

79).<br />

Im Durchschnitt wird beson<strong>der</strong>s<br />

häufig die Belastung durch den Verkehr<br />

(29,6 %), vor allem des Durchgangsverkehrs,<br />

angegeben. Rund ein<br />

Viertel aller Nennungen bezieht sich<br />

auf die negative Einschätzung des<br />

Einzelhandelsangebotes. Hierin ist<br />

auch die Motivation für die zahlreichen<br />

Fahrten zum Einkaufen in an<strong>der</strong>e<br />

Orte zu suchen. Deutlich weniger<br />

unzufrieden sind die Befragten mit<br />

dem Dienstleistungsangebot, aber<br />

auch mit <strong>der</strong> Ausstattung im Freizeitund<br />

Kulturbereich. Zwar gibt es negative<br />

Beurteilungen, doch ist den Befragten<br />

auch bewusst, dass Orte dieser<br />

Größenordnung in manchen Bereichen<br />

immer Defizite aufweisen.<br />

Das trifft vor allem für das Arbeitsangebot<br />

zu. Zwar gibt es nur wenige Arbeitsplätze<br />

vor Ort, doch wurden ins-<br />

% 60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

3,2<br />

Arbeit<br />

24,7<br />

Einzelhandel<br />

29,6<br />

Verkehr<br />

6,1<br />

Kultur<br />

gesamt in nur 3,2 % aller Nennungen<br />

diese Verhältnisse auch als negativ<br />

angegeben.<br />

12.2.1 Negative „Standortkriterien“<br />

in Bevergern<br />

Die Bevergerner beklagen vor allem<br />

die geringe Einzelhandelsausstattung<br />

(Abb. 80 und Tab. 17). So<br />

wird mit 5,3 % aller Nennungen vor allem<br />

das Bekleidungsangebot negativ<br />

beurteilt. Auch schon 1997 wurde das<br />

Angebot an Bekleidung und Textilien<br />

mit 45,2 % aller befragten Passanten<br />

als größte Angebotslücke für die gesamte<br />

Stadt Hörstel festgestellt (THIE-<br />

SING 1997). Ebenfalls recht negativ<br />

wird die Verkehrssituation eingestuft:<br />

Etwa jede vierte Stellungnahme<br />

drückt Kritik aus, dabei vor allem in<br />

Bezug auf die Situation im Öffentlichen<br />

Personennahverkehr (ÖPNV).<br />

Rund je<strong>der</strong> Zehnte kritisiert das Kultur-,<br />

Freizeit- und Dienstleistungsangebot.<br />

Dabei wird u. a. das Fehlen eines<br />

Kin<strong>der</strong>arztes, aber auch das geringe<br />

Freizeitangebot für Jugendliche<br />

angemahnt.<br />

12,7 12,0<br />

Freizeit<br />

Dienstleistung<br />

4,7<br />

Gesellschaft<br />

4,0<br />

Stadtbild<br />

1,8<br />

Umweltbelastung<br />

Abb. 79: Negativ beurteilte „Standortkriterien“ in den untersuchten Orten (Mittelwerte)<br />

Quelle: eigene Erhebungen; Grafik: Rudolf Grothues; n=822


%<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

1,1<br />

Arbeit<br />

28,9<br />

Einzelhandel<br />

24,7<br />

Verkehr<br />

10,0<br />

Kultur<br />

12.2.2 Negative „Standortkriterien“<br />

in Horstmar<br />

Auch in Horstmar wird das Angebot<br />

im Einzelhandel als unzureichend<br />

angesehen (Abb. 81 und Tab. 18): immerhin<br />

rund jede vierte Nennung beinhaltet<br />

diese Aussage (24,7 %). Relativ<br />

oft werden in Horstmar Geschäfte<br />

für Bekleidung und Schreibwaren<br />

(3,7 bzw. 4,2 %) vermisst.<br />

Insgesamt wird auch die Verkehrssituation<br />

bemängelt, doch verteilen<br />

sich die Kritikpunkte auf mehrere Kri-<br />

11,6 11,6<br />

Freizeit<br />

Dienstleistung<br />

Abb. 80: Negativ beurteilte „Standortkriterien“ in Bevergern<br />

% 60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

3,3<br />

Arbeit<br />

24,7<br />

Einzelhandel<br />

25,6<br />

Verkehr<br />

7,0<br />

Kultur<br />

4,7<br />

Gesellschaft<br />

Stadtbild<br />

terien: u. a. werden eine fehlende Umgehungsstraße<br />

und das unzureichende<br />

Radwegenetz genannt. Der ÖPNV<br />

wird - im Gegensatz zu Bevergern -<br />

bei weitem nicht so negativ beurteilt.<br />

Überdurchschnittlich schlecht<br />

schneidet in Horstmar die Beurteilung<br />

des Freizeitangebots ab, dabei<br />

vor allem das Angebot für Jugendliche<br />

(7,0 %).<br />

Wenig Negativurteile werden im<br />

Bereich <strong>der</strong> Umweltbelastung gesehen.<br />

Diesbezüglich scheinen die Be-<br />

17,2<br />

Freizeit<br />

7,9<br />

Dienstleistung<br />

Abb. 81: Negativ beurteilte „Standortkriterien“ in Horstmar<br />

5,6<br />

Gesellschaft<br />

3,2<br />

4,2<br />

Stadtbild<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

2,6<br />

Umweltbelastung<br />

2,3<br />

Umweltbelastung<br />

Quelle: eigene Erhebungen; Grafik: Rudolf Grothues; n=190<br />

Quelle: eigene Erhebungen; Grafik: Rudolf Grothues; n=215<br />

85


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

86<br />

% 60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

5,2<br />

Arbeit<br />

23,7<br />

Einzelhandel<br />

35,7<br />

Verkehr<br />

wohner, wie auch in Bevergern, sehr<br />

zufrieden zu sein.<br />

12.2.3 Negative „Standortkriterien“<br />

in Recke<br />

Die größte Anzahl von negativen<br />

Stellungnahmen beziehen sich in<br />

Recke mit Abstand auf den Bereich<br />

des Verkehrs (Abb. 82 und Tab. 19).<br />

35,7 % aller Nennungen fallen auf<br />

diesen Standortfaktor. Beson<strong>der</strong>s kritisiert<br />

werden die fehlende Umgehungsstraße<br />

(23,1 %) sowie – allerdings<br />

bei weitem nicht so intensiv –<br />

<strong>der</strong> Zustand im ÖPNV.<br />

Auch in Recke wird <strong>der</strong> Einzelhandel<br />

bemängelt: Hier fehlen vor allem<br />

Angebote des Bekleidungshandels<br />

sowie ein Spielwarengeschäft.<br />

Der Hauptkritikpunkt im Freizeitbereich<br />

betrifft in Recke auch das Angebot<br />

für Jugendliche: diesbezüglich<br />

scheinen sich allerorts Defizite aufzutun.<br />

Recht schlecht wird in Recke auch<br />

das Dienstleistungsangebot (dabei<br />

vor allem die Gesundheitsversorgung)<br />

beurteilt. 5,2 % aller Nennungen<br />

bemängeln die geringe Zahl an<br />

4,0<br />

Kultur<br />

Freizeit<br />

Abb. 82: Negativ beurteilte „Standortkriterien“ in Recke<br />

8,0<br />

13,2<br />

Dienstleistung<br />

3,4<br />

Gesellschaft<br />

Stadtbild<br />

Fachärzten, 4,6 % hinsichtlich Augenärzten.<br />

Beim Standortfaktor Stadtbild fällt<br />

auf, dass immerhin 4,3 % aller Angaben<br />

den für sie unattraktiven Ortskern<br />

angeben.<br />

12.2.4 Negative „Standortkriterien“<br />

in Welbergen<br />

Die Kritik <strong>der</strong> Welbergener verteilt<br />

sich relativ ausgeglichen auf mehrere<br />

Faktoren. Kritisiert wird vor allem<br />

auch hier die Verkehrssituation, dabei<br />

insbeson<strong>der</strong>e die schlechte ÖPNV-<br />

Anbindung (10,9 %) sowie <strong>der</strong><br />

schlechte Straßenzustand (4,3 %)<br />

(Abb. 83 und Tab. 20).<br />

Wenig Kritik bezieht sich auf das<br />

Kulturangebot und die Umweltbelastung,<br />

während mangelnde Arbeitsplätze<br />

nicht kritisiert werden, da man<br />

ein größeres Beschäftigungsangebot<br />

von einem Ort dieser Größe offensichtlich<br />

auch nicht erwartet. Zufriedenheit<br />

scheint auch mit dem allgemeinen<br />

Ortsbild vorzuherrschen.<br />

Deutliche Kritik gibt es in Welbergen<br />

mit insgesamt 20,7 % aller Nen-<br />

5,5<br />

0,6<br />

Umweltbelastung<br />

Quelle: eigene Erhebungen; Grafik: Rudolf Grothues; n=325


% 60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

0,0<br />

Arbeit<br />

19,6<br />

Einzelhandel<br />

27,2<br />

Verkehr<br />

nungen in Bezug auf den Freizeitbereich.<br />

Darunter fallen fehlende Spielplätze<br />

(6,5 %) sowie geringe Angebote<br />

für Jugendliche (5,5 %). Negativ bewertet<br />

wird auch die Ausstattung des<br />

Ortes mit Einzelhandels- und Dienstleistungseinrichtungen;<br />

diesbezüglich<br />

fallen vor allem fehlende Ärzte, Apotheke<br />

und Friseur auf. Insgesamt er-<br />

3,3<br />

Kultur<br />

20,7<br />

Freizeit<br />

18,5<br />

Dienstleistung<br />

Abb. 83: Negativ beurteilte „Standortkriterien“ in Welbergen<br />

7,6<br />

Gesellschaft<br />

Stadtbild<br />

füllt Welbergen nur in geringem Maße<br />

eine Nahversorgungsfunktion (JUNKER<br />

und KRUSE 2000, S. 192)<br />

Oben wurde bereits <strong>der</strong> gesellschaftliche<br />

Aspekt als durchaus positiv<br />

dargestellt (Kap. 12.1), doch fallen<br />

bei dieser Fragestellung auch negative<br />

Kriterien auf, wie die allgemeine<br />

soziale Kontrolle.<br />

0,0<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

3,3<br />

Umweltbelastung<br />

Quelle: eigene Erhebungen; Grafik: Rudolf Grothues; n=92<br />

87


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

88<br />

Kriterium %<br />

Arbeit - allgemein 0,5<br />

Arbeit - zu viele Auspendler 0,5<br />

Einzelhandel - allgemein 14,7<br />

Einzelhandel - fehlen<strong>der</strong> Discounter 3,7<br />

Einzelhandel - fehlen<strong>der</strong> Baumarkt 1,1<br />

Einzelhandel - fehlende Fachgeschäfte - allgemein 2,1<br />

Einzelhandel - fehlende Fachgeschäfte - Bekleidung 5,3<br />

Einzelhandel - fehlende Fachgeschäfte - Schuhgeschäft 1,1<br />

Einzelhandel - Tankstelle/Autoreparatur 0,5<br />

Einzelhandel - Lebensmittel 0,5<br />

Verkehr - allgemein 4,7<br />

Verkehr - ÖPNV 12,6<br />

Verkehr - Parksituation 1,1<br />

Verkehr - Durchgangsverkehr 1,6<br />

Verkehr - Umgehungsstraße fehlt 1,6<br />

Verkehr - Radwegenetz unzureichend 0,5<br />

Verkehr - hohe Verkehrsdichte im Ortskern 1,1<br />

Verkehr - hohe PKW-Orientierung 0,5<br />

Verkehr - unzureichende Verkehrsberuhigung 1,1<br />

Kultur - allgemein 3,7<br />

Kultur - keine Schützen-/Mehrzweckhalle 3,2<br />

Kultur - Bildung - allgemein 1,6<br />

Kultur - Bildung - kein Gymnasium 0,5<br />

Kultur - Bildung - Weiterbildung 0,5<br />

Kultur - kein Leben im Ort 0,5<br />

Freizeit - fehlende Spielplätze 1,1<br />

Freizeit - fehlende Sportangebote 0,5<br />

Freizeit - kein Schwimmbad 1,1<br />

Freizeit - wenig Angebote für Jugendliche 6,3<br />

Freizeit - Kin<strong>der</strong>garten/-tagesstätte fehlt 0,5<br />

Freizeit - Discothek fehlt 2,1<br />

Dienstleistung - ärztliche Versorgung - allgemein 0,5<br />

Dienstleistung - ärztliche Versorgung - Kin<strong>der</strong>arzt fehlt 4,7<br />

