Kreuzallergie Kobalt – Nickel - Zahnheilkunde.de
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H. Tschernitschek et al.: <strong>Kreuzallergie</strong> <strong>Kobalt</strong> <strong>–</strong> <strong>Nickel</strong> PRAXIS • 463<br />
13. Wataha JC, Hanks CT: Biological effects of palladium and risk of using palladium<br />
<strong>de</strong>ntal casting alloys. J Oral Rehabil 23, 309-320 (1996)<br />
• Korrespon<strong>de</strong>nzadresse:<br />
Prof. Dr. Harald Tschernitschek<br />
Klinik für Zahnärztliche Prothetik und Biomedizinische<br />
Werkstoffkun<strong>de</strong><br />
Medizinische Hochschule Hannover<br />
Carl-Neuberg-Str. 1<br />
D- 30625 Hannover<br />
E-Mail: Tschernitschek.Harald@mh-hannover.<strong>de</strong><br />
ZEITSCHRIFTENREFERAT<br />
Langfristiger Erfolg weitspanniger<br />
Brücken auch bei parodontal<br />
stark vorgeschädigten Pfeilerzähnen<br />
Lulic, M., Brägger, U., Lang, N. P., Zwahlen, M., Salvi, G. E.: Ante’s<br />
(1926) law revisited: a systematic review on survival rates<br />
and complications of fixed <strong>de</strong>ntal prostheses (FDPs) on severely<br />
reduced periodontal tissue support. Clin Oral Impl<br />
Res 18 (Suppl. 3), 63-72 (2007)<br />
Gera<strong>de</strong> nach erfolgreicher parodontaler Therapie stellt sich<br />
insbeson<strong>de</strong>re im parodontal schwer geschädigten Restgebiss<br />
die Frage nach adäquatem Zahnersatz. Das Ante‘sche<br />
Gesetz for<strong>de</strong>rt, dass die Gesamtfläche <strong>de</strong>s Desmodonts <strong>de</strong>r<br />
Pfeilerzähne min<strong>de</strong>stens <strong>de</strong>r Fläche <strong>de</strong>s Desmodonts <strong>de</strong>r zu<br />
ersetzen<strong>de</strong>n Zähne entsprechen müsse. An<strong>de</strong>renfalls wür<strong>de</strong>n<br />
die Pfeilerzähne überlastet und eine Progression <strong>de</strong>s<br />
Knochenbaus wäre die Folge. Herausnehmbarer Zahnersatz<br />
bekommt <strong>de</strong>shalb und wegen <strong>de</strong>s vermeintlichen Vorteils<br />
<strong>de</strong>r „Erweiterbarkeit“ häufig <strong>de</strong>n Vorzug. Vor diesem<br />
Hintergrund sollten mittels einer Metaanalyse die Überlebensraten<br />
sowie die biologischen und technischen Komplikationen<br />
weitspanniger Brücken als Zahnersatz in parodontal<br />
schwer geschädigten aber erfolgreich parodontal<br />
therapierten Dentitionen untersucht wer<strong>de</strong>n.<br />
Mittels MEDLINE- und Handrecherche (1966 <strong>–</strong> 2006)<br />
wur<strong>de</strong>n sechs Artikel gefun<strong>de</strong>n, die die folgen<strong>de</strong>n Kriterien<br />
erfüllten: 1) Nachuntersuchungszeitraum ≥ 5 Jahre,<br />
2) parodontal schwer geschädigte Pfeilerzähne (klinische<br />
o<strong>de</strong>r Röntgenparameter), 3) weitspannige Brücken<br />
(FDPs), die nicht das Ante’sche Gesetz erfüllen, 4) FDPs<br />
mit min<strong>de</strong>stens vier Pfeilerzähnen, 5) Erhebung klinischer<br />
Parameter bei <strong>de</strong>n Nachuntersuchungen, 6) Informationen<br />
über <strong>de</strong>n parodontalen Status <strong>de</strong>r Pfeilerzähne.<br />
Die 5-Jahresüberlebensrate weitspanniger Brücken<br />
(n = 579) im parodontal schwer geschädigten aber sa-<br />
nierten Gebiss lag bei 96,4 % (95 %-Konfi<strong>de</strong>nzintervall:<br />
94,6 - 97,6 %), die 10-Jahresüberlebensrate (n = 79) bei<br />
92,9 % (95 %-Konfi<strong>de</strong>nzintervall: 89,5 % - 95,3 %). Für die<br />
Pfeilerzähne (n = 274) lagen die Überlebensraten nach<br />
fünf Jahren bei 97,5 % und nach zehn Jahren bei 95 %.<br />
Folgen<strong>de</strong> Raten biologischer Komplikationen wur<strong>de</strong>n<br />
beobachtet (nach 5 Jahren/10 Jahren): bewegliche FDPs:<br />
3,1 %/6,2 %; Pfeiler mit Karies: 0,9 %/ 1,9 %; Pfeiler mit endodontischen<br />
Komplikationen: 3,6 %/7 %. Folgen<strong>de</strong> Raten<br />
technischer Komplikationen wur<strong>de</strong>n beobachtet<br />
(nach 5 Jahren/10 Jahren): Dezementierung: 2,2 %/4,6 %;<br />
Pfeilerfraktur: 1,9 %/3,7 %; Gerüstfraktur: 2,1 %/4,2 %.<br />
Unter <strong>de</strong>r Voraussetzung erfolgreicher parodontaler<br />
Therapie und insbeson<strong>de</strong>re engmaschiger Nachsorge ist<br />
es möglich, auch auf parodontal schwer vorgeschädigten<br />
Pfeilerzähnen mit guter Langzeitprognose festsitzen<strong>de</strong>n<br />
Zahnersatz unter Missachtung <strong>de</strong>s Ante’schen Gesetzes<br />
zu realisieren. Einschränkend muss allerdings festgestellt<br />
wer<strong>de</strong>n, dass alle sechs berücksichtigten Studien aus zwei<br />
spezialisierten Kliniken Schwedischer Universitäten<br />
stammten. Eine Verallgemeinerung auf die tägliche Praxis<br />
<strong>de</strong>s nie<strong>de</strong>rgelassenen Zahnarztes ist <strong>de</strong>shalb nur eingeschränkt<br />
möglich.<br />
Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift • 63 • 2008 • 7 • © Deutscher Ärzte-Verlag, Köln<br />
P. Eickholz, Frankfurt