Planungsbericht über die nach dem ... - Lahn-Dill-Kreis

3. Ergebnisse des Planungsprozesses
3.1 Leistungsbeschreibung
Die Beratung nach § 2 SFHÄndG umfasst insbesondere Informationen über bestehende
familienfördernde Leistungen und Hilfen für Schwangere, Hilfen bei der Suche nach einem
Arbeit- und Ausbildungsplatz sowie bei der Nachbetreuung nach einer Geburt des
Kindes. Ebenso bedeutsam ist die Beratung in Fragen der Sexualität, der Empfängnisverhütung
und der Familienplanung. Ein weiterer besonderer Schwerpunkt liegt auf der Sexualaufklärung
mit dem Ziel, Schwangerschaftskonflikte zu vermeiden. Zusammen sind
dies die Aufgaben nach § 2 SFHÄndG.
Die Schwangerschaftskonfliktberatung nach § 5 SFHÄndG hingegen richtet sich ergebnisoffen
nur an Frauen, die die Möglichkeit einer Abtreibung zumindest in Erwägung ziehen,
und bietet neben Informationen zum Schwangerschaftsabbruch auch Hilfen und Unterstützung
für die Lebenssituationen an, die zum Konflikt geführt haben.
Zwar trägerspezifisch mit unterschiedlichen Schwerpunkten bieten alle fünf freien Träger
Leistungen nach § 2 und § 5 SFHÄndG an. Eine Ausnahme ist die Caritas, die keine Konfliktberatung
mit Bescheinigung mehr durchführt. Diese innerkirchlich begründete Rücknahme
des Leistungsangebots der Caritas war einziger Anlass für die Gründung von Donum
Vitae, damit weiterhin Konfliktberatung nach katholischem Werteverständnis angeboten
werden kann.
3.2 Leistungsprofile und fachliche Standards
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Alle fünf Einrichtungen zeichnen sich durch unterschiedliche trägerspezifische Leistungsschwerpunkte
aus und haben ihre staatliche Anerkennung aufgrund der ihrer Arbeit zugrunde
liegenden fachlichen Standards erhalten.
Die Schwangerschaftsberatung bei den Wohlfahrtsverbänden (beim Diakonischen Werk
auch die Konfliktberatung) ist ein spezialisiertes Angebot innerhalb der allgemeinen Lebens-
und Sozialberatung (ca. 8-15 % der Sozialberatung) und wird von demselben
Fachpersonal erbracht.
Diese enge Verzahnung mit der wohlfahrtsverbandlichen Tätigkeit wird deutlich in der
hohen Anzahl von Fällen mit zusätzlichen materiellen Hilfen primär aus der Mutter-Kind-
Stiftung (s. Anhang Tabelle 1). Offensichtlich entscheiden sich Ratsuchende bei der Wahl
der Einrichtung u.a. auch danach, welche zusätzlichen materiellen Hilfeangebote in der
Einrichtung bestehen. Insgesamt ist festzustellen, das das Verhältnis von Schwangerschaftskonfliktberatungen
zu Schwangerschaftsberatungen bei den drei Beratungsstellen
übereinstimmend etwa 1:2 ist, bei den Wohlfahrtsverbänden jedoch davon abweichend
ein sehr viel höherer Anteil (1:5) an Beratungsfällen nach §2 anfällt (s. Anhang Tabelle 1).
Verständlich wird dieser Schwerpunkt, betrachtet man das von den Wohlfahrtsverbänden
angegebene Grundverständnis und die Zielsetzung ihrer Beratungstätigkeit. „Die katholischen
Beratungsstellen sind seit jeher einem ganzheitlichen Beratungskonzept verpflichtet,
das allen Ratsuchenden – unter Einbeziehung der gesamten Lebenssituation – Beratung
und Unterstützung anbietet (Caritas, vgl. Tabelle 3, Zielsetzung der Einrichtungen).
Das Diakonische Werk beschreibt seine Einrichtung als eine “Beratungsstelle mit Angeboten
für Menschen mit Beratungsbedarf“ (Diakonisches Werk).
Bei der Beratungsstelle für Ehe-, Familien- und Lebensfragen ist die Beratung nach
dem Schwangerschaftskonfliktgesetz ein wesentlicher Teil des Kerngeschäftes. Das vor-
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