Kreuz&Quer - Leben im Neuwiedenthal
Kreuz&Quer - Leben im Neuwiedenthal
Kreuz&Quer - Leben im Neuwiedenthal
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Ab sofort online!<br />
www.neuwiedenthal.de<br />
Inhalt<br />
2 Thomasgemeinde<br />
2 Der Rapper Bacapon<br />
2 Hätten Sie’s gewusst?<br />
3 Kl<strong>im</strong>aschutz in <strong>Neuwiedenthal</strong><br />
3 Sozialwohnungen<br />
3 Bauherrenpreis für Atriumhaus<br />
4 Russlanddeutsche<br />
Kreuz&<strong>Quer</strong><br />
kostenlos Ausgabe 15 Frühling 2008<br />
4 Länderinfo: Russland/Russische Föderation<br />
4 Rezept: Blini<br />
5 Jubiläum Freibad Neugraben<br />
5 Spätaussiedlerin Nina Maier<br />
6 Die Geschichte <strong>Neuwiedenthal</strong>s<br />
6 Vier Fragen – Vier Antworten<br />
6 Die Reiher von der Süderelbe<br />
7 Brutvögel in Hamburg<br />
7 <strong>Neuwiedenthal</strong>er Cafés <strong>im</strong> Test<br />
8 Segelfliegen in der Fischbeker Heide<br />
8 Neuwieden-Taler 2008<br />
Unser Stadtteil geht online:<br />
www.neuwiedenthal.de<br />
Mit einer eigenen Stadtteil-Website<br />
erobert sich <strong>Neuwiedenthal</strong> einen<br />
Platz <strong>im</strong> World Wide Web. Wer künftig<br />
<strong>im</strong> Internet nach dem Stichwort<br />
<strong>Neuwiedenthal</strong> googelt, erhält unter<br />
www.neuwiedenthal.de Informationen<br />
und Bilder aus erster Hand.<br />
Stellen Sie sich vor: Es ist Sonntag, Sie<br />
haben gerade ein gemütliches Frühstück<br />
beendet und überlegen, was sie mit dem<br />
Tag anfangen wollen. Ist heute Flohmarkt<br />
<strong>im</strong> Stubbenhaus, Frühlingsfest am Kulturhaus<br />
oder Mitternachtsschw<strong>im</strong>men <strong>im</strong><br />
Freibad? Zukünftig können Sie in solchen<br />
Momenten die Website <strong>Neuwiedenthal</strong>s<br />
anklicken und den Veranstaltungskalender<br />
durchgucken. Auch wenn sich mal<br />
kein aktueller Termin findet, kann Ihnen<br />
die Internetseite weiterhelfen. Vier Tourenvorschläge<br />
locken bei gutem Wetter<br />
zum Spaziergang oder Fahrradausflug.<br />
Die passende Wanderkarte und Wegbeschreibung<br />
können Sie herunterladen<br />
und ausdrucken.<br />
Allen, die den Stadtteil nicht kennen,<br />
geben die zahlreichen Fotos einen er-<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
in der 15. Ausgabe von Kreuz & <strong>Quer</strong><br />
bieten wir Ihnen wieder einen frischen<br />
Mix bunter Themen an: Sie finden<br />
darin einerseits Altbewährtes wie<br />
Ausflugstipps, Baustellenreports, Geschichtsstunde<br />
und Porträts. Mit der<br />
„Gangsta-Rapper-Geschichte“ über<br />
Deniz Türksönmez und seine Doppel-<br />
sten Eindruck. Als Einstieg bietet sich<br />
ein virtueller Spaziergang an. Oder die<br />
Fotogalerie mit Schnappschüssen vom<br />
letzten <strong>Neuwiedenthal</strong>er Dorffest. Zum<br />
Weiterlesen gibt es Informationen zu<br />
Themen wie Einkaufsmöglichkeiten,<br />
Verkehrsverbindungen oder dem Wohnungsbestand.<br />
Machen Sie mit be<strong>im</strong> Gewinnspiel!<br />
Wer bis Mitte Juni die neue<br />
Internetpräsenz erforscht,<br />
kann an einem Gewinnspiel<br />
teilnehmen. Die<br />
Preisfrage lautet: Wie<br />
viele hellblaue Luftballons<br />
mit dem Logo<br />
„<strong>Leben</strong> <strong>im</strong> <strong>Neuwiedenthal</strong>“<br />
sind auf<br />
der Website versteckt?<br />
Wer nachgezählt hat,<br />
kann direkt über die<br />
Kontakt-Seite eine E-Mail<br />
an ProQuartier schicken und<br />
H-Gang begeben wir uns aber auch<br />
auf neues Terrain. Rap-Musik made<br />
in Süderelbe versteht sich als lokale<br />
Antwort auf die amerikanische Musikkultur<br />
und hat in Hamburg viele<br />
Fans und große Anerkennung gefunden<br />
– auch durch die Verbreitung<br />
über das Internet. Apropos Internet:<br />
Falls Sie mal schnell eine Adresse oder<br />
Telefonnummer brauchen, sind Sie auf<br />
www.neuwiedenthal.de ebenfalls richtig.<br />
Hier entsteht derzeit ein umfassendes<br />
Adressverzeichnis der Vereine, Initiativen,<br />
Ärzte, Apotheken, Kitas, Schulen<br />
und sozialen Einrichtungen.<br />
FB<br />
vielleicht einen von<br />
zehn attraktiven<br />
Gewinnen einstecken.<br />
Mit<br />
dabei sind drei<br />
Gutscheine für<br />
ein Abendessen<br />
<strong>im</strong> griechischen<br />
Restaurant Taverna<br />
Achillion – Zum<br />
Dorfkrug in der<br />
<strong>Neuwiedenthal</strong>er Straße<br />
133. Einsendeschluss<br />
ist der 15. Juni.<br />
Falls Sie künftig mal eine Kreuz &<br />
<strong>Quer</strong> verpassen, können Sie unter<br />
www.neuwiedenthal.de sämtliche<br />
Ausgaben herunterladen. Schauen<br />
Sie doch einfach mal auf die Website,<br />
es lohnt sich!<br />
Viel Spaß be<strong>im</strong> Surfen und Lesen<br />
wünscht Ihre Redaktion Kreuz & <strong>Quer</strong>
Foto: PQ<br />
Seite 2 Kreuz&<strong>Quer</strong><br />
Ausgabe 15 Frühling 2008<br />
Thomasgemeinde: Eine Kirche <strong>im</strong> Stadtteil<br />
Wer glaubt, dass Gottesdienste <strong>im</strong>mer<br />
weniger Besucher haben, der irrt<br />
– zumindest für <strong>Neuwiedenthal</strong>. Die<br />
Thomaskirche in den Langen Striepen<br />
ist jeden Sonntag gut gefüllt, wenn einer<br />
der drei Pastoren hier seine Predigt<br />
hält.<br />
„So macht der Gottesdienst richtig Spaß“,<br />
sagt Susanne Lindenlaub-Borck, die seit<br />
25 Jahren Pastorin in der Thomaskirche<br />
ist. „Wir erreichen ganz unterschiedliche<br />
Menschen, darunter auch Spätaussiedler<br />
aus Russland.“ Diese sind – anders als<br />
man vielleicht vermuten würde – Protestanten.<br />
Zwar weist der schwäbische Akzent<br />
einiger Aussiedler darauf hin, dass<br />
ihre Vorfahren ursprünglich aus dem ka-<br />
Ort der Integration: die Thomaskirche<br />
Bacapon – Rapmusik aus <strong>Neuwiedenthal</strong><br />
Möglicherweise ist Deniz Türksönmez<br />
der bekannteste <strong>Neuwiedenthal</strong>er<br />
– und das obwohl die meisten Bewohner<br />
des Stadtteils ihn nicht kennen.<br />
Deniz Türksönmez macht Rapmusik.<br />
Unter dem Künstlernamen Bacapon<br />
hat er schon einige CDs veröffentlicht<br />
– produziert von seiner eigenen Produktionsfirma<br />
Doppel H Records.<br />
Insidern ein Begriff: der Rapper Bacapon<br />
tholischen Süddeutschland<br />
kamen. Aber damals<br />
sind eher die weniger<br />
privilegierten Menschen<br />
nach Russland ausgewandert<br />
– und das waren<br />
Christen evangelischen<br />
Glaubens. Während ihres<br />
<strong>Leben</strong>s in Russland haben<br />
diese Deutschen außer<br />
ihrer Sprache auch ihren<br />
Glauben bewahrt, den sie<br />
nun wieder frei ausleben<br />
können. „Unsere Kirche<br />
ist ein Ort der Integration“,<br />
sagt Pastor Ulrich<br />
Krüger. „Hier sitzen alle<br />
zusammen.“<br />
