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Natur<br />

34<br />

Aus dem Gespräch mit einem<br />

Lehrling Christian Marti :<br />

Deine Erwartungen an den Baukurs:<br />

Verschiedene Baustellen besichtigen<br />

und daran teilnehmen. Grenzbereiche<br />

des Schreitbaggers kennenlernen. Wissen,<br />

wie ich eine Baustelle organisieren<br />

muss.<br />

Zitat von Christian Marti: Ich finde es<br />

toll, dass ich die Naturgewalten mit ihren<br />

eigenen Waffen schlagen kann. (Mit vor<br />

Ort gewachsenen Bäumen die Kraft des<br />

Wassers brechen)<br />

Beim Verbauen eines Wildbaches ist als<br />

erstes eine Planung notwendig. Die Länge<br />

des zu verbauenden Baches und der<br />

Höhenunterschied vom Start der Baustelle<br />

bis zum Ende des zu verbauenden<br />

Baches werden genau ausgemessen.<br />

Dann wird festgelegt, welche Verbauungsmethode<br />

sinnvoll ist und wie viele<br />

Werke (Bachsperren) benötigt werden.<br />

In diesem Fall hat sich der Kursleiter<br />

Christian Zollinger für zehn einwandige<br />

Sperren entschieden.<br />

Um in schwierigem Gelände auch rationell<br />

arbeiten zu können, werden spezielle<br />

Maschinen eingesetzt wie z.B ein<br />

Schreitbagger Kaiser S2, der in der Lage<br />

ist, in sehr unwegsamen Gelände zu<br />

arbeiten. Für die Verbauungen werden<br />

ausschliesslich Weisstannen aus den<br />

umliegenden Waldungen verwendet. Das<br />

Holz wurde durch die Waldbesitzer bereitgestellt<br />

und mit einer Grossmaschine<br />

entrindet. Damit die Bachsperren<br />

auch genügend Stabilität aufweisen,<br />

werden sie seitlich in die Böschung eingegraben.<br />

Wichtig ist dabei, dass die<br />

unterste Stammlage komplett im Wasser<br />

liegt (Längere Lebensdauer). Die ganze<br />

Verbauung muss leicht rückwärts versetzt<br />

gegen die Fliessrichtung gebaut<br />

werden, so dass das Wasser stetig über<br />

das Holz fliesst (Austrocknungsgefahr).<br />

Die einzelnen Stammlagen werden mit<br />

Armierungseisen zusammengenagelt.<br />

In den obersten zwei Stammlagen entsteht<br />

die Abflusssektion. Hier soll das<br />

Wasser gezielt auf die nächste Ebene<br />

fliessen. Wenn das ganze Werk gebaut<br />

ist, wird auf der oberen Seite der<br />

Schwelle ein Vlies angebracht. Das Vlies<br />

sorgt dafür, dass das Geschwemmsel<br />

zurückgehalten wird und das Wasser<br />

über die Schwelle und nicht durch die<br />

Schwelle hindurch fliesst.<br />

Nachdem das Vlies angebracht und<br />

vernagelt worden ist, hinterfüllt der<br />

Schreitbagger die Schwelle mit dem zuvor<br />

ausgegrabenen Erdmaterial.<br />

Einwandige Sperren<br />

Nach Abschluss der Bauarbeiten wird<br />

die Umgebung so gut als möglich wieder<br />

dem Landschaftsbild angepasst.<br />

Nach einigen Jahren wird man kaum<br />

mehr erkennen, dass hier mit schweren<br />

Maschinen gearbeitet worden ist. Dazu<br />

kommt, dass durch die neu entstandenen<br />

Zwischenbecken die Biodiversität<br />

Bachverbauung nach einem Jahr<br />

gefördert wird und Lebensraum für verschiedene<br />

Amphibienarten entstanden<br />

ist.<br />

Fazit: Bäche nur verbauen, wenn Wohngebiete<br />

oder Strassen in Mitleidenschaft<br />

gezogen werden könnten. Ansonsten<br />

reguliert die Natur den Verlauf eines<br />

Baches ohne den Menschen.<br />

Am Montag, Mittwoch und Samstag von 9.00 – 10.00 Uhr<br />

Hunde-Spiel-Treff, Informationen und<br />

Anmeldungen für alle weiteren Aktivitäten.

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