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hintergrundinformationen aus israel - Missionswerk Mitternachtsruf

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HINTERGRUNDINFORMATIONEN AUS ISRAEL<br />

Nachrichten <strong>aus</strong> Israel 6/2009<br />

NANO-TECHNOLOGIE<br />

Der Einfallsreichtum <strong>israel</strong>ischer Forscher<br />

Vor drei Jahren gab es in Israel gerade einmal 45 Firmen, die im Bereich der Nano-Technologie forschten. Heute<br />

sind es schon 75. Dort werden Ideen umgesetzt, die viele noch vor wenigen Jahren als «Ausgeburten der Fantasie»<br />

bezeichnet hätten. Heute werden sie Realität.<br />

Immer wieder hört man das Wort<br />

Nano-Technologie. Doch was ist das<br />

überhaupt? «Nano» kommt <strong>aus</strong> dem Griechischen<br />

und heisst so viel wie Zweig.<br />

Die Nano-Technologie beschäftigt sich<br />

mit winzigen Teilchen. Dabei geht es von<br />

einer Grössenordnung eines Einzelatoms<br />

sozusagen abwärts bis zur Strukturgrösse<br />

von lediglich 100 Nanometern. Ein<br />

Nanometer ist ein Milliardstel eines Meters.<br />

Diese Forschung betrifft bestimmte<br />

Teilbereiche der Physik und der Chemie.<br />

Sie fi ndet praktische Anwendung in<br />

diesen Bereichen sowie zum Beispiel im<br />

Maschinenbau und in der Pharma- und<br />

Kosmetikindustrie. Aufgrund der Grössenordnung<br />

der Teilchen, mit denen sich<br />

dieses neuartige Wissenschaftsgebiet<br />

beschäftigt, spielen hier die Oberfl ächenbeschaffenheiten<br />

der Materialien<br />

eine enorm grosse Rolle. Mit anderen<br />

Worten: Durch die Grösse werden die Eigenschaften<br />

eines Materials beeinfl usst,<br />

was die Wissenschaftler für verschiedenste<br />

Bereiche unseres alltäglichen<br />

Lebens zu nutzen versuchen.<br />

In Israel ist die Zahl der Firmen, die<br />

sich mit der Nano-Technologie beschäf-<br />

tigen, sprunghaft angestiegen. Auch<br />

Forschungsteams gibt es nun einige<br />

mehr, und manchmal unterhält eine<br />

Firma auch mehr als nur ein Spezialistenteam.<br />

Vor drei Jahren forschten in Israel<br />

210 Teams von Wissenschaftlern in<br />

der Nano-Technologie. Inzwischen sind<br />

es 325. Wie so oft, ist jedoch nicht nur<br />

Quantität relevant, sondern letztendlich<br />

die Qualität <strong>aus</strong>schlaggebend. Israel<br />

zählt weltweit, so die Angaben der «Israel<br />

National Nanotechnology Initiative»<br />

(INNI), zu den zehn führenden Nationen<br />

Dank <strong>israel</strong>ischer Nanotechnologie sorgt ein Motorenölzusatz für geringere Abnutzung<br />

auf diesem Gebiet. Interessant ist auch,<br />

dass Israel dies im Vergleich zu anderen<br />

Nationen trotz relativ bescheidener<br />

Mittel erreicht. Die USA investieren<br />

Milliarden in die Nano-Technologie. Das<br />

kann man auch von den Staaten der Europäischen<br />

Union sagen. In Israel sind<br />

es im Vergleich gerade einmal um die<br />

50 Millionen Euro. Dennoch kann Israel<br />

neben der Schweiz und Deutschland<br />

die meisten Patente in diesem Bereich<br />

verbuchen.<br />

Dan Vilenski, Kuratoriumsmitglied<br />

der INNI, führte mehrere Gründe für<br />

Israels her<strong>aus</strong>ragende Leistungen in<br />

der Nano-Technologie an: Eine gute<br />

und solide Ausbildung der Wissenschaftler<br />

lege den Grundstock für<br />

her<strong>aus</strong>ragende Leistungen. Durch die<br />

wenigen Mittel und die geringe Grösse<br />

der Forschungsteams würde man<br />

konzentriert und extrem fokussiert<br />

arbeiten und auch einmal improvisieren.<br />

Zudem würde man schnell an die<br />

praktische Prüfung der Innovationen<br />

gehen, sodass man schnell und effi zient<br />

sei. Ferner spiele die Risikofreudigkeit<br />

und die Aufgeschlossenheit der Hochschulen<br />

und staatlichen Förderstellen<br />

eine Rolle.<br />

Zu Risikofreudigkeit gehören aber<br />

auch Einfallsreichtum und Kreativität<br />

sowie eine gute Portion Vision. Wenn<br />

man sich vor Augen führt, welche Entwicklungen<br />

die <strong>israel</strong>ische Nano-Technologie<br />

hervorgebracht hat, klingt vieles<br />

wirklich wie eine Vision, wenn nicht<br />

wie <strong>aus</strong> der Luft gegriffene Ideen …<br />

Dazu gehören unter anderem die am<br />

Weizmann-Institut entwickelten «Nano-<br />

Sphären», die zur Neuerung eines Motorenölzusatzes<br />

führten, der das Öl geschmeidiger<br />

macht und die Motorenabnutzung<br />

entscheidend verringert. Eine<br />

andere Firma nutzt Nano-Technologie<br />

in der Optik. Zunächst wurden Gläser<br />

von Sonnenbrillen mit Nano-Material<br />

zwecks einer völlig neuartigen Lichtfi lterung<br />

präpariert. Inzwischen sind Kameras,<br />

Fenster und auch Spiegel damit<br />

beschichtet. Mehrere <strong>israel</strong>ische Firmen<br />

setzten neuartige Nano-Materialien zur<br />

Reinigung von Wasser ein. In Israel arbeitet<br />

man zudem an bionischen (künstlichen)<br />

Nasen zur «Erschnüffelung» von<br />

Sprengstoff. Es wurden «Nano-U-Boote»<br />

entwickelt, die Medikamente direkt an<br />

einzelne Krebszellen abliefern. Auch in<br />

der Kosmetikindustrie spielt die <strong>israel</strong>ische<br />

Forschung in der Nano-Technologie<br />

eine Rolle: Sonnenschutzmilch und<br />

Lippenstifte, die nicht mehr in die Haut<br />

eindringen, sodass sie weder zu Allergien<br />

führen noch das Krebsrisiko steigern<br />

können. Die Liste ist lang! AN ■<br />

Homepage der INNI: www.nano<strong>israel</strong>.org

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