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Januar - Gemeinde Sengenthal

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Mitteilungsblatt der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Sengenthal</strong> 5<br />

Aus dem <strong>Gemeinde</strong>rat<br />

Behandlung von Bauanträgen<br />

der <strong>Gemeinde</strong>rat <strong>Sengenthal</strong> beschloss:<br />

„Zum Bauantrag der Eheleute Gunda und Roland Wexler, Imhoffring<br />

3, 92318 Neumarkt i.d.OPf. auf Neubau eines Einfamilienwohnhauses<br />

mit Garage auf dem Grundstück Fl.Nr. 53/31 der<br />

Gmkg. <strong>Sengenthal</strong> in <strong>Sengenthal</strong>, Hubertusstraße 15, wird das Einvernehmen<br />

der <strong>Gemeinde</strong> <strong>Sengenthal</strong> erteilt.<br />

Zugleich stimmt die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Sengenthal</strong> einer Befreiung von den<br />

Festsetzungen des Bebauungsplanes hinsichtlich der Grenzbebauung<br />

für die Garage (9m statt 8 m) und hinsichtlich der Farbe der<br />

Dacheindeckung (schwarz statt rot bzw. rotbraun) zu.“<br />

errichtung und Betrieb eines Biomasse-heizkraftwerkes<br />

mit klärschlammtrocknung durch<br />

die fa. max Bögl Projekt 10 Gmbh <strong>Sengenthal</strong><br />

Die Fa. Max Bögl Projekt 10 GmbH, <strong>Sengenthal</strong>, hatte am<br />

04.11.2010 beim Landratsamt Neumarkt i.d.OPf. die immissionsschutzrechtliche<br />

Genehmigung zur Errichtung und zum Betrieb<br />

eines Biomasseheizkraftwerkes auf den Grundstücken Fl.Nr. 1823<br />

und 1823/37 der Gmkg. Forst im Industriegebiet Schlierfer Heide<br />

beantragt. Zweck der Anlage ist die Erzeugung von Heißluft zum<br />

Betrieb einer externen Gasturbine (Stromerzeugung nach EEG) sowie<br />

die Abwärmenutzung zur Hochdruckdampferzeugung für die<br />

Beheizung einer Klärschlammtrocknungsanlage und die Abwärmenutzung<br />

für die Beheizung von Betriebsanlagen. Zu dem Vorhaben<br />

fand vor Antragseinreichung beim Landratsamt Neumarkt i.d.OPf.<br />

eine Antragsvorkonferenz mit den maßgeblichen Fachstellen statt.<br />

Herr Dipl.Ing. Maximilian Schmidt jun., der bei der Fa. Max Bögl für<br />

die Projektkoordination des geplanten Biomasse-Heizkraftwerkes<br />

zuständig ist, erläuterte dem <strong>Gemeinde</strong>rat die geplante Anlage, deren<br />

Betriebsabläufe und insbesondere auch die in das BMHKW integrierte<br />

Klärschlammtrocknung.<br />

Für das BMHKW mit einer Feuerungswärmeleistung von 10,7 MW<br />

wird als Brennstoff unbehandeltes Holz (Hackschnitzel) eingesetzt,<br />

dass vornehmlich aus der Region bezogen werden soll. Altholz wird<br />

nicht eingesetzt. Die Wärmegestehung erfolgt durch eine Biomassefeuerungsanlage<br />

(Rostfeuerung) und durch eine Biomassevergasungsanlage.<br />

Im Bereich der Stromerzeugung wird eine externe<br />

Gasturbinenanlage mit einer elektrischen Leistung von 1 800 kW<br />

sowie ein Dampfmotor mit 200 kW el eingesetzt. Der Brennstoffbedarf<br />

(Hackschnitzel) beläuft sich bei Vollauslastung auf rd. 38<br />

000 t pro Jahr. Die CO2 -Einsparung wird jährlich rd. 23 000 t betragen.<br />

Bezüglich der geplanten Klärschlammtrocknung verwies Herr Schmidt<br />

darauf, dass auch in Bayern die thermische Verwertung des<br />

Klärschlamms, die derzeit einen Anteil von 51% an der Klärschlammverwertung<br />

