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Kreuz & Quer - Leben im Neuwiedenthal

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Inhalt<br />

2 Ein Rundgang durch unser <strong>Neuwiedenthal</strong><br />

2 Stadtteilentwicklung in <strong>Neuwiedenthal</strong>:<br />

Ein Rückblick<br />

3 Störtebeker auf dem Falkenberg<br />

3 Eine Reise in die Vergangenheit<br />

4 Fotografieren und den Stadtteil entdecken<br />

4 Aktiv für <strong>Neuwiedenthal</strong><br />

4 Die Jobbörse – Kurzer Weg, große Hilfe<br />

5 „Wir haben die neue He<strong>im</strong>at <strong>im</strong> Herzen auf­<br />

genommen“<br />

5 Lasst 1000 Blumen blühen!<br />

6 Für Sicherheit und Leichtigkeit: der Wegewart<br />

6 Ärgerlich<br />

7 <strong>Neuwiedenthal</strong>er Märchen<br />

7 Kunstwerke in <strong>Neuwiedenthal</strong>:<br />

Der Erlkönig am Gerdauring<br />

8 Die rollende Bibliothek<br />

8 Mehr Platz für Kinder – die KITA<br />

<strong>Neuwiedenthal</strong>er Straße<br />

Impressum<br />

Redaktionsgruppe: Petra Heyen, Torsten Koschützke,<br />

Heidi Klinge, Nina von Ohlen, Jürgen Redlich,<br />

Gudrun Schmücker<br />

Anschrift: Stadtteilzeitung <strong>Neuwiedenthal</strong>,<br />

c/o ProQuartier, Stubbenhof 1,<br />

21147 Hamburg, Tel./Fax: 79 68 64 – 26<br />

e-mail: stadtteilzeitung.nwt@web.de;<br />

V.i.S.d.P: Jürgen Redlich<br />

Bearbeitung: Christopher Cohen, bfö/Büro für<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Fotos: IN VIA, ProQuartier (PQ), ASK,<br />

Hans Dieckmeyer (H. D.)<br />

Gestaltung: Maren Wehrmann, bfö Auflage: 2.500<br />

Druck: Druckerei Heinrich Siepmann GmbH<br />

Erscheinungsweise: 3x jährlich<br />

<strong>Kreuz</strong>&<strong>Quer</strong><br />

kostenlos Ausgabe 3 Frühling 2004<br />

Ein Drache erobert <strong>Neuwiedenthal</strong><br />

Es ist nicht zu übersehen: Die Grünanlage<br />

zwischen Rehrstieg und Stubbenhof<br />

wird umgestaltet. Im Februar<br />

wurde eine Vielzahl von Bäumen und<br />

wild wuchernden Büschen zurückgeschnitten.<br />

Nun beginnen die genauen<br />

Planungen für die Umgestaltung.<br />

Vielen <strong>Neuwiedenthal</strong>ern ist der sogenannte<br />

„<strong>Neuwiedenthal</strong>er Treff“ in seinem<br />

heutigen Zustand ein Dorn <strong>im</strong> Auge.<br />

Doch bald wird hier vieles anders werden.<br />

Denn der freischaffende Künstler<br />

Mohammed Reza Oghatian hatte eine<br />

begeisternde Idee: Der Treff wird zur<br />

Spiellandschaft umgestaltet. Und zwar<br />

zu einer ganz besonderen. Die gesamte<br />

Anlage erhält die Form eines Drachens:<br />

mit zornigem Kopf, weit aufgerissenem<br />

Maul und großen Flügeln – ein Drache<br />

eben, wie er leibt und lebt. Einmalig<br />

in Hamburg. Ein Drache ist international,<br />

denn viele Kulturen verbinden mit<br />

Drachen etwas Spannendes und Aufregendes.<br />

Den Kindern und Jugendlichen<br />

werden sich viele Möglichkeiten zum<br />

Rutschen und Klettern bieten. So wird<br />

der ehemalige <strong>Neuwiedenthal</strong>er Treff zu<br />

einem echten Platz der Kinder – und zu<br />

einem Schmuckstück für den Stadtteil.<br />

Wer sich näher informieren möchte, hat<br />

dazu bald Gelegenheit: Auf der nächsten<br />

öffentlichen Sitzung des Sanierungsbeirats<br />

<strong>im</strong> Mai (Einladungsplakate beachten!)<br />

werden die Landschaftsarchitekten,<br />

die den Umbau planen, gemeinsam mit<br />

Bleibt nicht mehr lange so hässlich:<br />

der <strong>Neuwiedenthal</strong>er Treff<br />

dem Künstler allen interessierten Bürgerinnen<br />

und Bürgern von <strong>Neuwiedenthal</strong><br />

genaue Auskünfte über die weiteren<br />

Planungen geben.<br />

Liebe Leserinnen und liebe Leser,<br />

Sie halten bereits die dritte Ausgabe unserer Zeitung in Händen,<br />

wieder mit einem bunten Strauß an Informationen über<br />

‚Ihr’ <strong>Neuwiedenthal</strong>. Unsere Redaktionsgruppe ist größer<br />

geworden (Wer alles mitarbeitet, können Sie <strong>im</strong> Impressum<br />

nachlesen). Deshalb sind wir guter Dinge, Sie auch in<br />

Zukunft mit interessanten Berichten aus <strong>Neuwiedenthal</strong><br />

Foto: PQ<br />

Die neue Attraktion für<br />

unseren Stadtteil: Das<br />

Modell zeigt, wie der<br />

<strong>Neuwiedenthal</strong>er<br />

Drache aussehen<br />

wird.<br />

„Mammad“<br />

„Drachen sind Wesen und Figuren,<br />

die <strong>im</strong> alltäglichen <strong>Leben</strong> der Kinder<br />

eine große Bedeutung haben und ihre<br />

Phantasie beflügeln“ erzählt der Künstler<br />

Mohammed Reza Ogathian. Er ist<br />

vielen <strong>Neuwiedenthal</strong>er Kindern und<br />

Jugendlichen besser als Mammad bekannt.<br />

Mammad studierte Illustration<br />

und Kommunikationsdesign. Seit 1994<br />

ist er als freier Künstler in verschiedenen<br />

Jugendeinrichtungen und <strong>im</strong> Kulturhaus<br />

Süderelbe tätig. Seine vielfältigen Erfahrungen<br />

aus dieser Arbeit mit Kindern<br />

und Jugendlichen sind in den Entwurf für<br />

den „<strong>Neuwiedenthal</strong>er Drachen“ eingeflossen.<br />

Torsten Koschützke<br />

zu erfreuen. Wenn Sie Lust haben, können Sie gerne dazu<br />

beitragen: mit Anregungen, Leserbriefen, Fotografien, Gedichten,<br />

Hinweisen ... Unsere Redaktionsadresse finden Sie<br />

ebenfalls <strong>im</strong> Impressum.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Ihre Redaktion <strong>Kreuz</strong>&<strong>Quer</strong><br />

