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<strong>Laurenburg</strong>-<br />

<strong>Brief</strong><br />

Nr. <strong>27</strong><br />

November<br />

2012<br />

Freunde der <strong>Laurenburg</strong> e.V.<br />

56379 <strong>Laurenburg</strong> an der Lahn<br />

Schutzgebühr für Nicht-Mitglieder 2,00 Euro


2<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Verschiedene Informationen Seite 2<br />

Niederländischer Maler Gast auf der <strong>Laurenburg</strong> Seite 9<br />

Auswanderer aus meiner engeren Heimat Seite 11<br />

<strong>Laurenburg</strong>er Bootsclub feiert Skipperfest Seite 23<br />

24. Burgfest an der <strong>Laurenburg</strong> Seite 24<br />

<strong>Laurenburg</strong>er Herbstkirmes Seite 26<br />

Ausbau der L322 Seite 30<br />

Planung von zwei Webcams Seite 33<br />

Veranstaltungskalender Seite 36<br />

Herausgeber: Freunde der <strong>Laurenburg</strong> e. V.<br />

Layout: Klaus Maxeiner, Peter Maxeiner und Gerhard Gemmer<br />

Verschiedene Informationen<br />

von Klaus Maxeiner<br />

Die Grillhütte hat eine <strong>neu</strong>e Stützmauer bekommen.<br />

Die Stäbe sind als Halterung für ein Geländer gedacht.


Am 4. November 2011 wurden die beiden <strong>Laurenburg</strong>er Feuerwehr-Urgesteine<br />

Edgar Kah und Hartmut Meffert – hier mit ihren Frauen Gaby und Brigitte –<br />

in einer kleinen Feierstunde aus Altersgründen verabschiedet. Beide waren<br />

47 Jahre ehrenamtlich aktiv bei der Wehr. Dafür dankte ihnen u.a. der<br />

1. Beigeordnete der VG Diez Michael Schnatz.<br />

Volkstrauertag<br />

Verabschiedung Feuerwehrkameraden<br />

Am Volkstrauertag wird traditionell vor dem Ehrenmal der gefallenen Soldaten<br />

der beiden Weltkriege von der Gemeinde ein Kranz niedergelegt. In diesem<br />

Jahr halfen dem Ortsbürgermeister dabei die Kameraden der Feuerwehr.<br />

3


Jahreshauptversammlung „Freunde der <strong>Laurenburg</strong>“<br />

am 18. November 2011<br />

Die diesjährige Jahreshauptversammlung der „Freunde der <strong>Laurenburg</strong>“ stand noch<br />

ganz im Zeichen des 25jährigen Jubiläums. Bei der Begrüßung der Mitglieder erinnerte<br />

der Vorsitzende Ulrich Kuhmann nochmals an das letzte Burgfest, wo dieses Ereignis gebührend<br />

gefeiert wurde. Auch erinnerte Kuhmann an die ungezählten Baustellen in dem<br />

Vierteljahrhundert Vereinsgeschichte. Sein besonderer Dank neben den zahlreichen ehrenamtlichen<br />

Helfern galt aber dem „Retter der <strong>Laurenburg</strong>“ – Horst Wienberg, ohne<br />

dessen außergewöhnlichem Engagement die <strong>Laurenburg</strong>, die Stammburg des Nassauischen<br />

Grafengeschlechts, wohl dem Verfall preisgegeben worden wäre.<br />

Geschäftsführer Klaus Maxeiner berichtete von den verschiedenen Aktivitäten im abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr. Dies waren im Besonderen die Vorbereitungen auf das Vereinsjubiläum<br />

beim Burgfest, die Fertigstellung des Geschichts-Erlebnispfades am Burgbergweg,<br />

den „Krimmen“, Instandsetzung des Wehrganges auf der Nordseite sowie der<br />

Treppe zum Burgaufgang und vieles mehr. Der Mitgliederstand beträgt z.Zt. 110 Mitglieder.<br />

Zwei Mitglieder sind verstorben und drei in den Verein eingetreten.<br />

Auch der Burgherr – Horst Wienberg – hielt einen kurzen Rückblick über 25 Jahre. Nach<br />

seiner Statistik sind in dieser Zeit 60.000 Burgbesucher gezählt worden, wobei die Burg<br />

an 6240 Tagen geöffnet war. Wohnmobile (sie kommen erst seit 10 Jahren) wurden<br />

1.174 gezählt und beim Standesamt (seit März 2006) 137 Trauungen und 1 Lebenspartnerschaft.<br />

Auch Wienberg dankte allen Helfern für die geleistete Arbeit.<br />

4


Seniorenfeier im Dorfgemeinschaftshaus<br />

Auch in diesem Jahr unterhielten die <strong>Laurenburg</strong>er Freizeitsänger wieder die<br />

<strong>Laurenburg</strong>er Senioren bei der Weihnachtsfeier. Nach der Begrüßung durch<br />

Ortsbürgermeister Uli Kuhmann und Pfarrerin Sabine Jungbluth trugen auch<br />

die Holzheimer Schoppensänger sowie Klaus Maxeiner mit alten Bildern zur<br />

Unterhaltung bei. Weihnachtliche Gedichte wurden von der kleinen Maxima<br />

Schweickert und Ingrid Lotz vorgetragen.<br />

Singen unterm Weihnachtsbaum<br />

Schon am 4. Dezember 2011 kam der Nikolaus nach <strong>Laurenburg</strong>. Wegen dem<br />

schlechten Wetter fand das damit verbundene Singen der Freizeitsänger im<br />

Gemeindehaus statt. Der Nikolaus hatte auch wieder Geschenke mitgebracht.<br />

5


Jahreshauptversammlung<br />

des <strong>Heimatverein</strong>s <strong>Laurenburg</strong><br />

Im Landgasthof „Zum Schiff“ hatte der <strong>Heimatverein</strong> <strong>Laurenburg</strong> zu seiner Jahreshauptversammlung<br />

eingeladen. Der Vorsitzende Alexander Seifert begrüßte die gut besuchte<br />

Versammlung und dankte den Anwesenden für ihr Kommen. Seifert ließ Grüße<br />

ausrichten vom erkrankten ehemaligen Vorsitzenden Horst Wienberg, der zur Zeit im<br />

Krankenhaus weilt.<br />

Nach der Totenehrung berichtete der Geschäftsführer Manuel Maxeiner über die geleisteten<br />

Arbeiten der Vereinsmitglieder. Dies waren unter anderem die Bepflanzung und<br />

Pflege der Blumenkübel, Auf- und Abbau der 800 Meter langen Lichterkette am Leinpfad,<br />

teilweise Er<strong>neu</strong>erung der Bänke am Wirthweg, die Ausrichtung des Sommerfestes<br />

am Pfingstsamstag und vieles mehr. Alles was nicht verwirklicht werden konnte, soll in<br />

diesem Jahr geschehen.<br />

Eine geplante Ausflugsfahrt zur BUGA in Koblenz musste mangels Beteiligung abgesagt<br />

werden. Die Nikolausfeier, die vom HVL finanziert und von Constanze Meller organisiert<br />

wird, wurde mit dem „Singen unterm Weihnachtsbaum“ kombiniert und fand<br />

wegen dem schlechten Wetter im Gemeindehaus statt.<br />

Maxeiner dankte allen Helfern für ihr Engagement und hofft, dass dies auch zukünftig<br />

so bleibt. Der Mitgliederstand beträgt nach 2 Trauerfällen und 4 Neumitgliedern jetzt<br />

102 Mitglieder.<br />

6<br />

Weihnachtsbaum<br />

auf der<br />

<strong>Laurenburg</strong><br />

Wie jedes Jahr – so wurde<br />

auch in diesem Jahr wieder<br />

ein Weihnachtsbaum auf der<br />

<strong>Laurenburg</strong> montiert. Die<br />

Montage ist nicht ganz einfach,<br />

da der Baum an der Seite<br />

mit einer Seilrolle hochgezogen<br />

wird. In diesem Jahr<br />

war beim Baumholen Hartmut<br />

Meffert behilflich und bei<br />

der Montage Manuel Maxeiner<br />

und Horst Wienberg.<br />

Es ist immer wieder ein<br />

schöner Anblick, wenn bei<br />

Dunkelheit ein Weihnachtsbaum<br />

über dem Lahntal erstrahlt.