Dienstleistung - ärztliche Versorgung - Augenarzt fehlt 1,1<br />

Dienstleistung - ärztliche Versorgung - Facharzt fehlt 3,2<br />

Dienstleistung - wenig Gaststätten 2,1<br />

Gesellschaft - Auslän<strong>der</strong>/Übersiedler-Problematik 1,1<br />

Gesellschaft - Kritik an Politik - allgemein 0,5<br />

Gesellschaft - Kritik an Politik - Vetternwirtschaft 0,5<br />

Gesellschaft - konservativ, intolerant, nicht offen, spießig 1,6<br />

Gesellschaft - mangelndes Sicherheitsgefühl 0,5<br />

Gesellschaft - mangelnde Integration Zugezogener 0,5<br />

Stadtbild - allgemein 1,1<br />

Stadtbild - Ortskern unattraktiv 0,5<br />

Stadtbild - keine Struktur 0,5<br />

Stadtbild - mangelndes Grundstücksangebot 0,5<br />

Stadtbild - unzureichende Stadtwerbung 0,5<br />

Umweltbelastung - allgemein 1,1<br />

Umwelltbelastung - Fluglärm <strong>der</strong> Bundeswehr 1,6<br />

Sonstiges 0,5<br />

Sonstiges - nicht behin<strong>der</strong>tengerecht 0,5<br />

Sonstiges - Kritik an Verwaltung 0,5<br />

Gesamt (n=190) 100,0<br />

Tab. 17: Negativ beurteilte „Standortkriterien“ in Bevergern


Kriterium %<br />

Arbeit - allgemein 0,9<br />

Arbeit - zu wenig Arbeitsplätze 2,3<br />

Einzelhandel - allgemein 10,2<br />

Einzelhandel - fehlen<strong>der</strong> Discounter 0,5<br />

Einzelhandel - fehlen<strong>der</strong> Baumarkt 0,5<br />

Einzelhandel - fehlende Fachgeschäfte - allgemein 2,8<br />

Einzelhandel - fehlende Fachgeschäfte - Spielwaren 1,4<br />

Einzelhandel - fehlende Fachgeschäfte - Bekleidung 3,7<br />

Einzelhandel - fehlende Fachgeschäfte - Schreibwaren 4,2<br />

Einzelhandel - fehlende Fachgeschäfte - Buchhandlung 0,9<br />

Einzelhandel - fehlende Fachgeschäfte - Elektrogeschäft 0,5<br />

Verkehr - allgemein 3,7<br />

Verkehr - ÖPNV 2,8<br />

Verkehr - Parksituation 2,3<br />

Verkehr - Durchgangsverkehr 3,7<br />

Verkehr - Umgehungsstraße fehlt 3,7<br />

Verkehr - schlechter Straßenzustand 0,5<br />

Verkehr - Radwegenetz unzureichend 3,7<br />

Verkehr - hohe Verkehrsdichte im Ortskern 2,8<br />

Verkehr - hohe PKW-Orientierung 0,9<br />

Verkehr - unzureichende Verkehrsberuhigung 1,4<br />

Kultur - allgemein 3,3<br />

Kultur - keine Schützen-/Mehrzweckhalle 0,5<br />

Kultur - Bildung - allgemein 0,9<br />

Kultur - Bildung - Weiterbildung 0,5<br />

Kultur - Kirmes/öffentl. Veranstaltungen fehlen 1,9<br />

Freizeit - allgemein 0,5<br />

Freizeit - fehlende Spielplätze 0,9<br />

Freizeit - fehlende Sportangebote 2,3<br />

Freizeit - kein Schwimmbad 3,3<br />

Freizeit - Jugendtreffpunkt fehlt 3,3<br />

Freizeit - wenig Angebote für Jugendliche 7,0<br />

Dienstleistung - allgemein 0,5<br />

Dienstleistung - ärztliche Versorgung - allgemein 0,5<br />

Dienstleistung - ärztliche Versorgung - Kin<strong>der</strong>arzt fehlt 0,9<br />

Dienstleistung - ärztliche Versorgung - Augenarzt fehlt 0,5<br />

Dienstleistung - ärztliche Versorgung - Facharzt fehlt 0,9<br />

Dienstleistung - wenig Gaststätten 2,8<br />

Dienstleistung - Cafe fehlt 1,9<br />

Gesellschaft - Kritik an Politik - allgemein 0,9<br />

Gesellschaft - Kritik an Politik - Vetternwirtschaft 0,5<br />

Gesellschaft - konservativ, intolerant, nicht offen, spießig 1,4<br />

Gesellschaft - mangelnde Integration Zugezogener 2,8<br />

Stadtbild - allgemein 0,5<br />

Stadtbild - Ortskern unattraktiv 1,9<br />

Stadtbild - mangelndes Grundstücksangebot 0,5<br />

Stadtbild - unzureichende Stadtwerbung 1,4<br />

Umweltbelastung - allgemein 0,9<br />

Umwelltbelastung - Fluglärm <strong>der</strong> Bundeswehr 0,5<br />

Umwelltbelastung - Lärm 0,5<br />

Umwelltbelastung - Windrä<strong>der</strong> 0,5<br />

Sonstiges - nicht behin<strong>der</strong>tengerecht 0,5<br />

Sonstiges - Kritik an Verwaltung 0,5<br />

Sonstiges - zu viel Bürokratie 0,5<br />

Sonstiges - mehr Angebote für Rentner 0,9<br />

Gesamt (n=215) 100,0<br />

Tab. 18: Negativ beurteilte „Standortkriterien“ in Horstmar<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