Foto: ASK<br />

Foto: PQ


Seite 2 <strong>Kreuz</strong>&<strong>Quer</strong><br />

Ein Rundgang durch unser <strong>Neuwiedenthal</strong><br />

Ein gemeinsamer Spaziergang durch<br />

<strong>Neuwiedenthal</strong>, mit der Möglichkeit,<br />

Fragen zu stellen über unseren Stadtteil,<br />

seine Häuser, seine Straßen und<br />

seine Geschichte – das war die Idee.<br />

ProQuartier und IN VIA haben sie in<br />

die Tat umgesetzt.<br />

Zeigen <strong>Neuwiedenthal</strong>er Ansichten: Die<br />

Skizzen der Künstlerin Inna Gilberg<br />

Stadtteilgeschichten sind am spannendsten,<br />

wenn sie von Menschen erzählt<br />

werden, die sie selbst erlebt haben.<br />

Deshalb haben wir unseren ehemaligen<br />

Ortsamtsleiter Peter Sielaff zu einem<br />

gemeinsamen Rundgang eingeladen. Es<br />

hat viel Spaß gemacht, seinen Erzählungen<br />

zu lauschen.<br />

Seit 1992 war Peter Sielaff Leiter des<br />

Ortsamts Süderelbe, bis er am 30. Juni<br />

2003 in den Ruhestand verabschiedet<br />

wurde. Keiner würde heute auf die<br />

Idee kommen, in ihm einen Pensionär<br />

vor sich zu haben – wohl auch, weil ihn<br />

der Sport <strong>im</strong>mer umgetrieben hat. Die<br />

Realisierung der Mehrzweckhalle in<br />

<strong>Neuwiedenthal</strong> darf daher sicherlich<br />

auch als einer der ‚Highlights’ seiner<br />

Tätigkeit angesehen werden. Für uns<br />

bewertete er das Programm der Sozialen<br />

Stadtteilentwicklung, dessen Umsetzung<br />

er während seiner Dienstzeit<br />

mit großem Engagement begleitet<br />

hat. Wir dokumentieren seine Bewertung<br />

in Auszügen:<br />

„Eine positive Beschreibung dieser Aufgabe<br />

ist … durchaus möglich, und zwar<br />

deswegen, weil wir in gemeinsamer<br />

Arbeit nicht ganz ohne Erfolg geblieben<br />

sind. Wir, das sind die Wohnungsunternehmen,<br />

die Kommunalpolitik in Harburg,<br />

insbesondere des Süderelbebereiches,<br />

die Verwaltung des Bezirksamtes<br />

Harburg, hier wiederum das Gartenbauamt,<br />

und vor allem die vielen ehrenamtlichen<br />

Organisationen in Süderelbe,<br />

die es in dieser Dichte vielleicht in anderen<br />

Gegenden Hamburgs nicht gibt.<br />

Zu diesem Verbund gehören genauso<br />

Jugendamt und Polizei, wann <strong>im</strong>mer<br />

es geht unter dem Gesichtspunkt der<br />

Hilfe und Prävention. Es war sinnvoll,<br />

die Koordination aller Kräfte in die Hand<br />

eines externen Unternehmens zu legen,<br />

der Gesellschaft ASK, weil wir sonst <strong>im</strong><br />

eigenen Saft geschmort hätten. Wichtig<br />

Die Anregung für den Rundgang stammte<br />

ursprünglich von einigen Frauen aus<br />

dem IN VIA-Orientierungskurs: Immer<br />

wieder stellten sie viele Fragen über<br />

<strong>Neuwiedenthal</strong> und seine Geschichte.<br />

Die Frauen kommen aus der ehemaligen<br />

Sowjetunion und sind als Spätaussiedlerinnen<br />

nach Deutschland zugewandert.<br />

Manche von ihnen leben schon seit einigen<br />

Jahren in <strong>Neuwiedenthal</strong>, andere<br />

erst seit kurzem.<br />

Unser Rundgang beginnt <strong>im</strong> Stubbenhof<br />

und führt durch den Maakenhofwinkel<br />

raus zum Minnerweg. Mit Blick auf die<br />

ländliche Seite <strong>Neuwiedenthal</strong>s geht es<br />

dann zurück Richtung Rehrstieg, zur<br />

„Erlkönig“-Statue. Nach einem atemberaubenden<br />

Überblick über den Stadtteil<br />

aus dem 17. Stock des Hauses Striepenweg<br />

40 gibt es noch einen Abschlusskaffee<br />

<strong>im</strong> Stadtteilbüro der ASK. Als Bonbon<br />

präsentiert die Künstlerin Inna Gilberg,<br />

die selbst auch <strong>im</strong> Stubbenhof wohnt,<br />

ihre Skizzen von <strong>Neuwiedenthal</strong>. Die<br />

Bilder werden demnächst die Flure des<br />

Hauses Striepenweg 40 schmücken.<br />

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

haben auf dem Rundgang viel erfahren,<br />

zum Beispiel, woher der Striepenweg<br />

war ebenfalls, eine Bürgerbeteiligung ins<br />

<strong>Leben</strong> zu rufen, die der Planung wichtige<br />

Impulse gegeben und unsere Arbeit kritisch<br />

begleitet hat. (…)<br />

Die Ausgangslage in Süderelbe für dieses<br />

komplexe Vorhaben war ja nicht einmal<br />

so schlecht: <strong>Neuwiedenthal</strong> und auch<br />

die Sandbek-Siedlung sind verkehrsmäßig<br />

gut erschlossen. Es gibt großzügige<br />

Grünflächen, die gemeinsam mit den<br />

Wohnungsunternehmen und unter Beteiligung<br />

der Einwohnerschaft, der Kirchengemeinden,<br />

der sozialen und sportlichen<br />

Organisationen für Kinder und<br />

Jugendliche besser nutzbar gemacht<br />

wurden. Der Wohnungsbestand wurde<br />

und wird saniert und modernisiert. Dabei<br />

ist zu berücksichtigen, dass der soziale<br />

Wohnungsbau der 60er Jahre, der in<br />

den großen Siedlungen vorherrscht, sich<br />

Fand großes Interesse: Der erste gemeinsame Rundgang durch <strong>Neuwiedenthal</strong><br />

