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Direktor: Prof. Dr. med. habil. H. von Schwanewede

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Doppelstränge in Einzelstränge. Im zweiten Schritt, dem „Annealing“, erfolgt die<br />

Anlagerung der komplementären Primer an definierte Abschnitte der Einzelstränge.<br />

Die Primer sind synthetische Abschnitte aus einzelsträngiger DNA, die so<br />

ausgewählt sind, dass sie komplementär zu einem bestimmten Abschnitt der<br />

Einzelstränge der nachzuweisenden DNA im Untersuchungsmaterial sind. Die Primer<br />

binden an die komplementären Bereiche der DNA-Einzelstränge und rahmen damit<br />

den gesuchten DNA-Abschnitt ein. Die optimale Temperatur für das Annealing ist<br />

abhängig <strong>von</strong> der Länge und der Basenfolge der verwendeten Primer und liegt bei<br />

ca. 55°C. Nach Anlagerung der Primer entstehen zwei kurze Abschnitte<br />

doppelsträngiger DNA, an die im dritten Schritt das Enzym Taq Polymerase bindet.<br />

Mit Hilfe der Taq Polymerase erfolgt die Synthese der komplementären DNA-Stränge<br />

zwischen den Primern. Die anschließende Elongation der Primer mit dNTPs zu<br />

einem DNA-Doppelstrang erfolgt bei 72°C, so dass nach Ablauf eines Zyklus‘, zwei<br />

neue, mit der Ausgangs-DNA identische Doppelstränge, entstehen. Wiederholt man<br />

den Zyklus, erzielt man anschließend die vielfache Menge an Ausgangs-DNA<br />

(Mülhardt, 2006).<br />

Im Rahmen dieser Arbeit wurde zum Nachweis der DNA <strong>von</strong> P. jirovecii in den<br />

Probandenproben eine „nested“-PCR verwendet. Dazu wird zunächst eine PCR<br />

durchgeführt und die Amplifikate dieser PCR werden für eine zweite PCR mit neuen<br />

Primern verwendet. Das zweite Primerpaar bindet spezifisch innerhalb des in der<br />

ersten Stufe produzierten DNA-Fragments, so dass unspezifische Amplifikate aus<br />

der ersten Stufe der PCR ausselektiert werden und nochmals eine vielfache<br />

spezifische Vervielfältigung <strong>von</strong> Pneumocystis DNA stattfindet. Daher lassen sich mit<br />

der „nested“-PCR sehr geringe Mengen der gesuchten DNA nachweisen (Chelly J. et<br />

al.,1989). Die Methode der „nested“-PCR erreicht eine Spezifität <strong>von</strong> 95% und eine<br />

Sensitivität <strong>von</strong> 93% (Totet et al., 2003).<br />

In der Bevölkerung ist eine hohe Antikörperprävalenz nachweisbar. Bis zu 90% der<br />

gesunden Normalbevölkerung haben ab dem 10. Lebensjahr Antikörper gegen P.<br />

jirovecii, was auf einen frühen Kontakt mit dem Erreger im Kindes- und Jugendalter<br />

hindeutet (Riebold et al., 2005).

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