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Einladung Mode und Nachhaltigkeit (PDF) - HAW Hamburg

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<strong>Einladung</strong> zur Podiumsdiskussion<br />

„<strong>Mode</strong> <strong>und</strong> <strong>Nachhaltigkeit</strong>“ Mittwoch, 28.09., 19.30h<br />

<strong>Mode</strong> geht unter die Haut! - Weißt Du, was Du trägst? - Vintage oder Designer-Label?<br />

Chemie oder Natur? Öko, Eco oder „Cradle to Cradle“?<br />

Im Rahmen der Ausstellung<br />

„zur nachahmung empfohlen! – expeditionen in ästhetik <strong>und</strong> nachhaltigkeit“,<br />

die am 09.09. mit großer Publikums- <strong>und</strong> Presseresonanz eröffnet wurde,<br />

diskutieren fünf Experten über <strong>Nachhaltigkeit</strong> <strong>und</strong> <strong>Mode</strong>.<br />

Katja Ellwart-Radecke, Unternehmensberatung<br />

Tobias Joop, Designer FKK, JAK <strong>Hamburg</strong><br />

Prof. Thomas Meyer zur Capellen, AMD <strong>Hamburg</strong><br />

Freddy Mouchawrab, Etage Eins/Stilwerk <strong>Hamburg</strong><br />

Ulrike Okbay-Reichert, Ecorepublic/Otto Group<br />

Julia Starp, <strong>Mode</strong>-Designerin <strong>Hamburg</strong><br />

Umgebend von den Videos, Installationen, Fotografien <strong>und</strong> weiteren Exponaten der<br />

über vierzig internationalen Teilnehmer der Ausstellung werden Fragen <strong>und</strong> Themen<br />

r<strong>und</strong> um Herstellung, Transport, Design, Zertifizierung <strong>und</strong> Vertrieb von Textilien<br />

ebenso beleuchtet wie unser Konsumverhalten <strong>und</strong> die zukünftigen Chancen <strong>und</strong><br />

Perspektiven nachhaltiger <strong>Mode</strong>!<br />

Mittwoch, 28.09., 19.30h<br />

ZNE! Virginiahaus, Osakaallee 16-18<br />

(neben Überseequartier-Infopavillon)<br />

20457 <strong>Hamburg</strong> / HafenCity<br />

€ 8,- /ermäßigt € 5,- (inkl. Ausstellung ZNE!)<br />

1


Zur Ausstellung:<br />

Kunst<br />

Ausstellung: Wir häkeln uns ein Korallenriff<br />

Annette Stiekele<br />

12. September 2011<br />

Die Ausstellung "Zur Nachahmung empfohlen!" zeigt bis zum 30. Oktober im<br />

Virginia Haus in der HafenCity Kunst zum Thema <strong>Nachhaltigkeit</strong>.<br />

"Das Haus der Atlantiden" des in Berlin lebenden argentinischen Künstlers Miguel Rothschild besteht<br />

aus 6000 PET-Flaschen Foto: Patrick Piel<br />

<strong>Hamburg</strong>. Was erwartet man von einer Ausstellung über <strong>Nachhaltigkeit</strong>? Öde<br />

Wandbehänge, lange Texttafeln, viel Unsinnliches <strong>und</strong> eine Menge Belehrendes. Doch<br />

es geht auch anders. Wie, das zeigt zum Beispiel die Arbeit der Schweizerin Petra<br />

Maitz. Drei Jahre lang hat sie mit einer Helferschar ein bedrohtes Korallenriff<br />

nachgehäkelt, das "Lady Musgrave Island" östlich von Australien.<br />

In Farben von Pink bis Blau ergießen sich nun Röhrlinge über den Lageplan der<br />

HafenCity im Info-Center. Das Häkel-Riff ist Teil der Schau "Zur Nachahmung<br />

2


empfohlen! Expeditionen in Ästhetik <strong>und</strong> <strong>Nachhaltigkeit</strong>", die bis Ende Oktober im<br />