und der Thiemannshof ihren Namen<br />

haben. Und sie haben vieles über die<br />

Geschichte <strong>Neuwiedenthal</strong>s gelernt:<br />

über die Sturmflut und über den Bau<br />

der Hochhaussiedlung in den 60er<br />

Jahren. Den Dorfcharakter des „alten<br />

<strong>Neuwiedenthal</strong>s“ konnten wir be<strong>im</strong> Vorbeischlendern<br />

am alten Bauernhaus <strong>im</strong><br />

Minnerweg erleben.<br />

Stadtteilentwicklung in <strong>Neuwiedenthal</strong>:<br />

Ein Rückblick<br />

Foto: IN VIA<br />

Gemeinsam vor Ort: Der ehemalige Ortsamtsleiter Peter Sielaff und die Beauftragte<br />

für soziale Stadtteilentwicklung, Beata Stark, Bezirksamt Harburg<br />

durch großzügig zugeschnittene Wohneinheiten<br />

auszeichnet. Der Nachteil<br />

dieser Siedlungen ist wiederum die Anonymität<br />

in großen Wohnblocks mit bis<br />

Foto: ASK<br />

Mehrzweckhalle <strong>Neuwiedenthal</strong>, Neumoorstück<br />

Ein rundum schöner Vormittag, der<br />

nach Ansicht der Teilnehmer/innen<br />

und Initiatoren in jedem Fall wiederholt<br />

werden muss. An dieser Stelle nochmals<br />

herzlichen Dank an Herrn Sielaff! Und<br />

wenn Sie jetzt neugierig geworden sind,<br />

begleiten Sie uns doch einfach auf einem<br />

unserer nächsten Rundgänge.<br />

Infos gibt’s bei IN VIA Hamburg e.V.<br />

(Telefon 79 61 26 65) und ProQuartier<br />

(Telefon 79 68 64 26).<br />

Nina von Ohlen<br />

zu 200 Mieterschaften. In Verbindung<br />

mit dem Fortzug der älteren Generation,<br />

der Besserverdienenden und der<br />

Kinder der Erstbezieher gingen stabile<br />

Nachbarschaften verloren. Insbesondere<br />

waren sie überfordert, an der Integration<br />

der Neuankömmlinge in <strong>Neuwiedenthal</strong><br />

und in der Sandbek-Siedlung mitzuwirken.<br />

(…)<br />

Und dennoch: Die Betreuungs- und Bildungsangebote<br />

für Kinder und Jugendliche<br />

waren und sind in den Stadtteilen<br />

so differenziert vorhanden, dass sich<br />

jeder junge Mensch unabhängig von<br />

Herkunft, Geschlecht und Religion nach<br />

seinen Fähigkeiten entwickeln kann und<br />

in die Lage versetzt wird, unsere freiheitliche<br />

Gesellschaft mitzutragen und<br />

mitzuprägen. (…)<br />

Soziale Stadtteilentwicklung, in welcher<br />

Form auch <strong>im</strong>mer, wird sich zukünftig<br />

an zwei Prinzipien orientieren müssen:<br />

Fördern durch Fordern und Verpflichtung<br />

zur Integration.“<br />

Peter Sielaff<br />

Foto: IN VIA<br />

Foto: PQ


Ausgabe 3 Frühling 2004 <strong>Kreuz</strong>&<strong>Quer</strong><br />

Seite 3<br />

Sagenumwoben: Störtebeker auf dem Falkenberg<br />

Der Störtebekerweg erinnert daran:<br />

Um die Figur des Seeräubers und<br />

„Likedeelers“ ranken sich viele sagenhafte<br />

Geschichten. Von einer Störtebeker­Sage<br />

aus unserer Zeit wird hier<br />

berichtet ...<br />

Manche kennen vielleicht eine der Legenden:<br />

über Störtebekers Burg auf dem<br />

Falkenberg, über die dort vergrabenen<br />

Schätze. Und über den „Neuen Graben“:<br />

Angeblich war er damals schiffbar und<br />

wurde benutzt, um die Schätze zur Burg<br />

zu transportieren!<br />

Eine Geschichte aus unserer Zeit: 1990<br />

hatten die Freiwillige Feuerwehr Neugraben,<br />

der Neugrabener Schützenverein,<br />

das „Süderelbe-Archiv“ und der<br />

damalige Ortsamtsleiter Gerd Tholen<br />

eine Idee: Die auf dem Grassbrook völlig<br />

deplatzierte Statue des Piraten sollte<br />

auf den Falkenberg geholt werden! Und<br />

so titelten die „Harburger Anzeigen<br />

und Nachrichten“ am 31. März 1990:<br />

“Störtebeker nach Neugraben – Kulturbehörde<br />

entschied: Denkmal muss zum<br />

Falkenberg“. Politikerinnen und Politiker<br />

der verschiedenen Fraktionen begrüßten<br />

die Aktion als Maßnahme, um den Falkenberg<br />

