tuRnieRe 1. barockpferdeturnier in Marpingen Jörg Schlicker mit Emperador Völlig neue Klänge und bilder auf dem Reitgelände des Marpinger RuF Alstal Barockpferde Trotz vieler Großveranstaltungen in der direkten Umgebung, wie <strong>zum</strong> Beispiel dem Ritterturnier in Sankt Wendel oder dem Urexweiler Dorffest, hat das erste Marpinger Barockpferdeturnier am 2. September überraschend viele Neugierige in die Reitanlage auf den Exelberg gelockt. Und sie wurden nicht enttäuscht: 20 <strong>Reiter</strong> präsentierten in rund 40 Starts bei strahlendem Sonnenschein ihre Barockpferde in den verschiedensten Prüfungen. Dazu haben die <strong>Reiter</strong> teils Anfahrten von über zwei Stunden in Kauf genommen. Ein Dankeschön an die Weitgereisten aus Luxemburg, Rheinbölln, Heilbronn, Kaiserslautern, um nur die weitesten zu nennen! Turniere, die nur für Barockpferde ausgeschrieben werden, sind ausgesprochen selten. (Deshalb sei an dieser Stelle auch mal ein Lob und besonderes Dankeschön an den Vorstand und die Mitglieder des RV-Alstal ausgesprochen, die diese Veranstaltung ermöglicht haben.) Die Barockpferde unterscheiden sich durch bestimmte Körperbau- und Gangmerkmale vom heutigen Warmblut so sehr, weshalb sie in Prüfungen nur schwer gemeinsam verglichen und bewertet werden können. Das ist auch der Grund, warum so viele <strong>Reiter</strong> den Weg nach Marpingen nicht gescheut haben, um den Richtern und dem Publikum ihre „Barocken“ in entsprechender Aufmachung zu präsentieren. Als Barockpferde bezeichnet man bestimmte alte Pferderassen, die ihren Ursprung weit im Mittelalter haben und bis heute fast unverändert erhalten geblieben sind. Die wichtigsten der eingetragenen Rassen, die in den letzten Jahren ein enormes Comeback feiern, sind wohl die fast jedem bekannten PRE (Pura Rasa Espanola), die Friesen, Lusitanos, Lipizzaner, Carmaguepferde und die Berber, des weiteren noch die relativ selten gewordenen Kladruber, Neapolitaner, Alter Real, Fredricksborger und Knappstrupper . Neben den außergewöhnlichen Pferden gehören zu einem Barockpferdeturnier als Besonderheit die Musikküren, bei denen sich Ross und <strong>Reiter</strong> in landes- oder zeitüblicher Tracht zu den Klängen von meist spanischer oder klassischer Musik präsentieren. Ebenso dürfen bestimmte Lektionen wie Hinlegen, Kompliment, Spanischer Schritt und vieles mehr gezeigt werden. Diese Prüfungen gehören zu den Publikumsmagneten, da die <strong>Reiter</strong>innen und <strong>Reiter</strong> versuchen, sich gegenseitig in prunkvoller Aufmachung und dazu passender Musik zu übertrumpfen und so bieten sie für die Zuschauer sehr viel Abwechslung und eine ganze Menge für Auge und Ohr. Diese Verbindung von Musik, Kostüm und Zirzensik fließt übrigens dann bei der Bewertung in die B-Note. Geritten wurde auf diesem WBO- Turnier in insgesamt sieben Prüfungen der Klassen A, L und M. Das besondere war, dass die <strong>Reiter</strong>, die Barockpferde in einer Musikkür starten wollten, sich dafür erst einmal in einer Dressurreiterprüfung der entsprechenden Klasse beweisen mussten. Diese Prüfungen wurden dem Aufgabenbuch der LPO entnommen und auch dementsprechend bewertet. Zusätzlich gab es einen Pas-des-deux-Wettbewerb und als absolutes Highlight der Veranstaltung, die Prüfung für die <strong>Reiter</strong>innen im Damensattel. Zwei Konkurrentinnen traten an und errangen mit ihren spektakulären Darbietungen beide gemeinsam den ersten Platz. Diese Damensattelprüfung hat einen großen Stein ins Rollen gebracht: Im November findet auf der Reitanlage auf dem Exelberg ein Damensattelschnuppertag statt, zu dem Alexandra Ernst als Dankeschön dafür geladen hat, dass vom RV- Alstal eine solche Prüfung überhaupt ausgeschrieben wurde. So werden vielleicht auf dem nächsten Barockpferdeturnier nicht nur Damensattelreiterinnen aus Heilbronn und Kaiserslautern, sondern auch aus den eigenen Reihen des RV-Alstals, zu finden sein. Die positive Resonanz der Gäste war überwältigend! Da mit dem großen Besucheransturm niemand gerechnet hatte, wurden schon bald Getränke und Essen knapp, was aber der guten tuRnieRe Stimmung keinen Abbruch tat. Im Nu wurde auf gute saarländische Art Nachschub herbeigeschafft und keiner musste darben. Die Gäste waren beeindruckt von der familiären Atmosphäre der Veranstaltung und wollen alle im nächsten Jahr wieder kommen. Auch Herr Lambert, der Moderator der Veranstaltung und Vorsitzender des Landkreises Sankt Wendel im Pferdesportverband <strong>Saar</strong>, war hellauf begeistert und hat für das 2. Barockpferdeturnier im kommenden Jahr seine Unterstützung zugesagt. Man darf gespannt sein! (Gitta Götzinger) ergebnisliste (Sieger) Dressurprüfung Kl.A Michael Gessner mit Flamenco, (RFV Alstal) Dressurprüfung Kl.A Pas de Deux Isabelle Morawietz mit Luna-Sky und Selina Morawietz mit Mia Cara, (RFV Namborn) Dressurprüfung Kl.l-Kür Karin Snarskis mit Duke V (RFV Rheinböllen) Dressurprüfung Kl.M-Kür Viviane Bintner mit Urquero (Club Equestre Pegasus) 6 7 Denise theis (St. Georg) auf Zarpazo und Alexandra ernst (RFV Birkenfeld) auf Florina erhielten beide die Wertnote 7,4 Fotos: Pferdeknipser.de barockpferdebeauftragterBarockpferdebeauftragter für das <strong>Saar</strong>land, Organisation Barockcup und Barock-Turnier-Prüfer torsten Milz Gut Hombrunnerhof 66981 Münchweiler an der Rodalb Mobil: 0179-9024377