Ein weiterer Grund für den<br />
Erfolg der Thomaskirche<br />
ist ihre Gemeindearbeit<br />
in <strong>Neuwiedenthal</strong> und<br />
Altenwerder. Ein Kinder-<br />
und ein Erwachsenenchor,<br />
eine Jugendband, Bläserkreise und<br />
Angebote musikalischer Früherziehung<br />
sprechen Musikliebhaber aller Altersstufen<br />
an. Zahlreiche Ehrenamtliche engagieren<br />
sich in Bastelkursen, Gesprächskreisen<br />
oder bei Geburtstagsbesuchen.<br />
„Uns ist es wichtig, die Mitglieder an<br />
der Gestaltung des Gemeindelebens zu<br />
beteiligen. Das fängt schon bei den Jugendlichen<br />
an“, erläutert Pastor Dirk<br />
Outzen. Nach dem Konfirmationsunterricht<br />
bildet die Gemeinde die Jugendlichen<br />
zu Gruppenleitern aus, die dann<br />
eigenverantwortlich wichtige Aufgaben<br />
Für junge Menschen in der ganzen Hansestadt<br />
und weit darüber hinaus ist der<br />
Rapper ein Begriff. 70.000 Mal wurden<br />
seine Songs <strong>im</strong> Internet heruntergeladen.<br />
In verkauften Tonträgern wäre das<br />
ein gutes Einkommen, doch <strong>im</strong> Netz ist<br />
der Download der Musik kostenfrei.<br />
„Die Generation Internet kauft keine<br />
CDs – das einzige, was geht, ist musikalisches<br />
Fastfood“, sagt Bacapon<br />
lapidar. Umso wichtiger<br />
ist es, mediale Aufmerksamkeit<br />
zu bekommen. Die Bild-<br />
Zeitung hat ausführlich über<br />
den <strong>Neuwiedenthal</strong>er als<br />
den Chef der Straße berichtet.<br />
Für Türksönmez ein Spiel<br />
mit dem Feuer. Die Medien<br />
brauchen Schlagzeilen und<br />
sind nicht <strong>im</strong>mer an ausgewogener<br />
Berichterstattung<br />
interessiert.<br />
Dass der Rapper ein Kind<br />
der Straße ist, st<strong>im</strong>mt. Als<br />
Asylbewerber aus der Türkei<br />
gekommen, aufgewachsen<br />
ohne Vater in einem Land,<br />
das nicht jedem die gleichen<br />
Möglichkeiten bietet. Anders<br />
als viele seiner Freunde hat es<br />
Türksönmez geschafft. Die<br />
Musik und sein künstlerisches<br />
Talent haben ihn davor gerettet<br />
ernsthaft abzugleiten.<br />
Bereits mit zwölf Jahren hat<br />
er professionelle Musik ge-<br />
Das Team der Thomaskirche: Pastor Dirk Outzen, Jugenddiakon Jörg Lenke, Pastorin<br />
Susanne Lindenlaub-Borck und Pastor Ulrich Krüger (v.l.n.r.)<br />
übernehmen. Gemeinsam mit den Nachbargemeinden<br />
haben sich die jungen<br />
Gemeindemitglieder zur „Evangelischen<br />
Jugend Süderelbe“ zusammengeschlossen.<br />
Sie veranstalten Spieleabende, drehen<br />
eigene Filme <strong>im</strong> „Filmclub“ oder unternehmen<br />
gemeinsame Freizeiten.<br />
Nicht zuletzt kommt die Thomasgemeinde<br />
aus Überzeugung ihrem diakonischen<br />
Auftrag nach. Zwei kleine Holzkaten vor<br />
dem Gemeindehaus geben Wohnungslosen<br />
übergangsweise einen festen<br />
Wohnsitz. Die Hamburger Tafel und die<br />
macht, später einen ersten Plattenvertrag<br />
bei einem großen Verlag gehabt.<br />
Aber die Wut über bestehende Ungerechtigkeiten<br />
ist geblieben. Angefangen<br />
in der Schule und später bei der Suche<br />
nach einem Ausbildungsplatz – die Chancen<br />
sind in diesem Land ungleich verteilt.<br />
„Den Kindern gehört die Zukunft, 50<br />
Prozent haben bald einen Migrationshintergrund<br />
und trotzdem wird nicht in<br />
diese Generation investiert“, sagt Türk-<br />
Wilhelmsburger Kleiderkammer verteilen<br />
in den Langen Striepen Materialspenden<br />
an Bedürftige. Und seit 2007 organisiert<br />
Uschi Hoffmann, Stadtteildiakonin für<br />
den Bereich Süderelbe, eine Sozialberatung<br />
und Hilfen <strong>im</strong> Alltag. Zudem engagiert<br />
sich Pastorin Lindenlaub-Borck <strong>im</strong><br />
Förderverein <strong>Neuwiedenthal</strong>, der das<br />
Jugendcafé <strong>im</strong> Rehrstieg betreibt. Beeindruckend,<br />
wie viele wichtige Aktivitäten<br />
für den Stadtteil von der Thomas-Gemeinde<br />
ausgehen. Sie ist eben eine richtige<br />
Kirche <strong>im</strong> Stadtteil.<br />
FB<br />
sönmez. Seine Erfahrungen und sein <strong>Leben</strong>sgefühl<br />
spiegeln sich in der Musik wider.<br />
Der heute 29-Jährige spricht damit<br />
vielen Jugendlichen aus der Seele. Als<br />
Bacapon ist er ihr Vorbild und für manche<br />
auch ein großer Bruder. Er gibt jungen Talenten<br />
die Möglichkeit, in seinem Studio<br />
erste Aufnahmen zu machen, unterstützt<br />
sie be<strong>im</strong> Schreiben der Texte und veröffentlicht<br />
ihre Musik in seinem Label Doppel<br />
H Records. Er gibt den Jugendlichen<br />
die Chancen, die sie verdient haben.<br />
FB<br />
Hätten Sie’s gewusst?<br />
Woher kommt der Straßennahme Twistering?<br />
Die Twiste ist ein Fluss aus der Motivgruppe „Flüsse der Lüneburger Heide“.<br />
Der knapp 16 Kilometer lange Zufluss der Oste entspringt in Niedersachsen,<br />
südwestlich von Harsefeld und südlich der kleinen Ortschaft Wohlerst. Von dort<br />
aus fließt die Twiste – teilweise begradigt – nach Südwesten als Moor- und Wiesenfluss.<br />
Der ringförmige Twistering gehört zum Ortsteil Hausbruch. Er geht<br />
von der <strong>Neuwiedenthal</strong>er Straße ab und existiert seit 1966. HK<br />
Foto: PQ<br />
Fotos: PQ
Fotos: PQ<br />
Foto: PQ<br />
Ausgabe 15 Frühling 2008 Kreuz&<strong>Quer</strong><br />
Seite 3<br />
<strong>Neuwiedenthal</strong> macht sich fit für den Kl<strong>im</strong>aschutz<br />
Wer durch <strong>Neuwiedenthal</strong> schlendert,<br />
bemerkt die vielen Baustellen an den<br />
Wohnhäusern. Es sind schon große<br />
Teile des Wohnungsbestands modernisiert,<br />
doch in einigen Straßenzügen<br />
prägt noch heute die ursprüngliche<br />
Tafelbauweise mit ihren erdfarbenen<br />
Fliesenverkleidungen das Bild.<br />
Gebaut wird zurzeit etwa <strong>im</strong> Maakenhofwinkel,<br />
Luhering und Hardauring. Hier<br />
Eingerüstet: Im Hardauring wird die Fassade gedämmt<br />
Bauherrenpreis für Atriumhaus<br />
Die Jury des bundesweiten Bauherrenpreises<br />
2007 hat ein Gebäude in<br />
<strong>Neuwiedenthal</strong> mit einer „besonderen<br />
Anerkennung“ geehrt. Erhalten<br />
hat diese Auszeichnung die Seniorenwohnanlage<br />
<strong>im</strong> Gerdauring 25, besser<br />
bekannt als das Atriumhaus.<br />
Für den 2005 fertig gestellten Umbau hat<br />
die GWG vorhandene Baukörper modernisiert<br />
und mit einem transparenten Kuppeldach<br />
verbunden. Dadurch ist ein „fast<br />
klösterlicher Schutzraum“ für die Mieter<br />
lässt die GWG eine energetische Modernisierung<br />
durchführen. Dabei wird ein<br />
sogenanntes „Wärmedämmverbundsystem“<br />
auf die Fassaden gebracht. Zusammen<br />
mit modernen Fenstern, Dachabdichtungen<br />
und neuen Heizungssystemen<br />
können so die Heizkosten gesenkt<br />
werden.<br />
Der geringere Energieverbrauch macht<br />