zu beleben und die Attraktivität<br />

des Naherholungsgebietes zu steigern.<br />

Die CDU, damals in der Opposition,<br />

kritisierte: „Dieser Schritt kann nur ein<br />

Anfang sein – wir brauchen wieder eine<br />

Gastwirtschaft auf dem Falkenberg, als<br />

Viele Bürgerinnen und Bürger begleiteten den feierlichen Umzug<br />

Anziehungspunkt für möglichst viele<br />

Ausflügler.“<br />

Der Wechsel des Standortes war also<br />

ausgemacht und am Tage des großen<br />

Ereignisses strömten etwa hundert<br />

begeisterte Bürgerinnen und Bürger<br />

den Falkenberg hinauf, begleitet vom<br />

Jugendspielmannszug des Neugrabener<br />

Schützenvereins ...<br />

Wie das Ganze ausging? Vielleicht erinnern<br />

sich einige unserer Leserinnen<br />

und Leser und schreiben uns ihre Fortsetzung.<br />

Adresse: Redaktion <strong>Kreuz</strong> & <strong>Quer</strong><br />

c/o ProQuartier<br />

Stubbenhof 1 / 22147 Hamburg<br />

Natürlich gibt es für die erste eingetroffene<br />

Lösung eine echt „störtebekermäßige“<br />

Anerkennung!<br />

Ausflugstipp: Eine Reise in die Vergangenheit<br />

Der Ausflug, den wir Ihnen diesmal<br />

vorschlagen möchten, ist eine echte<br />

Reise in die Vergangenheit. Auf<br />

einer eineinhalbstündigen Wanderung<br />

lernen Sie eine Friedhofsanlage<br />

mit jahrtausende alten Gräbern kennen.<br />

Für den Ausflug sollten Sie gut zu<br />

Fuß sein. Wir raten vor allem zu festem<br />

Schuhwerk!<br />

Fahren Sie mit der Buslinie 240 bis zur<br />

Endhaltestelle Waldfrieden. Danach<br />

halten Sie sich, dem bisherigen Straßenverlauf<br />

entsprechend, halbrechts am<br />

Wiesenrand, einem kleinen Fußpfad<br />

folgend. Gehen Sie bis zu dem Schild mit<br />

schwarzer Schrift auf orangefarbenem<br />

Hintergrund – man kann es von der Straßenkehre<br />

Falkenbergsweg bereits sehen.<br />

Sie befinden sich nun am Beginn einer<br />

etwa vier Kilometer langen Wanderung<br />

über eine urzeitliche Friedhofsanlage.<br />

Hier in der Fischbeker Heide finden sich<br />

viele verschiedene Gräber, die zum Teil<br />

schon vor drei- bis viertausend Jahren<br />

angelegt wurden.<br />

Eine schwierige Aufgabe: Die Freiwillige Feuerwehr Neugraben be<strong>im</strong> Abbau des Störtebeker Denkmals<br />

Die insgesamt elf Stationen zwischen<br />

Tempelberg und Falkenbergsweg verdeutlichendiekulturellenZusammenhänge<br />

der unterschiedlichen Grabanlagen –<br />

eine wirkliche „Zeitreise“ durch vier Jahrtausende.<br />

Sie lernen etwas über den Glauben<br />

der damals hier lebenden, vorwiegend<br />

bäuerlichen Bevölkerung und ihre Vor-<br />

Eine Schautafel erläutert die Grabanlagen<br />

Foto: H. D.<br />

Foto: PQ<br />

Im Vordergrund zu sehen: Eines von 11 alten Gräbern<br />

stellungen von <strong>Leben</strong> und Tod. Ähnlich<br />

wie die großen ägyptischen Pyramiden<br />

sollten Steingräber die Menschen auf<br />

dem Weg in eine andere Zukunft schützen.<br />

Um sich <strong>im</strong> Jenseits zurechtfinden<br />

zu können, wurden ihnen auch hier <strong>im</strong><br />

kühlen Norden Gegenstände des alltäg-<br />

Der Jugendspielmannszug sorgte für die<br />

musikalische Unterstützung<br />

Übrigens: Was wohl richtig ist an den<br />

Geschichten um den Seeräuber und die<br />

Harburger Berge: Von hier aus hatten<br />

seine Späher einen guten Überblick über<br />

die Schiffe, die aus Hamburg ausliefen,<br />

und konnten ihre Beobachtungen an seine<br />

kleine Flotte weitergeben.<br />

Jürgen Redlich / Hans Dieckmeyer<br />

lichen Bedarfs beigegeben. Doch zu viel<br />

soll hier nicht verraten werden – machen<br />

Sie sich einfach auf den Weg und entdecken<br />

Sie eine der größten Grabanlagen<br />

<strong>im</strong> Norden Europas, direkt vor den Toren<br />

Hamburgs!<br />

Jürgen Redlich<br />

Foto: PQ Foto: H. D. Foto: H. D.