hat, auf rd. 90% bis zum Jahr 2015 gesteigert<br />

werden soll, nachdem eine landbauliche Verwertung zunehmend<br />

schwieriger wird und in Zukunft kaum mehr möglich sein wird.<br />

Derzeit wird 54% des in Bayern anfallenden Klärschlamms außerhalb<br />

Bayerns entsorgt. In der geplanten Klärschlammtrocknungsanlage<br />

soll ausschließlich kommunaler Klärschlamm, der mechanisch<br />

auf einen Trockensubstanzgehalt (TS) von rd. 23% entwässert ist,<br />

getrocknet werden. Nach Trocknung wird die TS rd. 90 % betragen.<br />

Dieses Trockengut wird dann zum Zementwerk der HeidelbergCement<br />

in Burglengenfeld verbracht und dort im Drehofen<br />

verbrannt.<br />

Bei der Anlieferung wird der Klärschlamm in Annahmebunkern (mit<br />

Absaugeinrichtung ausgestattet) abgekippt und von dort in Klärschlammsilos<br />

gefördert. Die Klärschlamm-trocknung erfolgt in einer<br />

ebenfalls geschlossenen Anlage mit 2 Bandtrocknern. Eingesetzt<br />

wird hierfür im BMHKW erzeugter Heizdampf und Heißluft.<br />

Das Trockengut wird anschließend staubdicht in Rundsilos verbracht.<br />

Die Abluftreinigung erfolgt durch Abluftwäscher und Biofilter.<br />

Das anfallende Abwasser (Brüdenkondensat und Abwasser aus<br />

dem Abluftwäscher) wird nach einer Abwasservorreinigung (Ammoniakstrippung<br />

und Neutralisation) der Werkskläranlage zugeführt.<br />

Hier bedarf es einer Erweiterung der derzeit auf 400 EW ausgelegten<br />

Kläranlage. Hierzu wird parallel zum immissionsschutzrechtlichen<br />

Antrag eine entsprechende wasserrechtliche Genehmigung<br />

beantragt. Je nach Auslastung sollen 40 000 bis 50 000<br />

tKlärschlamm (TS 23%) pro Jahr getrocknet werden.<br />

Ausführlich erläuterte Herr Schmidt das Emissionsmanagement<br />

und die durch die Anlage bedingte Logistik. Danach wird für die<br />

Rauchgasanlage des Heizkraftwerks ein Elektrofilter und für die<br />

Brennstoffvortrocknung eine Entstaubungsanlage eingebaut. Die<br />

gereinigte Abluft wird über einen rd. 26 m hohen Kamin abgeführt<br />

Für die Verbringung der Asche in die Container wird ein staubdichtes<br />

System verwendet. Die Schallquellen werden mit Schallschutzeinrichtungen<br />

versehen. Insgesamt ist die gesamte Anlage so konzipiert,<br />

dass die zulässigen Werte für Luft und Lärm deutlich unterschritten<br />

werden und auch keine Geruchsbelästigungen auftreten.<br />

Die Anlieferung von Brennstoffen, Klärschlamm nass sowie die Abfuhr<br />

von Aschen und Klärschlamm trocken erfolgt ausschließlich<br />

werktags von 06.00 bis 22.00 Uhr. Durch den Betrieb der Anlage<br />

werden sich täglich rd. 16 LKW-Bewegungen ergeben, wobei für<br />

den Abtransport des Granulats (Klärschlamm trocken) die Silo-Züge<br />

für den Zementtransport von Burglengenfeld nach <strong>Sengenthal</strong> genutzt<br />

werden. Die Anlieferung des Klärschlamms erfolgt mit Muldenkippern<br />

(mit Plane verschlossen). Eingesetzt werden sollen hier<br />

zur besseren Auslastung des Fuhrparks vornehmlich Fahrzeuge, die<br />

bisher leer zum Betrieb zurückge-fahren sind.<br />

Abschließend stellte Herr Schmidt fest, dass es sich bei der geplanten<br />

Anlage um ein Pilot-projekt handelt, dass durch Prof. Brautsch von<br />

der FH Weiden-Amberg wissenschaftlich belgeitet wird und das vom<br />

Landesamt für Umwelt als vorbildhaft bewertet wird.<br />

Das Biomasseheizkraftwerk mit Klärschlammtrocknung soll nach den<br />

derzeitigen Planungen 2011 errichtet und 2012 in Betrieb gehen.<br />

Die Investitionskosten werden sich auf voraussichtlich rd. 15,5 Millionen<br />

E belaufen.<br />

In der Aussprache des <strong>Gemeinde</strong>rats bestanden zum vorgestellten<br />

Projekt keine Einwendungen, wenn die Anlage entsprechend den<br />

vorgelegten Antragsunterlagen errichtet und betrieben wird.<br />

Der 1.Bürgermeister wies darauf hin, dass die immissionsschutzrechtliche<br />

Beurteilung des Vorhabens dem Landratsamt Neumarkt<br />

i.d.OPf. –Technischer Umweltschutz- obliegt und die Beteiligung<br />

der <strong>Gemeinde</strong> auf bauplanungsrechtliche Belange und die Erschließung<br />

beschränkt ist. Nachdem das Biomasseheizkraftwerk innerhalb<br />

eines Industriegebietes errichtet wird und der Antragsteller<br />

sich verpflichtet, für die ordnungsgemäße Abwasserbeseitigung<br />

selbst zu sorgen, dürften dem Vorhaben bauplanungsrechtliche Belange<br />

nicht entgegenstehen.<br />

der <strong>Gemeinde</strong>rat <strong>Sengenthal</strong> beschloss:<br />

„Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Sengenthal</strong> erteilt zum Antrag der Fa. Max Bögl Projekt<br />

10 GmbH, Max-Bögl-Str.1, 92369 <strong>Sengenthal</strong>, auf Errichtung<br />

und Betrieb eines Biomasse-Heizkraftwerkes mit Klärschlammtrocknung<br />

auf den Grundstücken Fl.Nr. 1823 und 1823/37 der Gemarkung<br />

Forst das gemeindliche Einvernehmen ohne Einwendungen.“<br />

Die aktuellen Mitteilungsblätter aus den <strong>Gemeinde</strong>n Berching,<br />

Beilngries, Dietfurt, Mühlhausen, Kinding, Kipfenberg,<br />

<strong>Sengenthal</strong> und Denkendorf können auch im Internet unter<br />

www.fuchsdruck.de<br />

angeschaut werden.

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