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Qualität in der Zahnheilkunde? Schweiz – du hast es besser ...

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Editorial<br />

<strong>Qualität</strong>ssicherung <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Zahnheilkunde</strong>?<br />

<strong>Schweiz</strong> <strong>–</strong> <strong>du</strong> <strong>hast</strong> <strong>es</strong><br />

b<strong>es</strong>ser!<br />

Fragt man <strong>in</strong> Deutschland nach <strong>Qualität</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> <strong>Zahnheilkunde</strong>, versteht jede betroffene<br />

Gruppierung etwas An<strong>der</strong><strong>es</strong> darunter:<br />

G<strong>es</strong>undheitspolitiker brüsten sich damit,<br />

endlich auch bei den Zahnärzten e<strong>in</strong> <strong>Qualität</strong>smanagement<br />

<strong>–</strong> System <strong>du</strong>rchg<strong>es</strong>etzt<br />

zu haben. Sie verstehen darunter bürokratische<br />

Vorgaben wie<br />

<strong>–</strong> Mediz<strong>in</strong>-Pro<strong>du</strong>kt-G<strong>es</strong>etz<br />

<strong>–</strong> Mediz<strong>in</strong>betreiber-Verordnung<br />

<strong>–</strong> Druckbehälter-Verordnung<br />

<strong>–</strong> Hygienerichtl<strong>in</strong>ien d<strong>es</strong><br />

Robert-Koch-Instituts<br />

<strong>–</strong> BuS-Dienst<br />

<strong>–</strong> Röntgenverordnung…<br />

Lassen wir die Frage außer Acht, ob auch<br />

nur e<strong>in</strong>e di<strong>es</strong>er Verordnungen und G<strong>es</strong>etze<br />

dem Patienten zu Gute gekommen ist! In<br />

me<strong>in</strong>en Augen s<strong>in</strong>d sie Ausfluss <strong>der</strong>ber<br />

Regulierungswut und können ohne weiter<strong>es</strong><br />

<strong>du</strong>rch die Kurzformel d<strong>es</strong> Hippokratischen<br />

Eid<strong>es</strong> ersetzt werden: Nil nocere.<br />

Stand<strong>es</strong>politiker s<strong>in</strong>d meistens damit<br />

b<strong>es</strong>chäftigt, die schlimmsten Auswüchse<br />

deutscher Gründlichkeit abzumil<strong>der</strong>n.<br />

Manchmal treten sie auch die Flucht nach<br />

vorne an, wie jüngst die KZV Berl<strong>in</strong>( siehe<br />

weiter unten ) und halten die <strong>Qualität</strong>ssicherung<br />

schon für abgehakt, nachdem uns <strong>der</strong><br />

G<strong>es</strong>etzgeber mit all den Verordnungen<br />

beglückt hat. Natürlich hält d<strong>es</strong>wegen<br />

unsere Füllung nicht e<strong>in</strong>en Tag länger!<br />

Damit s<strong>in</strong>d wir beim Patienten und se<strong>in</strong>er<br />

Vorstellung von <strong>Qualität</strong> angelangt: Er<br />

wünscht sich natürlich tadellose Funktion,<br />

optimal<strong>es</strong> Aussehen und am b<strong>es</strong>ten lebenslange<br />

Haltbarkeit. Damit wird jede Pulpitis<br />

nach Füllungstherapie, jede postoperative<br />

Infektion, jede Klopfempf<strong>in</strong>dlichkeit nach<br />

endodontischer Behandlung und jede fehlg<strong>es</strong>chlagene<br />

Osseo<strong>in</strong>tegration zunächst<br />

e<strong>in</strong>mal zur Belastung. Nur gute Aufklärung<br />

im Vorfeld, die bewusste E<strong>in</strong>b<strong>in</strong><strong>du</strong>ng d<strong>es</strong><br />

Patienten <strong>in</strong> die mediz<strong>in</strong>ischen Unwägbarkeiten<br />

und e<strong>in</strong> gut<strong>es</strong> Arzt- Patienten-Verhältnis<br />

können di<strong>es</strong>er Belastung standhalten.<br />

Wie wohltuend kl<strong>in</strong>gen da die Worte<br />

von Dr. Ueli Rohrbach, Präsident d<strong>es</strong> SSO<br />

anlässlich <strong>der</strong> Vorstellung <strong>der</strong> neuen<br />

<strong>Qualität</strong>sleitl<strong>in</strong>ien <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schweiz</strong>:<br />

„Zahnärztliche <strong>Qualität</strong> entwickelt sich im<br />

Austausch von Wissenschaft und Praxis.<br />

Di<strong>es</strong><strong>es</strong> Zusammenspiel hat sich <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Schweiz</strong> hervorragend bewährt, zählen wir<br />

uns doch stolz zur Weltspitze. Möglich wurde<br />

di<strong>es</strong> <strong>du</strong>rch die Freiheit von Lehre und<br />

Forschung und <strong>du</strong>rch die freiheitlichen<br />

Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen unser<strong>es</strong> Berufsstand<strong>es</strong>,<br />

<strong>der</strong> sich weitgehend auf se<strong>in</strong>e ureigenen<br />

Aufgaben konzentrieren konnte.<br />

Berufsethik und Berufsstolz s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e leeren<br />

Worte: Zahnarzt und Patient gehen e<strong>in</strong>e<br />

ganz spezielle B<strong>in</strong><strong>du</strong>ng e<strong>in</strong>, und <strong>der</strong> Zahnarzt<br />

fühlt sich se<strong>in</strong>em Patienten verpflichtet.“<br />

In Deutschland ist unserer Zahnärzt<strong>es</strong>chaft<br />

<strong>der</strong> Berufsstolz zu e<strong>in</strong>em Großteil abhanden<br />

gekommen. Wir s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> die Defensive geraten:<br />

Wir müssen zuviel Zeit damit verbr<strong>in</strong>gen,<br />

die letzten Abrechnungsmodalitäten<br />

zu implementieren. Wir s<strong>in</strong>d schon froh,<br />

wenn wir e<strong>in</strong>mal nicht <strong>in</strong> das Prüfraster <strong>der</strong><br />

Krankenkassen und KZVB geraten s<strong>in</strong>d. Wir<br />

suchen uns unsere Fortbil<strong>du</strong>ngen nicht<br />

nach fachlichen G<strong>es</strong>ichtspunkten aus, son<strong>der</strong>n<br />

schielen auf Punkte und Abrech-<br />

2 ZNS 3/2006

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