Seite 4 <strong>Kreuz</strong>&<strong>Quer</strong><br />

Fotografieren und den Stadtteil entdecken<br />

Einige Mitglieder der Kinder­Fotogruppe: Enrico, Deniz, Frank<br />

Verfügungs­<br />

fonds 2004<br />

Sie haben die Idee ...<br />

wir das Know­how.<br />

Wir unterstützen Sie bei der<br />

Verwirklichung<br />

– auch finanziell.<br />

Stadtteilbüro ASK<br />

Striepenweg 40<br />

Tel. 28 08 78 24<br />

Sprechstunde:<br />

Dienstags 16.00 – 19.00 Uhr<br />

Vier Fragen – Vier Antworten:<br />

Aktiv für <strong>Neuwiedenthal</strong><br />

K&Q: Sie sind aktiv in <strong>Neuwiedenthal</strong>.<br />

Was genau machen Sie?<br />

Frank Heynatz: Ich betreue Kids von sieben<br />

bis 17 Jahren in einer Fotogruppe mit<br />

eigener Dunkelkammer. Außerdem helfe<br />

ich des öfteren ausländischen Mitbürgern<br />

be<strong>im</strong> Schriftverkehr und Ausfüllen<br />

von Formularen.<br />

Was gefällt Ihnen an <strong>Neuwiedenthal</strong>?<br />

Die vielen Grünanlagen und die guten<br />

Einkaufsmöglichkeiten vor Ort.<br />

Was ist schlecht?<br />

Dass so viele Leute arbeitslos sind und<br />

nicht wissen, wie sie ihre Zeit sinnvoll<br />

nutzen. Stattdessen sitzen sie den ganzen<br />

Tag <strong>im</strong> Park herum.<br />

Was würden Sie sich für <strong>Neuwiedenthal</strong>s<br />

Zukunft wünschen?<br />

Ich würde mir wünschen, dass mehr Freizeitangebote<br />

für Kinder und Jugendliche<br />

gemacht werden. Vor allem in den Schulferien<br />

müsste mehr los sein.<br />

„Man müsste mehr für Kinder und<br />

Jugendliche in <strong>Neuwiedenthal</strong> anbieten...<br />

Nur was?“ Wer solche Fragen<br />

stellt, kennt Frank Heynatz nicht: Als<br />

Mitarbeiter von ProQuartier ihn bei<br />

einer Mieterbefragung <strong>im</strong> Stubbenhof<br />

trafen, sprudelte er nur so vor Ideen.<br />

Frank Heynatz, ehemaliger Jugendgruppenleiter<br />

und leidenschaftlicher Hobbyfotograf,<br />

schlug unter anderem vor, eine<br />

Fotogruppe für Kids ins <strong>Leben</strong> zu rufen.<br />

Gesagt, getan. Ein bei der GWG leerstehender<br />

Kellerraum wurde zu einer Dunkelkammer<br />

umfunktioniert. Das Geld<br />

dafür gab‘s glücklicherweise aus Mitteln<br />

der Sozialen Stadtteilentwicklung.<br />

Regelmäßig geht die Gruppe, die mittlerweile<br />

aus neun Kindern besteht, auf<br />

Exkursion – ab in den „Großstadtdschungel“.<br />

Die Suche nach neuen Motiven<br />

führte sie z.B. schon auf den Weihnachtsmarkt,<br />

nach „Planten un Blomen“ und in<br />

das Neugrabener Hallenbad. So lernen<br />

die Kinder nicht nur den Umgang mit der<br />

Die Jobbörse – Kurzer Weg, große Hilfe<br />

Vor der Jobsuche, bei der Jobsuche<br />

oder nach der Jobsuche: die Jobbörse<br />

<strong>Neuwiedenthal</strong> hilft weiter. Hier<br />

finden Jugendliche mit oder ohne<br />

Schulabschluss Unterstützung bei der<br />

Suche nach einem Ausbildungs­ oder<br />

Arbeitsplatz.<br />

Ihr Name ist Katty Nöllenburg, sie arbeitet<br />

für den Förderverein <strong>Neuwiedenthal</strong><br />

und sie hat eine Menge Tipps auf<br />

Lager. Wer bei der Suche nach einem<br />

Ausbildungsplatz oder einem neuen Job<br />

Hilfe braucht, ist bei ihr an der richtigen<br />

Adresse. Anzutreffen ist Katty z.B. jeden<br />

Donnerstag <strong>im</strong> Jugendcafé <strong>Neuwiedenthal</strong>.<br />

Hier kann man sie ansprechen, sich<br />

Geht es um einen Job? Katty Nöllenburg<br />

hilft weiter<br />

kennen lernen und einen Gesprächstermin<br />

mit ihr vereinbaren.<br />

Foto: PQ<br />

Foto: ASK<br />

Bevor die Stellensuche <strong>im</strong> Internet oder<br />

in der Zeitung richtig losgeht, heißt es<br />

erst einmal zu lernen, wie man sich richtig<br />

schriftlich bewirbt und was man bei<br />

einem Vorstellungsgespräch beachten<br />

sollte. Auch da kann Katty hilfreich unter<br />

die Arme greifen. Ein PC mit Internetzugang,<br />

Briefpapier, Umschläge und Briefmarken<br />

stehen kostenlos zu Verfügung.<br />

Nur das Bewerbungsfoto muss selbst<br />

mitgebracht werden.<br />

Gut zu wissen ist auch, dass Katty gute<br />

Kontakte zu Firmen und Betrieben <strong>im</strong><br />

Raum Süderelbe und darüber hinaus hat.<br />

Und Kontakte sind nun mal entscheidend.<br />

Ist dann ein Job gefunden, steht<br />

Katty natürlich auch weiterhin mit Rat<br />

und Tat zur Seite.<br />

Kamera und das Fotografieren von der<br />

Belichtung bis zum fertigen Bild, sondern<br />

können zudem gemeinsam ihren Stadtteil<br />

und ihre Stadt entdecken. Wichtig ist<br />

Frank Heynatz auch der pädagogische<br />

Aspekt: „Der Ablauf in der Dunkelkammer<br />

erfordert nämlich, dass die Kinder<br />

aufeinander Rücksicht nehmen.“ Aber<br />

natürlich steht der Spaß <strong>im</strong> Mittelpunkt.<br />

Und die Ergebnisse können sich sehen<br />

lassen.<br />

Übrigens: In der Fotogruppe sind noch<br />

Plätze frei. Kinder, die Interesse haben,<br />

können gerne mal vorbei schauen, auch<br />

mit ihren Eltern. Die Gruppe trifft sich jeden<br />

Montag von 15 bis 18 Uhr <strong>im</strong> Keller<br />

vom Stubbenhof 18, erreichbar über eine<br />

Außentreppe am Tordurchgang.<br />

Sollte irgend jemand noch alte Fotoutensilien<br />

loswerden wollen (zum Fotografieren,<br />

Entwickeln oder Vergrößern): Bitte<br />

wenden Sie sich an ProQuartier Hamburg<br />

GmbH, Projektbüro Stubbenhof 1,<br />

Tel. 79 68 64 26, Ansprechpartner Herr<br />

Redlich.<br />

Petra Heyen<br />

Lebt seit 11 Jahren in <strong>Neuwiedenthal</strong>: Frank Heynatz, ehrenamtlicher Leiter der<br />

