Reparatur von Fernwärme- leitungen am Beispiel ... - Nodig-Bau.de
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Technik<br />
Leitungsbau<br />
Abb. 2 Nachträglicher Einbau <strong>von</strong> Absperrarmaturen<br />
Versorgung in Form einer Notversorgung<br />
sichergestellt wer<strong>de</strong>n. Hierzu<br />
musste neben <strong>de</strong>r Installation <strong>de</strong>r erfor<strong>de</strong>rlichen<br />
Rohrleitungsschläuche ein<br />
Schacht erweitert wer<strong>de</strong>n, um die erfor<strong>de</strong>rlichen<br />
Absperrarmaturen nachträglich<br />
zu installieren (Abb. 2).<br />
Da es sich bei <strong>de</strong>r <strong>de</strong>fekten Leitung um<br />
eine Haupttransportleitung han<strong>de</strong>lte,<br />
musste die FW-Versorgung – nach <strong>de</strong>r<br />
Leitungstrennung – durch ein Heizwerk<br />
erfolgen. Dieses wird normalerweise<br />
nur in Notfällen angefahren und ist gegenüber<br />
<strong>de</strong>r standardmäßigen FW-Versorgung<br />
mit Kraft-Wärme-Kopplung<br />
erheblich kostenintensiver.<br />
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Rheinpegel 1995<br />
Rheinwasserstand<br />
Da vom Pegelstand <strong>de</strong>s Rheines <strong>de</strong>r<br />
Grundwasserspiegel im <strong>Reparatur</strong>bereich<br />
abhing und somit zu einer Überflutung<br />
<strong>de</strong>r Schutzrohre führen konnte,<br />
musste die <strong>Reparatur</strong> bei einem möglichst<br />
niedrigem Rheinpegel vorgenommen<br />
wer<strong>de</strong>n. Aufgrund langjähriger<br />
statistischer Werte k<strong>am</strong>en nur die Monate<br />
August und September in Frage<br />
(Abb. 3).<br />
Vorbereiten<strong>de</strong> Maßnahmen zur<br />
<strong>Reparatur</strong>durchführung<br />
Nach <strong>de</strong>r erfolgten Absicherung <strong>de</strong>r<br />
<strong>Bau</strong>gruben wur<strong>de</strong> im August 2003 mit<br />
<strong>de</strong>n R<strong>am</strong>marbeiten begonnen. Da je-<br />
Jan. Feb. Mrz. Apr. Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.<br />
Abb. 3 Rheinpegelstand im Bereich <strong>de</strong>r <strong>Bau</strong>stelle<br />
KMR-Leitung im Schutzrohr<br />
Pegelstand <strong>am</strong> 07.08.2004<br />
(Montagebeginn)<br />
doch nicht berücksichtigt wor<strong>de</strong>n war,<br />
dass dieses Gebiet in <strong>de</strong>r Zielschneise<br />
alliierter Bomber im zweiten Weltkrieg<br />
lag, veranlasste <strong>de</strong>r K<strong>am</strong>pfmittelräumdienst<br />
eine sofortige Einstellung <strong>de</strong>r Arbeiten.<br />
Nach zweiwöchigen Untersuchungen<br />
<strong>de</strong>s <strong>Bau</strong>gelän<strong>de</strong>s durch eine<br />
Spezialfirma konnten die Arbeiten fortgesetzt<br />
wer<strong>de</strong>n. Nach Einbau <strong>de</strong>r Absperrarmaturen<br />
in Verbindung mit Leitungstrennung<br />
vom Netz und Inbetriebnahme<br />
<strong>de</strong>r Notversorgung wur<strong>de</strong><br />
eine <strong>Bau</strong>grube mit <strong>de</strong>n Maßen 16 m<br />
lang, 4 m breit und 7 m tief erstellt<br />
(Abb. 4), um die FW-Leitung aus <strong>de</strong>m<br />
Schutzrohr zu entfernen.<br />
Als erstes wur<strong>de</strong> die Rücklaufleitung<br />
„gezogen“. Hierzu musste eine maximale<br />
Zugkraft <strong>von</strong> ca. 60 kN aufgewen<strong>de</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n. Nach jeweils ca. 10 m wur<strong>de</strong><br />
die Leitung getrennt. Es wur<strong>de</strong> festgestellt,<br />
dass sich die Schrumpfmanschetten<br />
an einigen Stellen gelöst hatten. Dieser<br />
Scha<strong>de</strong>n war jedoch relativ gering<br />
und hätte auch beim Ziehen <strong>de</strong>r KMR-<br />
Leitungen entstehen können.<br />
Dagegen stellte man beim Vorlauf fest,<br />
dass im Bereich <strong>de</strong>r georteten Scha<strong>de</strong>nsstelle<br />
eine Muffenverbindung mit<br />
einem Teilstück <strong>de</strong>s KMR-Rohres aufgeplatzt<br />
war. Das hier eingedrungene<br />
Wasser führte zur Zerstörung <strong>de</strong>s Muffenschaumes<br />
einschließlich <strong>de</strong>r Feuchte-Indikatoren<br />
und löste die Alarmmeldung<br />
über das Leckwarnsystem aus.<br />
Begutachtung <strong>de</strong>s Scha<strong>de</strong>ns<br />
Beson<strong>de</strong>rheiten während <strong>de</strong>s Ausziehvorganges:<br />
Um das Ausziehen <strong>de</strong>r Rohrleitung<br />
mit <strong>de</strong>n geringen Zugkräften<br />
durchführen zu können, mussten die<br />
KMR-Rohre im Schutzrohr verdreht<br />
wer<strong>de</strong>n. Diese Tatsache lies darauf<br />
schließen, dass sich die Schutzrohre<br />
während <strong>de</strong>s Pressens verformt hatten,<br />
wodurch sich in Teilbereichen eine<br />
Ovalität und d<strong>am</strong>it eine Durchmesserverringerung<br />
zeigte. Somit steht außer<br />
Frage, dass während <strong>de</strong>r Durchpressung<br />
<strong>de</strong>s Schutzrohres durch das Erdreich<br />
partiell eine plastische Materialverformung<br />
stattgefun<strong>de</strong>n hatte. Es war<br />
also möglich, dass die Schweißnähte<br />
<strong>de</strong>r Schutzrohrverbindungen gerissen<br />
und <strong>de</strong>shalb Undichtheiten aufgetreten<br />
waren. Durch die äußere Beschädigung<br />
<strong>de</strong>s Schutzrohres konnte auch eine Korrosion<br />
<strong>de</strong>r Rohrwand nicht ausge-<br />
28 10/04