Der <strong>neu</strong>e Vorstand des <strong>Heimatverein</strong>s <strong>Laurenburg</strong> (v.l.): Ortsbürgermeister<br />

Ulrich Kuhmann, Reiner Zimmermann (Kassierer), Alexander Seifert (Vorsitzender),<br />

Tobias Meffert (Beisitzer) und Manuel Maxeiner (Geschäftsführer).<br />

Die Beisitzer Gerhard Gemmer und Martin Kuhmann konnten aus terminlichen<br />

Gründen nicht teilnehmen, waren aber zur Wiederwahl bereit.<br />

Der Kassierer Reiner Zimmermann informierte die Versammlung über die Einnahmen<br />

und Ausgaben des Vereines und teilte den Kassenstand mit.<br />

Da in diesem Jahr Neuwahlen anstanden, wurde Ortsbürgermeister Ulrich Kuhmann<br />

zum Versammlungsleiter gewählt. Weil der gesamte Vorstand zur Wiederwahl bereit war<br />

und keine weiteren Vorschläge eingingen, war das Ergebnis schnell bereit. Somit wurden<br />

Alexander Seifert 1. Vorsitzender, Manuel Maxeiner Geschäftsführer und Reiner Zimmermann<br />

Kassierer sowie die Beisitzer Gerhard Gemmer, Tobias Meffert und Martin Kuhmann<br />

in ihrem Amt bestätigt.<br />

Als Kassenprüfer stehen Sebastian Kuhmann und Christina Felser zur Verfügung.<br />

Auch Ortsbürgermeister Kuhmann dankte dem Vorstand für die geleistete Arbeit und<br />

hoffte auf weiterhin gute Zusammenarbeit wie bisher.<br />

7


Jahreshauptversammlung Fw. Feuerwehr <strong>Laurenburg</strong><br />

Der Vorsitzende des Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr, Dieter Becker, freute sich<br />

über die sehr gut besuchte Jahreshauptversammlung (46 Personen) im <strong>Laurenburg</strong>er Gemeindehaus.<br />

Zu Beginn gedachte die Versammlung der verstorbenen Kameraden, hier<br />

besonders die 2011 verstorbenen Günter Maxeiner und Ernst Bauer.<br />

Zu Beginn informierte Becker über die Beendigung der Aktiventätigkeit von Wilfried<br />

Lotz und führte Ehrungen und Beförderungen durch. Geehrt wurden für 25-, 40- und<br />

50-jährige Mitgliedschaft Marco Maxeiner, Holger Felser, Hartwin Kissel, Gerd Windecker,<br />

Wolfgang Golpon, Ralf Ubl, Karl-Heinz Rübsamen, Joachim Schulin und Günter<br />

Trieb. Befördert wurden die Feuerwehrfrauen Anja Seifert und Ramona Clemens sowie<br />

die Feuerwehrkameraden Ralf Würges, Jürgen Klärner und Tobias Meffert. Für 50 Jahre<br />

Vorstandsarbeit wurde Werner Schlosser ausgezeichnet und Hartmut Meffert zum Ehrenwehrführer<br />

ernannt.<br />

Die Wehr hatte im abgelaufenen Jahr 4 Einsätze, 12 Monatsübungen und 4 Atemschutzübungen,<br />

einige Bootsübungen auf Rhein und Lahn, eine Gemeinschaftsübung<br />

mit Obernhof, Gutenacker und Kördorf. Auch wurden Jubiläen der Nachbarwehren besucht.<br />

Der Jugendwart Alexander Seifert hat zur Zeit 14 Jugendliche zu betreuen. Hier wurden<br />

15 Übungen durchgeführt, man beteiligte sich am Jugendfeuerwehrwettkampf in<br />

Lahnstein, hat am Umwelttag teilgenommen, die Weihnachtsbäume im Dorf eingesammelt<br />

und an einem Minigolfturnier in Holzappel mitgewirkt.<br />

Ortsbürgermeister Uli Kuhmann würdigte die Arbeit der Feuerwehren und bedankte<br />

sich für die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde sowie die Teilnahme mit einer Ehrenformation<br />

bei der Kranzniederlegung am Ehrenmal beim Volkstrauertag.<br />

8


Niederländischer Maler zu Gast auf der <strong>Laurenburg</strong><br />

Der niederländische<br />

Maler Jan Kroesen war<br />

mit seinem Wohnmobil<br />

über Pfingsten zu Gast<br />

auf der <strong>Laurenburg</strong>.<br />

Wie alle Holländer zeigte<br />

er großes Interesse<br />

für die Stammburg des<br />

niederländischen Königshauses<br />

und wurde<br />

von Gerhard Gemmer<br />

über die Geschichte der<br />

Burg informiert.<br />

Als kleines „Dankeschön“<br />

fertigte er Gemmer<br />

eine Strichzeichnung<br />

der Burg mit einer<br />

Widmung auf der Rückseite.<br />

Näheres über den<br />

Maler kann man auf seiner<br />

Internetseite erfahren.<br />

www.jankroesen.nl<br />

9


Sommerfest des <strong>Heimatverein</strong>s am Pfingstsamstag<br />

Bei strahlendem Sonnenschein konnte der <strong>Heimatverein</strong> <strong>Laurenburg</strong> im Lahntal sein<br />

beliebtes Sommerfest feiern. Die gut organisierte Veranstaltung begann schon um 11 Uhr<br />

mit Mittagessen, was von vielen Radfahrgästen gerne angenommen wurde. Bei Kaffee<br />

und Kuchen nachmittags sowie gut gekühlten Getränken konnte der Vorsitzende Alexander<br />

Seifert die zahlreichen Besucher willkommen heißen und ehrte langjährige treue<br />

Mitglieder des Vereins. Die Festbesucher kamen in diesem Jahr in den Genuss der <strong>neu</strong>en<br />

Zelte, die die Dorfvereine gemeinsam angeschafft haben und sich gegenseitig ausleihen.<br />

Somit konnten fast alle im Schatten sitzen und einige frohe Stunden gemeinsam<br />

bei angeregten Gesprächen verbringen.<br />

Für die kleinen Besucher stand wieder eine Hüpfburg zur Verfügung, die auch rege genutzt<br />

wurde. Die Veranstaltung auf dem <strong>Laurenburg</strong>er Dorfplatz endete erst in den späten<br />

Abendstunden.<br />

Geschäftsführer Manauel Maxeiner (links) und Vorsitzender Alexander Seifert<br />

(rechts) mit den geehrten Mitgliedern (v.l.) Gerd Wintermeyer (20 Jahre), Horst<br />

Pehl, Erich Wintermeyer und Minna Fischer (alle 40 Jahre). Helmut Schmitt<br />

(auch 40 Jahre) fehlte wegen Erkrankung.<br />

10


Auswanderer<br />

aus meiner engeren Heimat<br />

Gerhard Gemmer<br />

In den letzten Jahren häuften sich Anfragen aus den U.S.A. von Nachkommen einiger<br />

Auswanderer, wobei nicht nur nach ihren Ahnen gefragt wurde, sondern auch nach den<br />

Gründen ihrer Auswanderung. Die Auseinandersetzung mit diesem Thema veranlasst<br />

mich, die zusammengetragenen Daten und Erkenntnisse festzuhalten.<br />

Auswandern ist ein Wandern aus fest gefügten Lebensverhältnissen. Das urmenschliche<br />

Wandern auf der Suche nach den lebensnotwendigen Bedürfnissen - in erster Linie<br />

nach Nahrung - wandelte sich über spätere Völkerwanderungen bis zu den Auswanderungen<br />

der eigentlich schon sesshaft gewordenen. In unserem kleinen Untersuchungsgebiet<br />

wurden die ersten Volksgruppen in der jüngeren Steinzeit teilweise sesshaft. Da<br />

dies ein Prozess über Jahrtausende ist, zeigt die Tatsache, dass es heute noch Kontinente<br />

gibt, wo Nomaden leben. Dabei sind die Wander- oder Auswanderungszwänge sehr<br />

verschieden, sie reichen von ganz normalem Weiterziehen nach Nahrung bis zur zwangsweisen<br />