Fotogruppe<br />

Übrigens: Wer <strong>im</strong> Sommer diesen Jahres<br />

die Schule verlässt, sollte sich am besten<br />

schon jetzt bei Katty informieren.<br />

Torsten Koschützke<br />

Katty ist zu finden am:<br />

Dienstag von 13 – 17 Uhr<br />

bei den Strasos, Stubbenhof 14<br />

Dienstag von 17 – 19 Uhr<br />

<strong>im</strong> Mädchenclub, Lange Striepen 7<br />

Donnerstag von 14 – 18 Uhr<br />

<strong>im</strong> Jugendcafé, Rehrstieg 15<br />

oder<br />

unter 0173/817 02 01 erreichbar.<br />

Foto: PQ


Ausgabe 3 Frühling 2004 <strong>Kreuz</strong>&<strong>Quer</strong><br />

Seite 5<br />

„Wir haben die neue He<strong>im</strong>at <strong>im</strong> Herzen<br />

aufgenommen“<br />

Spaziergängern ist die Kirche an der<br />

Ecke <strong>Neuwiedenthal</strong>er Straße / Neugrabener<br />

Dorf sicher schon aufgefallen<br />

– hier ist die Syrisch­Orthodoxe<br />

Gemeinde behe<strong>im</strong>atet, eine von zweien<br />

in Hamburg.<br />

Der Name der Syrisch-Orthodoxen<br />

Kirche von Antiochien Mor D<strong>im</strong>et geht<br />

auf den Heiligen Mor D<strong>im</strong>et zurück, der<br />

auch als zweiter Paulus bezeichnet wird.<br />

Pfarrer Hanna Can ist der Vorsteher der<br />

Gemeinde. Herr Can und sein Sohn sind<br />

Interessierten gegenüber sehr offen,<br />

zeigen ihnen gerne die Kirchenräume<br />

und wissen vieles über die Geschichte<br />

ihrer Kirche und über ihre Religion zu<br />

berichten.<br />

Die Syrisch-Orthodoxe Gemeinde kaufte<br />

das Grundstück 1993. Umfangreiche Renovierungsarbeiten<br />

waren notwendig.<br />

Lasst 1000 Blumen blühen!<br />

Auch in diesem Jahr leisten die Wohnungsbaugesellschaften<br />

und ­genossenschaften<br />

einen Beitrag dafür, dass<br />

die <strong>Neuwiedenthal</strong>er Balkone und Terrassen<br />

in in vielen Farben erblühen.<br />

Mitte Mai fährt eine mit Blumen beladene<br />

Pferdekutsche durch <strong>Neuwiedenthal</strong>.<br />

Sie macht an verschiedenen<br />

Stellen Halt – vom<br />

Wiedauweg <strong>im</strong> Westen<br />

bis zum Luheund<br />

Hardauring<br />

bzw. Albershof<br />

<strong>im</strong> Osten. Die<br />

Blumen werden<br />

gegen ein kleines<br />

Entgelt abgegeben.<br />

Die Aktion ist Teil des<br />

Stadtteilmarketings „<strong>Leben</strong><br />

<strong>im</strong> <strong>Neuwiedenthal</strong>“. Sie<br />

wird mit Aushängen an den<br />

Haustüren der <strong>Neuwiedenthal</strong>er<br />

Bürgerinnen und Bürger<br />

angekündigt.<br />

Friedrich Becker<br />

Foto: PQ<br />

Herr Can junior beantwortet gerne die Fragen von unserem<br />

Redaktionsmitglied Gudrun Schmücker<br />

Der Dachstuhl musste komplett erneuert<br />

werden. Bauarbeiten und Finanzierung<br />

übernahmen zum größten Teil die Gläubigen<br />

selbst. Ehrenamtliche Arbeit ist in<br />

der Syrisch-Orthodoxen Kirche üblich<br />

– viele Gläubige beteiligen sich in ihrer<br />

Freizeit aktiv am Gemeindeleben.<br />

Andacht, die Pfarrer Can<br />

abhält. Im Erdgeschoss<br />

befindet sich ein Raum,<br />

der für kulturelle Veranstaltungen<br />

genutzt werden<br />

kann. Die Gemeinde<br />

n<strong>im</strong>mt daran regen<br />

Anteil. Auch die Frauen<br />

der Gemeinde treffen<br />

sich hier mehrmals in der<br />

Woche.<br />

Gemeinsamkeit ist ein<br />

wichtiger Bestandteil<br />

des Gemeindelebens<br />

– und damit ist auch<br />

Gemeinsamkeit mit<br />

dem Umfeld der Gemeinde<br />

gemeint. „Die<br />

Mitglieder der syrischorthodoxen<br />

Gemeinde<br />

haben die neue He<strong>im</strong>at<br />

<strong>im</strong> Herzen aufgenommen“,<br />

sagt der Sohn des<br />

Pfarrers.<br />

Ein Besuch der Kirche<br />

macht nachdenklich<br />

– so viele Vorurteile werden widerlegt, so<br />

viele neue Informationen gewonnen. Ist<br />

Ihr Interesse geweckt? Dann schauen Sie<br />

doch bei Gelegenheit einmal vorbei. Sie<br />

werden willkommen sein.<br />

Gudrun Schmücker / Jürgen Redlich<br />

Der lang gestreckte Saal<br />

der Kirche ist mit wunderschönen,<br />

leuchtenden<br />

und farbenfrohen Wandbildern<br />

ausgemalt. Thomas<br />

Kyrlakou, ein mit Mitgliedern<br />

der Gemeinde<br />

befreundeter griechischer<br />

Architekt und Künstler,<br />

hat den Raum gestaltet.<br />

Hier versammelt sich<br />

täglich die Gemeinde zu<br />

Prächtig gestaltet: der große Kirchensaal einer frühabendlichen Mittelmeerst<strong>im</strong>mung: der Kirchturm vor blauem H<strong>im</strong>mel<br />

Foto: H. D.<br />

Aktionstag <strong>im</strong> Mai: Von der Pferdekutsche werden Setzblumen verteilt<br />

