Jahresbericht 2010/2011 - BADS (Bund gegen Alkohol und Drogen ...

Landessektionen
Die Einsatzorte waren nach Absprache u.a. auch in den
Landessektionen Südhessen, Thüringen und Niedersachsen.
Eine erfolgreiche Auftaktveranstaltung mit BOB e.V.
im Saarland förderte die Entscheidung dieser Landessektion,
aufgrund der Nachfrage einen eigenen Fahrsimulator
anzuschaffen, der von Nordhessen mit EUR 4.000 finanziell
unterstützt wurde.
Im Rahmen der guten und kollegialen Zusammenarbeit
mit den Gerichten, den Staatsanwaltschaften sowie dem
Hessischen Justizministerium wurden bei 29 Selbsterfahrungstests
in Fulda, Limburg, Kassel und Gießen 388
Referendare über die gefährliche Wirkung von Alkohol im
Straßenverkehr aufgeklärt. Dabei wurden diese Veranstaltungen
teilweise wissenschaftlich vom Institut für Rechtsmedizin
des Universitätsklinikums Gießen und Marburg
begleitet. Zu diesem Institut sowie zu dessen Vorgängern
bestehen seit Jahren enge wissenschaftliche und freundschaftliche
Beziehungen. So konnte der frühere Leiter,
Prof. (em.) Dr. habil. Harald Schütz, als Referent gewonnen
werden, der im gegenständlichen Zeitraum vor der
Landesärztekammer, der Polizei und anderen interdisziplinären
Fachveranstaltungen u.a. über „Moderne Drogen“
und „KO-Mittel (GHB)“ referierte. Dieser Einsatz war auch
Anlass, das rechtsmedizinische Institut bei der Durchführung
von Kongressen und Fachtagungen finanziell zu unterstützen,
zumal sich damit auch die Gelegenheit ergab,
die Tätigkeit des B.A.D.S. vorzustellen.
Mitarbeiteraufklärung und -schulung gemeinsam durch den
B.A.D.S., BOB e.V. und Verkehrswacht in der EON-Zentrale
Kassel
40
Die Präventionsaktion „BOB – nüchtern ist cool“ mit
Schwerpunkten im Bereich der Polizeipräsidien Mittel- und
Nordhessen wurden sowohl finanziell als auch durch den
Einsatz des Fahrsimulators und großzügiger Verteilung
von Aufklärungsmaterial gefördert. Diese Kampagnen
zeitigen bei den jungen Fahrern und Fahrerinnen Erfolg,
zumal immer mehr Gastronomiebetriebe (auch Brauereien!)
an der Aktion teilnehmen und denjenigen, welche sich
als Fahrer mit dem auffälligen gelben Schlüsselanhänger
ausweisen, in der Regel alkoholfreie Getränke kostenlos
ausschenken.
Die Möglichkeit, diese relevanten Risikogruppen über
Schulen, insbesondere Gymnasien und Berufsschulen,
sowie über die Ausbildungseinheiten der Bundeswehr
anzusprechen, wie es in den zurückliegenden Jahren
möglich war, ist aktuell durch die hessische Schulentwicklung
sehr erschwert worden und wird bei Soldaten aufgrund
der Aussetzung der Wehrpflicht entfallen. Um diese
Gruppen aktuell und in der Zukunft weiterhin gezielt
fokussieren zu können, wurden und werden vermehrt in
Ausbildungszentren größerer Unternehmen und Firmen
Referenten, jeweils in Absprache mit den Personalabteilungen,
eingesetzt. Beispielhaft sei hier eine mehrtägige
Veranstaltung (gemeinsam mit BOB e.V. und der Verkehrswacht)
in mehreren Zentren eines der großen europäischen
Stromkonzerne angeführt, bei der unter Einsatz
des Fahrsimulators mehrere hundert Mitarbeiter und zufällig
anwesende Besucher erreicht und aufgeklärt werden
konnten.
In diesem Zusammenhang sei auf die jahrelange enge
Zusammenarbeit mit der Volkswagen AG (Baunatal) hingewiesen,
die auch im Berichtszeitraum einen mehrtägigen
Moderatoreneinsatz ermöglichte.
Eine weitere länger nutzbare öffentlich wirksame Aktion
gelang mit der Anbringung eines PVC-Banners an einer
neu errichteten Motor-Cross-Rennstrecke; dieses Werbeund
Aufklärungsmittel kann zusätzlich von einer nahen
stark frequentierten Bundesstraße genehmigungsfrei eingesehen
werden. Dem Motorsportclub wurde mit einer
finanziellen Unterstützung gedankt.
Nordrhein-Westfalen
Auch im vergangenen Berichtsraum war Schwerpunkt der
Aufklärungsarbeit die Aus- und Fortbildung junger Richter/innen,
Staats- und Amtsanwälte/innen sowie Rechtsreferendare/innen
aus allen Oberlandesgerichtsbezirken,
jeweils in Zusammenarbeit mit der zuständigen Justizverwaltung
und den Instituten für Rechtsmedizin der Universitäten
Bonn, Düsseldorf, Köln, Münster und Essen. In
diversen Instituten für Rechtsmedizin fanden zu diesem