Umsiedlung. Wenn wir bei unserem Betrachtungsumfeld bleiben, so haben wir<br />

hier ein Paradebeispiel für Zwangsumsiedlung: unser Gebiet war in vorchristlicher Zeit<br />

von dem Germanenstamm der Ubier besiedelt.<br />

Die Ubier waren römerfreundlich und wurden von den umliegenden Germanenstämmen<br />

bedrängt, so daß sie von den Römern im Jahre 38 v. Chr. „einfach" in den Kölner<br />

Raum umgesiedelt wurden. Das Vakuum füllten die Franken (franci = die Mutigen,<br />

Kecken). So bildete sich etwa im 5. Jahrhundert der Ursprung des Dorfes <strong>Laurenburg</strong><br />

(Mittelpunkt unseres Beschreibungsraumes) mit der fränkischen Siedlung „Zulheim" -<br />

lange bevor die Burg „<strong>Laurenburg</strong>" gebaut wurde (um 1093). Die weitere Zeit durch das<br />

Mittelalter und vor allem in der darauf folgenden Kleinstaaterei verhinderte eine Auswanderung<br />

weitestgehend. Dies wurde zum Beispiel deutlich, wenn einer von <strong>Laurenburg</strong><br />

nach Gutenacker (2 km weiter, ins Ausland !) heiraten wollte: dann schlossen die<br />

beiden zuständigen Fürsten einen Vertrag (ein „Kindgedinge") untereinander ab über<br />

die zwei Ehewilligen, ihre Leibeigenen, um sich bei den zu erwartenden Kindern wieder<br />

ihre Leibeigenen aufzuteilen.<br />

Die Möglichkeit und gleichzeitig auch das Bestreben Auszuwandern änderte sich im<br />

19. Jahrhundert nach Auflösung der Leibeigenschaft, vor allem durch den enormen Bevölkerungsanstieg,<br />

der eine Verarmung und große Unzufriedenheit mit sich brachte. In<br />

seinem Vortrag über Auswanderer verglich Professor Demhardt diese Situation im Herzogtum<br />

Nassau und vielen anderen europäischen Staaten und Kleinstaaten mit einem<br />

Dampfkessel, der zu bersten drohte. Im Herzogtum Nassau bildete sich damals sogar<br />

kurzfristig ein „Verein zum Schutz deutscher Einwanderer nach Texas" (Texasverein oder<br />

Adelsverein genannt, 1842 - 1861), dessen Protektor der Herzog von Nassau selbst war.<br />

Die Regierungen bauten also Sicherheitsventile ein, um die Explosion des Dampfkessels<br />

zu vermeiden.<br />

Die Gesamtzahl der deutschen Auswanderer in dieser Zeit bis zum ersten Weltkrieg<br />

wird auf 6 Millionen geschätzt, die meisten nach Nordamerika. In der kurzen Zeit des Te-<br />

11


xasvereins sind 7.400 Menschen, davon ca. ein Viertel Nassauer, nach Texas ausgewandert.<br />

Der Texasverein wird auch Adelsverein genannt, da er von Adeligen gegründet<br />

wurde, vordergründig, um den Auswanderwilligen zu helfen, um damit auch den Druck<br />

der Unzufriedenheit abzubauen, aber im Hinterkopf steckten auch wirtschaftliche Interessen,<br />

z. B. die billigen Landzuweisungen in Texas zum Teil gewinnbringend weiter zu<br />

veräußern. Aber das ganze Projekt scheiterte an vielen Unwägbarkeiten. Der erste große<br />

Rückschlag erfolgte bereits 1845 als sich der bis dahin selbstständige Staat Texas den<br />

U.S.A. angeschlossen hatte. Texas hatte sich erst 1836 aus dem mexikanischen Staatsverband<br />

gelöst: der Anschluss an den <strong>neu</strong>en nördlichen Staatenbund U.S.A. entfachte<br />

den „mexikanisch-amerikanischen Krieg". Da hierfür alle Gespanne, Nahrungsmittel<br />

u.s.w., die für die Auswanderer bereit gestellt waren, nun für den ausbrechenden Krieg<br />

beschlagnahmt wurden, traf das den Texasverein und besonders seine Schützlinge hart.<br />

Vom August 1845 bis zum Jahresende waren 28 Schiffe mit 4.110 Auswanderern<br />

von Bremen und Antwerpen ausgelaufen. In den Ankunftshäfen Galveston und Indianpoint<br />

blieben die Einwanderer stecken, es gab keine Möglichkeiten in die weit im Landesinneren<br />

projektierten Gebiete zu gelangen, welche zudem größten Teils noch von Indianern<br />

beansprucht wurden. In den Lagern der Hafenstädte brachen Seuchen aus und<br />

es dauerte Monate bis die Überlebenden gruppenweise weiter landeinwärts kamen. Sie<br />

siedelten meist bei näher gelegenen bereits gegründeten Orte, wie Neubraunfels und<br />

Friedrichsburg - die weit gesteckten Ziele am Oberlauf des Colorado wurden in den ersten<br />

Jahren gar nicht erreicht.<br />

Eine genaue Statistik über die Auswandererzahlen lässt sich nicht erstellen, da nicht<br />

alle registriert worden sind. Jeder Auswanderer brauchte eine behördliche Genehmigung,<br />

aber es sind auch viele ohne Genehmigung ausgewandert, die natürlich im Auswanderungsland<br />

nicht gelistet sind. Für das Herzogtum Nassau (1806 - 1866) gibt es folgende<br />

offiziellen Einwohner- bzw. Auswandererzahlen: 1816 hatte das Herzogtum<br />

305.319 Einwohner, davon sind 34.000 ausgewandert, 1866 zählte Nassau bei der Übernahme<br />

durch Preußen 465.636 Einwohner.<br />

Betrachten wir zunächst die Zahlen der 5 Dörfer, soweit sie aktenkundig geworden<br />

sind:<br />

12<br />

Bild oben:<br />

Stempel des<br />

Texasvereins<br />

Bild links:<br />

Deutsche Einwanderer<br />

auf dem<br />

Zug nach Neu-<br />

Braunfels, Texas


Die Orte Sespenrod mit 50 Personen, am 28.3.1853 und Niederfischbach mit 80 Personen,<br />

am 15. 5. des selben Jahres sind komplett ausgewandert, beide nach Milwaukee<br />

am Michigansee im amerikanischen Bundesstaat Wisconsin. Auch das Dorf Hömberg<br />

wollte komplett auswandern, es fanden sich jedoch in den Nachbarorten keine Käufer<br />

ihrer Vermögen. Aus dem Dorf Rettert sind in der Zeit 1848 bis 1855 von damals 466<br />

Einwohnern laut Kirchenchronik „an die Hundert" in die „Neue Welt" gezogen. Gelistet<br />

von diesen knapp 100 sind jedoch nur 80 Leute. Die Auswanderer von <strong>Laurenburg</strong><br />

(ca. 34 Personen von 205 Einwohnern) und Scheidt ( ca. 25 Personen von 231 Einwohnern)<br />

sind in den folgenden Auswandererlisten enthalten. Es sei noch erwähnt, dass kein<br />

einziger aus den fünf beschriebenen, nassauischen Orten unter dem Schutz des Protektors,<br />

Herzog von Nassau, das Herzogtum verlassen hat.<br />

<strong>Laurenburg</strong>er Auswanderungsliste, 1865 - 1922<br />

Abkürzungen<br />

L. = <strong>Laurenburg</strong> H. = Holzappel D. = Dörnberg<br />

K. = Kalkofen KB.H. = Kirchenbuch Holzappel KB.D. = Kirchenbuch Dörnberg<br />

S.C.L. = Schul-Chronik <strong>Laurenburg</strong> Sl. = Schiffsliste Hamburg - New York vom 10.5.1871,<br />

ca. 1985, überreicht von Bertha Siverling und Sohn an Mini Herpel, L.W.-H. S. = W.-H. Struck,<br />

„Die Auswanderung aus dem Herzogtum Nassau, 1806 - 1866<br />

unterstrichene Vornamen = Rufnamen, (Zahlen in Klammern) = Altersangabe d. Person in der Sl.,<br />

