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wiggertal.ch – magazin – Nr. 12 / 21. April 2006 AKTUELL 9 Von Winnetou zu Eminem Vor 50 Jahren hat das «BRAVO» die Teenies begeistert und die Eltern geschockt. Heute ist die Jugendzeitschrift einfach nur noch normal. Ein Augenschein bei einer Sekundarschulklasse in Rothrist zum 50. Geburtstag. Wer die aktuelle Nummer des «BRAVO» aufschlägt, der grössten Jugendzeitschrift im deutschsprachigen Raum, der muss ein Déjà-vu haben. Gleich, ob man nun 60, 40 oder 25 Jahre alt ist – Fotoromane, Poster, Stars und Hits gab es schon immer. Und damals wie heute blättern die meisten ohnehin sofort zu Dr. Sommer weiter, jenem geliebt-gehassten Aufklä- Und unisono wird das Horoskop kritisiert. rungs-Doc, der über jedes Sexproblemchen etwas weiss und allen helfen kann. Für die Jugendlichen war er hip, und für die Eltern meistens flop. Doch hat sich wirklich nichts geändert? Ist «BRAVO» tatsächlich das gleiche Skandalheft geblieben, das in Deutschland mehrere Male leicht zensuriert und in der früheren DDR sogar verboten wurde? In einer Sekundarschulklasse in Rothrist (Klasse 2a), die sich in einer Deutschlektion mit der Thematik beschäftigte, scheinen die Meinungen gemacht zu sein. Aus den Kurzaufsätzen und -interviews, die «Es ist gut, dass nicht nur Beautytipps für Frauen darin sind, da dies doch sehr oft vorkommt.» (N.) «Ich finde das Horoskop nicht gut, weil es frei erfunden ist.» (Robin) «Man denkt, Stars sind etwas Besonderes, jedoch sind sie auch bloss Menschen.» (Andreas) «Die zwei nackten Menschen finde ich überflüssig.» (Philippe) «Mir gefallen die Qualität und die nackten Menschen nicht.» (Anja) speziell für wiggertal.ch angefertigt wurden (vgl. Kasten), geht auf alle Fälle hervor, dass die Zeitschrift viel von ihrem einstigen Reiz verloren hat. Er lese das Heft selten, sagt etwa Simon, und Robin fügt hinzu: «Ich schaue das ‹BRAVO› nicht sehr häufig an, weil mich die Geschichten der Stars nicht so interessieren.» Eine deutliche Sprache reden überdies auch die Absatzzahlen des Verlags: Während beispielsweise 1989 über eine Million Exemplare in den Verkauf gelangten, ist die Auflage mittlerweile um etwa die Hälfte gesun- ken. Offenbar ist das «BRA- VO» lediglich noch eines unter vielen Heften, das um die Gunst der jungen Leser buhlt; die Kundschaft verteilt sich auf vielerlei Produkte, zumal auch das Internet immer stärker lockt. Chaotisches Layout – doofer Roman Und beim Heftli selber, gibt es da Gründe, weshalb es an Beliebtheit verloren hat – etwa der Preis, der von ursprünglich ca. 50 Rappen auf 2.70 Franken gestiegen ist? «Nein», glaubt N., «ich bin überzeugt, dass viele Leute sogar Aus der Schule geplaudert «Die Help-Line ist für viele hilfreich.» (Anja) «Die Poster kann man immer gebrauchen. Ich kann sie in meinem Zimmer aufhängen.» (Simon) «Ich musste es heimlich lesen wegen diesen nackten Menschen … Die Eltern meinten, es sei ein Schundheft.» (V. F.) «Ich finde die Charts sehr gut, da sieht man immer, wer jetzt ein neues Lied hat und wer auf Platz 1 ist.» (Philippe) aufgezeichnet: ak@wiggertal.ch «BRAVO» Die Jugendzeitschrift feiert den 50. Geburtstag – und der Starkult ist geblieben. Bildmontage: cw noch mehr bezahlen würden.» Einen Mangel erkennen viele Schülerinnen und Schüler hingegen beim Inhalt und der Aufmachung des «BRAVO». Die Gestaltung sei chaotisch, sagt etwa Simon. Und Philippe doppelt nach: «Ich würde die Fotoroman-Geschichte weglassen, weil sie langweilig ist.» Und unisono wird das Horoskop kritisiert – es stimme nicht und sei erfunden, sagen viele der 14- bis 15-Jährigen. Beliebter Dr. Sommer Umgekehrt jedoch wird das «BRAVO» auch gelobt. So findet Dr. Sommer, auch wenn sich die Schüler an den Nacktbildern stören, nach wie vor grossen Anklang: «Die Jugendlichen erfahren viel über die Sexualität», lautet der Tenor. Zudem löst Begeisterung aus, dass das Heft jeweils Poster enthält und im Detail über Musiker und TV-Prominenz berichtet. Trotz kritischen Bemerkungen, die es auch hierzu gibt: Der Starkult hat bei den Jugendlichen kaum etwas von seiner Faszination verloren. ““ Und wenn es in den 1960er Jahren Winnetou war, der im «BRAVO» angeschmachtet wurde, so lassen heute Tokio Hotel oder Eminem die Herzen höher schlagen. Von daher hat sich trotzdem so viel nicht geändert – herzlichen Glückwunsch, «BRAVO»! ak@wiggertal.ch www.50-jahre-bravo.de www.bravo.de www.wiggertal.ch/magazin