Überseequartier zu sehen ist.<br />

Kuratorin Adrienne Goehler führt darin über 40 nationale <strong>und</strong> internationale Positionen<br />

aus den Bereichen Kunst, Wissenschaft, Film <strong>und</strong> Architektur zusammen. Goehler ist<br />

nicht irgendwer. Die streitbare Kuratorin war von 1989 bis 2001 Präsidentin der<br />

Hochschule für bildende Künste in <strong>Hamburg</strong>, anschließend Senatorin für Wissenschaft,<br />

Forschung <strong>und</strong> Kultur der rot-grünen Übergangsregierung in Berlin <strong>und</strong> von 2002 bis<br />

2006 Kuratorin des Hauptstadtkulturfonds.<br />

"Ästhetik <strong>und</strong> <strong>Nachhaltigkeit</strong> werden nirgendwo zusammengebracht. Es gibt keine<br />

Gefäße dafür, keine Fördertöpfe, keine Stiftungen. Die ökologischen Stiftungen sagen<br />

'Das ist doch Kunst', die künstlerischen sagen 'Das ist doch Umwelt'", sagt Goehler.<br />

"Wir müssen dringend ein Fördersystem für <strong>Nachhaltigkeit</strong> finden <strong>und</strong> Künstler,<br />

Wissenschaftler <strong>und</strong> Erfinder darin zusammenbringen." Doppelbödige<br />

Auseinandersetzung in der Kunst, die ganz nebenbei das Wissen des Betrachters<br />

vermehrt anstelle eines reinen Expertentums -, darauf setzt sie in ihrer Schau höchst<br />

eindrucksvoll.<br />

Über einen Bildschirm flimmert der Urahn dieses Themenkomplexes, Joseph Beuys. Zu<br />

sehen ist, wie er 1982 auf der Documenta 7000 Eichen pflanzt. Die Düsseldorferin<br />

Ursula Schulz-Dornburg präsentiert eine Arbeit über das Verschwinden der<br />

Weizenvielfalt. 76 000 Sorten gibt es weltweit, die sich auch optisch mitunter stark<br />

voneinander unterscheiden. Die sechs Hybridweizen des global operierenden US-<br />

Konzerns Monsanto daneben sehen dagegen alle exakt gleich aus.<br />

Für ihre Arbeit "Verrat an der Natur" hat die Schweizerin Cornelia Hesse-Honegger 16<br />

000 Wanzen in Tschernobyl Fallout-Gebieten unter einer extrem vergrößernden Lupe<br />

untersucht <strong>und</strong> die Ergebnisse in Farbskizzen festgehalten. Sie zeigen Insekten von<br />

trauriger Schönheit, geprägt von Mutationen <strong>und</strong> Asymmetrien. Hier fehlt ein Bein, dort<br />

sind Fühler verkümmert.<br />

Auch norddeutsche Künstler sind vertreten. Der <strong>Hamburg</strong>er Till Leser hat Unmengen<br />

von Müll fotografiert, die zusammengepresst beinahe an ein Kunstwerk von Jackson<br />

Pollock erinnern. Aus in Harz getränkter Zellulose entwickelte der Kieler Erfinder Gerd<br />

Niemöller eine der Bionik entnommene Wabenstruktur, aus der sich sogar<br />

erdbebensichere Häuser bauen ließen. Die praktische Idee kommt nicht überall gut an.<br />

Als Niemöller nach der Erdbebenkatastrophe in Haiti helfen wollte, sah er sich mit der<br />

massiven Abwehr der örtlichen Zeltmafia konfrontiert.<br />

Eine praktische Idee entwickelte auch die in Los Angeles lebende Koreanerin Jae Rhim<br />

Lee. In ihrem "Infinity Burial Project" hat sie einen Ganzkörperanzug zur Kompostierung<br />

von Leichen entwickelt. In jede seiner Fasern sind Sporen eines "Unendlichkeitspilzes"<br />

eingelassen. Hinzu kommen eine spezielle Einbalsamierungsflüssigkeit <strong>und</strong> ein<br />

"Verwesungs-Make-up". Die Leiche, so die Vision, soll in Biomethangas <strong>und</strong> sauberen<br />

Kompost zersetzt werden. Eine neue Verwertungsmöglichkeit für PET-Wasserflaschen<br />

hat der in Berlin lebende Argentinier Miguel Rothschild entworfen. In "Das Haus der<br />