Liste, geordnet nach Auswanderungsdatum<br />

Name, Vorname Auswande- Auswande- Weitere Daten und Bemerkungen<br />

rungsdatum rungsort (Quelle; letzte Kontaktadresse mit Datum<br />

Geschwister Gerheim 1865 - 69 Pennsylvania, (<strong>Brief</strong> von Dee Cameron, 714 Winter Drive,<br />

U.S.A. El Paso, TX 79902-2129, U.S.A.; 2000. KB.H.)<br />

Gerheim, Philipp Christian * 21.10.1832 L.<br />

Gerheim, Philipp Wilhelm * 26.6.1839 L.<br />

Gerheim, Karl Anton (in Amerika Charles genannt) * 21.12.1842 L. (laut Bericht aus Amerika ist<br />

er mit 18 Jahren ausgewandert, also im Jahre<br />

1860/61)<br />

Gerheim, Christina (laut Dee Cameron ist sie (Im KB.H. nicht gefunden, daher ist es<br />

eine Schwester der drei Vorstehenden) zweifelhaft, dass es eine Schwester ist?)<br />

Bauer, Christian 23.12.1867 Amerika (W.-H. S.; --)<br />

Bauer, Wilhelm 8.2.1868 Amerika (W.-H. S.; --)<br />

Keuper, Karl 8.2.1868 Amerika * 24.8.1830 K., Bergmann, er wanderte mit<br />

Familie aus: (W.-H. S. und R. Bonnet,<br />

Nassovica, Heft V, 1939; --)<br />

Keuper, Johanne Elisabethe Ehefrau, * 19.3.1830 L., geb. Bauer, oo 1857<br />

Keuper, Heinrich Karl Ernst Sohn, * 2.2.1858 L.<br />

Keuper, Wilhelm Theodor Sohn, * 26.12.1859 L.<br />

Keuper, Johann Carl Sohn, * 18.8.1861 L.<br />

13


Herpel, Henrich<br />

Anton (38), 10.5.1871 New York er wanderte mit Ehefrau und 4 Söhnen aus,<br />

* 12.8.1835 L., Bergmann, (Sl.; KB.H.)<br />

Herpel, Christine geb. Bauer, Ehefrau, * 20.4.1841 L.; oo <strong>27</strong>.10.1861 H.,<br />

Herpel, Heinrich Wilhelm Sohn, * 8.9.1862 L.<br />

Herpel, Christian Carl Sohn, * 24.9.1867 L.<br />

Herpel, Carl Sohn, (im KB.H. nicht gefunden)<br />

Herpel, Anton Sohn, (im KB.H. nicht gefunden)<br />

Herpel, Louise Catharina Tochter, * 8.6.1870 L.<br />

Herpel, Sophie Christiane (nicht in der Sl.) Tochter, * 2.9.1865 (laut KB.H. auch<br />

ausgewandert)<br />

Kah, Karl Jacob (30) 10.5.1871 New York * <strong>27</strong>.10.1841 Geilnau, Taglöhner,<br />

(Sl.; KB.H.; --)<br />

Kah, Johanna Ehefrau, * 28.1.1841 L., geb. Herpel,<br />

Elisabeth Philippine (30) oo 1868 Langenscheid<br />

Großmann, Adolf (28) 10.5.1871 New York (Sl.; --)<br />

Bauer, Heinrich (36) 10.5.1871 New York * 7.1.1837 L.,<br />

(Vetter von Christian und Marie B.)<br />

Bauer, Johann<br />

Heinrich Bauer war bereits vor 1871 schon<br />

einmal nach Amerika ausgewandert, kam<br />

jedoch wieder zurück nach <strong>Laurenburg</strong>, weil<br />

sein Bruder Victor, der den elterlichen Betrieb<br />

als Landwirt, Bäcker und Fährmann übernom<br />

men hatte, in der Lahn ertrunken war.<br />

Er wanderte 1871 also zum 2. Mal aus.<br />

(Sl.; KB.H.; Archivalien „Fährbetriebe in L.“;--)<br />

Christian (38) 10.5.1871 New York * 2.2.1834 L. (Sl. ; KB.H.; --)<br />

(Vetter von Heinrich und Bruder von Marie B.)<br />

Bauer, Wilhelm Victor (3), (Sohn von Christian B.) * 8.5.1868 L.<br />

Bauer, Marie (28), (Schwester von Christian B.)<br />

Meffert, Johann<br />

* 22.2.1843 L.<br />

Adolf (35) 10.5.1871 New York * 12.121835 Kalkofen, Bergmann<br />

zu L., (Sl.; KB.H.; --)<br />

Meffert, (Elisabetha) Elise (30) Ehefrau, * 13.3.1837 L., geb. Schmidt,<br />

oo 31.7.1859 H.,<br />

Meffert, Louise (9), (KB.H.: Christiane Caroline !)<br />

Herpel, Elisabetha<br />

Tochter, * 5.10.1862 L.,<br />

Susanne (18) 10.5.1871 New York * 23.1.1852 L.; (Sl. und KB.H.; --)<br />

Gerheim, (Catharina ?) 10.5.1871 New York (Sl.; --) evtl. doch die Mutter der vorgenannten<br />

Gerheim-Geschwister; sie hieß Cathrine.<br />

Dee Cameron schreibt, die Eltern wären zu<br />

Hause geblieben. Vielleicht ist die Mutter<br />

1871 nachgereist?<br />

14


Bauer, Philipp<br />

Friedrich (16) 10.5.1871 New York * 20.12.1853 L., Bergmann, (Sl. u. KB.H.; --)<br />

(Die folgende Familie Herpel ist nicht aus L. ausgewandert sondern aus D.,<br />

Philipp Henrich stammte jedoch aus L. und daher ist diese Familie mit aufgenommen)<br />

Herpel, Philipp<br />

Henrich 4.12.1871 San Antonio / Bergmann, er wanderte mit seiner Ehefrau<br />

Schifffahrt Texas und 6 Kindern von D. nach Texas aus.<br />

(KB.D.: Sie wanderten am Sie segelten mit dem Schiff „Hammonia" von<br />

31.10.1871 nach Texas aus) Hamburg nach New Orleans.<br />

* 22.4.1816 L., + Dez. 1886 San Antonio.<br />

(<strong>Brief</strong> von Samuel Walker, 1354 Heinz<br />

Avenue, Sharon, Pennsylvania, 2010;<br />

KB.D. und KB.H.)<br />

Herpel, Cathrine Susanne Ehefrau, * 3.5.1826 D.,oo 1.3.1846 D.,<br />

geb. Faubel, + Feb. 1911 San Antonio,<br />

Herpel, Sophie Elisabethe Tochter, * 11.1.1850 D.<br />

Herpel Catharine Elisabeth Tochter, * 13.10.1853 D.<br />

Herpel, Carl Anton Sohn, * 7.3.1856 D., lebte noch 19<strong>27</strong> in<br />

Reynoldsville in Pennsylvanien als Mitinhaber<br />

der Firma „Herpel Brothers, Machinista".<br />

Herpel, Carl Wilhelm Sohn, * 8.7.1858 D., Auto-Vertreter in Texas,<br />

Herpel, Philipp Heinrich Sohn, * 3.10.1861 D.,<br />

Herpel, Peter Joseph Friedrich Wilhelm Sohn, * 23.6.1866 D.,<br />

von Hagen, Luise 1922 New York * 10.1.1888 L., geb. Fuchs, oo von Hagen,<br />

+ 19.12.1955 New York; sie wanderte 1922<br />

mit ihrem Mann nach New York, U.S.A. aus;<br />

sie hatten keine Kinder.<br />

Ein weiterer <strong>Laurenburg</strong>er Auswanderer wird mit aufgelistet, der nicht nach Nord- sondern nach<br />

Südamerika emigriert ist:<br />

Wolf, Philipp Karl 1912 Chile, * 2.6.1884 L., (entsprechend einem nach<br />

(in Chile genannt: Carlos) Santiago Deutschland übersandten Foto hat er eine<br />