Foto: PQ Foto: ASK


Seite 6 <strong>Kreuz</strong>&<strong>Quer</strong><br />

Für „Sicherheit und Leichtigkeit“: der Wegewart<br />

Wegewart Podschwadek kontrolliert Straßenschilder<br />

...<br />

Ärgerlich<br />

Die schlecht einsehbaren Zugänge zur<br />

S-Bahn-Station <strong>Neuwiedenthal</strong> haben<br />

schon öfter für Diskussionen gesorgt.<br />

Vor allem den West-Ausgang empfanden<br />

viele <strong>Neuwiedenthal</strong>erinnen und<br />

Foto: PQ<br />

Er versteht sich als „Mittler“<br />

zwischen der Stadt Hamburg<br />

und den Bürgerinnen und<br />

Bürgern: Herr Podschwadek<br />

ist einer von drei Wegewarten,<br />

die sich den Bereich <strong>Neuwiedenthal</strong><br />

teilen.<br />

Er entdeckt Gehwegplatten, die<br />

sich verschoben haben, Schlaglöcher,<br />

die geschlossen werden<br />

müssen, Bepflanzungen, die<br />

Rad- und Gehwege überwuchern,<br />

Baustellenschilder, die<br />

nicht mehr den Anforderungen<br />

entsprechen. Kurzum, seine<br />

Aufgabe ist es, „die Sicherheit<br />

und Leichtigkeit des fließenden<br />

Verkehrs zu gewährleisten“. So<br />

fasst Herr Podschwadek selbst<br />

es zusammen. Er ist einer von<br />

drei Wegewarten, die <strong>im</strong> Bereich<br />

<strong>Neuwiedenthal</strong> die Wege<br />

und Straßen kontrollieren, und<br />

zwar für Fußgänger, Radfahrer<br />

und Autofahrer gleichermaßen.<br />

Im „Hamburgischen Wegegesetz“<br />

ist sein Auftrag genau<br />

beschrieben. „Dort steht drin,<br />

was die Stadt Hamburg an Aufgaben<br />

erfüllen muss, welche<br />

Verpflichtungen sie hat und<br />

auch, welche der Bürger hat“,<br />

sagt Herr Podschwadek. „Ich<br />

stehe genau dazwischen und<br />

arbeite <strong>im</strong> Auftrag der Stadt.“<br />

<strong>Neuwiedenthal</strong>er als unsicheren Ort.<br />

Zur Lösung des Problems wurde hier<br />

ein Kunstwerk des Magdeburgers Bruno<br />

Groth installiert und darunter ein Spiegel<br />

angebracht. Er ermöglicht es den Fahr-<br />

... und entdeckt neue Schlaglöcher<br />

Durchschnittlich legt Herr Podschwadek<br />

bei seinem Dienstweg durch die Straßen<br />

und Wege seines Bereiches 5 km pro Tag<br />

zurück. Seine Zuständigkeit reicht von<br />

der Waltershofer Straße bis zum Rehrstieg.<br />

Ab Minnerstieg kommen beide<br />

Seiten der <strong>Neuwiedenthal</strong>er Straße hinzu,<br />

sowohl nördlich als auch südlich davon<br />

– insgesamt beläuft sich seine „Strecke“<br />

auf 50 km in <strong>Neuwiedenthal</strong> und 61<br />

km in Wilhelmsburg. Die Missstände, die<br />

gästen, „um die Ecke“ zu sehen. Nun ist<br />

der Spiegel besprüht und zertrümmert<br />

worden – wie ärgerlich!<br />

Jürgen Redlich<br />

Foto: H. D.<br />

er entdeckt, meldet er seinen Vorgesetzten.<br />

Und wenn etwas nicht auf morgen<br />

verschoben werden kann, steht ihm ein<br />

Arbeiter zur Seite, der Gefahrenquellen<br />

kleinerer Art sofort beseitigt.<br />

Jürgen Redlich<br />

Servicenummern<br />

So erreichen Sie die <strong>Neuwiedenthal</strong>er<br />

Wegewarte:<br />

Herr Podschwadek:<br />

040 / 428 71 – 35 47 oder 0172 /<br />

455 95 15.<br />

Herr Flehnert: 040 / 428 71 – 35 89<br />

oder 0162 / 437 92 58, zuständig<br />

für den nordwestlichen Teil <strong>Neuwiedenthal</strong>s,<br />

Sandbek, Francop,<br />

Neuenfelde und Cranz.<br />

Herr Sinemus: 040 / 428 71 – 35 88<br />

oder 0162 / 43 96 86, zuständig für<br />

<strong>Neuwiedenthal</strong> zwischen Rehrstieg<br />

und Francoper Straße, sowie das<br />

gesamte Gebiet südlich der B73<br />

vom Ehestorfer Heuweg bis zur<br />

Landesgrenze/Neu Wulmstorf.<br />

In der Tiefbauabteilung des Bezirkes<br />

kümmert sich Herr Brunner um<br />

die Beseitigung unangemeldeter<br />

Fahrzeuge. Er hat die Nummer<br />

040 / 428 71 – 33 18.<br />

Bei Problemen mit öffentlichen<br />

Wegeflächen und Spielplätzen<br />

ist Herr Brandt unter der Telefonnummer<br />

040 / 428 86 – 15 23 zu<br />

erreichen.<br />

Defekte Straßenlampen und<br />

Verkehrsampeln können Sie bei der<br />

HEW melden: 040 / 63 96 – 23 55.<br />

Die Müllhotline der<br />

Stadtreinigung Hamburg erreicht<br />

man unter 040 / 25 76 – 11 11.<br />

Bei Umweltschäden rufen Sie bitte<br />

ebenfalls die Stadtreinigung Hamburg<br />

an: 040 / 25 76 – 30 00.<br />

Foto: PQ


Ausgabe 3 Frühling 2004 <strong>Kreuz</strong>&<strong>Quer</strong><br />

Seite 7<br />

<strong>Neuwiedenthal</strong>er Märchen<br />

In der Tagesstätte Falkenbek in der<br />

<strong>Neuwiedenthal</strong>er Straße existiert seit<br />

zehn Jahren eine Kunstgruppe, in der<br />

sich Erwachsene mit schweren und<br />

mehrfachen Behinderungen kreativ<br />

betätigen. Etwas ganz Besonderes ist<br />

dabei das seit einiger Zeit laufende<br />

Märchen­Projekt.<br />

Alles fing eher zufällig an. Die Märchenerzählerin<br />

Susanne Ulke lebt in der<br />

Nachbarschaft der Tagesstätte Falkenbek.<br />

Eines Tages wurde sie zu einer Weihnachtsfeier<br />

eingeladen, um eine Ge-<br />

Der Künstler Klaus Struve<br />

schichte vorzulesen. Aber es blieb nicht<br />

bei der einen Geschichte. Es entwickelte<br />

sich eine ganze Reihe von Erzählungen.<br />

Und die Zuhörer blieben nicht nur Zuhö-<br />

Die Topfgeschichte, gemalt von Klaus Struve<br />

rer. Die Märchen regten ihre Kreativität<br />

an. Es wurde gemalt, es wurde Theater<br />

gespielt und vieles mehr. Das Märchen-<br />

Projekt war entstanden.<br />

Tragendes Mitglied der Gruppe war Klaus<br />

Struve. Er schuf eine Reihe beeindruckender<br />

Gemälde nach den vorgetragenen<br />

Märchen. Zu einem der schönsten Bilder<br />

zählt dabei sicherlich die hier abgebildete<br />

„Topfgeschichte“. Nach nochmaligem<br />

Vorlesen schrieb Klaus Struve auch seine<br />

eigene Kurzversion der verschiedenen<br />

Märchen nieder. In Zusammenarbeit mit<br />

Mitglieder der Märchengruppe be<strong>im</strong> Märchenspiel auf dem Sommerfest 2003<br />

Foto: ASK<br />

Foto: ASK<br />

der Hamburger Kulturbehörde entstand<br />

schließlich das reich bebilderte Märchenbuch<br />

„Es war schön so ...“. Der<br />

Künstler Klaus Struve verstarb leider <strong>im</strong><br />

Oktober 2001, doch seine Bilder und die<br />

Geschichten aus dem Märchen-Projekt<br />

leben weiter.<br />

Übrigens, das Buch können Sie kaufen,<br />

und zwar für 17 Euro direkt in der Tagesstätte<br />

Falkenbek (<strong>Neuwiedenthal</strong>er<br />

Straße 2a, Zugang über Im Neugrabener<br />

Dorf) oder in der Buchhandlung in der<br />

Fußgängerzone Neugraben. Es lohnt<br />

sich!<br />

Thorsten Koschützke<br />

Kunstwerke in <strong>Neuwiedenthal</strong>:<br />

Der Erlkönig am Gerdauring<br />

„Wer reitet so spät durch Nacht und<br />

Wind? Es ist der Vater mit seinem<br />

Kind“ – Zeilen aus einem berühmten<br />

Gedicht: der „Erlkönig“ von Johann<br />

Wolfgang von Goethe. In den 60er<br />

Jahren gestaltete die Künstlerin Ursula<br />

<strong>Quer</strong>ner am Gerdauring eine<br />

Plastik nach Goethes schauriger<br />

Ballade.<br />

Die Plastik der Künstlerin steht seit<br />

1968 am südlichen Teil des Rehrstiegs<br />

<strong>im</strong> Zugang zur Grünanlage. Die gehe<strong>im</strong>nisvolle<br />