89


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

90<br />

Kriterium %<br />

Arbeit - allgemein 2,5<br />

Arbeit - zu wenig Arbeitsplätze 2,8<br />

Einzelhandel - allgemein 2,8<br />

Einzelhandel - fehlen<strong>der</strong> Discounter 0,9<br />

Einzelhandel - fehlende Fachgeschäfte - allgemein 3,7<br />

Einzelhandel - fehlende Fachgeschäfte - Spielwaren 5,2<br />

Einzelhandel - fehlende Fachgeschäfte - Bekleidung 6,8<br />

Einzelhandel - fehlende Fachgeschäfte - Metzgerei 0,3<br />

Einzelhandel - fehlende Fachgeschäfte - Schuhgeschäft 0,6<br />

Einzelhandel - fehlende Fachgeschäfte - Sportfachgeschäft 0,6<br />

Einzelhandel - fehlende fachgeschäfte - Haushaltswaren 0,9<br />

Einzelhandel - fehlende Fachgeschäfte - Musikgeschäft 0,3<br />

Einzelhandel - fehlende Fachgeschäfte - Elektrogeschäft 0,6<br />

Einzelhandel - Tankstelle/Autoreparatur 0,6<br />

Einzelhandel - Möbel 0,3<br />

Verkehr - allgemein 1,5<br />

Verkehr - ÖPNV 4,6<br />

Verkehr - Parksituation 0,9<br />

Verkehr - Durchgangsverkehr 2,5<br />

Verkehr - Umgehungsstraße fehlt 23,1<br />

Verkehr - schlechter Straßenzustand 0,9<br />

Verkehr - Radwegenetz unzureichend 0,3<br />

Verkehr - hohe Verkehrsdichte im Ortskern 1,8<br />

Kultur - allgemein 1,5<br />

Kultur - kein Kino 1,2<br />

Kultur - keine Schützen-/Mehrzweckhalle 0,3<br />

Kultur - Bildung - allgemein 0,3<br />

Kultur - Bildung - kein Gymnasium 0,3<br />

Kultur - Kirmes/öffentl. Veranstaltungen fehlen 0,3<br />

Freizeit - fehlende Spielplätze 0,3<br />

Freizeit - fehlende Sportangebote 0,6<br />

Freizeit - Jugendtreffpunkt fehlt 1,2<br />

Freizeit - wenig Angebote für Jugendliche 3,7<br />

Freizeit - Kin<strong>der</strong>garten/-tagesstätte fehlt 0,9<br />

Freizeit - Discothek fehlt 0,3<br />

Freizeit - zu wenig Spazierwege 0,3<br />

Freizeit - Campingplatz fehlt 0,6<br />

Dienstleistung - ärztliche Versorgung - allgemein 0,6<br />

Dienstleistung - ärztliche Versorgung - HNO-Arzt fehlt 0,6<br />

Dienstleistung - ärztliche Versorgung - Augenarzt fehlt 4,6<br />

Dienstleistung - ärztliche Versorgung - Facharzt fehlt 5,2<br />

Dienstleistung - ärztliche Versorgung - Krankenhaus fehlt 0,3<br />

Dienstleistung - wenig Gaststätten 1,5<br />

Dienstleistung - Cafe fehlt 0,3<br />

Gesellschaft - Auslän<strong>der</strong>/Übersiedler-Problematik 0,6<br />

Gesellschaft - Kritik an Politik - allgemein 0,3<br />

Gesellschaft - Kritik an Politik - mehr Bürgernähe 0,6<br />

Gesellschaft - Kritik an Politik - Vetternwirtschaft 0,9<br />

Gesellschaft - konservativ, intolerant, nicht offen, spießig 0,3<br />

Gesellschaft - Soziale Kontrolle (Klatsch u. Tratsch) 0,3<br />

Gesellschaft - unzureichendes Vereinsleben 0,3<br />

Stadtbild - allgemein 0,3<br />

Stadtbild - Ortskern unattraktiv 4,3<br />

Stadtbild - keine Struktur 0,3<br />

Stadtbild - mangelndes Grundstücksangebot 0,3<br />

Stadtbild - unpersönliche Atmosphäre 0,3<br />

Umweltbelastung - Geruchsbelästigung Kanal u. LW 0,3<br />

Umwelltbelastung - Lärm 0,3<br />

Sonstiges - keine öffentl. Toiletten 0,3<br />

Sonstiges - zu viel Bürokratie 0,3<br />

Gesamt (n=325) 100,0<br />

Tab. 19: Negativ beurteilte „Standortkriterien“ in Recke


Kriterium %<br />

Einzelhandel - allgemein 10,9<br />

Einzelhandel - fehlende Fachgeschäfte - allgemein 1,1<br />

Einzelhandel - fehlende Fachgeschäfte - Schreibwaren 1,1<br />

Einzelhandel - fehlende Fachgeschäfte - Metzgerei 3,3<br />

Einzelhandel - Tankstelle/Autoreparatur 3,3<br />

Verkehr - allgemein 7,6<br />

Verkehr - ÖPNV 10,9<br />

Verkehr - Umgehungsstraße fehlt 1,1<br />

Verkehr - schlechter Straßenzustand 4,3<br />

Verkehr - Radwegenetz unzureichend 1,1<br />

Verkehr - hohe PKW-Orientierung 2,2<br />

Kultur - allgemein 1,1<br />

Kultur - Bildung - allgemein 1,1<br />

Kultur - kein Leben im Ort 1,1<br />

Freizeit - fehlende Spielplätze 6,5<br />

Freizeit - fehlende Sportangebote 1,1<br />

Freizeit - kein Schwimmbad 1,1<br />

Freizeit - Jugendtreffpunkt fehlt 3,3<br />

Freizeit - wenig Angebote für Jugendliche 2,2<br />

Freizeit - Kin<strong>der</strong>garten/-tagesstätte fehlt 5,4<br />

Freizeit - Discothek fehlt 1,1<br />

Dienstleistung - Post fehlt 2,2<br />

Dienstleistung - ärztliche Versorgung - allgemein 7,6<br />

Dienstleistung - Apotheke fehlt 6,5<br />

Dienstleistung - Friseur fehlt 2,2<br />

Gesellschaft - allgemein 1,1<br />

Gesellschaft - konservativ, intolerant, nicht offen, spießig 1,1<br />

Gesellschaft - mangelnde Integration Zugezogener 2,2<br />

Gesellschaft - Soziale Kontrolle (Klatsch u. Tratsch) 3,3<br />

Umweltbelastung - Geruchsbelästigung Kanal u. LW 2,2<br />

Umweltbelastung - Mülldeponie 1,1<br />

Gesamt (n=92) 100,0<br />

Tab. 20: Negativ beurteilte „Standortkriterien“ in Welbergen<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

91


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

92<br />

13. Zusammenfassung <strong>der</strong> Ergebnisse unter Berücksichtigung<br />

<strong>der</strong> Fragestellungen<br />

Zusammenfassung<br />

1» Der Kreis Steinfurt liegt in einem Gebiet mit überwiegend ländlicher<br />

Raumstruktur, zentralörtlich beeinflusst durch die Oberzentren Münster<br />

und Osnabrück (teilweise Enschede). Insbeson<strong>der</strong>e die Grundzentren<br />

hatten in den letzten Jahrzehnten einen deutlichen Bevölkerungszuwachs<br />

zu verzeichnen. In Zukunft wird <strong>der</strong> Anstieg mo<strong>der</strong>ater verlaufen,<br />

allerdings ist von einer deutlich älteren Bevölkerung auszugehen.<br />

2» Im Zeitraum September bis November 2002 wurden 581 Haushalte mit<br />

1 937 Personen in den Ortsteilen Bevergern (151 Haushalte/501 Personen),<br />

Horstmar (150/459), Recke (217/718) und Welbergen (63/259) befragt.<br />

Räumlich erstreckten sich die Interviews über die gesamten Siedlungen.<br />

3» Die soziodemographischen Merkmale <strong>der</strong> Stichprobe weisen eine hohe<br />

Übereinstimmung mit vergleichbaren Statistiken auf. Deshalb kann die<br />

Befragung als repräsentativ angesehen werden.<br />

4» Insgesamt wird die Bevölkerung durch einen etwas jüngeren Altersaufbau<br />

als im Landesdurchschnitt NRW geprägt. Innerhalb <strong>der</strong> untersuchten<br />

Orte weist Welbergen den größten Anteil junger Menschen auf.<br />

5» Das Geschlechterverhältnis <strong>der</strong> Befragten ist nahezu ausgeglichen. Der<br />

Anteil <strong>der</strong> Deutschen in <strong>der</strong> Befragung liegt bei insgesamt 97,7 %. Mit<br />

über 85 % dominieren die Anhänger des katholischen Glaubens, rd.<br />

11 % sind evangelisch.<br />

6» Gut die Hälfte aller Befragten ist verheiratet. Es fällt auf, das Zugezogene<br />

eher verheiratet sind als im Ort Geborene. Insgesamt sind die Anteile<br />

<strong>der</strong> eheähnlichen Gemeinschaften (0,7 %) und <strong>der</strong> Geschiedenen (0,5<br />

%) sehr gering. 4,0 % aller sind verwitwet.<br />

7» Bei den Haushaltsgrößen dominieren die Haushalte mit vier Personen<br />

mit Anteilen von rd. 30 %. Aber auch 5-Personen-Haushalte sind mit rd.<br />

20 % relativ stark vertreten. In Welbergen sind 6- und 7-Personen-Haushalte<br />

beson<strong>der</strong>s häufig (rd. 21 bzw. 14 %).<br />

In rd. 90 % <strong>der</strong> Fälle leben die Menschen im eigenen Haus, in Welbergen<br />

sogar zu 98,5 %.


8» Die Anteile <strong>der</strong> Zugezogenen (47,2 %) und <strong>der</strong> im Ort Geborenen<br />

(52,8 %) sind fast ausgeglichen, mit kleiner Mehrheit für die im Ort Geborenen.<br />

Ihren größten Vorsprung haben sie in Horstmar und Welbergen.<br />

Damit ist etwa die Hälfte aller heutigen Bewohner nicht in diesen Orten<br />

geboren.<br />

9» Durchschnittlich leben die meisten Menschen bereits seit 21 bis 40 Jahren<br />

im Ort (27,5 %), gefolgt von denen, die 11-20 Jahre dort leben (21,0<br />

%). Immerhin 21,1 % im Durchschnitt wohnen erst bis zu 6 Jahre im Ort.<br />

In dieser Gruppe weist Recke den mit Abstand höchsten Wert auf (27, 4 %).<br />

10» Knapp 50 % aller Befragten haben einen Haupt- bzw. Volksschulabschluss.<br />

Jeweils um 17 % besitzen einen Realschulabschluss o<strong>der</strong> die<br />

Fachhochschulreife/mittlere Reife. 11,5 % haben Abitur und 5,1 % einen<br />

Hochschulabschluss. Die Anteile <strong>der</strong> Hochschulabsolventen sowie <strong>der</strong><br />

Haupt- und Volksschüler sind bei den Zugezogenen etwas höher als bei<br />

den am Ort Geborenen.<br />

11» Wichtigstes Informationsmittel für lokale Themen, aber auch für alles<br />

Weitere, ist die tägliche Lokalzeitung. Neben dem häufigsten Medium<br />

Fernsehen gewinnt das Internet vor allem bei jüngeren Menschen weiter<br />

an Bedeutung. Von großer Wertschätzung sind die Gespräche mit an<strong>der</strong>en<br />

Einwohnern („Mundpropaganda“).<br />

12» Wichtigste Lokalthemen sind die Ortsnachrichten, vor Familien- und Todesanzeigen<br />

und dem Lokalsport. Aber auch Vereinsnachrichten und<br />

Verkaufsanzeigen werden von rd. 20 % immer noch als Hauptinteresse<br />

angegeben.<br />

13» Hauptzielorte weggezogener Einwohner sind <strong>der</strong> Kreis Steinfurt allgemein<br />

und die Stadt Münster, mit deutlichem Abstand auch Osnabrück und<br />

das Ruhrgebiet. Hauptgründe sind beruflicher o<strong>der</strong> privater Natur.<br />

14» Hauptgründe für den Zuzug von Bewohnern sind private o<strong>der</strong> familiäre.<br />

12,5 % <strong>der</strong> Zugezogenen kamen wegen <strong>der</strong> Arbeitsmöglichkeiten. Mit rd.<br />

20 % aller Nennungen hat auch das Grundstücks- und Immobilienangebot<br />

eine beson<strong>der</strong>e Bedeutung.<br />

Wichtigste Herkunftsorte sind vor allem die Städte und Gemeinden des<br />

Kreises Steinfurt, aber auch die Stadt Münster (für Bevergern und Horstmar)<br />

sowie Osnabrück (für Recke). In Welbergen kommen die meisten<br />

zugezogenen Bewohner aus Ochtrup und Wettringen.<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

93


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

94<br />

15» Die meisten berufstätigen Einwohner arbeiten als Angestellte (45 %), gefolgt<br />

von Arbeitern (15 %), Angestellten und Beamten im öffentllichen<br />

Dienst (11 %) sowie Freiberuflern (7,5 %). Immerhin 21,6 % sind Hausfrauen/Hausmänner.<br />

16» Nur <strong>der</strong> kleinere Teil <strong>der</strong> Befragten findet im eigenen Ortsteil eine berufliche<br />

Beschäftigung, das gilt vor allem für Welbergen. Von hier aus pendeln<br />

die meisten nach Ochtrup. Auch für die übrigen Orte kristallisieren<br />

sich bestimmte Auspendlerziele heraus: für Bevergern spielt Hörstel und<br />

auch Rheine eine große Rolle, für Recke insbeson<strong>der</strong>e Ibbenbüren. Die<br />

Auspendler aus Horstmar verteilen sich vor allem auf Steinfurt und Münster.<br />

Münster wird von Pendlern aus allen vier Orten aufgesucht, Osnabrück<br />

nur aus Bevergern und Recke. Insgesamt liegt <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Berufspendler<br />

an allen Arbeitnehmern im Untersuchungsraum durchschnittlich<br />

bei rd. 70 %. In Welbergen erreicht diese Gruppe sogar 88 %.<br />

17» Das wichtigste Verkehrsmittel in den untersuchten Orten ist mit großem<br />

Abstand <strong>der</strong> private PKW. Der ÖPNV besitzt etwa einen Anteil von 15 %<br />

am gesamten Verkehrsaufkommen. Deutlich wichtiger ist da schon das<br />

Fahrrad mit rd. 25 %, welches vor allem in Recke verstärkt benutzt wird.<br />

18» Haupteinkaufsorte für die befragten Einwohner sind die Mittelzentren<br />

Rheine, Ibbenbüren, Steinfurt sowie Ochtrup (dieses allerdings nur für<br />

Welbergen). Auch die Oberzentren Münster und Osnabrück werden aufgesucht,<br />

in verstärktem Maße allerdings nur aus Horstmar (Münster) und<br />

aus Recke (Osnabrück).<br />

19» Bei <strong>der</strong> Freizeitgestaltung treten die gleichen Orte wie beim Einkaufen in<br />

Erscheinung, allerdings gibt es auch weitere diffus verteilte Zielorte, wie<br />

Bottrop und Enschede. Im Bereich <strong>der</strong> Freizeitgestaltung scheint Münster<br />

bei allen Orten die größte Resonanz zu finden.<br />

20» Arztbesuche werden in <strong>der</strong> Regel in unmittelbarer Nähe vollzogen. Allgemeinmediziner<br />

werden insbeson<strong>der</strong>s auch in den Mittelzentren Rheine,<br />

Steinfurt und Ibbenbüren aufgesucht. Nach Münster fahren zur ärztlichen<br />

Versorgung in Bezug auf die untersuchten Orte nur Horstmarer.<br />

Aber es werden auch Gemeinden mit Arztpraxen aufgesucht, die bisher<br />

nicht in Erscheinung traten, wie Wettringen (für Welbergen) o<strong>der</strong> Laer (für<br />

