Am Unterschied lernen! - Landesarbeitskreis Schule für eine Welt ...
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<strong>Am</strong> <strong>Unterschied</strong> <strong>lernen</strong>! Schulpartnerschaft in Baden-Württemberg<br />
und nicht nur Geben & Nehmen sei dabei essentiell. Auch sollten die Mittel <strong>für</strong> beide<br />
erreichbar sein: Als Beispiel nannte er Besuche, die beiden Seiten offen stehen sollten und<br />
nicht nur den Partner/innen aus dem Norden.<br />
Als Beispiel <strong>für</strong> unterschiedliche Ziele und Prinzipien wurde auf ein Schulpartnerschafts-<br />
beispiel mit indischen „Elite-“ Partnerschulen verwiesen, die nicht das Ziel „Bildung <strong>für</strong> alle“<br />
durchsetzen wollen. Dies veranschaulichte, dass „wir“, die ausreisen, eventuell andere Ideale<br />
hegen.<br />
Eine andere Stimme aus dem Plenum riet dazu, dass der LAK von Elitepartnerschaften Abstand<br />
nehmen solle, da diese Kontakte schon von der Landesregierung gepflegt würden.<br />
Es wurde darauf verwiesen, dass man die Partnerschaften einzeln betrachten solle.<br />
Überlegungen, die anschließend im Raum standen, waren: „Mit wem gehen wir <strong>eine</strong><br />
Partnerschaft ein?“ und „Müssen die Voraussetzungen<br />
übereinstimmen?“<br />
Es wurde gemutmaßt, dass von der Seite des „Nordens“ oft die<br />
Mittelschicht ausreist, um die „Oberschicht“ des Südens zu treffen, die<br />
dann wiederum zu Besuch kommen kann.<br />
Doch es gibt auch Beispiele von „Mittelschicht“-<strong>Schule</strong>n, die <strong>eine</strong><br />
Partnerschaft mit „Mittelschicht“-<strong>Schule</strong>n in Afrika führen. Diese<br />
Begegnungen seien sehr hilfreich, um die deutsche Sicht auf Afrika zu überdenken und<br />
Stereotype zu hinterfragen.<br />
Partnerschaft und Entwicklungshilfe<br />
Ein Teilnehmer berichtete von <strong>eine</strong>m Schulpartnerschaftsbeispiel zwischen <strong>eine</strong>r deutschen<br />
<strong>Schule</strong> und <strong>eine</strong>r <strong>Schule</strong> in Benin, bei der die deutsche <strong>Schule</strong> <strong>für</strong> das Schulgeld der<br />
beninischen Schüler/innen aufkommt.<br />
Es wurde appelliert, dass <strong>eine</strong> Partnerschaft jedoch nicht nur Entwicklungspolitik betreiben<br />
sollte, da so das wichtige Prinzip der Augenhöhe nicht mehr vorhanden sei. Auch wurde<br />
erneut betont, dass gleichberechtigte Partnerschaften das Ziel <strong>eine</strong>r Schulpartnerschaft seien.<br />
Ein Diskussionsteilnehmer merkte an, dass er es als Bereicherung ansehe, verschiedene<br />
Partnerschaften pflegen zu können und es den Horizont erweitere, wenn man feststellt, dass<br />
es eben verschiedene <strong>Schule</strong>n gibt. So pflege man zum Beispiel Partnerschaften mit <strong>eine</strong>r<br />
„Elite-“<strong>Schule</strong> in Dar-Es- Salaam und <strong>eine</strong>r Massai-<strong>Schule</strong>. Er plädierte da<strong>für</strong>, dass man die<br />
Bandbreite zulassen solle.<br />
Eine Tagungsteilnehmerin be<strong>für</strong>chtete, dass wir mit unserer Hilfe eher unseren Caritas<br />
befriedigen und unsere eigenen Vorstellungen durchsetzten würden, als dass wir wirklich<br />
etwas „Gutes“ verrichten. Mit der Partnerschaft, be<strong>für</strong>chtete sie, transferierten wir darüber<br />
hinaus unsere westliche Ideologie, die zu weiteren Problemen führen würde, z.B. die<br />
Migration in die Städte etc. Ganz nach der Devise „Gut gemeint ist nicht immer gut.“<br />
Dokumentation: Lisa Reitz, EPiZ Reutlingen, 2010 20