Der mündige Patient - mehr als nur ein Schlagwort - Gesundheit ...
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Gesunde Bundespolitik Info_Dienst für <strong>Gesundheit</strong>sförderung 1_08<br />
Erweiterungserhebung zu beteiligen. Besonders<br />
wichtig für die Datenbank sind Angebote,<br />
die sich ausschließlich oder überwiegend<br />
an Menschen in schwieriger sozialer Lage<br />
richten (z.B. Arbeitslose oder Menschen in<br />
benachteiligten Stadtteilen).<br />
Helfen Sie uns, die vielgestaltige Praxis der<br />
<strong>Gesundheit</strong>sförderung in Deutschland transparent<br />
zu machen! Die Darstellung von Angeboten<br />
der soziallagenbezogenen <strong>Gesundheit</strong>sförderung<br />
in der Datenbank ist <strong>ein</strong> wichtiger<br />
Beitrag, um den Stellenwert<br />
gesundheitsfördernder und präventiver Angebote<br />
weiter zu stärken.<br />
Weitere Informationen finden Sie unter:<br />
http://www.gesundheitliche-chancengleichheit.de/:datenbank<br />
Marco Ziesemer<br />
Mehr <strong>Gesundheit</strong>liche Chancengleichheit<br />
in Deutschland<br />
Auf dem fünften Kooperationstreffen haben<br />
sich die Mitglieder des Kooperationsverbundes<br />
'<strong>Gesundheit</strong>liche Chancengleichheit bei<br />
sozial Benachteiligten' mit <strong>ein</strong>er Erklärung<br />
unter<strong>ein</strong>ander und gegenüber der Öffentlichkeit<br />
verpflichtet, auf <strong>ein</strong>e Stärkung, Verstetigung<br />
und den Ausbau ihrer Kooperationen<br />
hinzuwirken, damit das Ziel, "<strong>mehr</strong> gesundheitliche<br />
Chancengleichheit in Deutschland",<br />
gem<strong>ein</strong>sam mit weiteren Partnern auch tatsächlich<br />
erreicht werden kann. Diese Verpflichtung<br />
wird durch die folgenden vier<br />
handlungsleitenden Grundsätze für die<br />
zukünftige Arbeit und Zusammenarbeit<br />
geprägt:<br />
<strong>Gesundheit</strong> fördern durch Beteiligung der Zielgruppe<br />
Fachtag mit dem Thema "Partizipation ja, aber wie?" in Bremerhaven<br />
Wie können Zielgruppen erreicht werden, die<br />
sich häufig nicht angesprochen fühlen? Dies<br />
war die zentrale Frage des Fachtages "Partizipation<br />
ja, aber wie?" in Bremerhaven. Die<br />
Veranstaltung wurde am Donnerstag, 15.<br />
November 2007 von der Landesver<strong>ein</strong>igung<br />
für <strong>Gesundheit</strong> LVG Bremen, dem Regionalen<br />
Knoten Bremen und dem <strong>Gesundheit</strong>samt<br />
Bremerhaven durchgeführt.<br />
Die soziale Struktur im Land Bremen ist deutlich<br />
von Armut geprägt. Besonders dramatisch<br />
ist die Situation in Bremerhaven: Hier<br />
leben 41,5 Prozent der unter 15-Jährigen in<br />
Armut, dies sind vier von zehn Kindern<br />
(Arbeitnehmerkammer Bremen, 2007). <strong>Der</strong><br />
Zusammenhang zwischen Armut und<br />
<strong>Gesundheit</strong> ist statistisch belegt und<br />
bekannt.<br />
Armut und <strong>Gesundheit</strong> bei Kindern und<br />
Jugendlichen<br />
Dr. Antje Richter, Mitarbeiterin der Landesver<strong>ein</strong>igung<br />
für <strong>Gesundheit</strong> Niedersachsen<br />
und Koordinatorin des Regionalen Knotens<br />
Niedersachsen, verdeutlichte in ihrem Vortrag<br />
am Beispiel von Kindern und Jugendlichen,<br />
wie Armut erlebt wird: der Schmerz<br />
über das zwar Dabei-S<strong>ein</strong>, aber dennoch<br />
nicht mitmachen zu können, fördert den<br />
