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Grenzen öffnen sich - Coloplast

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Anale Irrigation bei chronischer Obstipation<br />

Eine zeitgerechte,<br />

vollständige Stuhlentleerung<br />

In modernen Industriestaaten leidet schätzungsweise fast jeder dritte<br />

Mensch an einer chronischen Obstipation. Die anale Irrigation kann<br />

den Betroffenen zu mehr Lebensqualität verhelfen.<br />

Die Obstipation stellt<br />

für den Patienten in<br />

der Regel eine große<br />

psychische und physische<br />

Belastung dar. Durch das Ausbleiben<br />

der Stuhlentleerung<br />

kommt es zu allgemeinem<br />

Unwohlsein, permanenten<br />

Stuhldrangepisoden und nicht<br />

selten zu einer paradoxen<br />

Diarrhö, die fehlinterpretiert<br />

werden kann. Ständiges starkes<br />

Pressen kann zur Schädigung<br />

der Beckenbodenmuskulatur<br />

und zur Ausprägung von<br />

Hämorrhoiden führen.<br />

„In der klassischen Versorgung beginnt<br />

nun der Einsatz von Laxantien, der in<br />

vielen Fällen nicht den gewünschten<br />

Erfolg zeigt. Eine letzte Option stellt sehr<br />

oft das digitale Ausräumen dar, was weder<br />

für Patienten noch Pflegepersonal angenehm<br />

ist. Genau an dieser Stelle müssen<br />

wir uns fragen, ob wir im Vorfeld eine<br />

exakte Stuhlanamnese durchgeführt<br />

haben“, so Dietmar Hegeholz, examinierter<br />

Krankenpfleger und National<br />

Sales Manager Rehab, <strong>Coloplast</strong> GmbH.<br />

Ausscheidungsfreie Zeit durch<br />

anale Irrigation bedeutet mehr<br />

Freiheit und Unabhängigkeit.<br />

16 Collegial Herbst 2008<br />

Dietmar Hegeholz,<br />

National Sales<br />

Manager Rehab,<br />

<strong>Coloplast</strong> GmbH.<br />

Ausführliche<br />

Stuhlanamnese<br />

Zur Stuhlanamnese gehören<br />

das Erfassen der bisherigen<br />

Ausscheidungsgewohnheiten<br />

und der täglichen Trinkmenge,<br />

die Frage nach der<br />

Konsistenz des Stuhls, nach<br />

der Verwendung mechanischer<br />

Hilfen sowie nach<br />

einem vermehrten Auftreten<br />

von Harnwegsinfekten.<br />

Informationen über neurologische Krankheitsbilder<br />

wie Multiple Sklerose, Morbus<br />

Parkinson, Schlaganfall, Neuropathien<br />

u. a. runden das Bild ab. Auch die Medikation<br />

des Patienten gilt es zu berück<strong>sich</strong>tigen,<br />

da etliche Substanzen obstipationsfördernd<br />

wirken.<br />

Zeigt eine medikamentöse Unterstützung<br />

der Stuhlentleerung keinen Erfolg,<br />

besteht in der analen Irrigation eine sehr<br />

gute Alternative. Im Vorfeld muss der<br />

behandelnde Arzt jedoch mögliche<br />

Kontraindikationen ausschließen. Die<br />

Anleitung des Patienten erfolgt durch qualifiziertes<br />

Pflegepersonal. Vor der ersten<br />

Irrigation werden das Rektum ausgetastet<br />

und eventuell vorhandene Kotsteine<br />

digital ausgeräumt.<br />

„Bei der ersten Irrigation sollte das Irrigationsvolumen<br />

bei maximal 400 Millilitern<br />

liegen, da in den meisten Fällen eine<br />

Hochdrucksituation im Darm vorherrscht“,<br />

rät Dietmar Hegeholz. „Nach erfolgter<br />

Irrigation und Stuhlausscheidung sollte<br />

erneut digital nachgetastet werden, da die<br />

Möglichkeit besteht, dass Kotsteine aus<br />

höheren Darmabschnitten nachgeführt<br />

werden.“<br />

Keine Abhängigkeit<br />

Besonders gute Erfahrungen wurden mit<br />

einer täglichen Durchführung der Irrigation<br />

für die ersten fünf bis sieben Tage<br />

gemacht. Bleibt nach dieser Zeit eine<br />

Stuhlentleerung aus oder hat <strong>sich</strong> eine<br />

normale Konsistenz eingestellt, kann auf<br />

einen Zwei-Tages-Rhythmus gewechselt<br />

werden.<br />

„Häufig wird gefragt, ob es gerade bei<br />

chronischen Obstipationen durch die<br />

regelmäßige Irrigation nicht zu einer<br />

Gewöhnung des Körpers kommen kann“,<br />

sagt Dietmar Hegeholz. „Gewöhnung wird<br />

hier mit Abhängigkeit gleichgesetzt. Doch<br />

da für die Irrigation lediglich Leitungswasser<br />

verwendet wird, besteht keine<br />

Gefahr einer Abhängigkeit. Eine Gewöhnung<br />

ist jedoch gewollt. Durch die sanfte<br />

Dehnung des Rektums sollen Reflexe ausgelöst<br />

werden, die zu einer zeitgerechten,<br />

geplanten und vollständigen Stuhlentleerung<br />

führen. Die Irrigation gleicht also<br />

eine verloren gegangene Steuerung aus.“ 1<br />

Weitere Informationen<br />

Fragen zur analen Irrigation beantwortet<br />

Dietmar Hegeholz, National Sales<br />

Manager Rehab, <strong>Coloplast</strong> GmbH,<br />

E-Mail: deheg@coloplast.com.<br />

Informationen zu Peristeen Anale<br />

Irrigation unter www.peristeen.de.<br />

Bilder: <strong>Coloplast</strong>

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