Horstmar). Statistisch relevante Konzentrationen gibt es aber nicht.<br />

21» In Bezug auf die Fachärzte orientieren sich die meisten Befragten in den<br />

untersuchten Orten auf die Mittelzentren des Kreises, aber auch auf<br />

Münster und Osnabrück. Es werden auch weitere Orte aufgesucht, wie


Gronau (für Welbergen) o<strong>der</strong> Mettingen (für Recke).<br />

22» Mit Ausnahme von Welbergen wird von den Bewohnern <strong>der</strong> größte Teil<br />

des täglichen Lebensmittelbedarfs jeweils vor Ort gekauft. Allerdings<br />

schwanken die Werte von 78 % in Horstmar bis zu 50 % in Recke. In Welbergen<br />

sind es – entsprechend <strong>der</strong> minimalen Einzelhandelsausstattung<br />

– nur 26 %.<br />

23» Den Wochenbedarf an Lebensmitteln kaufen die Horstmarer überwiegend<br />

im Ort (60 %), gefolgt von den Bewohnern von Recke mit 48 %. Nur<br />

20 % <strong>der</strong> Bevergerner und lediglich 2,7 % <strong>der</strong> Welbergener versorgen<br />

sich wöchentlich im Ort.<br />

24» Insgesamt wird in Bevergern und Welbergen deutlich weniger eingekauft<br />

als in den übrigen Orten; das betrifft vor allem die Sortimente Schuhe, Bekleidung<br />

und Uhren/Schmuck. In Recke wird noch aus allen genannten<br />

Einzelhandelsbranchen am meisten gekauft.<br />

25» Das allgemeine Freizeitverhalten wird geprägt durch einen hohen Anteil<br />

von Beschäftigungen, die zu Hause stattfinden, wie Gartenarbeit, Fernsehen,<br />

Lesen o<strong>der</strong> Computernutzung. In ländlichen Regionen sind Besuche<br />

in Museen, Theater, Kinos o<strong>der</strong> Konzerte im Allgemeinen von geringer<br />

Bedeutung, so auch in den untersuchten Ortsteilen. Große Zustimmung<br />

finden sportliche Aktivitäten und Besuche von Fest- und Kirmesveranstaltungen,<br />

was sich auch in einem hohen Anteil von Aktivitäten<br />

im eigenen Ort ausdrückt.<br />

26» Den größten Zuspruch bezüglich einer Mitgliedschaft haben in den untersuchten<br />

Orten die Sportvereine; immerhin 36 % sind in diesen Mitglied.<br />

Aber auch Schützenvereine (17 %) und Kegelvereine (13,5 %) finden<br />

ihre Anhänger. 12,3 % sind in einem kirchlichen Verein Mitglied, zuzüglich<br />

<strong>der</strong>er, die im Kolpingverein tätig sind (4,5 %).<br />

Die Aufteilung <strong>der</strong> Geschlechter in Bezug auf Mitgliedschaften ist insgesamt<br />

relativ ausgeglichen. Aber es gibt auch deutliche Differenzen: So<br />

überwiegen in Parteien, in den Kolping- und Schützenvereinen die Männer,<br />

während die Frauen bei den kirchlichen und den musisch orientierten<br />

Vereinen jeweils die Mehrheit stellen.<br />

27» In den meisten Vereinen überwiegen Mitglie<strong>der</strong>, die im Ort geboren sind.<br />

Allerdings gibt es auch Organisationen, in denen die Zugezogenen dominieren:<br />

För<strong>der</strong>vereine und politische Parteien, aber auch die kirchlichen<br />

Vereine/Frauengemeinschaften.<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

95


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

96<br />

28» Den höchsten Organisationsgrad gibt es in Horstmar. Hier sind mehr als<br />

70 % aller Befragten Mitglied in einem Verein.<br />

29» Mit zunehmendem Alter nehmen die Mitgliedschaften in einem Verein in<br />

<strong>der</strong> Regel zu. Allerdings gibt es im Alter von etwa 16-25 Jahren einen<br />

leichten Rückgang, dessen Begründung in beruflichen und privaten Umorientierungen<br />

zu suchen ist.<br />

30» Die wichtigsten Kriterien für ein gutes gemeinschaftliches Zusammenleben<br />

sind eine gute Nachbarschaft, Freunde, Anpassungsfähigkeit und<br />

<strong>der</strong> Besuch von öffentlichen Veranstaltungen. Aber auch Vereinsmitgliedschaften<br />

und die kirchliche Zugehörigkeit werden erwähnt.<br />

31» Nicht so wichtig sind Kneipen- und Wochenmarktbesuche, Arbeitskollegen<br />

vor Ort o<strong>der</strong> die Tatsache, dass man im Ort groß geworden sein<br />

muss.<br />

32» Knapp 90 % aller Befragten fühlen sich in die örtliche Gemeinschaft<br />

(„Dorfgemeinschaft“) integriert. Dabei ist die Zustimmung <strong>der</strong> im Ort Geborenen<br />

leicht höher als bei den Zugezogenen.<br />

Über 65 % sehen in ihrem Wohnort auch ihren „Lebensmittelpunkt“. Rd.<br />

20 % bestätigen das (zumindest) noch nicht. Nur 14 % verneinen diese<br />

Aussage. Erwartungsgemäß liegt die Zustimmung bei den im Ort Geborenen<br />

etwas höher, aber unwesentlich. Insgesamt trifft die Aussage auf<br />

alle gleichermaßen zu.<br />

33» Bei <strong>der</strong> Bewertung <strong>der</strong> Lebensverhältnisse schneiden die kleineren Ortsteile<br />

(Bevergern und Welbergen) bezüglich <strong>der</strong> Infrastrukturausstattung<br />

in <strong>der</strong> Regel etwas schlechter ab als die Gesamtkommune, wie beispielswiese<br />

bei den Verkehrsverhältnissen o<strong>der</strong> dem Angebot im ÖPNV.<br />

Auch Einkaufs- und Dienstleistungsangebote werden im eigenen Stadtteil<br />

negativer beurteilt. Gleiches gilt für Angebote in den Bereichen Freizeit,<br />

Kultur und Gesundheit. Allerdings überwiegt die positive Einschätzung<br />

dieser „Standortkriterien“, wenn <strong>der</strong> eigene Ortsteil <strong>der</strong> größte im<br />

Gemeindegebiet ist (Recke und Horstmar).<br />

Positiver als in <strong>der</strong> Gesamtkommune werden in den kleineren Ortsteilen<br />

das Gemeinschaftsgefühl sowie die Erholungs- und Umweltbedingungen<br />

angesehen. Auch wird das eigene Ortsbild besser bewertet.<br />

34» Insgesamt positiv werden die Umweltbedingungen, die Erholungsmöglichkeiten<br />

und das Immobilienangebot eingeschätzt. Auch Sport- und<br />

Freizeitmöglichkeiten sowie die Gesundheitsversorgung finden positive<br />

Zustimmung. Nur im befriedigenden Bereich liegen die Einkaufsmöglich-


keiten, <strong>der</strong> ÖPNV und das Kulturangebot. Beson<strong>der</strong>s negativ werden die<br />

beruflichen und weiterbildenden Bedingungen bewertet.<br />

35» Fast alle Befragten finden ihren eigenen Ortsteil attraktiv, naturverbunden,<br />

eher gemütlich und sehen ihn als ihren „Lebensmittelpunkt“, weniger<br />

als „reine Schlafstätte“ (wobei letzteres zumindest in Welbergen und<br />

Bevergern doch teilweise so gesehen wird). Während die Einwohner von<br />

Recke ihren Ort eher als mo<strong>der</strong>n charakterisieren, überwiegt in den übrigen<br />

Orten vielmehr die Kennzeichnung als traditionsgeprägt.<br />

Eine diesbezügliche Aufglie<strong>der</strong>ung nach Zugezogenen und im Ort Geborenen<br />

bringt keine statistisch signifikante Unterscheidung.<br />

36» Zukünftig sollten weitere Gewerbe- und Wohnbauflächen erschlossen<br />

werden. Das meinen zumindest die Einwohner von Bevergern, Horstmar<br />

und Recke. In Welbergen werden nur weitere Wohnbauflächen erwartet.<br />

Der Tourismus sollte in allen Orten geför<strong>der</strong>ten werden; diese For<strong>der</strong>ung<br />

findet vor allem in Horstmar starke Unterstützung.<br />

37» Beson<strong>der</strong>s positiv werden in allen untersuchten Orten die „Standortkriterien“<br />

Gesellschaft, Stadtbild und Umwelt angesehen. Insbeson<strong>der</strong>e in<br />

Horstmar und Welbergen wird das positive gesellschaftliche Klima herausgestellt.<br />

In Bevergern findet die intakte Umwelt zahlreiche Anhänger,<br />

und Recke überzeugt durch ein optimales schulisches Bildungsangebot.<br />

38» Hauptärgernisse sind die Verkehrsverhältnisse. Damit sind im Wesentlichen<br />

die schlechten Anbindungen an den ÖPNV und <strong>der</strong> starke Durchgangsverkehr<br />

durch die Ortschaften gemeint. Ebenfalls negativ beurteilt<br />

wird das Einzelhandelsangebot, und zwar vor allem im Bereich <strong>der</strong> kleineren<br />

Fachgeschäfte, beson<strong>der</strong>s bei Kleidung und Schuhen. Deutlich kritisiert<br />

wird zumindest teilweise auch das Freizeitangebot, vor allem für<br />

Kin<strong>der</strong> und Jugendliche.<br />

Fragestellungen<br />

Welche allgemeinen demographischen Merkmale weist die Bevöl-<br />

1<br />

kerung im ländlichen Raum, hier insbeson<strong>der</strong>e im Kreis Steinfurt,<br />

auf?<br />

Die Bevölkerung in den ländlichen Regionen des Kreises Steinfurt weist keine<br />

entscheidenden demographischen Unterscheidungsmerkmale gegenüber<br />

an<strong>der</strong>en ländlichen Räumen ähnlicher Lagesituation auf. Das Geschlechterverhältnis<br />

ist ausgeglichen, ebenso das Verhältnis zwischen im Ort Geborenen<br />

und Zugezogenen. Allerdings sind die Bewohner im Mittel jünger, sind zu-<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

97


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

98<br />

meist verheiratet und leben in größeren Familienverbänden. Man lebt fast ausschließlich<br />

in Einfamilienhäusern.<br />

2<br />

Welche ökonomischen und kulturellen Verflechtungen bestehen<br />

mit den umliegenden Zentren?<br />

Die nah gelegenen Mittelzentren sind vor allem Zielorte für Berufstätige und<br />

Schüler. Rd. 70 % aller Beschäftigten sind Auspendler, zumeist mit dem PKW.<br />

Dabei wird das Oberzentrum Münster deutlich stärker präferiert als Osnabrück,<br />

das – in Bezug auf die untersuchten Orte – zumeist nur von Recke aus<br />

angefahren wird.<br />

Außer <strong>der</strong> täglichen Versorgung mit Lebensmitteln und einigen kleineren<br />

Fachgeschäften bieten sich in Bevergern, Horstmar und Welbergen wenig<br />

Einkaufsmöglichkeiten für den längerfristigen Bedarf. Diesbezüglich schneidet<br />

Recke deutlich besser ab.<br />

Zum Einkaufen und für Besuche <strong>der</strong> Allgemeinärzte und Fachärzte benutzen<br />

die Einwohner zunächst die nah gelegenen Mittelzentren: Rheine, Steinfurt,<br />

Ibbenbüren sowie Ochtrup. Bei <strong>der</strong> Freizeitgestaltung werden wie<strong>der</strong>um weiter<br />

entfernt liegende Ziele angefahren, wie Bottrop und Münster.<br />

Die Kommunen im Kreis Steinfurt insgesamt sind Hauptempfänger für wegziehende<br />

Einwohner, aber auch Hauptquellgebiete für die zahlreichen Bewohner,<br />

die in die untersuchten Orte gezogen sind.<br />

3<br />

Wie verhält sich die Bevölkerung in ihrer Freizeit?<br />

Allgemein wird das Freizeitverhalten sehr von Aktivitäten bestimmt, die zu<br />

Hause erledigt werden. Weniger Bedeutung haben Aktivitäten, die mit einem<br />

Geldaufwand o<strong>der</strong> Distanzüberwindung verbunden sind.<br />

4 Wie ist das Vereinsleben strukturiert, und wie wichtig ist es für ein<br />

gemeinschaftliches Zusammenleben?<br />

Wichtigste Vereine vor Ort sind Sport-, Schützen- und Kegelvereine. Auch die<br />

kirchlichen Vereinigungen sind von großer Bedeutung. Eine Mitgliedschaft in<br />

zumindest einem Verein wird als ein wichtiges Kriterium für ein gutes gemeinschaftliches<br />

Zusammenleben angesehen. Das betrifft sowohl die „Einheimischen”<br />

als auch die Zugezogenen.<br />

5<br />

Wie groß ist das Interesse <strong>der</strong> Bevölkerung an lokalen Ereignissen?<br />

Wichtigste Themen sind die Lokalnachrichten, Familien-/Todesanzeigen und<br />

<strong>der</strong> Lokalsport. Das finden die Befragten vor allem in <strong>der</strong> lokalen Tageszeitung<br />

und beim Gespräch mit an<strong>der</strong>en („Mundpropaganda”).