Ehefrau, 2 Töchter (eine heißt Ida) und<br />

einen Sohn. Sie wohnten in Nueva Elqui).<br />

Scheidter Auswanderungsliste, 1850 - 1880<br />

Abkürzungen<br />

S. = Scheidt 666 = Heimatbuch „666 Jahre Scheidt"<br />

L. = <strong>Laurenburg</strong> AE.-B. S. S. = Aufnahme und Entlassungsbuch der Schule Scheidt<br />

H. = Holzappel C. = Cramberg KB.H. = Kirchenbuch Holzappel<br />

unterstrichene Vornamen = Rufnamen<br />

Liste, geordnet nach Auswanderungsdatum<br />

15


Name, Vorname Auswande- Auswande- Weitere Daten und Bemerkungen<br />

rungsdatum rungsort (Quelle; letzte Kontaktadresse mit Datum)<br />

Zimmermann,<br />

Heinrich Peter ca. 1850 Amerika * 23.10.1810 S., Bergmann, er wanderte mit<br />

Familie aus, oo 19.2.1837 H. (666; KB.H.; --)<br />

Zimmermann, Katharina Margaretha Ehefrau, geb. Leineweber, * 12.3.1805 C.<br />

Zimmermann, Heinrich August Sohn, * 9.10.1838 S.<br />

Zimmermann, Marie Cathrine Susanne, Tochter, * 3.12.1839 S.<br />

Zimmermann, Carl Ludwig Sohn, * 6.8.1845 S.<br />

Schaub, Johann<br />

Jacob ca. 1850 Amerika er wanderte mit Familie aus, (666; KB.H.; --)<br />

( evtl. * 10.1.1829 S. ???, Vater: Heinrich<br />

Wilhelm Schaub, oo 1821 mit Ruhl, M. E.)<br />

Schaub, Christine ???<br />

Schaub, Heinrich Anton Karl * 29.4.1838 S., Bergmann,<br />

Lotz, Philipp Karl ca. 1850 Amerika er wanderte mit Familie aus, (666; --)<br />

Lotz, Catharine Elisabeth<br />

Lenz, Johann<br />

geb. Lenz<br />

Jacob ca. 1850 Amerika (evtl.: * 5.3.1829 S., Vater: Johann Veit L.,<br />

oo mit S. M. Wilhelm) (666; KB.H.; --)<br />

Lotz, Heinrich<br />

Friedrich ca. 1850 Amerika (666; --)<br />

Zimmermann,<br />

Johann Andreas 30.9.1854 Amerika * 19.12.1814 S., Bergmann, er wanderte mit<br />

Familie aus, (666; KB.H.; --)<br />

Zimmermann, Anna Elisabetha Ehefrau, * 2.5.1822 Bremberg,<br />

geb. Preißmann, oo 1845 H.<br />

Zimmermann, Anne Marie Tochter, * 3.2.1847 S.<br />

Lotz, Johann Carl<br />

(Eltern: Johann Jacob L. und A.M.J. Schäfer) * 23.7.1826 S., + Nov. 1860 im Staate<br />

Michigan, (KB. H.; --)<br />

Lotz, Henrich Ludwig 13.3.1869 Amerika (AE.-B. S. S.; --)<br />

Lotz, Maria Sophia 13.3.1869 Amerika (AE.-B. S. S.; --)<br />

Schaub, Ph.Gs. 13.3.1869 Amerika (AE.-B. S. S.; --)<br />

Ruhl, Karl Heinrich ca. 1880 Amerika * 18.7.1826 S., Bergmann, (oo 9.4.1849 H.<br />

mit Johannette Marie Diel, * 19.8.1824<br />

Kördorf, ist sie auch mit ausgewandert ???)<br />

(666; --)<br />

16


Der Scheidter Lehrer Otto Fink (links) um 1912 mit zwei<br />

„Amerika-Auswanderern, vermutlich das Ehepaar Schaub"<br />

Warum haben soviele Leute<br />

(ca. 1845 - 1870) unsere Heimat verlassen?<br />

Die Gründe sind sehr vielfältig und so muss man die Personen, Familien oder ganze<br />

Gruppen differenziert betrachten. Bei vielen treffen von den folgend genannten Hauptgründen<br />

mehrere gleichzeitig zu: der stetige Bevölkerungsanstieg, die Realteilung und<br />

Zersplitterung der landwirtschaftlichen Betriebe bei der Vererbung, hohe Verschuldungen,<br />

Missernten durch z. B. Trockenheit oder Kartoffelfäule, die aufkommende maschinelle<br />

Massenerzeugung, unerschwingliche Steuern, Beamtenwillkür, Mangel an Freiheit<br />

und in verschiedenen Ländern die fehlende Religionsfreiheit.<br />

Der letztgenannte Grund war in erster Linie in frühen Auswanderjahren ausschlaggebend.<br />

Bereits Ende des 17. Jahrhunderts bereitete der englische Quäkerführer William<br />

Penn in Nord-Amerika eine Zufluchtstätte für Glaubensverfolgte ein. Er erhielt dafür von<br />

der englischen Regierung eine Konzession für eine Kolonie, wohin zunächst Schotten und<br />

Iren einwanderten. In den Jahren 17<strong>27</strong> bis 1776 sind auch viele Deutsche dorthin ausgewandert,<br />

vor allem reformierte Pfälzer, die unter den französischen Verfolgungen litten.<br />

Nach W. Penn wurde der amerikanische Bundesstaat Pennsylvanien benannt.<br />

Wenden wir uns nun den Nöten der späteren Auswanderer der fünf betrachteten Dörfer<br />

zu:<br />

17


Rettert und Niederfischbach (im Einrich). Diese beiden Orte lagen dicht beieinander und<br />

waren rein landwirtschaftlich geprägt mit wenigen zugehörigen, kleinen Handwerksbetrieben,<br />

die in der Regel immer gleichzeitig Landwirtschaft betrieben haben. Der Klingelbacher<br />

Pfarrer Rudolf Herold erläutert 3 Hauptgründe für die Auswanderung der Niederfischbächer:<br />

18<br />

– die Folgen, die sich aus der Viehleihe ergaben;<br />

– die hypothekarische Verschuldung und<br />

– eigene Schuld.<br />

✑ Die Viehleihe von dem Viehhändler an den Bauern beschreibt Herold unter Bezugnahme<br />

auf den nassauischen Geschichtsschreiber Spielmann: „Sie erfolgte<br />

1. entweder auf eine bestimmte Zeit gegen Entgelt oder<br />

2. ohne Entgelt, worauf die Kuh bei der Kalbung verkauft und der Erlös zu gleichen<br />

oder ungleichen Teilen geteilt wurde oder<br />

3. durch Verkauf des ganzen Viehs an den Händler auf halbe Zucht oder endlich<br />

4. unter der Bedingung, dass das verliehene Vieh, wenn es dem Bauern 2 Jahre<br />

keinen Nutzen gebracht hatte, von diesem noch 2 Jahre lang unentgeltlich behalten<br />

werden durfte, dann aber dem Verleiher zurückgegeben werden musste.<br />

In allen Fällen hatte der Bauer für den Unterhalt des Viehs aufzukommen."<br />

✑ Die Hypothekenverschuldungen waren noch gravierender. Aus den Versteigerungslisten<br />

der Niederfischbacher erfahren wir, dass die 12 Häuser bzw. Höfe, die auf Abbruch<br />

versteigert wurden, mit 9.041, 56 Gulden verschuldet waren. Das sind rund 750 Gulden<br />

Schulden pro Haus/Hof, was etwa die Hälfte des etwaigen Zeitwertes gewesen sein könnte.<br />

Man kann sich also vorstellen, dass nach der Versteigerung zunächst nur Schulden<br />

blieben, es mussten also noch andere Vermögensteile dazu kommen, um allein die Schulden<br />

zu tilgen.<br />

Ein Zeitgenosse berichtet, es wären noch viel mehr ausgewandert, wenn sie nur das<br />

Geld dafür gehabt hätten.<br />

✑ Für den dritten Grund , die eigene Schuld, sei die Klingelbacher Kirchenchronik zitiert:<br />

„Die Leute waren teilweise durch eigene Schuld, schlechte Gemeindeverwaltung<br />

und Trägheit in ihren Verhältnissen zurückgekommen und wären menschlichem Ermessen<br />

nach hier immer mehr in Verarmung versunken."<br />

<strong>Laurenburg</strong> und Scheidt<br />

Hier waren die Verhältnisse etwas anders als im Einrich, da außer der Landwirtschaft<br />

noch die Grube Holzappel als Verdienstmöglichkeit bestand, wo um diese Zeit bereits etwa<br />