sich nicht nur <strong>im</strong> Portemonnaie der Mieter<br />
bemerkbar. Er ist auch<br />
ein wichtiger Beitrag für<br />
den Kl<strong>im</strong>aschutz. Zudem<br />
verleiht das abgest<strong>im</strong>mte<br />
Farbkonzept den Häusern<br />
ein frisches Aussehen.<br />
Allein <strong>im</strong> Luhering, Hardauring<br />
und Gerdauring<br />
wird die GWG in einem<br />
ersten Bauabschnitt<br />
bis Mitte 2009 rund elf<br />
Millionen Euro in Häuser<br />
mit insgesamt 480<br />
Wohnungen investieren.<br />
Der Anfang wurde in<br />
den drei dortigen Hochhäusern<br />
gemacht. Als<br />
gestalterischen Clou erhalten<br />
die Treppenhäuser<br />
eine Vorhangfassade<br />
aus Steinzeug, die sich<br />
optisch abhebt. Zudem<br />
bekommen die Eingänge<br />
einen großzügigen Vorbau,<br />
passend zur Größe<br />
der Häuser.<br />
Die besondere Atmosphäre des Atriums überzeugte die Jury des Bauherrenpreises<br />
entstanden, wie die Jury in ihrem Votum<br />
schreibt. Den Entwurf und die Planung<br />
hatte das Büro Planerkollektiv Architekten<br />
Schües Tietz Trommer übernommen.<br />
Der Bauherr ist die GWG Gesellschaft<br />
für Wohnen und Bauen mbH. Die<br />
Jury lobte: „Die architektonische Außenwirkung<br />
ist freundlich, Alt und Neu werden<br />
gut zusammengefügt und entfalten<br />
ein neues, überzeugendes Image.“ Na<br />
dann, herzlichen Glückwunsch an alle<br />
Beteiligten!<br />
FB<br />
Auch <strong>im</strong> Thiemannhof werden die Häuser energetisch modernisiert. Die neuen<br />
Treppenhäuser haben nun eine Fassade aus Aluminium und Glas<br />
Auch <strong>im</strong> Maakenhofwinkel und Thiemannhof<br />
war eine energetische Modernisierung<br />
Grund für den Baulärm. Hier<br />
stehen die Arbeiten kurz vor dem Abschluss.<br />
Wie <strong>im</strong> Osten <strong>Neuwiedenthal</strong>s<br />
wurden die Eingänge und Treppenhäuser<br />
je nach Bedarf erneuert. Die Treppenhäuser<br />
erhielten als Blickfang eine Aluminiumglasfassade.<br />
Zudem wurde das<br />
Wohnumfeld mit finanzieller Unterstützung<br />
aus Mitteln der Aktiven Stadtteilentwicklung<br />
umgebaut.<br />
Bei so vielen guten Nachrichten stellt<br />
sich doch die Frage, wie sich die Moder-<br />
Sozialwohnungen: Was passiert<br />
nach Wegfall der Bindung?<br />
Von den rund 4.600 Wohnungen<br />
in <strong>Neuwiedenthal</strong> wurden knapp<br />
90 Prozent <strong>im</strong> Rahmen des sozialen<br />
Wohnungsbaus errichtet.<br />
Staatlich geförderter Wohnungsbau<br />
profitiert von Subventionen,<br />
die es den Vermietern ermöglichen,<br />
Mieten günstiger zu machen<br />
als es sonst wirtschaftlich möglich<br />
wäre. Der Wohnraum wird damit<br />
für untere Einkommensgruppen<br />
erschwinglich und ist über Belegungsbindungen<br />
für Personengruppen<br />
reserviert, die besonders<br />
auf günstige Wohnungen angewiesen<br />
sind.<br />
Doch Sozialwohnungen unterliegen<br />
nicht auf Dauer der Belegungs- und<br />
Mietpreisbindung. Je nach Laufzeit<br />
der Verträge sind nach einigen Jahrzehnten<br />
alle staatlichen Baudarlehen<br />
planmäßig getilgt und die Bestände<br />
des sozialen Wohnungsbaus fallen<br />
dem allgemeinen, durch die Mietengesetzgebung<br />
regulierten Markt zu.<br />
Infolgedessen hat der Vermieter das<br />
Recht, die Mieten der bindungsfrei<br />
gewordenen Wohnungen an die<br />
ortsüblichen Vergleichsmieten an-<br />
nisierungen auf den Mietpreis auswirken.<br />
Der zuständige Mitarbeiter der<br />
GWG-Geschäftsstelle Hamburg Süd,<br />
Sven Langholz sagt hierzu: „Zwar führen<br />
die Modernisierungskosten zu einer<br />
Mieterhöhung, aber zugleich sinkt der<br />
Heizenergieverbrauch. Und Dank des<br />
Hamburger Kl<strong>im</strong>aschutzprogramms der<br />
Hamburgischen Wohnungsbaukreditanstalt<br />
werden durch gestaffelte Zuschüsse<br />
die Mieterhöhungen abgemildert, so<br />
dass wir weiterhin attraktiven Wohnraum<br />
zu angemessenen Preisen anbieten<br />
können.“<br />
FB<br />
zupassen. In Hamburg gehen diese<br />
aus dem Hamburger Mietenspiegel<br />
hervor, der alle zwei Jahre neu erstellt<br />
wird. In §558 BGB ist außerdem<br />
festgelegt, dass die Miete innerhalb<br />
von drei Jahren um max<strong>im</strong>al<br />
20 Prozent erhöht werden darf. Die<br />
so genannte Kappungsgrenze soll<br />
verhindern, dass die Miete allzu<br />
rasch ansteigt. Vorteil des Wegfalls<br />
der Bindung ist, dass die Wohnungsvergabe<br />
wesentlich flexibler möglich<br />
ist. So können beispielsweise große<br />
Wohnungen auch an kleinere Familien<br />
vermietet werden.<br />
In <strong>Neuwiedenthal</strong> sind zurzeit nur<br />
Wohnhäuser des älteren Baujahrgangs<br />
<strong>im</strong> südlichen Teil vom Wegfall<br />
der Preis- und Belegungsbindung<br />
betroffen. In <strong>Neuwiedenthal</strong>-Nord<br />
geschieht dies wegen der späteren<br />
Bauzeit erst zwischen 2014 und<br />
2020. Werden Häuser mit öffentlichen<br />
Mitteln modernisiert, verlängert<br />
sich die Bindung wiederum.<br />
Den Mietern wird in jedem Fall rechtzeitig<br />
mitgeteilt, wann Änderungen<br />
zu erwarten sind. PF
Seite 4 Kreuz&<strong>Quer</strong><br />
Ausgabe 15 Frühling 2008<br />
Von Kolonisten zu Aussiedlern: Russlanddeutsche<br />
Seit 1949 hat die Bundesrepublik<br />
Deutschland rund 5 Millionen deutschstämmige<br />
Menschen aus den Staaten<br />
Ost- und Südeuropas aufgenommen.<br />
Sie waren in diesen Ländern Angehörige<br />
deutscher Minderheiten und haben<br />
darum das Recht, nach Deutschland<br />
überzusiedeln und die deutsche<br />
Staatsangehörigkeit zu bekommen<br />
– auch weil sie in Folge des Zweiten<br />
Foto: PQ<br />
Die russische Küche<br />
Das Essen in Russland ist sehr schmackhaft<br />
und reichhaltig. Bei größeren Feiern<br />
werden oftmals vier Gänge serviert: eine<br />
Vorspeise aus Salaten, Sprotten, Kaviar,<br />
Wurst und Käse, danach eine Suppe,<br />
meist mit Majonäse oder Sauerrahm, als<br />
Weltkrieges viel Leid und Vertreibung<br />
erfahren haben.<br />
Die Geschichte der Russlanddeutschen<br />
beginnt mit der Werbung von Kolonisten<br />
durch die russische Regierung <strong>im</strong> 18. Jahrhundert.<br />
Katharina die Große, die selbst<br />
aus Preußen stammte, lockte <strong>im</strong> Jahre<br />
1763 deutsche Landsleute, vor allem Bauern<br />
aus dem Südwesten Deutschlands ins<br />
Russische Spezialitäten gibt es auch alljährlich auf dem <strong>Neuwiedenthal</strong>er Dorffest<br />
Rezeptvorschlag: Blini<br />
Zutaten für 4 Personen:<br />
400 g Weizenmehl<br />
2 Tüten Trockenhefe<br />
500 ml lauwarmes Wasser<br />
400 g Buchweizen, gemahlen<br />
750 ml lauwarme Milch<br />
175 g weiche Butter<br />
5 Eier<br />
2 TL Salz<br />
2 TL Zucker<br />
Butter zum Braten<br />