6 Wie sehen sich die Menschen als Teil <strong>der</strong> „Dorfgemeinschaft“, und<br />

wo sehen sie ihren „Lebensmittelpunkt“?<br />

Fast 90 % sehen sich als integriert in die „Dorfgemeinschaft“ an, und 65 %<br />

sehen in ihren Wohnorten auch den „Lebensmittelpunkt“.<br />

Wie beurteilt die Bevölkerung ihren Ortsteil gegenüber <strong>der</strong> gesam-<br />

7<br />

ten Kommune?<br />

Zumeist wird <strong>der</strong> eigene kleinere Ortsteil in Bezug auf die Gesamtkommune<br />

im Bereich <strong>der</strong> Infrastrukturausstattung negativer beurteilt (Einkaufen, Gesundheitsversorgung,<br />

ÖPNV usw.), dagegen besser in Bezug auf die weichen<br />

Standortfaktoren wie Umwelt- und Erholungsbedingungen. Bei den größeren<br />

Ortsteilen überwiegt die positive Einschätzung im Vergleich zum gesamten<br />

Gemeindegebiet bei fast allen Standortindikatoren.<br />

8<br />

Gibt es Verhaltensunterschiede zwischen Neubürgern und im Ort<br />

Geborenen?<br />

Nein. Zwar gibt es einige Aussagen, die differieren, z. B. sind im Ort Geborene<br />

eher in Vereinen organisiert als Zugezogene, doch sind diese Unterschiede<br />

relativ gering und statistisch nicht signifikant. Auch bei den subjektiven Bewertungen<br />

zu den Standortkriterien o<strong>der</strong> den Zukunftschancen <strong>der</strong> Kommunen<br />

weichen die Bewertungen kaum voneinan<strong>der</strong> ab. Zumindest nach einigen<br />

Jahren <strong>der</strong> Ortszugehörigkeit sind keine signifikanten Unterschiede auszumachen.<br />

9<br />

Wie soll sich <strong>der</strong> eigene Ortsteil nach Meinung <strong>der</strong> Bewohner weiterentwickeln?<br />

Die überwiegende Mehrheit <strong>der</strong> Befragten wünscht sich eine Weiterentwicklung<br />

<strong>der</strong> Gewerbe- und Wohnbauflächen sowie im touristischen Angebot.<br />

Deutlich ist aber auch <strong>der</strong> Wunsch nach angepasster und nachhaltiger Entwicklung,<br />

bei <strong>der</strong> auch das Traditionelle unterstützt wird. Wenn eher die mo<strong>der</strong>ne<br />

Komponente gestärkt werden soll, trifft das vor allem auf Recke zu.<br />

Wo werden die Vorteile, aber auch die Defizite <strong>der</strong> Siedlungen im<br />

10<br />

ländlichen Raum gesehen?<br />

Als absolut positive „Standortkriterien“ werden in allen untersuchten Orten die<br />

intakte Gesellschaft sowie das gute Stadt- bzw. Ortsbild und die Umweltbedingungen<br />

genannt. Für Recke ist das gute Schulangebot herauszuheben.<br />

Beson<strong>der</strong>s negativ werden vor allem die schlechte ÖPNV-Anbindung und <strong>der</strong><br />

starke Durchgangsverkehr in den Ortszentren beurteilt. Auch auf das unzureichende<br />

Freizeit- und Kulturangebot für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche muss hingewiesen<br />

werden.<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

99


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

100<br />

14. Ausblick<br />

Die Kommunen im ländlichen<br />

Raum haben an Zuversicht und damit<br />

an Selbstbewusstsein gewonnen.<br />

Frühere Befürchtungen, <strong>der</strong> ländliche<br />

Raum könnte durch die starke Abwan<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Menschen (vor allem<br />

<strong>der</strong> Arbeitsfähigen) in die Stadtregionen<br />

„ausbluten“, haben sich für das<br />

Untersuchungsgebiet des Kreises<br />

Steinfurt nicht bewahrheitet. Dagegen<br />

hat <strong>der</strong> ländliche Raum durch die<br />

Nachhaltigkeitsdebatte, die ökologische<br />

Orientierung, aber auch durch<br />

aufgestockte För<strong>der</strong>gel<strong>der</strong> zur Dorferneuerung<br />

und Dorfentwicklung an<br />

neuer Attraktivität gewonnen, beson<strong>der</strong>s<br />

für junge Familien (vermehrt<br />

aber auch für Ruheständler), aus verstädterten<br />

Regionen. Die Zufriedenheit<br />

<strong>der</strong> Bewohner mit ihrem Wohnort<br />

ist in Kleinstädten in Westdeutschland<br />

am größten (GATZWEILER u. a. 2003, S.<br />

563). Unterstützt wird dieser „Emanzipationsprozess”<br />

des ländlichen<br />

Raumes durch die mo<strong>der</strong>nen technischen<br />

Kommunikationsmöglichkeiten<br />

und die allgemein zugenommene Mobilität<br />

<strong>der</strong> Bevölkerung, die räumliche<br />

Entfernungen unwichtiger werden<br />

lassen.<br />

Die deutlich gestiegenen Einwohnerzahlen<br />

haben auch in einigen<br />

Bereichen zu verbesserten Versorgungsmöglichkeiten<br />

geführt. So haben<br />

größere Lebensmittelketten und<br />

Discounter auch die Grundzentren als<br />

Absatzgebiete entdeckt. Gleichzeitig<br />

kommt es immer wie<strong>der</strong> zu<br />

Schließungen von wichtigen, aber unrentablen<br />

Einrichtungen, wie z. B. <strong>der</strong><br />

Post o<strong>der</strong> Kreditinstituten. Hier gilt es<br />

zukünftig intelligente Lösung für einen<br />

gemeinsamen Fortbestand zu finden,<br />

wie mit Postagenturen in Supermärkten<br />

schon geschehen.<br />

Ein wichtiges grundlegendes Ergebnis<br />

<strong>der</strong> vorliegenden <strong>Studie</strong> ist,<br />

dass die Bewohner <strong>der</strong> untersuchten<br />

Orte, und das gilt sicherlich auch für<br />

die vergleichbaren Kommunen im<br />

Kreis Steinfurt, mit den meisten Lebensverhältnissen<br />

sehr zufrieden<br />

sind. Sie kennen zwar die<br />

Schwächen, z. B. in <strong>der</strong> Versorgung<br />

vor allem mit langfristigen Gütern, mit<br />

Arbeitsplätzen, mit Kultur- und Freizeitangeboten,<br />

aber sie fühlen sich<br />

wohl und wünschen, wenn überhaupt,<br />

eine angepasste und nachhaltige<br />

Weiterentwicklung. Sie haben vorhandene<br />

Defizite entwe<strong>der</strong> akzeptiert<br />

o<strong>der</strong> haben den Wohnort als Zugezogene<br />

explizit nach eigenen Vorstellungen<br />

ausgesucht und kannten die<br />

örtlichen Verhältnisse meist schon vor<br />

dem Zuzug.<br />

Die Ausstattung des Wohnortes<br />

mit Versorgungseinrichtungen spielt<br />

bei <strong>der</strong> Beurteilung <strong>der</strong> eigenen Lebensverhältnisse<br />

demnach eine untergeordnete<br />

Rolle. Diese Defizite<br />

werden durch eine höhere Mobilität<br />

ausgeglichen, zu <strong>der</strong> man heute in<br />

<strong>der</strong> Lage (hoher PKW-Besatz je Familie)<br />

und auch bereit ist. Dabei sind<br />

die Menschen zunächst auf die nahe<br />

gelegenen Mittelzentren und weniger<br />

auf die Oberzentren orientiert.<br />

Ein interessantes Ergebnis <strong>der</strong><br />

Untersuchung ist auch, dass es zwischen<br />

im Ort Geborenen und Zugezogenen<br />

keine signifikanten Gegensätze<br />

bezüglich <strong>der</strong> Einschätzungen<br />

ihrer Lebensverhältnisse am Ort


gibt. Beide Seiten scheinen eine gleichermaßen<br />

hohe Integrationsbereitschaft<br />

zu besitzen, was potenzielle<br />

Unterschiede nach einer kurzen Zeit<br />

ausgleicht.<br />

Für das allgemein gute gesellschaftliche<br />

Zusammenleben wird von<br />

einem Großteil <strong>der</strong> Befragten die Bedeutung<br />

des Vereinswesens hervorgehoben.<br />

Über 70 % <strong>der</strong> Befragten<br />

sind in Vereinen organisiert. Vereine<br />

reichen in jeden Teil des Gemeinwesens.<br />

Das Vereinswesen gilt es zu<br />

pflegen und noch weiter auszubauen,<br />

auch angesichts <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeit knappen<br />