500 Menschen beschäftigt waren. Fast jeder Bergmann hatte nebenbei noch eine<br />

kleine Landwirtschaft und das Bestreben auszuwandern war verhältnismäßig geringer;<br />

nur 14 % der Einwohner verließen ihre Heimat.<br />

Sespenrod<br />

Die Sespenroder liefern das krasseste Beispiel für unsere Untersuchung. Ihre Ländereien


waren vorher schon teilweise verkauft und die meisten Häuser verpfändet. Zudem machten<br />

sich bei ihren Kleinhandwerkstätigkeiten die Auswirkungen der Industriealisierung<br />

bemerkbar. Deutlich werden deren Auswanderungsgründe, wenn wir ihr Gesuch an die<br />

herzogliche Regierung lesen, dem auch entsprochen wurde: „Wir sind am Bettelstab angelangt,<br />

unsere Kinder schreien nach Brot, wir müssen alle zugrunde gehen. Als Schnallenmacher<br />

und Löffelgießer können wir nicht mehr leben, überall entstehen Fabriken.<br />

Was wir als Strohbinder, Korbmacher, Besenbinder und Kesselflicker verdienen, reicht<br />

nicht aus. In unserer Not haben wir bereits viele Ländereien verkauft und besitzen nur<br />

noch wenig Wald und geringwertige Wiesen". Am 28. März 1853 - Ostermontag -<br />

reisten die 13 Sespenroder Familien zu Fuß ab, ihr restliches Hab und Gut auf 2 Handkarren<br />

verpackt.<br />

Einzelschicksale von Auswanderern<br />

Heinrich Bauer wurde am 7.1.1837 in <strong>Laurenburg</strong> als 5. Kind in dem Fährhaus an<br />

der Lahn, dem heutigen „Gasthof zum Lahntal", geboren. Aus der Familie Bauer sind in<br />

der Zeit vom 23.12.1867 bis 10.5.1871 mindestens 7 Personen nach Amerika ausgewandert.<br />

Heinrich Bauer war wohl vor dem 7.2.1867 zum ersten Mal illegal aus <strong>Laurenburg</strong><br />

ausgewandert. Sein älterer Bruder Victor war bereits verheiratet und hatte auch das<br />

elterliche Anwesen mit dem Fährbetrieb übernommen. Als Victor jedoch am 7.2.1867 in<br />

der Lahn ertrank, rief die Witwe ihren Schwager Heinrich aus Amerika zurück, damit dieser<br />

ihr helfen sollte. Heinrich kam auch zurück und führte den elterlichen Betrieb mit seiner<br />

Schwägerin, bis diese einen <strong>neu</strong>en Mann gefunden hatte: Julius Loos von Diez. Aber<br />

noch bevor die Witwe J. Loos am 28.11.1871 heiratete, sah Heinrich seine Aufgabe erfüllt<br />

und wollte wieder auswandern. Dies wurde ihm aber verwehrt, denn er hatte sich<br />

in der Zwischenzeit mit dem herzoglichen Amt in Diez vertraglich gebunden mit dem Betrieb<br />

der „fiscalischen Fähre". Da seine Mission jedoch erfüllt war und der zukünftige<br />

zweite Ehemann seiner Schwägerin den Fährbetrieb übernehmen wollte, verließ er <strong>Laurenburg</strong><br />

wieder und so finden wir ihn mit dem Abreisedatum 10.5.1871 in der Schiffsliste<br />

Hamburg - New York. Da er die „Neue Welt" schon kennen gelernt hatte, konnte<br />

er sicherlich noch 3 Familienmitglieder und 17 weitere <strong>Laurenburg</strong>er davon überzeugen,<br />

dass sie in U.S.A. ein besseres Leben zu erwarten hätten. Von allen Bauers gibt es scheinbar<br />

keinen Kontakt mehr nach Deutschland.<br />

Philipp Henrich Herpel war am 22.4.1816 in <strong>Laurenburg</strong> geboren (im heutigen Haus<br />

Hauptstraße Nr. 46), ist dort aufgewachsen und war von Beruf Bergmann. Er heiratete<br />

1846 nach Dörnberg und wanderte ein halbes Jahr nach Heinrich Bauer mit seiner Familie<br />

nach Texas aus. Zwei seiner Söhne Carl und Heinrich gründeten in Reynoldsville<br />

die Firma „Herpel-Brothers, Machinista" - eine Parallele zu ihrer in <strong>Laurenburg</strong> gebliebenen<br />

Verwandtschaft, die hier die Firma „Gebrüder Herpel" besaßen (heute „Auto-<br />

Herpel"). Ein Nachkomme der amerikanischen Herpel, Samuel Walker, hatte noch 2010<br />

Kontakt mit „Auto-Herpel" und mir.<br />

Johann Philipp Gemmer wanderte 1855 aus Rettert aus. Sein Werdegang wird hier<br />

mit dem Schild beschrieben, welches in Rettert an das Haus „Rheinstraße Nr. <strong>27</strong>" angebracht<br />

werden soll:<br />

19


20<br />

Von 1848 - 1855 wohnte in<br />

diesem Haus<br />

Johann Philipp<br />

Gemmer<br />

Er wurde am 26.1.1838 in Lollschied<br />

geboren, zog 1848 mit seinen<br />

Eltern hierhin und wanderte am<br />

5.1.1855 mit seinem Vater nach<br />

Boonville, Missouri, USA aus. Dort<br />

lernte er das Handwerk der Büchsenmacher<br />

und zog 1860 nach St.<br />

Louis, ca. 200 km ostwärts, wo er in<br />

der berühmten Hawken-Gewehrfabrik<br />

Arbeit fand. Diese Fabrik übernahm<br />

er später und fertigte die heute<br />

noch von Sportschützen begehrten<br />

und nachgebauten“ Gemmer-<br />

Gewehre".<br />

Johann Philipp Gemmer,<br />

1838 - 1919<br />

Gemmer - Hinterlader, Kaliber .46 Randfeuer (Missouri Historical Society and<br />

Missouri History Museum)<br />

Kurz vor seinem Tod 1919 trug er seinen Kindern Julius und Adele auf, der Kirche in<br />

Rettert Geld für zwei <strong>neu</strong>e Glocken zu spenden, da diese im 1. Weltkrieg eingeschmolzen<br />

worden waren. Dieses Geld überbrachten seine Kinder im Jahre 1921.<br />

Friedrich Göbel aus Rettert wanderte am 16.3.1849 mit seiner Frau und 5 Kindern von<br />

Rettert aus, zunächst nach Canal Dover in Ohio, 1864 zog er um nach Belden, Indiana,<br />

und seit 1875 kamen seinen <strong>Brief</strong>e aus Huntington, Virginia. Die 3 Stationen scheinen<br />

nicht weit auseinander zu liegen, denn er schreibt immer wieder von mehreren Retterter<br />

Mitauswanderfamilien, die sich gegenseitig besuchen: 3 Familien Gemmer (seine Frau<br />

war auch eine geborene Gemmer), Müller, Kaiser, Walter, Leonhardt, Fleck und Frankenfeld.<br />

Seine Schreibfreudigkeit und auch die seiner Nachkommen haben uns von 1864


is 1983 mindestens acht <strong>Brief</strong>e hinterlassen, die Hälfte davon von ihm selbst. So ist auch<br />

der Werdegang seiner 6 Kinder und 18 Enkelkinder bekannt - soweit in diesen <strong>Brief</strong>en<br />

erwähnt. Alle seine Söhne waren Prediger/Pfarrer, außer dem Sohn Lui, der seinen landwirtschaftlichen<br />

Betrieb übernommen hatte; selbst seine Tochter Minna hatte einen ausgewanderten<br />

Pfarrer geheiratet, der aus Friedrichs heimatlichem Nachbarort Laufenselden<br />

stammte. Die Verbindungen zu Rettert blieben auch bis in die heutige Zeit: Friedrichs<br />

Enkelsohn George William war 1938 noch zu Besuch in Rettert und predigte in der dortigen<br />

