Die schönen Stimme n - vfl-wob.de

Fechten aktuel l
Als Betreuer unterwegs
Pünktlich um 6:00 Uhr reißt mich de
.
r Wecker aus dem Schlaf
Ich werde das Gefühl nicht Ios, erst vor gu t
einer Stunde ins Bett gegangen zu sein .
Aber was Solls. es ist Sonntag und pünktlich
um 7 :30 Uhr wollen wir uns an de r
Halle treffen, um zum Turnier in Hitzacke r
aufzubrechen .
Auch heute bestätigt sich ein Naturgesetz .
Es kann 14 Tage vorher die reinste Regen -
zeit herrschen, pünktlich zum Turniersonntag
ist Sommerwetter angesagt . Was hätte
man an solch einem schönen Tag nicht alles
machen können . Während ich zum Vereinsgelände
fahre, um den Bus zu holen ,
frühstücke ich. Mein Brot liegt auf de m
Beifahrersitz und der Kaffee schauckelt i n
seinem Becher hin und her. Jede Vollbremsung
wäre jetzt fatal . Kaum hab ich de n
Bully, geht"s auch schon schnell zurüc k
zur Halle . Der Waffensack und die Elektrowesten
müssen noch aus den Schränken i n
das Auto. Nebenbei geht man in Gedanke n
die „Zu erledigen und mitzubringen” - Liste
durch .
Hab ich auch wirklich nichts vergessen ?
Währenddessen sind auch schon ein Tei l
der Fechter und der Betreuer an der Hall e
eingetroffen . Die Augen noch halb geschlossen.
und fast unfähig ,sich auf den Beine n
zu halten . Mit „letzter Kraft” rettet er sic h
auf die Sitzbank des Bullys . Nach einer
viertel Stunde fehlt nur noch ein letzter
Fechter. Naja, vielleicht hat er ja das Turnier
heute vergessen . Also alles einsteige n
und kurz vorbeigefahren . Dort angekommen
erfahren wir, daß ihn eine Erkältun g
erwischt hat .
Also sind wir komplett . Na dann kann es j a
losgehen zum Wettkampf. Gut versorgt mi t
Süßigkeiten im Handschuhfach, die nu r
unter Auflagen rausgegeben werden, machen
wir uns auf den Weg .
Inzwischen sind die Jugendlichen auch voll -
kommen erwacht . was man am Geräuschpegel
im Bus gut erkennen kann . Dami t
wir schnell in Hitzacker sind, fahren wi r
die direkte Strecke durch Sachsen-Anhalt .
Man wundert sich jedesmal, daß einig e
Nachwuchsfechter die ehemalige Mauer j a
nur noch aus dem Fernsehen bzw . au
. Schon komisch, s Büchern kennen können wi e
schnell so etwas unvorstellbar wird .
Nachdem wir uns wiedermal an unsere r
Lieblingsstelle verfahren haben, komme n
wir trotzdem noch rechtzeitig in Hitzacke r
an . Schnell wird sich umgezogen und war m
gemacht .
Dann wartet man, daß man aufgerufen wird .
Wie immer sind alle 4 VfL-Fechter in vie r
verschiedenen Gruppen und damit auf vier
verschiedenen Bahnen. Der Trainer wird
als Obmann von den Turnierausrichtern ein -
geplant und somit muß sich ein Betreue r
über vier Bahnen verteilen .
Kaum ist der erste Fechter an den Melde r
angeschlossen, gibt es auch schon ein Warn -
ton, das bedeutet, irgendeine Sache ist defekt
. Nur oh es die Waffe, das Kabel ode r
die Kabeltrommel ist wird nicht angezeigt .
Damit wir keinen Straftreffer bekommen ,
wird schnell an der Waffe rumexperimentiert
.
Mit einer neuen Waffe ist der Fehler noc h
nicht behoben - also schnell ein neues Kabel
einziehen .
Gott sei dank, daran hat es gelegen . Während
des Gefechts bleibt der Betreuer am
Rand stehen und schaut zu . Versucht durc h
Gestik und Mimik. Tips zu geben .
Danach kommt dann die ..Manöverkritik" -
was war gut und worauf muß der Fechte r
noch achten. Zur Stärkung gibt es ersteinmal
Traubenzucker .
Während man in der Halle von einer Bah n
zur anderen wechselt, kommt von Auße n
der schönste Sonnenschein herein und ma n
ärgert sich schon ein wenig . Aber früher al s
wir selber noch Nachwuchsfechter waren ,
haben sich andere für uns Sonntags in di e
Halle gestellt. Jetzt sind wir halt an der
Reihe und so kann man schon früh le rnen .
Verantwortun g zu übernehmen .
Nach 6 Stunden ist das Turnier beende t
und mit guten Plazierungen treten wir die
Heimreise an . Diejenigen, die als erste s
ausgeschieden waren . sind etwas geknickt
und analysieren ihre Gefechte .
Sie versprechen . ab sofort viel mehr z u
trainieren und viel mehr Aktionen zu üben ,
um beim nächsten Turnier besser abzuschneiden
. Meine innere Stimme sagt mir,
daß spätestens heim nächsten Training diese
guten Vorsätze vergessen sind . Das wa r
bei uns früher ja auch leider nicht anders .
So sicher, wie das Amen in der Kirche
kommt auf der Rückfahrt der Vorschlag di e
verbrauchten Kalorien durch einen Zwischenstopp
bei Mc Donald's wieder aufzufüllen
.
Also steuern wir den nächsten Fast Food
Tempel an. Natürlich wird der Trainer s o
lange bequatscht und genervt, bis er da s
Essen und die Getränke bezahlt . Als Dan k
füllen die Kids eine Anmeldung zum , .Mc
Donalds Juniorclub" für ihn aus . So bekommt
er jetzt regelmäßig zu seinem Geburtstag
irgendwelche Gutscheine . die dan n
unter den jugendlichen Fechtern verteil t
werden .
Endlich wieder in Wolfsburg angekomme n
werden ,die Jugendlichen nach Hause gebracht
. Während die dann von ihren Erfolgen
berichten können, müssen die Betreue r
und der Trainer den Bus noch ausräumen .
Dann geht's damit zur nächsten Tankstelle .
Dort muß er ja noch wieder betankt un d
gereinigt werden .
Nach einem 12 Stundentag steht der Bull y
wieder auf dem Vereinsgelände und ic h
kann endlich auch nach Hause fahren . Machen
kann man jetzt nichts mehr. Der Ta g
ist gelaufen und wie immer setzt auch da s
schlechte Wetter wieder rechtzeitig ein .
Schönes Betreuerleben .