öffentlichen Finanzmittel, denn Vereinsarbeit<br />

ist zumeist ehrenamtlich, in<br />

den untersuchten Orten sogar in beson<strong>der</strong>em<br />

Maße im Vergleich zu<br />

größeren Städten. Jede Investition in<br />

die örtlichen Vereine wird den Standortfaktor<br />

„Gemeinschaft” weiter för<strong>der</strong>n.<br />

Ein beson<strong>der</strong>s großer Anteil <strong>der</strong><br />

Bevölkerung sieht sich als in die örtliche<br />

Gemeinschaft integriert an und<br />

sieht auch im Ort seinen „Lebensmittelpunkt“.<br />

Es kann auch ein großes Interesse<br />

festgestellt werden, sich an<br />

den örtlichen Geschehnissen zu beteiligen.<br />

Für eine aktive Bürgerbeteiligung<br />

ist es von elementarer Bedeutung,<br />

dass es ausreichende Informationen<br />

durch lokale Medien gibt. Hier ist insbeson<strong>der</strong>e<br />

die lokale Tageszeitung zu<br />

nennen, <strong>der</strong>en Lokalredaktionen trotz<br />

allgemeiner Pressekonzentration erhalten<br />

bleiben müssen. Allerdings haben<br />

Politik und Verwaltung diesbezüglich<br />

keine direkten Einflussmöglichkeiten.<br />

Nach dem Wegfall bzw. <strong>der</strong> Redu-<br />

zierung von ehemaligen Kommunikationsorten<br />

wie dem „Tante-Emma-Laden“,<br />

dem Wirtshaus o<strong>der</strong> auch dem<br />

Kirchplatz muss über neue Möglichkeiten<br />

<strong>der</strong> Kommunikation und <strong>der</strong> Interaktion<br />

nachgedacht werden. Das<br />

können z. B. verkehrsberuhigte Flächen<br />

sein, die als Treffpunkte ausgestaltet<br />

werden (mit Sitzgelegenheiten),<br />

aber auch allen Bewohnern offenstehende<br />

Räumlichkeiten für organisierte<br />

Treffen. Auch stellen Dorfo<strong>der</strong><br />

Stadtfeste, die von einer breiten<br />

Öffentlichkeit getragen werden, ideale<br />

Begegnungs- und Integrationsmöglichkeiten<br />

dar.<br />

Eine eigenständige Entwicklung<br />

mit einer regionalen Identität und einem<br />

dörflichen Selbstbewusstsein<br />

för<strong>der</strong>t die allgemeine Zufriedenheit<br />

<strong>der</strong> Bewohner mit den Lebensverhältnissen.<br />

Der wichtigen Freizeitfunktion<br />

des ländlichen Raumes kommt diesbezüglich<br />

eine wichtige Rolle zu. Dabei<br />

sollen die Bewohner intensiv in die<br />

Diskussionen eingebunden werden.<br />

Das kann z. B. über eine Dorf- o<strong>der</strong><br />

Ortsmarketinginitiative bzw. in Form<br />

eines lokalen Agenda-Prozesses geschehen.<br />

Gerade hier wirkt sich die<br />

Bereitschaft zur Eigeninitiative <strong>der</strong><br />

Bevölkerung positiv aus. Die Untersuchung<br />

zeigt auch auf, dass diese Bereitwilligkeit<br />

zur Mitwirkung vorhanden<br />

ist, und zwar sowohl bei denen,<br />

die im Ort geboren als auch bei denen,<br />

die im Laufe <strong>der</strong> Zeit zugezogen<br />

sind.<br />

Deutlicher Handlungsbedarf besteht<br />

auch weiterhin im Bereich <strong>der</strong><br />

Verkehrssituation. Die zunehmende<br />

Individualmotorisierung und notwendige<br />

Mobilität führen bei zunehmen-<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

101


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

102<br />

<strong>der</strong> Einwohnerzahl insbeson<strong>der</strong>e auf<br />

den Hauptverkehrsstraßen, die auch<br />

häufig noch direkt durch den Ort verlaufen,<br />

zu Verhältnissen, die die Menschen<br />

so nicht ertragen wollen.<br />

Hier schließt sich insgesamt die<br />

Diskussion an, wie viele Menschen<br />

die ländliche Infrastruktur aufnehmen<br />

kann und wann weitere Investitionen<br />

nötig sind und wer diese finanziert.<br />

Kann möglicherweise die <strong>der</strong>zeit breite<br />

Zustimmung zu den teilweise eingeschränkten<br />

Möglichkeiten vor Ort in<br />

Ablehnung umschlagen, wenn noch<br />

mehr Menschen die örtlichen Infrastrukturangebote<br />

nutzen wollen?<br />

In den nächsten Jahren werden<br />

weitere Zuzüge zu erwarten sein; das<br />

verdeutlichen die Bevölkerungsprognosen.<br />

Aber es muss auch auf die<br />

zunehmende Alterung <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

reagiert werden, und zwar in vielen<br />

Bereichen, wie <strong>der</strong> Gesundheitsund<br />

Altenversorgung o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Einkaufs-<br />

und sonstigen Dienstleistungsangebote.<br />

Insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> Gesundheits-<br />

versorgung muss auch an neue Formen<br />

wie Gemeinschaftspraxen,<br />

Ärztehäuser o<strong>der</strong> Sozialstationen mit<br />

ärztlichen Behandlungsmöglichkeiten<br />

gedacht werden, um eine breite Versorgung<br />

auch zukünftig zu sichern.<br />

Ein Großteil <strong>der</strong> Befragten hat sich<br />

auch für eine zusätzliche Ausweisung<br />

von Bauland ausgesprochen. Die Bereitschaft<br />

zu einem weiteren Bevölkerungszuwachs<br />

ist demnach gegeben.<br />

Das sollte aber nicht die Naturverbundenheit<br />

<strong>der</strong> Menschen und die Erholungsfunktion<br />

<strong>der</strong> Landschaft beeinträchtigen.<br />

Gleiches gilt auch für<br />

eine stärkere touristische Entwicklung<br />

<strong>der</strong> Orte.<br />

Die Stärke des untersuchten<br />

Raumes liegt insbeson<strong>der</strong>e im ausgeprägten<br />

Gemeinschaftssinn und in<br />

<strong>der</strong> Bereitschaft zur aktiven Mitwirkung<br />

und Mitgestaltung des jeweiligen<br />

Wohnortes. Das ist zum einen<br />

eine große Chance, zum an<strong>der</strong>en<br />

auch Verantwortung und Aufgabe für<br />

alle Beteiligten des öffentlichen Lebens.


15. Literatur<br />

BAT-Institut (2003): Freizeit-Monitor 2003:<br />

Was weniger kostet gewinnt an Wert!. Hamburg<br />

Gatzweiler, Hans-Peter; Meyer, Katrin; Milbert,<br />

Antonia (2003): Schrumpfende Städte<br />

in Deutschland? Fakten und Trends. In: Bundesamt<br />

für Bauwesen und Raumordnung<br />

(Hg.): Stadtumbau. Bonn, S. 557–574 (= Informationen<br />

zur Raumentwicklung Heft<br />

10/11, 2003)<br />

Gemeinde Recke (2001): 50 Jahre selbständige<br />

Gemeinde Recke. Mit Beiträgen von<br />

Werner Frese und Josef Plumpe. Recke<br />

Gesellschaft für Konsumforschung (GfK)<br />

(1990): Markt- und Standortgutachten für die<br />

Stadt Horstmar. Nürnberg<br />

Goldt, Christoph (Hg.) (2001): 850 Jahre<br />

Welbergen. Portrait eines Dorfes im Münsterland.<br />

Borken<br />

Heineberg, Heinz (2001): Grundriss Allgemeine<br />

Geographie: Stadtgeographie. 2. Aufl.<br />

Pa<strong>der</strong>born (UTB 2166)<br />

Heineberg, Heinz (2003): Grundriss Allgemeine<br />

Geographie: Einführung in die Anthropogeographie/Humangeographie.<br />

Pa<strong>der</strong>born<br />

(= UTB 2445)<br />

Henkel, Gerhard (1999): Der Ländliche<br />

Raum. 3. Aufl. Stuttgart (= Teubner <strong>Studie</strong>nbücher<br />

<strong>der</strong> Geographie)<br />

Henkel, Gerhard (2001): Zwanzig Jahre geographische<br />

Dorfforschung. In: Halle, Uta;<br />

Huismann, Frank; Linde, Roland (Hg.): Dörfliche<br />

Gesellschaft und dörfliche Siedlung.<br />

Bielefeld, S. 341-361<br />

Industrie- und Handelskammer IHK<br />

NordWestfalen (2000): Standortprofil Kreis<br />

Steinfurt. Münster<br />

Industrie- und Handelskammer IHK<br />

NordWestfalen (2003): Mittelzentren in<br />

Nord-Westfalen. Positionsbestimmung im<br />

Standortwettbewerb. Münster<br />

Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung<br />

(ILS) (Hg.) (2002a): Beiratsbericht<br />

„Demographische Entwicklung -<br />

Schrumpfende Stadt. Dortmund<br />

Institut für Landes- und Stadtentwick-<br />

lungsforschung (ILS) (Hg.) (2002b): Abgrenzung<br />

des ländlichen Raumes in Nordrhein-Westfalen.<br />

Dortmund<br />

Institut für Sicherheits- und Präventionsforschung<br />

e.V. ISIP im Auftrag <strong>der</strong> Stiftung<br />

Kriminalprävention Münster-Hiltrup: Sicherheitsanalyse<br />

Kreis Steinfurt, hier: Hörstel.<br />

Hamburg 2000<br />

Junker und Kruse Planungsbüro (2000):<br />

Einzelhandelsstrukturgutachten und Einzelhandelskonzept<br />

Ochtrup im Auftrag <strong>der</strong> Stadt<br />

Ochtrup. Dortmund<br />

Kaufkraftanalyse für die Gemeinde Recke<br />

(2001): Hausarbeit im Fachbereich Wirtschaft<br />

<strong>der</strong> Fachhochschule Osnabrück. Bearbeitet<br />

von Hartmut Fackler, Jessica Krutwig und<br />

Thomas Heupke. Osnabrück<br />

Kocks, Martina (2003): Der demographische<br />

Wandel in Deutschland und Europa. In: Bundesamt<br />

für Bauwesen und Raumordnung<br />

(Hg.): Demographischer Wandel und Infrastruktur<br />

im ländlichen Raum - von europäischen<br />

Erfahrungen lernen?. Bonn, S. I-VI (=<br />

Informationen zur Raumentwicklung Heft 12,<br />

2003)<br />

Kolpingfamilie Langenhorst-Welbergen<br />

(Hg.) (2002): Offen für die Welt - das ist Kolping.<br />

Festschrift 50 Jahre Kolpingfamilie Langenhorst-Welbergen.<br />

Borken<br />

Kreis Steinfurt (Hg.) (1989): Der Kreis Steinfurt.<br />

Stuttgart<br />

Kreis Steinfurt, Der Landrat, Wirtschaftsför<strong>der</strong>ung<br />

(Hg.) (2002): Wirtschaft Aktuell.<br />

Schwerpunkte Nordwalde und Horstmar.<br />

Steinfurt<br />

Landesamt für Datenverarbeitung und<br />

Statistik NRW (Hg.) (2003a): Datenspektrum<br />

für die Orte Hörstel, Horstmar, Ochtrup und<br />

Recke. Düsseldor<br />

Landesamt für Datenverarbeitung und<br />

Statistik NRW (Hg.) (2003b): Die Gemeinden<br />

in Nordrhein-Westfalen. Düsseldorf<br />

Lienau, Cay (1995): Die Siedlungen des<br />

ländlichen Raumes. 2. Aufl. Braunschweig<br />

Meschede, Winfried u.a. (1999): Geschäftsstandorte<br />

und Einkaufsverhalten <strong>der</strong> Bevölkerung<br />

in <strong>der</strong> Stadt Hörstel. Strukturgutachten<br />

im Auftrag <strong>der</strong> Stadt Hörstel. Hörstel<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

