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Magazin - MTV Ludwigsburg

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<strong>MTV</strong>-<strong>Magazin</strong> 01/2013<br />

Aikido<br />

Alle sechs Monate findet in der Zentralschweiz<br />

ein Wochenlehrgang in 1500m Höhe statt.<br />

Die meist maximal-heterogene Gruppe<br />

besteht aus Aikidokas jeden Alters, Geschlechts<br />

und Graduierungen (dieses Mal<br />

von Grün bis 3. Dan), die zudem oft unter<br />

schiedlich lange Anfahrtswege haben.<br />

Während sich die meisten mit einer<br />

eher kurzen Reise von wenigen Stunden<br />

schnell im Dojo einfinden konnten,<br />

wurden die Dauermarathonaikidokas aus<br />

Schönberg (Nahe der Ostsee) dieses Jahr<br />

knapp von Utpal Chakraborty, einem indi<br />

schen Schwarzgurtträger aus Kalkutta<br />

geschlagen. Dieser war als Gast von Shihan<br />

Walter Oelschläger (6. Dan) geladen und<br />

bereicherte die Gruppe auf vielerlei Arten.<br />

Diejenigen, welche noch nicht das Vergnügen<br />

hatten an diesem Ereignis teilnehmen zu<br />

können, werden sich fragen was denn nun<br />

da oben alles geschieht? Natürlich gab es<br />

viele Trainingseinheiten, eine am Morgen<br />

und eine am Abend. Je nach Wetterlage gab<br />

es mittags „Spezialtrainings“, die kurzfristig<br />

beschlossen wurden, aber keine Pflicht waren.<br />

Diese stellten eine angenehme Er gänzung<br />

zum waffen lo sen Training im Dojo dar,<br />

welches sich aufgrund der eher geringen<br />

Decken höhe eher für Grundtechniken,<br />

Fort ge schrittenentechniken oder auch<br />

Ko ba ya shispezialtechniken eignete. Da<br />

das Wetter oft sehr gut mitgespielt hat,<br />

fiel die Entscheidung zum Ausruhen auf<br />

der Terrasse oder zum Waffentraining<br />

nicht immer ganz leicht, aber ein echter<br />

Aikidoka kann sich auch noch danach<br />

bräunen. Von Dienstag auf Mittwoch wurde<br />

die traditionelle Mitternachtseinheit mit<br />

Kobayashitechniken praktiziert.<br />

Auch die Einheimischen blieben nicht<br />

außen vor und so wurde die Gruppe abschnittsweise<br />

von Schweizer Hakamas begleitet.<br />

Wer nicht bis zum Ende bleiben<br />

konnte, dem wurde eine große Abschiedsprozession<br />

zum Lift zuteil, natürlich<br />

in passender (Trainings-)Kleidung.<br />

Doch Training war natürlich nicht alles.<br />

Die restliche Zeit wurde ausgefüllt mit<br />

Wanderungen, Tischtennis spielen, Hüttenhund<br />

Ami und ihrem wunderbar tropfnassen<br />

Ball, der Besuch von Viktorinox, dem<br />

Fabrik verkauf edler Schweizer Scho ko-<br />

Sommereggberge 2012<br />

Kampfsport<br />

lade, Heidelbeeren pflücken, Baden im<br />

Vierwaldstätter See, Anschauen von Aikido-DVDs,<br />

Einzeltrainings (das Dojo konnte<br />

jederzeit selbstständig genutzt werden)<br />

und alles rund ums Essen. Sowohl die<br />

Vorbereitungen, Zubereitungen als auch<br />

Nachbereitungen (Abwasch und Aufräumen)<br />

waren immer schnell und mit<br />

viel Spaß erledigt. Am meisten hatten alle<br />

wohl mit den Portionen zu kämpfen, da<br />

traute sich manch einer dann doch keinen<br />

„kleinen“ Nachschlag mehr zu verlangen.<br />

Nicht unerwähnt bleiben sollen vor allem<br />

das Labskausmahl und die Kässpätzle. Diese<br />

werden weniger durch ihre geschmackliche<br />

oder äußerst stark sättigende Wirkung in<br />

den Köpfen der Aikidokas verhaftet bleiben,<br />

sondern vielmehr deshalb, da es sich zwei<br />

der Teilnehmer nach zwei großen Portionen<br />

(die Bauchnabel wölbten sich bereits nach<br />

außen) nicht nehmen ließen ins Dojo runter<br />

zu gehen und sich gegenseitig mit „koshi<br />

nage“ (=Hüftwurf: der Partner wird über den<br />

Bauch auf den Rücken des Anderen geladen<br />

und dann geschmissen) zu beschäftigen.<br />

Hier war selbst Walter die Fassungslosigkeit<br />

ins Gesicht geschrieben, da er so ein<br />

Verhalten der beiden Ü50er sonst nur von<br />

übermütigen Jugendlichen kannte. Im<br />

Normalfall folgte am Ende der Mahlzeiten<br />

jedoch eher der genussvolle Teil, bei gutem<br />

Whisky und delikaten Weinen. Dem Genuss<br />

des Rauchens wurde eher selten gefrönt,<br />

doch Walter und ein frischgebackener<br />

Blaugurt ließen den letzten Abend mit<br />

Zigarren unterm Sternenzelt ausklingen.<br />

Auch die Tradition des Sich-ins-Hüttenbuch-<br />

Eintragens wurde gewahrt und wurde<br />

pünktlich am letzten Abreisetag noch<br />

kreativ gewährleistet. Nachdem das Gepäck<br />

verstaut und die restlichen Lebensmittel<br />

aufgeteilt waren, trafen sich viele Teilnehmer<br />

noch zur Stärkung zu einer letzten Mahlzeit<br />

direkt an den Gestaden des Sees, wo sie<br />

von der Großzügigkeit der älteren Ge neration<br />

überrascht wurden (nochmals Danke<br />

Bernhardt von uns allen und ein großer<br />

Dank an Shihan Oelschläger, der mir eine<br />

entspannte Heimfahrt ermöglichte ;).<br />

Kay Prokein<br />

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