Zubereitung<br />
Weizenmehl, Hefe und Wasser<br />
gut vermischen und 90<br />
Minuten gehen lassen. Buchweizenmehl<br />
und Milch unterrühren<br />
und wieder 90 Minuten<br />
gehen lassen. Butter<br />
dazugeben. Eigelb und Zucker<br />
cremig rühren, mit dem Teig<br />
vermengen und das ganze<br />
noch einmal 60 Minuten gehen<br />
lassen. Eiweiß und Salz<br />
steif schlagen und in den Teig<br />
rühren. Aus dem Teig kleine<br />
Hauptgang Fleisch mit Kartoffeln oder<br />
Reis und zum Dessert Kuchen oder Eis.<br />
Ein traditionelles russisches Gericht<br />
sind die so genannten „Blinis“ – kleine<br />
Hefekuchen, die süß oder herzhaft zubereitet<br />
werden können. NvO<br />
Kuchenteilchen bilden und bei geringer<br />
Hitze ausbacken.<br />
Blinis werden am besten frisch aus der<br />
Pfanne serviert und mit saurer Sahne (und<br />
Kaviar) belegt. Je nach Geschmack kann<br />
aber auch Butter, Lachs oder Kräuterquark<br />
verwendet werden. Wer es lieber süß mag,<br />
n<strong>im</strong>mt Konfitüre, Früchte oder Kompott.<br />
Die Blinis können noch mit Sahne oder<br />
Kaviar belegt werden<br />
Foto: IN VIA<br />
Land. Durch die massenhafte Ansiedlung<br />
bäuerlicher Kolonisten beabsichtigte sie<br />
vor allem, das fruchtbare aber brachliegende<br />
Land nutzbar zu machen und die<br />
Agrarwirtschaft zu verbessern.<br />
Die Gründe für die Einwanderung waren<br />
vielfältig. Neben der Religionsfreiheit<br />
lockte die freie Zuteilung von Land. Die<br />
Deutschen, die nach Russland kamen,<br />
nahmen die russische<br />
Staatsbürgerschaft an,<br />
behielten <strong>im</strong> alltäglichen<br />
<strong>Leben</strong> aber nicht nur<br />
die deutsche Sprache<br />
und ihre mitgebrachten<br />
Bräuche bei. Im Pass<br />
blieb auch als Nationalität<br />
„deutsch“ eingetragen.<br />
Seit der Mitte des<br />
19. Jahrhunderts und<br />
vor allem nach Gründung<br />
des Deutschen<br />
Reiches 1871 wurden<br />
die Ergebnisse der Kolonisationspolitik<br />
in der<br />
russischen Öffentlichkeit<br />
kritisch diskutiert.<br />
Der wachsende Grundbesitz<br />
der deutschen<br />
Kolonisten war in den<br />
Augen nationalistischer<br />
Propaganda eine<br />
„friedliche Eroberung“<br />
russischer Gebiete.<br />
Länderinfo: Russland/<br />
Russische Förderation<br />
Russland ist mit<br />
17.075.400 km²<br />
flächenmäßig der<br />
größte Staat der<br />
Erde. Das Land gehört<br />
zu rund einem<br />
Viertel zu Europa<br />
und zu drei Vierteln<br />
zu Asien. Es erstreckt<br />
sich über elf<br />
Zeitzonen. Die Hauptstadt ist Moskau,<br />
die Amtssprache russisch. Die Regierungsform<br />
wird seit 1991 als Föderale<br />
Präsidialrepublik bezeichnet. Seit März<br />
2008 ist der Putin-Nachfolger Dmitri<br />
Medwedew Präsident des Landes.<br />
In Russland leben etwa 142 Millionen<br />
Menschen. Rund 80 % davon sind Russen.<br />
Daneben leben noch fast 100 andere<br />
Völker <strong>im</strong> Land. Darunter sind Tataren<br />
(4,0 %), Ukrainer (2,2 %), Armenier (1,9<br />
%), Tuschwasch (1,5 %), Baschkiren (1,4<br />
%) und Deutsche (ca. 0,8 %). Insbesondere<br />
aus den ehemaligen Sowjetrepubliken<br />
Zentralasiens und des Kaukasus<br />
wandern viele Menschen nach Russland<br />
ein. Dabei handelt es sich vor allem um<br />
Russen, die während der Sowjetzeit ausgesiedelt<br />
wurden und nun zurückkehren.<br />
Russland ist damit das Land mit der<br />
zweitgrößten Einwandererzahl der Welt.<br />
Russland erstreckt sich über vier Kl<strong>im</strong>azonen:<br />
polares und subpolares Kl<strong>im</strong>a <strong>im</strong> äußersten<br />
Norden sowie kaltes beziehungs-<br />
Die beiden Weltkriege führten zu einer<br />
Verschärfung der gegen die Russlanddeutschen<br />
gerichteten Politik. Es kam<br />
zu massenhaften Zwangsumsiedlungen<br />
und Einweisungen in Arbeitslager. Erst<br />
nach dem Besuch von Bundeskanzler<br />
Adenauer <strong>im</strong> September 1955 und der<br />
Aufnahme diplomatischer Beziehungen<br />
zwischen Moskau und Bonn wurde das<br />
<strong>Leben</strong> für die Russlanddeutschen wieder<br />
leichter.<br />
Nach einem Abkommen der BRD unter<br />
Willy Brandt mit der damaligen<br />
UdSSR über He<strong>im</strong>kehrerberechtigung<br />
und Aussiedlerbest<strong>im</strong>mungen Ende der<br />
1960er-Jahre kam es zu ersten Ausreisen<br />
nach Deutschland. Es vergingen<br />
Jahre, bis nach einem Antrag die Ausreise<br />
gewährt wurde und es durften<br />
weder Habe noch Geld mitgenommen<br />
werden. Erst durch die Reformen Gorbatschows<br />
1987 und vor allem nach der<br />
Selbstauflösung der Sowjetunion 1991<br />
wuchs die Zahl der nach Deutschland<br />
zurückreisenden Aussiedler weiter an.<br />
Die damit verbundenen Hoffnungen<br />
und Vorstellungen sind unterschiedlich.<br />
Neben dem Wunsch, ins ursprüngliche<br />
Herkunftsland zurückzukehren, ist wie<br />
schon bei der Einwanderung nach Russland<br />
die Hoffnung auf bessere <strong>Leben</strong>sverhältnisse<br />
ein Beweggrund. Heute leben<br />
noch etwa 800.000 Russlanddeutsche<br />
in der Russischen Föderation.<br />
PF<br />
weise gemäßigtes<br />
Kontinentalkl<strong>im</strong>a<br />
<strong>im</strong> restlichen<br />
Teil Russlands.<br />
Das Kontinentalkl<strong>im</strong>a<br />
sorgt für<br />
große Temperaturschwankungen.<br />
Frühling und<br />
Herbst sind nur<br />
kurze Übergangszeiten zwischen dem<br />
warmen Sommer mit Temperaturen von<br />
bis zu +30 °C und dem extrem kalten<br />
Winter mit bis -50 °C. Die Unterschiede<br />
zwischen den warmen und kalten Monaten<br />
nehmen umso mehr zu, je weiter<br />
man nach Osten kommt. So wurden<br />
in Sibirien sogar schon mal -70 °C gemessen,<br />
die weltweit tiefste Temperatur<br />
außerhalb der Antarktis. Ende März<br />
und Ende September sind Regenfälle<br />
und große Unterschiede zwischen Tages-<br />
und Nachttemperaturen üblich.<br />
Die am weitesten verbreiteten Religionen<br />
sind das russisch-orthodoxe Christentum<br />
und der Islam, vertreten sind aber auch<br />
Judentum und Buddhismus. Mindestens<br />
ein Drittel der Bevölkerung bezeichnet<br />
sich als atheistisch beziehungsweise<br />
konfessionslos. Weihnachten feiern die<br />
Russen am 7. und 8. Januar. Geschenke<br />
werden jedoch nicht zu dieser Gelegenheit<br />
überreicht, sondern zu Silvester um<br />
Mitternacht.<br />
NvO
Fotos: Freibad Neugraben<br />
Ausgabe 15 Frühling 2008 Kreuz&<strong>Quer</strong><br />
Seite 5<br />
Gut angekommen: Spätaussiedlerin Nina Maier<br />
Nina Maier kam vor über 15 Jahren<br />
mit ihrem Mann und zwei Töchtern<br />
aus Russland nach Deutschland. „Wir<br />
waren unsicher“, erinnert sich Maier,<br />
„aber mit Blick auf die Zukunft unserer<br />