Atlantiden" gruppiert er sie zu wuchernden, organisch wirkenden Verklumpungen, die<br />

an die glückliche Inselutopie Atlantis des griechischen Philosophen Platon erinnern<br />

sollen.<br />

3


Jede Arbeit erzählt eine eigene Geschichte, die über das Gezeigte hinausführt. Der<br />

Spanier Dionisio Gonzáles hat die zum Unesco-Weltnaturerbe zählende Halong-Bucht<br />

in Vietnam abgelichtet. Jedoch kehren in seinem Werk "Halong VI" die in den 90er-<br />

Jahren von den Behörden zwecks Reinheit des idyllischen Anblicks entfernten<br />

Hausbootbewohner digital zurück.<br />

Manche Arbeiten verführen mit dosierter Ironie zum Lachen. Im Adoptionsbüro von<br />

Gudrun F. Widlok können sich sozial "verarmte", aber finanziell gut gestellte westliche<br />

Singles von "armen" afrikanischen Familien adoptieren lassen <strong>und</strong> Einsamkeit gegen<br />

menschliche Wärme tauschen. Es finden sich viele starke Positionen <strong>und</strong> nur wenig<br />

symbolische, etwa wenn die Brasilianerin Néle Azevedo Eisfiguren auf öffentlichen<br />

Treppen der Schmelze überlässt. Es bleibt die bittere Erkenntnis, dass Künstler ohne<br />

die Unterstützung der Politik die Welt nicht retten können. Aber sie machen das<br />

Unsichtbare sichtbar <strong>und</strong> schaffen im besten Fall eine neue Wirklichkeit. Der Besuch<br />

der Ausstellung ist sehr zu empfehlen.<br />

Zur Nachahmung empfohlen! Expeditionen in Ästhetik <strong>und</strong> <strong>Nachhaltigkeit</strong> bis 30.<br />

Oktober, Virginia Haus/Überseequartier/HafenCity, U 6 Messberg, Osakaallee 16-18<br />

<strong>und</strong> 6-8, Di-So 12.00 bis 19.00, Eintritt 5,-/erm. 3,-/ Familien 12,-; www.z-n-e.info<br />

Weitere Veranstaltungen:<br />

Do., 29.09., 18.00-19.00h<br />

Vortrag „Selbstorganisation im Pirnahabecken. Lady Musgrave Reef <strong>und</strong> andere<br />

Projekte“ von Petra Maitz<br />

Die Künstlerin Petra Maitz hat aus über 1400 gehäkelten Korallen ein <strong>Mode</strong>ll des „Lady<br />

Musgrave“ Riffs geschaffen. Mit ihrem Vortrag taucht sie ein in die Welt dieses<br />

einmaligen Ökosystems <strong>und</strong> seiner beispielhaften Organisationsstrukturen.<br />

***<br />

Do., 06.10., 19.30h<br />

<strong>Mode</strong>nschau „Spiegelverkehrt“ - Julia Starp<br />

Die Eco-Fashion Herbst-/Winter-Collection 2011 der <strong>Hamburg</strong>er Designerin, präsentiert<br />

von „Stoffsüchtig“. € 10,- (ink. Ausstellung ZNE!)<br />

***<br />

Mi., 19.10., 19.00h<br />

Vortrag Cato Jans: „Ist das Kunst oder kann das weg?“ Relevanz <strong>und</strong><br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong> zeitgenössischer Kunst<br />

Kann Kunst mehr als „schön“ zu sein? Dieser Frage geht der Galerist <strong>und</strong> Autor Cato<br />

Jans, Projektleiter der Ausstellung „zur nachahmung empfohlen“ nach.<br />

***<br />

Wir danken unseren Partnern <strong>und</strong> Förderern: Stadt <strong>Hamburg</strong>, Kulturstftung des B<strong>und</strong>es,<br />

hamburg<strong>und</strong>design, Kampnagel, IBA, Rudolf-Augstein-Stiftung, Gross+Partner, Otto Group,<br />

Neumann Kaffee Gruppe, Überseequartier, Stoffsüchtig, Billig-banner24.de, Pedalotours,<br />

u.v.w.<br />

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