Kirche und dessen Sohn Erwin John, Enkel Gordon und Urenkel besuchten 1982<br />

noch das Heimatdorf ihres Vorfahren Friedrich Göbel. Der Urenkel war 1983 in Wiesbaden<br />

als amerikanischer Soldat und wird sicherlich nochmals die Wiege des amerikanischen<br />

Göbel-Zweiges in der Pfarrgasse 2 in Rettert besucht haben.<br />

Deutschland hat sich vom Auswanderungsland zum<br />

Einwanderungsland gewandelt<br />

Die Völkerwanderung einiger germanischen Stämme im 3. bis 6. Jahrhundert brachten<br />

noch richtig Bewegung in unser heimisches Siedlungsgefüge, bis die einzelnen Stämme<br />

sesshaft wurden. Es gab für die Umsiedlungen meist wirtschaftliche Gründe, oft waren<br />

strategische Maßnahmen bzw. Eroberungen von Gebieten die Ursache für Umsiedlungen.<br />

Spätere Umsiedlungen in unserem engeren Raum haben recht unterschiedliche Gründe<br />

gehabt. So ist 1699 in der Esterau der Ort Charlottenberg mit Glaubensflüchtlingen<br />

aus dem heutigen französisch-italienischen Grenzgebiet <strong>neu</strong> angesiedelt worden. Nur 20<br />

Jahre später wurden aus unserer Heimat Leute nach Ostpreußen verlagert, weil dort die<br />

Pest derart gewütet hatte, dass über tausend Höfe leerstanden, die wieder mit Leben erfüllt<br />

werden sollten. Nach Russland (Wolgadeutsche) und Rumänien (Siebenbürgen) wanderten<br />

Deutsche, um handwerkliche und landwirtschaftliche Aufbauarbeiten zu leisten<br />

und von Rettert sind von dem Fürsten von Nassau-Saarbrücken um 1725 Krugbäcker mit<br />

ihren Familien an die Saar geholt worden, die dort helfen sollten, die Keramikindustrie<br />

aufzubauen (Rettert gehörte damals zu Nassau-Saarbrücken).<br />

Die jüngste, größere Emigration brachte uns die Zeit des Nationalsozialismus, 1933 -<br />

1945, während der viele Deutsche aus rassistischen oder regimeablehnenden Gründen<br />

unser Land verlassen haben oder verlassen mussten.<br />

Nach dem 2. Weltkrieg sind wir zum Immigrationsland geworden. Das begann<br />

zunächst mit Fremdarbeitern aus den südeuropäischen Ländern, die beim Wiederaufbau<br />

der Städte und Fabriken halfen. In den letzten Jahrzehnten sind es zunehmend Flüchtlinge,<br />

die aus wirtschaftlichen oder politischen Gründen ihre Heimat verlassen und bei<br />

uns Zuflucht suchen.<br />

Damit ich nicht als <strong>Laurenburg</strong>er Dorfschreiber zurücktreten muss (das vorstehende ist<br />

keine Doktorarbeit!), nenne ich die wichtigsten benutzten Quellen:<br />

Kirchenbücher von Holzappel und Rettert;<br />

Schulchroniken von <strong>Laurenburg</strong>, Scheidt und Rettert;<br />

„Die Wüstung Sespenrod im Gelbachtal", Guido Feig, 1983;<br />

„Katzenelnbogen und der Einrich"und<br />

„Streifzüge durch die Vergangenheit", Rudolf Herold, 1974 und 1983;<br />

21


22<br />

„Die Auswanderung aus dem Herzogtum Nassau", Wolf-Heino Struck, 1966;<br />

„Einwanderer in Pennsylvanien", I. Daniel Rupp, 1931;<br />

Nasauische Annalen,<br />

81. Bd., „Weltkonferenz für Urkunden- und Auswanderforschung", Hermann Mitgau,<br />

1971;<br />

82. Bd. „Zur Geschichte d. nass. Auswanderung nach Texas, 1844 - 1847", W.-H.<br />

Struck, 1971;<br />

105. Bd. „Auswanderung als Geschäft", Winfried Schüler, 1994;<br />

Visier (Waffen-Magazin), „Johann Philipp Gemmer und die Firma Hawken", M.<br />

Recktenwald, 2009;<br />

Viele <strong>Brief</strong>e von Auswanderern und deren Nachkommen;<br />

Vortrag und zugehörige Schriften, Prof. Dr. Imre Josef Demhardt, 2011.<br />

Nachfolge<br />

geregelt<br />

Unser Burgherr, Horst<br />

Wienberg, hat aus gesundheitlichemGründen<br />

die Nachfolge auf<br />

der <strong>Laurenburg</strong> geregelt.<br />

Übernehmen werden<br />

die Burganlage mit der<br />

sanierten <strong>Laurenburg</strong><br />

seine beiden Enkel Martin<br />

Ochs (links) und<br />

Jean-Paul Wienberg.<br />

Beide sind schon von<br />

Kindesbeinen an immer<br />

auf der Burg und interessieren<br />

sich sehr für die<br />

<strong>Laurenburg</strong>. Auch bei<br />

Arbeitseinsätzen waren<br />

sie immer dabei.<br />

Die „Freunde der<br />

<strong>Laurenburg</strong> e.V." werden<br />

auch die <strong>neu</strong>en<br />

Burgbesitzer mit allen<br />

Kräften unterstützen<br />

und wünschen den Beiden<br />

alles Gute.


<strong>Laurenburg</strong>er Bootsclub feiert Skipperfest<br />

Vom 6. –10. Juni feierte der Bootsclub auf den Lahnwiesen und am Gemeindehaus ein<br />

Skippertreffen, um die Bedeutung der Lahn als Verkehrsweg zu erhalten. Zahlreiche Skipper<br />

sowie weitere Gäste feierten mit dem Bootsclub. Der Abschluss wurde am Gemeindehaus<br />

gefeiert, wo der Schatzmeister Jürgen Fuchs auch den MdL Frank Puchtler begrüßen<br />

konnte. Hier wurden die Akteure des Bootsclubs von der FFL tatkräftig unterstützt.<br />

Zuvor hatte der Fanfarenzug aus Niederhadamar die Gäste unterhalten.<br />

23


24. Burgfest an der <strong>Laurenburg</strong><br />

Am dritten Samstag im Juli feierten die „Freunde der <strong>Laurenburg</strong>“ ihr diesjähriges<br />

Burgfest auf dem Festplatz unterhalb der <strong>Laurenburg</strong>. Nach dem großen Jubiläumsfest<br />

im letzten Jahr (25 Jahre FdL), fiel das heutige Fest wieder etwas kleiner aus, man wollte<br />

aber trotzdem mit Kaffee und Kuchen um 15 Uhr beginnen.<br />

Obwohl das Wetter noch ganz gut mitspielte, fanden viele Besucher aus <strong>Laurenburg</strong><br />

nicht wie sonst den Weg an die Burg zum reichhaltigen Kuchenbüfett. Trotzdem waren<br />

etliche Wanderer und Radfahrer gekommen und stärkten sich an den von Vereinsmitgliedern<br />

gebackenen Kuchen.<br />

Abends war der Besuch wieder besser und bei fetziger Musik von verschiedenen DJ<br />

kam auch gute Stimmung auf und einige Besucher nutzten auch die Tanzfläche.<br />

Die von Gerhard Gemmer organisierte Tombola war Dank der zahlreichen Sachspenden<br />

wieder ein voller Erfolg. Die Lose waren im Vorfeld schon gut gekauft worden, der<br />

Rest ging am Abend noch weg. Der Verein hatte wieder für Essen und gut gekühlte Getränke<br />

gesorgt, dabei war besonders der Spießbraten schon bald ausverkauft.<br />

24<br />

Das Burgfest endete gegen 1:00 Uhr.