Kinder haben wir uns dann gemeinsam<br />
für eine Ausreise entschieden.“<br />
Ein wesentlicher Grund war die<br />
instabile politische und wirtschaftliche<br />
Situation in ihrer He<strong>im</strong>at.<br />
Zwei Jahre lang wohnte die Familie in<br />
einer Wohnunterkunft nahe der Reeperbahn.<br />
1994 zogen sie nach Neuenfelde,<br />
wo das Ehepaar Maier bis heute wohnt.<br />
Ihre Töchter sind inzwischen 23 und 25<br />
Jahre alt und gehen ihre eigenen Wege.<br />
Die Ältere, Maria, hat geheiratet und<br />
lebt mit ihrem Mann in Amerika. Natalia,<br />
die Jüngere, studiert Slawistik und Russistik<br />
an der Universität Hamburg. Sie Ehrenamtliche Dolmetscherin bei IN VIA: Nina Maier<br />
In der Badesaison ist<br />
Georg Peters stets einer<br />
der ersten <strong>im</strong> Freibad<br />
Neugraben: Sein Badetag<br />
beginnt morgens<br />
um 9.30 Uhr mit einem<br />
Sprung ins frische Nass.<br />
Ganz selbstverständlich<br />
ist das nicht. Denn<br />
eigentlich dürfte es das<br />
Bad gar nicht mehr geben,<br />
wenn es vor 20<br />
Jahren nach Politik und<br />
Hamburger Wasserwerken<br />
gegangen wäre.<br />
Die hatten es – aus Kostengründen<br />
– 1988<br />
geschlossen. Sogar der<br />
Zement, mit dem das<br />
Becken zugeschüttet<br />
werden sollte, war<br />
schon bestellt.<br />
„Aufschrei gegen die<br />
geplante Schließung<br />
des Freibads in <strong>Neuwiedenthal</strong>!<br />
Katastrophe<br />
für Kinder und Jungendliche.“<br />
Das stand auf den<br />
Flugblättern, die 1988 verteilt wurden.<br />
Gerade noch rechtzeitig formierte sich<br />
Widerstand. Georg Peters und Henry<br />
Richter hatten in der Zeitung von der<br />
Schließung gelesen und wandten sich direkt<br />
an den damaligen Ersten Bürgermeister<br />
Klaus von Dohnanyi. Von dort kam<br />
aber nur eine Absage. Die beiden gaben<br />
nicht auf und organisierten zusammen<br />
mit Verbündeten aus der Bevölkerung,<br />
den sozialen Einrichtungen, Kitas und<br />
Schulen ein Treffen vor dem Freibad. Von<br />
den eingeladenen Politikern war der damalige<br />
Harburger Bezirksamtsleiter der<br />
einzige, der sich den Bürgern stellte. Und<br />
er versprach, eine Lösung zu finden.<br />
Das Freibad Neugraben wurde noch <strong>im</strong><br />
selben Jahr wieder eröffnet – unter Federführung<br />
des Arbeitslosenprojekts<br />
Pusteblume. Deren Nachfolger, die passage<br />
gGmbH aus Harburg, betreibt das<br />
Bad nunmehr <strong>im</strong> 20. Jahr. Zur Feier ist ein<br />
großes Jubiläumswochenende <strong>im</strong> Sommer<br />
geplant (siehe Extra-Beilage).<br />
„Dass wir unser Freibad Neugraben<br />
damals erhalten konnten, lag wirklich<br />
daran, dass es uns gelungen war, einen<br />
wohnt mittlerweile<br />
nicht mehr in Neuenfelde,<br />
kommt aber<br />
gerne und oft „nach<br />
Hause“, in den Süden<br />
Hamburgs.<br />
Nina Maier (50) ist<br />
gelernte Bibliothekarin<br />
und hat zusätzlich<br />
eine Ausbildung<br />
als Maschinistin. Ihr<br />
Diplom als Bibliothekarin<br />
wurde von den<br />
deutschen Behörden<br />
zwar anerkannt und<br />
nach einem Intensivkurs<br />
war auch die<br />
Sprache kein Problem<br />
mehr für sie – Arbeit<br />
in einer Bibliothek<br />
20 Jahre: Freibad Neugraben feiert Jubiläum<br />
Ohne ihn gäbe es das Schw<strong>im</strong>mbad<br />
nicht mehr: Georg Peters<br />
Das Freibad Neugraben gab es schon, als die Postkarten noch schwarzweiß waren<br />
fand sie dennoch nicht. Also absolvierte<br />
sie eine Weiterbildung zur Hauswirtschafterin,<br />
arbeitete in einem Feinkostgeschäft<br />
in Blankenese und fand schließlich<br />
eine Stelle als Hauswirtschafterin in<br />
einem Kindergarten.<br />
Neben ihrer Arbeit ist sie als Dolmetscherin<br />
ehrenamtlich für IN VIA Hamburg<br />
aktiv und unterstützt ihre Landsleute bei<br />
Problemen mit dem Schriftverkehr. „Weil<br />
ich weiß, wie schwer es ist diese Dinge alleine<br />
zu bewältigen, wenn man neu hier<br />
in Deutschland ankommt“, sagt sie. Und<br />
findet selbst nach dem heftigsten Papierkrieg<br />
<strong>im</strong>mer noch Zeit für ein warmes<br />
Wort. Wer Nina Maiers Hilfe benötigt,<br />
findet sie jeden Montag von 15.30 Uhr bis<br />
17 Uhr bei IN VIA Hamburg e.V. <strong>im</strong><br />
Stubbenhof 1.<br />
NvO<br />
massiven Bürgerprotest zu organisieren“,<br />
freut sich Peters heute. „Es<br />
ist schön zu sehen, wie sich das Bad<br />
in den letzten 20 Jahren zum Positiven<br />
entwickelt hat. Es ist für <strong>Neuwiedenthal</strong><br />
und seine Bewohner unverzichtbar.“<br />
Doch selbst nach zwei Jahrzehnten<br />
sind Politiker und Behördenvertreter<br />
nicht bereit, das Freibad als festen<br />
und dauerhaften Haushaltstitel<br />
einzustellen. So bleibt seine Finanzierung<br />
unsicher und das Bad jedes<br />
Jahr aufs Neue von Schließung bedroht.<br />
Und noch <strong>im</strong>mer kämpft Peters<br />
als Mitglied des Fördervereins<br />
„Unser Freibad Neugraben“ dafür,<br />
dass das Bad den <strong>Neuwiedenthal</strong>er<br />
Kindern erhalten bleibt. Dafür dankt<br />
das Freibad Neugraben Peters und<br />
all seinen damaligen und heutigen<br />
Mitstreitern. Ohne sie gäbe es kein<br />
Freibad in <strong>Neuwiedenthal</strong> mehr und<br />
wir würden in 2008 kein 20-jähriges<br />
Jubiläum feiern können.<br />
Peter Stratmann<br />
Badespaß heute: Dank des ehrenamtlichen Engagements vieler Helfer haben es <strong>Neuwiedenthal</strong>s<br />
Kinder nicht weit ins Schw<strong>im</strong>mbad. Im Sommer gibt es ein großes Jubiläumswochenende
Foto: PQ<br />
Foto: PQ<br />
Seite 6 Kreuz&<strong>Quer</strong><br />
Ausgabe 15 Frühling 2008<br />
Die Geschichte der Großsiedlung <strong>Neuwiedenthal</strong><br />
Offiziell ist <strong>Neuwiedenthal</strong> gar kein<br />
Stadtteil sondern eine „Großwohnsiedlung“.<br />
Doch was beschreibt dieser<br />
Begriff eigentlich? Und was haben sich<br />
Stadtplaner und Architekten be<strong>im</strong> Bau<br />
der Siedlung gedacht? Ein kleiner Rückblick<br />
soll Licht ins Dunkel bringen.<br />
Wer die Geschichte von <strong>Neuwiedenthal</strong><br />
verstehen will, muss bis zum Ende des<br />
2. Weltkrieges zurückschauen. Damals<br />
war etwa die Hälfte der rund 560.000<br />
Wohnungen in Hamburg völlig zerstört.<br />
Der Aufbauplan von 1950 sah vor, dass<br />
jährlich 20.000 neue Wohnungen errichtet<br />
werden. Doch das reichte noch<br />
lange nicht aus, um die große Woh-<br />
Wilma Sch<strong>im</strong>pke (72) ist eine Mieterin<br />
der ersten Stunde: „Vor der Schlüsselübergabe<br />
waren mein Mann und ich so<br />
aufgeregt, dass wir eine Stunde zu früh<br />
zu dem Termin erschienen.“ Ihre tolle<br />
Hausgemeinschaft <strong>im</strong> Wümmeweg 29<br />