103


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

104<br />

Nolting, Manfred (1994): Stadt Ochtrup. In:<br />

Mayr, Alois; Stonjek, Diether; Temlitz,<br />

Klaus (Hg.): Der Kreis Steinfurt. Münster, S.<br />

137–148 (= Städte und Gemeinden Bd. 1)<br />

Pelzer, Friedhelm (1994): Stadt Horstmar.<br />

In: Mayr, Alois; Stonjek, Diether; Temlitz,<br />

Klaus (Hg.): Der Kreis Steinfurt. Münster, S.<br />

47–56 (= Städte und Gemeinden Bd. 1)<br />

Planck, Ulrich u. Joachim Ziche (1979):<br />

Land- und Agrarsoziologie. Stuttgart<br />

Poeschel, Hans-Claus (1994): Gemeinde<br />

Recke. In: Mayr, Alois; Stonjek, Diether;<br />

Temlitz, Klaus (Hg.): Der Kreis Steinfurt.<br />

Münster, S. 149–156 (= Städte und Gemeinden<br />

Bd. 1)<br />

Reimann, Norbert (2001): Haus Welbergen.<br />

In: Goldt, Christoph (Hg.) (2001): 850 Jahre<br />

Welbergen. Portrait eines Dorfes im Münsterland.<br />

Borken, S. 277–296<br />

Schwarz, Gabriele (1989): Allgemeine Siedlungsgeographie.<br />

4. Aufl. Berlin<br />

Schwarz, Karl (1969): Analyse <strong>der</strong> räumlichen<br />

Bevölkerungsbewegung. Hannover (=<br />

Veröffentlichungen <strong>der</strong> Akademie für Raumforschung<br />

und Landesplanung: Abhn 58)<br />

Stadt Bevergern (Hg.) (1983 2 ): Bevergern -<br />

Geschichte und Geschichten um eine alte<br />

Stadt. Hörstel-Riesenbeck<br />

Stadt Hörstel (Hg.) (o.J.): Stadt Hörstel: Bevergern,<br />

Dreierwalde, Hörstel und Riesen-<br />

beck im Tecklenburger Land. Hörstel<br />

Stadt Horstmar (Hg.) (1992): Altstadt Horstmar.<br />

Erhalten-Gestalten-Erneuern. Coesfeld<br />

Stadt Horstmar (Hg.) (2000): Geschichte erleben.<br />

Horstmar - Stadt <strong>der</strong> Burgmannshöfe<br />

mitten im Münsterland. Nordhorn<br />

Stadt Hörstel (Hg.) (2000): 25 Jahre Hörstel<br />

1975-2000. Hörstel<br />

Stonjek, Diether (1994): Stadt Hörstel. In:<br />

Mayr, Alois; Stonjek, Diether; Temlitz,<br />

Klaus (Hg.): Der Kreis Steinfurt. Münster, S.<br />

33–40 (= Städte und Gemeinden Bd. 1)<br />

Stonjek, Diether (1994): Der Kreis Steinfurt.<br />

In: Mayr, Alois; Stonjek, Diether; Temlitz,<br />

Klaus (Hg.): Der Kreis Steinfurt. Münster, S.<br />

1–6 (= Städte und Gemeinden Bd. 1)<br />

Thiesing, Simone (1997): Der Einzelhandel<br />

<strong>der</strong> Stadt Hörstel. Diplomarbeit am Institut für<br />

Geographie <strong>der</strong> Westf. Wilhelms-Universität<br />

Münster<br />

Verkehrsverein Hörstel e.V. (Hg.) (2002):<br />

Stadt Hörstel. Hörstel<br />

Weka-Verlag (2000): Stadt Hörstel. Wirtschaftsstandort<br />

mit Perspektive für erfolgreiche<br />

Unternehmen. Mering<br />

Wießner, Reinhard (1999): Ländliche Räume<br />

in Deutschland. Strukturen und Probleme<br />

im Wandel. In: Geographische Rundschau<br />

51, H. 6, S. 300-304


16. Anlagen<br />

16.1 Fragebogen<br />

Westfälische Wilhelms-Universität Münster<br />

Institut für Geographie<br />

Prof. Dr. Heinz Heineberg<br />

Stadt- und Regionalentwicklung<br />

Wiss. Referent Rudolf Grothues<br />

Geographische Kommission für Westfalen<br />

Perspektiven <strong>der</strong> Dorf- und Stadtentwicklung im<br />

ländlichen Raum des Kreises Steinfurt<br />

Fragebogen Seite 1<br />

Robert-Koch-Str. 26 - 48149 Münster - Tel.: 0251 8333901 - E-Mail: r.grothues@lwl.org<br />

Haushaltsbefragung<br />

Herbst 2002<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

105


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

106<br />

Haushaltsbefragung:<br />

Perspektiven <strong>der</strong> Dorf- und Stadtentwicklung im ländlichen Raum des Kreises Steinfurt<br />

Im Auftrag des Kreises Steinfurt erarbeitet das Institut für Geographie <strong>der</strong> WWU in<br />

Münster eine <strong>Studie</strong>, die das Zusammenleben in Ihrer Gemeinde untersuchen soll.<br />

Für diese <strong>Studie</strong> befragen wir Haushalte in den Ortsteilen Recke, Horstmar, Bevergern<br />

und Welbergen (SIE HABEN DAVON VIELLEICHT IN DER ZEITUNG GELESEN).<br />

Ich möchte Sie bitten, mir einige Fragen zu beantworten.<br />

Sie können hierbei sicher sein, dass Ihre Angaben völlig anonym behandelt und ausschließlich<br />

zu statistischen Zwecken verwendet werden.<br />

● 1. Zuerst würde ich gerne von Ihnen wissen, wie viele Personen in Ihrem Haushalt ständig leben? �<br />

● 2. In welcher Art von Wohnung bzw. Haus leben Sie?<br />

Mietwohnung gemietetes Haus Eigentumswohnung eigenes Haus Sonstiges ...<br />

� � � �<br />

● 3. Wie alt sind die einzelnen Haushaltsmitglie<strong>der</strong> und welches Geschlecht haben sie? Familienstand?<br />

(Unbedingt die Reihenfolge im gesamten Fragebogen beibehalten und den Interviewpartner markieren ❍ !)<br />

Alter Person 1 ❍ Person 2 ❍ Person 3 ❍ Person 4 ❍ Person 5 ❍ Person 6 ❍<br />

Bitte Alter eintragen!<br />

� � � � � �<br />

Geschlecht<br />

männlich � � � � � �<br />

weiblich � � � � � �<br />

verheiratet eheähnliche Gemeinschaft geschieden verwitwet ledig Sonstiges ...<br />

� � � � �<br />

● 4. Gibt es Haushaltsmitglie<strong>der</strong>, die nicht mehr in diesem Ortsteil wohnen.<br />

Wenn ja, wohin und warum sind sie weggezogen?<br />

Ort/Stadt<br />

(bitte eintragen)<br />

Ausbildung �<br />

Studium �<br />

Beruf �<br />

Bundeswehr/Zivildienst �<br />

privat �<br />

Sonstiges (bitte eintragen)<br />

Ort/Stadt<br />

(bitte eintragen)<br />

Ausbildung �<br />

Studium �<br />

Beruf �<br />

Bundeswehr/Zivildienst �<br />

privat �<br />

Sonstiges (bitte eintragen)<br />

● 5. Welche Schulabschlüsse haben die Haushaltsmitglie<strong>der</strong>?<br />

Ort/Stadt<br />

(bitte eintragen)<br />

Ausbildung �<br />

Studium �<br />

Beruf �<br />

Bundeswehr/Zivildienst �<br />

privat �<br />

Sonstiges (bitte eintragen)<br />

Schulabschluss Person 1 Person 2 Person 3 Person 4 Person 5 Person 6<br />

Hochschulabschluss � � � � � �<br />

Abitur � � � � � �<br />

Fachhochschulreife/mittlere Reife � � � � � �<br />

Realschulabschluss � � � � � �<br />

Hauptschulabschluss/Volksschulabschluss � � � � � �<br />

ohne Abschluss � � � � � �<br />

Fragebogen Seite 2


● 6. Welche Staatsangehörigkeit haben Sie?<br />

Person 1 Person 2 Person 3 Person 4 Person 5 Person 6<br />

deutsch � � � � � �<br />

an<strong>der</strong>e Nationalität (eintragen)<br />

● 7. Welcher Religionsgemeinschaft gehören Sie an ?<br />

Person 1 Person 2 Person 3 Person 4 Person 5 Person 6<br />

röm.-kath. � � � � � �<br />

evang.<br />

an<strong>der</strong>e Religion (eintragen)<br />

� � � � � �<br />

● 8. Welche Tätigkeit o<strong>der</strong> welchen Beruf üben die einzelnen Haushaltsmitglie<strong>der</strong> aus?<br />

Tätigkeit Person 1 Person 2 Person 3 Person 4 Person 5 Person 6<br />

Arbeiter(in) � � � � � �<br />

Angestellte(r)/ � � � � � �<br />

Angestellte(r) Öffentl. Dienst/Beamte(r) � � � � � �<br />

Selbständige(r)/Freiberufler(in) � � � � � �<br />

Hausfrau/Hausmann � � � � � �<br />

Kin<strong>der</strong>gartenkind � � � � � �<br />

Schüler(in) � � � � � �<br />

Auszubildende(r) � � � � � �<br />

Student(in) � � � � � �<br />

Wehrdienst/Zivildienst � � � � � �<br />

Renter(in) � � � � � �<br />

nicht erwerbstätig/arbeitslos � � � � � �<br />

● 9. Wo befinden sich Arbeits-/Ausbildungsplatz, Schule, Kin<strong>der</strong>garten <strong>der</strong> einzelnen Haushaltsmitglie<strong>der</strong> und<br />

welches Verkehrsmittel wird gewählt? (ohne Rentner)<br />

Person 1 Person 2 Person 3 Person 4 Person 5 Person 6<br />

Gemeinde/Ortsteil<br />

(bitte eintragen)<br />

............................ ............................ ............................ ............................ ............................ ............................<br />

PKW � � � � � �<br />

Motorrad/Moped � � � � � �<br />

Öffentl. Personenverkehr � � � � � �<br />

Fahrrad � � � � � �<br />

zu Fuß � � � � � �<br />

● 10. Fahren Sie bzw. die Mitglie<strong>der</strong> dieses Haushaltes zum Einkaufen, für Freizeitaktivitäten und Arztbesuche<br />

auch nach außerhalb und welche Gemeinde ist dabei Hauptzielort ?<br />

Hauptzielorte eintragen! ...<br />

Mehrfachnennungen möglich<br />

Einkaufen<br />

Freizeit<br />

Arztbesuche allgemein<br />

Facharztbesuche<br />

Fragebogen Seite 3<br />

Person 1 Person 2 Person 3 Person 4 Person 5 Person 6<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

107


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

108<br />

● 11. Welche Waren kauft Ihre Familie bevorzugt hier in diesem Ortsteil? Mehrfachnennungen möglich<br />

Person 1 Person 2 Person 3 Person 4 Person 5 Person 6<br />

Lebensmittel Tagesbedarf � � � � � �<br />

Lebensmittel Wochenbedarf � � � � � �<br />

Bekleidung/Le<strong>der</strong>waren � � � � � �<br />

Schuhe � � � � � �<br />

Sport-/Hobby-Artikel � � � � � �<br />

Haushaltswaren � � � � � �<br />

Bücher/Schreibwaren � � � � � �<br />

Spielwaren � � � � � �<br />

elektr. Haushaltsgroßgeräte � � � � � �<br />

Unterhaltungselektronik<br />

(Computer, TV, Video)<br />

� � � � � �<br />

Uhren, Schmuck � � � � � �<br />

Möbel � � � � � �<br />

Heimwerker-Artikel � � � � � �<br />

● 12. Welche Freizeitmöglichkeiten nutzen Sie und wie oft und wo üben Sie diese überwiegend aus?<br />

Person 1 Person 2 Person 3 Person 4 Person 5 Person 6<br />

häufig<br />

selten<br />

nie<br />

im Ortsteil / Dorf<br />

häufig<br />

selten<br />

nie<br />

häufig<br />

selten<br />

nie<br />

häufig<br />

selten<br />

nie<br />

häufig<br />

selten<br />

nie<br />

häufig<br />

selten<br />

nie<br />

Essen gehen � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />

Kneipe/Cafe � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />

Sport � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />

Kegeln � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />

Theater � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />

Feste, Kirmes � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />

Disco / Tanzen � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />

Kino � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />

Pfarrheim / Jugendheim � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />

Konzerte � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />

Museum � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />

Spazierengehen/Wan<strong>der</strong>n � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />

Musizieren / Singen � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />

Lesen � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />

Fernsehen � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />

mit Computer beschäftigen � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />

zu Hause / im Garten bleiben � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />

Weiterbildung � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />

Fragebogen Seite 4<br />

im Ortsteil / Dorf<br />

im Ortsteil / Dorf<br />

im Ortsteil / Dorf<br />

im Ortsteil / Dorf<br />

im Ortsteil / Dorf


● 13. In welchen Vereinen o<strong>der</strong> Bürgerinitiativen hier im Ortsteil sind Sie Mitglied?<br />

Person 1 Person 2 Person 3 Person 4 Person 5 Person 6<br />

Schützenverein � � � � � �<br />

Partei � � � � � �<br />

Heimatverein � � � � � �<br />

Musikverein � � � � � �<br />

Chor/Gesangsverein � � � � � �<br />

Kegelverein � � � � � �<br />

Sport/Freizeit � � � � � �<br />

Karnevalsverein � � � � � �<br />

Sozialer Verein � � � � � �<br />

Kirchlicher Verein � � � � � �<br />

Gewerkschaft � � � � � �<br />

Kolping � � � � � �<br />

Seniorengemeinschaft � � � � � �<br />

Zuchtverein (Kaninchen, Tauben, Imker u.a.) � � � � � �<br />

För<strong>der</strong>verein � � � � � �<br />

ökolog. Verein � � � � � �<br />

landw. Verein � � � � � �<br />

Feuerwehr � � � � � �<br />

Gewerbe-/Wirtschaft � � � � � �<br />

Bürgerinitiative � � � � � �<br />

Sonstiges (bitte eintragen!)<br />

● 14. Wie häufig nutzen Sie folgende Medien zur persönlichen Information?<br />

Person 1 Person 2 Person 3 Person 4 Person 5 Person 6<br />

Lokalzeitung � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />

überreg. Tageszeitung � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />

Internet � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />

Radio � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />

Fernsehen � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />

● 15. Wie informieren Sie sich über das Geschehen in Ihrem Ortsteil? Mehrfachnennungen möglich!<br />

Person 1 Person 2 Person 3 Person 4 Person 5 Person 6<br />

Lokale Tageszeitung � � � � � �<br />

Anzeigenblatt � � � � � �<br />

kommunale / städtische Infobroschüre � � � � � �<br />

Veranstaltungskalen<strong>der</strong> � � � � � �<br />

Gespräche mit Mitbürgern � � � � � �<br />

eher zufällig � � � � � �<br />

Sonstiges (bitte eintragen!)<br />

häufig<br />

selten<br />

nie<br />

häufig<br />

selten<br />

nie<br />

häufig<br />

selten<br />

nie<br />

häufig<br />

selten<br />

nie<br />

häufig<br />

selten<br />

nie<br />

gar nicht, da kein Interesse � � � � � �<br />

● 16. Welche Themen interessieren Sie in <strong>der</strong> lokalen Presse am meisten? Mehrfachnennungen möglich<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

häufig<br />

selten<br />

nie<br />

Person 1 Person 2 Person 3 Person 4 Person 5 Person 6<br />

Lokalnachrichten/Lokalpolitik � � � � � �<br />

Lokalsport � � � � � �<br />

Vereinsnachrichten � � � � � �<br />

Verkaufsanzeigen � � � � � �<br />

Familiennachrichten/Todesanzeigen � � � � � �<br />

Fragebogen Seite 5<br />

109


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

110<br />

● 17. Seit wann wohnen Sie schon in diesem Ortsteil?<br />

seit dem Jahr ...<br />

Abhängig von <strong>der</strong> Antwort auf Frage 18 auszufüllen!<br />

Person 1 Person 2 Person 3 Person 4 Person 5 Person 6<br />

� � � � � �<br />

weiter mit 18.<br />

seit <strong>der</strong> Geburt � � � � � � weiter mit 20.<br />

● 18. Bitte nennen Sie den Namen des<br />

früheren Wohnortes!<br />

Gemeinde/Ort<br />

event. Ortsteil<br />

event. Land<br />

Spätaussiedler ? �<br />

● 19. Wenn Sie nicht schon immer hier wohnen, warum<br />

ist Ihre Familie hierher gezogen? Mehrfachnennungen<br />

möglich<br />

Interviewpartner<br />

günstige Baulandpreise �<br />

günstige Baupreise �<br />

gute Arbeitsmöglichkeiten �<br />

Private o<strong>der</strong> familiäre Gründe �<br />

gute Verkehrsanbindung �<br />

geringe Kriminalität �<br />

guter Gemeinsinn �<br />

gute Freizeitmöglichkeiten �<br />

gute Umweltbedingungen �<br />

Sonstiges (bitte eintragen!)<br />

● 20. Würden Sie sich bzw. Ihre Familienmitglie<strong>der</strong> als in die örtliche Gemeinschaft integriert ansehen?<br />

Person 1 Person 2 Person 3 Person 4 Person 5 Person 6<br />

ja � � � � � �<br />

nein � � � � � �<br />

noch nicht � � � � � �<br />

kein Interesse daran � � � � � �<br />

weiß nicht � � � � � �<br />

● 21. Hatten o<strong>der</strong> haben Sie bzw. Ihre Familie schon konkrete<br />

Pläne aus diesem Ortsteil wegzuziehen?<br />

Interviewpartner<br />

ja � weiter mit 22.<br />

nein � weiter mit 23.<br />

weiß nicht, bzw. nur Teile <strong>der</strong> Familie � weiter mit 22.<br />

● 22. Was könnten bzw. waren mögliche Gründe für einen Wegzug sein? Mehrfachnennungen möglich<br />

Person 1 Person 2 Person 3 Person 4 Person 5 Person 6<br />

Arbeitsplätze � � � � � �<br />

Ausbildung � � � � � �<br />

Umwelt � � � � � �<br />

Familie � � � � � �<br />

Preisniveau <strong>der</strong> Lebenshaltungskosten � � � � � �<br />

Freizeit � � � � � �<br />

Wohnsituation � � � � � �<br />

private Kontakte � � � � � �<br />

soziale Kontrolle im Ortsteil � � � � � �<br />

Sonstiges (bitte eintragen!)<br />

� � � � � �<br />

Fragebogen Seite 6


Hinweis: Die nun folgenden Fragen beziehen sich nur noch auf den Interviewpartner. Wenn eine weitere Person<br />

anwesend ist, bitte einen weiteren Fragebogen benutzen und die Zusammengehörigkeit notieren.<br />

● 23. Wie beurteilen Sie Ihre Stadt bzw. Gemeinde und den Ortsteil in dem Sie leben?<br />

gesamte Stadt/Gemeinde Ortsteil/Dorf<br />

gut befriedigend schlecht gut befriedigend schlecht<br />

Verkehrsverhältnisse � � � � � �<br />

Öffentl. Personennahverkehr ÖPNV � � � � � �<br />

Parkplatzangebot � � � � � �<br />

Umweltbedingungen � � � � � �<br />

Immobilienangebot (Wohnen, Grundstücke) � � � � � �<br />

Ortsbild / Stadtgestaltung � � � � � �<br />

Einkaufsmöglichkeiten � � � � � �<br />

Dienstleistungsangebot (z.B. Schnei<strong>der</strong>ei, Friseur, Notar ...) � � � � � �<br />

Gesundheitsversorgung (z.B. Ärzte, Pflege ...) � � � � � �<br />

Freizeit-, Sportangebot � � � � � �<br />

Kulturangebot � � � � � �<br />

Angebote für Kin<strong>der</strong> und Jugendliche � � � � � �<br />

Arbeitsmöglichkeiten � � � � � �<br />

Berufl. Aufstiegsmöglichkeiten � � � � � �<br />

Bildungsmöglichkeiten � � � � � �<br />

Erholungsmöglichkeiten � � � � � �<br />

Gemeinschaftsgefühl � � � � � �<br />

Sonstiges (bitte eintragen!) � � � � � �<br />

● 24. Was ist Ihrer Meinung nach beson<strong>der</strong>s wichtig für ein gutes, gemeinschaftliches Zusammenleben in Ihrem<br />

Ortsteil?<br />

trifft zu trifft etwas zu trifft nicht zu<br />

sich beim Einkaufen treffen � � �<br />

Wochenmarkt besuchen � � �<br />

Arbeitskollegen, die auch am Ort wohnen � � �<br />

man muss hier groß geworden sein � � �<br />

Mitglied in Vereinen sein � � �<br />

in <strong>der</strong> kirchlichen Gemeinschaft leben � � �<br />

örtliche Freunde haben � � �<br />

oft in Kneipen gehen � � �<br />

öffentliche Veranstaltungen besuchen � � �<br />

Nachbarschaft pflegen � � �<br />

sich anpassen � � �<br />

Sonstiges (bitte eintragen!) � � �<br />

Fragebogen Seite 7<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

111


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

112<br />

● 25. Wie sehen Sie Ihren Ortsteil?<br />

Vielen Dank für dieses Interview!<br />

Bemerkungen des Interviewers:<br />

trifft zu trifft etwas zu trifft nicht zu<br />

attraktiv � � �<br />

mo<strong>der</strong>n � � �<br />

traditionsbewußt / historisch � � �<br />

eher als reine “Schlafstätte” � � �<br />

als Lebensmittelpunkt � � �<br />

als vorübergehenden Wohnort � � �<br />

naturverbunden � � �<br />

sehr aktive Einwohnerschaft � � �<br />

eher gemütlich � � �<br />

Sonstiges (bitte eintragen!) � � �<br />

● 26. Wie sollte sich Ihr Ortsteil weiterentwickeln?<br />

ja nein weiß nicht<br />

weitere Gewerbeflächen für kleine o<strong>der</strong> mittelständische Betriebe � � �<br />

den Tourismus weiter för<strong>der</strong>n � � �<br />

weitere Wohnbauflächen, damit <strong>der</strong> Ort weiter wächst � � �<br />

nach außen beson<strong>der</strong>s das Traditionelle herausstellen � � �<br />

eher ein mo<strong>der</strong>nes Image aufbauen � � �<br />

Sonstiges (bitte eintragen!) � � �<br />

● 27. Was vermissen Sie in Ihrem Ortsteil ganz beson<strong>der</strong>s o<strong>der</strong> was finden Sie beson<strong>der</strong>s gut?<br />

Interviewer:<br />

Ort:<br />

Datum:<br />

Fragebogennr.:<br />

Ankreuzen des Interviewpartners nicht vergessen!<br />

Fragebogen Seite 8


16.2 Presseankündigungen (Auswahl)<br />

Ankündigung <strong>der</strong> Befragung in Bevergern (Ibbenbürener Vereinszeitung 03.09.2002)<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

113


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

Ankündigung <strong>der</strong> Befragung in Welbergen (Tageblatt für den Kreis Steinfurt/Ochtruper Anzeiger 05.10.2002)<br />

114


16.3 Begleitschreiben<br />

DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

Begleitschreiben <strong>der</strong> Stadt- und Gemeindeverwaltungen für die Interviewer (Beispiel Hörstel für Bevergern)<br />

115


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

116


DORF- UND STADTENTWICKLUNG IM KREIS STEINFURT<br />

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