<strong>Laurenburg</strong>er Herbstkirmes<br />

vom 5. bis 8. Oktober 2012<br />

Die Mädchen und Jungen der Kirmesgesellschaft: 1 Magdalena Meffert, 2 Sara<br />

Harke, Vivien Lorenz, 4 Adrian Seifert, 5 Manuel Langer, 6 Lars Becker, 7 Niclas Lorenz,<br />

8 Johannes Windecker, 9 Kajuna Ubl, 10 Daniel Harke, 11 Christopher Scheid<br />

26<br />

4<br />

5<br />

1<br />

6<br />

7<br />

2<br />

8<br />

An vier Tagen wurde in diesem Jahr wieder die <strong>Laurenburg</strong>er<br />

Kirmes gefeiert. Los ging es am Freitag mit<br />

dem Stellen des Kirmesbaumes, abends Disco für die<br />

jungen Besucher. Am Samstag abend Tanz in „Bauer‘s<br />

Saal“. Der sonntägliche Kirmesumzug fand unter dem<br />

Motto „Ist der Urlaub auch vorbei, in <strong>Laurenburg</strong> folgt<br />

Teil II.“ statt. Mit Unterstützung der <strong>Laurenburg</strong>er Vereine,<br />

Gäste aus Kärnten sowie einer Abordnung aus<br />

Scheidt, war wieder ein farbenfroher Umzug unterwegs.<br />

Viele Zuschauer säumten die Strassen und freuten<br />

sich bei schönem Wetter über die verteilten Präsente<br />

wie Getränke, kleine Häppchen, Würstchen und<br />

Süßigkeiten. Der Umzug endete im Kirmeslokal „Zum<br />

Lahntal“, wo der Abschluss war. Beim Frühschoppen<br />

am Montag wurden auch die Preise der Tombola verlost.<br />

Ein Wandergeselle machte auch am Umzug mit<br />

3<br />

9<br />

10<br />

11


Eine Wandergruppe aus den Bergen . . . .<br />

. . . . sowie Urlauber, die direkt vom Strand kommen<br />

<strong>27</strong>


28<br />

Für das leibliche Wohl sorgten Andi Herpel und Daniel Meffert mit dem<br />

fahrbaren Grill<br />

Der Bootsclub sorgte dafür, dass auch<br />

„Fußkranke“ den Umzug geniesen<br />

konnten.


Die Kärntener Urlaubsbekannten der Familie Kuhmann, Loise und Ewald Meislitzer.<br />

Sie hatten ihre Tochter Manuela und den zuk. Schwiegersohn Johannes<br />

Kröll sowie 4 Kästen Villacher Bier mitgebracht, dass im Umzug verteilt wurde.<br />

Die Gewinner des 1. Preises der Tombola: ein Flachbildschirm für Hermann und<br />

Hertha Scheidweiler<br />

29


Ausbau der L 322 (Rupbachstraße) hat begonnen<br />

Nach langen Jahren der Ankündigung hat im Frühjahr 2012 der Ausbau der L 322<br />

(Rupbachstraße) begonnen. Im März wurde unter Vollsperrung der Baumbestand über<br />

dem Steilhang abgeschnitten und abtransportiert. Dann war die Straße wieder für zwei<br />

Monate freigegeben.<br />

30


Dann fing die bauausführende Firma Abel und Weimar aus Limburg mit der Verbreiterung<br />

der Fahrbahn an. Hierfür muss der Fels am Steilhang abgetragen werden. Auch<br />

diese Arbeiten können nur unter Vollsperrung der Straße stattfinden.<br />

Die Firma hatte auch den Radweg an der B 417 <strong>Laurenburg</strong>-Obernhof gebaut<br />

31


Zur Zeit (Mitte Oktober) werden <strong>neu</strong>e Kanalleitungen verlegt und Kontrollschächte gesetzt.<br />

Auch dies ist nicht einfach, da überall Fels ist. Voraussichtliche Fertigstellung Anfang<br />

2013.<br />

32


Planung von zwei Webcams<br />

Die „Freunde der <strong>Laurenburg</strong>“ möchten nicht nur in die Vergangenheit , sondern auch<br />

in die digitale Zukunft blicken. Der Anfang wurde mit einer eigenen Homepage gemacht.<br />

Auf dieser kann man sich über allerlei Aktivitäten informieren, sich Bilder anschauen, Informationen<br />

einholen oder alle bisher erschienenen <strong>Laurenburg</strong>-<strong>Brief</strong>e downloaden.<br />

Nun möchten wir einen Schritt weiter gehen. Schon lange war der Wunsch vorhanden<br />

zwei Kameras aufzustellen, die <strong>Laurenburg</strong> und die „<strong>Laurenburg</strong>“ jeden Tag mit<br />

mehreren Aktualisierungen von ihrer schönsten Seite zeigen.<br />

Martin Ochs hat nun einen konkreten Plan, wie es aussehen könnte, vorgelegt. Nach<br />

diesem soll eine Kamera auf der Burg und eine im „Haus am Fluß“ installiert werden.<br />

Auf den beiden unteren Bildern kann man sehr schön die beiden Positionen und die Erfassungswinkel<br />

der Kameras sehen.<br />

33


Vandalismus nimmt kein Ende<br />

Die fest installierte Bank auf dem Aussichtspunkt „Strohhüttchen“ wurde mutwillig<br />

zerstört. Die Bretter sind zerbrochen und die Eisenteile verbogen.<br />

34<br />

Rolf<br />

Mollenhauer<br />

* 18.03.1928 † 26.12.2011<br />

Am 26.12.2011 verstarb unser Mitglied Rolf Mollenhauer. Herr Mollenhauer<br />

war seit dem 12. Dez. 1994 Mitglied und sehr an der Geschichte des<br />

Nassauer Landes und der Esterau interessiert.<br />

Wir werden den Verstorbenen stets in guter Erinnerung behalten.<br />

Der Familie gilt unser tief empfundenes Beileid.<br />

Freunde der <strong>Laurenburg</strong>


Nicolaus Hendrik<br />

Johannes Pabon<br />

* 24.03.1923 † 03.12.2011<br />

Nach langer schwerer Krankheit verstarb unser Mitglied Nicolaus Hendrik<br />

Johannes Pabon aus Deventer in den Niederlanden. Herr Pabon hatte<br />

<strong>Laurenburg</strong>er Wurzeln – seine Vorfahren stammten aus der <strong>Laurenburg</strong>er<br />

Mühle. Mit Interesse verfolgte er die Arbeiten an der <strong>Laurenburg</strong>.<br />

Wir werden den Verstorbenen stets in guter Erinnerung behalten.<br />

Der Familie gilt unser tief empfundenes Beileid.<br />

Freunde der <strong>Laurenburg</strong><br />

Ernst<br />

Bauer<br />

* 09.05.1922 † 12.12.2011<br />

Nach kurzer Krankheit verstarb unser Mitglied Ernst Bauer. Ernst Bauer war<br />

seit dem 1. Sept. 1993 Mitglied und verfolgte die Arbeiten an der <strong>Laurenburg</strong><br />

mit regem Interesse.<br />

Wir werden den Verstorbenen stets in guter Erinnerung behalten.<br />

Der Familie gilt unser tief empfundenes Beileid.<br />

Freunde der <strong>Laurenburg</strong><br />

35


Rodung neben der Burg<br />

Das Gelände neben der Burg (nördlich) wurde gerodet und soll geebnet werden. Auch<br />

muss das Geländer er<strong>neu</strong>ert werden. Das angefallene Holz wird später im Kamin der <strong>Laurenburg</strong><br />

verfeuert.<br />

36<br />

<strong>Laurenburg</strong>er Terminkalender<br />

2012/2013 (soweit schon bekannt)<br />

Seniorenfeier (Ortsgemeinde) 02. 12. 2012<br />

Singen unterm Weihnachtsbaum (Freizeitsänger) 08. 12. 2012<br />

Brockselessen in der Grillhütte 29. 12. 2012<br />

Jahreshauptversammlung (<strong>Heimatverein</strong>) 18. 01. 2013<br />

Jahreshauptversammlung (Freiw. Feuerwehr) 15. 03. 2013<br />

Sommerfest <strong>Heimatverein</strong> 19. 05. 2013<br />

Burgfest (Freunde der <strong>Laurenburg</strong>) 20. 07. 2013<br />

Herbstkirmes<br />

(Ortsgemeinde + Kirmesgesellschaft) 04. 10. bis 07. 10. 2013<br />

Jahreshauptversammlung der<br />

Freunde der <strong>Laurenburg</strong> 22. 11. 2013

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