feierte <strong>im</strong> August letzten Jahres 40-jähriges<br />
Jubiläum.<br />
nungsnot zu lindern. Und<br />
so folgte 1960 ein weiterer<br />
Aufbauplan, mit dem auch<br />
der Grundstein für die<br />
Großwohnsiedlung <strong>Neuwiedenthal</strong><br />
gelegt wurde.<br />
Zwischen 1965 und 1977<br />
errichtete man insgesamt<br />
4.600 Wohnungen auf einer<br />
Fläche von 125 Hektar<br />
<strong>im</strong> Bereich des Übergangs<br />
von der Geest zur Marsch<br />
auf der sprichwörtlichen<br />
„grünen Wiese“.<br />
Der Begriff „Großwohnsiedlung“<br />
bezeichnet<br />
Wohngebiete, die aus<br />
mindestens 500 Wohneinheiten<br />
bestehen und<br />
auf einem einheitlichen<br />
städtebaulichen Konzept<br />
für Wohnen, Grünflächen,<br />
Verkehr und Einkaufsmöglichkeiten<br />
basieren. Aber<br />
bei genauerer Betrachtung fällt auf: <strong>Neuwiedenthal</strong><br />
besteht aus zwei verschiedenen<br />
Siedlungsteilen, hinter denen somit<br />
auch unterschiedliche Planungsideen<br />
und städtebauliche Leitbilder stehen.<br />
Als erster Bauabschnitt wurde zwischen<br />
1965 bis 1971 das Gebiet südlich der<br />
<strong>Neuwiedenthal</strong>er Straße und nördlich<br />
der Bahntrasse errichtet. Die Bebauung<br />
<strong>Neuwiedenthal</strong>-Süds basiert auf einem<br />
städtebaulichen Wettbewerb, den die<br />
Architekten Schramm und Elingius <strong>im</strong><br />
Jahr 1959 gewonnen hatten. Ihr Entwurf<br />
sah die Errichtung von sechs weitgehend<br />
gleichen Nachbarschaftseinheiten und<br />
Die Reiher von der Süderelbe<br />
Das Wappen-Tier der Wohnungsbaugenossenschaft<br />
„Süderelbe“ eG: als Bronzeskulptur <strong>im</strong> Kleinfeld 86<br />
Keinem Tier hat man in <strong>Neuwiedenthal</strong><br />
so viele Denkmäler gesetzt<br />
wie dem Reiher. Vor der Geschäftsstelle<br />
der Wohnungsbaugenossenschaft<br />
„Süderelbe“ eG <strong>im</strong> Kleinfeld 86<br />
stehen die Vögel in Form einer Bronzeskulptur<br />
und an den Wohnhäusern<br />
der Genossenschaft finden sie sich als<br />
Fliesenwandbild wieder. Kein Wun-<br />
der: Schließlich handelt es<br />
sich bei den Reihern um das<br />
Logo der „Süderelbe“.<br />
Die Reiher wurden Anfang<br />
der 1950er Jahre von der<br />
Bildhauerin Ursula <strong>Quer</strong>ner<br />
geschaffen. Ursprünglich errichtet<br />
wurde die Skulptur<br />
<strong>im</strong> Berkefeldweg in He<strong>im</strong>feld,<br />
wo sich auch das erste<br />
Verwaltungsgebäude der<br />
„Süderelbe“ eG befand. Die<br />
Reiher wurden als Motiv ausgewählt,<br />
weil vormals in dem<br />
Gebiet besonders viele dieser<br />
Vögel behe<strong>im</strong>atet waren.<br />
Ursula <strong>Quer</strong>ner (1921-1969)<br />
gehörte zu den meistbeschäftigten<br />
Künstlern ihrer<br />
Zeit. Sie führte zahlreiche<br />
Bildhauerarbeiten und Plastiken<br />
für den öffentlichen<br />
Raum aus, die noch heute<br />
in vielen Hamburger Stadtteilen und<br />
norddeutschen Kirchen Akzente setzen.<br />
In <strong>Neuwiedenthal</strong> schuf sie außerdem<br />
die Erlkönigstatue auf der Grünfläche<br />
zwischen Twiste- und Gerdauring. Die<br />
Fliesenwandbilder an den Häusern der<br />
Wohnungsbaugenossenschaft entstanden<br />
in Zusammenarbeit mit dem Künstlerehepaar<br />
Johannes und Lore Ufer. PF<br />
Aus der Luft erkennt man das städtebauliche Konzept von <strong>Neuwiedenthal</strong>-Süd: Ringförmige Anliegerstraßen<br />
mit zwei- bis dreigeschossigen Zeilenbauten und je zwei Hochhäusern<br />
einem Zentrumsbereich vor. Die sogenannten<br />
„Wohnknollen“ gruppieren sich<br />
um ringförmige Anliegerstraßen wie den<br />
Wümmeweg oder den Gerdauring und<br />
setzen sich aus zwei- und dreigeschossigen,<br />
rechtwinklig zueinander angeordneten<br />
Zeilenbauten und jeweils zwei<br />
neungeschossigen Gebäuden zusammen.<br />
Der Wettbewerbsentwurf sollte als schematische<br />
Grundlage dienen. Die individuelle<br />
Ergänzung und Weiterentwicklung<br />
durch die Architekten der einzelnen<br />
Wohnungsbaugesellschaften wurde an<br />
vielen Stellen leider nicht verwirklicht.<br />
Auch sollten ursprünglich rund 2400<br />
Wohneinheiten errichtet werden. Nach<br />
der großen Sturmflutkatastrophe von<br />
1962 jedoch stieg der Bedarf an Wohnraum<br />
weiter an. Um die Wohnungszahl<br />
um 500 weitere Wohneinheiten zu<br />
erhöhen, wurden nachträglich einige<br />
höhere Gebäude am Zentrumsbereich<br />
Rehrstieg/ Ecke Striepenweg eingeplant.<br />
Die beiden Hochhäuser am Striepenweg<br />
ruhen aufgrund des ehemals morastigen,<br />
sumpfigen Geländes übrigens auf tiefen,<br />
in den Boden gerammten Betonpfählen.<br />
Lesen Sie die Fortsetzung in der kommenden<br />
Ausgabe: Der zweite Bauabschnitt.<br />
PF<br />
Vier Fragen – Vier Antworten:<br />
Aktiv für <strong>Neuwiedenthal</strong><br />
Lebt seit 35 Jahren <strong>im</strong> Stadtteil: Gudrun<br />
Perlbach<br />
Sie sind aktiv in <strong>Neuwiedenthal</strong>. Was<br />
genau machen Sie?<br />
Gudrun Perlbach: Ich lebe seit 35 Jahren<br />
hier und bin fest verwurzelt in Vereinen,<br />
in der Partei der Grünen, in der<br />
Kirche und in guter Nachbarschaft. Ich<br />
bin 50 Jahre alt und arbeite als Kinderkrankenschwester<br />
<strong>im</strong> AK Harburg.<br />
Was gefällt Ihnen an <strong>Neuwiedenthal</strong><br />
besonders?<br />
<strong>Neuwiedenthal</strong> hat eine gute Infrastruktur.<br />
Fast alles ist fußläufig zu er-<br />
Foto: Freibad Neugraben<br />
reichen, der öffentliche Nahverkehr ist<br />
gut ausgebaut. So bin ich auch ohne<br />
Auto mobil. Für mich ist wichtig, dass ich<br />
die Natur erleben kann. Die Haake, die<br />
Fischbeker Heide und das Alte Land liegen<br />
direkt vor der Tür.<br />
Was gefällt Ihnen nicht so gut?<br />
Das kulturelle Angebot ist in <strong>Neuwiedenthal</strong><br />
noch ausbaufähig, obwohl viele<br />
Vereine und Wohnungsgesellschaften<br />
schon sehr bemüht sind. Für mich ist<br />
Schw<strong>im</strong>men auch ein Teil der Kultur.<br />
Damit man weiter zu günstigen Preisen<br />
Schw<strong>im</strong>men lernen kann, ist es so wichtig<br />
unser Freibad zu erhalten.<br />
Was würden Sie sich für <strong>Neuwiedenthal</strong>s<br />
Zukunft wünschen?<br />
Ich wünsche mir, dass sich noch mehr<br />
<strong>Neuwiedenthal</strong>er <strong>im</strong> Förderverein für<br />
das Freibad engagieren und uns mit einer<br />
noch größeren Spendenbereitschaft<br />
unterstützen. Durch Spenden, Geburtstagsschenkungen<br />
oder Mitgliedsbeiträge<br />
(ab 12 Euro <strong>im</strong> Jahr) sind <strong>im</strong> letzten<br />
Jahr wieder über 2.000 Euro zusammengekommen.<br />
Und ich hoffe, dass das Bad<br />
auch an trüben Tagen noch mehr genutzt<br />
wird. Denn auch dann ist das Wasser so<br />
warm wie <strong>im</strong> Mittelmeer.<br />