sozialen Rückzug. Ebenfalls auffällig ist: Kinder<br />
aus armen Familien nutzen nicht dieselben<br />
Freizeitangebote wie Kinder aus Mittelstandsfamilien<br />
- auch dann nicht, wenn die<br />
Angebote kostenlos oder -günstig sind. So<br />
werden z.B. Stadtbibliotheken, Jugendfeuerwehren,<br />
Sportver<strong>ein</strong>e und Musikschulen seltener<br />
von Kindern aus sozial schwachen<br />
Familien frequentiert. Sie halten sich zum<br />
Beispiel lieber auf (wilden) Sportplätzen auf.<br />
"Methode der Wahl" in der <strong>Gesundheit</strong>sförderung:<br />
Partizipation<br />
Partizipation - <strong>als</strong>o die aktive Beteiligung der<br />
Zielgruppe - zählt zu den Methoden der Wahl,<br />
gesundheitsfördernde Angebote bedarfsgerecht<br />
auszurichten.<br />
Dr. Michael T. Wright, Wissenschaftszentrum<br />
Berlin, präsentierte auf der Veranstaltung<br />
das von ihm entwickelte Stufenmodell der<br />
Partizipation (siehe Info-Dienst 3/07).<br />
Demnach zählen Mitmachaktionen nicht<br />
unmittelbar zu den Beteiligungsverfahren.<br />
Vorstufen der Beteiligung bilden Informationsvermittlung<br />
und Befragungen. Laut<br />
Wright setzt Partizipation dann <strong>ein</strong>, wenn die<br />
Vorstellungen der Zielgruppe in der Planung<br />
und Umsetzung berücksichtigt werden.<br />
� Erster Grundsatz: Auf der Länderebene<br />
bedarf es <strong>ein</strong>er stärkeren Verankerung<br />
der Regionalen Knoten <strong>als</strong> bisher<br />
� Zweiter Grundsatz: Auf der Bundesebene<br />
bedarf es der Einrichtung <strong>ein</strong>er Transparenz-<br />
und Koordinierungsstelle bei der<br />
BZgA<br />
� Dritter Grundsatz: Zur kontinuierlichen<br />
Qualitätsverbesserung bedarf es der Weiterführung<br />
und des Ausbaus des "Good<br />
Practice"-Ansatzes<br />
� Vierter Grundsatz: Zur kontinuierlichen<br />
Qualitätsverbesserung bedarf es des Aufbaus<br />
<strong>ein</strong>er Interventionsberichterstattung<br />
Das vollständige Dokument sowie weitere Informationenunter:<br />
www.gesundheitliche-chancengleichheit.de.<br />
Partizipation in der Praxis<br />
"Wie wird Beteiligung in Arbeitsfeldern<br />
umgesetzt, die sich nicht über <strong>Gesundheit</strong><br />
definieren?" so lautete auf dem Fachtag die<br />
Initialfrage, auf die neun beteiligte Praxisprojekte<br />
<strong>ein</strong>e Antwort geben sollten. Gefragt war<br />
nicht nach der optimalen Partizipationsstrategie,<br />
sondern danach, wie solche Projekte<br />
bereits jetzt umgesetzt werden und welche<br />
Möglichkeiten, aber auch Grenzen, damit verbunden<br />
sind. Projekte aus den Bereichen<br />
Arbeit (Schule für Eltern, Bremerhaven), Bildung<br />
(Schulprojekt Streitschlichter; Schulprojekt<br />
Ernährung und Bewegung, beide Bremerhaven),<br />
Jugendhilfe (Sportgarten e.V.,<br />
Bremen), Polizei (Präventionsrat, Bremerhaven),<br />
Soziales (Kinderparlamente in Hort und<br />
Kita, Bremerhaven), Sport (Senior/innenbeirat<br />
im Sportver<strong>ein</strong>, SfL Bremerhaven) und<br />
Schulhofgestaltung (Gartenbauamt, Bremerhaven;<br />
SpiellandschaftStadt eV., Bremen)<br />
stellten ihren jeweiligen Ansatz und die damit<br />
verbundenen Ergebnisse vor<br />
(siehe www.lv-gesundheitbremen.de,<br />
www.knoten-bremen.de).<br />
Welche Voraussetzungen ermöglichen<br />
Beteiligung?<br />
Partizipation im Sinne <strong>ein</strong>er aktiven Beteiligung<br />
umzusetzen, benötigt verschiedene