Moorlandschaft der Süderelbmarsch<br />

brachte Ursula <strong>Quer</strong>ner<br />

auf die Idee, das Erlkönig-Gedicht<br />

als Motiv zu verwenden. Es erzählt<br />

eine sehr mystische und traurige Geschichte:<br />

Vater und Sohn reiten <strong>im</strong><br />

Mondschein durch die Nacht – Ursula<br />

<strong>Quer</strong>ner hat sie auf einer vier Meter<br />

hohen Säule abgebildet. Der Sohn<br />

sieht unhe<strong>im</strong>liche Gestalten, der Vater<br />

versucht ihn zu beruhigen: „Bleibe<br />

ruhig, bleibe ruhig, mein Kind.“ Doch<br />

der Sohn klagt weiter: „Siehst Vater<br />

Du den Erlkönig nicht?“ Schließlich<br />

erreicht der Vater den Hof – doch es ist<br />

zu spät: „In seinen Armen das Kind war<br />

Goethes Erlkönig <strong>im</strong> Rehrstieg<br />

tot“. Die Töchter des Erlkönigs, elfenhafte<br />

Wasserwesen, haben den Sohn<br />

zu sich in die dunkle Tiefe gezogen.<br />

Petra Heyen<br />

Foto: PQ<br />

Foto: ASK


Seite 8 <strong>Kreuz</strong>&<strong>Quer</strong><br />

Die rollende Bibliothek<br />

Jeden Freitag macht der Hamburger<br />

Bücherbus in <strong>Neuwiedenthal</strong> Halt<br />

– zur Freude seiner festen Stammkundschaft.<br />

Fast ein Fall für das Guiness-Buch der<br />

Rekorde: „In einer halben Stunde kommen<br />

uns manchmal bis zu 40 Kunden<br />

besuchen“, freut sich die Leiterin der<br />

Hamburger Bücherbusse, Frau Achilles.<br />

Das Leihangebot – insgesamt rund 4000<br />

Titel – richtet sich zum überwiegenden<br />

Teil an Kinder: Bücher, Kinderkassetten,<br />

Haben das Ruder fest in der Hand: Leiterin<br />

Frau Achilles, Busfahrer Herr Jung<br />

und Assistentin Frau Thiele<br />

<strong>Neuwiedenthal</strong>er Lesenratten bei ihrer freitäglichen Jagd nach neuem Futter ...<br />

CDs und DVDs sowie Playstationspiele<br />

und Zeitschriften. Aber auch Musik-CDs,<br />

Jugendbücher und Romane für Erwachsene<br />

finden in dem Bus Platz. Hinzu<br />

kommt, dass die Kunden ihre Lieblingsbücher<br />

auch bestellen können. Sie müssen<br />

allerdings eine Woche warten, bis sie<br />

die Bestellung abholen können. Doch<br />

dann kann der Lesespaß beginnen.<br />

Durch die gemütliche Atmosphäre <strong>im</strong> Bus<br />

entsteht ein sehr persönlicher Kontakt<br />

zwischen den „rollenden Bibliothekaren“<br />

und den Lesern. Viele Bücherbusleser<br />

sind zu echten Stammkunden geworden.<br />

Die Fahrteams kennen ihre Leser und<br />

deren Vorlieben und können sie daher<br />

gut beraten.<br />

Die fahrende Bücherei ist Teil der Hamburger<br />

Öffentlichen Bücherhallen. Die<br />

Jahresgebühr für einen Benutzerausweis<br />

beträgt 3 € für Kinder bis 14 Jahren, 6 €<br />

für Jugendliche, 10 € für Sozialhilfeempfänger,<br />

14 € für Studenten, Erwerbslose<br />

und Rentner und 38 € für Erwachsene.<br />

Weitere Infos erhalten Sie unter der Telefonnummer<br />

040/77 29 22, <strong>im</strong> Internet<br />

unter www.buecherhallen.de oder direkt<br />

<strong>im</strong> Bus, und zwar jeden Freitag von 14<br />

bis 14.30 Uhr Kreetortring/Ecke Hausbrucher<br />

Straße und von 15.15 bis 15.45<br />

Uhr an der Haltestelle Einkaufszentrum<br />

Galleria am Rehrstieg.<br />

Petra Heyen<br />

Mehr Platz für Kinder – die KITA <strong>Neuwiedenthal</strong>er Straße<br />

Verbesserte Arbeitsbedingungen und<br />

mehr Platz für Kinder: Die Kindertagesstätte<br />

an der <strong>Neuwiedenthal</strong>er Straße<br />

wurde ausgebaut und bietet jetzt 80<br />

qm zusätzliche Fläche.<br />

Wurde erweitert: die KITA <strong>Neuwiedenthal</strong>er Straße 3<br />

Foto: PQ<br />

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

sind stolz auf den Anbau. Der Kinderbereich<br />

konnte erweitert werden. Nun<br />

ist auch Platz für ein Krippenangebot<br />

für Kleinkinder ab acht Wochen. Auch<br />

Foto: PQ<br />

Freuen sich über die neuen Möglichkeiten:<br />

Kinder und Erzieherinnen der KITA<br />

die Küche wurde vergrößert, hier kann<br />

jetzt opt<strong>im</strong>al gearbeitet werden. Als<br />

Hauswirtschaftsleiter packt in der KITA<br />

übrigens auch ein Mann mit an. Das ist<br />

ungewöhnlich, denn in den 173 Tageshe<strong>im</strong>en<br />

der „Vereinigung Hamburger<br />

Kindertagesstätten e.V.“ sind nur drei<br />

Männer beschäftigt!<br />

Foto: PQ<br />

Die Erweiterung der KITA ist Grund genug<br />

für ein Frühlings- und Einweihungsfest<br />

am 8. Mai von 15 bis 18 Uhr. Alle<br />

Interessierten sind herzlich eingeladen!<br />

Jürgen Redlich<br />

Sozialberatung<br />

vor Ort<br />

In der letzten<br />

Ausgabe haben<br />

wir das Angebot<br />

der Sozialberaterin<br />

Frau Joswig-Bothmann<br />

vorgestellt. Hier<br />

nun ihre korrekte<br />

Sprechstundenzeit:<br />

Sie ist mittwochs<br />

von 13 bis 15 Uhr <strong>im</strong> Stadtteilbüro<br />

Striepenweg 40 anzutreffen.<br />

Oder telefonisch: 766 04 – 165.<br />

Foto: privat<br />

Foto: PQ

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