Foto: Ingrid Panzau
Fotos: HD<br />
Foto: Anke Broll Jetzt<br />
Ausgabe 15 Frühling 2008 Kreuz&<strong>Quer</strong><br />
Seite 7<br />
Süß bis herzhaft – <strong>Neuwiedenthal</strong>er Cafés <strong>im</strong> Test<br />
Wo kann man sich in <strong>Neuwiedenthal</strong><br />
zum Klönen, Essen und Trinken treffen?<br />
Heidi Klinge und Gudrun Schmücker<br />
aus unserer Redaktion wollten es<br />
wissen und machten sich <strong>im</strong> Stadtteil<br />
auf die Suche.<br />
Wer mit der S-Bahn in <strong>Neuwiedenthal</strong><br />
ankommt und den Bahnhof über den<br />
Warme Gerichte sind <strong>im</strong> Back Stop zu empfehlen<br />
singen sie wieder: unsere Brutvögel<br />
Es ist noch dunkel, die Sonne wird erst<br />
in über einer Stunde aufgehen. Da<br />
durchbricht der erste Vogelgesang die<br />
Stille: ein rieselnder Bach kristallklarer<br />
Töne, das Rotkehlchen. Schon kurze<br />
Zeit später ist die Luft erfüllt von den<br />
melodischen Gesängen der Amseln.<br />
Mit zunehmender Helligkeit st<strong>im</strong>men<br />
<strong>im</strong>mer mehr Vögel in den Morgenchor<br />
ein, jede Art zu einem best<strong>im</strong>mten<br />
Zeitpunkt. Dieses Vogelst<strong>im</strong>menkonzert<br />
zeigt wie jedes Frühjahr, dass die<br />
Brutzeit angebrochen ist. Denn Vögel<br />
singen hauptsächlich um ein Brutrevier<br />
zu markieren und ein Weibchen<br />
anzulocken.<br />
Hamburg ist eine vogelreiche Stadt, hier<br />
bauen 160 verschiedene Arten ihr Nest.<br />
Mit Abstand am häufigsten sind die Amseln,<br />
die bis zu dre<strong>im</strong>al <strong>im</strong> Jahr brüten.<br />
Erst auf Platz vier kommt der früher allgegenwärtige<br />
Haussperling oder „Spatz“.<br />
Seine Zahl hat sich in Hamburg über die<br />
Amseln sind die häufigste der 160 Vogelarten<br />
in Hamburg<br />
Westzugang verlässt, kann gleich wieder<br />
Station machen: Die Räumlichkeiten<br />
des ,,Back Stop“ <strong>im</strong> Striepenweg 43 erinnern<br />
ein wenig an eine Bahnhofshalle.<br />
Das Café wirkt recht groß, abseits der<br />
Sitzgruppen gibt es einen separaten Raucherraum.<br />
Neben Frühstück, Kaffee und<br />
Kuchen in Selbstbedienung sind auch<br />
Brot und Brötchen aus dem integrierten<br />
Backshop erhältlich.<br />
Mittags kann<br />
man für drei bis vier<br />
Euro ein deutsches<br />
Gericht bekommen,<br />
der Speiseplan<br />
wechselt alle<br />
drei Tage. Döner,<br />
Salate, Suppen und<br />
Desserts runden<br />
das Angebot ab.<br />
Der Besitzer Ali A.<br />
ist zufrieden mit seinem<br />
Standort und<br />
meint: „Das Bahnhofsumfeld<br />
ist auch<br />
schon viel sauberer<br />
geworden.“<br />
letzten 30 Jahre etwa halbiert.<br />
Die Spatzen sind auf<br />
Brutplätze an Gebäuden<br />
spezialisiert, die sie an<br />
modernen Hausfassaden<br />
oder perfekt sanierten<br />
Altbauten <strong>im</strong>mer seltener<br />
finden.<br />
Um erfolgreich brüten zu<br />
können, benötigen Vögel<br />
zumindest zweierlei:<br />
geeignete Nistplätze und<br />
ausreichend Nahrung für<br />
die Aufzucht. Die meisten<br />
Singvögel füttern<br />
ihre Jungen mit Insekten,<br />
Spinnen oder Würmern.<br />
Wer über einen Garten<br />
oder Balkon verfügt, kann<br />
Brutvögeln durch das An-<br />
Wer italienische Kaffeespezialitäten<br />
aller Art liebt, ist <strong>im</strong> Café<br />
„Luppino“ <strong>im</strong> Rehrstieg 50 an<br />
der richtigen Adresse. In familiärer<br />
Atmosphäre kann man<br />
hier schon ab 6 Uhr morgens<br />
einen Cappuccino trinken oder<br />
sich ein Frühstück nach Wunsch<br />
zusammenstellen. Sonntags<br />
gibt es von 8 bis 16 Uhr frische<br />
Brötchen oder Kuchen. Das<br />
Café wird seit etwa einem Jahr<br />
von den italienischen Brüdern<br />
Giuseppe und Luigi Cristiano<br />
geführt. „Luppino heißt übersetzt<br />
‚kleiner Wolf’ – das ist der<br />
Name unserer geliebten Großmutter“,<br />
erklärt Giuseppe. Ein<br />
Highlight des „Luppino“ sind<br />
zudem die 30 Eissorten, die der<br />
gelernte Konditor Luigi selbst<br />
herstellt. Spätestens wenn die<br />
ersten wärmenden Sonnenstrahlen<br />
da sind, ist eine leckere<br />
Erfrischung <strong>im</strong> „Luppino“ genau<br />
das Richtige.<br />
HK/GS<br />
Die Eltern der Blaumeise bringen täglich bis zu 900 Mal Futter zur Bruthöhle<br />
pflanzen von „insektenfreundlichen“<br />
Blumen und Sträuchern helfen. Tipp:<br />
Pflanzen Sie generell he<strong>im</strong>ische Wildblumen<br />
und Wildsträucher, an die unsere Insektenwelt<br />
angepasst ist! Gut geeignete<br />
Blumen sind solche, die einst häufig an<br />
blütenreichen Feldrändern zu finden waren,<br />
wie etwa Klatschmohn, Kornblume,<br />
Wegwarte, Kornrade, Wilde Karde oder<br />
Margerite. Mit Hilfe von Rankgittern<br />
können auch Jelängerjelieber, Hopfen<br />
oder Efeu auf dem Balkon angepflanzt<br />
werden. Als Strauch ist vor allem der<br />
Weißdorn hervorragend geeignet, da an<br />
ihm alleine 163 Insektenarten leben können.<br />
Generell können Sie Vögeln helfen, indem<br />
Sie auf chemische Pflanzenschutzmittel<br />
verzichten oder das Laub unter<br />
Sträuchern und Bäumen liegen lassen.<br />
Cappuccino und andere Kaffeespezialitäten gibt<br />
es <strong>im</strong> Café Luppino<br />
Foto: Michel Steinfeld<br />
Höhlen- und Gebäudebrüter unter den<br />
Vögeln (Meisen, Rotschwänze, Mauersegler<br />
u.v.m.) werden zudem durch<br />
künstliche Nisthilfen unterstützt. Wenn<br />
möglich, richten Sie den Nistkasten nach<br />
Südost aus, so dass die Morgensonne<br />
auf ihn scheint. Heute gibt es übrigens<br />
mehr als nur den klassischen Meisenkasten.<br />
Für den gerne in Gruppen lebenden<br />
Haussperling wurde zum Beispiel<br />
das „Spatzenreihenhaus“ entwickelt.<br />
Dieses gibt es neben weiteren Nisthilfen<br />
<strong>im</strong> NABU-Infozentrum E<strong>im</strong>sbüttel in der<br />
Osterstraße 58 (Öffnungszeit: Montag<br />
bis Donnerstag 14–17 Uhr).<br />
Frederik Schawaller<br />
Lernen Sie die<br />
Vogelwelt kennen!<br />
Auch in diesem Frühjahr lädt der<br />
NABU wieder zu kostenlosen Führungen<br />
ein, auf denen Sie einen<br />
großen Teil der 160 Hamburger<br />
Brutvogelarten kennen lernen können.<br />
Die Termine für die Veranstaltungen<br />
<strong>im</strong> Hamburger Süden beispielsweise<br />
<strong>im</strong> Moorgürtel und in der Fischbeker<br />
Heide finden Sie <strong>im</strong> Internet:<br />
www.NABU-Hamburg.de/Sued.<br />
Der NABU bietet außerdem Führungen<br />
<strong>im</strong> Rahmen des Stadtteilmarketings<br />
<strong>Neuwiedenthal</strong> an. Die Termine<br />
dazu sowie die anderen Entdeckungstouren<br />
werden noch rechtzeitig<br />
in den Wochenblättern und unter<br />
www.neuwiedenthal.de bekanntgegeben.
