22.02.2013 Aufrufe

Der Parlamentarische Rat und das Grundgesetz - Mitmischen.de

Der Parlamentarische Rat und das Grundgesetz - Mitmischen.de

Der Parlamentarische Rat und das Grundgesetz - Mitmischen.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Grafik: DBT/Marc Men<strong>de</strong>lson<br />

Gremien <strong>und</strong> abläufe<br />

organisation <strong>und</strong> arbeitsweise <strong>de</strong>s <strong>Parlamentarische</strong>n <strong>Rat</strong>es im Überblick<br />

Hauptausschuss<br />

Vorsitz: Carlo Schmid (SPD)<br />

– Zusammenfassung <strong>und</strong> Beratung<br />

<strong>de</strong>r Ergebnisse <strong>de</strong>r Fachausschüsse<br />

– Erarbeitung eines Gesamtentwurfs<br />

Entwurf zur Debatte weitergeleitet<br />

Die Alliierten<br />

Militärgouverneure von<br />

Frankreich,<br />

Großbritannien <strong>und</strong> <strong>de</strong>n<br />

Vereinigten Staaten<br />

– müssen <strong>de</strong>m Gr<strong>und</strong>gesetz<br />

zustimmen<br />

– unterhalten Verbindungsbüros<br />

beim <strong>Parlamentarische</strong>n <strong>Rat</strong><br />

Ältestenrat<br />

– Klärung von Verfahrens-<br />

<strong>und</strong> Geschäftsordnungsfragen<br />

Besprechungen<br />

mit Delegationen<br />

<strong>de</strong>s <strong>Parlamentarische</strong>n<br />

<strong>Rat</strong>es<br />

nach <strong>de</strong>m brutalen Miss brauch <strong>de</strong>r<br />

Ve r f a s s u n g d u r c h d i e N a t i o n a l s o z i a -<br />

listen im neuen Gr<strong>und</strong>gesetz Ver fassungs<br />

gr<strong>und</strong> rechte <strong>und</strong> Prinzipien stehen<br />

sollen, die unverrückbar sind. Dies<br />

gilt in erster Linie für die in Artikel 1<br />

nie<strong>de</strong>rgelegte Menschenwür<strong>de</strong> <strong>und</strong> die<br />

Gr<strong>und</strong> rechtsbindung <strong>de</strong>r staatlichen<br />

Gewalt. Nie mand, auch nicht <strong>de</strong>r Gesetzgeber<br />

mit Zweidrittelmehrheit, soll<br />

diese elementaren Gr<strong>und</strong>sätze aushebeln<br />

können.<br />

Das Gleiche gilt für die Prinzipien<br />

<strong>de</strong>r Demokratie, <strong>de</strong>r Volkssouveränität,<br />

<strong>de</strong>r Gewaltenteilung <strong>und</strong> <strong>de</strong>r fö<strong>de</strong>ralistischen<br />

Glie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r B<strong>und</strong>esrepublik.<br />

Auch hier verfügt <strong>das</strong> Gr<strong>und</strong>gesetz in<br />

Ar tikel 79 ein klares <strong>und</strong> absolutes<br />

Ver än<strong>de</strong>rungsverbot:<br />

„Eine Än<strong>de</strong>rung dieses Gr<strong>und</strong>gesetzes,<br />

durch welche die Glie<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>s B<strong>und</strong>es in Län<strong>de</strong>r, die gr<strong>und</strong>sätzliche<br />

Mitwirkung <strong>de</strong>r Län<strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>r<br />

Gesetzgebung o<strong>de</strong>r die in <strong>de</strong>n Artikeln<br />

1 <strong>und</strong> 20 nie<strong>de</strong>rgelegten Gr<strong>und</strong>sätze<br />

berührt wer<strong>de</strong>n, ist unzulässig.“<br />

benennen<br />

Mitglie<strong>de</strong>r<br />

Plenum<br />

– Debatte<br />

– Beschluss <strong>de</strong>s<br />

Gr<strong>und</strong>gesetzes<br />

mit einfacher<br />

Mehrheit<br />

Fraktionen<br />

CDU/CSU<br />

SPD setzen ein<br />

FDP<br />

DP<br />

KPD<br />

Zentrum<br />

Zu <strong>de</strong>n 19 Gr<strong>und</strong>rechten, die am<br />

Anfang <strong>de</strong>s neuen Gr<strong>und</strong>gesetzes stehen<br />

<strong>und</strong> sich stark an die Bill of Rights<br />

<strong>de</strong>r amerikanischen Verfassung <strong>und</strong> die<br />

Erklärung <strong>de</strong>r Menschenrechte <strong>de</strong>r Vereinten<br />

