Un seul monde Un solo mondo Eine Welt - Deza - admin.ch
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Periskop<br />
4<br />
<strong>Eine</strong> <strong>Welt</strong> Nr.2 / Juni 2003<br />
Axel Krause / laif<br />
Erstaunli<strong>ch</strong>er Reis<br />
(gn) Indis<strong>ch</strong>e Bauern haben im<br />
Lauf von Jahrhunderten Reissorten<br />
entwickelt, die fast zwei<br />
Meter in die Höhe wa<strong>ch</strong>sen.<br />
Diese alten Sorten können Übers<strong>ch</strong>wemmungen<br />
von zwölf bis<br />
15 Tagen überstehen, während<br />
gewöhnli<strong>ch</strong>er Reis bereits na<strong>ch</strong><br />
zwei bis drei Tagen im Ho<strong>ch</strong>wasser<br />
eingeht. Der übers<strong>ch</strong>wemmungsresistente<br />
Reis ist nur eine<br />
von rund 1500 traditionellen<br />
Sorten, wel<strong>ch</strong>e die Ni<strong>ch</strong>tregierungsorganisation<br />
Navdanya in<br />
ihrem Saatgutregister aufgeführt<br />
hat. Seit fünfzehn Jahren arbeitet<br />
diese Organisation mit indis<strong>ch</strong>en<br />
Bauern zusammen, um die<br />
Biodiversität im Reisanbau zu<br />
erhalten; in dieser Zeit hat<br />
Navdanya in neun Bundesstaaten<br />
über 20 Saatgutbanken aufgebaut.<br />
Von besonderem Interesse sind<br />
Reissorten mit Eigens<strong>ch</strong>aften, die<br />
ihnen ein Gedeihen au<strong>ch</strong> unter<br />
ers<strong>ch</strong>werten Bedingungen<br />
ermögli<strong>ch</strong>en. So gibt es allein<br />
in Westbengalen 78 Reissorten,<br />
die dürreresistent sind, in<br />
Uttararn<strong>ch</strong>al 54 Sorten, die unter<br />
extrem trockenen Bedingungen<br />
gedeihen, in Kerala gibt es deren<br />
40 und sogar in Orissa, wo es<br />
immer wieder zu Hungersnöten<br />
kommt, gibt es traditionelles<br />
dürreresistentes Saatgut. In Westbengalen<br />
wurden zudem drei<br />
Reissorten gefunden, die in Böden,<br />
die bis zu 14 Prozent Salz<br />
enthalten, bestens reifen.<br />
Robert Huber / Lookat<br />
Vers<strong>ch</strong>wendete Ressourcen<br />
(bf) Ni<strong>ch</strong>t nur die ungebremste<br />
Bevölkerungsentwicklung in<br />
ärmeren Ländern, au<strong>ch</strong> der<br />
Anstieg der Haushaltszahl ist<br />
für die Vers<strong>ch</strong>wendung von<br />
Ressourcen verantwortli<strong>ch</strong>.<br />
Denn immer weniger Mens<strong>ch</strong>en<br />
leben in immer mehr Wohnungen<br />
und Häusern. <strong>Eine</strong> der<br />
Folgen: der Energiekonsum<br />
steigt. Das zeigen Fors<strong>ch</strong>er der<br />
Mi<strong>ch</strong>igan State <strong>Un</strong>iversity. Die<br />
Mens<strong>ch</strong>en im Wolong Nature<br />
Reserve in China beispielsweise<br />
verheizten vermehrt Holz mit<br />
der Konsequenz, dass ni<strong>ch</strong>t<br />
nur die Waldflä<strong>ch</strong>e kleiner<br />
wurde, sondern mit ihr au<strong>ch</strong><br />
der Lebensraum des bedrohten<br />
Riesenpandas. China ist nur<br />
eines von vielen Beispielen.<br />
Denn au<strong>ch</strong> das fanden die<br />
Fors<strong>ch</strong>er heraus: Genau in den<br />
Ländern, wo viele gefährdete<br />
Pflanzen- und Tierarten leben,<br />
nimmt die Zahl der Haushalte<br />
rapide zu. Fors<strong>ch</strong>er prognostizieren<br />
aufgrund einer in 76 Ländern<br />
dur<strong>ch</strong>geführten <strong>Un</strong>tersu<strong>ch</strong>ung,<br />
dass allein in Italien, Portugal,<br />
Spanien und Grie<strong>ch</strong>enland in<br />
den nä<strong>ch</strong>sten dreizehn Jahren<br />
4000000 bis 1,4 Millionen<br />
zusätzli<strong>ch</strong>e Haushalte entstehen<br />
werden.<br />
Vers<strong>ch</strong>mähte Diaspora<br />
(jls) Zahlrei<strong>ch</strong>e Intellektuelle<br />
und ho<strong>ch</strong> qualifizierte Fa<strong>ch</strong>leute,<br />
die vor dem seit zehn Jahren<br />
wütenden Bürgerkrieg in<br />
Burundi geflohen sind, haben<br />
si<strong>ch</strong> in westli<strong>ch</strong>en Ländern<br />
niedergelassen. Dieser Wissens-<br />
Exodus destabilisiert viele<br />
Sektoren, insbesondere das<br />
S<strong>ch</strong>ulwesen. Laut Didace<br />
Nimpagaritse, Rektor der<br />
<strong>Un</strong>iversität von Burundi, haben<br />
einige Fakultäten bereits 40<br />
Prozent ihrer Lehrkräfte verloren.<br />
Um die Lücke zu s<strong>ch</strong>liessen,<br />
stellt das Erziehungsministerium<br />
Gastprofessoren und -professorinnen<br />
an. Ferner setzt es seine<br />
Hoffnungen auf ein UNO-<br />
Entwicklungsprogramm, das<br />
Ausgewanderte einlädt, kurzfristige<br />
Missionen in ihrem Heimatland<br />
zu übernehmen, um zur<br />
Ausbildung neuer Kaderleute<br />
beizutragen. Do<strong>ch</strong> fanden die<br />
Appelle in der Diaspora bisher<br />
wenig Gehör. Letztes Jahr waren<br />
gerade zwanzig der Angefragten