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Ausgabe 2/ Juli 2009

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Service<br />

Aus dem Jahresabschluss<br />

ermittelt die Bank diverse Kennzahlen.<br />

Die wichtigsten, die für<br />

einen schnellen Überblick über die<br />

Gesamtlage des Unternehmens<br />

genutzt werden, kann der Betriebsinhaber<br />

sogar selbst mit<br />

einem Taschenrechner ermitteln.<br />

Die wichtigsten Größen und ihre<br />

Bedeutung seien hier erläutert:<br />

Eigenkapitalquote: Sie spielt<br />

beim Rating der Bank – neben<br />

werthaltigen Sicherheiten – die<br />

30 SIKKENS aktuell 2/<strong>2009</strong><br />

wichtigste Rolle. Die Eigenkapitalquote<br />

zeigt das Liquiditätssicherungsvermögen<br />

des Betriebs.<br />

Eigenkapital fungiert als Verlustpuffer.<br />

Ist die Quote niedrig,<br />

kann das eine hohe Gefahr für eine<br />

Überschuldungsinsolvenz (bei Kapitalgesellschaften)<br />

anzeigen.<br />

Goldene Bilanzregel: Die Dauer<br />

der Kapitalbindung sollte fristenkongruent<br />

zur Mittelverfügbarkeit<br />

sein. Langfristig im Unternehmen<br />

gebundenes Kapital, wie das An-<br />

Wenn die ermittelte Eigenkapitalquote zu niedrig ist, gibt es<br />

für die weitere Unternehmenszukunft zwei Ansätze zur Verbesserung:<br />

1. Eigenkapitalschonende Maßnahmen:<br />

• Verschiebung von nicht unbedingt notwendigen Investitionen<br />

• Verkauf nicht benötigten Anlagevermögens<br />

• Leasing statt Kauf<br />

• Sale and Lease back<br />

• Reduktion Waren- und Materiallager; verbesserte Logistik<br />

• Konsequentes Forderungsmanagement<br />

• Factoring<br />

• Verbessertes Liquiditätsmanagement<br />

2.Schuldenreduzierende Maßnahmen:<br />

• Steigerung Gewinn<br />

• Reduzierung der Privatentnahmen<br />

• Erhöhung der Privateinlagen<br />

• Kapitaleinlagen<br />

• Aufnahme neuer Teilhaber<br />

• Mezzanine Finanzierungen<br />

• Skonto nutzen<br />

• Gesellschafterdarlehen<br />

lagevermögen, sollte somit auch<br />

langfristig finanziert sein. Das<br />

Eigenkapital steht dem Unternehmen<br />

am längsten zur Verfügung.<br />

Damit ergibt sich die<br />

Forderung, dass das Eigenkapital<br />

mindestens die Höhe des Anlagevermögens<br />

betragen soll.<br />

Cashflow: Diese Kennzahl gibt an,<br />

welchen Mittelzufluss ein Unternehmen<br />

aus dem Umsatzprozess<br />

erwirtschaftet hat. Cashflow sagt<br />

also, was unter dem Jahr für Investitionen,<br />

Tilgungszahlungen<br />

oder Gewinnausschüttungen zur<br />

Verfügung steht (Finanzmittelüberschuss).<br />

Er ist ein Maßstab<br />

für die Selbstfinanzierungskraft<br />

eines Unternehmens und zeigt die<br />

finanzielle Unabhängigkeit von<br />

außenstehenden Geldgebern an.<br />

Dynamischer Verschuldungsgrad:<br />

Er gilt als ergänzende Kennzahl<br />

zur Beurteilung der Schuldentilgungsfähigkeit<br />

des Unternehmens.<br />

Er hat dynamischen Charakter,<br />

da in diese Kennzahl der<br />

Netto-Cashflow als zeitraumbezogene<br />

Größe einfließt. Somit<br />

gibt er an, in wie vielen Jahren<br />

es einem Unternehmen unter<br />

sonst gleichen Bedingungen<br />

möglich wäre, seine Effektivschulden<br />

aus dem Cashflow vollständig<br />

zu tilgen. Somit ist ein<br />

Unternehmen mit kleinem dynamischen<br />

Verschuldungsgrad relativ<br />

unabhängiger von seinen<br />

Gläubigern.<br />

EBITDA: „Earnings Before Interest,<br />

Taxes, Depreciation and<br />

Amortization" ist das Betriebsergebnis<br />

ohne Kapitalkosten<br />

(Pacht, Zinsen, Abschreibungen),<br />

GF-Gehälter bzw. ohne steuerliche<br />

Aspekte. Diese Zahl macht Betriebe<br />

mit unterschiedlichen<br />

Rechtsformen vergleichbar.

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