Nationen anlehnen, gibt es im<br />

<strong>Parlamentarische</strong>n <strong>Rat</strong> zwar viele Diskus<br />

sionen, aber letztlich ist man sich<br />

doch relativ schnell über <strong>de</strong>ren Be <strong>de</strong>utung<br />

<strong>und</strong> Notwendigkeit einig. Anfangs<br />

umstritten sind die Gleich berechtigung<br />

von Männern <strong>und</strong> Frauen – hier verlangen<br />

SPD <strong>und</strong> KPD gleichen Lohn für<br />

gleiche Arbeit –, <strong>das</strong> Asylrecht <strong>und</strong> –<br />

beson<strong>de</strong>rs stark – <strong>das</strong> Elternrecht, bei<br />

<strong>de</strong>m CDU <strong>und</strong> CSU for<strong>de</strong>rn, <strong>das</strong>s bei<br />

Erziehung <strong>und</strong> Ausbildung <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r<br />

<strong>das</strong> Elternrecht über <strong>de</strong>m Recht <strong>de</strong>s<br />

Staates stehen müsse.<br />

Die institutionen<br />

leiten Ergebnisse<br />

weiter<br />

Wahl<br />

Um die Organisation <strong>de</strong>s B<strong>und</strong>es <strong>und</strong><br />

seiner Organe gibt es zwar viel Be-<br />

ra tungsbedarf, aber letztlich wird doch<br />

Einigkeit erzielt. Nur bei <strong>de</strong>r Frage <strong>de</strong>r<br />

DeR PaRlaMenTaRisCHe RaT<br />

Sechs Fachausschüsse<br />

– Gr<strong>und</strong>satzfragen<br />

– Organisation <strong>de</strong>s B<strong>und</strong>es sowie Verfassungsgerichtshof<br />

<strong>und</strong> Rechtspflege<br />

– Zuständigkeitsabgrenzung<br />

– Finanzfragen<br />

– Wahlrechtsfragen<br />

– Besatzungsstatut<br />

Präsidium<br />

Präsi<strong>de</strong>nt: Konrad A<strong>de</strong>nauer (CDU/CSU)<br />

1. Vizepräsi<strong>de</strong>nt: Adolph Schönfel<strong>de</strong>r (SPD)<br />

2. Vizepräsi<strong>de</strong>nt: Hermann Schäfer (FDP)<br />

Interfraktionelle Gesprächskreise,<br />

Kommissionen <strong>und</strong> Ausschüsse<br />

– Klärung von strittigen Fragen<br />

– Ausarbeitung mehrheitsfähiger Kompromisse<br />

– Redaktion von Gr<strong>und</strong>gesetz-Entwürfen<br />

Län<strong>de</strong>rvertretung, ihren Finanz- <strong>und</strong><br />

Gesetzeszuständigkeiten verhaken sich<br />

die Parteien dauerhaft. Da ist es kaum<br />

verw<strong>und</strong>erlich, <strong>das</strong>s auch heute noch<br />

B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Län<strong>de</strong>r in Fö<strong>de</strong>ralismuskommissionen<br />

um Macht <strong>und</strong> Einfluss<br />

streiten. Als künftige Verfassungs i n s -<br />

titutionen wer<strong>de</strong>n festgeschrieben:<br />

■ B<strong>und</strong>estag: Seine Abgeordneten sollen<br />

in allgemeiner, unmittelbarer,<br />

freier, gleicher <strong>und</strong> geheimer Wahl<br />

gewählt wer<strong>de</strong>n. Sie sind Vertreter<br />

<strong>de</strong>s ganzen Volkes, an Aufträge <strong>und</strong><br />

Weisungen nicht geb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> nur<br />

ihrem Gewissen unterworfen. <strong>Der</strong><br />

zeitweise favorisierte Terminus Volkstag<br />

wird zugunsten von Bun <strong>de</strong>s tag<br />

zurückgenommen.<br />

■ B<strong>und</strong>esregierung: Das Amt <strong>de</strong>s B<strong>und</strong>es<br />

kanzlers wird mit klarer Macht<br />

ausge füllt („<strong>Der</strong> B<strong>und</strong>eskanzler be -<br />

stim mt die Richtlinien <strong>de</strong>r Politik.“),<br />

er schlägt auch die Minister vor,<br />

zugleich aber ist er vom Vertrauen<br />

<strong>de</strong>s Par laments abhängig. Um die<br />

sPezial BliCKPUnKT BUnDesTaG 15

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!