Seite 8 Kreuz&<strong>Quer</strong><br />
Ausgabe 15 Frühling 2008<br />
10 Minuten setzten wir schon wieder zur<br />
Landung an. Vielleicht habe ich nächstes<br />
Mal mehr Glück!<br />
Übrigens: Mit der Ausbildung<br />
zum Piloten<br />
kann man schon <strong>im</strong> Alter<br />
von 14 Jahren beginnen.<br />
Wer nicht unbedingt<br />
so hoch hinaus<br />
will, kann die Fischbeker<br />
Heide auch ganz bodenständig<br />
genießen. Das<br />
Naturschutzgebiet lädt<br />
zu ausgedehnten Spaziergängen<br />
ein und ist<br />
opt<strong>im</strong>al zum Entspannen.<br />
Außerdem ist auch<br />
schon das Zuschauen bei<br />
den Segelfliegern ein tolles<br />
Erlebnis. FR<br />
Mein Kandidat/meine Kandidatin für den Neuwieden-Taler<br />
Ich schlage vor:<br />
Name<br />
Adresse<br />
Telefon<br />
Begründung<br />
Grenzenlose Freiheit über der Fischbeker Heide<br />
Vor einigen Jahren wagte sich unser<br />
Redaktionsmitglied Frauke Rinsch zum<br />
ersten Mal in ein Segelflugzeug – und<br />
bereute es nicht. Jetzt ist sie wieder in<br />
luftige Höhen aufgestiegen. Zu einem<br />
Rundflug über die Fischbeker Heide.<br />
Ein Augenzeugenbericht.<br />
Der Start erinnert mich stark an eine Achterbahnfahrt:<br />
Wenn das Segelflugzeug<br />
an einer Seilwinde in die Luft gezogen<br />
wird, sieht man nur den H<strong>im</strong>mel und den<br />
Vordermann – in diesem Fall den Piloten.<br />
Dann löst sich das Seil vom Segelflugzeug<br />
und der Pilot nutzt die warme aufsteigende<br />
Luft – Thermik genannt – um<br />
den Wolken entgegen zu steigen. Von<br />
hier oben sieht alles ganz anders aus.<br />
Orientierung ist kaum möglich, nur die<br />
Elbe bietet dem Auge Halt. Zuerst ist mir<br />
etwas mulmig zumute, zumal das Innere<br />
des Segelflugzeuges stark an eine Seifenkiste<br />
erinnert. Aber dann packt es mich:<br />
Dieses Gefühl, einfach in der Luft zu<br />
schweben – ohne Motorengeräusch – ist<br />
ein faszinierendes Erlebnis. Leider spielt<br />
die Thermik heute nicht so mit und nach<br />
Probesitzen: Flugschüler Clemens Patzschke (<strong>im</strong> Cockpit)<br />
bespricht sich mit seinem Fluglehrer Abbi Anders<br />
Impressum<br />
Redaktionsgruppe: Friedrich Becker (FB), Hans Dieckmeyer (HD), Petra Fischer (PF), Heidi Klinge (HK),<br />
Nina von Ohlen (NvO), Frauke Rinsch (FR), Gudrun Schmücker (GS)<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe: Frederik Schawaller, Peter Stratmann<br />
Anschrift: Stadtteilmarketing <strong>Neuwiedenthal</strong>, c/o ProQuartier Hamburg, Poppenhusenstr. 2, 22305 Hamburg,<br />
Tel. 426 66 - 97 00, kontakt@proquartier.de; V.i.S.d.P: Friedrich Becker Bearbeitung: Christian Rubinstein, bfö Büro<br />
für Öffentlichkeitsarbeit Christopher Cohen Fotos: Hans Diekmeyer (HD), ProQuartier (PQ), Freibad Neugraben,<br />
IN VIA, Anke Broll, Ingrid Panzau, SFC Fischbek, Michel Steinfeld Gestaltung: Mara Meier, bfö Auflage: 2.500<br />
Druck: Hein & Co Erscheinungsweise: 3x jährlich jeweils <strong>im</strong> April, August und Dezember<br />
Kreuz&<strong>Quer</strong> wird <strong>im</strong> Rahmen des Stadtteilmarketings <strong>Neuwiedenthal</strong> von folgenden Vermietern finanziert:<br />
Baugenossenschaft Finkenwärder-Hoffnung eG, Baugenossenschaft freier Gewerkschafter eG, Bauverein der<br />
Elbgemeinden eG, Bauverein Reiherstieg eG, GWG Gesellschaft für Wohnen und Bauen mbH, Hanseatische<br />
Baugenossenschaft Hamburg eG, HAWEG Vermögensverwaltung GmbH, SAGA Siedlungs-Aktiengesellschaft<br />
Hamburg, Sahle Wohnen GmbH & Co. KG, Vereinigte Hamburger Wohnungsbaugenossenschaft e.G.,<br />
Wichern Baugesellschaft mbH, Wohnungsbaugenossenschaft „Süderelbe“ eG. Zusätzlich wird die Zeitung<br />
unterstützt aus Mitteln der Aktiven Stadtteilentwicklung.<br />
Auf geht’s: Der Doppelsitzer ASK 13 wird von der Seilwinde in die Lüfte gezogen<br />
Segelflug-Club Fischbek<br />
Der Flugplatz des Segelflug-Clubs<br />
Fischbek liegt mitten <strong>im</strong> Naturschutzgebiet<br />
Fischbeker Heide. Er ist von<br />
April bis Oktober an jedem Wochenende<br />
und an Feiertagen geöffnet. Ein<br />
Start kostet 7,50 Euro plus 1,20 Euro<br />
pro Flugminute. Für weitere Informationen<br />
kann man an Wochenenden<br />
und Feiertagen vormittags be<strong>im</strong> SFC<br />
Fischbek <strong>im</strong> Scharlbargstieg 15 anrufen.<br />
Tel: 040 / 701 89 30.<br />
Anfahrt mit dem Auto<br />
Fahren Sie auf der Cuxhavener Straße<br />
(B73) von Harburg in Richtung Buxtehude.<br />
Hinter Neugraben-Fischbek biegen<br />
Sie links in den Scharlbarg. Fahren<br />
Sie bei der vierten Möglichkeit rechts in<br />
den Scharlbargstieg. Nach kurzer Zeit<br />
endet die geteerte Straße und führt<br />
durch einen Wald weiter. Bei der Gabelung<br />
fahren Sie links, direkt auf das<br />
Gelände des SFC Fischbek. Vor der<br />
Schranke stehen ausreichend Parkplätze<br />
zur Verfügung.<br />
Mit dem HVV<br />
Fahren Sie mit der S3 oder S31 nach<br />
Neugraben. Von dort nehmen Sie Bus<br />
140 oder 240 Richtung Neu Wulmstorf<br />
bis zum „Fischbeker Heuweg“. (Die<br />
Haltestelle ist an der B73/Ecke Scharlbarg).<br />
Von dort sind es noch ca. 15 Minuten<br />
Fußweg zum SFC Fischbek.<br />
„Stars des Alltags“ gesucht!<br />
In diesem Jahr wird zum zweiten<br />
Mal der „Neuwieden-Taler“ verliehen<br />
– der Stadtteilpreis für besondere<br />
Leistungen in den Bereichen Nachbarschaft,<br />
Kultur, Sport oder Soziales.<br />
Geehrt werden sollen außergewöhnliche<br />
Beiträge zum Stadtteilleben.<br />
Das Stadtteilmarketing <strong>Neuwiedenthal</strong><br />
bittet um Ihre Mithilfe:<br />
Schlagen Sie uns Ihren<br />
Lieblings-Kandidaten vor!<br />
Als Preisträger kommen <strong>Neuwiedenthal</strong>er<br />
Bürgerinnen und Bürger<br />
in Frage, aber auch alle anderen,<br />
die sich beruflich oder privat für den<br />
Stadtteil einsetzen. Was hat Sie in der<br />
Vergangenheit besonders positiv beeindruckt?<br />
Welche Personen haben diesen<br />
Preis verdient? Füllen Sie den Abschnitt<br />
links aus und schicken Sie diesen bis zum<br />
25. Mai 2008 an ProQuartier. Jeder Vorschlag<br />
wird mit einer Einladung zur Preisverleihung<br />
belohnt.<br />
Der Neuwieden-Taler wird gestiftet vom<br />
Stadtteilmarketing <strong>Neuwiedenthal</strong>. Das<br />
Preisgeld beträgt insgesamt 500 Euro.<br />
Eine Jury wählt den oder die Preisträger<br />
aus. Die Preisverleihung findet am<br />
1. Juni 2008 <strong>im</strong> Atriumhaus, Gerdauring<br />
25, statt.<br />
Echte Handarbeit: Sophie Schittek gießt<br />
die Ehrenmedaille aus Zinn<br />
Den Abschnitt links einfach ausschneiden und in einem Briefumschlag<br />
schicken an: Stadtteilmarketing <strong>Neuwiedenthal</strong>, ProQuartier Hamburg,<br />
Poppenhusenstr. 2, 22305 Hamburg. Absender nicht vergessen!<br />
Fotos: SFC Fischbek<br />
Foto: PQ